David Park
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Reise durch ein fremdes Land (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 371 Min.
Sprecher: Kaminsky, Stefan / Übersetzer: Grabinger, Michaela
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Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er ke...
Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden. Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht. »David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« WDR 5 BÜCHER
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DAVID PARK, 1953 in Belfast geboren, ist ein für sein umfangreiches Werk vielfach ausgezeichneter Schriftsteller; u. a. erhielt er den Major Individual Artist Award vom Arts Council of Northern Ireland und stand dreimal auf der Shortlist für den Irish Novel of the Year Award. David Park lebt in County Down in Nordirland. Michaela Grabinger arbeitet seit 1985 als Übersetzerin. Zu den von ihr übersetzten Autoren zählen u. a. P. D. James, Michael Crichton, Elif Shafak, Tan Twan Eng und Jeanette Winterson.
Produktdetails
- Verlag: DUMONT Buchverlag
- Gesamtlaufzeit: 371 Min.
- Erscheinungstermin: 17. September 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783832160210
- Artikelnr.: 62451604
»Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht.« Silvie Feist, EMOTION »Ein Buch, in dem man […] abtauchen kann. […] Ein ernster, warmer, nicht tränenrühriger Roman über das Trotzdem, mit dem man das Leben schließlich leben muss.« Katharina Kluin, STERN »Eine tief berührende Leseerfahrung« Annemarie Stoltenberg, NDR KULTUR »David Park schreibt kein Wort zu viel, keine kitschverdächtige Silbe, und bewegt damit umso tiefer.« Christine Ellinghaus, PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER »David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« Ferdinand Quante, WDR 5 BÜCHER »Behutsam
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analysiert, dabei ohne Kitschalarm und doch sehr berührend erzählt.« MÜNCHNER MERKUR »Dass Tom mit einer schweren Bürde auf diese Reise gegangen ist, spürt man in jedem Satz dieser poetischen, melancholischen Schilderungen.« Margarete von Schwarzkopf, BÜCHER MAGAZIN »Mit sprachlichem Feingefühl nähert sich der Autor diesem Mann, der fast an seinem Schicksal zerbricht.« Marianne Haring, ELBE WESER KURIER »Einer der besten Romane, […] die ich 2021 lesen durfte. […] Eine sehr ergreifende Geschichte von Liebe, Schuld, Vergebung und der Sehnsucht nach innerem Frieden« Susanne Steufmehl, MÜNCHNER KIRCHENRADIO »Die letzten 50 bis 100 Seiten […] sind das Größte, was Houellebecq je geschrieben hat.« Ole Nymoen, WOHLSTAND FÜR ALLE »Sein Buch ›Vernichten‹ bildet einen Meilenstein in seiner Karriere als Autor.« Sebastian Schmitt, QUOTENMETER »Ein kurzer Roman mit langem Nachhall.« Eva Oberauer, IRLANDNEWS.COM
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Der Blick durch die Linse
Tom ist ein Fotograf, der nicht viel von seinen Fähigkeiten als Künstler hält. Er sieht sich als durchschnittlich schlechten Auftragsfotograf, durchschnittlich schlechten Ehemann und durchschnittlich schlechten Vater. Auf einer Reise durch das Land, auf …
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Der Blick durch die Linse
Tom ist ein Fotograf, der nicht viel von seinen Fähigkeiten als Künstler hält. Er sieht sich als durchschnittlich schlechten Auftragsfotograf, durchschnittlich schlechten Ehemann und durchschnittlich schlechten Vater. Auf einer Reise durch das Land, auf die er sich begibt, um seinen kranken Sohn nach Hause zu holen, führt er Zwiegespräche mit sich selbst. Warum sollte sich ein Leser für den Sumpf eines Einzelnen interessieren, wo wir doch alle drin stecken?
David Park hat die Beschreibung über die Abgründe der menschlichen Psyche in einen spannungsgeladen Plot verpackt. So wie Tom, der durch die karge, eingeschneite Landschaft fährt, drängend, rastlos, so habe auch ich das Buch gelesen. Tom hat Angst zuspät zu kommen, zu Luke, zu der Fähre, nach Hause zum Weihnachtsfest. Als ob sein Leben davon abhängt. Bis zum Ende wird die Spannung gehalten. Schafft Tom es, und was ist es, was er überhaupt schaffen muss? Was hat sein Leben in diese gefährliche Schieflage gebracht?
