Daniela Krien
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Mein drittes Leben (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 415 Min.
Sprecher: Kunzendorf, Nina
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Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.
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Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Ihre Romane ›Die Liebe im Ernstfall‹ und ›Der Brand‹ standen monatelang auf der Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Daniela Krien hat zwei Töchter und lebt in Leipzig.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes Verlag
- Erscheinungstermin: 21. August 2024
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783257695823
- Artikelnr.: 70729195
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Christiane Lutz liest Daniela Kriens Roman über eine Mutter, die ihre Teenager-Tochter bei einem Unfall verliert mit Beklemmung. So nah geht die Autorin an ihre Figur heran, zeigt Alltag und Anstrengung und Trauerarbeit. Gut gefällt Lutz, dass Krien ohne Larmoyanz auskommt, wenngleich auch nicht ganz ohne Pathos. Wie heikel Trauerromane sind, weiß die Rezensentin. Die Nahaufnahme aber funktioniert, versichert sie. Wenn am Ende des Textes Trost und Hoffnung knospen, ist es Lutz allerdings etwas zu viel Happy End. So schwer ist Trauer auszuhalten, ahnt sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das ist ein großer Stoff, der hier mit sprachlicher Eleganz und psychologisch treffend inszeniert wird.« Tanya Lieske / Deutschlandfunk Deutschlandfunk
Gebundenes Buch
»Wir leben nun in getrennten Welten. Eine gläserne Wand steht zwischen uns, und ich werde sie nicht zerbrechen.« (Seite 127)
Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit, ein Augenblick, der alles verändert. Die siebzehnjährige Sonja stirbt bei einem Unfall und ihre Mutter …
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»Wir leben nun in getrennten Welten. Eine gläserne Wand steht zwischen uns, und ich werde sie nicht zerbrechen.« (Seite 127)
Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit, ein Augenblick, der alles verändert. Die siebzehnjährige Sonja stirbt bei einem Unfall und ihre Mutter verliert den Halt im Leben. Linda zieht weg aus Leipzig, lässt ihren Mann zurück und verkriecht sich regelrecht auf einen alten Hof, wo sie mit Hund und Hühnern lebt, fast abgeschnitten von der restlichen Welt. Schwankend zwischen Mut und Todessehnsucht kämpft sie täglich darum, nicht den Verstand zu verlieren. Wieviel Kraft in ihr steckt, wird sie erst selbst herausfinden müssen.
»Ich gab mir keine Mühe, meine Gefühle zu verbergen. Weder Eifersucht noch Trauer oder Wut ließen meine Hände zittern und meine Lippen beben, sondern der Neid auf ihre Fähigkeit zur Freude. Zwischen ihr und der Welt stand keine Glaswand. Ein Foto wie dieses würde es von mir nie mehr geben.« (Seite 129)
Die Ich-Erzählerin Linda hat es mir anfangs nicht leicht gemacht, ihre Gefühlswelt zu verstehen, was selbstverständlich daran liegt, dass sie selbst das Unglück, den Tod ihrer einzigen Tochter, zu verarbeiten versucht hat. Ich kann mir nicht einmal annähernd vorstellen, welchen Schmerz es verursacht, das eigene Kind beerdigen zu müssen, geschweige denn, ob und wie es möglich ist, danach weiterzumachen mit dem Alltag und dem täglichen Leben.
Bewegend und authentisch erzählte Daniela Krien, nahm mich auf eine emotionale, aber nie kitschige Reise in die dunkle Welt der Zurückgebliebenen, zeigte die Trauer und die Zerrissenheit, schrieb darüber, was es mit einem macht, solch eine Tragödie zu erleben. Ich habe zusammen mit Linda gelitten, Mitgefühl gezeigt, den Mut verloren, die Zähne zusammengebissen und mich wieder auf die Beine gekämpft. Ich habe ihr Kraft gewünscht, mit ihr geweint und darauf gewartet, ob es nicht doch noch irgendwo eine Hoffnung gibt, die das alles etwas leichter macht. Das Ende kam unerwartet, aber es war ein guter Abschluss, etwas anderes hätte ich nicht zu wünschen gewagt. Lesenswert!
