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Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacities leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen ...
Amerika in der nahen Zukunft: Zusammengepfercht in riesigen Megacities leiden die Menschen unter den Folgen der Überbevölkerung und des Klimawandels wie Smog, Dürreperioden und extreme Hitze. Aus Sorge um das Leben ihrer fünfjährigen Tochter Agnes nimmt die junge Mutter Bea an einem nie dagewesenen Regierungsexperiment teil: Gemeinsam mit zwanzig anderen Pionieren möchte sie in einem der staatlich geschützten Nationalparks, zu denen Menschen eigentlich keinen Zugang haben, im Einklang mit der Natur leben. Doch der Alltag in dieser neuen Wildnis wartet mit ganz eigenen Herausforderungen auf, und schon bald stoßen die Pioniere an ihre Grenzen ...
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Diane Cook lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York. Sie war Produzentin der Radiosendung »This American Life« und wurde 2016 mit einem Stipendium des National Endowment for the Arts ausgezeichnet. Ihr Debütroman »Die neue Wildnis« war ein großer Erfolg und wurde 2020 für den Booker Prize nominiert.
Produktdetails
- Verlag: Penguin Random House
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 9. Mai 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783641277994
- Artikelnr.: 62848066
»Die Britin Diane Cook verknüpft Nature Writing mit einem dystopischen Gedankenspiel, das ergründet, ob unser ziviles Miteinander noch zu retten ist.« Greenpeace Magazin
»Ein brutal-betörendes Märchen über Humanität und Mutterschaft.« The Washington Post
Broschiertes Buch
Amerika in der Zukunft: Das Leben in den Städten ist ungesund, Kinder werden oft krank und sterben sogar. Auch Beas Tochter Agnes ist davon betroffen, und als ihr Leben mehr und mehr in Gefahr scheint, entschließt sich Bea, an einer Studie teilzunehmen. Eine zwanzigköpfige Gruppe …
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Amerika in der Zukunft: Das Leben in den Städten ist ungesund, Kinder werden oft krank und sterben sogar. Auch Beas Tochter Agnes ist davon betroffen, und als ihr Leben mehr und mehr in Gefahr scheint, entschließt sich Bea, an einer Studie teilzunehmen. Eine zwanzigköpfige Gruppe unterschiedlicher Menschen wird in der Natur, der geschlossenen Wildnis, einem riesigen Areal außerhalb der Städte, leben, ohne diese zu belasten. Es gibt strenge Vorschriften, die von Rangern kontrolliert werden, und nach einiger Zeit ist Agnes ein gesundes Kind – aber es sind auch Gruppenmitglieder gestorben, und die Überlebenden müssen sich auf viele Herausforderungen einstellen.
Eine interessante Prämisse, die so oder so ähnlich vielleicht sogar eintreffen könnte. Mich hat interessiert, was die Autorin daraus macht, und wie sie ihre Charaktere damit umgehen lässt. Die Erzählweise ist interessant. Bleibt die Autorin am Anfang noch bei Bea, die man in einer schwierigen Situation antrifft, wechselt die Perspektive später auf Agnes. Interessant daran ist, dass Agnes größtenteils in der Wildnis sozialisiert wurde, für sie ist das Heimat, hier kennt sie sich aus. Problematisch ist nur, dass man als Leser:in zu keinem der Charaktere eine wirkliche Verbindung aufbauen kann, auch Agnes kommt einem nicht wirklich nahe, auch wenn das später besser wird. Die meisten Charaktere sind leider sogar eher unsympathisch, und man erfährt kaum etwas über ihr vorheriges Leben, ihre Gefühle und Gedanken, und warum sie an der Studie teilnehmen. Insgesamt hatte ich Probleme, ihr Denken und Handeln nachzuvollziehen, nicht alles, aber einiges. Sicher verändert man sich, wenn man so lebt, aber ein bisschen nachvollziehbarer hätte die Autorin das schon gestalten können.
