Tade Thompson
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Ungekürzte Lesung. 517 Min.
Sprecher: Tadese, Selam
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Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren in England zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia, Westafrika, zurück und macht den Fehler, sich ein bisschen aufzuspielen und die Leute glauben zu lassen, er sei in London ein Police Detective. Ist er aber nicht, nur Wachmann in einem Einkaufszentrum. Er wird von zwei rivalisierenden Rebellengruppen mehr oder weniger gezwungen, den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären, bzw. den Mord jeweils der anderen Rebellengruppe anzuhängen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der brutale Geheimdienst der korrupten Reg...
Kleine Flunkerei, große Wirkung: Weston Kogi kommt nach langen Jahren in England zur Beerdigung seiner Tante nach Alcacia, Westafrika, zurück und macht den Fehler, sich ein bisschen aufzuspielen und die Leute glauben zu lassen, er sei in London ein Police Detective. Ist er aber nicht, nur Wachmann in einem Einkaufszentrum. Er wird von zwei rivalisierenden Rebellengruppen mehr oder weniger gezwungen, den Mord an einem Konsenspolitiker aufzuklären, bzw. den Mord jeweils der anderen Rebellengruppe anzuhängen. Zu allem Überfluss mischt sich auch noch der brutale Geheimdienst der korrupten Regierung ein. Und Kogi muss nun sehen, wie er alle gegeneinander ausspielt und einigermaßen heil aus der Nummer herauskommt ...
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Tade Thompson ist Yoruba, in London geboren, in Nigeria aufgewachsen und wieder nach England zurückgekehrt, um dort Medizin und Sozialanthropologie zu studieren. Er lebt an der englischen Südküste. Für seine Science-Fiction-Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2019 mit dem renommierten Arthur C. Clarke Award. Thomas Wörtche, geboren 1954. Kritiker, Publizist, Literaturwissenschaftler. Beschäftigt sich für Print, Online und Radio mit Büchern, Bildern und Musik, schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen, und mit Literatur aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Australien/Ozeanien. Herausgeber der 'global crime'-Reihe metro in Kooperation mit dem Unionsverlag (1999 - 2007), der Reihe 'Penser Pulp' bei Diaphanes (2013-2014). Gründete 2013 zusammen mit Zoë Beck und Jan Karsten den (E-Book-)Verlag CulturBooks und gibt ein eigenes Krimi-Programm für Suhrkamp heraus. Co-Herausgeber des Online-Feuilletons CULTurMAG. Karl-Heinz Ebnet, geboren 1962, studierte Amerikanistik und Germanistik. Er arbeitet seit fast 30 Jahren als literarischer Übersetzer, u. a. der Werke von Reginald Hill, Mary Higgins Clark, Tobias Hill und Ayad Akhtar. Er lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Finch&Zebra
- Erscheinungstermin: 16. Dezember 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4066004423111
- Artikelnr.: 66800000
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Kai Spanke scheint fasziniert von der Hemmungslosigkeit, mit der Tade Thompson seinen Thriller derart überlädt, dass man jederzeit fürchtet, er könne in sich zusammenbrechen - doch er tut es nicht. Weder Gewalt-Exzesse, noch archaische Männlichkeitsbilder, auch nicht die zahlreichen überraschenden Volten und völlig überstilisierten Figuren können diesen Koloss von Action-Roman zum Wanken bringen, lesen wir. Sicher und in rasendem Tempo bewegt er sich vorwärts auf den Schienen der Genre-Konventionen, hier und da mal eine Weiche nehmend, vom Abenteuerroman zur Detektivgeschichte und wieder zurück, so Spanke, mit einem kurzen Abstecher in den Feminismus, wenn die Freundin des Hauptprotagonistin plötzlich und - überraschenderweise bei all dem Testosteron in diesem Roman, eine Predigt über weibliche Selbstermächtigung vom Stapel lässt, die sich gewaschen hat. Jener Hauptprotagonist wiederum ist selbst so facettenreich, so widersprüchlich - man könnte auch sagen: überzeichnet, dass er dem Rezensenten wie eine "chamäleonhafte Karikatur" vorkommt - von allem etwas zu viel, und doch gerade richtig - eine Aussage, die wohl für den gesamten Roman gilt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Achtung, Testosteron
Tade Thompson feiert den absoluten Exzess
Weston Kogi, wohnhaft in London, besucht nach langer Zeit seine afrikanische Heimat Alcacia. Es soll ein kurzer Aufenthalt werden. Schnell hin, schnell zurück: "Ich konnte die Abreise gar nicht erwarten." Er hält es mit Gil Scott-Heron, der einst sang: "Home Is Where the Hatred Is". Vor fünfzehn Jahren ist Weston wegen massiver Unruhen aus dem Land geflüchtet. Hilfe bekam er von seiner Tante, auf deren Beerdigung er nun erscheint. Dort begegnet er einem alten Bekannten, der die Handlung von Tade Thompsons Thriller "Wild Card" ins Rollen bringt: "Church. Dieses Grinsen. Direkt aus meinen Albträumen von der weiterführenden Schule."
