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Benutzername: 
monalisa13
Wohnort: 
Braunschweig

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


gut

Gute Story

Ich war schon sehr gespannt auf den neuen Thriller von Michael Tsokos, da es für mich tatsächlich das erste seiner Bücher war.

Für Frau Doktor Sabine Yao von der Spezialeinheit Extremdelikte war es der zweite Fall. Dieser Teil kann aber problemlos unabhängig vom ersten Fall gelesen werden. Die Beschreibung zur Person findet sich in der Klappe des Covers. Für Monica Monti und weiteren Personen hätte ich mir auch so eine kurze Charakterisierung gewünscht. Dann hätte man sich die ewigen Wiederholungen wie, italienischer Abstammung, Ex-Geheimdienstler und den soundsovielten Hinweis auf die Abteilung etc., der Frau Dr. Yao angehört, sparen können. Das hat meinen Lesefluss extrem behindert. Auch die sehr schnell wechselnden Kapitel waren etwas gewöhnungsbedürftig.

Die Story um den verschwundenen achtjährigen Yasser fand ich gut und die Ausführungen der rechtsmedizinischen Vorgehensweisen waren äußerst interessant und wurden gut für den Laien erklärt. Diese Einblicke bekommt man auch nicht alle Tage. Das Spannungslevel hat sich auf einem soliden mittleren Niveau eingependelt.

Die Charaktere, soweit sie von Belang waren, wurden gut ausgearbeitet, so dass ich als Leser die eine oder andere Person sehr sympathisch bzw. empathisch empfand.

Durch das metallisch farbige Cover und die Tupferklemme mit der das Leichentuch zurückgezogen wird, sieht der Betrachter sofort, dass man sich in einem Sektionssaal befindet. Minimalistisch aber gut gestaltet, wobei Autorenname und Titel sehr viel Raum einnehmen.

Wer Tsokos-Fan ist, kommt hier auf seine Kosten.

Bewertung vom 25.08.2024
Das Pfauengemälde
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

Rumänisches Erbe mit all seinen Facetten
Zwei Jahre nachdem Anas geliebter Vater Nicu verstorben ist, bekommt sie einen Brief aus seiner Heimat. Endlich könnte sie das Pfauengemälde, das ihrem Vater so wichtig war, wiederbekommen. So reist sie zu ihren vielen Verwandten nach Rumänien, die ihr mit viel Herzlichkeit begegnen.

Die Autorin erzählt hier eine berührende Familiengeschichte, die geprägt ist durch die Enteignung von Grundbesitz, der kommunistischen Regierung Ceaușescus, Demonstrationen, Korruption und dem langjährigen Kampf das enteignete Hab und Gut zurückzubekommen. Für mich war es auch ein Exkurs in die Geschichte Rumäniens, sehr interessant.

Doch teilweise fand ich die Handlungen und Abläufe etwas unstrukturiert, was mich beim Lesen immer wieder daran gehindert hat, flüssig durch den Roman zu gelangen. Trotzdem hat es die Autorin geschafft, das Land, die Kultur und die dort lebenden Menschen/Charaktere sehr detailreich und authentisch darzustellen. Auch Anas Aufarbeitung von schmerzvollen Erinnerungen, Verlust und Trauer fängt die Autorin gekonnt ein.

Das Cover ist schon in seiner farblichen Gestaltung sehr ausdrucksstark, was mir gut gefällt. Auf jeden Fall ist dieses Buch für alle Leseinteressierte gut geeignet, die sich gleichzeitig mit der Geschichte des Landes auseinandersetzen möchten.

Bewertung vom 14.08.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd und atmosphärisch
Der in Malmö verübte Mord an einem 13-jährigen Jungen sorgt in ganz Schweden für erhebliches Aufsehen. Jon Nordh und Svea Karhuu sind das neue Ermittlerduo, die eigens für diesen Fall ausgewählt worden.

Beide Ermittler haben mit ihrer jüngsten Vergangenheit zu kämpfen, doch professionell und strategisch gehen sie den Fall an und geraten dennoch selbst in Lebensgefahr. Weitere Morde geschehen bis sie erkennen, dass sich dahinter viel mehr verbirgt und der oder die Täter in einer ganz anderen Liga spielen, als es anfangs den Anschein hatte.

Die Charaktere von Jon und Karhuu sind gut ausgearbeitet, kleine Schwächen ausgenommen, und es ist zu erwarten, dass sie im nächsten Teil an denen ihnen hier gestellten Aufgaben und Einstellungen gewachsen sind. Alle weiteren Personen wurden gut in die Handlung eingebaut, so dass ein stimmiger Background entstand.