Hintergrundinfos über die Welt außerhalb der Wildnis erhält man ebenfalls kaum, hin und wieder wird das eine oder andere angedeutet, aber nicht ausreichend, um eine wirkliche Vorstellung entwickeln zu können. Die Ranger, die einzige Verbindung mit der Außenwelt, sind dabei auch keine Hilfe. Auch sie benehmen sich größtenteils unsympathisch und nutzen ihre Macht aus.
Wie sich die Welt außerhalb entwickelt, wie sich die Studie entwickelt, das erfahren die Charaktere und mit ihnen die Leser:innen, nicht, obwohl es eine gute Möglichkeit gegeben hätte, diese verschließt sich aber selbst, was mir etwas aufgesetzt vorkommt. Auch die zeitliche Einordnung geht nicht nur für die Charaktere sondern auch für die Leser:innen immer mehr verloren. Wie lange ist die Gruppe bereits unterwegs? Man weiß es bis zum Ende nicht genau.
In einer sehr kurzen Anmerkung gibt die Autorin an, umfangreich recherchiert zu haben, wie frühere Kulturen, z. B. auch die amerikanischen Natives, gelebt haben. Das kann man durchaus auch beim Lesen erkennen. Doch bei der Frage, wie Menschen, die bisher nicht mit der Natur im Einklang gelebt haben, diese Herausforderung bewältigen würden, kann ich ihr nicht ganz folgen. Gut, manches kann man sicher psychologisch erklären, aber in meinen Augen hätte sich manches auch anders entwickeln können, vielleicht sogar müssen.
War ich am Anfang noch sehr interessiert an dem Roman und fand ihn auch recht spannend geschrieben, hat er mich nach etwa der Hälfte mehr und mehr verloren, ich hatte kaum Lust weiter zu lesen, und schließlich war ich froh, ihn am Ende weglegen zu können. Schade, denn die Prämisse ist interessant.
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Es ist ein bisschen wie ein Fluch, seit ich meine Masterarbeit über Dystopien geschrieben habe, kann ich keine mehr lesen ohne sie analytisch auseinanderzunehmen. Deshalb lese ich sie auch nicht mehr so häufig wie früher, aber „Die neue Wildnis“ klang super …
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Es ist ein bisschen wie ein Fluch, seit ich meine Masterarbeit über Dystopien geschrieben habe, kann ich keine mehr lesen ohne sie analytisch auseinanderzunehmen. Deshalb lese ich sie auch nicht mehr so häufig wie früher, aber „Die neue Wildnis“ klang super vielversprechend. Jetzt sitze ich hier ein bisschen ratlos. Warum wurde dieses Buch 2020 für den Booker Prize nominiert? Mir fehlen Aussage, Struktur und Identifikationsmöglichkeiten.
Amerika in der Zukunft. Die Menschen leben in Der Stadt (eine?) ein tristes Leben in Dauersmog. Viele Kinder werden deshalb todkrank. So auch die kleine Agnes. Ihre Mutter Bea schließt sich deshalb 20 Pionieren an, die für eine „Studie“ in der letzten Wildnis, eine Art geschützter Nationalpark, wie Nomaden leben sollen. Auch hier haben sie Regeln einzuhalten, die von der Willkür von Rangern überwacht wird.
Das dystopische Worldbuilding ist so gut wie non-existent. Die Stadt, die Regierung. Mehr erfährt man nicht. Die Beschreibung der Wildnis ist sehr detailliert, ebenso die Überlebenstechniken der Pioniere. Ich dachte, wenn ich es eher als Abenteuerroman lese, spricht es mich mehr an, aber es war nur eine Abfolge von der immer gleichen Wanderschaft der Pioniere. Die Protagonisten sind entweder super unsympathisch oder bleiben eindimensional, deshalb war es auch echt schwer, eine Verbindung aufzubauen. Dominant war das Thema der Mutterschaft. Allerdings könnte ich nicht wirklich sagen, was die Autorin damit sagen wollte. Ebenso verpasst sie es, einen aussagekräftigen Kommentar zu Themen Gesellschaft und dem Umgang der Menschen mit Natur zu geben, was sich natürlich anbieten würde. Dafür bleibt der Roman aber zu oberflächlich. Gleichzeitig ist er zu lang, 150-200 Seiten und weniger Zeitsprünge bei den Figuren, die ohne Zeitgefühl unterwegs sind, hätten gut getan. Schade, die nächste Dystopie, die mich nicht überzeugen konnte.