Bis zu diesem
Tade Thompson feiert den absoluten Exzess
Weston Kogi, wohnhaft in London, besucht nach langer Zeit seine afrikanische Heimat Alcacia. Es soll ein kurzer Aufenthalt werden. Schnell hin, schnell zurück: "Ich konnte die Abreise gar nicht erwarten." Er hält es mit Gil Scott-Heron, der einst sang: "Home Is Where the Hatred Is". Vor fünfzehn Jahren ist Weston wegen massiver Unruhen aus dem Land geflüchtet. Hilfe bekam er von seiner Tante, auf deren Beerdigung er nun erscheint. Dort begegnet er einem alten Bekannten, der die Handlung von Tade Thompsons Thriller "Wild Card" ins Rollen bringt: "Church. Dieses Grinsen. Direkt aus meinen Albträumen von der weiterführenden Schule."
Bis zu diesem
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Punkt könnte man denken, das Buch würde erörtern, ob und unter welchen Bedingungen man in die einst verlassene Heimat zurückkehren kann. Doch für derartige Reflexionen interessiert sich Thompson, der als Autor von Science-Fiction-Literatur bekannt ist, bestenfalls am Rande. Wichtiger findet er einen rasanten Plot. Exzessive Gewalt? Wenn sie die Handlung vorantreibt, sehr gerne. Überzeichnete Figuren? Alles für die Durchschlagskraft der Geschichte. Sex und Action im Überfluss? Irgendwie muss man sich das Label "Pageturner" ja verdienen.
Jedenfalls erzählt Weston seinem ehemaligen Schulkameraden, er arbeite in England bei der Mordkommission. Tatsächlich ist er Wachmann in einem Supermarkt. Die Lüge brockt ihm einen comichaften, ja tarantinoesken Parforceritt durch die Unterwelt und höheren Kreise seiner Heimat ein. Denn ein Ermittler kommt gerade recht: Der Konsenspolitiker Pa Busi wurde ermordet. Täter unbekannt. Weston soll den Fall klären, möglichst schnell, möglichst effizient. Den Auftrag bekommt er sowohl von der Liberation Front of Alcacia (Motto: "In Guns We Trust"), der Church angehört, als auch von deren Rivalen, der People's Christian Army.
Beide Rebellengruppen entführen Weston nacheinander und zeigen ihm, wie man mit Feinden umgeht: "Ein Mann war mit den Handgelenken an einen Pfosten gekettet, mit den Fußknöcheln an einen Pick-up. Er schrie, weil der Pick-up vom Pfosten wegfuhr. . . . Dann riss das Rückgrat, Blut und Eingeweide spritzten, dann war ich derjenige, der schrie." Jetzt ist es an Weston, die Gruppen und den sich auch noch einmischenden Geheimdienst gegeneinander auszuspielen.
