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"Sprachbildung für alle" thematisiert ein im deutschen Bildungssystem häufig vernachlässigtes Problem - den Zusammenhang von sprachlichen Fähigkeiten und Bildungserfolg. Dazu gehört auch die Beherrschung der Bildungssprache, ohne die beispielsweise auch in den MINT-Fächern nicht erfolgreich gelernt werden kann.Wie können Bildungsinstitutionen sich dieser Herausforderung stellen? Es hilft weder, die Aufgabe von sich zu weisen, noch, die Aufgabe nur bei den Sprachlehrkräften zu verorten. Spezifische Sprachfähigkeiten werden am besten im jeweiligen Kontext erworben. Das bedeutet, dass Fa...
"Sprachbildung für alle" thematisiert ein im deutschen Bildungssystem häufig vernachlässigtes Problem - den Zusammenhang von sprachlichen Fähigkeiten und Bildungserfolg. Dazu gehört auch die Beherrschung der Bildungssprache, ohne die beispielsweise auch in den MINT-Fächern nicht erfolgreich gelernt werden kann.
Wie können Bildungsinstitutionen sich dieser Herausforderung stellen? Es hilft weder, die Aufgabe von sich zu weisen, noch, die Aufgabe nur bei den Sprachlehrkräften zu verorten. Spezifische Sprachfähigkeiten werden am besten im jeweiligen Kontext erworben. Das bedeutet, dass Fachunterricht immer auch Sprachunterricht sein müsste. Dafür gilt es die Lehrkräfte zu sensibilisieren - keine leichte, aber auch keine unmögliche Aufgabe.
Wie können Bildungsinstitutionen sich dieser Herausforderung stellen? Es hilft weder, die Aufgabe von sich zu weisen, noch, die Aufgabe nur bei den Sprachlehrkräften zu verorten. Spezifische Sprachfähigkeiten werden am besten im jeweiligen Kontext erworben. Das bedeutet, dass Fachunterricht immer auch Sprachunterricht sein müsste. Dafür gilt es die Lehrkräfte zu sensibilisieren - keine leichte, aber auch keine unmögliche Aufgabe.
Prof. Dr. Juliana Goschler studierte Germanistische Linguistik sowie Neuere und Neueste Geschichte in Berlin. Sie promovierte auf dem Gebiet der Germanistischen Linguistik. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie an den Universitäten Bremen und Hamburg. Derzeit lehrt und forscht sie als Professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Oldenburg. Schwerpunkte ihrer Publikationen sind die Themen Grammatik, Metaphern, Zweit- und Fremdsprachenforschung, Lehramtsausbildung und sprachsensibler Fachunterricht.
Produktdetails
- Debattenbücher
- Verlag: Duden / Duden / Bibliographisches Institut
- Artikelnr. des Verlages: 8695
- Seitenzahl: 80
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 102mm x 8mm
- Gewicht: 99g
- ISBN-13: 9783411756834
- ISBN-10: 3411756837
- Artikelnr.: 66012298
Herstellerkennzeichnung
Bibliograph. Instit. GmbH
Mecklenburgische Straße 53
14197 Berlin
info@cvk.de
Ich habe die Streitschrift jetzt drei Mal gelesen, um mich entsprechend damit auseinanderzusetzen. Zu dieser hätte ich eine eigene Streitschrift schreiben können. Sie bietet viel Stoff für Diskussionen und auch zur Hinterfragung des deutschen Bildungssystems – auch auf …
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Ich habe die Streitschrift jetzt drei Mal gelesen, um mich entsprechend damit auseinanderzusetzen. Zu dieser hätte ich eine eigene Streitschrift schreiben können. Sie bietet viel Stoff für Diskussionen und auch zur Hinterfragung des deutschen Bildungssystems – auch auf emotionaler Ebene. Ich als Mutter von fünf Kindern prangere schon lange das deutsche Schulsystem an. Bereitwillig möchte Deutschland sich unbedingt international messen und lechzt nach der Teilnahme an der PISA-Studie und jammert dann über die miese Platzierung. Doch gibt es keine Aktionen über das Jammern hinaus. Deutschland bedarf dringend einer umfassenden Schulreform und wer ständig „EU“ schreit, sollte doch fähig sein, sich an den besser platzierten Nachbarländern einiges an Beispiel zu nehmen.
