Barbara Leciejewski
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Am Meer ist es schön (eBook, ePUB)
Roman Ein emotionaler Roman über eine Freundschaft unter Verschickungskindern
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Die bewegende Geschichte einer Kinderfreundschaft - gefühlvoll erzählt von Bestsellerautorin Barbara Leciejewski Frau Petri zerriss Susis Brief, einmal, zweimal, dreimal, viermal. Kleine Fetzen flogen in den Mülleimer. »Nimm diese hübsche Ansichtskarte, schreib etwas Schönes. Darüber freuen sich deine Eltern ganz sicher, und das möchtest du doch, oder nicht?« Sechs Wochen Kuraufenthalt an der Nordsee - ein toller Urlaub, versprechen ihr die Eltern. Doch die achtjährige Susanne und die übrigen Kinder verbringen im »Haus Morgentau« die schlimmste Zeit ihres Lebens. Wer den Teller ni...
Die bewegende Geschichte einer Kinderfreundschaft - gefühlvoll erzählt von Bestsellerautorin Barbara Leciejewski Frau Petri zerriss Susis Brief, einmal, zweimal, dreimal, viermal. Kleine Fetzen flogen in den Mülleimer. »Nimm diese hübsche Ansichtskarte, schreib etwas Schönes. Darüber freuen sich deine Eltern ganz sicher, und das möchtest du doch, oder nicht?« Sechs Wochen Kuraufenthalt an der Nordsee - ein toller Urlaub, versprechen ihr die Eltern. Doch die achtjährige Susanne und die übrigen Kinder verbringen im »Haus Morgentau« die schlimmste Zeit ihres Lebens. Wer den Teller nicht leer isst, die Regeln bricht oder sich anderweitig aufsässig zeigt, wird von den Erzieherinnen hart bestraft. Kein Hilferuf dringt zu den Eltern durch, denn die Briefe der Kinder werden kontrolliert. Doch immer wieder schlagen Susanne und ihre Freunde den »Tanten« ein Schnippchen. Dann kommt es zu einem Vorfall, der Susanne noch Jahrzehnte später in ihren Alpträumen verfolgt - bis sie beschließt, sich endlich dem Trauma ihrer Kindheit zu stellen. »Ich habe bisher kein Buch zum Thema gelesen, das so derart genau und einfühlsam die weitreichenden innerseelischen Folgen darstellen konnte.« Anja Röhl, Initiative Verschickungskinder e.V.
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Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen »richtigen« Beruf an und zog fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die Liebe zum Schreiben ließ sie allerdings nie los, inzwischen ist sie Bestsellerautorin und glücklich in ihrem Traumberuf.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 30. Mai 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783843735339
- Artikelnr.: 72260032
Was auf dem Cover nach einem relativ leichten und netten Roman aussieht, wiegt schwerer als man denkt.
Das Cover spiegelt das Bild wider, das wohl die meisten Eltern hatten, die ihre Kinder in eine Kur in ein Verschickungsheim gaben. Die Kinder spielend am Meer mit gleichaltrigen, ein schöner …
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Was auf dem Cover nach einem relativ leichten und netten Roman aussieht, wiegt schwerer als man denkt.
Das Cover spiegelt das Bild wider, das wohl die meisten Eltern hatten, die ihre Kinder in eine Kur in ein Verschickungsheim gaben. Die Kinder spielend am Meer mit gleichaltrigen, ein schöner Urlaub. Das Buch bringt sehr eindrücklich die Wahrheit rüber, die sich Tag für Tag in diesen Heimen abgespielt hat.
Sehr gelungen fand ich persönlich, wie diese Tage, Wochen und Monate aus Kindersicht erzählt wurden, man spürt richtig diese Machtlosigkeit gegen die sogenannte „Schwarze Pädagogik“.
Als Kritikpunkt möchte ich anbringen, dass mir die Zwischensequenzen aus erwachsenen Sicht immer etwas langatmig und teilweise überflüssig vorkamen, sie verhelfen zu einer sinnvollen Einordnung, hätten aber etwas kürzer ausfallen können.
Für alle, die sich mit diesem oft vergessenen Teil der Geschichte beschäftigen wollen kann ich dieses Buch sehr empfehlen, es ist teilweise etwas aufwühlend, aber doch sehr informativ.