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Gebundenes Buch
Auf das neue Buch von Daniela Krien habe ich mich sehr gefreut. Da mir bisher alles von der Autorin ausgesprochen gut gefallen hat, muss ich gestehen, dass ich da schon gewisse Erwartungen hatte. Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe es - wieder einmal - geliebt.
Die …
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Auf das neue Buch von Daniela Krien habe ich mich sehr gefreut. Da mir bisher alles von der Autorin ausgesprochen gut gefallen hat, muss ich gestehen, dass ich da schon gewisse Erwartungen hatte. Glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe es - wieder einmal - geliebt.
Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil steht Lindas Trauer im Vordergrund. Wie sie sich selbst von Familie, Freunden und dem Rest der Welt abkapselt, sich in eine selbstgewählte Einsamkeit zurückzieht. Im zweiten Teil erkämpft sie sich eine eigene, neue Realität. Zwar holt die Trauen sie auch hier immer wieder ein, aber sie entwickelt Strategien, um mit diesen Phasen besser umgehen zu können. Zudem findet sie einen Zugang zu ihrer eigenen Vergangenheit.
Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Ich bin immer wieder hin und weg über den großartigen Stil der Autorin. Ich empfinde ihn als sehr gefühlvoll, einfühlsam und gleichzeitig sehr klar und filigran. Da fällt ein alltägliches Wort für "Hundescheiße" schon fast als unflätig auf. Sie schafft es, ein überaus trauriges und bedrückendes Thema so darzustellen, dass ich als Leserin jede Emotion nachvollziehen kann, ohne mich gleichzeitig von dem Geschehen bedrückt zu fühlen. Trotz all der Trauer, dem Verlust und durchaus auch Schwermütigkeit, hat der Text durchaus eine überraschende Leichtigkeit. Man fühlt wie Linda auf Distanz geht, ebenso wie sie Schritt für Schritt Veränderungen vornimmt, die langsame Öffnung, das Herantasten an das Leben und auch die Erkenntnis, dass manches nicht wieder aufgebaut werden kann oder gar nie so war, wie wahrgenommen.
Auch die Nebenfiguren fand ich sehr schön gestaltet. Sie haben der Hauptfigur in nichts nachgestanden, ich hatte auch hier das Gefühl an weiteren Leben teilzuhaben.
Dabei entstehen Sätze, die ich mehrfach lesen musste, weil ich sie als sehr stark und auch - für mich- wahr empfunden habe. Wie z.B. "All das Unerledigte, Unterlassene, Ungesagte in unserem Leben verschwindet nicht. Es sammelt sich in uns, gärt und brodelt, und manchmal bricht es heraus."
Sätze wie diese haben mich inne halten lassen und hallen auch nach dem lesen noch ziemlich intensiv in mir nach.
Für mich ein fantastisches Buch, dass mich sehr tief berührt und nachdenklich gemacht hat. Und es schürt auf jeden Fall meine Vorfreude auf das nächste Buch der Autorin.
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Gebundenes Buch
Zwischen Leben und Tod
Dieses großartige Buch hat mich sehr berührt und betroffen gemacht. Für jeden, der Kinder hat, ist es unvorstellbar, wenn sein Kind - egal in welchem Alter - stirbt und man selbst zurück bleibt. Bis ins kleinste Detail und sehr einfühlsam …
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Zwischen Leben und Tod
Dieses großartige Buch hat mich sehr berührt und betroffen gemacht. Für jeden, der Kinder hat, ist es unvorstellbar, wenn sein Kind - egal in welchem Alter - stirbt und man selbst zurück bleibt. Bis ins kleinste Detail und sehr einfühlsam erzählt Protagonistin Linda in der Ich-Form, wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich mit seinem enormen Verlust und dem riesigen Schmerz dasteht und nicht verstehen kann, warum. Alle Werte, die vorher wichtig waren, entgleiten plötzlich ins Nichts. Wohnung, Nahrung, Körperpflege, Ehemann, Familie, Freunde, Beruf, Hobbies - nichts zählt mehr. Der Schmerz scheint einen aufzufressen, das eigene Leben nichtig. So nichtig, dass man es am liebsten selbst aufgeben würde.
