Monika Held
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Sommerkind (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 449 Min.
Sprecher: Weinig, Constanze
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Ein einsamer Junge auf einer Bank, seine Hand ruht auf einem Kleiderbündel - auf dem Grund eines Schwimmbads liegt ein Mädchen mit offenen Augen: Woher kommen diese Erinnerungen? Die 40-jährige Wissenschaftlerin Ragna fürchtet, verrückt zu werden. Denn die Bilder, die plötzlich in ihrem Kopf auftauchen, kann sie keiner Erinnerung zuordnen. Sie macht sich auf die Suche nach dem - heute erwachsenen - Jungen auf der Bank und seiner Schwester, die nach dem Schwimmunfall zum Sommerkind wurde. Eine zutiefst berührende Geschichte, meisterhaft gelesen von Constanze Weinig. "... Constanze Weinig...
Ein einsamer Junge auf einer Bank, seine Hand ruht auf einem Kleiderbündel - auf dem Grund eines Schwimmbads liegt ein Mädchen mit offenen Augen: Woher kommen diese Erinnerungen? Die 40-jährige Wissenschaftlerin Ragna fürchtet, verrückt zu werden. Denn die Bilder, die plötzlich in ihrem Kopf auftauchen, kann sie keiner Erinnerung zuordnen. Sie macht sich auf die Suche nach dem - heute erwachsenen - Jungen auf der Bank und seiner Schwester, die nach dem Schwimmunfall zum Sommerkind wurde. Eine zutiefst berührende Geschichte, meisterhaft gelesen von Constanze Weinig. "... Constanze Weinig ist mit ihrer verletzlichen, ausdrucksstarken Stimme eine Idealbesetzung für diesen bewegenden, auch verstörenden Text: Held schaut immer wieder auf das scheinbar Leichte im Leben ihrer Protagonisten, das so schwer zu machen ist. .... Trauer, Abschied, Angst - Weinigs Stimme lotet das Schmerzliche aus. Eine exzellente Lesung, die dem Text gerecht wird." (Connie Haag für Bibliotheksbesprechungsdienst)
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Monika Held ist Journalistin und Autorin und hat für ihre Arbeiten zahlreiche Preise bekommen. Sie lebt in Frankfurt a.M. Bei Eichborn erschienen bereits Augenbilder, Melodie für einen schönen Mann, der hochgelobte und vielübersetzte Roman Der Schrecken verliert sich vor Ort und 2014 Trümmergöre.
Produktdetails
- Verlag: derDiwan Hörbuchverlag
- Gesamtlaufzeit: 449 Min.
- Erscheinungstermin: 13. Dezember 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4066004045115
- Artikelnr.: 63405363
Diese Rezension ist keine einfache Sache, denn es gelingt kaum, ohne zu viel von der Story zu verraten.
Die kleine Malu ertrinkt wegen einer kleinen Zwistigkeit mit ihrem großen Bruder Kolja, während dieser sich versonnen den Abendhimmel über dem Meer und seinen heimlichen Schwarm …
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Diese Rezension ist keine einfache Sache, denn es gelingt kaum, ohne zu viel von der Story zu verraten.
Die kleine Malu ertrinkt wegen einer kleinen Zwistigkeit mit ihrem großen Bruder Kolja, während dieser sich versonnen den Abendhimmel über dem Meer und seinen heimlichen Schwarm aus der Klasse über ihm, Ragna, als begnadete Schwimmerin im Meer anschaut.
Erst viel zu spät wird Ragna aufmerksam, dass Malu nicht aus dem zu dieser Zeit geschlossenen Schwimmbad zurück gekommen ist, springt über den Zaun, birgt sie vom Beckenboden und belebt sie wieder. Wie erwähnt leider zu spät und Malu bleibt in einer Art Wachkoma. 3 Monate später zieht die angeschlagene Familie aus dem hohen Norden nach Süddeutschland, um Malu die denkbar beste Behandlung zukommen zu lassen.
Schnell wird klar: Solche Dramen passieren leider und stets sind sie eine große Belastung für die Familie. Kolja wird von der Mutter als Schuldiger betrachtet - was objektiv gesehen sicher auch den Tatsachen entspricht. Doch Kolja war zu diesem Zeitpunkt selbst erst 15 Jahre alt und noch ein halbes Kind.
Für Kolja werden die Wochen und Monate zu einem schweren Paket, das er zu schultern hat. Er gibt sich auch selbst die Schuld an Malus Unfall, was ihn innerlich zerfrisst, denn selbstverständlich ist er durch diese Schuld auch gleich Auslöser der Familiensituation.