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Kinderkurheim
Susi ist zu schmächtig, sagt der Amtsarzt, und empfiehlt für die Achtjährige einen Aufenthalt an der Nordsee. Die Familie hat Glück, denn die Krankenkasse bewilligt eine mehrwöchige Kur im Kinderheim „Haus Morgentau“. Gleichaltrige …
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Kinderkurheim
Susi ist zu schmächtig, sagt der Amtsarzt, und empfiehlt für die Achtjährige einen Aufenthalt an der Nordsee. Die Familie hat Glück, denn die Krankenkasse bewilligt eine mehrwöchige Kur im Kinderheim „Haus Morgentau“. Gleichaltrige Spielgefährten, kräftigende Mahlzeiten und gesunde Luft am Meer locken zu einem unvergesslichen Sommer. Unvergessen wird er bleiben, aber anders als erwartet.
Im Jahre 2018 wird Susanne ins Pflegeheim Abendrot gerufen, die Mutter liegt im Sterben. Zufällig oder schicksalhaft, wer weiß das schon, entspinnt sich ein Gespräch über den Sommer 1969, jenen Sommer, in dem die erste Mondlandung stattgefunden hat, jenen Sommer, den Susanne in St. Peter-Ording im Haus Morgentau verbracht hat. Während ihr damals niemand geglaubt hat, der Arzt alles als rege Phantasie eines einfallsreichen Kindes abgetan hat, hören ihr ihre Mutter und ihre Tochter nun gebannt zu, denn was sich an der Nordsee zugetragen hat, lässt die beiden, ebenso wie den Leser, sprachlos zurück. Extrem reduziert und trotzdem unglaublich, schildert Barbara Leciejeweski die unfassbaren Zustände, wie sie sich leider tatsächlich von der Nachkriegszeit bis in die 1990er-Jahre zugetragen haben. Pädagogik, von der Nazizeit geprägt, mit lieblosen „Tanten“, die nichts außer blindem Gehorsam und der Einhaltung strenger Regeln erwarten, gibt hier den schroffen Ton an. Damit die Geschichte nicht nur trostlos daherkommt, erzählt Leciejewski auf einer zweiten Zeitebene, 2018, von der erwachsenen Susanne, die allerdings immer noch unter dieser Zeit leidet und gegen Alpträume kämpft. Jetzt aber ist der rechte Moment gekommen, um sich diesem Trauma zu stellen, der Familie die bleibenden Eindrücke von der schrecklichen Zeit im Kinderhaus zu berichten. Nach und nach kommen auch noch Susannes Geschwister dazu und ein herzlicher Austausch findet statt. Dass ein Verdrängen oft nicht weiterhilft, sondern ein Aufarbeiten notwendig ist, wird immer deutlicher. Den hoffnungsvollen Ausblick untermalt dann schlussendlich Udo Jürgens mit „Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf“, ein überaus passendes Lied, dessen Melodie noch in mir nachhallt zum schönen Ende, das die Autorin für Susanne gefunden hat.
Auch wenn Barbara Leciejewski den Alltag im Kinderkurheim nicht so drastisch und grausam beschreibt wie manch andere Autoren vor ihr und die Realität wohl noch viel schlimmer war, so trägt auch dieses Buch wesentlich dazu bei, dass das Thema „Kinderverschickung“ nicht in Vergessenheit gerät und die „schwarze Pädagogik“ hoffentlich nie wieder zur Anwendung kommt, um die grundsätzlich „bösen Kinder“ richtig zu „erziehen“. Gehört werden und ernst genommen werden – diesem Ziel für die Betroffenen rückt der bewegende Roman „Am Meer ist es schön“ ein Stückchen näher. Auch wenn ich mir am Anfang des Buches noch ein bisschen mehr an Emotionen gewünscht hätte, so ist es dennoch eine gelungene Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.