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Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, beginnt ein Experiment, in dem zwanzig Menschen in der letzten …
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Überbevölkerung und Umweltverschmutzung - die Städte werden immer ungemütlicher und so viele Menschen wie es gibt, lässt das Gesundheitssystem zu wünschen übrig. Als ihre Tochter Agnes dann krank wird, beginnt ein Experiment, in dem zwanzig Menschen in der letzten Wildnis ums Überleben kämpfen. Bei der sauberen Luft wird Agnes zwar wieder gesund, aber dafür gibt es dann zahlreiche neue Komplikationen.
Zu Beginn der Geschichte sind Bea und ihre Gruppe schon seit einigen Jahren in der Wildnis und mussten schon einige Verluste erleiden. Sie haben sich den rauen Lebensumständen schon angepasst, aber es ist immer noch ein Kampf und die Ranger, die in der Wildnis die Regeln durchsetzen, machen es nur noch schwieriger. Ich hätte da eigentlich erwartet, dass wir die Wildnis zusammen mit der Gruppe betreten und ihre ersten Erfahrungen miterleben, aber diese Perspektive fand ich auch ganz interessant. Die Zeit vergeht unterschiedlich schnell, was mich einige Male etwas aus der Handlung geworfen hat.
Es ist zwar eine Dystopie, aber man merkt schon, dass der Fokus auf der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Bea und Agnes liegt, die Welt ist eher eine spannende Kulisse, die uns all die Schwierigkeiten unter extremeren Umständen präsentiert. Zu Beginn begleiten wir noch Bea, die an ihren Entscheidungen zweifelt, bevor wir zu Agnes wechseln, die sich in der Wildnis sehr wohlfühlt und hier schnell erwachsen wird.
Bea hat für ihre Tochter alles aufgegeben und auch wenn das schon Jahre zurückliegt, zweifelt sie oft an ihren Fähigkeiten als Mutter, da sich Agnes manchmal anders verhält, als Bea es erwartet. Agnes ist schon "wild", denn sie ist in der Wildnis aufgewachsen und hat eine stärkere Intuition als die Erwachsenen, ist mehr mit der Natur verbunden und hält sich selbst für älter, als sie ist.
Man hat sich schon Mühe gegeben, komplexe Charaktere zu erschaffen, deren Handlungen man nicht oft vorhersehen kann, und trotz unerwarteter Entwicklungen war ich meistens nicht so richtig gespannt, wie es weitergeht, sondern meistens eher nachdenklich gestimmt. Es hat sich für mich ein bisschen so angefühlt, als würde ich eine Doku schauen, obwohl die Gefühle und Gedanken der Protagonisten auch sehr gut beschrieben wurden.
Sehr gut gefielen mir auch die Vor- und Nachteile der Wildnis verglichen mit dem Leben in der Stadt und wie man spürt, dass auch die Charaktere hin- und hergerissen sind. Die Dynamik in der Gruppe fand ich oft etwas chaotisch, aber auch sehr interessant.
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Ein bequemes Bett oder ein Schlafplatz auf dem Waldboden? Der Gang in den Supermarkt oder die Jagd auf wilde Tiere? Das Siechtum Deines Kindes oder eine letzte Chance auf sein Überleben?
Um das Leben ihrer Tochter zu retten, entscheiden sich Bea und Glen zu einem ungewöhnlichen Schritt: …
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Ein bequemes Bett oder ein Schlafplatz auf dem Waldboden? Der Gang in den Supermarkt oder die Jagd auf wilde Tiere? Das Siechtum Deines Kindes oder eine letzte Chance auf sein Überleben?
