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Über 15 Millionen Mal wurden Kinder in der BRD und der DDR seit 1945 zur Kur geschickt. Für viele von ihnen waren diese Wochen prägend - und doch haben sie kaum darüber geredet. Dieses Buch erzählt die wenig bekannte Geschichte der deutschen Verschickungskinder.Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen.Lena Gilhaus folgt den Spuren w...
Über 15 Millionen Mal wurden Kinder in der BRD und der DDR seit 1945 zur Kur geschickt. Für viele von ihnen waren diese Wochen prägend - und doch haben sie kaum darüber geredet. Dieses Buch erzählt die wenig bekannte Geschichte der deutschen Verschickungskinder.
Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen.
Lena Gilhaus folgt den Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Millionen Kinder aus der BRD und der DDR verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Heimen, an der Nord- und Ostsee, in den Bergen und auch im Ausland. Sie sollten dort zu Kräften kommen und gesund werden - viele erlebten diese Zeit aber als Grauen. Erst in den 70er- und 80er-Jahren änderten sich die Kurkonzepte langsam.
Wo liegen die historischen Wurzeln der Kinderverschickung? Hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Wie waren die Kuren organisiert, wer finanzierte sie - und wer profitierte davon? Wie war der Alltag, was erlebten die Kinder dort - und welche Tiefenwirkungen hatte das für die Gesellschaft der Nachkriegszeit? Spannend, anschaulich und erschütternd: Lena Gilhaus erzählt anhand unveröffentlichter Dokumente und vieler Erlebnisberichte die verdrängte Geschichte der Kinderkuren.
Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen.
Lena Gilhaus folgt den Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Millionen Kinder aus der BRD und der DDR verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Heimen, an der Nord- und Ostsee, in den Bergen und auch im Ausland. Sie sollten dort zu Kräften kommen und gesund werden - viele erlebten diese Zeit aber als Grauen. Erst in den 70er- und 80er-Jahren änderten sich die Kurkonzepte langsam.
Wo liegen die historischen Wurzeln der Kinderverschickung? Hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Wie waren die Kuren organisiert, wer finanzierte sie - und wer profitierte davon? Wie war der Alltag, was erlebten die Kinder dort - und welche Tiefenwirkungen hatte das für die Gesellschaft der Nachkriegszeit? Spannend, anschaulich und erschütternd: Lena Gilhaus erzählt anhand unveröffentlichter Dokumente und vieler Erlebnisberichte die verdrängte Geschichte der Kinderkuren.
Lena Gilhaus, geboren 1985, studierte Politikwissenschaften in Greifswald und Bonn. Sie lebt seit 2009 in Köln und arbeitet als freie Radio- und Fernsehautorin für Wellen der ARD, meist den WDR und Deutschlandradio. Für ihre Film- und Hörfunkreportagen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie den Katholischen Medienpreis für ihre TV-Dokumentation zum Thema Verschickungskinder.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 6. Juli 2023
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 132mm x 34mm
- Gewicht: 448g
- ISBN-13: 9783462002881
- ISBN-10: 3462002880
- Artikelnr.: 24733855
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
»Wie fürchterlich das war, für hunderte, für tausende. Das ist mir vorher nicht klar gewesen. [...] Ein sehr lesenswertes, [...] faszinierendes Buch.« Jörg Thadeusz WDR 2 Jörg Thadeusz 20230919
Als ich das Wort „Verschickungskinder“ zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich spontan an die Kinder, die ihm Rahmen der Kinderlandverschickung im Zweiten Weltkrieg „verschickt“ wurden. Aber das Buch „Verschickungskinder“ von Lena Gilhaus handelt nicht von ihnen. …
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Als ich das Wort „Verschickungskinder“ zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich spontan an die Kinder, die ihm Rahmen der Kinderlandverschickung im Zweiten Weltkrieg „verschickt“ wurden. Aber das Buch „Verschickungskinder“ von Lena Gilhaus handelt nicht von ihnen. Die Journalistin schreibt vielmehr über die mehr als 15 Millionen Mal, bei denen Kinder ab dem Kindergartenalter (manche waren erst zwei Jahre alt!) wegen unterschiedlicher (zum Teil völlig irrwitziger) Indikationen in Kur geschickt wurden. Ein erschreckendes Buch das sehr schwer zu verdauen ist.
Aber von vorn.
