Han Kang
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Unmöglicher Abschied (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 470 Min.
Sprecher: Schmid, Rike
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"Unmöglicher Abschied" erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eind...
"Unmöglicher Abschied" erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
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Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Für 'Die Vegetarierin' erhielt sie gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize, 'Menschenwerk' erhielt den renommierten italienischen Malaparte-Preis. 'Weiß' war ebenfalls für den Booker Prize nominiert. 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur. Sie lebt in Seoul. Im Aufbau Verlag sind 'Die Vegetarierin', 'Menschenwerk', 'Deine kalten Hände', 'Weiß', 'Griechischstunden' und 'Unmöglicher Abschied' lieferbar. Mehr zur Autorin unter han-kang.net.

© Yeseul Jeon
Produktdetails
- Verlag: Finch&Zebra
- Erscheinungstermin: 16. Dezember 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4066004805276
- Artikelnr.: 72544912
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieser Roman leuchtet hell: Rezensent Martin Oehlen schwärmt von der Prosa der Nobelpreisträgerin Han Kang. In diesem Buch geht sie von einer Metapher aus, erklärt Oehlen: Ein Berg mit schwarzen Baumstämmen bewachsen, der der Protagonistin Gyeongha wie ein Friedhof übersät mit Grabsteinen erscheint. Daraus entwickelt diese mit einer befreundeten Künstlerin eine Installation - im Kern geht es um ein Massaker, bei dem Ende der 1940er Jahre auf der Insel Jeju Zehntausende ums Leben kamen, so der Rezensent. Kang lasse diese Geschichte "nach und nach" ans Licht kommen, ihre Prosa sei "mit großer Sensibilität und noch größerer Finesse" zu charakterisieren, betont Oehlen. Als sich die Freundin Inseon bei der Arbeit verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Die blutende Wunde wird von den Ärzten immer wieder geöffnet, hier sieht der Kritiker eine Metapher auf die Geschichte: Dinge nicht ruhen zu lassen, auch wenn es weh tut. Ein bisschen stört sich Oehlen daran, dass die Übersetzerin Ki-Hyang Lee, die ansonsten eine solide und "einnehmende" Leistung abliefert, versucht, für einige Passagen im koreanischen Dialekt des Buches Äquivalente im Deutschen zu finden - das wirkt etwas unbeholfen. Aber nicht genug, um die Freude an diesem "reichen Roman" zu dämpfen, versichert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Han Kang legt keinen Faden aus der Hand. Auch darin zeigt sich ihr schriftstellerisches Können« Enrico Ippolito Enrico Ippolito SPIEGEL Online 20241218
eBook, ePUB
Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu …
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Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das hat meinen Lesefluss sehr behindert. Die Sprache ist durchaus schön und viele Seiten habe ich nur deshalb gelesen und dann aber irgendwann gemerkt, dass das Gelesene gar nicht bei mir bleibt. Viele Szenen waren sehr düster und depressiv, es fiel mir sehr schwer mich zu konzentrieren.
Ich bin sicherlich mit falschen Erwartungen gestartet, ich kannte bisher kein Buch der Autorin. Es ist einfach nicht meine Art von Geschichte, es hat mir keinen Spaß gemacht, es war anstrengend für mich und ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen.
Auch wenn sehr viel Poesie zwischen den Zeilen steckt, konnte sie mich nicht wirklich erfreuen. Ich mag den Winter und ich mag Schnee, aber auch das war hier zu viel des Guten.
Es ist mit Sicherheit ein wichtiges Buch, in dem ein Stück Vergangenheit aufgearbeitet wird. Aber leider auf eine Art und Weise, mit der ich nichts anfangen konnte.
Ein wichtiges Buch mit viel Poesie zwischen den Zeilen, aber leider nicht meins.
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Gebundenes Buch
Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien …
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Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien ihres Schreibens seien «Liebe und Schmerz», hat sie in ihrer aufschlussreichen Stockholmer Rede bei der Preisverleihung erklärt. Wie für ihre Erzählerin am Anfang dieses Romans sei ein Traum auch für sie selbst die Initialzündung für den Beginn ihrer Arbeit an diesem Buch gewesen, hat sie hinzugefügt. Das Traumbild eines mit schwarzen Baumstämmen bewachsenen Berges, das ihrer Protagonistin Gyeongha wie ein mit Grabsteinen übersäter Friedhof erschienen ist, dient im Roman als Metapher für das jahrzehntelang tabuisierte Jeju-Massaker von 1948. Sie beschwört mit dieser bedrückenden Thematik auf sehr subtile Weise die Geister einer fürchterlichen Vergangenheit herauf.
