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Han Kang
eBook, ePUB
Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)
Roman Nobelpreis für Literatur 2024
Übersetzer: Lee, Ki-Hyang
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Nobelpreis für Literatur 2024 Der neue große Roman von Han Kang»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte.Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Über...
Nobelpreis für Literatur 2024
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte.
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte.
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
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Han Kang wurde 1970 in Gwangju, Südkorea, geboren und ist die wichtigste literarische Stimme Koreas. 1993 debütierte sie als Dichterin, ihr erster Roman erschien 1994. Mit »Die Vegetarierin« wurde sie einem breiten internationalen Publikum bekannt und erhielt gemeinsam mit ihrer Übersetzerin 2016 den Man Booker International Prize. 2024 wurde Han Kang mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sie lebt in Seoul. Im Aufbau Verlag sind von Han Kang erschienen: »Die Vegetarierin« (2016), »Menschenwerk« (2017), »Deine kalten Hände« (2019), »Weiß« (2020) und »Griechischstunden« (2024). Mehr zur Autorin unter han-kang.net Ki-Hyang Lee, geboren 1967 in Seoul, studierte Germanistik in Seoul, Würzburg und München. Sie lebt in München und arbeitet als Lektorin, Übersetzerin und Verlegerin. Für ihre Übersetzungen wurde sie 2024 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

© Yeseul Jeon
Produktdetails
- Verlag: Aufbau Verlage GmbH
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 16. Dezember 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783841237309
- Artikelnr.: 71916051
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieser Roman leuchtet hell: Rezensent Martin Oehlen schwärmt von der Prosa der Nobelpreisträgerin Han Kang. In diesem Buch geht sie von einer Metapher aus, erklärt Oehlen: Ein Berg mit schwarzen Baumstämmen bewachsen, der der Protagonistin Gyeongha wie ein Friedhof übersät mit Grabsteinen erscheint. Daraus entwickelt diese mit einer befreundeten Künstlerin eine Installation - im Kern geht es um ein Massaker, bei dem Ende der 1940er Jahre auf der Insel Jeju Zehntausende ums Leben kamen, so der Rezensent. Kang lasse diese Geschichte "nach und nach" ans Licht kommen, ihre Prosa sei "mit großer Sensibilität und noch größerer Finesse" zu charakterisieren, betont Oehlen. Als sich die Freundin Inseon bei der Arbeit verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Die blutende Wunde wird von den Ärzten immer wieder geöffnet, hier sieht der Kritiker eine Metapher auf die Geschichte: Dinge nicht ruhen zu lassen, auch wenn es weh tut. Ein bisschen stört sich Oehlen daran, dass die Übersetzerin Ki-Hyang Lee, die ansonsten eine solide und "einnehmende" Leistung abliefert, versucht, für einige Passagen im koreanischen Dialekt des Buches Äquivalente im Deutschen zu finden - das wirkt etwas unbeholfen. Aber nicht genug, um die Freude an diesem "reichen Roman" zu dämpfen, versichert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Han Kang legt keinen Faden aus der Hand. Auch darin zeigt sich ihr schriftstellerisches Können« Enrico Ippolito Enrico Ippolito SPIEGEL Online 20241218
Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu …
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Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das hat meinen Lesefluss sehr behindert. Die Sprache ist durchaus schön und viele Seiten habe ich nur deshalb gelesen und dann aber irgendwann gemerkt, dass das Gelesene gar nicht bei mir bleibt. Viele Szenen waren sehr düster und depressiv, es fiel mir sehr schwer mich zu konzentrieren.
Ich bin sicherlich mit falschen Erwartungen gestartet, ich kannte bisher kein Buch der Autorin. Es ist einfach nicht meine Art von Geschichte, es hat mir keinen Spaß gemacht, es war anstrengend für mich und ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen.
Auch wenn sehr viel Poesie zwischen den Zeilen steckt, konnte sie mich nicht wirklich erfreuen. Ich mag den Winter und ich mag Schnee, aber auch das war hier zu viel des Guten.
Es ist mit Sicherheit ein wichtiges Buch, in dem ein Stück Vergangenheit aufgearbeitet wird. Aber leider auf eine Art und Weise, mit der ich nichts anfangen konnte.
Ein wichtiges Buch mit viel Poesie zwischen den Zeilen, aber leider nicht meins.