Matthias Vollmer, genannt Matthes, reiste im Frühjahr 1967 zusammen mit seiner jüngeren Schwester Barbara zur „Kinderkur“ nach Sylt. Ziel war es, dass die Kinder zunähmen „und sich bei Spiel, Spaß und gutem Essen an der Nordsee vom verrußten Ruhrpott erholen könnten“. Rund 50 Jahre später schafft er es 2017, mit seiner Tochter Lena über die Erlebnisse zu sprechen, später machen sie die Reise noch einmal zusammen. Die Journalistin recherchiert in der Folge über die Kinderkuren und muss erkennen: die Erfahrungen ihres Vaters sind keine Einzelfälle. In Onlineforen melden sich unzählige andere ehemalige „Verschickungskinder“ und berichten von Essenszwang, Vernachlässigung, Isolation und immer wieder von Gewalt sowohl physisch, psychisch und s**uell. Die schwarze Pädagogik von Johanna Harrer wirkte auch lange nach der Nazizeit noch nach, egal, ob die Heime privat, staatlich oder von kirchlichen Trägern betrieben wurden. Oft können sich die Kinder gar nicht an die Grausamkeiten erinnern, die sie erlebt haben und leiden als Erwachsene plötzlich unter Flashbacks. Dabei waren die Kuren eigentlich gut gemeint, auch die Eltern dachten, sie täten den Kindern etwas Gutes. Indikationen dafür waren zum Beispiel Über- und Untergewicht, Haut- und Atemwegserkrankungen, oft aber auch schlechte Schulnoten oder eine „unstete Familiensituation“. Dann konnten die Kinder der BRD und der DDR an die Nord- und Ostsee, in den Schwarzwald sogar an die Adria verschickt werden, wo sie mit (zumindest aus heutiger Sicht) zweifelhaften Maßnahmen traktiert wurden. Und nicht alle Kuren waren schlecht. Nach der Lektüre von „Verschickungskinder“ und eigener Recherche muss ich aber sagen: die meisten scheinen es aber gewesen zu sein. Die Aufarbeitung läuft bis heute schleppend bis gar nicht. Selbst wenn Kinder auf der Fahrt zur Kur oder während dieser zu Tode kamen, versuchten sich die Verantwortlichen aus der Verantwortung zu stehlen.
Das Buch ist schwere Kost. Wegen der Ereignisse an sich, die so viele Betroffene bis heute leiden lassen, aber auch wegen der Haltung der „Täterseite“. „Insgesamt ist ein Mauern und Schweigen der Verantwortlichen festzustellen“, schreibt Lena Gilhaus. Schuld und Verantwortung wird von Land zu Bund und wieder zurückgeschoben, Krankenkassen, Landschaftsverbände und kirchliche Einrichtungen sehen sich nicht in der Pflicht bei der Aufarbeitung mitzuwirken. Forschende und Betroffene stoßen auf Ablehnung und Untätigkeit. Eine Schande. So viel Gewalt gegenüber Kindern, so viel (Macht)Missbrauch und Demütigung unter dem Deckmäntelchen der „guten Sache“. Frei nach dem Abraham Lincoln-Zitat „Wenn du den wahren Charakter eines Menschen erkennen willst, dann gib ihm Macht“ erkannten viel zu viele Kinder das, was sich hinter den Fassade von Nonnen, Pädagogen und medizinischen Personal verbarg.
Sprachlich fand ich das Buch stellenweise etwas holprig zu lesen und alles in allem als eine Zusammenstellung von journalistischen Recherche-Ergebnissen zu sehen, lose zusammengehalten durch die Geschichte von Lena Gilhaus‘ Vater. Da die Verfasserin Journalistin ist, hat mich das allerdings nicht überrascht. Ihre Ausführungen sind meist eher neutral und sachlich, nur manchmal blitzt etwas Emotion durch. Damit wird sie dem Thema aber durchaus gerecht und das Buch löste das bei mir aus, was es sollte: Entsetzen und tiefe Betroffenheit.
Eine absolute Lese-Empfehlung und von mir fünf Sterne.
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Als Autorin und Journalistin Lena Gilhaus von ihrem Vater erfährt, dass er als Kind mit seiner kleinen Schwester auf Kur geschickt worden ist, erwacht ihr Interesse und sie beginnt zu recherchieren. Auf ihren Aufruf, Kinder, die in Kurheimen zur Erholung waren, mögen sich bei ihr melden, …
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Als Autorin und Journalistin Lena Gilhaus von ihrem Vater erfährt, dass er als Kind mit seiner kleinen Schwester auf Kur geschickt worden ist, erwacht ihr Interesse und sie beginnt zu recherchieren. Auf ihren Aufruf, Kinder, die in Kurheimen zur Erholung waren, mögen sich bei ihr melden, ereilte sie eine wahre Lawine an Rückmeldungen.
Was ursprünglich als „gute Sache“ gedacht war, entwickelte sich recht bald zum Albtraum zahlreicher Kinder. Lena Gilhaus hat mit zahlreichen ehemaligen Verschickungskindern gesprochen. Das Ergebnis ist dieses Sachbuch, das unglaubliche Ereignisse zum Vorschein brachte.