Beim Lesen hofft und fiebert man mit Linda, dass doch noch alles gut werden möge. Hat sie ihr Auskommen auf dem Bauernhof gefunden? Rettet sie die Freundschaft zu Natascha und deren behinderter Tochter? Und ist die Trennung von ihrem Mann endgültig? Wird sie ins Leben zurückfinden? Hier spielt letztendlich der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle und es kommt der Tag, an dem ihr nicht mehr alles egal ist.
Ein wunderbares Buch von Daniela Krien, das Hoffnung macht und die unvorstellbare Stärke aufzeigt, die uns Menschen inne liegt. Großartig geschrieben, die Situationen werden bis ins kleinste Detail geschildert. Ich habe das Buch verschlungen.
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Gebundenes Buch
Berührende Geschichte über Trauer und die Rückkehr ins Leben
Im neuen Roman "Mein drittes Leben" von Daniela Krien steht die Ich-Erzählerin Linda im Mittelpunkt. Sie ist glücklich mit Richard verheiratet, die beiden haben eine Tochter, Sonja. Als das …
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Berührende Geschichte über Trauer und die Rückkehr ins Leben
Im neuen Roman "Mein drittes Leben" von Daniela Krien steht die Ich-Erzählerin Linda im Mittelpunkt. Sie ist glücklich mit Richard verheiratet, die beiden haben eine Tochter, Sonja. Als das Mädchen 17 Jahre alt ist, geschieht ein schreckliches Unglück. Ein LKW-Fahrer übersieht Sonja, die mit ihrem Fahrrad unterwegs ist, beim Abbiegen. Sonja überlebt den Unfall nicht.
Zwei Jahre später hat Linda sich von Richard getrennt und ihre Tätigkeit als Kuratorin im Kunstbereich aufgegeben. Sie ist an Krebs erkrankt und leidet unter den Folgen der Behandlung. In einem kleinen Dorf mietet sie einen Hof und führt ein zurückgezogenes Leben. Sie kümmert sich um ihren Hund Kaja und die Hühner, und sie lenkt sich mit der schweren Hofarbeit ab. Soziale Kontakte pflegt sie kaum. Richard kümmert sich um sie, er besucht sie regelmäßig und hofft, dass sie wieder zueinanderfinden.
Das Buch, das sich dem Thema Trauerbewältigung widmet, ist in sehr schöner und klarer Sprache geschrieben. Mit großer Einfühlsamkeit beschreibt die Autorin Lindas tiefe Trauer über den Tod ihres Kindes und die Unmöglichkeit, ein normales Leben zu führen. Der Verlust ihrer Tochter nimmt ihr den Lebensmut, jegliche Freude und Perspektive. Anfangs noch gefangen in ihrer Trauer und ihrem Schmerz, braucht es viel Zeit, bis es Linda gelingt, sich wieder anderen Menschen zu öffnen und ihnen mit Empathie zu begegnen. Sie erkennt, dass auch ihr nahestehende Menschen schweren Lebenskrisen ausgesetzt sind und versucht ihnen zu helfen.
Wir begleiten Linda nicht nur durch die verschiedenen Phasen der Trauer, sondern erleben auch ihren harten Alltag auf dem Hof. Die körperlich schwere und für sie ungewohnte Arbeit hilft ihr dabei, den Tag zu überstehen, starke Medikamente helfen ihr durch die Nacht. In Rückblicken erfahren wir viel über Sonja und die Mutter-Tochter-Beziehung sowie das vergangene Familienleben, und wir lernen Natascha kennen, deren Tochter durch schweren Autismus behindert ist und in der Linda eine liebe Freundin findet.
