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Der neue Roman von Theresia Enzensberger. "Eine brillante Zukunftsvision, so unterhaltsam wie klug konstruiert und schnörkellos geschrieben." Corinne Orlowski, WDR3 Lesestoff Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rä...
Der neue Roman von Theresia Enzensberger. "Eine brillante Zukunftsvision, so unterhaltsam wie klug konstruiert und schnörkellos geschrieben." Corinne Orlowski, WDR3 Lesestoff Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rätselhaften Krankheit litt. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Klug, packend und visionär erzählt Theresia Enzensbergers großer Roman von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.
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Theresia Enzensberger wurde 1986 geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York studiert und schreibt als freie Autorin Prosa, Essays, Reportagen und Kritiken. 2014 gründete sie das preisgekrönte BLOCK Magazin. Bei Hanser erschien 2017 ihr erster Roman Blaupause, der in mehrere Sprachen übersetzt und mit der Alfred Döblin-Medaille ausgezeichnet wurde, sowie zuletzt ihr Roman Auf See (2022), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war.
Produktdetails
- Verlag: Carl Hanser Verlag
- Seitenzahl: 272
- Erscheinungstermin: 22. August 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446275577
- Artikelnr.: 63993043
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Marlen Hobrack liest interessiert Theresia Enzensbergers "Auf See". Die Autorin erzählt darin auf drei Erzählebenen von der utopischen Seestatt, einem vermeintlichen Zufluchtsort, der sich als von der verschollenen Helena gegründete dystopische Sekte herausstellt, und von der Sektenführertochter namens Yada, die aus der Ich-Erzählperspektive von einer entstehenden Rebellion und von dem Rätsel um ihre verstorbene Mutter berichtet, erklärt Hobrack. Die Rezensentin erkennt die Kritik am Neoliberalismus deutlich, merkt aber an, dass die Thematik und der damit einhergehende dystopische Grusel nicht neu sind. Die erzählerische Distanz und die "Verquickung der Elemente" findet sie hingegen gelungen und originell. Nur dem Leser müsste Enzensberger mehr vertrauen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"'Auf See' blickt nach vorne, aber was sich hier angesichts des ökologischen Zusammenbruchs Sektenhaftes zusammengebraut hat, lehrt einen auch das Fürchten." Frankfurter Rundschau Weihnachtstipps, 20.12.22 "Melancholisch und doch nicht ohne Hoffnung, die unsere Erde verdient hat." Angela Wittman, Brigitte, 12.10.22 "Theresia Enzensbergers neuer Roman ist eine brillante Zukunftsvision, so unterhaltsam wie klug konstruiert und schnörkellos geschrieben. Die Geschichte oder eher diese Welt darf einem ruhig auf die Pelle rücken." Corinne Orlowski, WDR3 Lesestoff, 29.08.22 "Ein komplexer Roman, der viele Fragen stellt und die eine große: Wie kann die Zukunft aussehen? Haben wir eine? Das bewegt und liest sich trotzdem leicht, denn Enzensberger
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findet einen direkten, manchmal fast sachlichen, einfachen Ton. Trotzdem ist sie ohne Umschweife ganz bei ihren Figuren. Ein Kunst-Stück. Doch die Welt, die sie entwirft, lässt schaudern." Katja Weise, NDR Kulturjournal, 29.08.22 "Ein unterhaltsamer und auch lehrreicher dokumentarischer Roman, der die Idee von freien, solidarisch organisierten Lebensformen und deren Pervertierung durch den Neoliberalismus auf unterschiedlichen Ebenen durchspielt. ... Doch in erster Linie ist es der Roman einer klugen Schriftstellerin, die die Historie und die Fiktion gleichermaßen als Chance begreift, sich nicht mit den Verhältnissen abzufinden." Christoph Schröder, SWR2 lesenswert, 28.08.22 "Enzensbergers Szenario ist in der Verquickung der Elemente sehr originell." Marlen Hobrack, taz am Wochenende, 28.08.22 "Weniger leichtgängig, dafür an tiefschürfender Rasanz schwer zu überbieten ist 'Auf See' - das seit Langem erwartete Zweitwerk von Theresia Enzensberger." Olaf Przybilla, Süddeutsche Zeitung, 23.08.22 "Es steckt unglaublich viel in diesem Roman." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.22
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Ungewöhnlich
Bei dem Cover musste ich direkt daran denken, dass es auch irgendwann in der 80ern geschrieben sein könnte und die Zukunft heutzutage beschreiben möchte. Es hebt sich auf jeden fall ab und daher hatte es mich auch interessiert.
