Micha Lewinsky
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Ben Oppenheim balanciert zwischen Ex-Frau, zwei Kindern und seiner Liebe zu Julia. Er hat Rückenschmerzen und Geldsorgen, aber was ihn wirklich ängstigt, ist der Krieg in Osteuropa. Getrieben vom jüdischen Fluchtinstinkt steigt er eines Morgens kurzerhand in ein Flugzeug nach Brasilien. Mitsamt Ex-Frau und Kindern, aber ohne Julia. Im Krisenmodus läuft Ben zur Hochform auf. Nur der Atomkrieg lässt auf sich warten. Ben dämmert, dass er sich ändern muss, wenn sich etwas ändern soll.
Micha Lewinsky, geboren 1972 in Kassel, ist Drehbuchautor und Filmregisseur, u. a. von ¿Der Freund¿ (Schweizer Filmpreis), ¿Die Standesbeamtin¿ und ¿Moskau einfach!¿. Für Kinder hat er das Buch ¿Holly im Himmel¿ geschrieben. Zurzeit arbeitet Micha Lewinsky an einem neuen Kinofilm.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07315
- Seitenzahl: 276
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2024
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 124mm x 24mm
- Gewicht: 313g
- ISBN-13: 9783257073157
- ISBN-10: 3257073151
- Artikelnr.: 70294424
Herstellerkennzeichnung
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»Ein wunderbares Debüt!« Nürnberger Nachrichten Nürnberger Nachrichten
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Katharina Teutsch findet, Micha Lewinsky trifft mit seiner Fluchtgeschichte einer jüdischen Familie, die von Zürich nach Recife auswandert, gleich mehrfach ins Schwarze. Einmal, weil der Krieg in Gaza Vertreibungsängste schürt, und dann, weil sich die Story im Grunde auch um die (universell verständliche) Schaffenskrise eines Menschen dreht (der Held ist ein erfolgloser Drehbuchautor). Wie Lewinsky das in seinem Romandebüt in Szene setzt, mit rasanten Ortswechseln, aberwitzigen Wendungen und "jüdischer Selbstvergackeierung", gefällt Teutsch gut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Der Roman "Sobald wir angekommen sind" von Micha Lewinsky hat mich sofort durch die Thematik angesprochen. Soll man aufgrund der weltpolitischen Lage das Land verlassen, oder wartet man ab, was noch passieren wird? Diese Frage hat sich jeder sicherlich schon einmal gestellt. Die Hauptfigur …
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Der Roman "Sobald wir angekommen sind" von Micha Lewinsky hat mich sofort durch die Thematik angesprochen. Soll man aufgrund der weltpolitischen Lage das Land verlassen, oder wartet man ab, was noch passieren wird? Diese Frage hat sich jeder sicherlich schon einmal gestellt. Die Hauptfigur Ben stellt sich auch dieser Frage nimmt uns mit auf die Reise in einer sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Art. Er lässt uns teilhaben an seinen Überlegungen, Gedanken und an seiner jüdischen Seele und ist dabei jederzeit selbstironisch. Mir gefällt, dass Ben sich selbst immer wieder in Frage stellt und versucht sein Leben in den Griff zu bekommen mit allen Widernissen, die das Leben so mit sich bringt. Die anderen Charaktere im Roman sind differenziert und authentisch dargestellt. Das Cover gefällt mir sehr. Der Schreibstil ist eingängig und leicht zu lesen. Der Roman hat mir sehr gefallen, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas.
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Fliehen oder Kämpfen?
Wir begegnen auf den ersten Seiten des Buches Benjamin Oppenheim, einen Züricher Juden, verheiratet und zusammen lebend mit Marina und den Kindern, auch wenn sie schon voneinander getrennt sind und er viel Zeit bei seiner Freundin Julia verbringt.
Das zentrale …
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Fliehen oder Kämpfen?