Die Autorin beschreibt ihre Haupt- und Nebenfiguren sehr authentisch und lässt uns tief in Lindas Gefühls- und Gedankenwelt blicken. Ich mochte Linda, die ihr Leben neu ordnet und ihrer Trauer Raum gibt, und ich mochte Richard, der sie auf ihrem neuen Weg unterstützt und immer für sie da ist. Mir hat das Buch, in dem es neben Verlust und Trauer auch um Liebe und Freundschaft geht, sehr gut gefallen. Es ist tiefgründig und eindringlich, ohne rührselig zu sein, und es hat mich von Beginn an bis zum hoffnungsvollen Ende gefesselt und zutiefst berührt.
Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen Roman!
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Gebundenes Buch
Das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen.
Es zeigt eine junge Frau in weißem Badeanzug und weißer Badekappe, die sich kopfüber ins Wasser stürzt. Es ist sehr minimalistisch gestaltet. Es beschränkt sich auf diese springende Person vor dem blauen Hintergrund.
Dieses …
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Das Cover hat mich sofort in den Bann gezogen.
Es zeigt eine junge Frau in weißem Badeanzug und weißer Badekappe, die sich kopfüber ins Wasser stürzt. Es ist sehr minimalistisch gestaltet. Es beschränkt sich auf diese springende Person vor dem blauen Hintergrund.
Dieses so leicht anmutende Cover steht zunächst im Gegensatz zu dem schweren Thema, das in diesem Roman von Krien behandelt wird.
Die Ich-Erzählerin beklagt den Verlust ihrer 17jährigen Tochter, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.
Seitdem hat sie keine Freude mehr am Leben und zieht sich auf einen alten Dreiseitenhof in einem ostdeutschen Dorf bei Leipzig zurück.
Bis zur Hälfte des Romans ist ihr bedrückendes Schicksal sehr einfühlsam dargestellt. Der Autorin gelingt es durch eine gewisse Leichtigkeit ihres Stils bei der Leserin die Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass die Protagonistin ihrem Leben wieder einen Sinn geben kann. Genau das lassen auch der Titel und das Cover vermuten.
Wie das „dritte Leben“ gelingt, will ich hier nicht spoilern.
Besonders zu empfehlen für alle diejenigen, die auch einen solchen Verlust zu verkraften haben. Dieser Roman ist ein Mut-mach-buch und trotz der zunächst melancholischen Stimmung leicht und spannend zu lesen.
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Gebundenes Buch
Verlust und Trauer. Daniela Kriens neuer Roman "Mein drittes Leben" hat mich tief bewegt. Die Geschichte wirkt derart authentisch - fast könnte man meinen, sie sei autobiographisch. Und das scheint die große Fähigkeit der Autorin zu sein - sich in (verzweifelte) Lebenslagen …
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Verlust und Trauer. Daniela Kriens neuer Roman "Mein drittes Leben" hat mich tief bewegt. Die Geschichte wirkt derart authentisch - fast könnte man meinen, sie sei autobiographisch. Und das scheint die große Fähigkeit der Autorin zu sein - sich in (verzweifelte) Lebenslagen einzufügen. Sylvia, die 17-jährige Tochter von Linda und Richard erleidet einen tödlichen Unfall. Nichts im Leben ist mehr, wie es vorher war; vielmehr teilt Linda ihre bisherige Lebenszeit in drei Leben ein: Das Leben vor der Geburt ihrer Tochter, die 17 Jahre mit Sylvia und die Zeit nach dem größtmöglichen aller Verluste, dem Tod des Kindes. Zwar gibt es für Trauer keine Regeln, gleichwohl aber Erwartungen des Umfeldes, nämlich, dass man mit der Zeit ('nach spätestens einem Jahr') den Verlust verarbeitet und ins Leben zurückgefunden haben müsse. Linda aber geht eigene Wege; distanziert sich zusehends von ihrem Mann und zieht in ein kleines Dorf, um sich ihrer Trauer auf ganz eigene Art zu widmen. Daniela Krien beschreibt, wie sich Linda zunächst total zurückzieht und schließlich ganz langsam wieder selbst das Leben zutraut. Warnung an alle potenziellen Leser:innen - das ist kein 'Heile-Welt-und-alles-wird- gut - Buch'. Und gerade deshalb umso lesenswerter.
