Maxim Leo
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Wir werden jung sein (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 481 Min.
Sprecher: Jäger, Simon
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Wie werden wir leben, falls die weltweit auf Hochtouren laufende Forschung zur biologischen Verjüngung des Menschen Erfolg hat? SPIEGEL-Bestsellerautor Maxim Leo legt einen raffinierten und hochgradig unterhaltsamen Roman über vier Menschen vor, deren Leben so unmerklich wie unaufhaltsam aus den Fugen gerät. Sie sind Probanden einer medizinischen Studie der Berliner Charité, deren "Nebenwirkungen" ungeahnte Folgen hat: eine biologische Verjüngung um gleich mehrere Jahre. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Ja...
Wie werden wir leben, falls die weltweit auf Hochtouren laufende Forschung zur biologischen Verjüngung des Menschen Erfolg hat? SPIEGEL-Bestsellerautor Maxim Leo legt einen raffinierten und hochgradig unterhaltsamen Roman über vier Menschen vor, deren Leben so unmerklich wie unaufhaltsam aus den Fugen gerät. Sie sind Probanden einer medizinischen Studie der Berliner Charité, deren "Nebenwirkungen" ungeahnte Folgen hat: eine biologische Verjüngung um gleich mehrere Jahre. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf - zur Verzweiflung seiner Erben - wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse. Ein ungeheuer hellsichtiger Roman, der seinen Protagonisten voller Witz und Wärme durch das verrückteste Jahr ihres Lebens folgt. Und der wie nebenbei die großen ethischen und gesellschaftlichen Fragen stellt, die sich ergeben, wenn die Menschheit das Altern besiegt.
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Maxim Leo wurde 1970 in Ostberlin geboren. Er schreibt gemeinsam mit Jochen Gutsch Bestseller über Alterspubertierende und sprechende Katzen, außerdem Drehbücher für den 'Tatort'. Für sein autobiografisches Buch 'Haltet euer Herz bereit' wurde er 2011 mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichnet. 2014 erschien sein Krimi 'Waidmannstod', 2015 'Auentod'. 2019 erschien sein autobiografisches Buch 'Wo wir zu Hause sind', das wie der Roman 'Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße' (2022) zum Bestseller wurde.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Erscheinungstermin: 7. März 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732421206
- Artikelnr.: 69979253
»Ein wunderbar Tiefsinniges Buch« KAti Szangolies schreiblust-leselust.de 20250807
»[...] Man hat großen Spaß daran, die unterschiedlichen Erzählstränge [von Maxim Leo] zu verfolgen. Das liegt auch am Sprecher Simon Jäger, der den Text jederzeit vollkommen beherrscht, indem er die Emotionen und Gedanken der Figuren - auch in Nebensätzen und Zwischentönen - hörbar macht.« Leonie Berger SWR Kultur 20240503
Wir werden jung sein ist die Geschichte um vier - oder, um genau zu sein, fünf Probanden, die an einer Herzmuskelstudie an der Berliner Charité teilnehmen. Einer der Probanden ist der Arzt selbst, der das Mittel, das er selbst konzipiert hat, an sich selbst testet, um mit seinen …
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Wir werden jung sein ist die Geschichte um vier - oder, um genau zu sein, fünf Probanden, die an einer Herzmuskelstudie an der Berliner Charité teilnehmen. Einer der Probanden ist der Arzt selbst, der das Mittel, das er selbst konzipiert hat, an sich selbst testet, um mit seinen Probanden mitreden zu können und eventuelle Nebenwirkungen herauszufinden.