Um das Leben ihrer Tochter zu retten, entscheiden sich Bea und Glen zu einem ungewöhnlichen Schritt: Als Teilnehmer*innen einer Studie lassen sie die Stadt mit ihren krankmachenden Lebensbedingungen hinter sich und durchwandern als Teil einer Gruppe die schier endlose Weite des Wildnisstaates. Das Leben als Nomad*innen verlangt ihnen dabei alles ab, und neben Unterernährung, Verletzungen und Todesfällen sind es vor allem die sozialen Konflikte, die den Mitgliedern zusetzen und einen Großteil ihrer Gedanken und Kräfte einnehmen.
Trotz all der Widrigkeiten scheinen Bea und Glen ihr ursprüngliches Ziel erreicht zu haben: Ihre Tochter Agnes wächst zu einem starken, selbstbewussten Mädchen heran, wird Teil der sie umgebenden Natur und Ordnung, emotional dabei verschlossen und abweisend ihrer Mutter gegenüber.
Bestimmt wird das Leben der Gruppe jedoch nicht nur von der Wildnis und den Lebensbedingungen, welche diese ihnen bietet, sondern auch von den Rangern als Vertreter des Staates, die mit Vorgaben, Regelungen und Sanktionen die Menschen sowohl auf deren Wanderungen lenken als auch deren Annehmlichkeiten auf ein absolutes Minimum beschränken – und sie dabei scheinbar zunehmend ihrer Willkür aussetzen.
Der Einbruch der Außenwelt in das abgeschottete Leben der Gruppe lässt zunehmend Fragen nach dem Fortbestand der Studie wie auch nach Vorgängen in dem Wildnisstaat aufkommen, welche darauf hindeuten, dass zentrale Informationen und Entwicklungen deren Mitgliedern vorenthalten werden. Doch wie soll es für die Menschen weitergehen, wenn sie tatsächlich die Wildnis verlassen müssen? Die Ungewissheit über die eigene Zukunft zerrt nicht nur an den Nerven der einzelnen sondern scheint sie in dieser zentralen Frage auch als Gruppe zu spalten.
Dass wir Menschen in den Industrieländern verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen, ist uns bekannt, die Auswirkungen dessen mögen sich viele von uns aber nur ungern vor Augen führen. Diane Cook scheut sich nicht davor, ein mögliches Szenario aufzuzeigen, wohin uns Klimawandel, Umweltverschmutzung und Überbevölkerung führen können. Das alles gelingt ihr, ganz ohne den „mahnenden Zeigefinger“ zu erheben sondern ausschließlich in Form eines packenden Pageturners – der vielleicht nicht mehr lange im Bereich der Science Fiction bleiben wird.
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Szenario einer nicht lebenswerten Zukunft
Es geht um eine Gruppe von Menschen, Teilnehmende an einer Studie zum Leben in der Wildnis, deren Leben auf das Wesentliche reduziert ist, nämlich dem Überleben. Ein Leben in der Steinzeit. Ein Leben in dem das Retten eines Seils wichtiger wird …
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Szenario einer nicht lebenswerten Zukunft
Es geht um eine Gruppe von Menschen, Teilnehmende an einer Studie zum Leben in der Wildnis, deren Leben auf das Wesentliche reduziert ist, nämlich dem Überleben. Ein Leben in der Steinzeit. Ein Leben in dem das Retten eines Seils wichtiger wird als ein Menschenleben. Ein Leben ohne Zukunft, da es keinen Weg zurück in ein lebenswertes Leben gibt. Das Leben der Wildnisgruppe wird von einer Gruppe von Rangern überwacht, die unbarmherzige Regeln umsetzen und Strafen festsetzen und die Gruppe ohne sichtbaren Grund von einem Ort zum anderen treiben. Ist es wirklich eine Studie oder eher ein Menschenversuch?