Als dreiteiliger Roman beginnt die Geschichte in nicht chronologischer Reihenfolge mit dem dringlichen Wunsch von Inseon, der besten Freundin der Ich-Erzählerin, die nach einem Unfall im Krankenhaus von Seoul liegt, ganz schnell zu ihr zu kommen. Die allein in einem abgelegenen Bergdorf auf der südkoreanischen Insel Jeju wohnende Freundin bittet sie dringend, zu ihrem Haus zu fahren und dort ihren innig geliebten Papagei zu versorgen, den sie nach dem eiligen Abtransport mit dem Rettungswagen allein zurücklassen musste. Ohne Wasser und Nahrung könne er dort maximal drei Tage überleben. Gyeongha macht sich bei beginnendem Schneegestöber spontan und völlig ohne Gepäck auf den Weg, ihr Flug auf die Insel ist wetterbedingt der letzte an diesem Tage. Auch die Weiterfahrt mit dem Bus zu dem kleinen Bergdorf ist schwierig, alle Straßen sind menschenleer, nirgendwo ist noch ein Geschäft geöffnet, wo sie sich mit dem Nötigsten eindecken könnte. Nach einem odysseeartigen Fußmarsch durch Wald und Flur trifft sie schließlich spätnachts in völliger Dunkelheit an dem einsam gelegenen Haus der Freundin ein, - zu spät allerdings, der Vogel liegt tot in seinem Bauer.
Schnee ist allgegenwärtig in diesem bedrückenden Roman einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, der Schriftstellerin Gyeongha und ihrer langjährigen Freundin, der Fotografin Inseon. Beide hatten beschlossen, das Traumbild von Gyeongha in einem gemeinsamen Projekt als Installation bildlich umzusetzen und dafür einen Hang in der Nähe ausgesucht, mehr als hundert schwarze Baumstämme sind neben Inseons Haus dafür schon eingelagert. Im Haus trifft Gyeongha schließlich ganz unvermutet auf Iseon, die ihr von dem Insel-Aufstand erzählt, der als Jeju-Massaker auch die leidvolle Geschichte ihrer eigenen Familie widerspiegelt. Zwischen Traum und Wirklichkeit mäandernd verwischen hier die Grenzen. Realität und Imagination, aber auch Lebende und Tote stehen erzählerisch kaum noch unterscheidbar völlig gleichberechtigt nebeneinander. Wie ein Menetekel schwebt in diesem Roman die düstere Vergangenheit drohend über dem Erzählten, und all das kommt hier dann nur sehr zögerlich und nur nach und nach ans Licht.
Im Stil des magischen Realismus geschrieben, bestimmt der Schnee als omnipräsente, letztendlich aber auch kaum zu deutende Metapher diesen poetischen Roman, in dem sich oft unvermittelt verschiedene Realitätsebenen miteinander vermischen, was zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Lesen zwingt. Neben den irgendwann lästig werdenden Schnee-Passagen, die durch ihre ständigen Wiederholungen schon bald ermüden, sind auch die geradezu fantastisch wirkenden Passagen über die eherne Freundschaft der beiden Frauen irgendwann nur noch lästig. Sprachlich zum Teil etwas holprig, für eine Nobelpreis-Trägerin also wenig überzeugend, ist dieser depressiv machende Roman, der so ziemlich alles offen lässt am Ende, weder wirklich bereichernd noch gar erfreulich, - und unterhaltsam schon gar nicht!
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Gebundenes Buch
Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil …
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Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil überhaupt nicht warm geworden. So viele Zeitenwechsel ohne Vorankündigung, so viele veränderte Sichtweisen, ob der Vogel nun lebt oder nicht, gab es diesen Unfall oder nicht? Vielleicht hätte ich fertig lesen müssen, um dieses Buch zu verstehen, aber dafür war mir meine Zeit zu schade.
1 Stern und ich kann die vielen guten Bewertungen überhaupt nicht verstehen. Von mir gibt es keine Kaufempfehlung
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Gebundenes Buch
Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich …
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Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich auf den Weg und kämpft sich durch einen verheerenden Schneesturm zum Haus ihrer Freundin. Dort findet sie nicht nur den Vogel, sondern auch die Arbeit, mit der Inseon vor ihrem Unfall beschäftigt war: die Erinnerungen ihrer Mutter an ein sehr dunkles Kapitel koreanischer Geschichte.