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Statt Erholung bleibt ein Trauma zurück
„Am Meer ist es schön“, diesen Satz hörte Susanne oft, bevor sie in den 1960er Jahren als unterernährtes Kind im Alter von 9 Jahren an die Nordsee zur Kur verschickt wurde. Zusammen mit vielen anderen Kindern kam sie ins …
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Statt Erholung bleibt ein Trauma zurück
„Am Meer ist es schön“, diesen Satz hörte Susanne oft, bevor sie in den 1960er Jahren als unterernährtes Kind im Alter von 9 Jahren an die Nordsee zur Kur verschickt wurde. Zusammen mit vielen anderen Kindern kam sie ins Kinderheim „Haus Morgentau“, wo sie anstatt sich zu erholen die schlimmste Zeit ihres Lebens verbrachte. Die Kinder wurden dort von den „Tanten“ grob behandelt und oft barbarisch gequält. Als Susanne nach vielen Wochen endlich wieder nach Hause durfte wurde es für sie nochmal traumatisch, da ihre Eltern ihr nicht glauben wollten, was sie dort erleben musste.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2018. Susannes Vater ist längst verstorben und mit ihrer Mutter, die im Altenheim lebt, geht es dem Ende zu. Als diese sich bei Susanne für ihr damaliges Verhalten entschuldigt, kommen plötzlich die Erinnerungen mit Macht zurück. Im Beisein ihrer Geschwister Edith und Wolfgang und ihrer inzwischen 25jährigen Tochter Julia erzählt Susanne ihre Geschichte, redet sich die ganze, über viele Jahre mitgeschleppte, Qual von der Seele …
Barbara Leciejewski ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie wurde in Mühlbach, Rheinland-Pfalz, geboren und zog später nach München, wo sie Germanistik und Theaterwissenschaft studierte. Zunächst arbeitete sie in verschiedenen Jobs am Theater und wurde dann Synchroncutterin. Seit 2015 widmete sie sich nur noch dem Schreiben. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und wurde inzwischen zur Bestsellerautorin. „Am Meer ist es schön“ ist ihr neuester Roman, der im List-Verlag am 30.05.25 erschienen ist.
Mit diesem Roman, der gut recherchiert und emotional mitreißend geschrieben ist, leistet die Autorin ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung des Themas Kinderverschickung in der Nachkriegszeit. Unglaublich, was damals geschehen konnte, ohne dass irgendjemand eingriff und das Leid der Kinder verhinderte. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart am Sterbebett der Mutter blickt Susanne zurück auf die Zeit damals, als sie zur „Erholung“ ans Meer verschickt wurde, und berichtet ihrer Tochter und ihren Geschwistern darüber. Wir erleben das ganze Leid hautnah mit, erfahren aber auch wie die betroffenen Kinder damals zusammenhielten und lebenslange Freundschaften daraus entstanden sind.
Fazit: Ein sehr emotionaler Roman, den zu lesen sich wirklich lohnt. Meine Empfehlung!
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Susanne ist 8 Jahre alt und soll in Kur gehen. Es soll wie ein toller Urlaub werden. Doch was sie und die anderen Kinder im Haus Morgentau erleben, traumatisiert sie fürs ganze Leben. Erzählt wird die Geschichte in Gegenwart und Vergangenheit. In der Gegenwart wird Susanne mit dem …
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Susanne ist 8 Jahre alt und soll in Kur gehen. Es soll wie ein toller Urlaub werden. Doch was sie und die anderen Kinder im Haus Morgentau erleben, traumatisiert sie fürs ganze Leben. Erzählt wird die Geschichte in Gegenwart und Vergangenheit. In der Gegenwart wird Susanne mit dem bevorstehenden Tod ihrer Mutter konfrontiert und im Pflegeheim kommt die Geschichte der Kur auf den Tisch. Erst jetzt hört ihr ihre Mutter zu, was damals geschehen ist. Außerdem erfahren ihre Geschwister endlich, was damals geschehen ist. Im Vergangenheitsstrang erzählt Susanne, was ihr und den Kindern an der Nordsee widerfahren ist. Es ist schwer zu lesen, was die Erzieherinnen damals angerichtet haben. Dieses hilflose Ausgeliefertsein ist furchtbar. Die Autorin spricht ein Thema an, das eher stiefmütterlich behandelt wird, obwohl diese Kinderverschickung so viele Menschen betroffen hat. Das Haus Morgentau steht nur als Beispiel für ein Heim, wo so schreckliche Dinge geschehen sind und es gibt unendlich viele Heime mehr, wo es noch schlimmer zuging. Eine sehr berührende, wenn auch schwer erträgliche Geschichte, die aber wichtig ist, dass sie erzählt wird. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt.
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Zum Inhalt:
Was als Kuraufenthalt für Kinder gedacht war, wird für die Kinder zum absoluten Horrortripp. Statt entsprechend ihrer Defizite gefördert zu werden, werden sie gequält und hart bestraft, wenn sie aufsässig sind. Die Eltern erfahren nichts davon, denn die Briefe …
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Zum Inhalt:
Was als Kuraufenthalt für Kinder gedacht war, wird für die Kinder zum absoluten Horrortripp. Statt entsprechend ihrer Defizite gefördert zu werden, werden sie gequält und hart bestraft, wenn sie aufsässig sind. Die Eltern erfahren nichts davon, denn die Briefe werden kontrolliert. Auch Jahre später leiden sie unter den Folgen.