Großartig beschrieben ist Toms Blick auf die Welt. Er nimmt die Welt durch seine Kameralinse wahr. Treffender wäre zu sagen, erst mit dem Blick durch die Linse versteht er seine Welt. Erst durch die Beschreibung der Fotoaufnahmen versteht der Leser Tom.
Das Buch ist für jeden, der Fotografie, Musik und Filme liebt. Es ist für jeden, der erlesend verstehen will, wie jemand an seinem Leben fast zerbricht. Es ist für jeden, der archaische Lesewelten zu schätzen weiß, in denen es um nichts weniger als das Leben selbst geht. Was der Leser in diesem Buch nicht findet sind Antworten für die Handlungen der Personen. Am Ende geht es nicht um das Verstehen sondern um das Überleben. Die Kernbotschaft dieses Buches ist für mich, nicht aufzugeben.
Rezept für ein besonderes Leseerlebnis: Nimm dir ca. drei bis vier Stunden Zeit und lese das Buch in einem Rutsch durch, zumindest beim ersten Durchgang. Das Buch entfaltet dadurch seine intensive Atmosphäre.
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Sehr gefühlvoller, stiller Roman
David Parks Werk "Reise durch ein fremdes Land " ist wunderschöner, nachdenklicher und melancholischer Roman. Er hat mich sehr ergriffen und hat mich nicht losgelassen. Von der Handlung beschreibt es die Geschichte rund um die winterliche Reise …
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Sehr gefühlvoller, stiller Roman
David Parks Werk "Reise durch ein fremdes Land " ist wunderschöner, nachdenklicher und melancholischer Roman. Er hat mich sehr ergriffen und hat mich nicht losgelassen. Von der Handlung beschreibt es die Geschichte rund um die winterliche Reise eines Vaters Tom, um seinen kranken Sohn in Sunderland abzuholen. Es herrscht schlechtes Wetter, so dass alle Flüge gestrichen werden mussten. Wir reisen gemeinsam mit Tom und seinen Gedankengängen rund um sein Leben und seine Familie. Dies hat David Park sehr schön eingefangen. Wir dürfen miterleben, wie er sich seiner überwältigenden Liebe und dem gleichzeitigem Schuldgefühl gegebnüber seinem älteren Sohn Daniel stellt. Man bekommt einen sehr nachdenklichen und aufschlussreichen Blick auf den Schaden, den die Drogensucht in einer Familie anrichten kann, den daraus resultierenden Schmerz, die zunehmende Distanz und das Misstrauen und die nie endende Trauer. Einfach eine ergreifende, atmosphärische und emotional berührende Lektüre.
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Eine winterliche Reise zu den Erinnerungen
Der nordirische Schriftsteller David Park weiß, wie man Atmosphäre aufbaut.
Es wird ein winterlicher Roman, wie man ihn selten liest, obwohl es eigentlich viele Bücher mit winterlichen Setting gibt. Aber David Parks Text ist etwas …
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Eine winterliche Reise zu den Erinnerungen
Der nordirische Schriftsteller David Park weiß, wie man Atmosphäre aufbaut.
Es wird ein winterlicher Roman, wie man ihn selten liest, obwohl es eigentlich viele Bücher mit winterlichen Setting gibt. Aber David Parks Text ist etwas besonderes.
Ein Mann fährt mit seinem Wagen durch die Winterlandschaft Großbritanniens. Es ist eine lange Fahrt auf vereisten Straßen. Tom will zu Weihnachten seinen Sohn Luke, der studiert, abholen. Dem Sohn geht es nicht gut, er hat Grippe, was seine Mutter sehr besorgt. Tom ist daher öfter mit seiner Familie am telefonieren.
Aber es gehen ihm auch viele Gedanken durch den Kopf. Dazu gehören auch düstere, wie die an seinen ältesten Sohn Daniel, mit dem es viele Probleme gab.
Durch diesen Mix an Erinnerungen, den Telefonaten und gegenwärtigen Ereignissen auf der Fahrt erschafft der Autor ein Gesamtbild der des emotionalen Zustands des Mannes. Das ist sehr geschickt gemacht und für mich wird gerade dadurch ein wirklich lesenswerter Roman.
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Das Cover fällt durch seine nüchterne, in schwarz-weiss gehaltene Ästhetik ins Auge. Es wirkt zugleich unterkühlt distanziert, aber auch ergreifend und geheimnisvoll.
Der Roman ist in ICH-Form verfasst. Passagen aus Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen beinahe nahtlos und …
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Das Cover fällt durch seine nüchterne, in schwarz-weiss gehaltene Ästhetik ins Auge. Es wirkt zugleich unterkühlt distanziert, aber auch ergreifend und geheimnisvoll.
