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ALDI - diese vier Buchstaben haben im Positiven wie auch im Negativen Konsumverhalten und Esskultur der Deutschen wesentlich geprägt. Der Aufstieg der Brüder Karl und Theo erzählt deshalb auch von unserem Land.Im Essener Vorort Schonnebeck in der Mittelstraße 87 öffnet der Bäckergeselle Karl Albrecht senior 1913 ein kleines, aber feines Geschäft, in dem es neben Brot auch Kaffee, Tee, Konfitüre, Butter und Kekse zu kaufen gibt. Supermärkte waren noch ferne Zukunftsmusik und jeder Kunde wurde persönlich bedient, man plauschte, kannte sich. Doch mit den Kriegen wird die Beschaffung von...
ALDI - diese vier Buchstaben haben im Positiven wie auch im Negativen Konsumverhalten und Esskultur der Deutschen wesentlich geprägt. Der Aufstieg der Brüder Karl und Theo erzählt deshalb auch von unserem Land.
Im Essener Vorort Schonnebeck in der Mittelstraße 87 öffnet der Bäckergeselle Karl Albrecht senior 1913 ein kleines, aber feines Geschäft, in dem es neben Brot auch Kaffee, Tee, Konfitüre, Butter und Kekse zu kaufen gibt. Supermärkte waren noch ferne Zukunftsmusik und jeder Kunde wurde persönlich bedient, man plauschte, kannte sich. Doch mit den Kriegen wird die Beschaffung von Lebensmitteln eine immer größere Herausforderung. Als die Söhne Karl junior und Theo dann endlich von der Front zurückkehren, machen sie aus der Not eine Tugend:
Mit niedrigen Preisen und einem äußerst schmalen Sortiment, das sich auf das Wesentliche beschränkt, locken sie die Kunden in den Jahren der Mangelwirtschaft ins Geschäft. Damit haben die Albrechts nicht nur Lebensmittel demokratisiert, sie schafften auch den Discount-Gedanken.
Im Essener Vorort Schonnebeck in der Mittelstraße 87 öffnet der Bäckergeselle Karl Albrecht senior 1913 ein kleines, aber feines Geschäft, in dem es neben Brot auch Kaffee, Tee, Konfitüre, Butter und Kekse zu kaufen gibt. Supermärkte waren noch ferne Zukunftsmusik und jeder Kunde wurde persönlich bedient, man plauschte, kannte sich. Doch mit den Kriegen wird die Beschaffung von Lebensmitteln eine immer größere Herausforderung. Als die Söhne Karl junior und Theo dann endlich von der Front zurückkehren, machen sie aus der Not eine Tugend:
Mit niedrigen Preisen und einem äußerst schmalen Sortiment, das sich auf das Wesentliche beschränkt, locken sie die Kunden in den Jahren der Mangelwirtschaft ins Geschäft. Damit haben die Albrechts nicht nur Lebensmittel demokratisiert, sie schafften auch den Discount-Gedanken.
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Prof. Dr. Guido Knopp war jahrzehntelang der Chefhistoriker des ZDF. Er gilt als der populärste Historiker Deutschlands. Sein Name ist untrennbar verbunden mit erfolgreichen TV-Formaten wie 'Die Deutschen', 'History' und 'Hitlers Helfer', die auch internationale Buch-Bestseller wurden. Zweimal war Guido Knopp ¿Sachbuchautor des Jahres¿ und erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen sowie das Bundesverdienstkreuz. Seit 2013 ist Guido Knopp im Ruhestand und als freier Publizist, Moderator, Produzent und Autor tätig.

© ZDF/Carmen Sauerbrei
Produktdetails
- Verlag: FISCHER Krüger
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 349
- Erscheinungstermin: 28. April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 132mm x 32mm
- Gewicht: 439g
- ISBN-13: 9783810530783
- ISBN-10: 3810530786
- Artikelnr.: 64064504
Herstellerkennzeichnung
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Der Aufstieg der Albrechts
Guido Knopp verspricht Aufklärung über das Supermarktimperium vor der Haustür.