Der Schreibstil ist flüssig, keine überzogenen langen Sätze. Der Rhythmus der Sätze ist abwechslungsreich, die Dialoge sind stimmig. Aufgrund der schnell wechselnden Kapitel, kann der Leser den Aktionen von Karhuu und Jon sehr gut folgen, was die Spannung stetig ansteigen lässt. Die Autoren haben sich auch dem Thema Diversität gewidmet, was in unserer Gesellschaft immer noch nicht zur Normalität gehört.

Das Cover wurde in den Farbabstufungen blau und gelb gehalten und ist wahrlich ein Eyecatcher. Das Hintergrundbild, die Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö, unterscheidet sich wirklich mal von anderen schwedischen Buchgestaltungen.

Hier wurden dem Leser explosive politische Themen hochspannend bis zum Schluss dargeboten. Meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.07.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


gut

Interessante Ermittlerin
In Schwedens Region Jämtland wird eine übel zugerichtete Frauenleiche gefunden. Die frühere Journalistin Vera wird von ihrem ehemaligen Chef auf die Hintergrundstory angesetzt. Je mehr sie aufdeckt, desto mehr taucht sie in die Tiefen der Vergangenheit ein.

Vera ist eine etwas in die Jahre gekommene Mitfünfzigerin, die nach ihrer Scheidung wieder in ihren Heimatort zurückgezogen ist. Ihren Charakter finde ich sehr authentisch. Endlich mal eine Protagonistin mit Falten und Kanten, etwas behäbig und unsortiert aber immer noch mit Ehrgeiz und Ausdauer gesegnet.

Die Handlung ist hier auf zwei Ebenen und Zeiten aufgebaut. Da die Kapitel keine Überschrift haben wurde ein Handlungsstrang in Kursivschrift geschrieben. Leider ist der Spannungsbau sehr seicht und pendelt sich auf einem unteren Niveau ein. Nach meinem Geschmack hätte die Spannung noch einiges an Energie vertragen können. Trotzdem ließ sich der Roman aufgrund seines Schreibstils angenehm lesen. Er basiert auf einem guten Rhythmus aus längeren und kürzeren Sätzen und Dialogen. Überaus detailreich werden Orte, Menschen und Situationen beschrieben, was dann und wann sehr langatmig erscheint.

Die Gestaltung des Covers finde ich richtig genial. Es dominiert schwarz und weiß, wobei der Titel mit einer tollen Haptik versehen wurde. Autorenname und Farbschnitt wurden mit der Kontrastfarbe gelb gestaltet, eine sehr schöne Kombination. Im Innencover befindet sich zur besseren Orientierung eine Landkarte der Region, immer gern genutzt.
Alles in allem ist es ein solider Kriminalroman mit Potenzial.

Bewertung vom 14.07.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

Außergewöhnlich berührend
Das Cover in seiner Einfachheit und der spezielle Titel haben mich auf das Buch neurierig gemacht. Petra Pellini beschreibt in ihrem Roman die Beziehung der 15-jährigen Linda zu ihrem 86-jährigen demenzkranken Nachbarn Hubert, Bademeister im Ruhestand. An drei Nachmittagen unterstützt sie die polnische Pflegerin Ewa, die dann etwas Zeit für sich hat. Linda mit ihrer pragmatischen Art meistert den Umgang mit Hubert bravourös, die die Handlungen der Erwachsenen in diesem Roman teilweise in den Schatten stellen. Bei einigen Situationen dachte ich, toll, da muss man erstmal drauf kommen. Obwohl Linda auch mal an die Grenzen ihres Einfallsreichtums gestoßen ist, hat sie bis zum Schluss nicht aufgegeben, Huberts Dasein aufzulockern.

Die Autorin hat diese Geschichte mit viel Feinfühligkeit, Humor und Wärme in einem sehr flüssigen Schreibstil geschrieben, der mich als Leserin sehr schnell durch die Seiten getragen hat. Lindas Charakter ist sehr eigenwillig, doch durchaus nachvollziehbar. Sie ist etwas anders als andere Jugendliche in ihrem Alter. Sie macht sich Gedanken über ihren eigenen Tod, kann aber anfangs Huberts Sterben nicht ganz akzeptieren. Wer bleibt dann noch? Sie wächst an ihren Aufgaben und den sich ergebenen Situationen.

Die Nebenfiguren werden dann und wann mal mit eingebunden. Der Fokus liegt hier eindeutig nur auf Hubert, Linda und Ewa. Schön wird hier auch wiedergespiegelt, wie Menschen mit der Situation der demerziellen Erkrankung eines Angehörigen überfordert sind und es sie sozusagen hemmt bzw. handlungsunfähig macht.