Dass die Nebenwirkung des Medikaments eine bahnbrechende Wirkung haben wird, war ihm allerdings nicht klar. Das Medikament erwies sich zunächst als zielführend und die Probanden erfreuten sich zunehmend bester und besserer Gesundheit. Problematisch wurde es erst, als nicht nur eine biologische Verjüngung der Probanden stattfand, sondern die Verjüngung sogar unkontrolliert und scheinbar unaufhaltsam voranschritt. Um es klar auszudrücken: wenn jemand plötzlich biologisch acht Jahre jünger ist, ist das in einem bestimmten Alter kein Problem. Problematisch wird es dann, wenn ein jugendlicher Proband plötzlich bei unter 0 Jahren angelangt ist.
Erst richtig problematisch wird es aber ab dem Zeitpunkt, ab dem die Presse die Neuigkeiten "ausplaudert" und die Verschwörungstheoretiker, andere Wissenschaftler und die Wirtschaftsweisen auf den Plan ruft. Somit ist die zuvor "heile Welt" erst einmal in Aufruhr, als die Probanden mit einem Mal wie vom Erdboden verschluckt scheinen.
Maxim Leo schreibt die Geschichten der Probanden lebendig und mit dem Hang zwischen "ich denke, ich habe mit dem Leben krankheitsbedingt abgeschlossen" und "hurra, ich lebe noch" sehr eindrücklich. Ich erlebe die Charaktere sehr lebensbejahend und mit einer teils realistischen, teils sehr positiven Ausrichtung ihres Lebens. Es ist teilweise sehr skurril, wie die Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld auf die Verjüngung und die mit einem Mal höhere Lebenserwartung reagieren. Auf den 300 Seiten des Romans menschelt es daher sehr und ich schwanke zwischen Freude für die Probanden und die Sorge um sie und dem Mitgefühl für die Familienmitglieder und Freunde der Probanden, die dem Wechselbad zwischen Abschied und "ich weiß gerade gar nicht, was ich fühlen soll" ausgeliefert sind.
Wir werden jung sein hat mich zu jeder Zeit sehr gut unterhalten. Gerade weil Maxim Leo nicht einfach nur die Geschichten der Probanden und des Schöpfers des Wundermittels erzählt, sondern weil er die Geschichte kurios und dennoch lebensecht weiterspinnt. Das Ende lässt mich gleichermaßen nachdenklich und zufrieden zurück. Zufrieden, weil das Ende zur Geschichte passt und nachdenklich, weil ich gern wissen würde, wie weit die Forschung tatsächlich ist und an wen die Ergebnisse alle weitergegeben werden.
Simon Jäger ist Sprecher dieses zeitgenössischen Romans und ich fühle mich - trotz des heiklen Themas - sehr wohl mit seiner Stimme. Simon Jäger untermalt die entstehenden Emotionen gekonnt und lässt mich mit den Charakteren auf einer Welle treiben. Ich habe Vertrauen in ihr Handeln und bin nah bei den jeweiligen Figuren. Vor allem gerade dann, wenn es in ihrem Leben alles andere als rund läuft. Ich habe mich beim Hören der Geschichte nicht einmal nach dem Buch gesehnt, um etwas nachzulesen. Großes Kompliment.
Fazit
Wir werden jung sein ist für alle, die sich vorstellen wollen und können, dass es mehr gibt, als die bislang angedachte Anzahl an Jahren. Die Geschichte ist für die, die mutig in die Zukunft blicken, skurrile Geschichten und außergewöhnliche Charaktere mögen. Ein Buch für alle, die keine Angst vor der Möglichkeit haben ewig zu leben.