Er bemüht sich um ein Aldi-Gesamtbild – und bleibt dabei ganz der bewährten ZDF-History-Art treu
VON CHRISTOPH KOOPMANN
Über die Brüder Theo und Karl Albrecht ist hinlänglich bekannt, dass so gut wie nichts über sie bekannt ist. Dass der Historiker Guido Knopp über sie und ihre Discounterkette Aldi ein Buch von ganzen 352 Seiten geschrieben hat, darf schon aus diesem Grund als bemerkenswert gelten. Aber man kann sich über die Themenwahl auch wundern, weil Guido Knopp bisher unter anderem Bücher über Hitler, Hitlers Helfer, Hitlers Krieger und Hitlers Frauen geschrieben hat (eine gewisse
Guido Knopp verspricht Aufklärung über das Supermarktimperium vor der Haustür.
Er bemüht sich um ein Aldi-Gesamtbild – und bleibt dabei ganz der bewährten ZDF-History-Art treu
VON CHRISTOPH KOOPMANN
Über die Brüder Theo und Karl Albrecht ist hinlänglich bekannt, dass so gut wie nichts über sie bekannt ist. Dass der Historiker Guido Knopp über sie und ihre Discounterkette Aldi ein Buch von ganzen 352 Seiten geschrieben hat, darf schon aus diesem Grund als bemerkenswert gelten. Aber man kann sich über die Themenwahl auch wundern, weil Guido Knopp bisher unter anderem Bücher über Hitler, Hitlers Helfer, Hitlers Krieger und Hitlers Frauen geschrieben hat (eine gewisse
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Weltkriegsfixierung ist ja auch seiner TV-Sendung ZDF History nachgesagt worden).
Man sollte aber fairerweise nicht verschweigen, dass Knopp auch mal über den Vatikan, den Südpol und sich selbst geschrieben hat. Nun also Aldi. Allein wirtschaftspsychologisch ist das natürlich nachvollziehbar: Für Geheimnisvolles wie Ufos, den Yeti und das Monster von Loch Ness interessieren sich die Leute ja auch seit Jahrzehnten mit kurioser Ausdauer. Warum sie also nicht locken mit der Verheißung, ein bisschen mehr zu erfahren über das Supermarktmysterium direkt vor der Haustür?
Dabei spielt Guido Knopp allerdings schon aufreizend häufig mit den Aldi-Klischees von Geheimniskrämerei und Knausrigkeit. Gleich zum Einstieg präsentiert er beispielsweise die Anekdote, wie sich angeblich selbst die beiden Männer, die Theo Albrecht 1971 in seinem Mercedes entführten, zunächst von ihrem Opfer den Ausweis zeigen ließen. Sein Gesicht kannte schließlich kaum jemand, außerdem soll es den Entführern verdächtig erschienen sein, dass ein Multimillionär sein Auto einfach so am Straßenrand vor der Firmenzentrale parkt und sich keinen Chauffeur leistet, sondern selbst fährt.
Die Ausführungen über die Entführung sind auch die detailreichsten des Buchs. Dieser Teil der Geschichte ist schließlich durch den Gerichtsprozess und überaus gesprächige Entführer mit am besten dokumentiert. Alles nichts Weltexklusives, aber nach wie vor ziemlich interessant. Im Grunde lässt sich das über das gesamte Werk sagen.
