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Ein grausamer Mord an einem Soldaten erschüttert London - und der junge Kameramann Niall gerät als Zeuge zwischen die FrontenLondon. Der Kameramann Niall Stuart wird unfreiwillig Zeuge, als zwei junge Männer einen Soldaten in zivil grundlos angreifen und töten. Niall nimmt die Szene mit seinem Handy auf. Einer der Täter kommt zu ihm, das blutige Messer noch in der Hand, und bekennt, dass er den Mord im Namen Allahs begangen hat. Sein Komplize schwenkt die Flagge des Islamischen Staats. Als Niall wenig später den Auftrag erhält, eine Dokumentation über den Fall zu drehen, ahnt er nicht,...
Ein grausamer Mord an einem Soldaten erschüttert London - und der junge Kameramann Niall gerät als Zeuge zwischen die Fronten
London. Der Kameramann Niall Stuart wird unfreiwillig Zeuge, als zwei junge Männer einen Soldaten in zivil grundlos angreifen und töten. Niall nimmt die Szene mit seinem Handy auf. Einer der Täter kommt zu ihm, das blutige Messer noch in der Hand, und bekennt, dass er den Mord im Namen Allahs begangen hat. Sein Komplize schwenkt die Flagge des Islamischen Staats. Als Niall wenig später den Auftrag erhält, eine Dokumentation über den Fall zu drehen, ahnt er nicht, dass er mit grausamer Absicht für diese besondere Aufgabe ausgewählt wurde.
London. Der Kameramann Niall Stuart wird unfreiwillig Zeuge, als zwei junge Männer einen Soldaten in zivil grundlos angreifen und töten. Niall nimmt die Szene mit seinem Handy auf. Einer der Täter kommt zu ihm, das blutige Messer noch in der Hand, und bekennt, dass er den Mord im Namen Allahs begangen hat. Sein Komplize schwenkt die Flagge des Islamischen Staats. Als Niall wenig später den Auftrag erhält, eine Dokumentation über den Fall zu drehen, ahnt er nicht, dass er mit grausamer Absicht für diese besondere Aufgabe ausgewählt wurde.
Zoë Beck, geboren 1975, lernte Klavier und studierte Literatur. Nach diversen Film- und Theaterjobs arbeitet sie heute als Autorin und Übersetzerin. Für ihre Romane und Kurzgeschichten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis.
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© Anette Göttlicher/Suhrkamp Verlag
Produktdetails
- Heyne Bücher 41043
- Verlag: Heyne
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 4. März 2015
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 120mm x 28mm
- Gewicht: 347g
- ISBN-13: 9783453410435
- ISBN-10: 3453410432
- Artikelnr.: 40790343
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Notwendige Literatur erkennt Elmar Krekeler in Zoe Becks neuem Roman. Wie die Wirklichkeit unter der Wirklichkeit ausschaut, vermag ihm die Autorin vermittels kühler und präziser Tonlagen und einer Vielschichtigkeit der Geschichten mitzuteilen. So ungemütlich, schnell und brutal Beck die Geschichte des Soldatenmordes von Woolwich laut Krekeler nacherzählt, so angemessen scheint dieser Zugriff dem Rezensenten. Multimediale Kriegswelten, Terrorgesetze, Rassismus - all das steckt drin in diesem rundum zeitgemäßen Buch, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Selfie mit Enthauptetem
Zoë Beck misstraut der Wirklichkeit der Bilder
Hat Krimideutschland einen Trend verschlafen, der in den Vereinigten Staaten des Leserinnenherz erfreut? "Cosy crime" beziehungsweise "cosy mystery" heißt die neue Welle, Joanne Fluke und Jacqueline Winspear sind etwa erfolgreiche Vertreterinnen der Kuschelkrimis mit Rezeptanteil. Aber harmlose Dampfnudeln und gefühlige Zwetschgendatschis haben wir auf den hiesigen Bestellerlisten mehr als genug; es ist höchste Zeit, diesem Publikum eine Autorin zu empfehlen, die Bücher schreibt, in denen es tatsächlich um etwas geht.
