Ann Schlee
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Die Rheinreise (eBook, ePUB)
Roman »Erschütternd schön und schön gegenwärtig« DIE WELT
Übersetzer: Löcher-Lawrence, Werner
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1851: Nur drei Jahre, nachdem Arbeiterrevolten Europa im Kern erschüttert haben, kehren die ersten englischen Touristen auf den Kontinent zurück. Sie legen in Baden-Baden ab und fahren mit dem Schaufelraddampfer das für seine romantischen Landschaften berühmte Rheintal hinunter. Neben Franzosen und deutschen Familien befinden sich auch Reverend Charles Morrison mit Frau und Tochter sowie seine unverheiratete Schwester an Bord: Charlotte, eine scheinbar sanftmütige Frau mittleren Alters, hat ihr Leben damit verbracht, sich um die Bedürfnisse anderer zu kümmern. Doch wie der Fluss, auf de...
1851: Nur drei Jahre, nachdem Arbeiterrevolten Europa im Kern erschüttert haben, kehren die ersten englischen Touristen auf den Kontinent zurück. Sie legen in Baden-Baden ab und fahren mit dem Schaufelraddampfer das für seine romantischen Landschaften berühmte Rheintal hinunter. Neben Franzosen und deutschen Familien befinden sich auch Reverend Charles Morrison mit Frau und Tochter sowie seine unverheiratete Schwester an Bord: Charlotte, eine scheinbar sanftmütige Frau mittleren Alters, hat ihr Leben damit verbracht, sich um die Bedürfnisse anderer zu kümmern. Doch wie der Fluss, auf dem die Gesellschaft reist, birgt auch Charlottes Seele verborgene Abgründe. Als sie in Koblenz einem fremden und doch eigentümlich vertrauten Mitreisenden begegnet, wird sie in einen Strudel aus verdrängten Erinnerungen und unterdrücktem Verlangen gestoßen. Ein so zarter wie eindringlicher Roman über Reue und unerfüllte Träume, aber auch über die Hoffnung, entgegen gesellschaftlichen Widerständen selbstbestimmt zu leben.
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ANN SCHLEE wurde 1934 in Connecticut geboren und verbrachte Teile ihrer Kindheit in Ägypten, Eritrea und im Sudan. Sie schrieb Kinderbücher, ehe 1980 mit >Die Rheinreise< ihr erster Roman für Erwachsene erschien. Der Roman stand im Jahr darauf auf der Shortlist des Booker Prize. 2023 verstarb Schlee im Alter von 89 Jahren.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag GmbH
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 12. August 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783755811275
- Artikelnr.: 73854612
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
"Traumhaft schön wie eine Kreuzung aus Heine und Henry James" ist dieses Buch von Ann Schlee, schwärmt Rezensent Elmar Krekeler. Die Rezensentin skizziert die politische Ausgangssituaion der Erzählung: Sie spielt 1851, kurz nach den revolutionären Erhebungen in Europa. Die Heldin, Charlotte Morrisson, macht mit ihrem autoritären Bruder, dessen Gattin und Tochter eine Schiffsreise auf dem Rhein. Die Begegnung mit einem Fremden, der Charlotte an den Mann erinnert, der in ihr den Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben weckte, ist der Auslöser für eine Veränderung im zwischenmenschlichen Gefüge und Charlottes "allmählicher Selbstermächtigung", erklärt die Kritikerin. Dieses "späte Erwachsenwerden" sieht sie in Schlees Roman "ohne jeden falschen Ton, extrem konzentriert und farbenreich" erzählt. Gleichzeitig verzichte die Autorin darauf, ihrer Protagonistin heutige feministische Konzepte überzustülpen und trotzdem sei dieser Text nicht nur schön, sondern auch "schön gegenwärtig".