Es ist eben nicht der erste Versuch, die Firmengeschichte und ihre Geheimnisse zu beleuchten. Und Neues herauszufinden, gestaltet sich nun mal schwierig, wenn kaum jemand etwas erzählen mag oder erzählt hat. Die Albrecht-Brüder sind vor ein paar Jahren gestorben, die kann man nicht mehr fragen, aber selbst zu Lebzeiten wäre das ein eher aussichtsloses Unterfangen gewesen. Ein ausführliches Interview hat Karl Albrecht immerhin mal gegeben, 2014, kurz vor seinem Tod, in der FAZ. Ansonsten großes Schweigen. So muss sich Knopp auf das wenige verlassen, das die strenge Stillschweigedoktrin bei Aldi irgendwie passiert hat, und auf das, was Ehemalige berichten. Zum Beispiel, dass Theo Albrecht in der wenigen Freizeit, die er sich genehmigte, Schreibmaschinen gesammelt haben soll und Karl jeden Dienstagnachmittag auf dem Golfplatz verschwunden sei (Handicap 9).
Als Kronzeugen dienen Knopp die einstigen Aldi-Manager Eberhard Fedtke, Dieter Brandes und Andreas Straub. Die haben zwar schon längst eigene Bücher über Aldi geschrieben, aber Knopp geht es eher ums Gesamtbild. Und so zeichnet er überaus detailliert nach, wie aus dem 1913 eröffneten, elterlichen Tante-Emma-Laden in der Essener Huestraße 89 eine der größten Supermarktketten der Welt werden konnte. Erst war es ein asketisches Angebot zu niedrigstmöglichen Preisen, später gab’s sogar Champagner und Bohrmaschinen in den irgendwann mehr als 4000 Aldi-Filialen, aber immer noch: spottbillig.
Nebenbei räumt Knopp mit ein paar Mythen auf, etwa, dass das Elternhaus der Albrecht-Brüder bitterarm gewesen sei (war es nicht) oder dass sie den Lebensmitteldiscount und den Selbstbedienungssupermarkt erfunden hätten (haben sie nicht). Sie haben abgeguckt und perfektioniert, das war der Trick.
Aber sie hatten noch ein paar andere: Die Aufspaltung in zig Regionalgesellschaften Ende der Sechziger, um die Pflicht zur Offenlegung von Geschäftszahlen zu umgehen; die radikale Preispolitik, die manchen Lieferanten in den Ruin trieb; die auf Druck, Zwang und Kontrolle ausgelegte Führungskultur. Auch diese eher uncharmanten Seiten des Supermarktwunders Aldi behandelt Guido Knopp ausführlich.
Was die Mythenklärung betrifft: Die sagenumwobene Trennung in Aldi Nord und Süd 1961 versucht er natürlich ebenfalls zu beleuchten. Ihm zufolge ist es Quatsch, dass die Albrechts sich im Streit um die Einführung von Kühltruhen oder den Zigarettenverkauf getrennt hätten. Es hätte viel eher am sehr unterschiedlichen Führungsstil der beiden gelegen, dass sie entschieden: besser jeder für sich.
Wenn Knopp aber die Errichtung der Berliner Mauer 1961 beschreibt und im selben Atemzug die „andere deutsche Teilung“ bei Aldi („Sie kam ganz ohne Zäune, Wachtürme und Grenzkontrollen aus“), kann man sich schon fragen, ob das sein musste. Die Expansion über Belgien nach Frankreich vergleicht er mit dem Schlieffenplan, der 1914 denselben Weg für die deutschen Truppen vorsah. So viel zur Weltkriegsfixierung. Apropos holprige Vergleiche: Weil der Discounter als „einfach, vernünftig und zuverlässig“ gelte, kommt Knopp zu dem Schluss, Aldi sei „der Berti Vogts unter den Supermärkten“.
Trotzdem ist Guido Knopp, den man natürlich niemals den „Berti Vogts unter den Historikern“ nennen würde, ein Buch gelungen wie eine gut abgehangene ZDF-History-Doku. Schon für Knopps Geschichtsfernsehen galt ja: Hat man irgendwie alles schon mal gehört, aber hinterher fühlt man sich trotzdem schlauer. Und darum geht’s schließlich.