Zoë Beck - so nennt sich die 1975 im hessischen Ehringshausen als Henrike Heiland geborene Autorin - schreibt seit 2008
Zoë Beck misstraut der Wirklichkeit der Bilder
Hat Krimideutschland einen Trend verschlafen, der in den Vereinigten Staaten des Leserinnenherz erfreut? "Cosy crime" beziehungsweise "cosy mystery" heißt die neue Welle, Joanne Fluke und Jacqueline Winspear sind etwa erfolgreiche Vertreterinnen der Kuschelkrimis mit Rezeptanteil. Aber harmlose Dampfnudeln und gefühlige Zwetschgendatschis haben wir auf den hiesigen Bestellerlisten mehr als genug; es ist höchste Zeit, diesem Publikum eine Autorin zu empfehlen, die Bücher schreibt, in denen es tatsächlich um etwas geht.
Zoë Beck - so nennt sich die 1975 im hessischen Ehringshausen als Henrike Heiland geborene Autorin - schreibt seit 2008
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unter diesem Pseudonym, und sie wird mit jedem Buch besser. Das liegt zum einen an ihrer Handwerkskunst, die sie mit sieben Romanen und dreißig Kurzgeschichten verfeinert hat; zum anderen übersetzt sie und betreibt mit CulturBooks einen eigenen E-Book-Verlag. Ihre Geschichten siedelt sie dort an, wo ihr Herz schlägt, und das ist zuletzt doch entschieden auf den Britischen Inseln. Nach "Brixton Hill" kehrt sie mit "Schwarzblende" erneut nach London zurück - und verhandelt ein reales Geschehen fiktional: Der Roman beginnt mit einer Szene, die im kollektiven Gedächtnis steckt, vielleicht auch, weil sie auf Youtube zu sehen ist: die Hinrichtung des britischen Soldaten Lee Rigby am 22. Mai 2013 auf offener Straße. Im Buch gibt es für die Abschlachtung des Soldaten einen weiteren Augenzeugen, den Dokumentarfilmer Niall Stuart, der zufällig am Ort des Geschehens ist. Trotz seiner Schockstarre filmt er das Blutbad mit seiner Handykamera. Er landet im Mahlwerk der Justiz und der Antiterrorgesetze, kommt frei, und wird sogar beauftragt, den Hintergrund der beiden Mörder zu recherchieren. Alles ist doppelbödig, kein Bild dieses Puzzles zuverlässig; verrückt sind die Dschihadisten, hysterisch die Pressemeute, möglich erscheint es auch, dass der Inlandsgeheimdienst bei der Lenkung der Mörder seine Finger im Spiel hatte; der korrupten Politikerkaste ist ohnehin viel zuzutrauen. Die gesellschaftliche Relevanz, von der Niall Stuart träumt, hat sein Vater als Kriegsfotograf längst erreicht.
Sein berühmtester Satz - "Ich fotografiere das Schrecklichste, was sich Menschen gegenseitig antun. Ich fotografiere es, damit wir es nie vergessen" - liefert das Thema, das die Klavierspielerin Zoë Beck in souveräner Vielbödigkeit, mit nicht nachlassender Spannung und kühlem Ton variiert.
hhm
Zoe Beck: "Schwarzblende". Roman.
Heyne Verlag, München 2015. 412 S., br., 9,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sein berühmtester Satz - "Ich fotografiere das Schrecklichste, was sich Menschen gegenseitig antun. Ich fotografiere es, damit wir es nie vergessen" - liefert das Thema, das die Klavierspielerin Zoë Beck in souveräner Vielbödigkeit, mit nicht nachlassender Spannung und kühlem Ton variiert.
hhm
Zoe Beck: "Schwarzblende". Roman.
Heyne Verlag, München 2015. 412 S., br., 9,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Das ist Kriminalliteratur at its best: Radikal, zupackend, aktuell - unentbehrlich." DIE ZEIT
Eine hervorragend erzählte Geschichte im England der heutigen Zeit. Zunächst wird die Geschichte eines Mordes an einem Soldaten in einem Park erzählt, die vom Dokumentarfilmer Niall aufgezeichnet wird. Dieser wird festgenommen und ohne Anklage oder sonstige Rechte in ein …
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Eine hervorragend erzählte Geschichte im England der heutigen Zeit. Zunächst wird die Geschichte eines Mordes an einem Soldaten in einem Park erzählt, die vom Dokumentarfilmer Niall aufgezeichnet wird. Dieser wird festgenommen und ohne Anklage oder sonstige Rechte in ein Gefängnis gebracht. Nachfolgend wird in der Geschichte die Herkunft von Niall beleuchtet. Es folgen diverse Drehs mit Verwandten und Bekannten der beiden Attentäter. Niall kommt allerdings einer sehr viel größeren und gleichzeitig privaten Sache auf die Spur, es gibt noch einige Anschläge mehr und auch vor Morden und Selbstmorden wird nicht zurückgeschreckt.