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ann Schlee ist der Geheimtipp der Saison: 'Die Rheinreise' ist traumhaft schön.« Elmar Krekeler, DIE WELT »[E]rschütternd schön und schön gegenwärtig« Elmar Krekeler, DIE WELT »eine [...] fesselnde [...] Studie viktorianischer Seelennöte« Oliver Pfohlmann, DER STANDARD »[Ein] vergessenes Meisterwerk« Oliver Pfohlmann, SWR LESENSWERT »[V]ergessenes Meisterwerk« Oliver Pfohlmann, ABENDZEITUNG MÜNCHEN »Unheimlich lesenswert« Katrin Schumacher, MDR KULTUR »Hier ist eine literarische Stimme am Werk, die zweifellos eine Entdeckung darstellt.« Thomas Linden, KÖLNISCHE RUNDSCHAU »Mit großem Feingefühl« Ulrich Rüdenauer, MDR KULTUR »[S]chlank erzählt, sensibel, psychologisch feinsinnig, überaus menschlich.« Alexander Kluy, BUCHKULTUR »Gut lesbarer Roman [...] ebenso einfühlsam wie psychologisch stimmig die innere Emanzipation einer Frau nach, die über der Dienstbarkeit und dem Engagement für andere sich selbst vergessen hatte.«. Dr. Roland Schneider, EKZ.BIBLIOTHEKSSERIVCE »[Die] Wiederentdeckung ist ein Glücksfall. Die reiche Bildsprache, Spannung, Ereignisse und überraschende Wendungen machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre.« Sabine Kaufmann, MUSENBLÄTTER
Gebundenes Buch
Wunderbare und ruhig erzählte Geschichte
Der Dumont Verlag hat den bereits im Jahr 1981 erschienenen Roman "Die Rheinreise" der in den USA geborenen Schriftstellerin Ann Schlee, die 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist, in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Es …
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Wunderbare und ruhig erzählte Geschichte
Der Dumont Verlag hat den bereits im Jahr 1981 erschienenen Roman "Die Rheinreise" der in den USA geborenen Schriftstellerin Ann Schlee, die 2023 im Alter von 89 Jahren verstorben ist, in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ihren Debütroman, der für den renommierten Booker Prize nominiert wurde. Das Cover ist wunderschön und sehr hochwertig gestaltet.
Wir schreiben das Jahr 1851, drei Jahre nach den Unruhen der Europäischen Revolution von 1848, als Reverend Charles Morrison mit seiner Frau Marion und der 17-jährigen Tochter Ellie eine Reise mit dem Schaufelraddampfer von Baden-Baden bis Köln antritt. Mit dabei ist Charles' jüngere, etwa 40-jährige unverheiratete Schwester Charlotte, die ihre Schwägerin unterstützt und sich um ihre Nichte kümmert. Charlotte war jahrelang die Haushälterin ihres Bruders, ehe sie dem betagten Reverend Ransome bis zu dessen Tod den Haushalt führte und von ihm mit einer Erbschaft bedacht wurde. Als sie unter den Reisenden einen Mann sieht, der ihrer ersten Liebe ähnelt, werden Erinnerungen in ihr wach. Sie war gerade 18 Jahre alt, als sie sich in den Mühlenbesitzer Desmond Fermer verliebte, der bei Charles um ihre Hand anhielt. Doch für diesen war Desmond nicht standesgemäß, er war gegen die Verbindung, und Charlotte blieb es verwehrt, eine eigene Familie zu gründen.
Die Geschichte ist in sehr schöner Sprache erzählt und liest sich sehr flüssig. Ich fühlte mich gleich in das Viktorianische Zeitalter versetzt, als die Rolle der Frau noch eine ganz andere war als heute. Die Autorin lässt uns eintauchen in Charlottes Lebensgeschichte, die geprägt ist von Gehorsam und Unterwürfigkeit gegenüber ihrem Bruder. Als Alleinstehende ist es ihr nicht möglich, ihr Leben eigenständig zu gestalten. Ihr Bruder trifft für sie alle wichtigen Entscheidungen, und sie ordnet sich ihm unter. Die Begegnung mit Edward Newton verändert sie und weckt alte Erinnerungen, mit denen sie sich endlich auseinandersetzt.