Konkret geht es hier um die Sprachbildung und wie viel Lernende tatsächlich von dem Gelehrten verstehen. Das ist bedauerlicherweise zu wenig. Meiner Ansicht nach ist eines der Hauptprobleme tatsächlich die starre Abhandlung des Schema Fs genannt Lehrplan, der zu wenig Raum lässt für individuelle Förderung, aber im Besonderen auch viel zu wenig Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden zulässt. Dies frustriert beide Seiten, so dass sich auch immer weniger dazu entschließen auf Lehramt zu studieren und in der Folge leiden die Schulen bundesweit an Lehrermangel. Nicht nur Lernende muss man motivieren. Doch statt das Problem bei der Wurzel zu packen und Lehrern freien Handlungsspielraum zu lassen, wird diese starre System fortgeführt und stattdessen über duales Studium nachgedacht. Grotesk!!! Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sollte seinen Blick mal in die Niederlande oder nach Finnland richten und selber dazu lernen. Meiner Meinung nach ist das primäre Problem nicht die Komplexität der Sprache oder das Fachbücher zu kompliziert verfasst sind, sondern hauptsächlich ein Kommunikationsproblem. Das deutsche Schulsystem beruht nach wie vor überwiegend auf Alleinlernen und autodidaktischem Lernen, statt sich in Teams – auch klassenstufenübergreifend – auszutauschen und voneinander zu partizipieren. Auch die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden würde Verständnisprobleme viel leichter beseitigen als stur am Frontalunterricht festzuhalten. Dann braucht es auch keine vereinfachte Sprache und keine Zusatzbildung für Lehrende, denn die Schwächen die Einzelnen können durch Kommunikation mit anderen ausgeräumt werden. So gelangt man zu einer funktionierenden Gesellschaft. Ergo, wenn das System nicht verändert wird, wird es logischerweise auch hinsichtlich Bildung bald eine Zweiklassengesellschaft geben.
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Sprache ist Teilhabe!
„Dieser Debattenband macht den Zusammenhang von sprachlichen
Fähigkeiten und Bildungserfolg deutlich und plädiert für eine Sensibilität
aller Beteiligten – Pädagoginnen, Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Eltern.“
So ist es auf …
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Sprache ist Teilhabe!
„Dieser Debattenband macht den Zusammenhang von sprachlichen
Fähigkeiten und Bildungserfolg deutlich und plädiert für eine Sensibilität
aller Beteiligten – Pädagoginnen, Erzieher, Sozialarbeiterinnen und Eltern.“
So ist es auf der Buchrückseite zu lesen und ich erkenne nach der Lektüre:
Ein ganz schön komplexes Thema diese Sprachbildung, aber höchst spannend. Und man schaut wieder etwas mehr über den Tellerrand zum besseren Verständnis aller Seiten, aber auch für die Eindeutigkeit der eigenen Formulierungen, die verstanden werden wollen.
So differenziert habe ich noch nie über Sprachbildung gelesen oder gehört.
Julia Goschler benennt die Probleme der verschiedenen Personengruppen
Sprache zu erlernen, Vorurteile den Lernenden gegenüber, die Schulung der
Fachlehrer und verschiedene Spracharten.
Sie möchte alle mitnehmen, schon von der Kita an und möchte keine Vorurteile
in der Beurteilung des Sprachdefizits bzgl. der Kinder mit Migrationshintergrund
zulassen. Denn durch alle Bevölkerungsschichten hindurch und egal welcher Abstammung das Kind ist, gibt es Schwächen und Defizite an der Lernfähigkeit.