Wir begegnen auf den ersten Seiten des Buches Benjamin Oppenheim, einen Züricher Juden, verheiratet und zusammen lebend mit Marina und den Kindern, auch wenn sie schon voneinander getrennt sind und er viel Zeit bei seiner Freundin Julia verbringt.
Das zentrale Thema ist Angst, Angst vor einem Krieg, der im Osten bereits tobt und der näher rücken könnte. Angst davor, dieser Bedrohung begegnen zu müssen, zu fliehen oder zu kämpfen.
Und Ben, ein eher glück- und brotloser Drehbuchautor wirkt völlig verloren in dieser Welt. Die beiden Frauen in seinem Leben sind die Lebenspraktischen.
So organisiert Marina schließlich die Flucht der Familie nach Brasilien, wo sich Ben als Wiedergänger von Stefan Zweig erlebt.
Und so geht es in diesem Roman um Existenz und Identität, um Flucht oder Standhalten, Heimat und Nomadentum, Herkunft und Zukunft, Aufbruch und Ankunft. Mit dem Link zum Angriffskrieg auf die Ukraine hat der Roman eine bedrückende Aktualität.
Lewinsky hat eine sehr gewinnende Erzählweise. Mir hat die Lektüre Freude gemacht. Ein eher stilles aber sehr intensives Buch.
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Nerviger Protagonist in Midlife-Krise
Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Sobald wir angekommen sind" von Micha Lewinsky.
Ben Oppenheim ist fast fünfzig, hat Geldsorgen und Rücken und in einer Midlife-Krise gefangen. Nach seinem Debüt als Autor versucht er …
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Nerviger Protagonist in Midlife-Krise
Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Sobald wir angekommen sind" von Micha Lewinsky.
Ben Oppenheim ist fast fünfzig, hat Geldsorgen und Rücken und in einer Midlife-Krise gefangen. Nach seinem Debüt als Autor versucht er vergeblich an den Erfolg anzuknüpfen, doch das klappt einfach nicht. Er schiebt es auf seine aktuelle Lebenssituation, seine Ehe mit Marina ist zerbrochen, mit ihr hat er zwei Kinder und lebt in einer Beziehung mit einer Künstlerin. Die Kriegsvorgänge in Osteuropa machen ihm so sehr Angst, dass er mit Frau und Kindern vor seinen privaten und den weltlichen Sorgen nach Brasilien flieht. Aus der Schweiz nach Brasilien, so wie Stefan Zweig. Was Zweig konnte, kann einem Ben Oppenheim auch nur gelingen. Doch so einfach er sich das vorstellt, ist es nicht.
"Das Leitmotiv des Judentums aber, die Angst, verfolgt und vertrieben zu werden, musste man schon mit der Muttermilch aufsaugen." Zitat Seite 144
Ben Oppenheim ist Jude, nicht sehr gläubig und ein absolut egoistischer Typ mit wirren Gedanken, erfolglos, unentschlossen, unsensibel und bekommt seine Ehe nicht gerettet, aber auch die Beziehung zu seiner neuen Freundin klappt nicht so recht. Außerdem glaubt er daran, zu einem Volk zu gehören, dem die Flucht seit Urzeiten in die Wiege gelegt wurde. Und so lassen ihn düstere Nachrichten sofort an einen drohenden Atomkrieg denken und er flieht Hals über Kopf nach Brasilien.
In dieser Handlung wird tragisch deutlich, welches Schicksal viele jüdische Menschen durch Flucht und den Verlust von Heimat durchmachen. Doch was Ben einfach unausstehlich macht, ist seine Ansicht, einfach der tollste Mann zu sein und ständig seine Meinung zu ändern. Das fand ich recht nervig, nur seine ironischen Ansichten und die Erlebnisse von Bens Frauen (mit oder ohne ihn) ließen mich weiter lesen.
Micha Lewinsky zeigt auf ironische Weise Bens zwiegespaltene Sichtweise auf sein Leben, seine Frauen und die Angst vor dem Weltgeschehen. Es mischen sich ernste Themen mit seichten, dazu kommen Bens sexuelle Gedanken, die zeigen, wie egoistisch er tickt. Kein Sympath, kein Mann, den man gerne kennenlernen möchte und ein echter Anti-Held!