Der Autorin gelingt es sehr gut die ungewöhnlichen Emotionen der einzelnen Personen der Gruppe hautnah zu beschreiben. Es ist eine eigenartige Mischung von Unberührtheit, Grausamkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen, basierend auf dem zusammen geschweißt sein in der Gruppe wohl wissend, dass man alleine keine Chance hat. Der Schreibstil spiegelt die Charaktere wieder, die fast emotionslos und teils gnadenlos ihr Schicksal dieses unerbittlichen Lebens in der Wildnis angenommen haben. Die Grenzen zwischen Menschsein und Tierwerden verschwimmen. Erzählerisch bildhaft begleiten wir Lesenden wie sich die Sinne der Protagonisten schärfen und sogar die Sprache in der Gruppe, speziell die der Kinder, sich anpasst an Beobachtungen aus dem tierischen Leben („Rudel“, „Junge“). Die soziale Interaktion in der Gruppe ist geprägt von Unterstützung, Rücksichtnahme, Arbeits- und Eigentumsteilung einerseits jedoch andererseits durch Machtstreben, Führungswille, gefühllosem Trennen, Zurücklassen und Tod.
Fortwährend hatte ich das Gefühl, dass etwas Unheilvolles über der Gruppe schwebt, dass der Schrecken hinter dem nächsten Baum lauert, dass es keine Gnade gibt, denn es geht um das Überleben des Einzelnen, so dass für Gefühl kein Platz ist. Und doch gibt es Momente des absoluten Zusammenhalts, der Zuneigung und des Sorgens. Sehr eindrücklich geschildert fand ich die heranwachsende Agnes, die einerseits um die Liebe ihrer Mutter Bea ringt und sich gleichzeitig versucht sich von ihr zu lösen. Es scheint ein schier unzertrennbares Band zwischen den beiden zu geben, das gleichzeitig aufgrund der gnadenlosen Umstände nicht sein darf, ja gar gefährlich wäre. Agnes ist ein Kind der Wildnis, einerseits stark, durchsetzungsfähig, eigenwillig, andererseits jedoch verletzlich und verunsichert, Halt und Bindung suchend (gut dargestellt durch das Umklammern des Knöchels ihrer Mutter). Ihre Mutter Bea nimmt ebenfalls eine besondere, bestimmende Rolle ein, sowohl in der Gruppe, also auch zu ihrer Tochter Agnes. Letztendlich war Agnes Gesundheitszustand als Kleinkind der Anlass für die Entscheidung zum Leben in der Wildnis. Der Charakter Beas ist facettenreich, sie ist sowohl hart und unerbittlich, teils abweisend gegenüber Agnes, jedoch ebenso sorgend, behütend, planend.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen wie die Gruppe lernt die Natur zu beobachten und daraus Überlebenstechniken ableitet: wo ist Wasser, wie erkenne ich leicht erlegbare Beute, wie mache ich Lebensmittel haltbar, wie schütze ich mich vor Kälte, Wind, Wetter, wie finde ich meinen Weg, was brauche ich in der Wildnis und welche Zivilisationserrungenschaften sind in der Wildnis komplett sinnlos?
Mein Fazit: Diane Cook ist es hervorragend gelungen die Grenzen zwischen menschlichem und tierischem Verhalten verwischen zu lassen. 'Die neue Wildnis' ist für mich eine absolute Grenzerfahrung für einen Stadtmenschen, was mich angesichts der vorhandenen Klimaproblematik sehr nachdenklich gemacht hat. Daher gibt es von mir eine 5-Sterne-Bewertung mit absoluter Leseempfehlung.