Das Personal entlehnt Thompson dem Hardboiled-Noir. Da ist auf der einen Seite die Femme fatale, die den Helden ganz wuschig macht, auf der anderen Seite muss man sich ständig um seine Ex- und Jetzt-wieder-Freundin Nana sorgen, die gleichwohl, das ahnt der Leser früh, abgründiger ist, als anfangs vermutet. Manches an diesem Thriller ist an klassischen Genremustern orientiert, die am Ende ein verblüffendes Ergebnis zeitigen: Die Pointe ist, dass es nach all der Bestialität und den vielen Plot-Twists keine besondere Pointe gibt. Man kriegt, was man erwartet. Wenn Nana schließlich zu einer kurzen, aber prägnanten Selbstauskunft ansetzt, mausert sich dieser vor Testosteron triefende Roman zu einem Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung, das einen Großteil der männlichen Figuren alt aussehen lässt.
Der Weg dorthin hält sich mal an die Gepflogenheiten der Abenteuergeschichte, in der ein Held samt Entourage loszieht und Prüfungen besteht. Dann meint man, eine Detektivstory zu lesen, die von Gespräch zu Gespräch führt, bevor plötzlich doch wieder lauter potentielle Endgegner mit ihren Säbeln rasseln. Weston schlägt sich mit Schlangen, Skorpionen, Militärs, Biowaffen und somalischen Piraten herum. Hier detoniert eine Landmine, dort fallen Moskitos über den Protagonisten her, der vor nichts so panische Angst hat wie vor Malaria. Im Grunde ist er eine chamäleonhafte Karikatur: zu cool, zu hasenfüßig, zu souverän, zu indifferent, zu waghalsig, zu verdruckst.
Nein, ob man in die Heimat zurückkehren kann, ist hier wahrlich nicht die entscheidende Frage. Eigentlich geht es darum, wie zügellos sich Inhalt und Form eines Romans gestalten lassen, ohne dass er in sich zusammenfällt. Tade Thompson hat die passende Formel gefunden. KAI SPANKE
Tade Thompson: "Wild Card". Thriller.
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebert. Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. 329 S., br., 10,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Jedenfalls erzählt Weston seinem ehemaligen Schulkameraden, er arbeite in England bei der Mordkommission. Tatsächlich ist er Wachmann in einem Supermarkt. Die Lüge brockt ihm einen comichaften, ja tarantinoesken Parforceritt durch die Unterwelt und höheren Kreise seiner Heimat ein. Denn ein Ermittler kommt gerade recht: Der Konsenspolitiker Pa Busi wurde ermordet. Täter unbekannt. Weston soll den Fall klären, möglichst schnell, möglichst effizient. Den Auftrag bekommt er sowohl von der Liberation Front of Alcacia (Motto: "In Guns We Trust"), der Church angehört, als auch von deren Rivalen, der People's Christian Army.
Beide Rebellengruppen entführen Weston nacheinander und zeigen ihm, wie man mit Feinden umgeht: "Ein Mann war mit den Handgelenken an einen Pfosten gekettet, mit den Fußknöcheln an einen Pick-up. Er schrie, weil der Pick-up vom Pfosten wegfuhr. . . . Dann riss das Rückgrat, Blut und Eingeweide spritzten, dann war ich derjenige, der schrie." Jetzt ist es an Weston, die Gruppen und den sich auch noch einmischenden Geheimdienst gegeneinander auszuspielen.
Das Personal entlehnt Thompson dem Hardboiled-Noir. Da ist auf der einen Seite die Femme fatale, die den Helden ganz wuschig macht, auf der anderen Seite muss man sich ständig um seine Ex- und Jetzt-wieder-Freundin Nana sorgen, die gleichwohl, das ahnt der Leser früh, abgründiger ist, als anfangs vermutet. Manches an diesem Thriller ist an klassischen Genremustern orientiert, die am Ende ein verblüffendes Ergebnis zeitigen: Die Pointe ist, dass es nach all der Bestialität und den vielen Plot-Twists keine besondere Pointe gibt. Man kriegt, was man erwartet. Wenn Nana schließlich zu einer kurzen, aber prägnanten Selbstauskunft ansetzt, mausert sich dieser vor Testosteron triefende Roman zu einem Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung, das einen Großteil der männlichen Figuren alt aussehen lässt.