Die Story passt dann auch dazu. Es …
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Ungewöhnlich
Bei dem Cover musste ich direkt daran denken, dass es auch irgendwann in der 80ern geschrieben sein könnte und die Zukunft heutzutage beschreiben möchte. Es hebt sich auf jeden fall ab und daher hatte es mich auch interessiert.
Die Story passt dann auch dazu. Es geht um Yada, die als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee aufwächst. Doch auch Helena lernen wir kennen. Zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und Leben.
Die Idee fand ich spannend, doch so richtig mitreißen konnte es mich am Ende leider nicht. Die Figuren bleiben recht flach und auch die Geschichte hat zwar eine solide Grundlage, doch das Ende hat es für mich etwas zerstört. Da hätte man vermutlich einiges mehr rausholen können.
Die Aufteilung der Kapitel ist ok, doch die Einschübe durch das "Archiv" (Beschreibungen aus der Vergangenheit und Informationen) haben den Lesefluss doch immer mal gestört. Es war interessant, aber hat nicht so gut direkt in den Roman gepasst.
Dennoch war es alles in allem ein kurzweiliges Lesevergnügen.
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Die Gesellschaftskritik verliert sich in der teilweise oberflächlichen Handlung
Seit zehn Jahren lebt Yada auf einer künstlich erschaffenen Insel mitten in der Ostsee, unter den anderen Bewohnern gibt es nur wenige Frauen und gar keine Kinder und Jugendliche, so dass sie sich sehr …
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Die Gesellschaftskritik verliert sich in der teilweise oberflächlichen Handlung
Seit zehn Jahren lebt Yada auf einer künstlich erschaffenen Insel mitten in der Ostsee, unter den anderen Bewohnern gibt es nur wenige Frauen und gar keine Kinder und Jugendliche, so dass sie sich sehr isoliert fühlt. Längst haben die anderen Gründer der Seestatt ihrer Idee den Rücken gekehrt, nur Yadas Vater hält an seinem Traum einer unabhängigen Enklave fest, obwohl der Verfall der einst funkelnden Wohneinheiten bereits deutlich spürbar ist und auch die angestrebte Unabhängigkeit vom Festland nicht umgesetzt werden konnte.
Die unkonventionelle Künstlerin Helena lebt in Berlin und lässt sich - ohne finanzielle Sorgen zu kennen - ziellos durch ihren Alltag treiben, selbst die Sekte, die sie einst eher zufällig ins Leben gerufen hat, vermag kaum noch ihr Interesse zu wecken.
"Auf See" von Theresia Enzensberger ist eine dystopische Geschichte, die mich nicht in dem Maß zu fesseln vermochte, wie ich es mir erhofft hatte. Weder Yada noch Helena konnte ich emotional allzu nahe kommen, obwohl ein Großteil der Handlung abwechselnd aus ihren Perspektiven beschrieben war. Zwischendrin gab es immer wieder Abschnitte, die mit "Archiv" überschrieben waren, hier stellte die Autorin geschichtliche Informationen bereit, deren Bezug zum eigentlichen Handlungsstrang für mich erst nach und nach ersichtlich wurde. Was die beiden Frauen miteinander verband, hatte ich dagegen schon zeitig geahnt, vielleicht lag es daran, dass ich während des Lesens keinerlei Spannung empfunden habe.
Der Schreibstil ist durchaus angenehm zu lesen, leider habe ich den Roman inhaltlich stellenweise ziemlich belanglos empfunden. Mir ist schon klar, worauf die Autorin schlussendlich hinaus wollte, die Archivbeiträge zeigen recht deutliche Verbindungen zu der Weltuntergangsstimmung, die Yadas Vater dazu brachte, seinen eigenen Inselstaat zu gründen. Auch die Art und Weise, wie er seine Tochter hintergeht und für die Erfüllung seiner Träume benutzen möchte, lässt gedankliche Parallelen zu einem im Archiv vorgestellten Betrüger aufkommen. Diese gesellschaftliche Kritik verliert sich meiner Meinung nach aber in der oberflächlich anmutenden Handlung, so dass ich am Ende nicht mehr sicher war, warum ich dieses Buch eigentlich lesen wollte.