Ich habe den Roman sehr gern gelesen, er hat mich beeindruckt und sehr berührt. Der Zeitgeist ist ganz großartig eingefangen, und ich mochte Ann Schlees ruhige und empathische Erzählweise. Sie skizziert ihre Protagonisten ganz wunderbar und authentisch, besonders die feinfühlige Charlotte, die auf der Rheinreise ihre Vergangenheit reflektiert, in Tagträumen versinkt und schließlich vor die Frage gestellt wird, ob sie fortan im Haushalt des Bruders leben möchte. Die Autorin schildert nicht nur mit großer Intensität Charlottes innere Zerrissenheit, ihre Sehnsüchte und Wünsche, sondern auch ihre Entwicklung, die dazu führt, dass sie eine zukunftsweisende Lebensentscheidung treffen kann.
Der dominante Charles, der seine Schwester wie eine Bedienstete behandelt, machte es mir schwer, ihn auch nur ansatzweise zu mögen. Auch für seine Frau, die schwierige Marion, konnte ich keine Sympathie empfinden.
Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der Rheinreise mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, da ich im Rheinland lebe und mir viele der erwähnten Orte ein Begriff sind.
Absolute Leseempfehlung für diesen wunderbaren historischen Roman mit Tiefgang, der mich gefesselt und bestens unterhalten hat!
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Gebundenes Buch
Mehr als nur eine Rheinfahrt
1851 reist Charlotte mit ihrem Bruder, seiner Frau und der Tochter auf einem Dampfschiff den Rhein hinunter. Sie hat ihr Leben lang die eigenen Wünsche zurückgestellt und sich den Erwartungen anderer gefügt. Doch eine Begegnung an Bord rührt an …
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Mehr als nur eine Rheinfahrt
1851 reist Charlotte mit ihrem Bruder, seiner Frau und der Tochter auf einem Dampfschiff den Rhein hinunter. Sie hat ihr Leben lang die eigenen Wünsche zurückgestellt und sich den Erwartungen anderer gefügt. Doch eine Begegnung an Bord rührt an eine alte Entscheidung, die sie nie ganz überwunden hat. Erinnerungen und unterdrückte Sehnsucht drängen an die Oberfläche und lassen sie zum ersten Mal über ihr eigenes Leben nachdenken.
Ann Schlee erzählt diese Entwicklung in einer Sprache, die ruhig und zugleich eindringlich wirkt. Die Gedanken der Figuren verweben sich mit den Landschaftsbildern, sodass der Fluss selbst wie ein Spiegel für Charlottes innere Bewegung erscheint. Manche Szenen lesen sich beinahe träumerisch, andere von schmerzlicher Klarheit. Gerade dieser Wechsel macht die Geschichte so intensiv. Ich habe Charlotte mit jeder Seite näher kennengelernt, mit ihr gezögert, gehofft und gelitten.
Die Rheinreise ist für mich ein stiller Roman, der zeigt, wie schwer Selbstbestimmung damals war – und wie viel Mut es braucht, auch leise gegen Konventionen aufzubegehren.
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Gebundenes Buch
Das kann nicht wahr sein. Er steht tatsächlich unten und schaut zu ihr hinauf. Ihre einzige Liebe, die leider nicht sein durfte, da ihr Bruder mit der Verbindung absolut nicht einverstanden war. Desmond Farmer schaut hoch zu ihr. Sein Anblick lässt ihre Tränen fließen und sie …
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Das kann nicht wahr sein. Er steht tatsächlich unten und schaut zu ihr hinauf. Ihre einzige Liebe, die leider nicht sein durfte, da ihr Bruder mit der Verbindung absolut nicht einverstanden war. Desmond Farmer schaut hoch zu ihr. Sein Anblick lässt ihre Tränen fließen und sie muss laut schluchzen. Eigentlich wähnte sie sich über den heftigen Herzschmerz hinweg. Aber weit gefehlt. Charlotte atmet auf als sie erkennt, dass es doch nicht ihre verlorene Liebe ist, die unten im Hafen steht. Dass sie allerdings im Tagesverlauf mit ihren Gedanken nicht bei ihrer Familie ist, fällt nicht nur ihr selber auf. Dabei freute sie sich so sehr auf diese Reise.