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Schwer verständlich
Inseon und Gyeongha sind Künstlerinnen. Als Inseon sich schwer an einer Hand verletzt und im Krankenhaus bleiben muss, ruft sie ihre Freundin zu Hilfe: Gyeongha soll in ihre Wohnung fahren und sich um ihr Haustier kümmern, einen Vogel.
Auf Gyeonghas Reise …
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Schwer verständlich
Inseon und Gyeongha sind Künstlerinnen. Als Inseon sich schwer an einer Hand verletzt und im Krankenhaus bleiben muss, ruft sie ihre Freundin zu Hilfe: Gyeongha soll in ihre Wohnung fahren und sich um ihr Haustier kümmern, einen Vogel.
Auf Gyeonghas Reise tauchen immer wieder Erinnerungen an Massaker auf. Gebeine wurden gefunden, in Massengräbern. Der Koreakrieg ist zur dieser Zeit erst seit wenigen Jahrzehnten vorbei und gehört damit zur Familiengeschichte der beiden Frauen. Diese Erinnerungen vermischen sich mit dem, was Gyeongha erlebt, wie in einem Fiebertraum. Zum Teil muss man sogar rätseln, wer hier gerade spricht und an wessen Erinnerungen wir teilhaben. Das damals Geschehene ist grausam.
Ich konnte damit nicht viel anfangen. Ich mag es lieber, wenn ich weiß, ob etwas gerade wirklich passiert in einer Geschichte oder ob es nur erinnert ist und viel früher stattfand. Und ich schätze es, wenn ich weiß, von wem hier die Rede ist und wer hier eigentlich spricht. Das Ganze scheint mir eher eine Metapher oder eine persönliche Aufarbeitung zu sein. Selbst der Vogel, der die Handlung antreiben soll, ist nur ein poetisches Bild. So ein Tier, wie dort beschrieben wird, gibt es nicht. Dies ist keine Geschichte sondern eine künstlerische Erinnerungsbewältigung.
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Keine leichte Lektüre
Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ihrer Hilfe bedarf. Gyeongha eilt zu ihrer Freundin und …
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Keine leichte Lektüre
Zum Inhalt:
Mitten in ihrer eigenen depressiven Phase erhält Gyeongha von ihrer Freundin Inseon einen Hilferuf. Sie soll so schnell wie möglich zu ihr ins Krankenhaus von Seoul kommen, da sie dringend ihrer Hilfe bedarf. Gyeongha eilt zu ihrer Freundin und erfährt, dass sie sich umgehend auf die Insel Jeju begeben muss, um Inseons kleinen weißen Vogel zu füttern, damit er nicht stirbt. Gyeongha macht sich sofort auf den Weg, der durch einen gewaltigen Schneesturm nicht nur beschwerlich, sondern auch in Inseons Haus zum Kampf ums Überleben wird.
Meine Meinung:
Bildgewaltig, poetisch und düster erzählt die Autorin Han Kang von der Freundschaft zweier Frauen, die traumatische Ereignisse ihrer Familien in der lange verdrängten Geschichte Koreas und vor allem der Insel Jeju zu verarbeiten haben. Die Geschichte zeigt, dass erschütternde Ereignisse in der Vergangenheit noch stark in das Leben der nachfolgenden Generationen eingreift. Während Geyeongha im Haus von Inseon um ihr Überleben kämpft, schweift sie in Gedanken, Träumen, Fantasien und ihren Erinnerungen ab, zu den Erzählungen und Gesprächen, teilweise auf spiritueller Ebene mit Inseon, die nach dem Verbleib ihres Onkels, wie einst ihre Mutter, forscht. Schonungslos wird der Leser mit den grausamen Details zu den Massakern 1948 an Teilen der Inselbevölkerung durch die Regierung konfrontiert.
Das hin- und herspringen in den unterschiedlichen Zeitebenen und Orten mitten in der Erzählung hat mich leider oft verwirrt und ich musste mehrmals zurückblättern, um den roten Faden nicht zu verlieren. Durchgehend ist eine Melancholie zu spüren, die während des Lesens unerwartet auch auf mich übersprang, trotzdem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Fazit:
Keine leichte Lektüre, die mir mit ihrer Melancholie und erschütternden Tatsachen in Erinnerung bleibt
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Nicht leicht zu lesen
Zwei Frauen, deren Freundschaft beschrieben wird
Die Geschichte behandelt die Freundschaft von zwei Frauen in Korea. Um ihrer Freundin zu helfen, reist Gyeongha von Seoul aus in die ländlich gelegene Heimat von Inseon, um die auf sich allein gestellten Vögel zu …
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Nicht leicht zu lesen
Zwei Frauen, deren Freundschaft beschrieben wird
Die Geschichte behandelt die Freundschaft von zwei Frauen in Korea. Um ihrer Freundin zu helfen, reist Gyeongha von Seoul aus in die ländlich gelegene Heimat von Inseon, um die auf sich allein gestellten Vögel zu betreuen. Es herrscht Schnellsturm, was die schon düster beschriebene Stimmung noch dunkler erscheinen lässt. Die Autorin blickt zudem zurück in die traumatische Vergangenheit der beiden Frauen. Das macht das Lesen nicht unbedingt leichter.