Die Geschichte wird straight erzählt, es gibt keine verworrenen Handlungsstränge, um vom Inhalt abzulenkden.
Genial recherchiert, Ausführung spitze. Absolute Leseempfehlung für politisch Interessierte.
Ich habe dieses Buch zunächst auf einer Lesung der Autorin kennengelernt und diese erzählte interessante Hintergründe und Rechercheansätze zum Buch. Vorbild für die Geschichte war ein Vorkommnis in England, bei welchem tatsächlich ein Soldat auf offener Straße ermordet wurde.
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Aktuell und brisant ist der Roman von Zoe Beck. Spannend beschreibt sie den Fall um einen getöteten Soldaten.
Bisher war mir die Autorin nur via Facebook bzw durch verschiedene Leseproben bekannt. Nun war es für mich an der Zeit eines ihrer Bücher zu lesen, und ich wurde nicht …
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Aktuell und brisant ist der Roman von Zoe Beck. Spannend beschreibt sie den Fall um einen getöteten Soldaten.
Bisher war mir die Autorin nur via Facebook bzw durch verschiedene Leseproben bekannt. Nun war es für mich an der Zeit eines ihrer Bücher zu lesen, und ich wurde nicht enttäuscht.
Glaubhafte Figuren, spannende Dialoge und authentische Schauplätze zeichnen dieses Buch aus.
Man glaubt ihren Figuren jedes Wort und man hat das Gefühl als wären diese Dialoge keine Fiktion der Autorin, sondern das wahre Leben.
Insbesondere auch die Schauplätze machen neugierig und es kommt einem wirklich so vor, als wäre das Buch kein Buch , sondern vielmehr ein bunter Farbenfroher, aber auch ob der Thematik, düsterer Film, der vor meinem inneren Auge abgelaufen ist.
Schon auf den ersten Seiten ist es der Autorin gelungen mich abzuholen, und mich zu fesseln bis zum Finale. Es gelang mir nur schwerlich das Buch aus der Hand zu legen, weil die Spannung mich regelrecht ans Buch festgenagelt hatte. So muss ein moderner Spannungsroman geschrieben sein, spannend, aktuell und brisant in der Thematik. Mich hat die Autorin mit diesem Buch absolut überzeugen können und ich kann das Buch guten Gewissens weiter empfehlen.
In der Summe sind das für mich 4 von 5 Sternen.
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Kameramann Niall ist eher mit kleineren Aufträgen beschäftigt, bei denen es mehr oder weniger um Landschaftsaufnahmen geht. Während er gerade einen künftigen Drehort inspiziert, laufen 2 Männer mit Macheten an ihm vorbei. Er hält diese für Attrappen, denn wer …
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Kameramann Niall ist eher mit kleineren Aufträgen beschäftigt, bei denen es mehr oder weniger um Landschaftsaufnahmen geht. Während er gerade einen künftigen Drehort inspiziert, laufen 2 Männer mit Macheten an ihm vorbei. Er hält diese für Attrappen, denn wer würde schon mitten in London mit Macheten durch die Gegend laufen? Neugierig geworden, geht er trotzdem hinter den beiden Männern hinterher und rechnet jeden Augenblick damit, dass noch mehr Menschen zusammenkommen, da er es für einen Treffen von Rollenspielern hält. In dem Moment, wo er den Rückweg antreten will, hört er Schreie und geht wieder zurück. Er sieht, wie die beiden mit ihren Macheten auf einen jungen Mann einschlagen.
Niall beginnt diesen Vorfall zu filmen und muss recht schnell erkennen, dass er einen äußerst brutalen Mord filmt. Die beiden Mörder freut es, dass er es aufnimmt und fordern ihn auf, es auf Youtube zu veröffentlichen.
Der Beginn eines Albtraums ...