Es gibt aber auch Defizite bei den Lehrenden den Lernenden gegenüber, die Sprache für das jeweilige Fach richtig
zu übermitteln. Es kann an bei Umsetzung von Fachsprache erst mal in verständlicher Sprache zu übermitteln, hapern oder auch an unterschiedlichen Zeiten, die in den zu vermittelnden Sätzen angewendet werden, um spezielle Fächer anschaulich zu lehren. Naturwissenschaften nicht in der Vergangenheit, Geschichte nicht im Präsens etc. Dadurch kann man Aufmerksamkeit erzeugen, wenn nicht gar Spannung!
Diese Streitschrift rüttelt wach und vermittelt in dichter und gut verständlicher
Zusammenfassung des Wesentlichen, wie ungeheuer wichtig Sprache ist und gerade
in dieser Zeit der kurzen knappen What's app-Texte etc.
Man darf die Lernenden nicht mit Fachsprache in Büchern und in der Anwendung alleinlassen, denn es kann für verschiedene Begriffe auch verschiedene Bedeutungen geben und das wäre fatal.
Auch ist die Fachsprache nicht unsinnig, weil sie einiges komprimiert und somit nicht ausholend erklärt werden muß, z. B. In der Medizin.
Die Autorin empört sich auch über das unterschiedliche Prestige, das verschiedene Sprachen bei zweisprachig aufwachsenden Kindern besitzten: Französich und Englisch ein hohes Ansehen und Türkisch, Polnisch, Russisch.....eher weniger.
Ich habe viel gelernt und fühle mich sehr motiviert von dieser Autorin, im Alltag
auf diese Punkte nochmal verstärkt zu achten. Danke, Juliana Goschler!
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Gut zu lesen, schnell gelesen - und zum Nachdenken sowie einer gewissen Rücksichtnahme animierend
Behördendeutsch? Alltagsdeutsch? Fachchinesisch?
Die Kenntnisse all dieser Varietäten der deutschen Sprache beeinflussen den Erfolg oder Misserfolg nicht nur im Beruf, sondern im …
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Gut zu lesen, schnell gelesen - und zum Nachdenken sowie einer gewissen Rücksichtnahme animierend
Behördendeutsch? Alltagsdeutsch? Fachchinesisch?
Die Kenntnisse all dieser Varietäten der deutschen Sprache beeinflussen den Erfolg oder Misserfolg nicht nur im Beruf, sondern im Leben.
Wer ausser den Studenten der Rechtswissenschaft kann schon auf Anhieb das Juristengeschwurbel verstehen?
Wer ist auf Anhieb in der Lage, den eigentlichen Sinn einer Frage in Behördenformularen zu durchschauen?
Schon bei verschiedenen Formulierungen des politischen 'Führungspersonals' jagt es machen kenntnisreicheren Kennern des Deutschen kalte Schauer über den Rücken - manches Mal ein Abgrund falscher Begriffswahl und/oder Grammatik.
Juliana Goschler, Professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache argumentiert sachlich für eine solidere Bildung, was den Umgang mit der deutschen Sprache betrifft. Im Sinne von Chancengleichheit.
Und, nicht minder bedenkenswert, sie verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Migranten verständlicherweise haben, sich in einem 100% korrekten Deutsch zu artikulieren. Siehe oben: Juristengeschwurbel oder Behördenformulare.
Man stelle sich nur einmal vor, dass man als Deutscher gezwungen wäre, in irgendein Land der Welt zu flüchten, in dem nicht nur andere Schriftsymbole verwendet werden, sondern eine völlig fremde Sprache gesprochen wird. Sei es eine mittelostaramäische Sprache wie in Syrien, das im Norden Iraks verbreitete Kurmandschi oder eine sinitische Sprache wie Mandarin. Von den ohne die Dialekte zu berücksichtigen mehr als geschätzt 200 Sprachen, die auf dem afrikanischen Kontinent gesprochen werden ganz zu schweigen.
Die 62 Seiten sind schnell gelesen - und fördern das Verständnis hinsichtlich dieser Problematik.