Fazit: So ganz kann ich nicht nachvollziehen, warum dieser Roman für den Deutschen Buchpreis nominiert war, trotz der durchaus anklingenden Gesellschaftskritik fand ich den Handlungsfaden recht oberflächlich und belanglos, für mich leider kein Lesevergnügen.
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Gebundenes Buch
Nach der Leseprobe:
Wenn es keinen Klapptext und keine Leseprobe gegeben hätte, hätte ich niemals interesse an diesem Buch gefunden.
Was ist das für ein Cover? Es wirkt einfach wahnsinnig häßlich.
Dann lese ich die Leseprobe und schaue mir danach nochmal das Cover an …
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Nach der Leseprobe:
Wenn es keinen Klapptext und keine Leseprobe gegeben hätte, hätte ich niemals interesse an diesem Buch gefunden.
Was ist das für ein Cover? Es wirkt einfach wahnsinnig häßlich.
Dann lese ich die Leseprobe und schaue mir danach nochmal das Cover an und denkt mir....alles klar. Ich verstehe.
Dieses Buch wird so wahnsinnig düster sein, so voller Zukunftsängste.
Aber ich will es lesen, bereits die Leseprobe ist so interessant, dass ich gar nicht aufhören wollte.
Die Fakten:
Das Hardcover der Autorin Theresia Enzensberger erscheint am 22.08.2022 und kostet 24 €.
Die Dystopie umfasst 272 Seiten.
Cover und Schriftart:
Bereits am Monitor fand ich das Cover schrecklich. Als ich dann das Buch nach Lieferung in den Händen gehalten habe fand ich es noch viel schrecklicher.
Die Schriftart auf dem Cover und auf dem Buchrücken wirken einfach billig, ebenso das ganze Cover.
Dann klappe ich das Buch auf und finde es nochmal schlimmer. Diese winzig kleine Schriftart ist so furchbar zu lesen.
Wirklich ein denkbar schlechter erster Eindruck.
Die Geschichte:
In dieser Dystopie geht es um Yada und Ihren Vater der eine Seestadt errichtet um vor dem bevorstehenden Chaos dass der Welt bevor steht zu entfliehen.
Mein Fazit:
Nicht nur das Cover, die Schriftart, der Preis sondern auch die ganze Geschichte ist absolut nichts für mich.
Ich liebe es Dystopien zu lesen, ich mag Endzeitromane aber diese ganze Geschichte, der Aufbau hat mir nicht gefallen.
Die 3 Varianten: Helena, Yada und Archiv haben keinen mehrwert für diesen Roman, den ich einfach nur sehr langatmig und zäh fand.
Schade, denn mit der Hintergrundidee zu diesem Roman hätte man wirklich was machen können.
Leider nur 1 von 5 Sterne
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Gebundenes Buch
Eine futuristische Lebensordnung im kleinen und auch sie scheitert
Die 17-jährige Yada, deren Vater eine eigene abgekapselte Lebensgemeinschaft, die 'Seestadt', aufgebaut hat, bekommt eine gute Ausbildung, wird aber von medialen und auch kulturellen Anreizen regelrecht abgeschottet. Ihr wird …
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Eine futuristische Lebensordnung im kleinen und auch sie scheitert
Die 17-jährige Yada, deren Vater eine eigene abgekapselte Lebensgemeinschaft, die 'Seestadt', aufgebaut hat, bekommt eine gute Ausbildung, wird aber von medialen und auch kulturellen Anreizen regelrecht abgeschottet. Ihr wird suggeriert, ein Leben 'außerhalb ihrer Blase' wäre inzwischen nicht mehr möglich. Doch dies ist wie so vieles andere nicht die Wahrheit. Yada merkt, dass dieses künstlich geschaffene Lebenskonstrukt an allen Ecken und Enden bröckelt, im wahrsten Sinne des Wortes und sie begehrt auf, indem sie den Dingen nachgeht und immer mehr Klarheit darüber bekommt, was 'wirklich' ist.