Der Weg dorthin hält sich mal an die Gepflogenheiten der Abenteuergeschichte, in der ein Held samt Entourage loszieht und Prüfungen besteht. Dann meint man, eine Detektivstory zu lesen, die von Gespräch zu Gespräch führt, bevor plötzlich doch wieder lauter potentielle Endgegner mit ihren Säbeln rasseln. Weston schlägt sich mit Schlangen, Skorpionen, Militärs, Biowaffen und somalischen Piraten herum. Hier detoniert eine Landmine, dort fallen Moskitos über den Protagonisten her, der vor nichts so panische Angst hat wie vor Malaria. Im Grunde ist er eine chamäleonhafte Karikatur: zu cool, zu hasenfüßig, zu souverän, zu indifferent, zu waghalsig, zu verdruckst.
Nein, ob man in die Heimat zurückkehren kann, ist hier wahrlich nicht die entscheidende Frage. Eigentlich geht es darum, wie zügellos sich Inhalt und Form eines Romans gestalten lassen, ohne dass er in sich zusammenfällt. Tade Thompson hat die passende Formel gefunden. KAI SPANKE
Tade Thompson: "Wild Card". Thriller.
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebert. Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. 329 S., br., 10,95 Euro.
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»Nein, ob man in die Heimat zurückkehren kann, ist hier wahrscheinlich nicht die entscheidende Frage. Eigentlich geht es darum, wie zügellos sich Inhalt und Form eines Romans gestalten lassen, ohne dass er in sich zusammenfällt. Tade Thompson hat die passende Formel gefunden.« Kai Spanke Frankfurter Allgemeine Zeitung 20211004
Broschiertes Buch
Ich konnte es nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe kaum erwarten. Als ich das Buch dann endlich in den Händen hielt, war die Spannung sehr hoch und ich wurde nicht von meinen Erwartungen enttäuscht. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Einige Zeilen waren sehr …
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Ich konnte es nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe kaum erwarten. Als ich das Buch dann endlich in den Händen hielt, war die Spannung sehr hoch und ich wurde nicht von meinen Erwartungen enttäuscht. Das Lesen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Einige Zeilen waren sehr bildlich beschreiben und ließen dennoch sehr viel offen für die eigene bildliche Phantasie. Alles im allem hatte ich sehr viele spannende Lesemomente und wurde nicht enttäuscht. Ein Thriller verbunden mit sehr viel Action. Die Farben des Covers haben das Buch zu einem Hingucker gemacht, auch wenn ich es aufgrund des Titels warscheinlich nicht gekauft hätte, da der Titel wie aus einem Western klingt und ich dort nichts ganz soviel Spannung erwartet hätte. Aber ich wurde positiv überrascht und werde dassl Buch definitiv weiter empfehlen. Ein Thriller voller Spannung.
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Broschiertes Buch
Weston Kogi hat mit Hilfe seiner Tante vor Jahren seine Heimat in
Afrika verlassen .
Er arbeitet nun als Wachmann in London.
Nachdem seine Tante stirbt , fliegt er zur Beerdigung in seine alte Heimat.
Hier trifft er einen früheren Schulkameraden und gibt sich als Ermittler bei der …
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Weston Kogi hat mit Hilfe seiner Tante vor Jahren seine Heimat in
Afrika verlassen .
Er arbeitet nun als Wachmann in London.
Nachdem seine Tante stirbt , fliegt er zur Beerdigung in seine alte Heimat.
Hier trifft er einen früheren Schulkameraden und gibt sich als Ermittler bei der Mordkommission in London aus .
So wird er in die Ermittlungen in einen Mordfall verwickelt.
Nach dem Lesen des Klappentextes und der Leseprobe war ich auf einen spannenden Thriller gefasst .
Ich wurde nicht enttäuscht !
Allein das die Handlung sich auf afrikanischen Schauplätzen abspielt ist schon sehr interessant . Die Denkweise der Rebellentruppen so ganz anders , als gewohnt .