Mir hat dieser tiefgründige Roman im Umgang mit Demenz, über das Leben, Sterben und den Tod sehr gut gefallen. Hier wird auch aufgezeigt, dass den 24-Stunden Pflegekräften eine wichtige Aufgabe zuteilwird, ohne die die häusliche Pflege nicht zu gewährleisten wäre. Diese Art der Pflege ist natürlich an gewisse Voraussetzungen gebunden.

Aus meiner Sicht eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.06.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


sehr gut

Diffiziles Familienkonstrukt
Ein sehr schöne Familiengeschichte, die in der malerischen Gegend von Cape Cod spielt. Alles steuert auf den 70. Geburtstag des Vaters Adam zu. Abby und Ken als Kinder noch unzertrennlich, da sie ohne Mutter und mit nur einem bedingt anwesenden Vater aufwachsen mussten, haben sich mit den Jahren entfremdet. Tatsächlich ist hier der Titel Treibgut perfekt gewählt, wobei das natürlich immer reine Interpretationssache ist.

Die Autorin hat hier ganz besondere unterschiedliche Charaktere erschaffen, die aber in ihrer Einzigartigkeit nicht an Authentizität verlieren, sondern man mehr von ihnen wissen will, auch wenn die Personen nicht unbedingt immer sympathisch dargestellt werden. Abwechselnd wird hier aus der Sicht der einzelnen Charaktere geschrieben, die dem Leser einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt bietet.

Der Schreibstil ist sehr gängig, aber ich muss zwar sagen, dass ich nicht gerade durchs Buch geflogen bin, doch hat die Handlung eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Vordergründig wird hier das gesamte Beziehungsgeflecht der Familie Gardner beschrieben, ein Familienroman der in der zweiten Hälfte des Buches an Intensität gewinnt und mich doch noch überzeugen konnte.

Bewertung vom 26.05.2024
Krähentage
Cors, Benjamin

Krähentage


ausgezeichnet

Hochspannend - Abgründe der menschlichen Seele
Ich war sehr neugierig auf den Thriller von Benjamin Cors, da ich bisher noch kein Buch von ihm gelesen habe. Das Cover finde ich in seiner Einfachheit und seinem prägnanten Titel sehr aussagekräftig und die Gestaltung gefällt mir richtig gut.

Mila Weiss und Jakob Krog sind die neuen Ermittlungsleiter der sogenannten Gruppe 4, Sondereinheit für komplexe Serienstraftaten, und sollen in der Angelegenheit der brutalen Überfälle auf Frauen ermitteln, doch währenddessen ergibt sich ein Leichenfund, der einige Fragen aufwirft. An diesem Tatort werden ausgehungerte Krähen gefunden. Ein Aspekt, der diesem Thriller eine ganz außergewöhnliche Spannung verleiht. Dieser Fall rückt in den Fokus der Ermittlungen.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht des Täters und aus Ermittlersicht beschrieben. Schnell weiß zwar der Leser, wer der eine Täter ist. Doch seine Gedanken, seine Handlungen und Verwandlungen erzeugen beim Leser zweifelsohne Gänsehautmomente. Der Spannungsaufbau kann besser nicht sein. Vom Anfang bis zum Ende bleibt diese Spannung auf einem sehr hohen Niveau bzw. steigert sich noch. Denn der Täter scheint immer einen Schritt voraus zu sein.

Die Charaktere der Gruppe 4 sind so vielfältig und eigenwillig, dass sie auf mich sehr authentisch wirken. Jeder mit besonderen Merkmalen oder Fähigkeiten bzw. Eigenheiten ausgestattet und gut aufeinander abgestimmt. Dieses Team gefällt mir richtig gut und ich würde sehr gerne mehr davon lesen.

Ein Buch, das man aufgrund seines soliden Schreibstils, dem Rhythmus der Satzlängen und Dialogen und nicht zuletzt der superspannenden Handlung wegen, kaum aus der Hand legen kann.
Meine Absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.04.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


ausgezeichnet

Sehr bewegend und emotionsgeladen
Mit Spannung habe ich diesen neuen Teil von Caroline Wahl erwartet und wurde nicht enttäuscht.

Nach dem Tod der Mutter will Ida einfach nur weg. Sie strandet sozusagen auf Rügen. In der Gastwirtschaft Robbe, in der sie als Kellnerin anheuert, wird sie vom Inhaber Knut eingeladen bei ihm und seiner Frau zu wohnen. Ida kämpft kontinuierlich gegen ihren Klumpen aus Trauer, Wut und Schuld in ihrem Bauch an. Als sie Leif trifft, scheint es erst, als ob sich das Leben jetzt etwas besser ertragen lässt. Bis unerwartete Vorkommnisse sie wieder aus der Bahn werfen.