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Gebundenes Buch
Trauer und Hoffnung
In dem Roman "Mein drittes Leben" nimmt Daniela Krien den Leser auf eine emotionale Reise mit. Der Klappentext beschreibt die tragische Ausgangslage: Die Protagonistin Linda verliert durch einen Moment der Unachtsamkeit ihre einzige Tochter und sieht sich daraufhin mit …
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Trauer und Hoffnung
In dem Roman "Mein drittes Leben" nimmt Daniela Krien den Leser auf eine emotionale Reise mit. Der Klappentext beschreibt die tragische Ausgangslage: Die Protagonistin Linda verliert durch einen Moment der Unachtsamkeit ihre einzige Tochter und sieht sich daraufhin mit einem tiefen Abgrund konfrontiert. Die Geschichte handelt von Verlust, Schmerz, aber auch von der langsamen und mühsamen Rückkehr ins Leben.
Krien beschreibt Lindas Trauer und ihren Weg aus der Dunkelheit mit einer Feinfühligkeit, die unter die Haut geht. Die hauchfeinen Fäden, die Linda halten – ihre Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten und das Mitgefühl für andere – sind symbolträchtige Elemente, die zeigen, wie selbst die kleinsten Dinge einen großen Unterschied machen können. Die Darstellung dieser Fäden ist authentisch und verleiht der Geschichte eine tiefe emotionale Resonanz.
Besonders beeindruckend ist, wie Krien die innere Stärke ihrer Protagonistin darstellt. Linda findet langsam zurück in den Alltag und zu sich selbst, was zeigt, wie viel Kraft in ihr steckt, auch wenn sie diese zunächst nicht erahnen konnte. Dieser Prozess ist realistisch und nachvollziehbar beschrieben, ohne in sentimentale Klischees abzurutschen.
Der Schreibstil von Daniela Krien ist poetisch und zugleich präzise. Sie schafft es, die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren eindringlich darzustellen, was die Lektüre zu einem intensiven Erlebnis macht. Die feinen Nuancen und die sprachliche Eleganz tragen dazu bei, dass der Roman trotz seiner schweren Thematik Hoffnung und Trost vermittelt.
"Mein drittes Leben" von Daniela Krien ist ein bewegender Roman über Trauer, Verlust und die Kraft des Lebens. Mit ihrer feinfühligen Erzählweise und den tiefgründigen Charakteren schafft es Krien, den Leser zu berühren und zu inspirieren. Trotz kleinerer Längen verdient das Buch eine Bewertung von 4 von 5 Sternen und ist absolut empfehlenswert für alle, die sich auf eine emotionale und zugleich hoffnungsvolle Reise begeben möchten
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Gebundenes Buch
Den Roman “Mein drittes Leben” hat Daniela Krien am 21. August 2024 gemeinsam mit dem Verlag Diogenes herausgebracht. Mein erster Blick fällt auf das Cover. An diesem Buch komme ich nicht vorbei. Die sportliche Frau gekleidet in der Farbe Weiß springt in einem hellblauen …
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Den Roman “Mein drittes Leben” hat Daniela Krien am 21. August 2024 gemeinsam mit dem Verlag Diogenes herausgebracht. Mein erster Blick fällt auf das Cover. An diesem Buch komme ich nicht vorbei. Die sportliche Frau gekleidet in der Farbe Weiß springt in einem hellblauen Himmel. Leichtigkeit, Eleganz, Können, Training, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Hartnäckigkeit, Erholung und Resilienz sind Begriffe, die mir auf Anhieb dazu einfallen.