Und auch jenseits von Yadas Welt findet Leben auf gar nicht so menschenfeindliche Weise statt. Hierfür steht Helena, eine durch Zufall zum Orakel hochstilisierten Frau, die so auch als Anführerin einer Art Sekte fungiert, sehr widerwillig, was dann auch Ambitionen bei anderen weckt.
Yada und Helena, irgendwie steuern sie langsam aufeinander zu. Das ist schon klar und darin liegt auch eine gewisse Spannung. Als drittes sozusagen neutrales Element taucht 'das Archiv' immer wieder im Verlauf der Geschichte auf. Dies steht für die reale Welt und erzählt von sektenähnlichen Gebilden, Lebensformen, Gesellschaften, die es tatsächlich, gestaltet von Menschen, einst gab und die alle gescheitert sind. Aus Utopie wird Dystopie und die lässt schmerzhaft grüßen.
Das Gesamtwerk, das daraus entstanden ist, dieses durchaus literarisch ambitionierte Gebilde, es hat seinen Reiz, aber ganz überzeugt hat es nicht. Ein starkes Ende, das das Gesamtpaket fest zusammenschnürt, und einem als Leser die etwas verlorengegangene Orientierung zurückgibt, darauf hat man gehofft und es der Geschichte gewünscht.
So aber bleiben interessante gut recherchierte Fakten und ein schriftstellerisches Experiment, das beileibe nicht in einer Dystopie endet, aber es gibt noch Luft nach oben.
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Gebundenes Buch
Ort: Das Meer, in unmittelbarer Nähe zum Festland. Zeitpunkt: Ein nicht näher spezifizierter Zeitraum in der Zukunft. Yada, fast achtzehn Jahre alt, lebt mit ihrem Vater und einigen anderen Bewohnern auf einer Seestatt, denn das Festland ist aufgrund von Naturkatastrophen in einem …
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Ort: Das Meer, in unmittelbarer Nähe zum Festland. Zeitpunkt: Ein nicht näher spezifizierter Zeitraum in der Zukunft. Yada, fast achtzehn Jahre alt, lebt mit ihrem Vater und einigen anderen Bewohnern auf einer Seestatt, denn das Festland ist aufgrund von Naturkatastrophen in einem chaotischen Zustand. An ihre Mutter kann Yada sich kaum erinnern, es heißt, sie wäre ihrer psychischen Krankheit erlegen. Um die Tochter vor demselben Schicksal zu bewahren, wird Yada von ihrem Vater beschützt – oder sollte man lieber sagen: überwacht? Denn die Ungereimtheiten häufen sich und als Yada eines Tages die Flucht aufs Festland gelingt, stellt sie fest, dass ihr Vater nicht nur in Bezug auf die Zustände in Deutschland, sondern auch in Bezug auf ihre Mutter gelogen hat. Ein über Jahre hinweg sorgfältig aufgebautes Kartenhaus an Lügen stürzt zusammen und Yada findet sich in einer Realität wieder, in der sie erst lernen muss, sich zurechtzufinden. Womit sie am wenigsten gerechnet hat: Yada findet ihre totgeglaubte Mutter wieder, die als freischaffende Künstlerin in Berlin lebt. Sie ist eine Berühmtheit, weil sie einst Prophezeiungen über die Zukunft verkündete, von denen viele in Erfüllung gingen. Seitdem wird sie als „das Orakel“ bezeichnet, wogegen Helena unermüdlich ankämpft – doch ohne Erfolg. Als wieder eine ihrer Verkündungen wahr wird, beschließt sie gemeinsam mit ihrer Tochter und ein paar engen Freunden ihre Stimme für eine gute Sache zu nutzen.