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Das Cover ist leider nicht sehr ansprechend. Es zeigt eine Sanduhr, in der Wasser anstelle von Sand das Verrinnen der Lebenszeit symbolisiert. Leider kann man auch nur einen der Protagonisten sehen, nämlich die Schwimmerin Verena. Doch es gibt auch noch den Teenie Jakob, den alternden …
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Das Cover ist leider nicht sehr ansprechend. Es zeigt eine Sanduhr, in der Wasser anstelle von Sand das Verrinnen der Lebenszeit symbolisiert. Leider kann man auch nur einen der Protagonisten sehen, nämlich die Schwimmerin Verena. Doch es gibt auch noch den Teenie Jakob, den alternden Patriarchen Wenger und die Lehrerin Jenny mit Kinderwunsch. Alle haben das große Handicap eines Herzfehlers, der mit innovativen Medikamenten im Rahmen einer Studie behandelt wird. Als Nebenwirkung setzt eine Verjüngung der Personen ein, die sich auf jeden anders auswirkt, aber grundsätzlich deren Lebensplanung tiefgreifend verändert. Dies in Romanform mitzuerleben ist berührend, aber der Autor Maxim Leo führt den Leser über das Persönliche hinaus und stellt die Sinnfrage: Was wäre wenn? Ist es moralisch vertretbar, den Tod auszutricksen? Wer soll in den Genuss der Medikamente kommen. Wollen die Menschen ewig arbeiten, um ewig leben zu können? Darf man dann noch Kinder zeugen?
Neben dem reinen Unterhaltungswert des Buches bleiben eben diese Gedanken noch lange im Kopf des Lesers hängen, deswegen kommt von mir die uneingeschränkte Leseempfehlung, aber nicht nur für den Print, nein auch die Hörbuchversion ist gut gelungen. Simon Jäger als Sprecher ist eine ausgezeichnete Wahl.
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Verjüngung – ein Pyrrhussieg
„Wir werden jung sein“ ist ein spannendes und unterhaltsames Buch über den Traum vieler Menschen des in Berlin lebenden Autors Maxim Leo.
Martin Mosländer arbeitet an der Berliner Charité und hat ein Medikament für …
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Verjüngung – ein Pyrrhussieg
„Wir werden jung sein“ ist ein spannendes und unterhaltsames Buch über den Traum vieler Menschen des in Berlin lebenden Autors Maxim Leo.
Martin Mosländer arbeitet an der Berliner Charité und hat ein Medikament für kranke Herzmuskelzellen entwickelt, das er vier Probanden und sich selbst verabreicht hat. Das Medikament wirkt sich allerdings nicht nur regenerativ auf die Herzmuskeln aus, sondern auf den gesamten Körper. Der Teenager Jakob entwickelt sich zurück zum Kind. Die Olympiasiegerin Verena, die ihre aktive Zeit längst hinter sich hat, kann an alte Erfolge anknüpfen. Jenny, die sich schon seit Jahren ein Kind wünscht, ist plötzlich schwanger und Wenger, ein mächtiger Geschäftsmann im Seniorenalter, der eigentlich abtreten wollte, steht wieder voll im Leben. Das Leben der Probanden ändert sich komplett, bekommt eine neue Richtung.
Anhand dieser vier Schicksale erzählt Maxim Leo welche Folgen es auf die unterschiedlichen Lebensabschnitte haben kann, wenn sich der Mensch verjüngt und wie die Gesellschaft auf so einen medizinischen Durchbruch reagiert.
Dem Schreibstil des Autors konnte ich leicht folgen. Auch wenn das Thema Potential für tiefgreifende philosophische und politische Diskussionen birgt, hat er die richtige Dosis getroffen, so dass es unterhaltsam bleibt und Platz für eigene Gedanken lässt.
Die Probleme der Überbevölkerung, ein Renten- und Sozialsystem, das an seine Grenzen gerät, die Zugänglichkeit des Medikaments, das wohlmöglich nur einer kleinen Elite von Menschen zur Verfügung steht. Dies und vieles mehr wird angeschnitten und lässt Raum für weitere Gedanken.
Ich habe die Geschichte als Hörbuch - gelesen von Simon Jäger- gehört und seine Stimme, seine Art und Weise die Story zu intonieren passt perfekt, so dass es mir leicht fiel zuzuhören.
Es ist ein Roman, der unterhält aber auch nachdenklich macht.