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In naher, oder etwas fernerer Zukunft sieht es nicht mehr gut aus auf der Erde und für die Menschen. Es gibt riesige Städte, oder nur eine in Nordamerika in denen die Menschen meist nur noch in Wohnungen leben. Dazu Hitze und schlechte Luft. Der Rest des Landes ist Anbaugebiet oder …
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In naher, oder etwas fernerer Zukunft sieht es nicht mehr gut aus auf der Erde und für die Menschen. Es gibt riesige Städte, oder nur eine in Nordamerika in denen die Menschen meist nur noch in Wohnungen leben. Dazu Hitze und schlechte Luft. Der Rest des Landes ist Anbaugebiet oder Industrie und es gibt nur noch ein sehr großes Gebiet wo die Natur unberührt ist, welches von Rangern überwacht wird. Im Rahmen eines Experiments gehen zwanzig Leute in die Wildnis um dort zu leben, von dem was die Wildnis bietet.
Man erfährt warum die Hauptpersonen in die Wildnis gehen und erfährt ein wenig vom Leben in der Stadt.
Zu Anfang war ich wesentlich faszinierter von den Geschehnissen. Wobei ich als Leser dauerhaft ein großes Distanzgefühl hatte. Dazu scheinen die Bewohner der Wildnis sehr schnell abgestumpft gegenüber der Lebensumstände und dem Tod zu sein. Sympathisch wirkt kein Charakter in seiner Gesamtheit auf mich. Gut, das muss auch nicht sein, doch ein stärkeres mitdabei-sein hätte ich mir gwünscht.
Die Ranger erteilen Befehle und sind mit Sicherheit keine Unterstützer der Gruppe. Gene-rell hat mir persönlich viel mehr Hintergrundwissen gefehlt. Eine genauere Darstellung der Welt in der Zukunft, in welchem Bereich von Nordamerika ist die Wildnis anzusiedeln und was zum Ende zu den Geschehnissen geführt.
Ich bin mir sicher, dass gerade dieser besondere Schreib- Erzählstil, der den Leser eher auf Distanz hält und mehr Fragen aufwirft als am Ende aufgelöst wird, Absicht der Autorin ist. Nur, ich bin damit nicht ganz so gut klar gekommen. Auf jeden Fall wir gut dargestellt, was das Leben als Nomaden wie in der Steinzeit in der Wildnis mit den Menschen macht.
Und dieser Roman kann gut als Warnung gesehen werden wohin die Menschheit steuern kann.
Es ist auf jeden Fall ein anderer Roman, der durchaus zum Nachdenken anregt und vieles anspricht. Vieles anspricht, aber halt dann auch vieles nicht klärt.
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Wohin, wenn die Stadt das eigene Kind krank macht. In der nahen Zukunft scheint Amerika nicht mehr lebenswert zu sein. Eine Forschungsstudie scheint für zwanzig ausgewählte Personen die Rettung zu sein. Geschützt und von allem abgeschirmt, soll die Gruppe allein auf sich gestellt in …
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Wohin, wenn die Stadt das eigene Kind krank macht. In der nahen Zukunft scheint Amerika nicht mehr lebenswert zu sein. Eine Forschungsstudie scheint für zwanzig ausgewählte Personen die Rettung zu sein. Geschützt und von allem abgeschirmt, soll die Gruppe allein auf sich gestellt in der Wildnis eines Nationalparks leben.
Diane Cook zeichnet ein düsteres Zukunftsbild, das sehr glaubhaft und durch und durch spürbar beschrieben wird. Smog, Überbevölkerung und ungesunde Lebensmittel bedrohen die Menschheit. Es scheint keinen Ausweg mehr zu geben, die letzten Ressourcen wurden ausgeschöpft und die wenigen Quadratmeter Natur einzig in einem Nationalpark gerettet.
Kinder sind in dieser Welt nicht mehr willkommen und wenn sie geboren werden, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie überleben, gering. Die fünfjährige Agnes kämpft täglich ums Überleben, bis ihre Eltern sich dazu entschließen, an einer einzigarten Studie teilzunehmen. Sie verlassen die Stadt und leben zukünftig ohne technische Unterstützung in der Wildnis. Zusammen mit einer kleinen Gruppe Freiwilliger müssen sie lernen, in der Natur als Nomaden zu überleben. Außer einem Handbuch mit Regeln und der Überwachung durch Ranger sind sie auf sich gestellt.