Dem Roman „Auf See“ liegt nicht nur eine äußerst interessante Idee zugrunde, sondern auch ein ungewöhnliches Konzept. Wir tauchen abwechselnd in die Perspektive der Tochter, Yada, und der Mutter, Helena, ein – gegen Ende des Romans kommen noch weitere Stimmen hinzu. Die Passagen, die Yada und Helena gewidmet werden, werden von Essays zu historischen Themen unterbrochen. Sie gehören romanintern zu dem von Helena erarbeiteten und sukzessive erweitereten Archiv, sind aber gleichzeitig Themen, die die Autorin selbst brennend interessieren – die, so lässt sich vermuten, sie zu ihrem dystopischen Werk inspiriert haben – und die sie für uns, die Leser, in ansprechender und spannender Form interpretiert und zusammenfasst. So erfahren wir über den Betrüger Gregor MacGregor, der sein Geld damit verdiente, dass er Land einer von ihm erfundenen Insel verkaufte; wir lernen Ernest Hemingways jüngeren Bruder Leicester kennen; wir erhalten Geschichtsunterricht für die Insel Nauru und wie deren reiche Phosphatreserven – nichts anderes als Vogelscheiße – das Leben seiner Einwohner über Jahrzehnte hinweg bestimmen sollte; wir erhalten einen groben Überblick über die Entstehung der Sekte Scientology und dürfen zusammen mit der Autorin zu dem Geburtsort des modernen Neoliberalismus reisen – um nur einige Beispiele zu nennen. Wir haben hier somit einen utopischen Roman vorliegen, der um eine Essaysammlung bereichert wurde. Mit anderen Worten, uns liegt mit „Auf See“ ein fiktional-wissenschaftliches Konglomerat vor – wenn das mal keine innovative und spannende Idee ist! Ich habe die Lektüre von „Auf See“ sehr genossen und habe mich gerne auf derartig anregende Weise weiterbilden lassen. Allerdings gerät zugunsten der historischen Einschübe die fiktive Ebene teilweise zu kurz, was mich zu der Schwachstelle des Romans kommen lässt, und zwar löst sich die Geschichte gegen Ende etwas zu schnell und abrupt in Wohlgefallen auf, wodurch einige Fragen unbeantwortet und einige Nebenhandlungen unaufgelöst bleiben. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Auf See“ um einen wertvollen und nachdenklich stimmenden Roman, den ich allen Lesern, die sich sowohl für utopische/dystopische Ideen als auch für historische Themen interessieren, aufs Wärmste empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Hier war es tatsächlich einmal das Cover, das mich neugierig gemacht hat, das sieht für mich wie ein Cover aus den 70iger Jahren aus. Auch der Klappentext klang vielversprechend und gibt schon einige Details der Geschichte preis. Zunächst hatten mir die Abschnitte gefallen, in denen …
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Hier war es tatsächlich einmal das Cover, das mich neugierig gemacht hat, das sieht für mich wie ein Cover aus den 70iger Jahren aus. Auch der Klappentext klang vielversprechend und gibt schon einige Details der Geschichte preis. Zunächst hatten mir die Abschnitte gefallen, in denen das Mädchen, die auf der abgeschirmten Station lebt, gut gefallen. Das ungewöhnliche Leben dort wird gut dargestellt. Später dann war ich sehr beeindruckt von den Abschnitten, in denen Helenas Geschichte erzählt wird. Alle Abschnitte , auch die eingefügten Archivberichte, lesen sich dabei flüssig und die unterschiedlichen Eindrücke werden gut dargestellt. Erst im letzten Drittel etwa flachte die Geschichte für meinen Geschmack her ab, da passiert eine Menge, es gibt viel zu verfolgen, gleichwohl fehlte mir zum Teil die Dichte der ersten Abschnitte. Die Nebenfiguren, die viel Potenzial haben, blieben mir zu blass. Das Ende war mir nicht rund , eher ein wenig so, als müsste noch der ein oder andere Protagonist abgearbeitet werden. Tatsächlich musste ich jetzt gerade stark nachdenken, wie das Ende denn nun war, und das, obwohl ich das Buch erst vor einigen Stunden beendet hatte. Schade.
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Gebundenes Buch
Utopia dekonstruiert oder doch ein dystopisch anmutender Familienroman?
Es fällt mir ausgesprochen schwer, eine Rezension über Theresia Enzensbergers Roman „Auf See“ zu schreiben.
Die Handlung ist in der näheren Zukunft angesiedelt. Im Mittelpunkt steht zunächst das …
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Utopia dekonstruiert oder doch ein dystopisch anmutender Familienroman?
Es fällt mir ausgesprochen schwer, eine Rezension über Theresia Enzensbergers Roman „Auf See“ zu schreiben.
