Andrea Wulf
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Fabelhafte Rebellen (MP3-Download)
Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich Ungekürzte Lesung. 997 Min.
Sprecher: Bremer, Mark / Übersetzer: Wirthensohn, Andreas
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Der neue Sachbuch-Bestseller der Erfolgsautorin von »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur« Ende der 1790er Jahre – als die meisten Staaten in Europa noch im eiserenen Griff absolutistischer Herrscher waren – galt die Idee vom freien Individuum als brandgefährlich. Und dennoch stellte eine Gruppe von Denkern in der kleinen Universitätsstadt Jena das Ich in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens. Zu diesem Kreis gehörten die Dichter Goethe, Schiller und Novalis ebenso wie die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel-Brüder und ihre Muse...
Der neue Sachbuch-Bestseller der Erfolgsautorin von »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur« Ende der 1790er Jahre – als die meisten Staaten in Europa noch im eiserenen Griff absolutistischer Herrscher waren – galt die Idee vom freien Individuum als brandgefährlich. Und dennoch stellte eine Gruppe von Denkern in der kleinen Universitätsstadt Jena das Ich in den Mittelpunkt ihres Denkens, Schreibens und Lebens. Zu diesem Kreis gehörten die Dichter Goethe, Schiller und Novalis ebenso wie die Philosophen Fichte, Schelling und Hegel, die genialen Schlegel-Brüder und ihre Muse, Caroline Schlegel. Im Wettstreit um die richtigen Ideen ging es durchaus turbulent zu, das Hinwegsetzen über gesellschaftliche Regeln sorgte immer wieder für Skandale. In diesem inspirierenden Hörbuch erzählt Andrea Wulf die spannende Geschichte dieser jungen Rebellen, die unser Denken von Grund auf verändert und damit das Bild des modernen Menschen geschaffen haben. Ungekürzte Lesung mit Mark Bremer 16h 37min
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Andrea Wulf, geboren in Indien und aufgewachsen in Deutschland, lebt in London. Als Autorin wurde sie mit einer Vielzahl internationaler Preise ausgezeichnet, vor allem für ihren Weltbestseller »Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur« (2016), der in 27 Sprachen übersetzt wurde und 2016 den Bayerischen Buchpreis bekam. Auch »Fabelhafte Rebellen (2022, Verfilmung ist geplant) wurde ein internationaler Bestsellererfolg. Auf Deutsch sind von ihr außerdem erschienen »Die Vermessung des Himmels. Vom größten Wissenschaftsabenteuer des 18. Jahrhunderts« (2012/2017) und »Die Abenteuer des Alexander von Humboldt. Eine Entdeckungsreise« (2019). Andrea Wulf schreibt u.a. für die New York Times, die LA Times, das Wall Street Journal, The Atlantic und den Guardian. Sie ist Mitglied des PEN American Center und ein Fellow der Royal Society of Literature. www.andreawulf.com
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Gesamtlaufzeit: 998 Min.
- Erscheinungstermin: 17. Oktober 2022
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844547023
- Artikelnr.: 63726532
»Andrea Wulf hat mit ›Fabelhafte Rebellen‹ ein herrlich lehrreiches, aber niemals belehrendes Werk über die Erschaffung der Romantik vorgelegt«
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
An Lebendigkeit und Aktualität mangelt es Andrea Wulfs historischer Darstellung der frühen Romantiker - dem sogenannten Jenaer Kreis - nicht, betont Rezensent Magnus Klaue. Doch genau diese Aktualität stellt für den Rezensenten ein Problem dar. Mit ihr kaufe sich die Autorin eine Menge "sachlicher und begrifflicher" Ungenauigkeiten ein. In den Mittelpunkt ihrer historischen Betrachtungen stellt Wulf den Freundeskreis um Goethe, Schiller, Novalis und Co. Ihre Zu- und Abneigungen, ihre Liebschaften, Streits und Kollaborationen beschreibt sie teils so, als wäre sie selbst dabei gewesen - mit Begriffen und erzählerischen Techniken, die an trivialere Formen wie die Soap erinnern, kritisiert Klaue. Das mag zwar unterhaltsam sein und beim Leser Interesse und Anteilnahme auslösen, aber dem Gegenstand wird dieses Vorgehen nach Ansicht des Rezensenten nicht gerecht. Die Entstehung der modernen Auffassung von Individualität aus der frühen Romantik nachzuvollziehen, sei Wulfs Ziel, weiß Klaue. Ein Ziel, das sie seiner Meinung nach auch deshalb verfehlt, weil es ihr nicht gelinge, Begriffe und Konzepte wie etwa den des "romantischen Ichs" in ihrer Komplexität zu vermitteln.