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Sprache ist das Fundament für alle Lebensbereiche
Ohne größere Erwartungshaltung habe ich mich der Streitschrift ‚Sprachbildung für alle!‘ gewidmet und blieb leider etwas ratlos zurück. Denn für mich ist eine Streitschrift ein Text der aufwühlen …
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Sprache ist das Fundament für alle Lebensbereiche
Ohne größere Erwartungshaltung habe ich mich der Streitschrift ‚Sprachbildung für alle!‘ gewidmet und blieb leider etwas ratlos zurück. Denn für mich ist eine Streitschrift ein Text der aufwühlen sollte, ein Text der uns aus unserer Komfortzone zieht und eine radikal andere Richtung einschlägt als das althergebrachte. Also, doch eine Erwartung gehabt, die nicht erfüllt wurde.
Was die 60 Seiten aber wirklich für mich taten, ist eine Ordnung der gegenwärtigen Sprachdebatte. Es ist aus meiner Sicht eher ein Essay über die aktuelle Situation, eine Einordnung und eine richtungsweisende Schrift, was sich ändern sollte. Was mir zum Schluss fehlte, war deine richtungsweisende Idee, die uns weiterbringt.
Juliana Goschler hat hier einen eher nüchternen Fachtext geschrieben und sich nicht zu reißerischen Äußerungen verleiten lassen, was dem Ganzen entsprechend weniger Dynamik, dafür mehr Seriosität verleiht. Immer wieder mit Beispielen durchzogen, macht sie ihre Standpunkte deutlich und untermauert faktisch.
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‘Streitschrift’ steht im Untertitel des kleinen Buchs. Ganz so streitbar erschien es mir gar nicht, dafür sehr differenziert. Hauptthema ist die sprachliche Bildung, besonders Jugendlicher und ihre aktuellen Probleme. Angesichts des relativ geringen Umfangs (ca. 60 Seiten) werden …
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‘Streitschrift’ steht im Untertitel des kleinen Buchs. Ganz so streitbar erschien es mir gar nicht, dafür sehr differenziert. Hauptthema ist die sprachliche Bildung, besonders Jugendlicher und ihre aktuellen Probleme. Angesichts des relativ geringen Umfangs (ca. 60 Seiten) werden sehr viele Aspekte angesprochen. Die Situation wird aus der Sicht der Germanistik/Sprachforschung dargestellt, ist aber für viele andere interessant und gewinnbringend zu lesen. Besonders wenn man mit der Wissensvermittlung zu tun hat.
Die Bedeutung sprachlicher Bildung wird deutlich, mit allen aktuellen Problemen. Sprache soll so einfach wie möglich sein, muss aber auch komplexen Sachverhalten gerecht werden. Etwas zu kurz kam mir der Aspekt der Fremdsprachigkeit, die besonders in einem internationalen Umfeld notwendig ist. Gut gefallen hat mir die Erwähnung des MINT-Bereichs, in dem die Bedeutung sprachlicher Bildung oft unterschätzt wird. Allerdings gelten hier auch besonders strenge formale Regeln, z. B. in der Formelsprache der Mathematik.
Das Buch bietet einen lesenswerten Beitrag zu einem leider oft unterschätzten Thema, empfehlenswert nicht nur für Fachleute.
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‼️Faszinierendes Buch das so manche Sichtweise über den Haufen wirft‼️
Gerade habe ich das Buch „Sprachbildung für alle! – Eine Streitschrift“ beendet.
Ich gebe generell keine Zusammenfassung des Buches ab, weil ich der Meinung bin, dass diese auch durch …
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‼️Faszinierendes Buch das so manche Sichtweise über den Haufen wirft‼️
Gerade habe ich das Buch „Sprachbildung für alle! – Eine Streitschrift“ beendet.