„Die Rheinreise“ von Ann Schlee spielt im Jahr 1851 und ist eine Wiederentdeckung. Der Roman wurde vor 40 Jahren geschrieben und schildert die Reise von vier Menschen. Diese leben im viktorianischen England und so verhalten sie sich auch. Mich beeindruckte die Sprache, welche so recht in diese Zeit passt. Dann das geschwollene Verhalten der Akteure, herrlich amüsant. Die Reise ging von Koblenz nach Köln und sowohl Ehrenbreitstein als auch Remagen finden Erwähnung. Damals gab es noch nicht so viel Schiffsverkehr auf dem Rhein und die Fahrten mit Dampf waren üblich.
Nein, es ist kein nullachtfünzehn Roman. Das zeigt alleine die Aufmachung des Buches. Das Cover wurde wertig gestaltet und ein rotes Lesebändchen gehört zwingend dazu. Im Anhang gibt Lauren Groff interessante Hintergrundinformationen. Für mich ein Juwel und literarisch ein Genuss. Meine Leseempfehlung gilt also ohne Einschränkung.
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Gebundenes Buch
Wir schreiben das Jahr 1851. Charles Morrison ist mit seiner Familie auf einem Schaufelraddampfer unterwegs, der das Rheintal abfährt. Mit an Bord ist auch seine ledige Schwester Charlotte. Gemeinsam erleben sie diesen Ausflug, der ihnen nicht nur die Schönheit des Rheintals näher …
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Wir schreiben das Jahr 1851. Charles Morrison ist mit seiner Familie auf einem Schaufelraddampfer unterwegs, der das Rheintal abfährt. Mit an Bord ist auch seine ledige Schwester Charlotte. Gemeinsam erleben sie diesen Ausflug, der ihnen nicht nur die Schönheit des Rheintals näher bringt, sondern auch Charlotte ins Grübeln bringt. Mit ihrem Leben nicht wirklich zufrieden, sucht sie einen Weg für sich, denn sie möchte gerne unabhängig von ihrem Bruder leben. Ein Mitreisender erinnert sie an eine alte Liebe und dies stößt sie in Tiefe Selbstzweifel und Gedankenspiele. Die Fahrt mit dem Schaufeldampfer beschreibt ihre ganz eigene Entwicklung und lässt sie immer wieder Größe beweisen und über sich selbst hinauswachsen, aber auch Rückschritte erleben.
Was man der Autorin auf jeden Fall zugute halten muss, ist dass dieses Buch erst in den frühen achtziger Jahren erschienen ist und trotzdem ganz wunderbar die Stimmung von des späten 19.Jahrhunderts transportiert. Hätte mir jemand gesagt, dass dieses Buch 1851 geschrieben wurde, ich hätte es sofort geglaubt. Sie schafft es ihren Schreibstil sehr gut an diese Zeit anzupassen.
Leider fiel es mir relativ schwer, mich auf diesen einzulassen. Und so kam ich nur sehr langsam in der Geschichte vorwärts und musste das Buch immer wieder unterbrechen, weil ich gemerkt habe, dass ich mich langweile. Es ist nicht so, dass ich noch nie einen historischen Roman gelesen habe. Nein auch Bücher von Jane Austen oder Emily Bronte zählen zu meinen gelesenen Büchern, aber irgendetwas hat mir bei diesem Buch gefehlt, die Sogwirkung, die Lust am Lesen ist ausgeblieben, was wirklich sehr schade ist.
Dabei handelt es sich mitnichten um ein schlechtes Buch. Es ist sogar wie schon erwähnt wirklich sehr authentisch geschrieben. Auch die Protagonisten geben ein wahnsinnig gutes Zeitzeugnis ab. Eigentlich sehr erschreckend, wie man zu lesen bekommt, wie wenig die Frauen damals Wert waren, wie abhängig sie von den Männern waren. Sehr bezeichnend dafür, war für mich die Frage von Charlotte an ihren Bruder, wie viel Zeit er ihr jeden Tag zum Beten gewährt. Darüber lässt sich in unseren Breitengraden heutzutage zum Glück nur noch den Kopf schütteln, aber damals war das glaube ich völlig normal. Von daher finde ich es auch gut, wie es in die Geschichte eingebaut wird. Ich habe der Autorin von der ersten bis zur letzten Seite jedes Wort geglaubt und abgenommen.