Bei dieser Lektüre hat mir der angenehm zu lesende Schreibstil und der eingebaute Humor gefallen. Und obwohl ich Ben überhaupt nicht mochte, hat mich Lewinsky mit seiner Geschichte gefesselt.
Eine Geschichte über einen Anti-Helden, die von Flucht, Furcht und innerer Zerrissenheit erzählt!
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Was heißt schon ankommen!?!
Micha Lewinsky gelingt mit dem Roman "Sobald wir angekommen sind" eine Erzählung über ein Stück im Leben einer jüdischen Familienvaters. Bens Ehe ist gescheitert, beruflich hat er keinen Erfolg, und er fühlt sich bedroht durch die …
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Was heißt schon ankommen!?!
Micha Lewinsky gelingt mit dem Roman "Sobald wir angekommen sind" eine Erzählung über ein Stück im Leben einer jüdischen Familienvaters. Bens Ehe ist gescheitert, beruflich hat er keinen Erfolg, und er fühlt sich bedroht durch die politische Situation. So beschließt er, mit seiner Ex-Frau nach Brasilien zu fliehen.
Im ganzen Verlauf geht es immer wieder um das Thema Heimat, sich im eigenen Leben angekommen fühlen. Der Protagonist versucht, seine Zufriedenheit im Außen zu finden, in einer Affäre, einem neuen Buch, einem neuen Land... Das Thema Judentum schwingt immer mit, was ich sehr interessant finde, weil ich mir nicht viele Gedanken darüber mache.
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm. Die Charaktere werden gut und sympathisch vorgestellt. Das Cover erschließt sich mir nicht, ist aber ansprechend gestaltet.
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Auf den Spuren von Stefan Zweig
Der Roman beginnt mit einem Zitat des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig, der während des Dritten Reichs nach Brasilien auswanderte. Das Zitat ist nicht willkürlich gewählt, denn Ben Oppenheim, die Hauptfigur des Romans, ist von der …
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Auf den Spuren von Stefan Zweig
Der Roman beginnt mit einem Zitat des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig, der während des Dritten Reichs nach Brasilien auswanderte. Das Zitat ist nicht willkürlich gewählt, denn Ben Oppenheim, die Hauptfigur des Romans, ist von der Lebensgeschichte des Schriftstellers fasziniert. Ben selbst ist ein wenig erfolgreicher Schriftsteller und Drehbuchautor. Er lebt mit seiner Exfrau und ihren beiden Kindern in Zürich nach dem Nestprinzip. Die Kinder bleiben in der Wohnung und die Eltern weichen abwechselnd auf andere Schlafplätze aus. Ben hat sich mit Marina zu Beginn ihrer Partnerschaft sehr verbunden gefühlt, unter anderem, weil sie die gleiche Herkunft teilen. Beide sind Juden und teilen nicht nur die Herkunft, sondern auch einen Fluchtinstinkt. Als sich der Krieg in Osteuropa dramatisch zuspitzt, beschließen die beiden mit den Kindern Hals über Kopf nach Brasilien zu fliehen. Ben lässt hierbei seine Geliebte Julia zurück.
Der Roman ist durchgehend aus Bens Perspektive geschrieben. Immer wieder gibt es Rückblenden auf seine Lebensgeschichte. Ben wirkt etwas verschroben, aber dennoch sympathisch. Obwohl das Grundthema des drohenden dritten Weltkriegs und der Flucht sehr dramatisch ist, rückt es im Roman in den Hintergrund. Bedeutsamer sind die interpersonellen Beziehungen zwischen Ben und seiner Familie sowie zwischen Ben und Julia. Auch Bens Entwicklung im Laufe des Romans ist sehr zentral. Die Geschichte ist mit viel Sarkasmus, Ironie und absurden Situationen gewürzt, was sie sehr unterhaltsam macht.