Die Brüder perfektionierten
das Discounterprinzip – und
wurden so sehr, sehr reich
So fing alles an: Karl Albrecht seniors Laden in Essen im Jahr 1930. Seine Söhne wurden die reichsten Männer Deutschlands.
Foto: ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG/Getty
Guido Knopp:
Schampus für alle.
Aldi – eine deutsche
Geschichte. S. Fischer
Verlage, Frankfurt 2021.
352 Seiten, 20 Euro.
E-Book: 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Man sollte aber fairerweise nicht verschweigen, dass Knopp auch mal über den Vatikan, den Südpol und sich selbst geschrieben hat. Nun also Aldi. Allein wirtschaftspsychologisch ist das natürlich nachvollziehbar: Für Geheimnisvolles wie Ufos, den Yeti und das Monster von Loch Ness interessieren sich die Leute ja auch seit Jahrzehnten mit kurioser Ausdauer. Warum sie also nicht locken mit der Verheißung, ein bisschen mehr zu erfahren über das Supermarktmysterium direkt vor der Haustür?
Dabei spielt Guido Knopp allerdings schon aufreizend häufig mit den Aldi-Klischees von Geheimniskrämerei und Knausrigkeit. Gleich zum Einstieg präsentiert er beispielsweise die Anekdote, wie sich angeblich selbst die beiden Männer, die Theo Albrecht 1971 in seinem Mercedes entführten, zunächst von ihrem Opfer den Ausweis zeigen ließen. Sein Gesicht kannte schließlich kaum jemand, außerdem soll es den Entführern verdächtig erschienen sein, dass ein Multimillionär sein Auto einfach so am Straßenrand vor der Firmenzentrale parkt und sich keinen Chauffeur leistet, sondern selbst fährt.
Die Ausführungen über die Entführung sind auch die detailreichsten des Buchs. Dieser Teil der Geschichte ist schließlich durch den Gerichtsprozess und überaus gesprächige Entführer mit am besten dokumentiert. Alles nichts Weltexklusives, aber nach wie vor ziemlich interessant. Im Grunde lässt sich das über das gesamte Werk sagen.
Es ist eben nicht der erste Versuch, die Firmengeschichte und ihre Geheimnisse zu beleuchten. Und Neues herauszufinden, gestaltet sich nun mal schwierig, wenn kaum jemand etwas erzählen mag oder erzählt hat. Die Albrecht-Brüder sind vor ein paar Jahren gestorben, die kann man nicht mehr fragen, aber selbst zu Lebzeiten wäre das ein eher aussichtsloses Unterfangen gewesen. Ein ausführliches Interview hat Karl Albrecht immerhin mal gegeben, 2014, kurz vor seinem Tod, in der FAZ. Ansonsten großes Schweigen. So muss sich Knopp auf das wenige verlassen, das die strenge Stillschweigedoktrin bei Aldi irgendwie passiert hat, und auf das, was Ehemalige berichten. Zum Beispiel, dass Theo Albrecht in der wenigen Freizeit, die er sich genehmigte, Schreibmaschinen gesammelt haben soll und Karl jeden Dienstagnachmittag auf dem Golfplatz verschwunden sei (Handicap 9).
Als Kronzeugen dienen Knopp die einstigen Aldi-Manager Eberhard Fedtke, Dieter Brandes und Andreas Straub. Die haben zwar schon längst eigene Bücher über Aldi geschrieben, aber Knopp geht es eher ums Gesamtbild. Und so zeichnet er überaus detailliert nach, wie aus dem 1913 eröffneten, elterlichen Tante-Emma-Laden in der Essener Huestraße 89 eine der größten Supermarktketten der Welt werden konnte. Erst war es ein asketisches Angebot zu niedrigstmöglichen Preisen, später gab’s sogar Champagner und Bohrmaschinen in den irgendwann mehr als 4000 Aldi-Filialen, aber immer noch: spottbillig.