Ich gebe generell keine Zusammenfassung des Buches ab, weil ich der Meinung bin, dass diese auch durch den Klappentext des Buches schon aussagefähig ist. Insofern schildere ich hier lediglich meine Eindrücke, da dadurch sichergestellt wird, dass definitiv nicht gespoilert wird 😊
Ich muss gestehen, dass ich bisher noch keine Streitschrift gelesen habe, es mich aber unwahrscheinlich interessierte, was die Autorin aus diesem Thema macht. Was soll ich sagen? Lest selbst 😉
Cover:
Das Cover fällt im Grunde genommen dadurch auf, dass die Farben relativ harmonisch und dezent daherkommen. Der Duden-Schriftzug ist zwar vorhanden, spielt jedoch eine eher geringere Rolle. Gleichzeitig ist es gerade der Duden, der dieser Streitschrift jedoch auch diese Seriosität durch den wissenschaftlichen Hintergrund verleiht! 👍
Autorin:
Von Juliana Goschler hatte ich vor diesem Buch noch nichts gehört. Allerdings finde ich das Buch sehr gelungen. Sie bringt viele Aspekte ein und insofern war es echt eine Bereicherung. Ich werde definitiv noch nach weiteren Büchern – oder Streitschriften – von ihr Ausschau halten.
Aufbau
Mit Sprachbildung befassen sich wohl sehr wenige Menschen. Die meisten nehmen Sprache an und für sich als Selbstverständlichkeit wahr und denken darüber nicht mehr nach. Dennoch bin ich mir sicher, dass man durchaus auch den Blick über den Tellerrand wagen sollte. Denn Perspektivwechsel können extrem bereichernd sein…
Zunächst aber erst einmal die Information, wie das Buch aufgeteilt ist:
Sprache und Bildungserfolg
Mehrsprachigkeit ist nicht das Problem
Sprachliche Varietäten und Register
Sprachbildung als Aufgabe von Bildungsinstitutionen
Wie können Bildungsinstitutionen dieser Aufgabe gerecht werden
Man sieht schon anhand dieser Aufteilung, dass die Autorin sich ihre Gedanken gemacht hat. Und zugegeben: hier hat sie jede der Seite der Streitschrift genutzt.
Ich bin mir sicher dass Juliana Goschler auch diejenigen noch überraschen kann, die sich schon einmal mit Sprachbildung an und für sich beschäftigt haben. Die Informationen und Denkanstöße, die man bekommt sind begründet, ausführlich – und zeigen auf, was zur Zeit noch schiefläuft.
Man erfährt von Grenzen, aber auch von Möglichkeiten, wir erfahren wo es Schwierigkeiten gibt – und auch wo man Probleme lösen kann.
Allerdings ist dies derartig komplex, dass sich nichts recht schnell zur allgemeinen Zufriedenheit auflösen lässt, sondern es bedarf eines generellen Umdenkens. Und dies schon von klein auf. Vieles kann zum Positiven beeinflusst werden – aber nicht alles funktioniert gleich schnell. Auch kann sicherlich nicht auf jede einzelne Möglichkeit eingegangen werden. Aber ist dies denn auch notwendig? Zielführend? Oder würde sich das Ganze dann verzetteln?
Wo und wie wird Sprache vermittelt? Macht es einen Unterschied?
Mich hat das Buch sofort in den Bann gezogen. Und zugegebenermaßen tut es das auch jetzt noch, nach dem Lesen. Erst durch das Lesen ist mir so mancher Aspekt erst richtig bewusst geworden. Schließlich neigt der Leser dazu, dass er die Materie erst einmal durch seine eigene Sichtweise sieht. Insofern öffnet dieses Buch definitiv den Blickwinkel!
Und wie der Titel schon sagt, geht es um eine Streitschrift. Diskutieren also ausdrücklich erwünscht.
Natürlich ist nicht alles nur schwarz oder weiß. Nein, es gibt so viele Graustufen (und natürlich auch Farben!), und es hilft zuweilen, sich in die Sichtweise eines anderen zu versetzen. Vielleicht ist dann auch ein Verständnis für andere da… Und im Idealfall kann man durch das Diskutieren des Ganzen auch auf Ideen kommen, die sich realisieren lassen und sehr hilfreich sind.
Deshalb – aber nicht nur - kann ich das Lesen dieses Buches wirklich nur ans Herz legen! Es lohnt sich! Und ihr werdet danach so manche Schlagzeile, manche Situation mit anderen Augen sehen 😮😄
Bewertung:
Von mir gibt es eine absolut verdiente 5 Sterne⭐⭐⭐⭐⭐- Bewertung. Deshalb: eine klare und vollumfängliche Leseempfehlung!