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Ben Oppenheim ist als Sohn reicher jüdischer Eltern in Zürich aufgewachsen und ihm fehlte nichts an materiellen Ressourcen. Und so benimmt er sich auch...
Als er und seine Frau sich trennen wollen, beginnt der Kampf um den Lebensstandard. Angeblich reicht das Geld nicht für zwei …
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Ben Oppenheim ist als Sohn reicher jüdischer Eltern in Zürich aufgewachsen und ihm fehlte nichts an materiellen Ressourcen. Und so benimmt er sich auch...
Als er und seine Frau sich trennen wollen, beginnt der Kampf um den Lebensstandard. Angeblich reicht das Geld nicht für zwei getrennte Wohnungen, obwohl Ben eine Ausweichwohnung in Wien besitzt, in die er sich zurückzieht, wenn er sich von der Familie absondern will, und eine Atelierwohnung, in der er seine Bücher und Drehbücher schreibt. Als der Krieg in der Ukraine immer bedrohlicher wird, flieht er mit seiner Noch-Ehefrau und den Kindern nach Brasilien, seine Geliebte bleibt in Zürich zurück.
Ben ist ein wehleidiges Weichei, hypochondrisch, egozentrisch, wankelmütig und unfähig zu echten Beziehungen. Mal überschätzt er sich und seine Fähigkeiten massiv, sieht sich als Star am Fernsehhimmel, dann wieder zweifelt er an allem. Seine Frauen tun mir wirklich leid und ich kann gut verstehen, dass sie irgendwann auf Distanz gehen.
Das Buch erinnert manchmal an die Bücher des Zürchers Thomas Meyer mit seiner "Wolkenbruch"-Reihe, erreicht aber nicht deren Klasse. Trotzdem musste ich oft genug lachen über diesen Idioten Ben, der nur um sich selbst kreist und sich dabei immer wieder lächerlich macht.
Das Cover vom Diogenes-Verlag ist einmal mehr großartig.
Ein echtes Lesevergnügen!
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"Gott lacht mit seinen Geschöpfen, nicht über seine Geschöpfe", so steht es im Talmud.
Eine Jude hat zwanzig Jahre lang jeden Tag gebetet: „Lieber Gott, lass mich in der Lotterie gewinnen.“ Eines Tages öffnet sich der Himmel, und die Stimme Gottes …
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"Gott lacht mit seinen Geschöpfen, nicht über seine Geschöpfe", so steht es im Talmud.
Eine Jude hat zwanzig Jahre lang jeden Tag gebetet: „Lieber Gott, lass mich in der Lotterie gewinnen.“ Eines Tages öffnet sich der Himmel, und die Stimme Gottes erschallt: „Gibt mir eine Chance, kauf dir ein Los!“
Juden haben keinen Humor. Punkt.
In eigener Sache: Es geht hier nicht um Judenwitze, sondern um jüdischen Humor.
Dieses Entry habe ich mir mehr oder weniger von Charles Lewinsky gestohlen. Danke dafür. Lewinsky ist Dramaturg und Autor, sein Sohn Micha schrieb bisher Filmdrehbücher, dieses Buch ist sein erster Roman. Und der funktioniert einwandfrei in Szenen, Kameraeinstellungen, Schnitten und Cliff Hangern. Und, wie mancher Film, abseits von Realitäten. Das ist der Grund, warum Menschen jeden Alters Geschichten lieben.
Benjamin Oppenheimer ist Autor. Mit mehr oder weniger Erfolg. Privat ist gerade nicht alles so prall: Seine (jüdische) Frau Marina hat sich von ihm getrennt, die zwei praktizieren aus Geldnot (Zürich ist die teuerste Stadt der Welt.) mit ihren beiden Kindern das „Nestmodell“ und streiten bei jeder Übergabe wie die sprichwörtlichen Kesselflicker. Ben hat chronische Rückenschmerzen und Geldsorgen, aber auch eine neue Freundin. Was er gar nicht glauben kann. Julia ist Künstlerin, erfolgreich und ein gutes Stück jünger als er, und sie liebt ihn offensichtlich. Nur ihr vierjähriger Sohn wünscht dem ungeliebten Lover lautstark den Tod.