Nachdem die Polizei endlich eingetroffen war, bekam Niall keine Gelegenheit dazu, ihnen zu sagen, dass er nicht zu den beiden Männern gehört, er wird genau wie sie in Gewahrsam genommen und übelst behandelt.
Nachdem sich geklärt hatte, dass er mit ihnen nichts zu tun hat, bekommt er vom Fernsehen das Angebot, eine Reportage über die beiden Männer zu machen, die behaupteten, ein Palästinenser und ein Türke zu sein. Er soll den Werdegang der beiden recherchieren, wie sie zu dem wurden, was sie waren, Mörder im Auftrag von Allah.
Nachdem Niall anfangs zögerte, den Auftrag zu übernehmen, da sein Vater an dem Auftrag mit involviert war, sagt er letztendlich doch zu und geht Dingen auf den Grund, die eine enorme Reichweite haben.
Die Autorin Zoë Beck hat ihren Roman wieder in London spielen lassen. Basierend auf ein Ereignis von vor 2 Jahren, wo zwei Islamisten auf offener Straße in London einen Soldaten töteten, hat sie dieses ebenfalls als Ausgangssituation angesetzt.
Für Niall ist es die Chance, aus dem Bereich der Landschaftsreportagen herauszutreten und sich einen Namen zu machen. Das Thema ist brisant und gefährlich. Er bekommt ein Team zur Seite gestellt, allen voran Beth und Laura, um Recherchen betreiben zu können und die Reportage voranzubringen.
Niall führt viele Interviews, mit den Familien des Opfers und auch der Mörder. Dank seiner eigenen guten Beziehungen auch in der Politik können sie einen allumfassenden Eindruck erhalten, wie es dazu kommen kann, dass Menschen sich von der Gesellschaft abwenden und ihre "eigenen" Wege gehen, Wege, bei denen sie angeheuert und regelrecht rekrutiert wurden. Ausbildungen in Trainingslagern und Gehirnwäsche tun ihr übriges, um aus ihnen gefährliche Waffen zu machen, die auch vor einem Selbstmordkommando nicht zurückschrecken.
Waffenlieferungen in islamische Länder tun ihr übriges und können eines Tages gegen sie selbst gewandt werden.
Die eine Seite sind die Islamisten, die im Namen Allahs alles und jeden töten wollen, die nicht ihrem Gott huldigen, auf der anderen Seite stehen Menschen, die daran verdienen und völlig skrupellos sind. Aber diese agieren im geheimen und verborgenen.
Bis Niall in der Lage ist, alle kausalen Zusammenhänge zu erfassen, muss er durch einen tiefen Sumpf waten und holt dabei Dinge aus der Versenkung, die ihn bis ins Innerste erschüttern.
Zoë Becks Roman ist kein Krimi und schon gar kein Roman, mit dem man sich unterhaltsam die Zeit totschlagen kann. Sie schreibt gesellschaftskritische und politische Romane, die beängstigend sind, da sie so real sind. All das passiert heute in dieser Welt und kann morgen in meiner Stadt passieren. Wann hört der Wahnsinn auf? Solange es noch jemanden gibt, der daran verdienen kann, wahrscheinlich nie.
Ein Buch, das wachrüttelt und nachdenklich macht.
Ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.
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Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat alles, was einen guten Kriminalroman (ich würde es eher Thriller nennen) …
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Das zweite (von mir gelesene) Buch von Zoë Beck hat mich mehr begeistert als ihr Debütbuch. Obwohl das Thema nicht unbedingt zu meinen Favoriten zählt, habe ich das Buch in wenigen Tagen gelesen. Es hat alles, was einen guten Kriminalroman (ich würde es eher Thriller nennen) ausmacht. Ein interessantes Thema, Spannung, die bis zum Schluss hält, ein überraschendes Ende und gut ausgearbeitete Charaktere mit Ecken und Kanten.
Zoë Beck wagt sich an ein aktuelles und brisantes Thema – Islamischer Staat und Selbstmordattentäter. Sie packt die Themen in eine spannende Geschichte, die teilweise sehr brutal und deutlich die Vorgehensweisen der Attentäter aufzeigen. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser mit der Realität und dem Blut konfrontiert. Es fließt viel Blut, es wird vertuscht, verdeckt und gelogen und es rollen immer wieder Gewaltwellen über die Geschichte. So manches Mal musste ich schlucken und das Buch erst mal weglegen und durchatmen. Menschen mit einem zarten Gemüt sollten das Buch nicht vor dem Schlafengehen lesen.