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Sprachliche Benachteiligung und Förderung – Problem und Aufgabe kompakt dargeboten
Juliana Goschler: Sprachbildung für alle – Eine Streitschrift
Dudenverlag Berlin 2023, ISBN 978-3-411-75683-4, 82 S., 10 €
Rezension von Dietrich Pukas 25.02.2023
Streiten sollte …
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Sprachliche Benachteiligung und Förderung – Problem und Aufgabe kompakt dargeboten
Juliana Goschler: Sprachbildung für alle – Eine Streitschrift
Dudenverlag Berlin 2023, ISBN 978-3-411-75683-4, 82 S., 10 €
Rezension von Dietrich Pukas 25.02.2023
Streiten sollte man für das, was im vorliegenden Buch steht, weil es vernünftig und angemessen ist sowie als Einsicht weit verbreitet und umgesetzt werden sollte. Als zentrale These des wichtigen, aufschlussreichen Debatten-Bandes geht es darum, dass grundlegende Sprachfähigkeiten die Voraussetzung für eine aktive Teilhabe der Bürger am gesellschaftlichen Leben und beruflichen Erfolg bilden. Dazu müssen allen Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen geeignete Bildungsprozesse ermöglicht werden, die den Erwerb adäquater Sprachkompetenzen sichern. Das erweist sich als schwieriges Komplexvorhaben, das die Beteiligung und Mitwirkung der betroffenen Eltern, Erzieher/-innen, Lehrer/-innen, Sozialarbeiter/-innen sowie politisch Verantwortlichen erfordert. In erster Linie muss dies als gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Bildungsinstitutionen: Kitas, Schulen, Hochschulen, Stätten der Berufsbildung, Einrichtungen der Weiterbildung begriffen, unterstützt, gefördert, nicht zuletzt finanziert werden.
Juliana Goschler beschreibt treffend die Problematik und das sprachliche Erfordernis, sich jeweils in verschiedenen sozialen Situationen, im Familien- und Freundeskreis, Freizeitbereich, in Schule und Berufsausbildung, Geschäfts- und Arbeitswelt passend auszudrücken, um gesellschaftsfähig und beruflich erfolgreich zu sein. Dazu muss man über Alltags- und Vulgärsprache, Jargon und originelle Jugend- bzw. Cliquensprache, Dialekte, lässige Sprechsprache hinaus die gehobene Bildungssprache und das gute Schriftdeutsch beherrschen. Letzteres lernen nicht alle je nach familiärer Herkunft, sozialer Schicht oder mit Migrationshintergrund optimal von klein auf im Elternhaus oder vorschulischen Einrichtungen, sondern oft und lückenhaft erst unter Schwierigkeiten in der Schule. Aber ein differenzierter Sprachgebrauch mit großem Wortschatz, in korrekten Sätzen und Satzgefügen entscheidet über fachlich gute Schul- und Prüfungsleistungen, auch in den zukunftsträchtigen MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. In der Arbeits- und Berufswelt kommt es ebenfalls auf die Kenntnis domänen- und fachspezifischer Sprache zur Kommunikation unter Fachleuten an. Deshalb fordert sie meines Erachtens streitbar zu Recht, dass Sprachenlernen und Sprachbildung nicht weiter überwiegend als Privatsache und Familienangelegenheit angesehen werden dürfen, sondern dass eine bessere öffentliche Sprachförderung der Benachteiligten durch das Bildungssystem eine dringliche Staatsaufgabe ist.