Ragna hat sich in den 3 Monaten zwischen Unfall und Umzug sehr eng mit Kolja befreundet, sodass man es als erste Liebe bezeichnen kann. Aus unerfindlichen Gründen hat sie sowohl den Unfall als auch die 3 Folgemonate komplett vergessen - eine Teilamnesie. Durch einen Zufall kommen ihr Erinnerungsfetzen in den Sinn und sie gibt sich auf die Suche nach ihrer Geschichte.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen! Ich war sofort in der Geschichte und auch die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede haben meinen Lesefluss nicht gestört. Die Charaktere sind größtenteils liebevoll ausgearbeitet.
Leider bin ich mit der übrigen Story nicht wirklich glücklich. Zu viele Fragen wurden aufgeworfen und liefen ins Leere. Das offene Ende störte mich dabei nicht einmal - die teils wichtigen Punkte der Erzählung wurden einfach im Galopp verloren, als ob sie eher nebensächlich gewesen wären.
Es wird nicht geklärt, warum eine immerhin 16jährige Frischverliebte 3 Monate ihres Lebens "vergisst" und sich nicht einmal an den Namen des Jungen erinnert. Als ob auch in der Schule und im Freundeskreis nie über ihn gesprochen wurde.
Auch einige andere Punkte werden tlw. sogar nur einmal - da allerdings ausführlich - erzählt und angeschnitten, aber tauchen dann ab als ob sie belanglos waren. Nur: Warum wird dann groß und breit darüber geschrieben, wenn es tatsächlich belanglos war?
Am Ende des Buches kam es mir so vor, als hätte die Autorin dieses Thema der Sommerkinder so beschäftigt, dass sie unbedingt einmal ein Buch darüber schreiben wollte. Leider kamen dann noch einige Themen dazu und es wurde insgesamt einfach etwas viel für ein doch recht überschaubares Buch:
Über die Aufopferung der Familienangehörigen, deren Schuldgefühle und zerbrechende Familien. Und über Jugendliche, die unter Schuldgefühlen zusammenbrechen auch. Über Menschen mit Teil-Amnesie und über Ärzte, die sich so aufopfern, dass sie Familienmitglieder von Patienten mit in Urlaub nehmen (Sorry - das war eine für mich absolut unrealistische Geschichte).
Und über Schwule, die unglücklich verliebt waren. Und über die entsetzliche Erfahrung, wenn der besten Freundin ein Leid geschieht. Und über Heimweh, die Nordsee und das Leben auf einer Hallig sowieso.
So viele Themen werden angeschnitten und etliche laufen leider ins Leere.
Fazit:
Trotz dieser Story-Lücken hat die Lektüre dieses Buches mir wegen der wirklich sehr schönen Schreibweise Freude gemacht und ich konnte es wirklich verschlingen. Die Schwächen der Story erkennt man zum Glück erst nach dem Ende, wenn man merkt, dass keine Aufklärung mehr kommt.
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Vor dem inneren Auge der vierzigjährigen Ragna tauchen auf einmal Bilder von einem Jungen, einem Mädchen und einem Schwimmbad auf. Sie ist selber Wissenschaftlerin und beschäftigt sich mit Erinnerungen. Sie stöbert nach und nach aus ihrem Gedächtnis weitere Details hervor. …
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Vor dem inneren Auge der vierzigjährigen Ragna tauchen auf einmal Bilder von einem Jungen, einem Mädchen und einem Schwimmbad auf. Sie ist selber Wissenschaftlerin und beschäftigt sich mit Erinnerungen. Sie stöbert nach und nach aus ihrem Gedächtnis weitere Details hervor. Unter anderem den Namen Kolja und auf dessen Suche macht sie sich, um das Rätsel der Bilder zu lösen.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal in der Gegenwart von Ragna und in der Vergangenheit bei Kolja und seiner Familie. Die Ebenen wechseln immer nach einigen Kapiteln. Ich möchte hier auch gar nicht so viel zu Inhalt schreiben.
Dieses Buch ist in einer wunderschönen Sprache geschrieben, mit sehr vielen schönen und wahren Zitaten. Man sollte sich viel Zeit für dieses Buch nehmen und es sich gemütlich machen und in Ruhe lesen. Es ist eindeutig kein Buch für zwischendurch. Man würde von der schönen Sprache zu viel verpassen.