Nebenbei räumt Knopp mit ein paar Mythen auf, etwa, dass das Elternhaus der Albrecht-Brüder bitterarm gewesen sei (war es nicht) oder dass sie den Lebensmitteldiscount und den Selbstbedienungssupermarkt erfunden hätten (haben sie nicht). Sie haben abgeguckt und perfektioniert, das war der Trick.
Aber sie hatten noch ein paar andere: Die Aufspaltung in zig Regionalgesellschaften Ende der Sechziger, um die Pflicht zur Offenlegung von Geschäftszahlen zu umgehen; die radikale Preispolitik, die manchen Lieferanten in den Ruin trieb; die auf Druck, Zwang und Kontrolle ausgelegte Führungskultur. Auch diese eher uncharmanten Seiten des Supermarktwunders Aldi behandelt Guido Knopp ausführlich.
Was die Mythenklärung betrifft: Die sagenumwobene Trennung in Aldi Nord und Süd 1961 versucht er natürlich ebenfalls zu beleuchten. Ihm zufolge ist es Quatsch, dass die Albrechts sich im Streit um die Einführung von Kühltruhen oder den Zigarettenverkauf getrennt hätten. Es hätte viel eher am sehr unterschiedlichen Führungsstil der beiden gelegen, dass sie entschieden: besser jeder für sich.
Wenn Knopp aber die Errichtung der Berliner Mauer 1961 beschreibt und im selben Atemzug die „andere deutsche Teilung“ bei Aldi („Sie kam ganz ohne Zäune, Wachtürme und Grenzkontrollen aus“), kann man sich schon fragen, ob das sein musste. Die Expansion über Belgien nach Frankreich vergleicht er mit dem Schlieffenplan, der 1914 denselben Weg für die deutschen Truppen vorsah. So viel zur Weltkriegsfixierung. Apropos holprige Vergleiche: Weil der Discounter als „einfach, vernünftig und zuverlässig“ gelte, kommt Knopp zu dem Schluss, Aldi sei „der Berti Vogts unter den Supermärkten“.
Trotzdem ist Guido Knopp, den man natürlich niemals den „Berti Vogts unter den Historikern“ nennen würde, ein Buch gelungen wie eine gut abgehangene ZDF-History-Doku. Schon für Knopps Geschichtsfernsehen galt ja: Hat man irgendwie alles schon mal gehört, aber hinterher fühlt man sich trotzdem schlauer. Und darum geht’s schließlich.
Die Brüder perfektionierten
das Discounterprinzip – und
wurden so sehr, sehr reich
So fing alles an: Karl Albrecht seniors Laden in Essen im Jahr 1930. Seine Söhne wurden die reichsten Männer Deutschlands.
Foto: ALDI Einkauf GmbH & Co. oHG/Getty
Guido Knopp:
Schampus für alle.
Aldi – eine deutsche
Geschichte. S. Fischer
Verlage, Frankfurt 2021.
352 Seiten, 20 Euro.
E-Book: 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eher lakonisch rekapituliert Christoph Koopmann die Geschichte der Aldi-Brüder beziehungsweise ihres Imperiums, wie der ZDF-Historienmeister sie hier vorlegt. Es werden ein paar Legenden entzaubert - so arm waren die Eltern der Aldi-Brüder nicht -, deutlich auch gesprochen über die für Lieferanten nicht selten ruinöse "radikale Preispolitik" und den wenig angenehmen Führungsstil des Unternehmens. Der Kritiker stößt sich manches Mal an sprachlichen Ausrutschern, die Knoops "Weltkriegsfixierung" unter Beweis stellen und findet, dass man sich am Ende der Lektüre, obgleich alles schon bekannt war, irgendwie "schlauer" fühlt. Und auf genau dieses Gefühl und Bedürfnis komme es, so der Kritiker lauwarm, bei solchen Büchern wohl am Ende an.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Mit etlichen anderen Mythen räumt Knopp überzeugend auf. Christian Ruf Sächsische Zeitung 20210604
Gebundenes Buch
Die Albrechts und ihr Aldi
Wenn Sie irgendetwas, egal was, über Aldi erfahren wollen - lesen Sie nach bei Prof. Dr. Guido Knopp. Gründlich recherchiert, geordnet, aufbereitet legt er nicht nur die Geschichte des Werdegangs der Brüder Albrecht dar, sondern auch die Entstehung eines …
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Die Albrechts und ihr Aldi
Wenn Sie irgendetwas, egal was, über Aldi erfahren wollen - lesen Sie nach bei Prof. Dr. Guido Knopp. Gründlich recherchiert, geordnet, aufbereitet legt er nicht nur die Geschichte des Werdegangs der Brüder Albrecht dar, sondern auch die Entstehung eines Milliardenimperiums, Geschäftsprinzipien und Erfolgsgeheimnisse. Wie kam es zum Namen, welche Erfahrungen flossen ein, welche Strategien zur Gewinnmaximierung wurden durchgesetzt?