Die Autorin wurde mit den Literaturnobelpreis 2024 ausgezeichnet, umso neugieriger war ich auf ihr aktuelles Buch. Die Geschichte konnte mich aber leider nicht abholen, trotz einer lyrischen Sprache und poetischen Formulierungen. Es mag daran liegen, dass mir der asiatische Lebensraum total fremd ist und ich mich nicht hineindenken konnte. Zudem ist die Stimmung sehr düster und nicht gerade einladend, sich damit auseinander zu setzen. Generell fand ich die Lektüre schwierig und kam nur langsam voran. Ich bin froh, mich mit der Thematik auseinander gesetzt zu haben, bin aber nicht wirklich gut klargekommen.
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Die Ich-Erzählerin Gyeongha, eine depressive junge Frau, die kaum ihr Bett verlässt, reist nach einem Anruf ihrer langjährigen Freundin Inseon zuliebe, die im Krankenhaus liegt, von Seoul zu deren Haus auf der Insel Jeju, um ihren Vogel Sama zu versorgen. Auf der beschwerliche Reise …
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Die Ich-Erzählerin Gyeongha, eine depressive junge Frau, die kaum ihr Bett verlässt, reist nach einem Anruf ihrer langjährigen Freundin Inseon zuliebe, die im Krankenhaus liegt, von Seoul zu deren Haus auf der Insel Jeju, um ihren Vogel Sama zu versorgen. Auf der beschwerliche Reise durch unwirtliches und winterliches Gebiet, die sie mit Flugzeug, Bus und zuletzt zu Fuß durch die Nacht unternimmt, überfallen sie eigene und erzählte Erinnerungen an das Jeju-Massaker 1948, über das bis heute nicht gesprochen werden darf. Auch Gyeonghas und Inseons Familien sind davon betroffen.
„Sogar die Säuglinge?
Ja, weil es das Ziel war, sie alle auszurotten.
Wen auszulöschen?
Die Roten.“ (S.147)
Nach und nach enthüllt sich eine Geschichte des Grauens.
Meine Meinung:
Wenn ein Autor oder eine Autorin den Literaturnobelpreis erhält, muss sein bzw. ihr Werk nicht immer alltagstauglich sein. Das ist mir beim Lesen dieser Geschichte spontan in den Sinn gekommen.
Han Kang widersetzt sich dem Tabu, dieses Massaker zu verschweigen. Das finde ich zunächst einmal wichtig, obwohl es, wie es scheint, nicht ganz ungefährlich ist. Auch über die Opferzahlen, des von der Regierung als kommunistischer Aufstand deklarierte Massaker, gibt es widersprüchliche Angaben. Man nimmt an, dass zwischen 30.000 und 60.000 der rund 300.000 Einwohner der Insel ermordet worden ist. Dieses unbekannte Kapitel der südkoreanischen Geschichte ist in Han Kangs Roman verpackt, denn im Westen weiß man sehr wenig über Korea. Nordkorea ist wegen seines verhaltensauffälligen Diktators immer wieder in den Schlagzeilen, Südkorea, bislang eine scheinbar stabile wirtschaftliche Größe, erregt aktuell durch seine Turbulenzen in der Regierung Aufmerksamkeit. Aber, das tun andere Nationen auch.
Der Schreibstil ist, gemessen an der Tragödie des Massakers, fast zu poetisch und spricht mich persönlich nicht ganz an. Manches ähnelt den Erinnerungen von Überlebenden der Shoa. Nicht immer kann ich unterscheiden, was Traum(a) oder Wirklichkeit der beiden Protagonistinnen ist.
Fazit:
Die Idee, die Geschichte rund um die beiden Frauen, deren Familien Überlebende des Massakers von Jeju sind, ist grundsätzlich interessant. Die Umsetzung hat mir nicht ganz so gut gefallen, daher nur 3 Sterne.