Die Autorin schafft es, dass man mit den Charakteren fühlen kann. An einer Stelle des Buches musste ich erstmal meine Tränen trocknen und es kurz zur Seite legen.
Sehr schön fand ich auch, dass der Titel „Sommerkind“ erklärt wird. Mir war er komplett neu. Auch sonst habe ich mehrfach nach Begriffen oder z. B. Gedichten im Internet geschaut. Dies hat mich aber keinesfalls im Lesefluss gestört. Im Gegenteil, ich fand dies sehr interessant.
Zum Ende hin werden nicht alle Fragen offensichtlich erklärt. Es lässt Spielraum für eigene Gedanken, was aber sehr gut zu dem Buch passt. Jedenfalls regt die Geschichte um Ragna und Kolja zum Nachdenken an.
Sommerkind ist für mich ein wunderschöner, herzberührender Roman, den man so schnell nicht vergisst.
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Sommerkind
von Monika Held
erschienen am 24.4.2017
im eichborn Verlag
Roman
Ragna bezieht eine neue Wohnung mit Meerblick.
Mit diesem Ortswechsel kommen alte Erinnerungen wieder hoch.
Ein einsamer weißblonder Junge auf einer Bank am Strand.
Ein Mädchen, das mit offenen Augen auf …
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Sommerkind
von Monika Held
erschienen am 24.4.2017
im eichborn Verlag
Roman
Ragna bezieht eine neue Wohnung mit Meerblick.
Mit diesem Ortswechsel kommen alte Erinnerungen wieder hoch.
Ein einsamer weißblonder Junge auf einer Bank am Strand.
Ein Mädchen, das mit offenen Augen auf dem Boden eines Schwimmbeckens liegt.
Ragna findet keine Ruhe mehr. Wie und warum kommen diese Erinnerungen
gerade jetzt? Sie kann keine Erlösung finden, denn ihr fehlt so vieles, was eine Erklärung geben könnte.
So macht sie sich auf in die Vergangenheit und in das
Abenteuer von Verdrängung und Erinnerung.
Sommerkind ist ein wundervoller Roman über das Erinnern und Verarbeiten
von schlimmen Erlebnissen. Was geschieht mit uns, wenn in der Kindheit
schreckliche Dinge geschehen die nie verarbeitet werden, worüber nie
gesprochen wurde. Wie kann man Glück empfinden, wenn es der Kopf nicht
zulässt? Wenn es Bilder gibt die alles vergangene wieder lebendig machen?
Es geht um Schuld und Unschuld, richtig oder falsch.
Denn das Sommerkind liegt im Wachkoma.
Monika Held hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Sie schafft es problemlos ein sehr schwieriges Thema
auf fast schon poetische Art wieder zugeben.
Die Charaktere sind so echt und intensiv das man sich mit ihnen sehr
verbunden fühlt. Der Leser lernt eine Welt kennen, die ihm sonst doch verschlossen bleibt. Alles ist sehr gut recherchiert und realistisch
dargestellt. Man hat das Gefühl es selbst zu erleben, dabei zu sein.
Ein wunderbarer Roman, einfühlsam und intensiv.
Nie kitschig, doch sehr wohl auch sehr schön.
Trotz des schwierigen Themas ein wunderschöner Roman,
nicht nur für den Sommer.
Eine unbedingte Leseempfehlung!
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"Sommermädchen" ist ein einfühlsam erzählter Roman. Erzählt wird die Geschichte von Kolja, dessen Schwester Malu nach einem Schwimmunfall im Wachkoma liegt, und von Ragna, die diese Schwester vor 30 Jahren gerettet hat.
Anhand des Schwimmunfalls der jungen Malu wird …
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"Sommermädchen" ist ein einfühlsam erzählter Roman. Erzählt wird die Geschichte von Kolja, dessen Schwester Malu nach einem Schwimmunfall im Wachkoma liegt, und von Ragna, die diese Schwester vor 30 Jahren gerettet hat.
Anhand des Schwimmunfalls der jungen Malu wird deutlich, wie sehr ein einzelnes Unglück einer Person die Menschen im Umfeld intensiv und lange beeinflussen kann.
Das Ende löst nicht alles auf und vermag deshalb manche Leser enttäuschen. Auch ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte noch etwas weiter hätte erzählt werden sollen. In "Sommermädchen" stehen einzelne Themen, Szenen und Zwischentöne vor der Gesamthandlung. Deshalb ist es insgesamt doch ein schönes Buch, das zum Nachdenken anregt. Die Charaktere und ihre Beziehung zueinander werden intensiv und gut beschrieben.