Für mich ist „Unmöglicher Abschied“ ein Buch der Gegensätze. Eine wunderschön poetische Sprache trifft auf großes Leid und unfassbare Brutalität. Äußerst bildhaften, detaillierten Beschreibungen folgen nebulöse Sequenzen, bei denen man nicht genau sagen, was real ist und was nicht. Mit ihrer Sprache hat mich Han Kang regelrecht verzaubert, Gyeonghas Weg durch den Schnee zu Inseons Haus ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben.
Über die Gräuel, die sich nach dem zweiten Weltkrieg auf der koreanischen Insel Jeju abgespielt haben zu lesen, ist allerdings schwer auszuhalten. Auch insgesamt strahlt dieser Roman für mich soviel Bedrückendes aus, dass es mir nicht leicht fiel, ihn bis zum Ende zu lesen.
Fazit
„Unmöglicher Abschied“ ist thematisch und literarisch eine Herausforderung, für die es vielleicht den richtigen Zeitpunkt braucht, um sich damit auseinanderzusetzen.
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Gebundenes Buch
Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in …
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Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in Übersetzung durch Ki-Hyang Lee liest sich flüssig, ist jedoch auch durchaus umschreibend und poetisch. Der Storyaufbau gliedert sich in drei Teile, wobei mich die Konstruktion um die beiden Freundinnen Inseon und Gyeongha doch teils verwirrt hat. Unklare Handlungsverläufe und Zwischentöne kannte ich bereits von Autorin Han Kang, dennoch bin ich hier an meine persönlichen Grenzen gestoßen: Wer lebt und wer ist tot? Die Erzählung bewegt sich fließend auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit. Diese Frage (Was ist real?) hat mich mitunter mehr beschäftigt als die eigentlich zugrundeliegende Story: die Aufarbeitung der Massaker auf Jeju.
Trotz der Schilderung brutaler Morde legt Kang den Fokus auf die zwischenmenschlichen Ebenen, auf persönliches Leid, Wachstum und Entwicklung. Das hat mir gefallen. Ich hatte zwischenzeitlich das Bedürfnis mich zu den historischen Kontexten belesen zu mmüssen, um besser zu verstehen. Andererseits sind Kriegsverbrechen oft unverständlich, egal wie viele Fakten man kennt.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es hat mir aber auch Fragezeichen hinterlassen und wirkt mehr durch die besondere Atmosphäre, die es zu schaffen vermag.
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eBook, ePUB
Schwer verständlich
Inseon und Gyeongha sind Künstlerinnen. Als Inseon sich schwer an einer Hand verletzt und im Krankenhaus bleiben muss, ruft sie ihre Freundin zu Hilfe: Gyeongha soll in ihre Wohnung fahren und sich um ihr Haustier kümmern, einen Vogel.
Auf Gyeonghas Reise …
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Schwer verständlich
Inseon und Gyeongha sind Künstlerinnen. Als Inseon sich schwer an einer Hand verletzt und im Krankenhaus bleiben muss, ruft sie ihre Freundin zu Hilfe: Gyeongha soll in ihre Wohnung fahren und sich um ihr Haustier kümmern, einen Vogel.
Auf Gyeonghas Reise tauchen immer wieder Erinnerungen an Massaker auf. Gebeine wurden gefunden, in Massengräbern. Der Koreakrieg ist zur dieser Zeit erst seit wenigen Jahrzehnten vorbei und gehört damit zur Familiengeschichte der beiden Frauen. Diese Erinnerungen vermischen sich mit dem, was Gyeongha erlebt, wie in einem Fiebertraum. Zum Teil muss man sogar rätseln, wer hier gerade spricht und an wessen Erinnerungen wir teilhaben. Das damals Geschehene ist grausam.
Ich konnte damit nicht viel anfangen. Ich mag es lieber, wenn ich weiß, ob etwas gerade wirklich passiert in einer Geschichte oder ob es nur erinnert ist und viel früher stattfand. Und ich schätze es, wenn ich weiß, von wem hier die Rede ist und wer hier eigentlich spricht. Das Ganze scheint mir eher eine Metapher oder eine persönliche Aufarbeitung zu sein. Selbst der Vogel, der die Handlung antreiben soll, ist nur ein poetisches Bild. So ein Tier, wie dort beschrieben wird, gibt es nicht. Dies ist keine Geschichte sondern eine künstlerische Erinnerungsbewältigung.