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Beeindruckende Vielschichtigkeit!
Gyeongha wird von ihrer Freundin Inseon gebeten, sofort ins Krankenhaus von Seoul zu kommen, Dort liegt Inseon mit abgeschnittenen Fingern, durch einen Kreissäge verursacht, beim Arbeiten in ihrer Tischlerwerkstatt in einem abgelegenen Bergdorf auf der Insel …
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Beeindruckende Vielschichtigkeit!
Gyeongha wird von ihrer Freundin Inseon gebeten, sofort ins Krankenhaus von Seoul zu kommen, Dort liegt Inseon mit abgeschnittenen Fingern, durch einen Kreissäge verursacht, beim Arbeiten in ihrer Tischlerwerkstatt in einem abgelegenen Bergdorf auf der Insel Jeju. Ihr weißer Papagei sei kurz vor dem Verhungern, so bittet sie Gyeongha dorthin zu fahren, ihn zu füttern, damit er überlebt. Doch ein Schneesturm bringt Hindernisse auf der Reise und Gyeongha muss sich mit den neuen Gegebenheiten vertraut machen, erfährt die Situation der Freundin dort an ihrem Ort. Zwischendurch im Roman erzählt auch Inseon von ihrem Leben. Gyeongha selbst schreibt anfänglich ein Testament, doch sie schreibt es immer wieder neu und zerreißt es. Sie möchte einen „echten Abschied, aber richtig“ formulieren.
Sie träumt von schwarzen Bäumen und dieser Traum beschäftigt sie so sehr, dass sie ihn mit ihrer Freundin Inseon, die sie als Dokumentarfilmerin kennenlernte, in einen Kurzfilm umzusetzen plant. Der Titel des Projekts, den beide planen, soll eine Installation sein mit dem Titel „Unmöglicher Abschied“. Beide wollen die geplante Installation im späteren Verlauf des Romans, am Ort der Tat aufstellen und begeben sich auf den Weg
Eine Bilddokumentation von Inseon, die einen grausamen Ausschnitt aus Südkoreas Vergangenheit zeigt, ist verwoben mit ihrer Mutter, mit der eigenen Geschichte und sie erkennt, dass auch die Mutter Zeit ihres Lebens recherchiert hat, genauso wie sie selbst, Inseon. Wiederkehrende Träume der Protagonistin und Ich- Erzählerin Gyeongha, führen dies zusammen und ergänzen die Geschichte.
Diese Essenz zieht den Leser in das Mitempfinden und den Bann des Romans.
Han Kang schreibt beeindruckend bildgewaltig auf unterschiedlichen Ebenen und benutzt symbolträchtige Erklärungen oder Metaphern. Fragen, die die Protagonistin denkt, führen den Roman voran und bieten dem Leser einen Denkprozess über das Geschehen, der auch die Grenzen der Realität ankratzt. Gyeongha überdenkt ihre Wahrnehmung, stellt sich aber immer wieder mutig den Begebenheiten und vertraut vollends ihrer Freundin, was sie lebendig und sehr sympathisch macht. Der Roman zeigt die beiden beherzten Frauen. Ein intensives Miteinander verbindet sie über die Grenzen hinaus. Obwohl Gyeongha nicht weiß, ob Inseon ein Geist ist, agiert und reagiert sie, als ob Inseon lebendig wäre. Die Realität verschiebt sich und lässt Gyeongha sowie den Leser im Ungewissen. Die Annäherung an das Unfassbare, nicht Gegenwärtige und nicht Reale doch dem Leben Dazugehörige, die Vergangenheit, die prägt, sowie mysteriöse Zwischenwelten werden hier auf außergewöhnliche Art verbunden.
Es gibt nur wenige weitere Mitspieler.
Han Kang entblättert, ausgelöst durch die Schneeflocken und mithilfe Gyeonghas Gedanken und Empfindungen, einen grausamen Teil Südkoreas Geschichte. 1948 wurden 30000 Menschen hingerichtet, die nicht politisch konform waren, Rebellen, aus Angst vor Fremdbestimmung. Der Roman entwickelt diesen vergangenen Abschnitt und beschreibt anhand der beiden Freundinnen. Aufschlussreiche Hinweise in den Aufzeichnungen der Mutter bringen persönliche Erkenntnisse und führen vom individuellen Schicksal zu den politischen Gräueltaten.
Der Roman geht unter die Haut, und je mehr man ihn verdaut und sacken lässt, tauchen immer mehr Facetten auf, die ein Gesamtbild ergeben.