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Niemand bringt einem die Geistesgeschichte so packend und aufregend nahe wie Andrea Wulf [...] Ein Buch, das Erkenntnis stiftet und Aufklärung bietet über unser eigenes Ich.« Denis Scheck in SWR »lesenswert«
MP3-CD
Bei einer Schriftstellerin wie Andrea Wulf hätte ich gern Schulunterricht gehabt – zum Beispiel in Philosophie, Deutsche Literatur oder Geschichte. Ihr Hörbuch dreht sich genau um diese Themen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort. Die Rede ist von der Frühromantik …
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Bei einer Schriftstellerin wie Andrea Wulf hätte ich gern Schulunterricht gehabt – zum Beispiel in Philosophie, Deutsche Literatur oder Geschichte. Ihr Hörbuch dreht sich genau um diese Themen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort. Die Rede ist von der Frühromantik und dem Jenaer Kreis, zu denen die titelgebenden Rebellen wie Goethe, Schiller, Fichte, Caroline Schelling-Schlegel und Alexander von Humboldt gehörten.
Die Autorin erweckt sowohl die Zeit, den Ort als auch die Protagonisten zum Leben, stellt heraus, warum Jena Ende der 1790er Jahre die ideale Voraussetzung für die Entstehung der Ich-Philosophie bot und ordnet die revolutionären Ideen der deutschen Denker und Dichter in das damalige wissenschaftliche und religiöse Weltbild ein. Ich glaubte, ihnen gegenüber zu sitzen, wenn Goethe und Schiller rege über die Befreiung des Individuums diskutierten oder Schiller und Schlegel sich gegenseitig beschimpften und sich zerstritten.
Ganz gleich, ob es um August Schlegels modische Kleidung, Novalis‘ Todessehnsucht, die Atmosphäre in der Universität Jena oder den von Fichte ausgelösten Atheismusstreit geht – die lebendigen und detailreichen Beschreibungen fließen nahtlos ineinander über und geben ein umfassendes Bild, so dass ich in den über 16 Hörstunden bestens informiert und unterhalten wurde. Dies ist auch dem Sprecher Mark Bremer zu verdanken. Er liest ruhig und kraftvoll in einem angenehmen Tempo, setzt mit stimmlichen Nuancen dramatische Akzente und sorgt für ein perfektes Hörerlebnis.
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Gebundenes Buch
Die Literaturepoche der Romantik wird auf die Jahre 1795 bis 1848 datiert. Sie kann in drei Phasen unterteilt werden: Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848). Die Jahre zwischen 1790 und 1800 markieren dabei das überaus produktive Wirken der …
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Die Literaturepoche der Romantik wird auf die Jahre 1795 bis 1848 datiert. Sie kann in drei Phasen unterteilt werden: Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848). Die Jahre zwischen 1790 und 1800 markieren dabei das überaus produktive Wirken der Frühromantik. Friedrich Schlegel (1772-1829) und Friedrich von Hardenberg, später Novalis, (1772-1801), zwei wichtige Romantiker, waren die ersten, die diesen Namen für die Literatur gebrauchten.
Ihren Ursprung hatte die Frühromantik in Jena, weshalb sie auch Jenaer Romantik genannt wird. Die thüringische Kleinstadt mit ihrer Universität Jena war um 1800 ein wichtiges Zentrum des deutschen Geisteslebens. Hier hielten z.B. Fichte und Schelling ihre Vorlesungen. In die Literaturgeschichte eingegangen ist der Jenaer Freundeskreis um die Brüder Schlegel, Novalis, Schelling, Fichte und Ludwig Tieck (1773-1853). Neben dem Physiker Johann Wilhelm Ritter (1776-1810) und dem Philosoph Friedrich Immanuel Niethammer (1766-1848) hatten in dem Literaturkreis auch die Frauen Dorothea Veit (Schlegel) und Caroline Böhmer (Schlegel-Schelling) eine tragende Rolle. Hier entstanden erste programmatische Dichtungen der Frühromantik.