„Kinderverschickung“ ist bei den meisten Menschen mit den Evakuierungen von Kindern während des Zweiten Weltkriegs konnotiert. Doch dieses Buch zeigt, dass die Anfänge dieser Praxis, die bis in die 1980er-Jahre üblich war, ganz woanders liegen, nämlich in der Weimarer Republik.
Lena Gilhaus Recherchen habe ergeben, dass in den Jahren nach 1945 rund 15 Millionen Kinder aus der BRD und DDR zur Kur geschockt worden sind.
Gemeinsam mit ihrem Vater unternimmt sie die Reise in seine Vergangenheit als Verschickungskind. Behutsam, Schritt für Schritt, wie es für ihn angemessen ist, tasten sie sich in seinen Erinnerungen vor, besuchen die Orte des Schreckens und finden den einen oder anderen nur wenig verändert vor.
»Auch wenn der Besuch das Schlimme, Dunkle und Böse nicht wegmacht, bin ich froh, dass ich mit euch hier bin.« Rührungstränen blitzen in seinen Augen. »Für mich war dabei auch unsere Geschwisterlichkeit so schön, um die wir in der Kur betrogen wurden.«
In sechs großen Kapiteln die Autorin allen jenen Kindern eine Stimme, die in diesen Aufenthalten, die ihnen eigentlich Erholung und unbeschwerte Wochen bescheren sollten, missbraucht, verprügelt und gedemütigt worden sind.
Die eigentliche Sauerei ist, dass niemand, weder damals noch heute, die Verantwortung für diese Ereignisse übernehmen will.
„Die Verschickungskinder bleiben auf Bundesebene seit Jahren ungehört. Erst Anfang 2023 erklärt sich das Bundesfamilienministerium plötzlich bereit, »mit den Ländern und Kommunen in einen Austausch über die Verantwortung für das erlittene Leid und Unrecht der ›Verschickungskinder‹« zu treten.“
Fazit:
Das Buch ist keine leichte Kost. Kann es auch nicht sein, deckt es doch Machtmissbrauch an Kindern auf. Gerne gebe ich diesem wichtigen Buch 5 Sterne.
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eBook, ePUB
Bewegend und dennoch wichtig
“Verschickungskinder” hat mich sehr mitgenommen und ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Sicher hat auch die Tatsache, selbst Mutter zu sein, mit dazu geführt. Oft musste ich beim Lesen an mein eigenes Kind denken und schlucken oder es …
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Bewegend und dennoch wichtig
“Verschickungskinder” hat mich sehr mitgenommen und ich habe für das Buch etwas Zeit benötigt. Sicher hat auch die Tatsache, selbst Mutter zu sein, mit dazu geführt. Oft musste ich beim Lesen an mein eigenes Kind denken und schlucken oder es erstmal beiseite legen.
Man muss es verstehen und verdauen.
Doch um was geht es? Wie der Titel schon sagt, um “Verschickungskinder”
"Verschickungskinder" ist ein Begriff, der in Deutschland und anderen Ländern in den 1950er bis 1970er Jahren verwendet wurde, um Kinder zu beschreiben, die im Rahmen von “Erholungs- oder Fürsorgemaßnahmen” aus städtischen Gebieten in ländliche Regionen geschickt wurden. Diese Praxis war besonders in den Nachkriegsjahren verbreitet.
Die Idee hinter der Verschickung von Kindern war, sie vor den gesundheitlichen Risiken und Belastungen der städtischen Umgebung zu schützen. Durch den Aufenthalt in ländlichen Gebieten sollten die Kinder frische Luft, Bewegung im Freien und eine gesündere Ernährung erhalten. Diese Maßnahmen wurden oft als Mittel zur Stärkung der körperlichen Gesundheit und des Wohlbefindens betrachtet.
In der Regel wurden Verschickungskinder für einige Wochen bis Monate in Familien auf dem Land untergebracht.
Klingt doch erstmal gar nicht so schlecht, oder?
Doch sah es hinter den Kulissen ganz anders aus. Schläge, Schlafentzug, keine Kontakte und Zwangsernährung für “untergewichtige” Kinder.
Zusätzlich zu dem Buch habe ich mir einige Dokumentationen angesehen und auch in meinem privaten Umfeld gefragt, ob jemand dort war. Zumindest die, die ich fragen konnte, waren nie in so einer Einrichtung.
Die Autorin Lena Gilhaus hat in ihrem Buch ihren Vater zu einem dieser Orte begleitet. Denn auch er war davon betroffen. Zusätzlich hat sie mit anderen Personen gesprochen und so ein recht gutes und nachvollziehbares Bild dieser Zeit zeichnen können.