Um Karl und Theo Albrecht ranken sich Geschichten, einige erzählen von Geiz, von Idealen, von Eigenheiten. Eine davon: nichts an die Öffentlichkeit dringen lassen. Wenig weiß man über das nachkriegsdeutsche Wirtschaftswunder und dessen Gründer, gerade mal, dass Personenschutz erst nach der Entführung von Theo Albrecht 1971 (sehr spannend beschrieben!), organisiert wurde. Und die Brüder charakterlich recht unterschiedlich waren, Karl ungeduldig, rastlos, entscheidungsfreudig, Theo zurückhaltend, gern zögerlich.
Aufgeklärt wird über den »Aldi-Äquator«, Schwierigkeiten bei der Etablierung im Ausland, Preisdruck, Konkurrenzkampf, Erbschaftsstreitigkeiten. Auch interessant: Aldi als Arbeitgeber.
Unglaublich vielschichtig wird Aldi, dieser allen bekannte Discounter, der im Einkaufsverhalten der Bevölkerung eine enorme Rolle spielt, analysiert.
Viele biografische Fakten werden mit historischen Hintergründen, die Politik und Wirtschaft in Deutschland von der Geburt der Aldis ( Karl 1920, Theodor 1922) bis zu deren Tod und bis in die Gegenwart erläutern, ergänzt.
Erhellendes Sachbuch von Guido Knopp In Zusammenarbeit mit Mario Sporn, Fischer E-Books.
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Gebundenes Buch
In Guido Knopps Buch „Schampus für alle. ALDI – eine deutsche Geschichte“ ist der Name Programm. Der Historiker nimmt (in Zusammenarbeit mit Mario Sporn) sein Publikum mit auf eine Zeitreise von den Anfängen des Discount-Riesen bis heute. Er erlaubt einen Blick hinter die …
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In Guido Knopps Buch „Schampus für alle. ALDI – eine deutsche Geschichte“ ist der Name Programm. Der Historiker nimmt (in Zusammenarbeit mit Mario Sporn) sein Publikum mit auf eine Zeitreise von den Anfängen des Discount-Riesen bis heute. Er erlaubt einen Blick hinter die Kulissen, obwohl die Besitzerfamilie schon immer großen Wert auf Privatsphäre und Verschwiegenheit legte. Herausgekommen ist ein sehr informatives Buch, das vermutlich fast jeden ansprechen wird, denn jeder kennt ALDI und die meisten haben schon einmal dort eingekauft.