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Gebundenes Buch
Vier Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité, deren Ziel es war, chronische Herzmuskelschwächen zu heilen, sind plötzlich nicht bloß gesund, sondern verjüngt. Und nicht nur das, sie werden unaufhaltsam immer jünger, was den zuständigen …
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Vier Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité, deren Ziel es war, chronische Herzmuskelschwächen zu heilen, sind plötzlich nicht bloß gesund, sondern verjüngt. Und nicht nur das, sie werden unaufhaltsam immer jünger, was den zuständigen Professor vor eine große Aufgabe stellt, da sich unvorhersehbare Komplikationen einstellen, die es zu stoppen gilt. Gleichzeitig ist die Welt elektrisiert, denn wäre es nicht ein unvorstellbares Glück, für immer jung zu sein?
Durch den angenehmen Schreibstil war ich fast sofort im Buch angekommen, die ersten Kapitel stellten die vier Teilnehmer der Medikamentenstudie sowie ihre Besonderheiten vor, die Sicht des zuständigen Mediziners und eines Mitglieds des Deutschen Ethikrates vervollständigten das Bild. Zu Beginn war ich unsicher, ob mir die vielen wissenschaftlichen Erklärungen nicht zu viel werden würden, aber meine Bedenken waren unbegründet, weil der Autor eine tolle Art hat, die kompliziertesten Vorgänge gut zu erklären. Nicht dass ich mir anmaßen würde, zu behaupten, ich hätte auch nur annähernd verstanden, wie das Verfahren funktioniert, aber ich konnte es mir gut vorstellen. Erstaunlicherweise ist die Fiktion gar nicht mehr so fiktiv, wenn man sich in der Realität über den heutigen Stand der Forschung informiert. Ich weiß noch nicht, ob ich erfreut oder erschrocken darüber bin, wo die Reise hingeht.
Mir gefiel das vorliegende Buch sehr, besonders positiv ist mir aufgefallen, dass Maxim Leo Fragen aufwarf, die mir im Zusammenhang mit einem verjüngenden Medikament nicht eingefallen, geschweige denn überhaupt in den Sinn gekommen wären; beispielsweise gibt es neben Fragen der Ethik und der Moral natürlich die wichtige Frage, wie wir das Problem des Platzmangels lösen würden, wenn die Menschen immer älter oder in Zukunft gegebenenfalls gar nicht mehr sterben würden. Manche Szenarien bekomme ich da wohl nie mehr aus meinem Kopf!
Der weitere Verlauf der Geschichte war spannend und überraschend, eine kriminelle Episode inklusive. Hervorheben möchte ich den feinen Humor, der nie in die Lächerlichkeit abrutschte, was ich als wohltuend empfand. Das Ende war schlüssig und ließ mich zufrieden zurück. Das war ein tolles Leseerlebnis, gerne empfehle ich das Buch weiter.
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Gebundenes Buch
Vier Herzkranke verschiedenen Alters nehmen an einer Medikamentenstudie teil. Plötzlich verschwinden ihre Symptome und es stellt sich heraus, dass durch die Einnahme des Medikaments ein körperlicher Verjüngungsprozess eingesetzt hat. Es ist eine wissenschaftliche Sensation und die …
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Vier Herzkranke verschiedenen Alters nehmen an einer Medikamentenstudie teil. Plötzlich verschwinden ihre Symptome und es stellt sich heraus, dass durch die Einnahme des Medikaments ein körperlicher Verjüngungsprozess eingesetzt hat. Es ist eine wissenschaftliche Sensation und die ganze Welt reißt sich um dieses Medikament. Doch was passiert, wenn die Menschen plötzlich in der Lage sind, sich stetig zu verjüngen? Diese und viele andere Fragen keimen auf und die Entwicklung nimmt einen Spießrutenlauf, der den Versuchspersonen einiges abverlangt...