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Gebundenes Buch
Gyeongha erhält eine Nachricht ihrer Freundin Inseon, die nach einem Unfall im Krankenhaus ist. Gyeongha soll dringend in Inseons Haus auf der Insel Jeju, um Inseons kleinen Vogel zu retten, der nicht genug Futter und Wasser hat, um länger zu überleben. Gyeongha macht sich auf den …
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Gyeongha erhält eine Nachricht ihrer Freundin Inseon, die nach einem Unfall im Krankenhaus ist. Gyeongha soll dringend in Inseons Haus auf der Insel Jeju, um Inseons kleinen Vogel zu retten, der nicht genug Futter und Wasser hat, um länger zu überleben. Gyeongha macht sich auf den Weg, gerät auf der Insel in einen Schneesturm, der sie vom Weg abbringt und fast tötet.
Die Autorin lässt Gyeongha selbst in Ich-Form erzählen, was die Geschichte sehr eindringlich macht. Was Gyeongha erlebt, wird immer wieder in Frage gestellt, als Leser:in fragt man sich irgendwann, was real ist, und ob Gyeongha Visionen oder Halluzinationen hat. Am Ende bleibt diese Frage relativ offen ,,,
Real ist, beziehungsweise war, leider das Massaker auf Jeju, das immer mehr in den Mittelpunkt rückt , und das sowohl Inseons mütterliche als auch väterliche Familie betrifft. Mich hat das sehr berührt. Über die Geschichte Koreas wusste ich relativ wenig, der Koreakrieg war vor meiner Geburt, wie auch die Geschehnisse, die hier erzählt werden. Wieder einmal fragt man sich, warum Menschen anderen Menschen solche Dinge antun können. Insgesamt gibt es einiges zum Nachdenken.
Interessant finde ich auch das Cover, das auf einem Gemälde des Künstlers Sea Hyun Lee beruht, der sich ebenfalls mit Koreas Geschichte beschäftigt.
Ich kann gut verstehen, dass Han Kang 2024 den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, und werde sicher weitere Werke von ihr lesen. Diese Geschichte ist wahrscheinlich nicht für jede:n geeignet, doch ich denke, man sollte sich darauf einlassen. Für mich war sie ein Gewinn, und ich habe einen weiteren Einblick in ein Land erhalten, über dessen Geschichte ich noch nicht allzu viel weiß.
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Gebundenes Buch
Ein Stück koreanischer Geschichte
Zuallererst: Am liebsten würd ich dies Buch gar nicht bewerten, da das Buch auf verschiedenen Ebenen betrachtet und bewertet werden kann. Legt man den Fokus auf eine Ebene, wird man womöglich den anderen Ebenen nicht gerecht.
Tatsächlich tat …
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Ein Stück koreanischer Geschichte
Zuallererst: Am liebsten würd ich dies Buch gar nicht bewerten, da das Buch auf verschiedenen Ebenen betrachtet und bewertet werden kann. Legt man den Fokus auf eine Ebene, wird man womöglich den anderen Ebenen nicht gerecht.
Tatsächlich tat ich mich mit dem Aufbau des Romans zunächst sehr schwer. Die erzählende Autorenfigur, die Koreanerin Gyeongha, leidet unter Depressionen und Albträumen, resultierend aus den Recherchen zu einer früheren Arbeit. Das war für mich nicht greifbar, mir fehlten die Ursachen, welche vielleicht derart angedeutet wurden, dass ich diese Andeutungen nicht verstand.
In Verbindung mit ihrer verunglückten Freundin Inseon kommt sie in Kontakt mit deren Recherchen zu früheren Geschehnissen, welche Abertausenden das Leben kostete, Familien auseinander riss und Menschen mental zerstörte. Hierbei bedient sich Han Kang der Vorstellung, dass dem Tode nahe Personen als Geist ihnen nahestehenden Menschen erscheinen können. Als verbindendes Element nutzt sie den Schnee, welcher in diversen Zeitebenen ebenso vorkommt wie als sinnbildliches Symbol.
Die historischen Geschehnisse, welche sich nach und nach herauskristallisieren, lassen sich mit einer alten koreanischen Erzählung umschreiben, welche Inseon erzählt: Auf der Flucht vor dem Grauen in ihrem Ort dreht sich die Flüchtende um und erstarrt bei dem sich ihr bietenden Anblick zu Stein. Auch ich habe mich beim Lesen des Grauens, welches mir dargeboten wurde, wie zu Stein erstarrt gefühlt. Und ich habe NUR darüber gelesen.
Dies ist ein Buch, zu welchem ich mir gern ein erläuterndes Nachwort gewünscht hätte. Leider habe ich mich nach der letzten Seite wie mit dem Grauen allein gelassen gefühlt. Ein traumatisches Grauen, welches scheinbar auf historischen Geschehnissen fusst (zumindest verstehe ich die Buchbeschreibung so), welche derart mit Gewalt über die Menschen rollten, dass sie den Abschied von geliebten Menschen unmöglich machten.