Und die Autorin als ausgewiesene Expertin lässt keine Ausreden in Bezug auf einen Mangel an Zeit, Personal sowie Geld gelten und unterbreitet einschlägige Vorschläge zur Abhilfe. Trotz derzeit chronischer Unterfinanzierung unseres Bildungswesens verlangt sie z. B., dass Teamteaching mit einer Fach- und einer Sprachlehrkraft in der Lerngruppe zumindest auf längere Sicht zur Normalität an Schulen, Hochschulen und Ausbildungsstätten werden muss. Ebenfalls ist notwendig, dass alle Lehrkräfte als obligatorischen Teil ihrer Ausbildung die Themen „Sprache, sprachliche Heterogenität, Sprache im Fach“ kennenlernen. In Lehrerfortbildungen sollte bereits sofort gezielt der Zusammenhang von sprachlichem und fachlichem Lernen einbezogen werden. Die ständige Integration sprachlicher Aspekte in den eigenen Unterricht erweist sich zwar schwierig, jedoch ansatzweise möglich wie beim Training des Fachwortschatzes oder mit Wortfeld-Übungen. Die Identifizierung typischer grammatischer Strukturen in fachlichen Formulierungen wie „wenn-dann-Beziehungen“ in der Mathematik, Satzgefüge mit logischen Verknüpfungen in der Physik oder von Eigentümlichkeiten der Politiksprache können besprochen, analysiert, sprachlich vertieft werden. Deshalb muss der schulische Deutschunterricht, der vornehmlich die allgemeinen bildungssprachlichen Kompetenzen in Rechtschreibung, Grammatik, Literatur und Mediengebrauch vermitteln soll, durch komplexe fachsprachliche Bemühungen im Fachunterricht, Fachstudium oder in der beruflichen Ausbildung unterstützt, ergänzt und verfeinert werden. Dazu sind die Fachlehrkräfte in allen Fächern, Ausbildungs- und Studiengängen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung unter tatkräftiger Mitwirkung der zuständigen Akteure in Politik und Administration in die Lage zu versetzen.
Insofern darf und soll sich – nicht zuletzt aufgrund der ansprechenden Aufmachung und Präsentation – ein sehr breiter Leserkreis von dem kompakten Buch zum Mitstreiten für den höchst wünschenswerten Fortschritt des Sprachlehrens und -lernens heraus gefordert fühlen und engagieren.
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In dem schmalen Bändchen „Sprachbildung für alle!“ beschäftigt sich die Autorin mit dem Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sprachlichen Fähigkeiten. Sie möchte die Verantwortlichen für dieses Thema sensibilisieren.
Das Buch ist in vier Kapitel …
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In dem schmalen Bändchen „Sprachbildung für alle!“ beschäftigt sich die Autorin mit dem Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sprachlichen Fähigkeiten. Sie möchte die Verantwortlichen für dieses Thema sensibilisieren.
Das Buch ist in vier Kapitel untergliedert. Im Ersten betont die Autorin den Zusammenhang zwischen Sprache und Bildungserfolg, das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Mehrsprachigkeit. Im dritten Kapitel geht es um den Unterschied zwischen Alltags- und Bildungssprache. Im vierten Kapitel verweist die Autorin darauf, dass Sprachbildung die Aufgabe von Bildungsinstitutionen ist und im letzten Kapitel führt sie aus, wie diese ihrer Aufgabe gerecht werden können.
Aufgrund der Kürze des 62-seitigen Bändchens werden alle Themen kurz angerissen. Die Sprache der Autorin ist trotz des schwierigen, etwas trockenen Themas gut lesbar, der Text ist mit vielen Beispielen aufgelockert, sodass er auch für Menschen, die nicht aus dem schulischen Umfeld kommen, sehr gut lesbar ist. Der Autorin gelingt es, weit verbreitete Vorurteile zu entkräften. So legt sie beispielsweise dar, dass es keinen direkten Zusammenhang gibt zwischen Migrationshintergrund und Bildungsferne, sondern dass es eher die sozioökonomischen Faktoren sind, die einen Bildungserfolg bestimmen. Weiterhin beweist sie, dass es falsch ist, die Intelligenz eines Menschen danach zu beurteilen, über welche sprachlichen Mittel er verfügt.
Fazit: „Sprachbildung für alle!“ behandelt ein wichtiges Thema. Kinder und junge Leute sind die Zukunft eines Landes. Deren Bildungserfolg ist maßgeblich für das Fortkommen – nicht nur das individuelle, sondern das des gesamten Landes. Wir müssen alles dafür tun, dass jeder junge Mensch die bestmögliche Förderung erhält und das beginnt mit der Sprache.