Ich habe 22 Bahnen schon sehr gemocht. Der unkonventionelle Schreibstil der Autorin hat mich sehr angesprochen. Hier geht es erwartungsgemäß genau so weiter. Nur dieses Mal dreht sich die Handlung um Ida, mittlerweile sind ca. 11 Jahre vergangen, die von dem Alkoholgenuss der Mutter geprägt und nicht immer einfach für Ida waren. Die Zerrissenheit und Gefühle dieser jungen Frau werden so authentisch und bildhaft dargestellt, dass auch beim Leser absolut die Emotionen geweckt werden. Wasser und schwimmen werden auch hier ein Teil der Geschichte, doch eher als Kompensation von Ida's Gedanken, dem Brüllen in ihrem Kopf. Ostsee als Therapie, auspowern bis zur Erschöpfung, Grenzerfahrungen erleben.

Es ist aber auch eine Geschichte voller Wärme und Zuversicht, in der man auch in stürmischen Zeiten bei Windstärke 17 die positiven Seiten des Lebens erfährt. Dies spiegelt das schön gestaltete Cover wieder.
Meine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.04.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Vietnam - Krieg, Schicksale, Aufarbeitung
"Wo die Asche blüht" ist mein erstes Buch von der Autorin Nguyễn Phan Quế Mai. Darin erzählt sie die Geschichte von der vietnamesischen jungen Frau Trang, die sich in einen amerikanischen Soldaten verliebt. Diese Erzählung ist beispielhaft für viele Frauen in diesem Krieg, denn aus diesen Beziehungen sind Kinder hervorgegangen, die aufgrund ihrer äußerlichen Andersartigkeit als Amerasier bezeichnet werden. Phong ist ein Mann aus einer solchen Beziehung. Der einst vor einem Waisenhaus ausgesetzt und den Nonnen überlassen wurde. Jetzt versucht er vergeblich seinen Vater zu finden, damit er, bei nachgewiesener Abstammung, nach Amerika ausreisen kann, um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. In einem dritten Erzählstrang wird von dem an PTBS leidenden Veteran Dan berichtet, der einst im Vietnamkrieg als Hubschrauberpilot Einsätze flog und jetzt das Land besucht, um seine Erlebnisse aufzuarbeiten.

Die Autorin beschreibt sehr deutlich in welcher Armut viele Familien in Vietnam gelebt haben, welche Schicksale dieser Krieg mit sich gebracht und nach sich gezogen hat. Wie auf vietnamesischer so auch auf amerikanischer Seite. Die Autorin haucht den Charakteren so vielseitige Eigenschaften ein, dass sie authentisch und sehr lebensnah erscheinen.

Die drei Handlungsstränge werden zum Ende hin geschickt zusammengeführt, um die Geschichte zu einem guten Abschluss zu bringen.
Das Cover kommt mit einer reduzierten Farbauswahl aus, wodurch die Darstellung sehr harmonisch wird, was mir gut gefällt.

Die Autorin hat mich durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil gefesselt und die Geschichte zu einem Erlebnis werden lassen. Ganz große klasse, meine absolute Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 14.04.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

Fehlentscheidungen
Dieses Buch besticht durch sein schönes Cover, doch fällt es mir zunächst schwer dieses in Zusammenhang mit dem Inhalt zu bringen.

Dani Shapiro beschreibt, wie die Lebensbahnen zweier Familien zusammenhängen, die in Avalon, einem Vorort von New York leben. Eigentlich ein Wohlfühlort bis drei betrunkene Jugendliche in ein Auto steigen und einen Unfall verursachen. Seitdem ist nichts mehr so wie es war und die Geschwister Sarah und Theo Wilf leiden unter der Schwere dieses Geheimnisses, dass in der Familie seitdem nicht thematisiert wird. Auch der Vater und Arzt Ben Wilf, hat in dieser Nacht eine Fehlentscheidung getroffen, die ihn Zeit seines Lebens hadern lässt. Bereits als pensionierter Arzt hat Ben dem Nachbarsjungen Waldo auf die Welt geholfen und nachdem sie sich nach Jahren begegnen, setzt dies eine Reihe von Ereignissen in Gang.

Die Autorin hat es gut verstanden die Umstände und Verkettungen menschlicher Fehlentscheidungen und zwischenmenschlicher Beziehungen in einem nicht immer ganz einfach zu lesenden Roman dem Leser näher zu bringen. Die Zeit- und Personensprünge waren anfangs etwas schwierig nachzuverfolgen. Doch nachdem die Charaktere immer mehr an Persönlichkeit und Authentizität gewonnen haben, konnte ich mich als Leserin gut darauf einlassen.

Trotz dieses bedrückenden Themas hat mir der Roman gut gefallen und nachdenklich gemacht.