Auch die Liebe, die Anziehung und Annäherung zwischen Mann und Frau hatte damals einen ganz anderen Stellenwert, eine ganz andere Bedeutung. Auch das merkt man hier in diesem Buch sehr gut. Man bekommt einen kleinen Einblick, wie es gewesen ist und darf die Familie Morrison ein kleines Stück begleiten.
Was ebenfalls sehr schön und deutlich zu erkennen war, war die Entwicklung, die Charlotte im Laufe der Geschichte durchmacht. Sie scheint sich von Seite zu Seite selbst zu finden und auch wenn sie zwischendurch Selbstzweifel plagen, so ist sie doch eine Frau mittleren Alters, die anfängt für sich selbst einzustehen und nicht nur das zu tun, was anderen gefällt. Das hat die Autorin wirklich sehr schön porträtiert.
Ich glaube das Buch war einfach nicht meine Geschichte. Vielleicht lag es an mir, weil ich mich nicht darauf einlassen konnte. Aber ich konnte sie irgendwie nicht richtig fühlen. Hätte ich sie nicht zu Ende gelesen, hätte mir auch nichts gefehlt, da ich tatsächlich nie den Drang hatte, zu wissen, wie die Geschichte ausgeht. Trotzdem habe ich sie fertig gelesen und finde das Ende auch sehr passend und zufriedenstellend, da man auch hier wieder die tolle Entwicklung sehen kann, die Charlotte während der Reise durchs Rheintal durchgemacht hat.
Ich denke, ich hätte noch mit ein bisschen anderen Voraussetzungen an die Geschichte gehen sollen. Mit einer anderen Einstellung. Hätte ich mich noch mehr darauf eingelassen, dann wäre das Buch vermutlich etwas besser weg gekommen. So ist es eine Geschichte, die mich leider nicht so fesseln konnte, aber für alle super geeignet ist, die eine authentische Geschichte lesen wollen, die im Jahr 1851 spielt.
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Gebundenes Buch
Charlotte unternimmt mit der Familie ihres Bruders eine Reise auf dem Rhein. Um so länger die Reise dauert, um so mehr langweilt diese Charlotte. Dazu kommt, dass sie immer wieder in Erinnerungen an einen ehemaligen Verehrer zurück fällt, hervorgerufen durch einen …
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Charlotte unternimmt mit der Familie ihres Bruders eine Reise auf dem Rhein. Um so länger die Reise dauert, um so mehr langweilt diese Charlotte. Dazu kommt, dass sie immer wieder in Erinnerungen an einen ehemaligen Verehrer zurück fällt, hervorgerufen durch einen Mitreisenenden, der sie an die frühere und unerfüllte Liebe erinnert. Das geht so weit, dass Charlotte sehr realistisch Träume von ihm hat. Charlotte verändert sich auf dieser Reise und hinterfragt ihr zukünftiges Leben.
Ein sehr schönes Buch in einer anspruchsvolle Sprache, die beim Lesen Konzentration erfordert. Der Schreibstil erinnert an alte Klassiker, was sehr gut zu der Zeit passt in der das Buch spielt.
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Gebundenes Buch
,,Ein deutscher Sommer ist etwas Schnelles, Schimmerndes, Lebhaftes...''
„Die Rheinreise“ entführt uns in das Jahr 1851, in eine Zeit des politischen Umbruchs und der gesellschaftlichen Neuorientierung. Der Roman beginnt scheinbar harmlos mit einer touristischen Dampferfahrt …
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,,Ein deutscher Sommer ist etwas Schnelles, Schimmerndes, Lebhaftes...''
„Die Rheinreise“ entführt uns in das Jahr 1851, in eine Zeit des politischen Umbruchs und der gesellschaftlichen Neuorientierung. Der Roman beginnt scheinbar harmlos mit einer touristischen Dampferfahrt durch das romantische Rheintal, doch schon bald wird klar: Diese Reise ist weit mehr als eine landschaftliche Erkundung – sie ist eine seelische Expedition.