Die deutsch-britische Kulturhistorikerin Andrea Wulf erzählt in ihrem neuen Buch „Fabel-hafte Rebellen“ von dem wohl turbulentesten Freundeskreis der deutschen Literaturgeschichte. Die kurze Spanne von zwei Jahren sollte ein Höhepunkt des frühromantischen und philosophischen Schaffens werden: u.a. mit „Heinrich von Ofterdingen“ (Novalis), „Florentin“ (D. Schlegel), „Die Bestimmung des Menschen“ (Fichte), „Romantische Dichtungen“ (Tieck) oder „Über den wahren Begriff der Naturphilosophie und die richtige Art ihre Probleme aufzulösen“ (Schelling). Nach 1801 löste sich die Gruppe jedoch langsam auf. Das hatte verschiedene Gründe: die Enttäuschung über die französische Revolution, die mit der Machtübernahme Napoleons endete, der frühe Tod von Novalis, das fehlende Interesse, die gemeinsame Zeitschrift „Athenäum“ fortzusetzen, und letztendlich auch die persönlichen Befindlichkeiten der Mitglieder und die daraus resultierenden Zerwürfnisse zwischen ihnen.
In ihrem inspirierenden Buch beleuchtet die Autorin neben dem Jenaer Freundeskreis auch die die historischen Hintergründe, die von der Französischen Revolution geprägt waren, und die Erfindung des Ichs, des freien Individuums. Ergänzt wird das Sachbuch, das sich wie ein „fabelhafter Roman“ liest, durch zahlreiche historische Abbildungen.
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Gebundenes Buch
Romantisches Jena
Hohe Qualtität lieferte Wulf schon bei ihrem Humboldt-Buch. Und so verwundert es auch nicht, dass selbst der große Alexander, der nur wenige Monate bei seinem Bruder in Jena verweilte und Goethe traf auch thematisiert wird. Ja, ich habe vom alten Dichter gelernt, dass …
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Romantisches Jena
Hohe Qualtität lieferte Wulf schon bei ihrem Humboldt-Buch. Und so verwundert es auch nicht, dass selbst der große Alexander, der nur wenige Monate bei seinem Bruder in Jena verweilte und Goethe traf auch thematisiert wird. Ja, ich habe vom alten Dichter gelernt, dass er sich zwar schon immer für die Naturwissenschaft begeisterte, mit Alexander aber erstmals einen ädequaten Gesprächspartner hatte.
Wer Goethe sagt, muss auch Schiller sagen, der im Gegensatz zum alten Meister, lange Jahre seinen Hauptwohnsitz in Jena hatte, bevor ans Theater nach Weimar zog. Schiller war immer krank, jedoch wie dieses kluge Buch lehrt, kein Hypochonder, sondern ein Überlebenskünstler. Die Autopsie nach seinem Tod zeigte nämlich, dass sein Leben einem Wunder gleich kam.
Überhaupt unterscheidet das 18. Jahrhundert sich von heute am meisten dadurch, dass viel mehr Kinder starben. Dennoch fielen die Eltern immer in Trauer. Am meisten litt die Jenaer Romantik unter dem Tod der junge Auguste, die nicht an der Ruhr sondern an der falschen Behandlung ihres Arztes in Bad Bocklet gestorben ist.
Auguste war das älteste Kind von Caroline geb. Michaelis, einem Philologen aus Göttingen, verwitwete Böhmert (Vater von Auguste), geschiedene Schlegel, also bei ihrem Tod mit Schelling verheiratet. In ihren Haushalt, die als einzige der Romantiker die Mainzer Republik live miterlebt hatte, und dank ihres Mannes August Wilhelm Schlegel wieder in die Gesellschaft integriert wurde, kehren die anderen Personen zum Gespräch ein. Und der große Goethe, der ja selbst bis zu den napoleonschen Kriege keine Ehe geführt hatte, muss helfen, als sie sich von Schlegel trennt, um mit Schelling zusammenzuleben. Schiller gehörte nicht zu den Romantikern, weil Friedrich Schlegel seine „Horen“ abschlägig rezensiert hatte und Bruder August Wilhelm zu ihm hielt.