Meine Meinung:
Mir war die Geschichte der Verschickungskinder nicht wirklich bekannt und ich finde es echt schrecklich, was wahrscheinlich zehntausende Kinder durchleiden mussten. Hier wird in wechselnden Zeiten die Geschichte von Susanne erzählt, mal in der Vergangenheit im Haus Morgentau, mal in der Gegenwart mit der Familie von Susanne. Ich fand es eine enorm emotionale Geschichte, die zudem auch sehr gut erzählt war. Ich musste immer wieder daran denken, wie schrecklich sich die Kinder gefühlt haben müssen, wie sehr es auch später ihr Leben bestimmt hat. Ein tolles Buch, dass es verdient gelesen zu werden.
Fazit:
Tolle Geschichte
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Gebundenes Buch
Einfühlsam erzählt
Die achtjährige Susanne wird von ihren Eltern zu einem vermeintlich erholsamen Kuraufenthalt an die Nordsee geschickt. Doch statt Urlaub erlebt sie im Heim „Haus Morgentau“ eine schlimme Zeit voller Strenge, Einschüchterung, Angst und …
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Einfühlsam erzählt
Die achtjährige Susanne wird von ihren Eltern zu einem vermeintlich erholsamen Kuraufenthalt an die Nordsee geschickt. Doch statt Urlaub erlebt sie im Heim „Haus Morgentau“ eine schlimme Zeit voller Strenge, Einschüchterung, Angst und Strafen. Die Kinder werden von den Erzieherinnen, den sogenannten „Tanten“ hart behandelt, und ihre Briefe nach Hause werden zensiert. Trotz allem gelingt es Susanne und den anderen Kindern manchmal, auch schöne Momente zu erleben oder manchen Sanktionen davonzukommen.
Jahre später, als ihre Mutter im Sterben liegt, beschließt Susanne, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Geschichte ist nicht kitschig, sondern sehr authentisch erzählt. Sie berührt tief, ist aber durch die entstandenen Freundschaften auch hoffnungsvoll. Besonders der Erzählstrang in der Vergangenheit ist eindrucksvoll geschrieben.
Der Schreibstil ist leicht, flüssig und angenehm unaufgeregt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen – vielleicht nicht ganz so sehr wie andere Werke der Autorin, aber es hat mich bewegt und zum Nachdenken gebracht. Es greift ein ernstes Kapitel auf, das damals viele Kinder betroffen hat und das viele bis heute nicht loslässt. Dabei wird nichts verharmlost, aber auch nicht dramatisiert, stattdessen vermittelt die Geschichte trotz allem Hoffnung.
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Gebundenes Buch
Unvorstellbar traurig
Wie stark täuschen der Titel und das heitere Titelbild über den tragischen, unvorstellbaren und menschenverachtenden Lebensabschnitt tausender Kinder hinweg, die durch die relativ kurze, aber deswegen nicht weniger intensive Phase eines Kuraufenthalts in ihrem jungen …
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Unvorstellbar traurig
Wie stark täuschen der Titel und das heitere Titelbild über den tragischen, unvorstellbaren und menschenverachtenden Lebensabschnitt tausender Kinder hinweg, die durch die relativ kurze, aber deswegen nicht weniger intensive Phase eines Kuraufenthalts in ihrem jungen Lebens auf Dauer psychisch geschädigt sind. Die Autorin beschreibt mitfühlend den mehrere Wochen dauernden "Urlaub" im Kurheim "Haus Morgentau" und versteht es, die Not, Angst und ständige Kontrolle aller Beteiligten auf eindrucksvolle Weise zu schildern. Wie war so etwas über Jahrzehnte möglich? Warum wurde den Schilderungen der Kinder kein Glauben geschenkt? Welche Instanzen haben sich einer Mitwisserschaft schuldig gemacht? Wie werden die Kinder von damals mit den erlittenen Verwundungen in ihrem heutigen Leben fertig? Zwangsläufig drängen sich dem Leser diese oder ähnliche Fragen auf und lassen ihn ratlos und entsetzt zurück.
Ein Buch, das schonungslos über Missstände aufklärt, die lange genug verschwiegen wurden.