Die Handlung ist in der näheren Zukunft angesiedelt. Im Mittelpunkt steht zunächst das Leben auf der „Seestatt Vineta“, einer künstlich angelegten schwimmenden „Wohn- und Forschungsinsel“ mitten in der Ostsee. Sie wurde ursprünglich als Zufluchtsort errichtet, weil die Welt auf dem Festland durch klimatische Veränderungen und soziale Unruhen zu zerbrechen droht(e). Enzensberger greift in ihrem Roman die Idee des „Seasteading“ auf - Siedlungen, die quasi im rechts- und steuerfreien Raum in internationalen Gewässern entstehen. Auf diesen Inseln, die sich der Kontrolle durch Staaten entziehen, sind die unterschiedlichsten Modelle menschlichen Zusammenlebens möglich, niemand ist Rechenschaft schuldig und auch Forschende können frei von sämtlichen Regularien arbeiten.
Die 17-jährige Yada ist die Tochter des Seestattgründers Vineta. Sie lebt dort völlig isoliert von der äußeren Welt. Ihr Tagesablauf ist streng getaktet - die Beschäftigungen legt der Vater fest, Kontakt hat sie fast ausschließlich zu ihm und ihren Lehrern. Die ursprüngliche Idee eines autarken Seasteading-Projekts wurde aber auch nach vielen Jahren nicht umgesetzt. Noch immer werden zahlreiche Lebensmittel außerhalb gekauft, die Nachhaltigkeitsziele scheinen keine Priorität zu haben, immer wieder verlassen Wissenschaftler enttäuscht das Projekt. Über Yada hängt drohend eine möglicherweise durch ihre Mutter vererbte Krankheit. Medikamente sollen das Ausbrechen verhindern. Irgendwann kommen Yada Zweifel am Weltbild, das ihr vermittelt wurde. Warum wurde die Seestatt wirklich errichtet? Kann sie ihrem Vater vertrauen? Sie merkt, dass es viele Ungereimtheiten gibt und beginnt heimlich zu recherchieren.
Ein weiterer Erzählstrang ist auf dem Festland angesiedelt. Wir folgen Helena durch ihren Alltag. Sie ist Künstlerin, Sektenführerin und Orakel, aber in erster Linie plan-, halt- und antriebslos. Ganz zufällig wurde sie durch die Macht der sozialen Medien sowie durch den Einfluss zahlreicher Influencer:innen zum Orakel und zur Sektenführerin. Die Rollen sind ihr lästig, niemand will glauben, dass nur ein Missverständnis vorliegt, irgendwann gibt sie auf, sich zu erklären und ihren Anhänger:innen das, was diese zu erwarten scheinen. Das einzige, was Helena zu faszinieren scheint, ist ihr Archiv. Sie sammelt dort wenig bekannte historische Fakten über Visionäre, Utopisten, Sektenführer, Hochstapler und Betrüger, die ihren eigenen Staat gründen wollten oder vorgaben dies zu tun. Die Archivaufzeichnungen fand ich sehr spannend, weil sie unglaubliche, wenig bekannte Geschichten erzählen, die tatsächlich historisch belegt sind.
Insgesamt gefällt mir die Idee hinter diesem Roman und auch die Figur der Helena, bei der die öffentliche Wahrnehmung überhaupt nicht mit dem echten Menschen in Einklang steht, sehr gut. Enzensberger thematisiert Ausbeutung, alternative Wahrheiten, unterschiedliche Möglichkeiten menschlichen Zusammenlebens, entlarvt Projekte, die nur oberflächlich gesehen im Dienste der Menschheit stehen, als egozentrische Vorhaben.
Auf See liest sich gut, ist thematisch interessant und trotzdem merkwürdig unspektakulär. Ich empfand eine große Distanz zu den Figuren und der Erzählweise. Nach der Lektüre bleibt bei mir trotz vieler toller Ideen ein Gefühl der Unzufriedenheit zurück, ohne dass ich so genau festmachen könnte, woran das eigentlich liegt.