,,Stimmen und Schritte auf dem Flur. Dann lag sie allein in völliger Stille da, an einem Ort, der kein Teil von ihr war. Die schwere, warme Sommerluft drängte durchs offene Fenster und bauschte die dünnen Gardinen. Mit der Leere des Zimmers schienen sich die Wände zu weiten...''
Im Zentrum steht Charlotte Morrison, eine unverheiratete Frau mittleren Alters, die sich ihr Leben lang den Bedürfnissen anderer untergeordnet hat. Ihre äußere Sanftmut kontrastiert mit den inneren Spannungen, die sich langsam, aber unaufhaltsam entfalten. Die Begegnung mit einem rätselhaften Mitreisenden in Koblenz wird zum Wendepunkt: Charlotte wird mit verdrängten Erinnerungen und einem lange unterdrückten Verlangen konfrontiert, das sie aus ihrer passiven Rolle herausreißt.
Der Roman zeichnet ein feinfühliges Bild der damaligen viktorianischen Gesellschaft, in der Frauen wie Charlotte kaum Raum für Selbstverwirklichung hatten. Doch gerade in der Zurückhaltung liegt die Kraft dieses Buches: Es erzählt von Reue und unerfüllten Träumen, ohne in Melodramatik zu verfallen. Stattdessen entfaltet sich eine stille, aber eindringliche Hoffnung – die Hoffnung, sich selbst zu finden und gegen die Konventionen zu behaupten. Eine Geschichte mit Wirkung und für die heutige Zeit.
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Gebundenes Buch
Eine Reise zu sich selbst
Ann Schlee, 1934 in den USA geboren, lebte die meiste Zeit ihres Lebens in England. „Die Rheinreise“ war ihr erster Roman für Erwachsene und stand in seinem Erscheinungsjahr auf der Shortlist für den Booker Prize. Nun, über vierzig Jahre …
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Eine Reise zu sich selbst
Ann Schlee, 1934 in den USA geboren, lebte die meiste Zeit ihres Lebens in England. „Die Rheinreise“ war ihr erster Roman für Erwachsene und stand in seinem Erscheinungsjahr auf der Shortlist für den Booker Prize. Nun, über vierzig Jahre später, erscheint das Buch bei Dumont in einer schön gestalteten Ausgabe erstmals auf Deutsch.
Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts, ist aber 1981 erschienen und das überrascht bei der Lektüre. Schafft es doch die Autorin, nicht nur die damalige Welt authentisch und lebendig darzustellen und die Atmosphäre jener Zeit genau zu treffen, nein, auch in Ton und Stil erinnert das Buch an viktorianische Romane.
Wir begleiten die englische Familie Morisson auf einer Reise mit dem Dampfschiff von Baden-Baden bis nach Köln. Das sind der anglikanische Reverend Charles und seine kränkelnde Frau Marion mitsamt der 17jährigen Tochter Ellie. Mit dabei ist auch die ledige Schwester des Reverends, Charlotte, eine Frau mittleren Alters. Sie war bis vor kurzem die Haushälterin eines mittlerweile verstorbenen älteren Mannes und hat von diesem etwas Geld geerbt. Damit könnte sie sich ein unabhängiges Leben leisten, etwas, das Charlotte nicht kennt. Denn ihr bisheriges Dasein stand stets im Dienst anderer. Und diese Rolle fällt ihr auch hier wieder zu. Sie darf sich um das Gepäck kümmern, Marion hilfreich zur Seite stehen und für Ellie die Gouvernante sein.
Doch dann in Koblenz sieht sie einen Mann, der ihrer Jugendliebe ähnlich sieht. Obwohl ihr gleich bewusst ist, dass er es nicht sein kann, erschüttert sie diese Begegnung aufs Äußerste. Längst verdrängte Gefühle und Erinnerungen kommen hoch. Da ihr Bruder jene Jugendliebe nicht für standesgemäß hielt, kam es nicht zu einer Heirat.