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Gebundenes Buch
Susanne ist acht Jahre alt ,als sie zur Kur nach St.Peter Ording geschickt wird.Da sie unter gewichtig ist, soll sie dort aufgepäppelt werden und einen schönen Urlaub zusammen mit vielen anderen Kindern verbringen.So die Theorie - die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus. Susanne …
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Susanne ist acht Jahre alt ,als sie zur Kur nach St.Peter Ording geschickt wird.Da sie unter gewichtig ist, soll sie dort aufgepäppelt werden und einen schönen Urlaub zusammen mit vielen anderen Kindern verbringen.So die Theorie - die Wirklichkeit sieht jedoch ganz anders aus. Susanne erlebt, zusammen mit den anderen Kindern, eine albtraumhafte Zeit, die geprägt ist von Lieblosigkeit, Unterdrückung, Zwang und Gewalt.Schon bei ihrer Ankunft wurden Ihnen ihre Kuscheltiere weggenommen und bis zum Ende der Kur verwahrt,das wurde den Kindern als hygienische Maßnahme verkauft, wie grausam ist so etwas? Ihre Briefe nach Hause wurden zensiert, einzig der Zusammenhalt der Kinder untereinander, die es auch schafften,den sogenannten „Tanten“ ab und zu ein Schnippchen zu schlagen, ließ sie die Zeit ertragen. Nach ihrer Rückkehr unternahm Susanne den Versuch, ihren Eltern davon zu erzählen, ihr wurde jedoch nicht geglaubt.So verschloß sie die Erinnerungen, ganz tief in sich, und überstand auch die schweren Albträume, die sie immer wieder heimsuchten.Fast fünfzig Jahre später erzählt sie ihrer Mutter,ihrer Tochter und ihren Geschwistern, mit denen sie am Sterbebett ihrer Mutter im Pflegeheim zusammentrifft, was damals wirklich passiert ist.
Ich kenne bereits mehrere Bücher der Autorin und weiß, dass sie zu den von ihr behandelten Themen, immer eine ausführliche Recherche durchführt. Das ist auch in diesem Fall passiert und so präsentiert sie ungeschönt eine Geschichte,die an Grausamkeit kaum zu überbieten ist. Viele Jahrzehnte ist über diese Vorfälle der Mantel des Schweigens gebreitet worden und erst durch Journalisten, welche sich dieses Themas angenommen hatten, kamen die unglaublichen Vorfälle nach und nach ans Licht. Man vermag sich gar nicht vorzustellen, welchen körperlichen, aber vor allen Dingen seelischen Schaden die betroffenen Kinder dadurch erlitten haben. Bevor ich dieses Buch las, habe ich auch schon durch andere Literatur und mehrere Fernsehbeiträge zu diesem Thema ,einiges erfahren,war also nicht gänzlich unvorbereitet.Trotzdem erlebte ich beim Lesen eine wahre Achterbahn der Gefühle,es ist definitiv ein Buch ,was nicht so schnell aus dem Gedächtnis verschwindet.
Beim Lesen wurde mir wieder einmal bewusst, welches Glück ich damals gehabt habe, als ich - als zehn oder elfjähriges Mädchen - ebenfalls an die Nordsee, auf die wunderschöne Insel Borkum, verschickt wurde.Mich begleiten nunmehr seit vielen Jahrzehnten viele positive Erinnerungen an diese schöne Zeit Ich vergebe fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
„Nur allzu mitfühlend durfte man nicht sein. Oder zu ehrlich. Oder zu gewitzt. Zu lebhaft und unbeschwert. Zu sehr Kind.“ (277)
Was für ein Buch! Ich habe es innerhalb von 24 Stunden eingeatmet, so sehr hat es mich in seinen Bann gezogen. Und das, obwohl ich es zunächst …
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„Nur allzu mitfühlend durfte man nicht sein. Oder zu ehrlich. Oder zu gewitzt. Zu lebhaft und unbeschwert. Zu sehr Kind.“ (277)
Was für ein Buch! Ich habe es innerhalb von 24 Stunden eingeatmet, so sehr hat es mich in seinen Bann gezogen. Und das, obwohl ich es zunächst aufgrund des unscheinbaren Covers gar nicht wirklich in Erwägung gezogen hatte.
Wir begleiten Susanne auf zwei Zeitebenen, die sich immer wieder abwechseln: einmal im Jetzt, wo Dreh- und Angelpunkt das Seniorenheim ist, in dem ihre Mutter liegt; und dann im Sommer 1969, den sie mit ihren damals acht Jahren in einem Verschickungsheim verbracht hat. Stück für Stück erfahren wir von den grausamen Verhältnissen und der schwarzen Pädagogik, der die Kinder dort ausgesetzt waren und der Selbstverständlichkeit, mit der ihnen physische und psychische Gewalt angetan wurde.