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Gebundenes Buch
Eine schwimmende Stadt in der Ostsee
Die, aus Berlin stammende, Autorin Theresia Enzensberger hat mit ihrem Roman "Auf See" ein Buch geschrieben, welches schon alleine wegen des Covers dem möglichen Leser ins Auge sticht. Dieses Cover wurde mit kräftigen sowie sehr gut deckenden …
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Eine schwimmende Stadt in der Ostsee
Die, aus Berlin stammende, Autorin Theresia Enzensberger hat mit ihrem Roman "Auf See" ein Buch geschrieben, welches schon alleine wegen des Covers dem möglichen Leser ins Auge sticht. Dieses Cover wurde mit kräftigen sowie sehr gut deckenden Farben und äußerst prägnanten Kontrasten gestaltet.
"Auf See" ist ein Roman voller Fiktion, welcher doch auch wiederum ganz nah am wirklichen Leben spielt.
Die Protagonistin, Yada genannt, wächst dabei von klein auf in dieser schwimmenden Stadt heran, da die ganze restliche Welt, schon seit einiger Zeit, nach und nach zerfällt und zugrunde geht.
Doch auch dieser Inselstadt ist nach einer sehr blühenden Zeit keine all andauernde Blütezeit geschenkt und dieser verfällt nun langsam immer mehr und wird selber alt sowie unbrauchbar. Doch eines Tages macht Yada eine Entdeckung...
Lest selber die spannende Geschichte!
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Gebundenes Buch
Bedrückende Zeitreise
Der Retro-Look des Buchcovers hat mich gleich angesprochen und auch, die Science-Fiction Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist großartig.
Das erste Kapitel liest sich erstmal anstrengend, da es voll ist von Erklärungen und Rückblenden. Aber kein …
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Bedrückende Zeitreise
Der Retro-Look des Buchcovers hat mich gleich angesprochen und auch, die Science-Fiction Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist großartig.
Das erste Kapitel liest sich erstmal anstrengend, da es voll ist von Erklärungen und Rückblenden. Aber kein Wunder, es braucht ein paar Seiten, um in die dystopische (gar nicht mal so weit entfernte) Zukunft einzutauchen.
Sobald man den Wissenstand der Protagonistin Yada erreicht hat, liest sich die Geschichte spannungsvoll und zügig. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, in zügigen Schritten schreitet man durch die Geschichte, ohne, dass sich unnötige Längen auftun. Ich mag auch, dass die Geschichte in zwei Perspektiven erzählt wird. Wie die beiden Protagonistinnen zusammenfinden und die Geschichten verwoben sind, ist ein spannungsvolles Moment.
Ich freue mich über diese Geschichte mit weiblichen Hauptpersonen, in der klar wird, dass Männer zur Weltrettung wohl nicht gemacht sind. Gescheiterte Utopien treffen auf die harte Realität.
Endlich eine Dystopie, die das weibliche Erleben in den Mittelpunkt stellt und ohne überhöhende Technisierungs- und Digitalisierungskritik auskommt. Stattdessen stehen Neoliberalismus, Kapitalismus und die verehrende Umweltzerstörung im Zentrum dieses Romans.
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Gebundenes Buch
Mit "Auf See" gelingt Theresia Enzensberger ein großartiges und zeitweise verstörend realistisches Zukunftskonstrukt, das mich zeitweise nachdenklich zurück gelassen hat. Von der ersten Seite an fesselt das Buch und zieht seine Leser*innen unweigerlich in eine erstaunlich …
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Mit "Auf See" gelingt Theresia Enzensberger ein großartiges und zeitweise verstörend realistisches Zukunftskonstrukt, das mich zeitweise nachdenklich zurück gelassen hat. Von der ersten Seite an fesselt das Buch und zieht seine Leser*innen unweigerlich in eine erstaunlich abwechslungsreiche Geschichte, die auch Fragen für unsere eigene Zukunft aufwirft. Wie sollen wir uns verhalten? Was ist sicher und was erwartet uns? Sind Freiheit und Sicherheit in einer Zukunft, in der die Natur durch Klimawandel und andere menschengemachte Katastrophen langsam zerstört wird überhaupt noch zusammen möglich? Wissenschaftliche Innovation in Form der "Seestatt" entwickelt sich von der schön geglaubten Utopie eines autarken Systems zur Dystopie eines Zerfalls menschlicher Innovationskraft. Hier zeigt sich auch, dass diejenigen, die mächtig sind nicht zwangsweise auch diejenigen sind, die Macht haben sollten.
Eine unbedingte Leseempfehlung!
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