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‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Wahrscheinlich habe ich durch meine Großeltern von Verschickungskindern erfahren, auch wenn sie selber nie verschickt wurden. Als ich dann von dem Buch hörte und den Klappentext las, war ich entsetzt. Was hatte sich da abgespielt?
Es mag …
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‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Wahrscheinlich habe ich durch meine Großeltern von Verschickungskindern erfahren, auch wenn sie selber nie verschickt wurden. Als ich dann von dem Buch hörte und den Klappentext las, war ich entsetzt. Was hatte sich da abgespielt?
Es mag übertrieben klingen, aber ein Horrorfilm ist ein Dreck gegen das, was den Kindern angetan wurde. Es wurde ihren Eltern gesagt, dass es nur zum Besten der Kinder sei, und dieser Aussage wurde geglaubt, weil die Ärzte usw. es ja wissen mussten. Ich will gar nicht explizit darauf eingehen, was genau den Kindern angetan wurde, denn es muss jeder für sich selber entscheiden, ob er es konkret lesen oder hören will.
Das Martyrium war aber für die Kinder nicht nach der Verschickung beendet, nein, sie erlitten Schäden für den Rest ihres Lebens. Sei es gestörte S3xualität oder Essstörungen, die Folgen begleiten ein Leben lang oder führten sogar zu Selbstmord.
Die historischen Wurzeln waren interessant und vor allem die Mauern, die von Behörden, Einrichtungen errichtet wurden, um diese Vorfälle nicht ans Licht kommen zu lassen. Es gibt noch viel aufzuarbeiten.
Der Schreibstil der Autorin war unelegant. Man merkt, dass sie Journalistin ist und sich mehr mit kürzeren Texten befasst. Beim Buch war es teilweise verwirrend, wie sie zwischen den Sichten, Erlebnissen und Schilderungen hin und her hüpfte. Aber ganz nervig war ihr ständiges „:innen“. Da hätte ich mehr Eloquenz und Varianz erwartet. Sich einfach mal über genderneutrales Schreiben schlau machen, darüber sollte eine Journalistin Bescheid wissen.
Ulrike Kapfer hat fantastisch gelesen. Sie wahrte die nötige Distanz und zog trotzdem in die Erzählungen, Rechercheergebnisse und Betroffenenberichte. Hier fand ich es gut, dass keine Emotionen transportiert wurden, denn das hätte mein Kopfkino viel zu stark angekurbelt und ich hätte garantiert Albträume gehabt. So konnte ich auch distanziert den Schilderungen lauschen und die Fakten aufnehmen.
Ein definitiv wichtiges Buch, welches auch erziehungstechnisch als abschreckendes Beispiel dienen kann, mit einem Thema, das nicht totgeschwiegen werden darf. Mir fehlten konkrete Hinweise auf Foren oder Stellen, an die sich Betroffene wenden können und das unelegante „:innen“ nervte mich kolossal. So vergebe ich 4 verschickte Sterne, denn auch bei dem brutalen Thema will ich Hörgenuss haben.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Über 15 Millionen Mal wurden Kinder in der BRD und der DDR seit 1945 zur Kur geschickt. Für viele von ihnen waren diese Wochen prägend – und doch haben sie kaum darüber geredet. Dieses Buch erzählt die wenig bekannte Geschichte der deutschen Verschickungskinder.
Als die Journalistin Lena Gilhaus durch Zufall davon hört, dass ihr Vater als Kind in Kur geschickt wurde, beginnt sie zu recherchieren. Sie veröffentlicht eine erste Recherche über Kinderkuren und löst damit eine Lawine aus: Menschen von überall melden sich und erzählen von eigenen Erfahrungen.
Lena Gilhaus folgt den Spuren weiter und stößt auf ein verdrängtes Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Millionen Kinder aus der BRD und der DDR verbrachten einen Teil ihrer Kindheit in Heimen, an der Nord- und Ostsee, in den Bergen und auch im Ausland. Sie sollten dort zu Kräften kommen und gesund werden – viele erlebten diese Zeit aber als Grauen. Erst in den 70er- und 80er-Jahren änderte sich der Alltag in den Kuren langsam.
Wo liegen die historischen Wurzeln der Kinderverschickung? Hat der Nationalsozialismus Spuren hinterlassen? Wie waren die Kuren organisiert, wer finanzierte sie – und wer profitierte davon? Wie war der Alltag, was erlebten die Kinder dort – und welche Tiefenwirkungen hatte das für die Gesellschaft der Nachkriegszeit? Spannend, anschaulich und erschütternd: Lena Gilhaus erzählt anhand unveröffentlichter Dokumente und vieler Erlebnisberichte die verdrängte Geschichte der Kinderkuren.
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