Nun hat, zu ihrem Entsetzen, dieser seltsame Fremde dieselbe Reiseroute wie sie. Obwohl sie jeden Kontakt mit ihm meiden will, so taucht er doch immer wieder in ihrer Nähe auf. Bis in ihre Träume hinein verfolgt er sie.
Sehr genau beschreibt Ann Schlee den seelischen Aufruhr, in dem sich ihre Protagonistin befindet. Der Schmerz um die verlorene Liebe, um ihr vertanes Glück lässt sie aufbegehren gegen die ständige Bevormundung und Gängelung. Sie fragt sich, wer sie eigentlich ist. Bisher wurde sie definiert über andere, als Schwester, Schwägerin, Tante, usw. Doch wo bleiben ihre Wünsche und Bedürfnisse?
Der Roman endet hoffnungsvoll. Charlotte wird nicht, wie geplant, bei ihrem Bruder einziehen, sie sieht ihre Zukunft „in jenem geweißelten Cottage, in dem sie sich still ausbreiten, von einem Raum in den anderen gehen, sich selbst finden und erkennen konnte, unverbildet durch den Druck, den andere auf sie ausübten.“
Die Geschichte spielt 1851, drei Jahre nach der Märzrevolution, in der sich die Bürger auflehnten gegen die Obrigkeit, mehr Freiheit und Rechte forderten. Darauf weist die Autorin explizit hin in einer Art Vorwort. Das ist der historische Hintergrund, der sich kaum, bis auf ein überraschendes Ereignis, auf die Handlung und die Figuren auswirkt.
Aber was sich im Innern der Hauptfigur abspielt, ist auch eine Revolution, wenn auch eine leise.
„ Die Rheinreise“ ist ein ruhig erzählter Roman, ohne größere Handlung. Der Schwerpunkt liegt auf der komplexen Gefühlswelt der Protagonistin und den zwischenmenschlichen Beziehungen, was von der Autorin präzise und psychologisch stimmig dargestellt wird. Dies alles in einer schönen, bilderreichen Sprache und einem äußerst eleganten Stil.
Eine lesenswerte Wiederentdeckung!
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Gebundenes Buch
Im Jahr 1851 reist der britische Reverend mit seiner Frau Marion, seiner 17jährigen Tochter Ellie und seiner unverheirateten Schwester Charlotte per Schaufelraddampfer auf dem Rhein durch Deutschland. Marion soll zu einem Kuraufenthalt begleitet werden und ihr "Leiden", dessen …
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Im Jahr 1851 reist der britische Reverend mit seiner Frau Marion, seiner 17jährigen Tochter Ellie und seiner unverheirateten Schwester Charlotte per Schaufelraddampfer auf dem Rhein durch Deutschland. Marion soll zu einem Kuraufenthalt begleitet werden und ihr "Leiden", dessen Symptome an Migräne erinnern, tritt nur dann auf, wenn es für sie gerade passend erscheint. Ellie ist im "heiratsfähigen" Alter, soll allerdings wie schon damals ihre Tante unbedingt von unziemlichen Verehrern ferngehalten werden - eine Aufgabe, die vor allem Charlotte zufällt, die mit ihren 38 Jahren eine klassische alte Jungfer ist. Als Charlotte auf dem Schiff einen Passagier entdeckt, der sie vom Aussehen her an ihren einzigen Verehrer erinnert, verfängt sie sich zunächst in Phantasien und ihre Gefühle überwältigen sie. Bald wird klar, die Familie ist alles andere als harmonisch und die Konflikte und Spannungen zwischen Charlotte und ihrem Bruder sowie zwischen Charlotte und ihrer Schwägerin werden deutlich sichtbar.
Die Geschichte ist ruhig erzählt und der Spannungsbogen sehr langsam ansteigend. Es gibt einen seltsamen Vorfall, der die Reisenden beschäftigen wird (und überraschend aufgeklärt wird am Ende der Geschichte). Dieser steht jedoch nur für die Protagonisten vermeintlich im Vordergrund. Die Leser der Geschichte werden viel mehr von den immer deutlicher auftretenden negativen Seiten der Protagonisten fasziniert sein und davon, wie sich die Personen miteinander verhalten.