Der Schreibstil flüssig , teilweise brutal.
Manche Szenen sind mir allerdings zu brutal und ich meine , dass solche Beschreibungen die Spannung des Thrillers nicht erhöhen !
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Broschiertes Buch
Vor 15 Jahren ist Weston mit Hilfe seiner Tante aus Ede City, Alcacia nach London geflohen. Jetzt ist sie verstorben, und eigentlich wollte Weston nur zur Beerdigung für wenige Tage heimkehren. Doch ehe er es sich versieht, wird er von einem alten Peiniger für dessen Zwecke eingespannt. …
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Vor 15 Jahren ist Weston mit Hilfe seiner Tante aus Ede City, Alcacia nach London geflohen. Jetzt ist sie verstorben, und eigentlich wollte Weston nur zur Beerdigung für wenige Tage heimkehren. Doch ehe er es sich versieht, wird er von einem alten Peiniger für dessen Zwecke eingespannt. Schon in der Schule war Church ein echter Rowdy, und so ist es nicht verwunderlich, dass er auch als Erwachsener genau weiß wie er Weston nach seiner Pfeife tanzen lassen kann.
Thompsons Thriller spielt in dem fiktiven Staat Alcacia, der in Westafrika liegen soll. Willkür ist an der Tagesordnung, Korruption sowieso. Der Autor skizziert das alles ungeschönt und wie selbstverständlich; schnell wird dem Leser klar wie das Leben und das Miteinander dort funktionieren. Der Blick wirkt etwas einseitig, trotzdem glaube ich, dass mehr Wahrheit hinter dieser Darstellung steckt als man als Außenstehender wahrhaben möchte. Dementsprechend ist auch der Ton rauer, brutal wird es auch öfter mal, was vielleicht nicht jedem Leser gefällt, aber sehr authentisch wirkt. Weston mochte ich ganz gerne, er steckt in einer prekären Lage, die er mit Grips und Gewitztheit nicht lösen können wird. Er kann einem eigentlich nur Leid tun, trotzdem legt er noch einen gewissen Sinn für Galgenhumor an den Tag und einen starken Willen nicht aufzugeben. Die Zusammenhänge waren mir zwischenzeitlich etwas undurchsichtig, sodass ich irgendwo in der Mitte kurzzeitig den roten Faden verloren habe. Auch finde ich Westons Entscheidungen zum Ende hin nicht mehr ganz nachvollziehbar, selbst wenn sie den Grundstein für weitere Bände legen. Im Großen und Ganzen hat mir Wild Card gut gefallen, der sympathische Hauptdarsteller, der authentische Blick und ein toller Schreibstil haben über inhaltliche Ungereimtheiten hinweg getröstet. Den nächsten Band werde ich mir sicherlich vornehmen.
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Broschiertes Buch
Der afrikanische Handlungsort von Tade Thomspons „Wild Card“ (im Original „Making Wolf“) ist ungewöhnlich, aber leider ist ein exotisches Setting noch lange kein Garant für die Qualität eines Thrillers. Dazu bedarf es gerade dann, wenn man eine Story in Afrika …
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Der afrikanische Handlungsort von Tade Thomspons „Wild Card“ (im Original „Making Wolf“) ist ungewöhnlich, aber leider ist ein exotisches Setting noch lange kein Garant für die Qualität eines Thrillers. Dazu bedarf es gerade dann, wenn man eine Story in Afrika ansiedelt, auch einen kritischen Blick auf die gesellschaftspolitischen Probleme des Kontinents.
Weston Kogi ist mit seiner Schwester während des Bürgerkriegs aus Westafrika geflohen und hat sich mittlerweile eine neue Existenz in London aufgebaut. Als seine Tante stirbt, reist er zu ihrer Beerdigung zurück in die alte Heimat. Das Wiedersehen mit alten Bekannten wird zum riskanten Unternehmen, woran er nicht unschuldig ist. Um zu renommieren und seinen Status aufzupolieren, ändert er nämlich kurzerhand seine Profession vom Supermarkt-Wachmann zum Detective bei der Londoner Mordkommission. Und schon erwartet ihn ein Auftrag, denn der allseits geachtete Papa Busi wurde ermordet, und Weston soll den Fall aufklären. Keine gute Idee, wie er bald feststellen muss, denn mit diesem Auftrag gerät er zwischen alle Fronten.