Karl Albrecht sen., der Vater der Discounter-Gründer Theo und Karl war gelernter Bäcker und machte sich in Essen Schonnebeck als Brothändler selbstständig. Neben Brot und anderen Backwaren boten er und seine Frau Anna in ihrem Tante-Emma-Laden (der „Wiege des Aldi-Imperiums“) auch Kaffee, Tee und Konfitüren, Butter, Margarine und Kekse an. Die Söhne mussten im Geschäft helfen, sollten sie doch, wie damals allgemein üblich „beruflich in die Fußstapfen ihrer Eltern treten“. Und so lernte Theo Kaufmann im elterlichen Betrieb, Karl machte eine Lehre in einem noblen Feinkostladen. Der Rest der Aldi-Geschichte ab 1948 ist Geschichte. Oder Spekulation. Oder eine Mischung aus beidem. Guido Knopp kann zumindest auf ein paar verlässliche Quellen zurückgreifen, denn allgemein weiß man über Aldi nicht wirklich viel. So fußt dieses Buch hier in der Hauptsache auf Aussagen ehemaliger Aldi-Manager.
Fakt ist aber, dass die einzig wirkliche Unternehmensstrategie der Brüder aufging. „Mit gewagten Zukunftsprojekten haben wir uns seinerzeit nicht beschäftigt, sondern nur versucht, unseren Betrieb möglichst schnell zu vergrößern“, hat Theo Albrecht Anfang der 1970er gegenüber einem Journalisten erklärt. „Ihre einzige wirklich strategische Entscheidung war der Entschluss zum Aufbau und der Ausweitung ihres Filialnetzes.“ Und die Umstellung auf Selbstbedienung und dann das „Discount-Prinzip“.
Das Bild, das der Autor zeichnet ist ein interessantes, aber sehr ambivalentes. Es ist ein Bild voller Klischees von Geiz und Geheimnissen, Geschäftssinn und Verschwiegenheit, Lockangeboten und Rabattschlachten, von radikaler Preispolitik, die Lieferanten manchmal in den Konkurs trieb. Es ist ein Bild von einer von Druck und Kontrolle geprägten Mitarbeiterführung und von Müllbergen aus Einwegverpackungen („Der Anteil der Getränke-Einwegpackungen am Hausmüll erhöhte sich von 1970 bis 1981 um 73 Prozent.“) –bequem, aber trotz Recycling eine Katastrophe für die Umwelt.
In aller Ausführlichkeit und sehr packend beschreibt Guido Knopp die Entführung von Theo Albrecht 1971. Im Nachgang versuchte Albrecht 1979, die sieben Millionen Mark Lösegeld als Betriebsausgabe anzusetzen, vor Gericht scheiterte er damit aber. Geiz mag geil sein, aber das ging dem Gericht zu weit. Mit der Aufspaltung des Konzerns in zig Regionalgesellschaften, um die Pflicht zur Offenlegung von Geschäftszahlen zu umgehen, hatten die Brüder in den 1960er Jahren allerdings Erfolg. Und natürlich beleuchtet der Autor auch die Teilung des Konzerns entlang des „Aldi-Äquators“.
„Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt.“ – in wie weit dieses Bismarck-Zitat auf die Albrecht-Familie zutrifft, kann ich nicht sagen. Aber es scheint, dass Gedanke und Geist von Theo und Karl Albrecht nicht so ganz in den Nachkommen weiterleben. Nicht nur mit der „Affäre Achenbach“ kam Aldi in die eher negativen Schlagzeilen, die Familien sind wohl zerstritten („Mit den guten Sitten in der Familie Albrecht war es endgültig vorbei“).