Ein weiterer Schwerpunkt ist, wie sich Charlotte mit ihrer Vergangenheit auseinander setzt, ihre verpassten Chancen und Lebensentscheidungen neu bewertet und am Ende des Romans eine Entscheidung über ihre Zukunft trifft. Ihre Phantasien und Träume haben mich sehr berührt und nicht zum ersten Mal war ich schockiert darüber, wie unverheiratete Frauen im 19. Jahrhundert behandelt wurden!
Ich kann "Die Rheinreise" absolut weiterempfehlen und die Neuauflage von 2025 ist zudem wirklich sehr ansprechend gestaltet!
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Gebundenes Buch
Eine stille, aber eindringliche Reise
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Das Gemälde mit den Bäumen und der Frau mit Schirm wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend, aber je länger ich es anschaue, desto besser passt es zur Atmosphäre des Romans.
Die …
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Eine stille, aber eindringliche Reise
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Das Gemälde mit den Bäumen und der Frau mit Schirm wirkt auf den ersten Blick zurückhaltend, aber je länger ich es anschaue, desto besser passt es zur Atmosphäre des Romans.
Die Geschichte führt uns ins Jahr 1851: Charlotte, eine unverheiratete Frau mittleren Alters, reist mit ihrem Bruder, dessen Frau und Tochter den Rhein hinab. Schon früh spürt man, dass sie ihr Leben bisher vor allem den Bedürfnissen anderer gewidmet hat. Als sie in Koblenz auf einen Mann trifft, den sie von früher zu kennen glaubt, brechen alte Erinnerungen und verdrängte Gefühle hervor.
Ann Schlee erzählt das sehr leise und zugleich intensiv, sodass ich mich tief in Charlottes Gefühlswelt hineinversetzen konnte. Der Schreibstil ist flüssig, zugleich poetisch, manchmal wie ein Spiegel des Flusses, an dem die Handlung spielt. Besonders gefallen hat mir, wie Landschaft und innere Entwicklung der Figuren miteinander verwoben sind.
Für mich war es spannend, Charlotte auf dieser Reise zu begleiten, bei der es nicht nur um den Rhein, sondern um ein ganzes Leben voller Fragen geht. Das Buch hat mich nachdenklich und bewegt zurückgelassen. Eine stille Geschichte, aber eine, die lange nachhallt.
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Gebundenes Buch
gesellschaftlicher Roman in schöner atmospährischer Kulisse
Charlotte, eine alleinstehende Frau mittleren Alters, begleitet ihren Bruder, Reverend Charles Morrison und seine Familie 1851 auf einer Reise entlang des Rheins. Begleitet wird die Reise der kleinen Gruppe, durch die …
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gesellschaftlicher Roman in schöner atmospährischer Kulisse
Charlotte, eine alleinstehende Frau mittleren Alters, begleitet ihren Bruder, Reverend Charles Morrison und seine Familie 1851 auf einer Reise entlang des Rheins. Begleitet wird die Reise der kleinen Gruppe, durch die politischen Veränderungen der damaligen Zeit.
Ein Roman über die Rolle der Frau, hier vor allem auch der einer unverheirateten, in der damaligen Zeit. Welchen allgemeinen gesellschaftlichen Zwängen sind Frauen zu der Zeit unterworfen und welche Hindernisse, erwartet in den speziellen ledigen Frauen? Welche Wünsche und Träume hat sie? Welche Erinnerungen hat sie verdrängt? Kann sie mehr sein als der Beiwagen der Familie ihres Bruders? Kann sie allein leben?
Der Schreibstil der Autorin nimmt den Leser mühelos in die damalige Zeit mit und man fühlt sich wirklich in die Szenerie gezogen. Man fühlt sich förmlich in den Schuhen der Protagonisten. Nicht nur die Gefühle, sondern auch die Szenerie werden gut geschildert.
Ein lesenswertes Buch, das die damalige Zeit gut einfängt, speziell die gesellschaftliche Situation und verpasste Chancen.
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