Vielleicht ist mein Dilemma, das Buch nicht mal eben so bewerten zu können, verständlich. Der Anfang war für mich recht zäh, das anschließende Freilegen der Vergangenheit war auch ohne große emotionale Einschübe sehr bewegend, das Grauen kaum zu ertragen. Mein Dank gilt der Autorin für den Einblick in dieses Kapitel koreanischer Geschichte.
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eBook, ePUB
Keine leichte Lektüre
Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ihrer Hilfe bedarf. Gyeongha eilt zu ihrer Freundin und …
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Keine leichte Lektüre
Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ihrer Hilfe bedarf. Gyeongha eilt zu ihrer Freundin und erfährt, dass sie sich umgehend auf die Insel Jeju begeben muss, um Inseons kleinen weißen Vogel zu füttern, damit er nicht stirbt. Gyeongha macht sich sofort auf den Weg, der durch einen gewaltigen Schneesturm nicht nur beschwerlich, sondern auch in Inseons Haus zum Kampf ums Überleben wird.
Meine Meinung:
Bildgewaltig, poetisch und düster erzählt die Autorin Han Kang von der Freundschaft zweier Frauen, die traumatische Ereignisse ihrer Familien in der lange verdrängten Geschichte Koreas und vor allem der Insel Jeju zu verarbeiten haben. Die Geschichte zeigt, dass erschütternde Ereignisse in der Vergangenheit noch stark in das Leben der nachfolgenden Generationen eingreift. Während Geyeongha im Haus von Inseon um ihr Überleben kämpft, schweift sie in Gedanken, Träumen, Fantasien und ihren Erinnerungen ab, zu den Erzählungen und Gesprächen, teilweise auf spiritueller Ebene mit Inseon, die nach dem Verbleib ihres Onkels, wie einst ihre Mutter, forscht. Schonungslos wird der Leser mit den grausamen Details zu den Massakern 1948 an Teilen der Inselbevölkerung durch die Regierung konfrontiert.
Das hin- und herspringen in den unterschiedlichen Zeitebenen und Orten mitten in der Erzählung hat mich leider oft verwirrt und ich musste mehrmals zurückblättern, um den roten Faden nicht zu verlieren. Durchgehend ist eine Melancholie zu spüren, die während des Lesens unerwartet auch auf mich übersprang, trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Fazit:
Keine leichte Lektüre, die mir mit ihrer Melancholie und erschütternden Tatsachen in Erinnerung bleibt
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Gebundenes Buch
„Unmöglicher Abschied“ war mein erster Roman von Nobelpreisträgerin Han Kang – und wird ganz sicher nicht mein letzter sein. Die Protagonistin Gyeongha soll für ihre Freundin Inseon, die im Krankenhaus liegt, auf die Insel Jeju fliegen und sich dort um den Vogel der …
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„Unmöglicher Abschied“ war mein erster Roman von Nobelpreisträgerin Han Kang – und wird ganz sicher nicht mein letzter sein. Die Protagonistin Gyeongha soll für ihre Freundin Inseon, die im Krankenhaus liegt, auf die Insel Jeju fliegen und sich dort um den Vogel der Freundin kümmern. Auf der Insel tobt ein menschenfeindlicher Schneesturm, der schon die Reise herausfordernd macht. Endlich angekommen muss sich Gyeongha dann auch noch mit den Geistern der Vergangenheit auf der Insel auseinandersetzen: schrecklichen Massakern, die die Regierung in den 1950ern an der Bevölkerung verübt hatte.
Die Geschichte entwickelte für mich mit ihrem melancholischen, klaren Stil schnell einen Sog, obwohl sie durchweg düster und traurig bleibt. Die eisige, lebensfeindliche Natur der Insel Jeju spiegelt die innere Zerrissenheit der Figuren wider, und der Schneesturm wird fast schon zu einem eigenen Charakter, der Gyeonghas Reise ebenso bestimmt wie ihre Erinnerungen. Im zweiten Teil des Romans spielt auch magischer Realismus eine große Rolle, um die Freundschaft zwischen den beiden Frauen auf eine ganz besondere Weise erzählen.
Insgesamt werden die persönlichen Schicksale zweier Freundinnen poetisch mit einem lange verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte verknüpft und der Roman zeigt eindringlich, wie Vergangenheit und Gegenwart untrennbar miteinander verwoben sind. Trotz der poetischen Sprache und der emotionalen Tiefe hatte der Roman für mich auch Längen. Dennoch überwiegt mein Eindruck, dass „Unmöglicher Abschied“ ein einfühlsames, eindrucksvolles Buch ist.
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