Die Story kommt im Gewand eines Hardboilers daher und weckt Assoziationen zu den Filmen Tarantinos. Blut fließt reichlich, mit roher Gewalt und Sex wird auch nicht gegeizt. Zwar werden immer wieder Passagen zur afrikanischen Realität eingestreut, diese gehen aber in dem Meer der brutalen Gewaltdarstellungen unter. Ich hatte mir mehr erwartet. Kann man lesen, muss man aber nicht.
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Broschiertes Buch
Weston Kogi kehrt nach vielen Jahren in London zur Beerdigung seiner Tante in sein fiktives westafrikanisches Heimatland zurück. Er will nur wenige Tage bleiben, doch dann trifft er einen alten Kumpel, der ihn in seiner Schulzeit massiv gequält hat, und erzählt ihm, er sei bei der …
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Weston Kogi kehrt nach vielen Jahren in London zur Beerdigung seiner Tante in sein fiktives westafrikanisches Heimatland zurück. Er will nur wenige Tage bleiben, doch dann trifft er einen alten Kumpel, der ihn in seiner Schulzeit massiv gequält hat, und erzählt ihm, er sei bei der Londoner Kriminalpolizei beschäftigt. Diese Information ruft zwei einheimische Rebellengruppen auf den Plan und sie zwingen Weston in einem alten Kriminalfall zu ermitteln. Damals wurde ein bekannter Politiker ermordet, der sich für den Frieden im Land einsetzte. Damit beginnen Westons Probleme, denn er gerät zwischen alle Fronten.
Weston ist eine eher sympathische Hauptfigur, doch seine Umgebung ist geprägt von Korruption und Gewalt. Menschenleben zählen nicht, wer zufällig im Weg steht, wird gnadenlos umgebracht. Die Unterschiede zwischen sehr armen und sehr reichen Menschen sind gewaltig und bedrückend, Gesetze zählen nicht und die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke.
Obwohl ich das Buch spannend und die Personen interessant fand, war das Buch für mich doch zu brutal. Die grausamen Szenen häufen sich und bleiben im Gedächtnis.
Vermutlich wird es eine Fortsetzung mit Weston Kogi geben, doch das nächste Buch werde ich mir vermutlich nicht antun.
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Broschiertes Buch
Weston Kogi, der Held der Geschichte kehrt nach einer langen Zeit zur Beerdigung seiner Tante nach Westafrika zurück. Sie war es, die ihm damals die Flucht aus dem bürgerkriegszerfressenen Alcacia ermöglicht hatte. Wieder zurück in der Heimat gerät er dank seiner …
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Weston Kogi, der Held der Geschichte kehrt nach einer langen Zeit zur Beerdigung seiner Tante nach Westafrika zurück. Sie war es, die ihm damals die Flucht aus dem bürgerkriegszerfressenen Alcacia ermöglicht hatte. Wieder zurück in der Heimat gerät er dank seiner Großspurigkeit in eine heikle Angelegenheit und muss alles aufbieten, um heil wieder herauszukommen.
Der Protagonist ist ehrlich, fehlerhaft und trotzdem irgendwie ein Held. Das hat mir sehr gut gefallen. Man kann sehr gut mit ihm mitfühlen und seine Ängste, Gedankengänge und Gefühle gut nachempfinden. Auch die fremde Kultur wird einem sehr direkt und ganz selbstverständlich nähergebracht. Das fand ich prima.
Der Schreibstil ist gestochen scharf, man sieht trotz weniger Worte die beschriebene Szene plastisch vor sich. Vor allem die erschütternden und widerwärtigen Szenen gehen unter die Haut.
Auch die Handlung besticht durch Wendungen, Tricks und Kniffe, bringt also alles mit, was eine gute Geschichte haben sollte. Cover und Gestaltung gefallen mir sehr gut.