Da ich gerne aus dem Diogenes Verlag lese, werfe ich einen Blick auf den Klappentext. Es geht um den Tod und die Trauer als Folge einer Unachtsamkeit. Ich habe meinen Ehemann in den Krebstod begleitet. Ich habe seinen Tod als Erlösung empfunden. Mir hat das Wissen die tiefe Trauer erleichtert. Der Gedanke, ein Kind durch eine Unachtsamkeit zu verlieren, ist noch einmal sehr viel heftiger. Mit diesen Gedanken starte ich in die Erzählung der Autorin.
Ich lerne Linda kennen. Die Linda vor dem Tod der Tochter und die Linda nach dem Tod der Tochter. Die neue Linda ist mir auf Anhieb sympathisch und auch die alte Linda kommt mir bekannt vor. Daniela Krien beschreibt ein graues Leben in einem atmosphärisch hohen Ton. Ich lese, dass Linda krebskrank war und sich von ihrer Schilddrüse getrennt hat.
Ich lese von Richard. Lindas Mann, der auf der Suche nach Lösungen war und finde mich in ihm wieder.
Ich lese von Linda und Richard. Von einer Ehe, die die Trauer und den unterschiedlichen Umgang damit nicht aushält und von den Versuchen der beiden, den Verlust der Tochter zu überleben. Beide Scheitern. Doch scheitern sie wirklich?
Mit modernen Worten und einer erschreckenden Klarheit erzählt Daniela Krien, was der Unfalltod der Tochter mit dem Umfeld macht. Ohne auf die Tränendrüse zu drücken lese ich einen Text über ca. 290 Seiten, der mich berührt und in Erinnerung bleibt. Es ist mir nicht möglich, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen, nachdem ich einmal damit begonnen habe.
Alles in allem hat die Autorin Daniela Krien mit “Mein drittes Leben” eine Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die in Erinnerung bleibt. Er behandelt den Unfalltod eines jungen und gesunden Mädchens und das Leben danach. Von mir bekommt die Autorin 5 Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Das hätte ich nicht gedacht. Wirklich nicht. Dass mich ein Roman mit so einem schweren Thema, welches mich zu Beginn überaus deprimiert hat und die Lektüre zu einer wahren Herausforderung machte, so beeindrucken und begeistern könnte. Daniela Krien ist hier ein kleines …
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Das hätte ich nicht gedacht. Wirklich nicht. Dass mich ein Roman mit so einem schweren Thema, welches mich zu Beginn überaus deprimiert hat und die Lektüre zu einer wahren Herausforderung machte, so beeindrucken und begeistern könnte. Daniela Krien ist hier ein kleines Meisterwerk gelungen, denn ihr Roman ist nicht nur authentisch, bis ins Detail nachvollziehbar, schmerzhaft, bedrückend, traurig, niederschmetternd und die Geschichte eines unvorstellbaren Leidens, er ist auch hoffnungsfroh, heilsam, schön und der Zukunft zugewandt.
Ich bin eigentlich kein allzu großer Krien-Fan, aber dieser Roman ist eine bewundernswerte Leistung, denn der Autorin gelingt es, sich mit jeder Faser in ihre Protagonistin Linda hineinzuversetzen, eine Frau, die in ihrem Leben kaum noch einen Sinn erkennen kann, die das Interesse an der Welt verloren hat und einfach nur versucht, Tage, Wochen, Monate zu absolvieren. „Mein drittes Leben“ fasst einen Verlust in Worte, für den es eigentlich keine Sprache gibt. Der Roman taucht ganz tief in die Gefühle bzw. die Abwesenheit von Emotionen ein, die das Denken und Dasein beherrschen, wenn etwas passiert, dass das Leben, wie man es kannte, auf brutalste Weise beendet. Der Text beschreibt empathisch, aber ohne Sentimentalitäten, wie die Hauptfigur mit ihrem Schicksal umgeht. Zahlreiche Rückblenden ergänzen dabei das Charakterbild der Protagonistin und erläutern ihre Sichtweise. Nach dieser schonungslosen und schmerzlichen Auseinandersetzung mit dem, was ist und war, wendet der Roman aber nach einiger Zeit auf fast unmerkliche Weise seine Ausrichtung und wird zu einer eindrucksvollen Darstellung eines Heilungsprozesses im Rahmen der nach so einem Verlust noch bestehenden Möglichkeiten. Quasi in Zeitlupe findet Linda ins Leben zurück, hierzu tragen äußere Gegebenheiten maßgeblich bei, aber auch die Verschiebung in ihrer Innensicht. Selten wurde so überzeugend solch eine Entwicklung nachgezeichnet.