Bens Lage spitzt sich zu, kein Geld, keine Schreibidee, keine Aufträge aus der Werbebranche oder Ähnliches. Zu guter Letzt wird er auf dem Weg zu Julia mit dem Fahrrad von einem Auto angerempelt und stürzt. Die Hose ist hin, das Knie tut weh – aber der Held verzichtet auf eine Taxe und schiebt sich mit dem Rad zu Julia. Die lacht und versorgt ihn mit einem Dinosaurierpflaster. In diesen Szenen sind „Stan und Ollie“ nicht weit.
In die Klamotte bricht jedoch die Welt. Die politische Lage spitzt sich nebulös zu und bei Marina brennen die Lampen durch. Der Instinkt regiert. In Erwartung eines Dritten Weltkrieges inklusive Atomschlag gegen Mitteleuropa fliegt die ganze Familie Hals über Kopf nach Brasilien. Julia bleibt daheim.
Dort angekommen ändert sich der Ton des Buches. Deutlich weniger „Stan und Ollie“, mehr Reflektion. Ist es seit Jahrtausenden das Wesen des Jüdischseins zu fliehen? Ist es noch heute in jedem Juden verankert, bei der kleinsten Erschütterung die Sachen zu packen? Die Traumata in der NS-Zeit, Konzentrationslagerhaft, den Verlust vieler Angehöriger, unbeschreibliche Folter, medizinische Experimente etc. – sind sie quasi in die Menschen gekrochen, in ihre Poren, Nerven und Kleider?
„Nu“- …
P.S.: Jetzt würde der Text zu lang. Aber, achten sie auf den Freund Joachim und Stefan Zweig.
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Ich möchte meine Rezension über das Buch Sobald wir angekommen sind von Micha Lewinsky mit dem Buchcover beginnen. Es ist im typischen Stil vom Diaogenes Verlag gestaltet. Schicht in weiß mit einer auffälligen Bilddarstellung eines Leopardens im Wald nahe einer im Mondschein …
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Ich möchte meine Rezension über das Buch Sobald wir angekommen sind von Micha Lewinsky mit dem Buchcover beginnen. Es ist im typischen Stil vom Diaogenes Verlag gestaltet. Schicht in weiß mit einer auffälligen Bilddarstellung eines Leopardens im Wald nahe einer im Mondschein erleuchteten Stadt. Nur das Bild ist farblich hervorgehoben, Titel und Autor wie immer in schwarzer Schrift. Für mich ist der Autor völliges Neuland und ich war sehr gespannt. Bereits mit den ersten Zeilen war ich von dem wunderbaren Schreibstil eingefangen. Die Geschichte wird sehr wortgewandt erzählt. Zur Geschichte: Ben Oppenheimer lebt in einer schwierigen Situation. Hin und her gerissen zwischen Exfrau und Kindern, sowie seiner neuen Lieben. Die aktuellen Themen unserer Zeit machen auch Ben zu schaffen. Rückenschmerzen und Geldsorgen und am meisten plagen ihn die Ängste wegen des Krieges in Osteuropa. Die Geschichte hat Höhen und Tiefen. Der Protagonist Ben wird sehr gut beschrieben, die Nebencharaktere gehen etwas unter. Fazit. Mir hat der Roman sehr gefallen. Die Erzählweise war sprachlich anspruchsvoll und mit etwas Humor versehen. Eine besondere Geschichte, fesselnd und einfühlsam, sowie stimmungsvoll erzählt.