Entgegen meiner Rezension geht die Autorin chronologisch vor. Eine gute Wahl. Zuerst kam Fichte nach Jena und, als dieser längst von der Uni geflogen war, und sogar schon Schelling und Schlegel die Stadt verlassen hatten, kam Hegel.
Doch die Philosophie ist nur ein Thema von vielen. Viel wichtiger ist Wulf das Klima in der Kleinstadt der Gelehrten und der Tratsch und Eifersucht unter ihnen. Novalis hat es gut getroffen. Er ist früh gestorben und bleibt als Romantiker in Erinnerung. Und hätte es den Winter 1799, der so eisig kalt war und die Handelnden krank machte, nicht gegeben, dann wäre die Geschichtsschreibung heute wohl eine andere.
Ich will nicht ausschließen, die ein oder anderen ausgelassen zu haben, wie Dorothea Veil, die Frau Friedrichs, aber auch so entsteht der Eindruck eines überzeugenden Buches, aus dem ich viel gelernt habe. 5 Sterne und Bestes Sachbuch des bisherigen Jahres 2023.
Zitate:
Friedrich Schlegels einziges Ziel war es, zu lesen, zu denken und zu schreiben. Die besten Köpfe […] würden durch eine konventionelle Berufswahl verkümmern. (136f)
Meine einzig Religion ist die,
Daß ich liebe schöne Knie,
Volle Brust und schlanke Hüften,
Dazu Blumen mit süßen Düften,
Aller Lust voll Nahrung,
Aller Liebe süße Gewahrung.
(Gedicht von Schelling, 292)
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Gebundenes Buch
Wer ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert hat, kennt das „Ich“ als Zentrum des Denkens. Mir begegnete es bewusst zum 1. Mal in den Einführungsvorlesungen meines Soziologiestudiums; vertieft in den anschließenden kultur- und literaturwissenschaftlichen Inhalten. Der …
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Wer ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert hat, kennt das „Ich“ als Zentrum des Denkens. Mir begegnete es bewusst zum 1. Mal in den Einführungsvorlesungen meines Soziologiestudiums; vertieft in den anschließenden kultur- und literaturwissenschaftlichen Inhalten. Der Höhepunkt war eine meiner liebsten Vorlesungen über die englischen Romantiker und die diskursive Konstruktion von Identität. Doch das, was die frühen Romantiker ab dem Ende der 1790er Jahre in Jena revolutionär entwickelten, betrifft alle Menschen (Nicht-Ichs) – egal ob sie von dieser Gruppe an Dichter*innen und Denker*innen gehört haben oder nicht.
In ihrem Buch stellt Autorin Andrea Wulf diese Jenaer Gruppe und ihr gemeinsames (mehr oder weniger) Leben vor: Goethe, Schiller, Novalis, Fichte, Schelling, Hegel, die Schlegel sowie die Humboldt Brüder, jedoch auch die Frauen in ihrem Leben – allen voran Caroline Schlegel –, die nicht minder beteiligt waren an den Werken der berühmten Männer.
Der Rechercheaufwand der Autorin muss immens gewesen sein; ebenso, das alles so anzuordnen, dass es für die Leser*innen wirkt, als würden sie dem Leben in Jena beiwohnen: philosophischer Diskurs, dichterisches Schaffen, geselliges Beisammensein, eifriger Briefwechsel sowie Klatsch und Tratsch gehören dazu wie auch die politischen Entwicklungen der Zeit. Trotz der vielen Protagonist*innen liest sich das Buch leicht, teilweise sogar amüsant; manchmal jedoch hatte ich das Gefühl, dass Wulf sich zu sehr in kleinen Details verliert und sich einiges wiederholt, gleichzeitig aber in der Menge untergeht.
Ich habe viel gelernt bei der Lektüre des sehr interessanten Buches, allerdings wird es seinem Titel nicht wirklich gerecht. Die titelgebende „Erfindung des Ichs“ wird nur beiläufig erwähnt und nicht weiter erörtert. Das ist schade, denn Wulf reißt vor allem im Prolog und im Epilog kurz an, wie wichtig die Idee des „Ichs“ gerade auch in der heutigen Zeit ist, beispielsweise im Kontext der Pandemie und des Klimawandels. Dennoch eine Leseempfehlung.
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