Der Roman ist in ICH-Form verfasst. Passagen aus Gegenwart und Vergangenheit verschmelzen beinahe nahtlos und ohne in Kapiteln unterteilt zu sein. Der Autor David Park schafft eine Welt, die tief berührt und beeindruckt. Sehr authentisch erzählt er zum Teil ruhig und nachdenklich, dann wieder aufwühlend in fast poetischer Tonart.
Indem der Leser die Reise des Akteurs Tom zu seinem in der Ferne wartenden, erkrankten Sohn miterlebt, wird ihm immer mehr bewusst, in welchem seelischen Dilemma er und seine Familie stecken. Als Fotograf nicht besonders erfolgreich, hat er auch als Ehemann und Vater keine Heldentaten vorzuweisen. Die Autofahrt durch den eisigen Winter wird mehr und mehr eine Fahrt durch das Seelenleben von Tom, der in der Einsamkeit seines Wagens seine Sorgen und Schuldgefühle aufarbeitet.
Ein Roman, der auf jeden Fall berührt und durch die Bilder der Fotografin Sonya Withefield wunderbar ergänzt wird.
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Reise durch ein fremdes Land von David Park
Tom, ein Fotograf fühlt sich als hätte er als Vater versagt und will deshalb bei seinem jüngsten Sohn Luke alles besser machen. Zum Weihnachtsfest holt er seinen kranken Sohn ab und begibt sich auf eine Reise, durch die sich sein Leben …
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Reise durch ein fremdes Land von David Park
Tom, ein Fotograf fühlt sich als hätte er als Vater versagt und will deshalb bei seinem jüngsten Sohn Luke alles besser machen. Zum Weihnachtsfest holt er seinen kranken Sohn ab und begibt sich auf eine Reise, durch die sich sein Leben ändert. Er führt während der Fahrt Selbstgespräche - manche laut, manche leise - und dringt langsam in sein Innerstes ein. Was lernt der Protagonist aus seiner Vergangenheit? Was hält seine Zukunft bereit? Und wie ergeht es ihm im hier und jetzt?
Der Autor hat einen langatmigen Roman mit Tiefgang geschrieben. Es ist hin und wieder zwar kompliziert den Gedankengängen folge zu leisten, aber wenn man sich konzentriert gelingt es. Mir gefällt David Parks Schreibstil.
Meiner Meinung nach ist es etwas komisch, dass das Buch nicht in Kapitel unterteilt ist. Ich finde es aber auch nicht schlimm.
Reise durch ein fremdes Land ist ein lesenswerter Roman, auf den man sich aber einlassen können muss.
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David Parks "Reise durch ein fremdes Land" ist ein ruhiger Roman, der einen sehr sehr tief in die Seele des Erzählers einblicken lässt.
Erschienen ist es Mitte September als HC im Dumontverlag.
Man erlebt beim Lesen den Umgang mit Zweifeln, Verlust, vermeindlichem …
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David Parks "Reise durch ein fremdes Land" ist ein ruhiger Roman, der einen sehr sehr tief in die Seele des Erzählers einblicken lässt.
Erschienen ist es Mitte September als HC im Dumontverlag.
Man erlebt beim Lesen den Umgang mit Zweifeln, Verlust, vermeindlichem Fehlverhalten - denn all dies plagt den Erzählenden auf seinem Weg.
Das Buch zieht einen in seinen Bann, lässt einen die Bilder des Erzählenden aufnehmen und sehen. Es geht in die Tiefe der Psyche- dabei ist die Sprache gut zu lesen.
Allerdings ist dieser Roman auch in der Lage, die Stimmung zu übertragen und zu drücken - zumindest musst ich hier auf wirklich beim Lesen auf mich achten.
Eine Leseempfehlung mag ich aussprechen, denn mir gefiel die Erzählweise richtig gut, allerdings geht meine Empfehlung auch dazu, das Buch nur dann zu lesen, wenn man sich nicht in einem Stimmungstief befindet.