Die Verwicklungen der einzelnen Handlungen, die Widersprüche der Aussagen, die Angst der Opfer, der Hass der Täter und die Sensationsgier der Medien werden hier zu einer gut durchdachten Geschichte verarbeitet und halten den Leser bis zum Schluss am Buch fest. Zoë Beck hat ein hohes Tempo in die Geschichte gebracht, die Stunden der Charaktere sind voll mit Terminen, Handlungen und durchkreuzten Plänen. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und zieht den Leser in seinem Fluss mit.
Ein Thriller/Kriminalroman, der wenig Zeit zum Verschnaufen lässt und am Ende den Leser doch nicht alle Fragen beantwortet.
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Die Themen, die in diesem Buch angeschnitten werden, finde ich an sich hochinteressant und nahe dran am Puls der Zeit: Terror versus Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte durch Anti-Terror-Maßnahmen, gesellschaftlich tolerierter Rassismus und die Radikalisierung frustrierter …
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Die Themen, die in diesem Buch angeschnitten werden, finde ich an sich hochinteressant und nahe dran am Puls der Zeit: Terror versus Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte durch Anti-Terror-Maßnahmen, gesellschaftlich tolerierter Rassismus und die Radikalisierung frustrierter junger Menschen, die von ihrer Sehnsucht nach Akzeptanz in die Arme fanatischer Extremisten getrieben werden.
Die Umsetzung dieser Themen in einem Thriller klang unglaublich spannend und originell, so dass ich das Buch mit sehr hohen Erwartungen begonnen habe! Leider konnte es mich dann aber nicht vollends überzeugen.
Direkt in den ersten Szenen tat ich mich sehr schwer mit dem Schreibstil, der sich für mich sperrig und ungeschliffen las; besonders störten mich anfangs die vielen Wiederholungen bestimmter Phrasen und Wörter. Im Laufe des Buches bessert sich das in meinen Augen zwar deutlich, aber dennoch hatte ich das Gefühl, dass der Schreibstil mich schlicht nicht abholen konnte. Manchmal hatte er auch Anflüge von Pathos, die mir nicht gefielen.
Auch die Spannung wollte sich für mich nur langsam aufbauen, trotz der an sich packenden Themen und obwohl der Protagonist schnell in eine brisante Lage gerät.
Interessant fand ich die gesellschaftskritischen und politischen Aspekte, besonders die Darstellung der Medien als Instrument der Macht, aber lange schien die Geschichte zu wenig Überraschendes zu bieten zu haben, um aus dem politischen Drama einen Thriller zu machen. Erst in der zweiten Hälfte beschleunigen sich die Ereignisse und es wird klar, dass es hier um mehr geht als "nur" um das Attentat, dass hinter den Kulissen eine dritte Macht an den Strippen zieht - aber wer, und warum?
Da konnte ich endlich in die Geschichte eintauchen - aber leider, leider hat mich die Auflösung dann bitter enttäuscht.
Ich empfand sie als sehr konstruiert, was vielleicht unter anderem daran lag, dass das eigentliche Schlüsselereignis bis kurz vorm Ende wenig in die übergreifende Handlung integriert, sondern plötzlich aus dem Hut gezaubert wird. Natürlich soll das Ende eines Thrillers überraschen, aber meiner Meinung nach sollte man dennoch rückblickend sagen können: Ach, jetzt verstehe ich, wie das alles zusammenhängt!
Außerdem wirkte es auf mich so, als würde der Drahtzieher des Ganzen ein unnötiges Risiko auf sich nehmen, um ein Ziel zu erreichen, dass er viel einfacher hätte erreichen können. (Aber dann wäre der Protagonist nicht darin verwickelt gewesen.) Und für mich noch gravierender: die Auflösung wird nur möglich gemacht durch einen früher im Buch vorkommenden, höchst unwahrscheinlichen Zufall.