Maxim Leo greift in "Wir werden jung sein" ein Thema auf, dass die Menschheit wohl schon bewegt, seit sie sich zu einer Hochkultur entwickelt hat: können wir uns verjüngen und diesen Zustand vielleicht ewig aufrecht erhalten? Der Roman beginnt humorvoll, der Schreibstill ist mitreißend, das Thema spannend. Die Leser:innen folgen insgesamt sechs verschiedenen Charakteren verschiedenen Alters - den vier Teilnehmer:innen der Studie, dem Schöpfer des Medikaments - ein kauziger Wissenschaftler - und einer Ethikerin, welche die Bundesregierung berät. Was zuerst humorig beginnt, stellt sich schon bald als schier unlösbares Gedankenexperiment heraus. Was wird die Entdeckung mit der Menschheit machen? Wird das Medikament nur für die Reichsten zugänglich sein oder wird jeder darauf Zugriff haben? Und wie verändert es die Menschen, wenn sie sich stets erneuern können? Bald aber läuft nicht alles so rund und es stellt sich heraus, dass es auch Komplikationen gibt. Nichts desto trotz gieren viele nach der mutmaßlichen Verjüngungskur.
Leo wägt anhand seiner Charaktere das Für und Wider ausgewogen ab. Ich wurde durch das Lesen des Romans sehr dazu angeregt, über die möglichen Probleme einer solchen wissenschaftlichen Entdeckung intensiv nachzudenken. Nach den ersten hundert Seiten kommt es zu einer Gradwendung, die die Geschichte vorerst auf eine neue Bahn schickt. Die Grundstimmung dreht sich hier von lustig-sensationell auf tendenziell deprimierend und bedrohlich - ein Kunstgriff des Autors, der mich sehr fasziniert hat. Die Protagonist:innen sind unterschiedlich zugänglich, einerseits konnte ich mich mit einigen von ihnen sehr identifizieren, einen anderen fand ich äußerst nervig, andere blieben für mich nicht sonderlich greifbar. Immer jedoch schwingen individuelle Befindlichkeiten mit, die die Figuren mit ihrer Situation unterschiedlich umgehen lassen.
So großartig die Idee und das schreiberische Talent des Schriftstellers sind, so lückenhaft ist für mich die Erzählung der Geschichte. Es sind einige Fakten, die auf den Tisch gelegt werden, die allerdings nicht kongruent auserzählt werden. Beispielsweise wird der Eindruck vermittelt, dass die Proband:innen das Medikament dauerhaft einnehmen müssen und dann genügt es anderen lediglich eine Kapsel zu nehmen, um den Verjüngungsprozess in Gang zu setzen. Die Geschichte nimmt Wendungen, die für mich teilweise nicht nachvollziehbar waren und ich hatte ab und an das Gefühl, dass ein Thema angerissen, aber nicht fertigerzählt wurde. Das Ende der Geschichte wirkte auf mich sehr abrupt - meines Erachtens hätte das Buch 200 - 300 Seiten mehr vertragen, um das Erzählte adäquat abzurunden. Vielleicht wäre es auch einfacher gewesen, sich auf nur zwei oder drei Charaktere zu beschränken, sodass sich für mich alles nachvollziehbarer entwickelt hätte. Was das Medikament körperlich mit den Teilnehmenden macht, wird zwischendurch thematisiert, aber schlussendlich - nach meinem Empfinden - nicht ausreichend fertigerzählt. Zwar wird am Ende ein Abschluss für die einzelnen Figuren gefunden, das macht aber für mich nicht das Manko wett, dass große gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen und auszuverhandeln begonnen wurden, die Idee aber nicht weitergesponnen wurde, sondern zu einem jähen Ende fand. Angesichts der Brisanz und Größe dieses Themas ist es wahrscheinlich grundsätzlich schwer, einen zufriedenstellenden Abschluss oder Ausgang zu finden, ich bin mir aber nicht sicher, ob der Versuch hierzu überhaupt gestartet wurde.