Und obwohl manche der Szenen kaum auszuhalten sind, hat mich das Buch beim Lesen nicht runtergezogen. Ja, es war traurig und ja, ich habe ein paar Tränen verdrückt (und das mache ich beim Lesen eher selten) und vor allem hatte ich die ganze Zeit das Bedürfnis, die kleine Susanne ganz fest in meine Arme zu nehmen. Aber die Entwicklungen auf der Zeitebene der erwachsenen Susanne, die den Schrecken immer wieder unterbrechen, sorgen für Ausgleich. Hier hat die Autorin ein wunderbares Gerüst konstruiert, das die Lesenden durch den Roman trägt und mithilfe von mehr oder weniger expliziten Parallelen und Bezügen eine Balance herstellt. Und auch wenn ich normalerweise geneigt bin, ein Ende wie das dieses Buches als etwas zu gewollt zu kritisieren, ist es hier irgendwie stimmig und hat mir sogar gefallen 😉 .
Ich habe viel darüber nachgedacht, wie viele der älteren Menschen in unserer direkten Umgebung wohl in solchen Heimen waren und was sie dort erlebt haben müssen. Mit welcher Last sie seitdem durchs Leben gegangen sind und wie das vielleicht auch das ein oder andere Verhalten oder eine bestimmte pädagogische Haltung erklärt (wenn auch nicht entschuldigt). Eine Person in meinem familiären Umfeld hat letztens in einem Nebensatz ein Verschickungsheim erwähnt und ich habe mir fest vorgenommen, in einem geeigneten Augenblick einmal nachzufragen. Vielleicht möchte sie nichts erzählen, aber was, wenn doch, und bisher einfach nur niemand gefragt hat?
Fazit: Barbara Leciejewski ist mit Am Meer ist es schön ein Roman gelungen, der mich aufgewühlt hat, mich emotional in alle Richtungen mitgenommen hat und den ich nur allen empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Triggerwarnung: psychische Gewalt!
Ich habe lange kein Buch in diesem Format gelesen. Kein Buch, welches mich emotional so ergriffen und gleichzeitig so sprachlos zurückgelassen hat.
Ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte: die "Verschickungskinder". Die 8jährige …
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Triggerwarnung: psychische Gewalt!
Ich habe lange kein Buch in diesem Format gelesen. Kein Buch, welches mich emotional so ergriffen und gleichzeitig so sprachlos zurückgelassen hat.
Ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte: die "Verschickungskinder". Die 8jährige Susanne wird zur Erholungskur an die Nordsee geschickt. Was sie im "Haus Morgentau" erleben muss, hat allerdings mit Erholung so gar nichts zutun. Sie erlebt Gewalt, Erniedrigung, emotionale Kälte und harte Disziplin.
" Die Kleidung wird zugeteilt, die Kuscheltiere weggenommen." S.58
"Ihr wisst ja, erst müssen die Teller leer sein, dann dürft ihr aufstehen (...) begann wieder zu weinen, leise, diesmal eine weinen, voller Hoffnungslosigkeit.! S.65
Die Autorin wechselt im Buch zwischen der Vergangenheit 1969 und der aktuellen Zeit (2018). Aufgrund des Wechsels erleben wir Susanne als junges, kleines Mädchen und als erwachsene Frau. Ein beeindruckender Roman, der mich an der einen oder anderen Stelle schlucken lies. Die Autorin schafft es zwei unterschiedliche Stimmungen und Geschichten zu schaffen, der Szenenwechsel ist absolut passen gewählt und angenehm ineinander verflochten.
Bitte vom Cover nicht abschrecken lassen, dieses zeigt lediglich, was man zu erwarten dachte. Die Realität der Kinder sah ganz anders aus. Und dieses Realität zieht sich bis heute in die Köpfe vieler Menschen:
"Ich wollte nur vergessen, ich wollte seit meinem neunten Lebensjahr nur vergessen und so tun, als ob es vorbei wäre. Die Alpträume handeln immer vom Haus Morgentau. Immer. Ich bin dann wieder klein und mache ins Bett und Tante Erna steht neben mir und ich habe Todesangst." S. 269
Gut, dass wir unsere Kinder heute nicht mehr "mit der Hand erziehen" (S.177), und endlich genug Wissen darüber haben, was eine gewaltvolle Erziehung mit sich bringt.
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