Beim Lesen ist mir die ein oder andere Gänsehaut über den Körper gelaufen. Könnte ich das? Alles aufgeben und Tiere töten, ohne Wärme im Winter überleben, Krankheiten ohne Medikamente überstehen. Wer sich nicht anpasst oder einen Fehler begeht, hat keine Chance zu überleben. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd trotz oder vor allem wegen der Neutralität der Worte.
Zeit zum Trauern dürfen sich die Protagonisten nicht nehmen. Persönliche Belange stehen hinten an, denn als Erstes muss das Überleben der Gruppe gesichert werden.
Besonders interessant ist es, Agnes aufwachsen zu sehen. Vom kranken Stadtkind zur starken Wildnis-Frau, die ihre eigenen Werte im Leben setzt. Die Erinnerung an die Zivilisation verblasst immer mehr, dafür kann sie wie kein anderes Gruppenmitglied das Verhalten der Tiere deuten. Sie beobachtet die Natur, sieht wann Gefahr droht und kann Wege erkennen, die sonst niemand sieht. Diese Sicht wünsche ich mir, damit uns dieses Zukunftsszenario nicht ereilt.
Der erste Teil des Romans kann durch die detaillierten Naturbeschreibungen und den Kampf der Menschen brillieren. Im zweiten Teil ist besonders die Protagonistin Bea schwierig einzuordnen. Ihr Verhalten konnte ich nicht nachvollziehen und teilweise wurde für mich auch einiges nicht sauber aufgelöst. Die Befürchtung, dass über die Jahre die Außenwelt immer mehr unter der Umweltverschmutzung zu leiden hat, bewahrheitet sich. Die daraus resultierenden Folgen für den Nationalpark scheinen unabwendbar.
So langsam und erlebbar der erste Handlungsstrang beschrieben wurde, so schnell wird das Ende in kurzen Szenen offen gelassen. Fassungslos ob der Uneinsichtigkeit der Regierung wird eine Entscheidung getroffen, die nicht nur die Naturstudie ad adsurdum führen.
Mich hat dieser Roman sehr nachdenklich zurückgelassen. Die ferne Zukunft steht schon direkt vor der Tür und ich möchte mich nicht entscheiden müssen, ob die einzige Rettung in einem zum Scheitern verurteilten Naturversuch liegt.
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Überleben
In „Die neue Wildnis“ versetzt uns Diane Cook in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft nach Amerika.
Klimawandel, Überbevölkerung und Smog erschweren das Leben in den Megacities. Die Gesundheitsversorgung ist längst zusammengebrochen, die Luft so …
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Überleben
In „Die neue Wildnis“ versetzt uns Diane Cook in eine nicht allzu weit entfernte Zukunft nach Amerika.
Klimawandel, Überbevölkerung und Smog erschweren das Leben in den Megacities. Die Gesundheitsversorgung ist längst zusammengebrochen, die Luft so giftig, dass vor allem Kinder zunehmend unter lebensbedrohlichen Atemwegserkrankungen leiden. Als die Regierung eine Studie plant, die das Leben von Menschen in der noch unberührten Wildnis vor den Toren der Stadt untersuchen möchte, sehen Bea und Glen eine Chance, ihre todkranke kleine Tochter zu retten und melden sich für das Experiment an. Gemeinsam mit 17 weiteren Personen dürfen sie die „Zivilisation“ verlassen, um autark in der Wildnis ein nomadisches Leben zu führen. Die "Gemeinschaft" erhält ein Handbuch mit strengen Verhaltensregeln, muss sich regelmäßig an bestimmten Posten einfinden, ist aber im Übrigen auf sich alleine gestellt.
Im Roman begleiten wir die "Gemeinschaft" durch ihren Alltag. Die Autorin erschafft eine latent bedrohliche Atmosphäre, die nur teilweise durch die Gefahr, die ein Leben in der wilden Natur mit sich bringt, erklärbar ist. Ranger, die die Einhaltung der Regeln kontrollieren und der Gruppe neue Anweisungen geben, verhalten sich genauso merkwürdig wie einzelne Gruppenmitglieder. Es stellen sich von Anfang an viele Fragen und die Vermutung, dass nicht mit offenen Karten gespielt wird, drängt sich auf.