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Bei der Länge der Streitschrift fällt es etwas schwer eine Rezension zu schreiben, denn am Ende des Lesens war mir klar: Es kam Einiges zu kurz!
Vorneweg möchte ich sagen, dass der Anstoß den diese Streitschrift gibt, durchaus wichtig ist und auch einen Einblick in die …
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Bei der Länge der Streitschrift fällt es etwas schwer eine Rezension zu schreiben, denn am Ende des Lesens war mir klar: Es kam Einiges zu kurz!
Vorneweg möchte ich sagen, dass der Anstoß den diese Streitschrift gibt, durchaus wichtig ist und auch einen Einblick in die momentane Situation gibt. Die daraufhin vorgestellten Veränderung sollen eine gesamtgesellschaftliche Lösung darstellen beziehen sich jedoch hauptsächlich auf das Bildungssystem. Das ist mir persönlich zu kurz gedacht und auch von den Ausführungen her zu wenig integrativ mit den anderen weiteren Bildungszielen, die Schule verfolgen soll.
Durchaus geben die Seiten eine Erinnerung sich eventuell in manchen sozialen Situation bzw. wenn man im pädagogischen Bereich tätig ist vor allem dort, die Ziele der Sprache zu hinterfragen und sich nochmal mögliche Missverständnisse auf Basis von Wörtern, Strukturen oder Kulturen vor Augen zu führen. So geht man eventuell achtsamer in Situationen und kann Schweirigkeiten vorbeugen, sodass Sprachlernen zielgerichteter funktionieren kann.
Dennoch fehlen mir im Buch auch Lebensbereich von denen man ohne Sprache lernen kann, vor allem im sozialen und emotionalen Bereich. Bereiche, die im Kindesalter, schon Grundlagen legen, um vor allem auch voneinander zu lernen. Die Autorin klammert im Bereich Sprache und Lernen sehr schnell die Eltern aus, die aber genau in diesem Bereich sehr wichtig wären. Sodass, den Lehrern mehr Zeit zur Verfügung steht, um auf das so wichtige angesprochene Thema der Sprachbildung einzugehen.
Fazit: Die Streitschrift ist wichtig um Gedanken und vor allem einen Diskurs anzustoßen, aber manche Bereiche wurden doch zu kurz angesprochen beziehungsweise zu schnell verworfen in meinen Augen.
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Normalerweise bin ich nicht sonderlich der Fan von Thematiken, die nur so kurz umrissen werden. Wenn ich über ein Thema lernen möchte, möchte ich meist direkt einen allumfassenden Eindruck. Trotz dessen muss ich sagen, dass diese Streitschrift einen guten Einblick …
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Normalerweise bin ich nicht sonderlich der Fan von Thematiken, die nur so kurz umrissen werden. Wenn ich über ein Thema lernen möchte, möchte ich meist direkt einen allumfassenden Eindruck. Trotz dessen muss ich sagen, dass diese Streitschrift einen guten Einblick vermittelt.
Dieses Buch beweist mal wieder. wie vielseitig soziale Ungleichheit ist und wie wichtig Sprache in allen unseren Bereichen ist.
Es geht vor allem um Sensibilisierung von Lehrkräften, oder anderer Personen in Bildungseinrichtungen, aber auch von uns allen. Viele typische Stereotypen und Vorurteile, die mit Sprache zu tun haben, werden beschrieben und kritisiert.
Es werden zudem verschiedene Bereiche beziehungsweise Ideen angerissen, wie und wo man an diesem Thema arbeiten kann, klar ist, die ganze Verantwortung kann nicht nur auf eine Gruppe übertragen werden.
Es ist aber leider auch klar, dass unter gegebenen Umständen, wie der chronischen Unterbesetzung von Lehrkräften, diese Problematik nicht ausreichend behandelt werden kann, so wie die Lernenden es eigentlich verdienen.
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