Mir haben auch die Beschreibungen der Nordsee, insbesondere der Hallig, sehr gefallen.
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Nur ein paar Minuten Ruhe vor seiner Schwester und schon nimmt sein ganzes Leben eine andere Wendung. Weil er nicht auf das Mädchen aufgepasst hat, ist sie nun im Wachkoma. Die Familie zerstört, sein eigenes Leben sinnlos. Kolja versucht zu verstehen, was in Malu vor sich geht, genau wie …
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Nur ein paar Minuten Ruhe vor seiner Schwester und schon nimmt sein ganzes Leben eine andere Wendung. Weil er nicht auf das Mädchen aufgepasst hat, ist sie nun im Wachkoma. Die Familie zerstört, sein eigenes Leben sinnlos. Kolja versucht zu verstehen, was in Malu vor sich geht, genau wie auch Max, dessen Cousin ein ähnliches Schicksal erlitten hat. Aus der Zufallsbekanntschaft wird Freundschaft, doch Koljas Suche nach dem Sinn im Dasein wird diese überschatten. Dreißig Jahre später begibt sich eine Frau auf die Suche nach ihren Erinnerungen, sie hatte einst das Mädchen aus dem Wasser gezogen, noch an eine wundersame Rettung geglaubt, doch dann reißt ihr innerer Film ab. Eine Suche nach Sinn und eine Suche nach dem, was wirklich war.
Monika Helds Roman hat kein leichtes Thema im Zentrum der Geschichte. Die Frage nach dem Umgang mit Schuld, nicht zugeschriebener, aber empfundener Schuld. Mit Leid, das das Leben zerstört und Menschen kalt werden lässt. Mit dem Schicksal, das unbarmherzig zuschlägt und die Menschen ratlos zurücklässt. Wie geht man damit um? Der Vater verzweifelt, sucht sich ein neues Leben. Die Mutter fügt sich dem Schicksal und findet in anderen die Schuldigen, auf die sie ihren Hass richten kann.
Für mich die stärkste Passage der Umgang des jugendlichen Kolja mit dem Zustand seiner Schwester und den anderen Patienten der Klinik. Von der Außenwelt abgeschnitten leben sie in ihrer eigenen Welt, die niemandem Zugang gewährt. Kolja lebt vermeintlich in der Außenwelt, doch seine Eltern haben zwischen sich und ihm eine unüberwindbare Mauer errichtet und zunehmend ist auch ehr emotional isoliert. Er versucht den Zustand der Kinder nicht nur zu verstehen, sondern nachzuahmen – bis zum letzten Schritt. Die Extreme der Gefühle, vor allem der Schuld, und die Versuche des Freundes ihn nicht auch in eine Parallelwelt abdriften zu lassen – nicht oft gelingt es Autorin dies weder klischeehaft noch zu gefühlsduselig oder gar rührselig zu beschreiben.
Der Schreibstil ist es, der für mich den Roman zu einem echten Highlight werden lässt. Er spiegelt überzeugend die genaue Beobachtung Koljas und die Sensibilität für das Ungesagt, das nur minimal Wahrnehmbare wieder. Die Naturmetaphern, keine von ihnen abgedroschen, beschreiben die menschlichen Beziehungen, sie zeigen das Ausgeliefertsein der Naturgewalten gegenüber, gegenüber den Dingen, die der Mensch nicht verhindern und nicht beeinflussen kann.
Ein Roman, der die Balance zwischen tieftraurig und doch glücklich findet.
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Ergreifend – ein Roman der einen so schnell nicht mehr losläßt
In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen …
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Ergreifend – ein Roman der einen so schnell nicht mehr losläßt
In ihrem Buch „Sommerkind“ befasst sich die Autorin Monika Held mit einer schwierigen Thematik. Es geht um Wachkoma Patienten, ihre Angehörigen und wie sich das Leben nach einem solchen Schicksalsschlag verändert.
An einem einzigen Sommertag verändert sich das Leben für den 15-jährigen Kolja und seine 8-jährige Schwester Malu komplett. Während Ragna und Kolja zusammen sind, ertrinkt Malu in einem Schwimmbecken. Als die beiden Malu am Grund des Schwimmbeckens sehen, springt Ragna in das Wasser und es gelingt ihr Malu aus dem Wasser zu ziehen, während Kolja nur wie erstarrt dasitzt. Aber für Malu kommt die Hilfe zu spät, sie fällt in ein Wachkoma aus dem sie nicht mehr aufwacht.