Wort und bildgewaltige Sprache beherrschen den vielschichtigen Roman, die ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden Hauptdarstellern führt ihn voran.
Für mich ein beeindruckender Roman, der lange nachhallt.
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Gebundenes Buch
Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien …
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Unterhaltsam schon gar nicht
Der Nobelpreis für Literatur des Jahres 2024 wurde jüngst der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verliehen, fast zeitgleich erschien ihr neuester Roman «Unmöglicher Abschied» in deutscher Übersetzung. Die Grundprinzipien ihres Schreibens seien «Liebe und Schmerz», hat sie in ihrer aufschlussreichen Stockholmer Rede bei der Preisverleihung erklärt. Wie für ihre Erzählerin am Anfang dieses Romans sei ein Traum auch für sie selbst die Initialzündung für den Beginn ihrer Arbeit an diesem Buch gewesen, hat sie hinzugefügt. Das Traumbild eines mit schwarzen Baumstämmen bewachsenen Berges, das ihrer Protagonistin Gyeongha wie ein mit Grabsteinen übersäter Friedhof erschienen ist, dient im Roman als Metapher für das jahrzehntelang tabuisierte Jeju-Massaker von 1948. Sie beschwört mit dieser bedrückenden Thematik auf sehr subtile Weise die Geister einer fürchterlichen Vergangenheit herauf.
Als dreiteiliger Roman beginnt die Geschichte in nicht chronologischer Reihenfolge mit dem dringlichen Wunsch von Inseon, der besten Freundin der Ich-Erzählerin, die nach einem Unfall im Krankenhaus von Seoul liegt, ganz schnell zu ihr zu kommen. Die allein in einem abgelegenen Bergdorf auf der südkoreanischen Insel Jeju wohnende Freundin bittet sie dringend, zu ihrem Haus zu fahren und dort ihren innig geliebten Papagei zu versorgen, den sie nach dem eiligen Abtransport mit dem Rettungswagen allein zurücklassen musste. Ohne Wasser und Nahrung könne er dort maximal drei Tage überleben. Gyeongha macht sich bei beginnendem Schneegestöber spontan und völlig ohne Gepäck auf den Weg, ihr Flug auf die Insel ist wetterbedingt der letzte an diesem Tage. Auch die Weiterfahrt mit dem Bus zu dem kleinen Bergdorf ist schwierig, alle Straßen sind menschenleer, nirgendwo ist noch ein Geschäft geöffnet, wo sie sich mit dem Nötigsten eindecken könnte. Nach einem odysseeartigen Fußmarsch durch Wald und Flur trifft sie schließlich spätnachts in völliger Dunkelheit an dem einsam gelegenen Haus der Freundin ein, - zu spät allerdings, der Vogel liegt tot in seinem Bauer.
Schnee ist allgegenwärtig in diesem bedrückenden Roman einer Freundschaft zwischen zwei Frauen, der Schriftstellerin Gyeongha und ihrer langjährigen Freundin, der Fotografin Inseon. Beide hatten beschlossen, das Traumbild von Gyeongha in einem gemeinsamen Projekt als Installation bildlich umzusetzen und dafür einen Hang in der Nähe ausgesucht, mehr als hundert schwarze Baumstämme sind neben Inseons Haus dafür schon eingelagert. Im Haus trifft Gyeongha schließlich ganz unvermutet auf Iseon, die ihr von dem Insel-Aufstand erzählt, der als Jeju-Massaker auch die leidvolle Geschichte ihrer eigenen Familie widerspiegelt. Zwischen Traum und Wirklichkeit mäandernd verwischen hier die Grenzen. Realität und Imagination, aber auch Lebende und Tote stehen erzählerisch kaum noch unterscheidbar völlig gleichberechtigt nebeneinander. Wie ein Menetekel schwebt in diesem Roman die düstere Vergangenheit drohend über dem Erzählten, und all das kommt hier dann nur sehr zögerlich und nur nach und nach ans Licht.
Im Stil des magischen Realismus geschrieben, bestimmt der Schnee als omnipräsente, letztendlich aber auch kaum zu deutende Metapher diesen poetischen Roman, in dem sich oft unvermittelt verschiedene Realitätsebenen miteinander vermischen, was zu erhöhter Aufmerksamkeit beim Lesen zwingt. Neben den irgendwann lästig werdenden Schnee-Passagen, die durch ihre ständigen Wiederholungen schon bald ermüden, sind auch die geradezu fantastisch wirkenden Passagen über die eherne Freundschaft der beiden Frauen irgendwann nur noch lästig. Sprachlich zum Teil etwas holprig, für eine Nobelpreis-Trägerin also wenig überzeugend, ist dieser depressiv machende Roman, der so ziemlich alles offen lässt am Ende, weder wirklich bereichernd noch gar erfreulich, - und unterhaltsam schon gar nicht!