Alles in allem war mir das Buch allerdings zu brutal, zu eindringlich und zu plastisch- ich bin halt doch eher zart besaitet. Eigentlich wollte ich eine spannende Detektivgeschichte, habe aber eine bedrückende Erzählung der gewalttätigen Realität von Krieg, Rebellen und Elend bekommen. Eine fesselnde Sommerlektüre ist es dennoch, wenn auch nicht ganz in meinem Sinne.
Für Menschen, die gern solche harten, spannenden und schockierenden Geschichten lesen, ist es ein dramatisches, facettenreiches und aufregendes Buch ganz nach ihrem Geschmack.
Auch wenn mir das Lesen wirklich schwerfiel, gebe ich vier Sterne, weil es ein außergewöhnliches Werk ist, das in den richtigen Händen wahrhaft begeisternd sein kann.
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Broschiertes Buch
Den Wolf machen
Wild Card von Tade Thompson ist ein krasses Werk. Härter als ich aufgrund des Klappentextes gedacht hätte, der einen humorvollen Untergrund versprach. Und der Protagonist und Icherzähler Westonn Kogi hat auch tatsächlich einen überaus ironischen Ton und …
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Den Wolf machen
Wild Card von Tade Thompson ist ein krasses Werk. Härter als ich aufgrund des Klappentextes gedacht hätte, der einen humorvollen Untergrund versprach. Und der Protagonist und Icherzähler Westonn Kogi hat auch tatsächlich einen überaus ironischen Ton und illusionslosen Blick auf sein Land. Von Afrika wird aber nur ein Teil gezeigt, der in dem Kriminalität und Gewalt vorherrscht. Das Land lernt man ansonsten wenig im Detail kennen.
Es beginnt mit einer Heimkehr aus London, die eigentlich nur sehr kurzfristig sein soll.
Der Plot bleibt immer nah an Westons taumelnder Weg durch diese Gewalt.
Zudem sind seine Familienprobleme der Vergangenheit ungelöst und eigentlich möchte er schnell wieder das Land verlassen.
Ich schätz den Drive und den Erzählton des Romans, aber die Brutalität, die sich durch das Buch zieht war etwas zu viel des Guten.
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Broschiertes Buch
Spannend bis zum Schluss
Ein spannender Thriller und eine „große Klappe“, Korruption und Brutalität. Der Autor beschreibt die Zustände in einem afrikanischen Land, das geprägt ist von Aufstand und Bürgerkrieg. Die politischen und kulturellen Hintergründe …
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Spannend bis zum Schluss
Ein spannender Thriller und eine „große Klappe“, Korruption und Brutalität. Der Autor beschreibt die Zustände in einem afrikanischen Land, das geprägt ist von Aufstand und Bürgerkrieg. Die politischen und kulturellen Hintergründe werden gut erklärt und gaben Einblicke in eine andere Welt. Dadurch sind die Handlungen der Protagonisten gut nachvollziehbar.
Weston Kogi ist nicht sonderlich selbstbewusst und gerät immer wieder zwischen die Fronten zweier rivalisierender Rebellengruppen. Ob nun seine Notlüge „er sei Polizist in London oder die gemeinsame Schulzeit mit „Church“ wirklich ausschlaggebend für seine prekäre Situation ist bleibt dahingestellt. Es fließt viel Blut und die Brutalität geht unter die Haut. Normalerweise ist das nicht meine Lektüre. Als Europäer klingt das alles sehr befremdlich, aber genau das ist die besondere Note dieses Thrillers. Der flotte Schreibstil leitet gut durch das Buch und die Spannung bleibt bis zum Schluss.