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Der innere Zwiespalt und die Befürchtungen von Ben sind von dem Autor sehr gut beschrieben worden. Wunderbar herausgearbeitet hat er die Folgen, die das dritte Reich bei den Juden lebenslang hinterlassen hat. Ständig mit einem Damoklesschwert im Rücken leben zu müssen, ist nicht …
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Der innere Zwiespalt und die Befürchtungen von Ben sind von dem Autor sehr gut beschrieben worden. Wunderbar herausgearbeitet hat er die Folgen, die das dritte Reich bei den Juden lebenslang hinterlassen hat. Ständig mit einem Damoklesschwert im Rücken leben zu müssen, ist nicht gerade förderlich, um ein angenehmes Leben zu führen.
Ben ist jüdischer Abstammung und lebt in der Schweiz. Sein Vorbild ist Stefan Zweig, ein berühmter Schriftsteller. Als vermeintlicher Autor wartet er bislang vergebens auf seinen Durchbruch. Dies wiederum hat zur Folge, dass er in ständigen Zweifeln und Ängsten lebt. Von seiner Frau Marina und seinen beiden Kindern lebt er getrennt. Aus Angst vor einem dritten Weltkrieg flüchtet Ben trotz aller Differenzen mit seiner Ex-Familie nach Brasilien. Außen vor bleibt seine Freundin Julia.
Ein bemerkenswerter Roman, kurzweilig und aufschlussreich.
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Ben, der Anti-Held
Ben Oppenheim ist eher Anti-Held denn strahlender Sieger. Er ist liebenswert verpeilt, sieht sich immer in der Opferrolle und entzaubert sich dabei immer wieder selbst. Julia ist seine Freundin, seine Geliebte, auch wenn er noch mit Marina verheiratet ist und …
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Ben, der Anti-Held
Ben Oppenheim ist eher Anti-Held denn strahlender Sieger. Er ist liebenswert verpeilt, sieht sich immer in der Opferrolle und entzaubert sich dabei immer wieder selbst. Julia ist seine Freundin, seine Geliebte, auch wenn er noch mit Marina verheiratet ist und trotz Trennung mit den beiden Kindern überwiegend in der gemeinsamen Wohnung in Zürich lebt. Für zwei Wohnungen fehlt schlichtweg das nötige Kleingeld. Er lebt vom Schreiben, seit seinem letzten Roman ist jedoch schon einige Zeit verstrichen. Ach ja, Jude ist er auch und als solcher sieht er sich dem nahenden Krieg hilflos ausgeliefert. Nichts wie weg, auch Marina ist dieser Ansicht. Kurzentschlossen kauft sie für die Kinder, für Ben und für sich selbst Flugtickets. Schon heute geht es gen Brasilien. Dabei ist ihm, dem Schriftsteller, Stefan Zweig ein leuchtendes Vorbild, wenngleich er nicht wie dieser im Exil in Petrópolis landet, sondern im nördlich davon gelegenen Recife.
Ben wandelt auf Stefan Zweigs Spuren – was will ein Schriftsteller mehr. Wenn ihm dabei nicht ständig das profane Leben dazwischenkommen würde. Außerdem ist er hin- und hergerissen zwischen seiner Noch-Ehefrau und seiner Geliebten. Er lechzt nach Anerkennung, setzt dabei Prioritäten, die sich viel zu oft als falsch gesetzt erweisen.
Das Buch ist ein Quell aus köstlichen Dialogen, nicht immer witzig für Ben, eher für Außenstehende, für die Leser. Der drohende Atomkrieg ist Thema, genau so das Judentum an sich, wenngleich Ben hier mit allzu großen Wissenslücken glänzt. Sein dominanter Vater, seine kaputte Ehe und die damit einhergehenden prekären Wohnverhältnisse machen seine Situation nicht gerade angenehmer. Und da ist noch Julia, die er zurückgelassen hat. Ben ist ein Getriebener seiner selbst.
„Sobald wir angekommen sind“ ist amüsant zu lesen, das Buch ist trotz des aus Bens Sicht beängstigendem Hintergrundes launig erzählt. Ein gar kurzweiliger, vergnüglicher Lesespaß.
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