Mein Fazit: "Wir werden jung sein" ist ein Roman, der intensiv dazu anregt, sich über die Frage, ob ewiges Leben oder ewige Verjüngung erstrebenswert ist, Gedanken zu machen. Leider ist er für mich aber zu kurz geraten, da viele Themen zwar angesprochen, aber nicht ausreichend abgerundet werden. Er ist kurzweilig zu lesen, aber die Geschichte lässt für mich zu viele Fragen offen - nicht nur philosophisch, sondern auch figurentechnisch.
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Gebundenes Buch
Stellen Sie sich vor, wir könnten ewig leben…
Jakob ist erst 17 und bemerkt plötzlich Veränderungen an seinem Körper. Jenny versucht mit knapp 40 Jahren lange vergeblich schwanger zu werden, und erwartet plötzlich ein Kind. Dem alten Unternehmenspatriarchen …
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Stellen Sie sich vor, wir könnten ewig leben…
Jakob ist erst 17 und bemerkt plötzlich Veränderungen an seinem Körper. Jenny versucht mit knapp 40 Jahren lange vergeblich schwanger zu werden, und erwartet plötzlich ein Kind. Dem alten Unternehmenspatriarchen Wenger drohte multiples Organversagen, sein Testament ist verfasst, doch plötzlich geht es ihm immer besser. Verena, aufgrund einer Erkrankung des Herzmuskels mit Herzinsuffizienz, Schwimmerin im Ruhestand, schwimmt plötzlich einen Rekord. Sie alle haben eines gemeinsam - sie sind Teilnehmer:innen einer Studie an der Charité für ein neues Herzmedikament, das Herzmuskelzellen regenerieren können soll.
Martin sind als behandelndem Arzt und zuständigem Forscher die Ereignisse zunächst ein Rätsel, bis deutlich wird, dass es kein Zufall sein kann. Sein Medikament kann offensichtlich viel mehr als nur Herzmuskelzellen regenerieren.
Miriam ist wissenschaftliche Beraterin der Regierung und bewertet als Moralphilosophin ethische Fragen. Was bedeutet es, wenn wir ewig leben, unsere Kinder keine Kinder bekommen dürfen? Werden durch immer dieselben Menschen überhaupt noch neue Innovationen möglich? Wer erhält Zugang zum Medikament und aufgrund welcher Kriterien?
Mit der unerwarteten Nebenwirkung des Medikaments stellen sich sowohl medizinische als auch persönliche und gesellschaftliche Fragen, die in - Wir werden jung sein - in den Mittelpunkt rücken. Es beginnt ein Duell zwischen Medizin und Gesellschaft.
Das Szenario ist interessant und durch die Vielfalt der Perspektiven gelingt es dem Autor sehr gut die zahlreichen persönlichen ebenso wie gesellschaftlichen Auswirkungen eines vermeintlich ewigen Lebens darzustellen. Leider blieben die Figuren dabei für mich etwas blass, sodass ich zu keiner eine wirkliche Nähe beim Lesen aufbauen konnte.
Sprachlich kann Maxim Leo, wie immer, brillieren, der Roman liest sich flüssig, pointiert, unterhaltsam und klug.
Überzeugend ist für mich der Roman primär auf gesellschaftstheoretischer Ebene, hier hat der Autor gut recherchiert und die strukturellen wie moralethischen Implikationen des Szenarios sehr gut ausgearbeitet und zeigt auf was Kapitalismus und Gerechtigkeit im deutschen und globalen Gesundheitssystem bedeuten.
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Gebundenes Buch
Zukunftsaussichten
Bei den Teilnehmern einer Medikamentenstudie zeigt sich eine überraschende Nebenwirkung – sie erleben eine biologische Verjüngung. Welche weitreichenden und komplexen Konsequenzen das nicht nur für die Probanden hat, erzählt Maxim Leo in seinem neuen …
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Zukunftsaussichten
Bei den Teilnehmern einer Medikamentenstudie zeigt sich eine überraschende Nebenwirkung – sie erleben eine biologische Verjüngung. Welche weitreichenden und komplexen Konsequenzen das nicht nur für die Probanden hat, erzählt Maxim Leo in seinem neuen Roman 'Wir werden jung sein'.