Niall, der Protagonist, war mir durchaus sympathisch. Er ist ist ein netter Kerl, der es im Leben nicht immer leicht hatte, sich aber dennoch moralische Prinzipien bewahrt hat. Ihn und seinen Vater verbindet eine problematische Vergangenheit, und er hat das Gefühl, in dessen Schatten zu stehen. Er will vorankommen in einem Beruf, der ihn mit Gewalt, Leid und Tod konfrontiert, hat aber seine Fähigkeit, mitzufühlen, noch nicht verloren und das gefiel mir gut. Allerdings fand ich extrem unglaubwürdig, wie hartnäckig er immer wieder die Augen vor dem Offensichtlichen versperrt - denn eigentlich wird er als intelligent dargestellt!
Viele der anderen Charaktere blieben für mich eher blass: der konservative Onkel, dessen machthungrige Ex-Frau, der berühmte Vater, Nialls Kollegen usw. Deswegen hat mich auch der ein oder andere Todesfall wenig berührt. Vielversprechend fand ich die scheinbar knallharte Beth, die sich im Laufe der Geschichte als heldenhaft selbstlos erweist, aber auch bei ihr hatte ich das Gefühl, immer ein bisschen außen vor zu bleiben.
Einer der für mich interessantesten Charaktere macht dann auf der allerletzten (!!) Seite noch eine Wandlung durch, die ich nicht glaubhaft fand, sondern die auf mich eher gewollt schockierend wirkte.
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Der Kameramann Niall Stuart träumt eigentlich von einem großen und interessanten Auftrag, schlägt sich aber mit kleinen Reportagen durch. Dann sieht er zwei Männer mit Machete mitten in London. Er folgt ihnen und filmt mit seinem Handy. Im Park bringen sie einen jungen Mann um …
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Der Kameramann Niall Stuart träumt eigentlich von einem großen und interessanten Auftrag, schlägt sich aber mit kleinen Reportagen durch. Dann sieht er zwei Männer mit Machete mitten in London. Er folgt ihnen und filmt mit seinem Handy. Im Park bringen sie einen jungen Mann um und verlangen von Niall, dass er weiterfilmt während sie verkünden, dass sie zum „Islamischen Staat“ gehören. Dann soll er den Film auch noch im Internet hochladen. Niall macht das alles ohne groß nachzudenken. Kurz darauf wird er von der Polizei verhaftet und muss eine Nacht im Gefängnis verbringen. Man geht nicht gerade zimperlich mit ihm um.
Am nächsten Tag bietet man ihm an, eine Dokumentation über die Täter und ihre Beweggründe zu erstellen. Ein Team wird ihm zur Seite gestellt.
Dieses Buch wird als Kriminalroman angeboten, aber es ist viel mehr als ein Krimi. Das Thema ist aktuell wie nie, zudem Gesellschaftskritisch und politisch. Wie kommen junge Männer aus gut bürgerlichem Haus dazu, sich zu radikalisieren und zu Terroristen zu werden? Eine Frage, auf die viele Menschen vermeintlich Antworten haben und dennoch weiß keiner wirklich, wie das Problem zu lösen ist.
Auch Niall weiß eigentlich nicht, die er an die Geschichte herangehen soll. Ziemlich naiv und unvorbereitet geht er in die ersten Interviews. Er ist nicht wirklich zufrieden mit der Vorgehensweise, wird aber von allen möglichen Seiten beeinflusst und gelenkt.
Bedenkenlos wird die Kamera auch dann noch draufgehalten, wenn man in emotionalen Momenten dem Gegenüber versichert hat, dass sie ausgeschaltet ist. Bereits bei der Situation im Park war es für mich sehr grenzwertig, zu filmen während ein Mensch sterben muss. Wieviel Voyeur steckt in jedem von uns?
Während Niall versucht sein Dokumentation zu Ende zu bringen, kommt es immer wieder zu bedrohlichen und auch gefährlichen Situationen. Weder Niall noch dem Leser wird klar, wer da die Fäden zieht und wer sich Hass und Gewalt zunutze macht. Als man es am Schluss dann erfährt, ist man schockiert, dass jemand die Gewalt schürte aus finanziellen und machtgierigen Motiven.
Die Geschichte ist brandaktuell, sie ist verstörend und komplex. Man wird über das Lesen hinaus im Thema festgehalten und kann gar nicht anders, als sich intensiver damit auseinander zu setzen.
Aktuell, spannend, absolut lesenswert.
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