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Kein Weg zu weit
Ein Schneechaos führt dazu, dass alle Flüge gecancelt wurden und das vor Weihnachten. Tom setzt sich kurzerhand ins Auto, um seinen fiebernden Sohn Luke abzuholen und nach Hause zu bringen, damit die Familie das Fest gemeinsam begehen kann. Die Fahrt dauert lang und ist …
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Kein Weg zu weit
Ein Schneechaos führt dazu, dass alle Flüge gecancelt wurden und das vor Weihnachten. Tom setzt sich kurzerhand ins Auto, um seinen fiebernden Sohn Luke abzuholen und nach Hause zu bringen, damit die Familie das Fest gemeinsam begehen kann. Die Fahrt dauert lang und ist mühsam. Nur selten begegnet er jemandem. Die beste Zeit also, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und sich Zweifeln und Ängsten zu stellen. Die Frage ist nur, ob Tom da auch will und wohin das führt.
Ich muss gestehen, dass ich den Klappentext nicht aufmerksam genug studiert habe. Es gibt einige Themen, über die ich ungern einen Roman lese. Als ich jedoch bemerkte, wohin mich die Reise mit Tom führen würde, war es bereits zu spät, denn der Autor hatte mich mit seiner Art, die Gedanken des Protagonisten offen zu legen, schon überzeugt. Er führt den Leser tief ins Innere und beschreibt Freude und Hoffnung aber auch Trauer und Mutlosigkeit. Mit aller Kraft versuchte ich, beim Lesen auf Distanz zu bleiben, was mir jedoch durch den Sog der Worte misslang. Es muss schwer sein, einen ganzen Roman in der Gedankenwelt eines Protagonisten spielen zu lassen, ohne sich im Kreis zu drehen, rumzuschwafeln oder Seiten zu schinden. Aber genau das ist dem Autor gelungen. Auch schwingt er sich nicht auf, über den Dingen zu stehen. Er deckt menschliche Schwächen auf, ohne sie zu verurteilen, benennt Fehler, lässt aber die Frage nach dem besseren Weg offen.
David Park zeigt, wie das Leben ist und dass es klein Richtig oder Falsch gibt. Wer hat schon für alles eine Lösung?
Der Roman liefert keine Hollywood-Vorlage, aber jeder, der mutig genug ist, Tom auf seinem Weg zu seinem Sohn zu folgen, findet ein Stück Hoffnung. Das Buch macht nachdenkelich, spendet aber auch Trost.
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Klappentext:
„Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen …
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Klappentext:
„Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten.
Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden.“
Autor David Park hat mit „Reise durch ein fremdes Land“ eine äußerst lesenswerte und intensive Geschichte verfasst. Seinen Protagonisten Tom lernen wir deutlicher kennen als er es selbst tut. Tom sieht alles durch seine Linse der Kamera und genau dies wird beim erlesen eine sehr intensive Erfahrung für den Leser. Tom hat ein besonderes Sichtfeld zu allen Dingen, so auch zu seiner Familie und seiner Umgebung. Er hält Dinge fest und auf dem Foto sind dann dieser eine Moment mit dem entsprechenden Hauptakteur verewigt. Man kann es als Metapher ansehen oder als den eigentlichen Beruf von Tom aber erschreckender ist es, als wir Leser feststellen müssen, das Tom‘s Blick darauf hin ein anderer geworden ist. Wir reden hier nicht von Betriebsblindheit sondern vom „hinsehen“ auf das Leben und seine Akteuere umzu. Ohne diesen Blick, ohne diese Beobachtungsgabe verlieren Menschen die Realität aus den Augen und genau darauf will Park hier hinaus. Hier geht es um die Suche nach dem Blick hinter die Kamera, auf den Blick ganz tief in den Bildern, auf die Situation die da festgehalten wurde, denn sie läuft weiter, auch ohne das ein Bild gemacht wurde…Wir Leser merken schnell, dass Tom einen gewissen „Film nicht entwickelt“ hat, weil er es einfach nicht kann….Es gibt hier eben Dinge, die Tom gern verdrängt, ausblendet, überbelichtet, retuschiert, unterbelichtet…um in der Fachsprache der Fotografie zu sprechen.
Tom‘s Erinnerungen scheinen unter dem Schnee, der in diesem Buch genau wie auf dem Cover allgegenwärtig ist, begraben zu sein. Das er seinen kranken Sohn an Weihnachten bei sich haben will, ist dies verständlich und auch noch so viel mehr. Der Schnee wird hier zum Schutzmantel der Geschichte und zeigt mit jeder Flocke wie vergänglich alles ist - das kann man nicht in Bildern festhalten, genau wie das Leben an einem vorbei zieht und alles vergänglich ist…“Bilder sagen mehr als tausend Worte“ aber sie können nur den Moment festhalten und nicht den Weitergang zeigen…
David Park hat hier einen kühlen, feinstimmigen und äußerst intensiven Roman verfasst, der sehr nachhallt und zum nachdenken viele Anregungen gibt. Für mich jedenfalls eine ganz tolle Leseerfahrung und genau deshalb gibt es sehr gute 4 von 5 Sterne!