Das farbenfrohe Cover mit der witzig verfremdeten Sanduhr macht neugierig und deutet an, dass es im Roman um die Zeit geht. Mir gefällt es sehr.
Abwechseln wird aus der Perspektive der beteiligten Probanden und des Projektleiters erzählt, die Emotionen und Überlegungen der Charaktere, unterschiedlich alt und in ganz verschiedenen Lebenssituationen, werden sehr nachvollziehbar vermittelt, durch Informationen aus ihrer Vergangenheit werden die Protagonisten lebendig und nahbar, sie erscheinen authentisch. Das gilt auch für die später hinzu kommende Medizinethikerin. Sie formuliert auf der offiziellen, politischen Ebene moralische, ethische und gesellschaftliche Fragen in Zusammenhang mit einem Verjüngungsmedikament. In der Realität sind diesbezügliche Forschungserfolge tatsächlich in der Zukunft zu erwarten.
Auch die Studienteilnehmer und der Projektleiter müssen sich mit Vor- und Nachteilen der Verjüngung auseinandersetzen, erleben sie am eigenen Leib, sehen sich mit neu entstehenden Problemen konfrontiert und ziehen ihre Konsequenzen, ganz individuell.
Maxim Leos Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und macht Spaß, er schreibt lebendig, mit Humor, subtiler Komik, scharfsinnig und auf den Punkt. Er vermittelt glaubwürdig, verständlich und offensichtlich gut recherchiert die Hintergründe der verschiedensten Themen wie Leistungssport, Kinderwunschtherapien, Molekularbiologie, Zell-Reprogrammierung. Dem Autor ist eine sehr lesenswerte, spannende und runde Geschichte gelungen.
'Wir werden jung sein' hat mich nicht nur sehr gut unterhalten, sondern auch eine mögliche Zukunftsperspektive gezeigt, die bei mir mehr Bedenken als freudige Erwartung auslöst.
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Gebundenes Buch
Mit dem Roman "Wir werden jung sein" konnte mich der Autor Maxim Leo voll und ganz überzeugen und definitiv für sich gewinnen. Erstens ist der Schreibstil einfach nur hervorragend. Man kann dieses Buch in einem Rutsch durchlesen und mag es gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch …
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Mit dem Roman "Wir werden jung sein" konnte mich der Autor Maxim Leo voll und ganz überzeugen und definitiv für sich gewinnen. Erstens ist der Schreibstil einfach nur hervorragend. Man kann dieses Buch in einem Rutsch durchlesen und mag es gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch die Gliederung der Geschichte ist super gelungen. In kurzen, fast schon knappen Passagen, schafft es der Autor, die gesamte Aufmerksamkeit des Lesers zu erhalten und diesen mit allen notwendigen Informationen zu bedienen. Gleichzeitig lässt er genug Raum für eigene Gedanken. Die Frage, was würde passieren, wenn diese Geschichte echt wäre, steht die gesamte Zeit im Raum und macht dieses Buch fast schon zu einem Krimi.
An zweiter Stelle möchte ich die Idee der Handlung an sich in höchsten Tönen loben. Es ist einfach eine fantastische und extrem gut recherchierte Geschichte. Dieses Buch ist definitiv eins meiner Lesehighlights diesen Jahres und absolut empfehlenswert.
Und sie anderen Bücher des Autors landen auf jeden Fall auch noch in meinem Bücherregal.
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Gebundenes Buch
In diesem Roman geht es um ein Herzmedikament, bei dem sich in den ersten Tests an Menschen herausstellt, dass es eine verjüngende Wirkung hat. Diese Thematik fand ich an sich schon sehr spannend. Dass das Buch mich so mitgerissen hat, hat mich aber nochmal überrascht.