Obwohl die Autorin aus einer gewissen Distanz auf ihre Protagonist:innen blickt, war es für mich interessant, manchmal auch irritierend oder schmerzhaft den Geschehnissen zu folgen sowie die Dynamik zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern zu erleben. Ich konnte das Buch nur schwer zur Seite legen. Teilweise scheinen die Grenzen zwischen Tier und Mensch zu verschwimmen, wenn es ums Überleben geht.
Auch ein Gespür für Zeit - wie wir es gewohnt sind - geht beim Lesen verloren. Zum Überleben sind lediglich der Tag-Nacht-Zyklus und die Jahreszeiten relevant.
Mit dem Ende, das für meinen Geschmack etwas zu schnell und wenig detailliert erzählt ist, habe ich zunächst gehadert. Ich hätte mir ausführlichere Beschreibungen über die Situation in den Städten und weitere Informationen zu einzelnen Protagonist:innen gewünscht. Da der Fokus aber auf dem Leben in der Wildnis liegt, bleibt die Welt außerhalb nur vage fassbar. Zahlreiche Fragen, die mich während des Lesens beschäftigten, wurden nicht oder nur andeutungsweise beantwortet. Mit einigem Abstand empfinde ich das Ende jedoch als durchaus gelungen. In diesem Roman sind wir keine allwissenden Leser:innen, die den Überblick über die Gesamtsituation haben. Wir wissen nur so viel wie die Protagonistin und sind mit den selben Unsicherheiten konfrontiert. Im Nachhinein gefällt mir das.
Insgesamt hat mir dieses düstere, spannend zu lesende Debüt, das das menschliche Zusammenleben unter Extrembedingungen beleuchtet, sehr gut gefallen.
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In der Zukunft überleben!
In ihrem Roman „Die neue Wildnis“ beschreibt Diane Cook einen wissenschaftlichen Feldversuch, bei dem eine Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Gründen von der Stadt in die neue Wildnis, eine Art Naturschutzpark, übersiedelt und dort ohne …
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In der Zukunft überleben!
In ihrem Roman „Die neue Wildnis“ beschreibt Diane Cook einen wissenschaftlichen Feldversuch, bei dem eine Gruppe von Menschen aus unterschiedlichen Gründen von der Stadt in die neue Wildnis, eine Art Naturschutzpark, übersiedelt und dort ohne Hilfe von außen überleben muss. Allerdings gibt es mehr oder weniger freundliche Ranger, die auf die Einhaltung der zahlreichen Regeln achten und diese notfalls mit Drohung und Gewalt durchsetzen.
Die Protagonisten in diesem Text waren mir ausnahmslos zu keinem Punkt der Handlung sympathisch. Auf mich wirkte die Szenerie wie die Beobachtung einer Gruppe von Individuen aus der Zeit der Sammler*innen und Jäger*innen, in der hin und wieder Dinge und Menschen aus der Zukunft erscheinen. Viele Fragen, die sich im Verlauf der Geschichte stellen, werden von der Autorin nicht beantwortet. Natürlich gibt mir das als Leser*in die Möglichkeit, darüber nachzudenken. Doch worüber? Über die zunehmende Verrohung der Menschen, die Verschmutzung der Umwelt, Überbevölkerung, Natur und Menschen im allgemeinen… Diese Dystopie beschreibt für mich eigentlich nichts Neues oder Ungewöhnliches. Auch der Blickwinkel auf das Thema hat mich nicht vollends überzeugt.
Die 3 Sterne meiner Bewertung erhält die Autorin für die meisterhafte und dichte Beschreibung der Menschen und der Natur. Wer kein Buch zum Wohlfühlen mit einem Happy End sucht, ist mit diesem Buch sicher gut beraten.
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