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Der Fotograf Tom macht sich mit dem Auto von Irland aus auf die Reise nach England, um seinen kranken Sohn Luke zu Weihnachten nach Hause zu holen. Schwere Schneefälle verhindern eine Flugreise, auch die Straßen sind gefährlich glatt und schlecht zu befahren. Doch für die …
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Der Fotograf Tom macht sich mit dem Auto von Irland aus auf die Reise nach England, um seinen kranken Sohn Luke zu Weihnachten nach Hause zu holen. Schwere Schneefälle verhindern eine Flugreise, auch die Straßen sind gefährlich glatt und schlecht zu befahren. Doch für die Familie ist es ganz wichtig, dass Luke nach Hause kommt und Tom nutzt die Stunden alleine im Auto, um sein Verhältnis zu seinem ältesten Sohn Daniel aufzuarbeiten und sich seinem Verhalten in der Vergangenheit zu stellen.
Erst nach und nach lernt der Leser Tom kennen, aus der zunächst etwas übertriebenen Fürsorge für Luke wird zunehmend Verständnis. Nur begleitet von der Stimme des Navis lässt er die Gedanken an Daniel zu, seine Kindheit, die unbeschwerten Zeiten als glückliche Familie. Er, der sich als Fotograf immer ein bisschen hinter dem Objektiv versteckt, setzt sich gedanklich mit seiner Sprachlosigkeit, mit Liebe, Verlust und Schuld auseinander.
Sprachgewaltig und intensiv beschreibt David Park diese Reise durch ein fremdes Land, das sich sowohl auf die Landschaft als auch auf Toms schonungslose Selbstreflexion bezieht. Hier ist der Titel hervorragend gewählt und das Cover ist wunderschön. Der Schreibstil vermittelt einem fast das Gefühl, mit Tom im Auto zu sitzen und durch die verschneite Landschaft zu fahren.
Diese Buch hat mich zutiefst berührt und ist einerseits sehr traurig, hinterlässt jedoch zum Ende trotz allem einen Hoffnungsschimmer. Die Qual des Vaters ist so authentisch beschrieben, dass ich kaum glauben konnte, dass David Park nicht selber so eine Erfahrung gemacht hat.
Eine unbedingte Leseempfehlung für dieses ganz besondere Buch, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
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Gedanken unterwegs im Weiß
"Reise durch ein fremdes Land" von David Park ist ein sehr eindringlicher Roman, geschrieben in Bildern. Genauer gesagt in Fotografien, denn Tom ist Fotograf und hat einen Blick für stimmungsvolle Motive.
Tom muss kurz vor Weihnachten quer durch …
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Gedanken unterwegs im Weiß
"Reise durch ein fremdes Land" von David Park ist ein sehr eindringlicher Roman, geschrieben in Bildern. Genauer gesagt in Fotografien, denn Tom ist Fotograf und hat einen Blick für stimmungsvolle Motive.
Tom muss kurz vor Weihnachten quer durch Großbritannien fahren, mit dem Auto, um seinen Sohn nach Hause zu holen. Der ist zum Studium und erkrankt, alleine, kein Flug geht mehr, weil alles unter einer dicken Schneedecke begraben ist.
Als Leser begleitet man hier Tom auf seinem einsamen Weg durch die tief verschneite, teils wunderschön beschriebene Landschaft. Tom hört unterwegs Musik und läßt seine Gedanken wandern, zurück zu den Tiefpunkten in seinem Leben.
Unterwegs bildet sich hier eine absolute Nähe zu Tom und seine Erinnerungen an seinen älteren Sohn Daniel. Seine Gedanken versuchen immer wieder sich dieser Vergangenheit zu stellen und sie zu bewältigen. Das alles ist kristallklar und glaubhaft geschrieben, mir haben auch die Ansätze mit dem Erinnern in Fotografien, in Momentaufnahmen gut gefallen.
Auch wenn man schon zeitig erkennt, worauf die Geschichte hinausläuft, haben mich die, mitunter poetischen Worte, sehr gefesselt. Das Buch vereint Stille, Einsamkeit, Trauer und Schuld mit Hoffnung, Zuversicht und Liebe. Mir hat diese Erzählung Mut gemacht.
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