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Gebundenes Buch
Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil …
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Freundschaft zweier Frauen
Eine Frau sägt sich zwei Finger ab, oder doch nicht? Ein Vogel stirbt oder doch nicht?
Meine Meinung
Es gibt selten ein Buch, das ich nicht fertig lese. Selten ein Buch, wo ich so viele Sätze überspringe.
Ich bin mit diesem Schreibstil überhaupt nicht warm geworden. So viele Zeitenwechsel ohne Vorankündigung, so viele veränderte Sichtweisen, ob der Vogel nun lebt oder nicht, gab es diesen Unfall oder nicht? Vielleicht hätte ich fertig lesen müssen, um dieses Buch zu verstehen, aber dafür war mir meine Zeit zu schade.
1 Stern und ich kann die vielen guten Bewertungen überhaupt nicht verstehen. Von mir gibt es keine Kaufempfehlung
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Gebundenes Buch
Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich …
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Die Künstlerin Inseon kontaktiert eines Tages ihre Freundin Gyeongha und bittet sie, zu ihrem Haus auf der Insel Jeju zu fahren. Inseon liegt verletzt im Krankenhaus in Seoul, und ohne die Hilfe von Inseon würde ihr kleiner weißer Vogel dort verhungern.
Also macht Gyeongha sich auf den Weg und kämpft sich durch einen verheerenden Schneesturm zum Haus ihrer Freundin. Dort findet sie nicht nur den Vogel, sondern auch die Arbeit, mit der Inseon vor ihrem Unfall beschäftigt war: die Erinnerungen ihrer Mutter an ein sehr dunkles Kapitel koreanischer Geschichte.
Für mich ist „Unmöglicher Abschied“ ein Buch der Gegensätze. Eine wunderschön poetische Sprache trifft auf großes Leid und unfassbare Brutalität. Äußerst bildhaften, detaillierten Beschreibungen folgen nebulöse Sequenzen, bei denen man nicht genau sagen, was real ist und was nicht. Mit ihrer Sprache hat mich Han Kang regelrecht verzaubert, Gyeonghas Weg durch den Schnee zu Inseons Haus ist mir dabei besonders in Erinnerung geblieben.
Über die Gräuel, die sich nach dem zweiten Weltkrieg auf der koreanischen Insel Jeju abgespielt haben zu lesen, ist allerdings schwer auszuhalten. Auch insgesamt strahlt dieser Roman für mich soviel Bedrückendes aus, dass es mir nicht leicht fiel, ihn bis zum Ende zu lesen.
Fazit
„Unmöglicher Abschied“ ist thematisch und literarisch eine Herausforderung, für die es vielleicht den richtigen Zeitpunkt braucht, um sich damit auseinanderzusetzen.
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Gebundenes Buch
Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in …
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Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in Übersetzung durch Ki-Hyang Lee liest sich flüssig, ist jedoch auch durchaus umschreibend und poetisch. Der Storyaufbau gliedert sich in drei Teile, wobei mich die Konstruktion um die beiden Freundinnen Inseon und Gyeongha doch teils verwirrt hat. Unklare Handlungsverläufe und Zwischentöne kannte ich bereits von Autorin Han Kang, dennoch bin ich hier an meine persönlichen Grenzen gestoßen: Wer lebt und wer ist tot? Die Erzählung bewegt sich fließend auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit. Diese Frage (Was ist real?) hat mich mitunter mehr beschäftigt als die eigentlich zugrundeliegende Story: die Aufarbeitung der Massaker auf Jeju.
Trotz der Schilderung brutaler Morde legt Kang den Fokus auf die zwischenmenschlichen Ebenen, auf persönliches Leid, Wachstum und Entwicklung. Das hat mir gefallen. Ich hatte zwischenzeitlich das Bedürfnis mich zu den historischen Kontexten belesen zu mmüssen, um besser zu verstehen. Andererseits sind Kriegsverbrechen oft unverständlich, egal wie viele Fakten man kennt.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es hat mir aber auch Fragezeichen hinterlassen und wirkt mehr durch die besondere Atmosphäre, die es zu schaffen vermag.
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