„Mein drittes Leben“ hat mich bei aller Traurigkeit komplett eingefangen und begeistert. Sprachlich auf den Punkt, in überaus gelungenen Sätzen, begleitet Krien eine Figur in einer Extremsituation, die so individuell ist, dass die Umwelt nur begrenzt verstehen kann und schon gar nicht raten kann, wie man mit so einer Erschütterung umgehen kann. Ein außergewöhnliches und außerordentlich gelungenes Lesererlebnis, das zart, schroff und herzzerreißend ist und das man nur uneingeschränkt empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Dieses Buch hat mich so sehr berührt! Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, wie sehr einen ein Schicksalsschlag aus der Bahn werfen kann, und ich musste beim Lesen immer wieder innehalten und alles sacken lassen, weil mir Lindas Geschichte so nahe ging. Linda hat ihrem früheren …
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Dieses Buch hat mich so sehr berührt! Ich weiß leider aus eigener Erfahrung, wie sehr einen ein Schicksalsschlag aus der Bahn werfen kann, und ich musste beim Lesen immer wieder innehalten und alles sacken lassen, weil mir Lindas Geschichte so nahe ging. Linda hat ihrem früheren Leben nach dem Unfalltod ihrer 17-jährigen Tochter den Rücken gekehrt und nahezu alle Kontakte abgebrochen. Jeder Tag kostet enorme Kraft, auch das Thema Suizid steht im Raum. Daniela Krien findet genau die richtigen Worte, um Lindas Gedanken, ihren Schmerz und ihre innere Taubheit zu beschreiben. Atmen, aufstehen, essen, schlafen - nichts ist mehr selbstverständlich. Ein Geruch, eine flüchtige Begegnung, ein besonderer Lichteinfall kann schmerzhafte Erinnerungen auslösen. Erst mit der Zeit gelingt es Linda, sich ganz behutsam zu öffnen, etwa gegenüber Natascha, deren jugendliche Tochter Nine pflegebedürftig ist, nicht sprechen kann und als Autistin völlig in ihrer eigenen Welt lebt. Die Lebensrealitäten von Linda und Natascha sind auf den ersten Blick komplett verschieden, aber beide tragen einen Schmerz in sich, und es baut sich zwischen Ihnen eine Freundschaft auf, die beiden Halt gibt. Und je weiter Lindas Blick wird, desto mehr sieht sie, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat.
Ganz besonders gut gefällt mir in diesem Buch die Figurenzeichnung. Ob Linda, Natascha, Nine, der Ehemann Richard oder die Nachbarn auf dem Dorf - jede und jeder ist auf seine Art besonders, liebenswert und authentisch. Daniela Krien erzählt leise, behutsam, mit viel Tiefgang und Gespür für kleinste Details. Ihre Sprache ist präzise, einfühlsam und schnörkellos. Sie verfällt nie in Klischees, bietet keine einfachen Lösungen, sondern beobachtet genau und beschreibt das Leben in seiner Komplexität und Ambivalenz.
Thematisch sicher kein leichter, aber ein ganz wunderbarer und letztendlich auch Trost spendender Roman, der unglaublich toll geschrieben ist und den ich dringend weiterempfehlen möchte. Für mich war es das erste Buch von Daniela Krien, und ich möchte nun auf jeden Fall noch mehr von ihr lesen.
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