Inzwischen ist Ragna 40 Jahre alt und Wissenschaftlerin, aber die damaligen Ereignisse lassen sie nicht los. Ihre Erinnerungen an das was damals geschah sind gering und sie begibt sich auf die Suche nach Kolja….
Sehr einfühlsam und berührend beschreibt Monika Held wie es den Angehörigen eines Wachkoma-Patienten ergeht. Die Trauer um ihre Töchter lässt Koljas Eltern übersehen, dass sie noch ein Kind haben, dass sie dringend benötigt. Es gelingt ihnen nicht sich gegenseitig Kraft zu geben und weiterzuleben. Die Familie zerbricht. Kolja fühlt sich für das Schicksal seiner Schwester verantwortlich. Selbstzweifel und Vorwürfe sind permanent zugegen.
Der Schreibstil der Autorin ist ungewöhnlich und man muß sich Zeit nehmen. Vieles steht zwischen den Zeilen, so dass man diese ein wenig auf sich wirken lassen muß. Erzählt werden die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Ragna.
Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich so berührt, so nachdenklich gemacht hat und für das ich mir so viel Zeit beim und nach dem Lesen nehmen mußte/wollte.
Der Schreibstil passte perfekt und ich fand es trotz des traurigen Themas einfach schön zu lesen.
Die Charaktere sind so detailliert und intensiv beschrieben, dass ich mit jedem einzelnem mitfühlen konnte. Die Atmosphäre der jeweiligen Situation wird gut eingefangen.
Insgesamt fand ich die Geschichte stimmig, auch wenn ich mir zum Ende ein paar mehr Antworten auf meine offenen Fragen gewünscht hätte. Aber auch das offene Ende passt und von daher finde ich es nicht störend, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.
„Sommerkind“ ist kein Buch, das man liest, aus der Hand legt und vergisst, sondern eines, das einen noch lange nach dem Lesen beschäftigt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen.
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Cover
Das Cover ist für dieses Buch sehr aussagekräftig, da es um einen Schwimmbadunfall geht. Der leere Pool, der graue Himmel und das Kind das oben sitzt zeigen schon etwas von der Melancholie, die das Buch mit sich bringt.
Protagonistin
Ragna war damals dabei, als die kleine Malou …
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Cover
Das Cover ist für dieses Buch sehr aussagekräftig, da es um einen Schwimmbadunfall geht. Der leere Pool, der graue Himmel und das Kind das oben sitzt zeigen schon etwas von der Melancholie, die das Buch mit sich bringt.
Protagonistin
Ragna war damals dabei, als die kleine Malou im öffentlichen Schwimmbad verunglückte, sie war es auch, die sie aus dem Wasser holte. Doch sie hat alles verdrängt. Kein Wunder in meinen Augen, denn es war ein schreckliches Erlebnis.
30 Jahre später kommen jedoch Erinnerungsfetzen, denen sie nachgeht, um dann zu erfahren was in der Zwischenzeit passiert ist.
Ragna ist meiner Meinung nach ein sehr labiler Mensch, sie hält nicht zu viele Emotionen aus, egal ob gut oder schlecht. Dennoch mochte ich sie ganz gerne, denn sie will Dingen auf den Grund gehen und wissen was passiert ist. Das macht sie wiederum mutig.
Schreibstil
Der Schreibstil des Buches war sehr melancholisch und hat mich an vielen Stellen traurig und auch nachdenklich gemacht. Es passte aber sehr gut in die Geschichte, denn wie soll man auch ein Buch, in dem ein Mädchen ertrunken ist, fröhlich schreiben?
Die Protagonisten waren sehr gefühlvoll und bei Ragna hat man richtig gemerkt das sie komplett verwirrt ist. Manchmal war ich als Leser sogar selbst etwas verwirrt. Ich finde jedoch, dieses Buch ist mal was anderes und trotzdem die perfekte Sommerlektüre.
Autorin
Monika Held ist Journalistin und Autorin und hat für ihre Arbeiten zahlreiche Preise bekommen. Sie lebt in Frankfurt a.M. Bei Eichborn erschienen bereits Augenbilder, Melodie für einen schönen Mann, der hochgelobte und vielübersetzte Roman Der Schrecken verliert sich vor Ort und 2014 Trümmergöre.
Einzelbewertungen
Schreibstil 5/5
Charaktere 5/5
Spannung 2/5
Ende 4/5
Cover 4/5
Fazit
Ein etwas anderes Buch für den Sommer, und eine klare Leseempfehlung von mir
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