*INHALT*
Eigentlich haben Hawelka und Schierhuber ein langes Wochenende, doch als der Hilferuf der Niederösterreichischen Kollegen die Wiener Kriminalpolizei erreicht, werden die beiden in das winzige Dorf Vestenötting geschickt, um dort einen Mordfall aufzuklären.
Sie können sich lange nicht
einigen, ob sie die Dorfsäufervariante oder doch besser die Stammtischmethode anwenden sollen und saufen…mehr*INHALT*
Eigentlich haben Hawelka und Schierhuber ein langes Wochenende, doch als der Hilferuf der Niederösterreichischen Kollegen die Wiener Kriminalpolizei erreicht, werden die beiden in das winzige Dorf Vestenötting geschickt, um dort einen Mordfall aufzuklären.
Sie können sich lange nicht einigen, ob sie die Dorfsäufervariante oder doch besser die Stammtischmethode anwenden sollen und saufen sich in den ersten Tagen eher die Hucke in der Dorfkneipe voll, als dass sie stichhaltige Ermittlungsergebnisse vorweisen können - denn das gesamte Dorf hält dicht und niemand will etwas gesehen haben.
Dem Ermittlerduo wird viel Fingerspitzengefühl, Beharrlichkeit abgefordert - und noch mehr Trinkfestigkeit, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen...
*MEINE MEINUNG*
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an begeistert.
Der Schreibstil, der an vielen Stellen nur vor Ironie trieft, hat genau meinen Humor getroffen und mich sehr oft laut auflachen lassen. Die beiden Ermittler sind herrlich schräg, doch dabei jeder auf seine Weise so liebenswürdig, dass ich sie vom Fleck weg ins Herz geschlossen habe.
Auch das "Auskunftsbüro" der Kripo in Wien, das sich aus so individuell verschiedenen wie eigensinnigen Frauen zusammensetzt, leistet ganze Arbeit - sowohl bei der Recherche von Hintergrundinformationen, als auch in Bezug auf witzige Situationen und Dialoge, die sich zwischen den Figuren ergeben.
Für mich war hier klar erkennbar, dass der Autor zwar auch einen schlüssigen Kriminalfall dargestellt hat, dass aber der Fokus eindeutig auf den Charakteren lag. Selbst die Randfiguren wurden durch die Beschreibung ihres Auftretens charakterisiert und bekamen eine eigene Sprache, was sie sehr lebendig und authentisch gemacht hat. Dadurch hat es mir sehr viel Freude bereitet, sie kennenzulernen und ein Stück zu begleiten.
In den ersten Kapiteln läuft die Aufklärung des Mordes eher schleppend an, doch da die verschiedenen Dorfbewohner vorgestellt wurden, man ihre Eigenheiten und Macken kennengelernt hat, und es mir sehr viel Freude bereitet hat, mehr über diese verschiedenen Charaktere zu erfahren und die Interaktion mit Hawelka und Schierhuber zu beobachten, hat mich das keinesfalls gestört. Nach einigen Kapiteln dann zieht das "Ermittlungstempo" auch an, und die beiden verbringen weniger Zeit beim Ratschen in der Dorfkneipe.
Der Fall selbst ist sehr interessant und vom Autor so klasse inszeniert, dass ich bis zum Schluss keinen blassen Schimmer hatte, wer der Täter sein könnte. Auch ein anderer "Fall", den die beiden noch nebenbei aufdecken, trägt zur Komplexität der Geschichte bei und macht sie spannender.
Ein kleines Manko sei hier erwähnt: An manchen Stellen konnte ich den der Dramaturgie geschuldeten Gedankensprüngen im Text nicht ganz folgen und zwar kurzzeitig verwirrt - doch die Situationen wurden durch Rückblenden schnell aufgeklärt.
Insgesamt ein herrlich unterhaltender, humorvoller Krimi, zwei Protagonisten, die ich so schnell nicht wieder vergessen werde, und ein Autor, der in mir einen neuen Fan hat.