Die Geschichte …
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In diesem Roman geht es um ein Herzmedikament, bei dem sich in den ersten Tests an Menschen herausstellt, dass es eine verjüngende Wirkung hat. Diese Thematik fand ich an sich schon sehr spannend. Dass das Buch mich so mitgerissen hat, hat mich aber nochmal überrascht.
Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Betroffenen erzählt. Für jeden von Ihnen bedeutet die Verjüngung etwas anderes und mir hat besonders gefallen, dass es für niemanden nur positiv ist. Leo betrachtet das Thema sehr umfassend.
Die Protangonisten sind dafür extrem gut gewählt. Sie sind in verschiedenen Lebensphasen, haben unterschiedliche Wünsche und Vergangenheiten. Durch die Heilung und Verjüngung gewinnen und verlieren die Protagonisten gleichzeitig. Ich war begeistert, an welche Menge von Möglichkeiten Leo gedacht hat und wie authentisch er jeden seiner Charaktere darstellt.
Auch moralisch betrachtet er eine mögliche Verjüngung in einer Ausführlichkeit, dass auch ich mich beim Lesen fragte, ob ich verjüngt werden wollte, wenn es ginge.
Die wissenschaftlichen Grundlagen der Geschichte machten auf mich einen solide recherchierten Eindruck. Ich kam zumindest mal soweit, dass ich googlen musste, ob diese auf wahren Fakten beruhen.
Dieser Roman hat meine Erwartungen damit absolut übertroffen und ich kann dieses Highlight nur empfehlen.
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Gebundenes Buch
Locker-leichte Zukunftsstudie
Inhalt:
Jakob ist sechzehn und zum ersten Mal verliebt. Verena ist eine Ex-Schwimmerin, die Olympiagold gewonnen hat. Der Geschäftsmann Wenger feiert seinen 80. Geburtstag und verkündet, dass er sich das Leben nehmen will. Die Lehrerin Jenny wünscht …
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Locker-leichte Zukunftsstudie
Inhalt:
Jakob ist sechzehn und zum ersten Mal verliebt. Verena ist eine Ex-Schwimmerin, die Olympiagold gewonnen hat. Der Geschäftsmann Wenger feiert seinen 80. Geburtstag und verkündet, dass er sich das Leben nehmen will. Die Lehrerin Jenny wünscht sich sehnlich ein Kind, doch sie wird einfach nicht schwanger. Diese vier so unterschiedlichen Menschen haben eins gemeinsam: Ihr Herz ist todkrank, und es kann ihnen auf herkömmliche Art nicht geholfen werden. Deshalb nehmen sie an einer Arzneimittelstudie teil, doch das neue Medikament hat eine enorme Nebenwirkung: Die Probanden verjüngen sich. Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt - nicht immer zu ihrem Besten.
Meine Meinung:
Mit seinem locker-leichten Schreibstil vermag Maxim Leo wunderbar zu unterhalten. Dabei ist das Thema ziemlich ernst. Schon immer wünschen sich die Menschen ewiges Leben, Unsterblichkeit. In diesem Roman ist es (fast) so weit. Doch kommt hier auch die Frage auf, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Welche Konsequenzen hätte es für die heutige Weltbevölkerung, wenn ab sofort niemand mehr sterben würde? Noch mehr Menschen kann unser Planet wohl kaum verkraften. Und welche Konsequenzen hätte es für die einzelne Person? Hat man nicht irgendwann einfach mal genug vom Leben? Der Autor gibt hier viele Denkanstöße, verpackt in eine berührende und auch spannende Geschichte.
Mir machte es viel Spaß, die vier Probanden und den Studienleiter Martin in ihrem neuen Leben zu beobachten und durch so manche Unwegsamkeit zu begleiten.
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