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Broschiertes Buch
Ironisch, manchmal brutal, dabei super spannend
Weston Kogi ist vor vielen Jahren aus dem westafrikanischen Land Acacia, das im Chaos versank, mit Hilfe seiner Tante geflohen. Obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren wollte, fliegt er zur Beerdigung seiner Tante. Dort trifft er auf seine …
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Ironisch, manchmal brutal, dabei super spannend
Weston Kogi ist vor vielen Jahren aus dem westafrikanischen Land Acacia, das im Chaos versank, mit Hilfe seiner Tante geflohen. Obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren wollte, fliegt er zur Beerdigung seiner Tante. Dort trifft er auf seine Jugendliebe Nana und Church, der ihn als Jugendlicher drangsaliert hat und heute Mitglied der Rebellentruppe Liberation Front ist. Er zwingt Weston, der von sich behauptet Kriminalbeamter zu sein, aber nur Wachmann ist, den Mord an einem beliebten Politiker aufzuklären. Dabei wird von Weston erwartet, die Schuld der rivalisierenden christlichen Volksarmee zu zuschreiben. Die wiederum setzen Weston unter Druck, das Gegenteil zu beweisen. Die Lage wird immer undurchsichtiger und Weston möchte nur noch heil zusammen mit Nana aus der Geschichte rauskommen.
Der Erzählstil des Autors hat mich von der ersten Seite an gefangengenommen. Die lapidare Sprache mit ihrer beißenden Ironie macht einfach Spaß. Dabei ist die Geschichte sehr spannend und für europäische Vorstellungen manchmal geradezu grotesk.
Weston war mich sofort sympathisch. Fast tat er mir leid, als er sich ungewollt mit den Verhältnissen in seinem Heimatland konfrontiert sieht - er, der Londoner aus langweiligen geordneten Verhältnissen. Überrascht hat mich, wie schnell er sich mit den Gegebenheiten, die von Gewalt und Korruption geprägt sind, zurecht gefunden hat und wie professionell er als Laie die Ermittlungen durchführt.
Auch seine Entwicklung vom Getriebene, Spielball der verschiedenen Machtblöcke hin zum Agierenden, der seine Vorteile zu nutzen weiß, fand ich überzeugend.
Weitere Spannung erzeugen die überraschenden Wendungen, die sowohl Weston als auch mir einiges abverlangt haben.
Das Ende habe ich so nicht erwartet, aber es passt zu Weston und der packenden Geschichte.
Der Autor hat in meinen Augen einen außergewöhnlichen Thriller geschrieben, der mich in ein für mich fremde und verstörende Welt voller Gewalt entführt . Dem stellt er Weston, einen sympathischen und empathischen Helden gegenüber, der zeigt, dass man in einer solchen Umgebung überleben kann, ohne alle Prinzipien über Bord zu werfen.
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Broschiertes Buch
Weston Kogi, kehrt anlässlich der Beerdigung seiner Tante in sein Heimatland zurück und wird knallhart von seiner Vergangenheit eingeholt. Weston Kogi ist eigentlich des Protyp eines Antihelden und doch wird er in den Bürgerkrieg seines Heimatlandes gezogen. Nicht das er das wollte, …
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Weston Kogi, kehrt anlässlich der Beerdigung seiner Tante in sein Heimatland zurück und wird knallhart von seiner Vergangenheit eingeholt. Weston Kogi ist eigentlich des Protyp eines Antihelden und doch wird er in den Bürgerkrieg seines Heimatlandes gezogen. Nicht das er das wollte, aber ohne jede Chance seiner Aufgabe zu entkommen. So entwickelt er sich zum Zünglein an der Waage im brutalen Kampf zweier verfeindeter Widerstandsgruppen, der Polizei und des Staatsschutzes. Dabei beweist er wiederholt Kampfgeist, Cleverness und taktisches Geschick.
Wenngleich die Geschichte in keinem realen Land spielt, so ist es doch sehr nahe an der tagtäglichen Realität in Westafrika.
Tade Thompson ist es gelungen mich mit seiner flüssigen Schreibe so zu fesseln, dass ich das Buch innerhalb eines Tages regelrecht verschlungen habe.
Fazit: Wer ein Faible für Afrika hat und spannende, actiongeladene Krimis mag, der ist bei diesem Buch genau richtig. Das Buch ist eigentlich mehr wert als es kostet. Deshalb ist es für mich eine absolut klare Kaufempfehlung.
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