Für mich war es ein sehr informatives, unterhaltsames, kurzweiliges und höchst aktuelles Buch. Selbst auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie fehlen nicht. Der Autor schreibt flott und flüssig, sein Stil ist bodenständig und so macht er aus einem eigentlichen Sachbuch eine Romanbiografie eines Konzerns, eingeordnet in Zeitgeschichte und Zeitgeist. Von mir daher fünf
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Gebundenes Buch
Dieses Buch fand ich so interessant, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Ein großes Kompliment für ein Sachbuch.Prof. Dr. Guido Knopp hat sich im Laufe der Jahre einen Namen gemacht als Autor von gut recherchierten Büchern über deutsche Geschichte. Dies ist …
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Dieses Buch fand ich so interessant, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Ein großes Kompliment für ein Sachbuch.Prof. Dr. Guido Knopp hat sich im Laufe der Jahre einen Namen gemacht als Autor von gut recherchierten Büchern über deutsche Geschichte. Dies ist natürlich ein Stück Geschichte der besonderen Art und daher absolut faszinierend. Außerdem hat der Autor es geschafft, die wenigen Informationen, die über die Familie Albrecht bekannt sind so geschickt sprachlich zu verpacken, dass das Buch zu keiner Zeit langweilig wird. Im Gegenteil es ist sehr informativ. Die Kapitel sind sehr klug unterteilt, und geben eine genauen Abriss des Aufstieges des Discounters ALDI vom Beginn bis heute. Das meiste davon war mir völlig unbekannt. Allerdings habe ich auch erst zweimal in meinem Leben in einem dieser Geschäfte eingekauft. Was aber auch daran liegt , dass sich eine Filiale einer anderen Lebensmittelkette in meiner direkten fußläufigen Nachbarschaft befindet. So bin ich völlig unbefangen und unvoreingenommen an dieses Buch gegangen und habe mich nicht nur gut unterhalten gefühlt, sondern der Autor konnte mir mit seiner unnachahmlich tollen und gewissenhaft recherchierten Art ein ganz großes Stückchen deutsche Geschichte erklären. Am meisten fasziniert haben mich die Unterschiede an monetärem Verdienst und Lebensstil der Brüder.
Fazit: Ein tolles Leseerlebnis der etwas anderen Art. Niemals langweilig und durch die Zeitreise nicht nur auf das Familienleben fixiert, sondern man erfährt auch sehr viele andere Details.
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Gebundenes Buch
Professor Guido Knopp kann einfach gut und spannend erzählen. Zeitgeschichtliche Fakten baut er flüssig in den Text mit ein und verzichtet dabei nicht auf die ein oder andere lustige Anekdote. Im Gegensatz zu vielen universitär verankerten Historikern kreide ich Herrn Knopp seinen …
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Professor Guido Knopp kann einfach gut und spannend erzählen. Zeitgeschichtliche Fakten baut er flüssig in den Text mit ein und verzichtet dabei nicht auf die ein oder andere lustige Anekdote. Im Gegensatz zu vielen universitär verankerten Historikern kreide ich Herrn Knopp seinen allgemeinverständlichen und medial perfektionierten Erzählstil nicht an. Anders als viele Fachkollegen vermittelt er Geschichte für jedermann und hält sich dabei nicht an für die Masse uninteressanten Details auf.
Das vorliegende Buch über den weltweit erfolgreichen Discounter ALDI habe ich mit Genuss und Interesse gelesen. Darin erfährt der Leser u.a., wie der Unternehmensname entstanden ist, warum es die Unterteilung in ALDI Süd und Nord gibt, welche Philosophie hinter der Marke ALDI steckt und warum das milliardenschwere Brüderpaar Karl und Theo Albrecht derart zurückgezogen und bescheiden lebt.
Insgesamt fand ich keine einzige Buchseite des umfangreichen Werks dröge. Im Gegenteil, die Entstehung der Handelskette ALDI ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte, dessen Lektüre ich nur jeden geneigten Leser ans Herz legen kann.
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eBook, ePUB
Eine runde Sache ist dieses Sachbuch. Es beginnt mit der Kindheit der Albrecht Brüder und dem ersten Verkaufsmarkt der Eltern in Essen. Genau dort endet es auch wieder. Mit vielen Klischees wird aufgeräumt aber viele, die man so im Kopf hat, werden auch bekräftigt.
Gut hat mir der …
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Eine runde Sache ist dieses Sachbuch. Es beginnt mit der Kindheit der Albrecht Brüder und dem ersten Verkaufsmarkt der Eltern in Essen. Genau dort endet es auch wieder. Mit vielen Klischees wird aufgeräumt aber viele, die man so im Kopf hat, werden auch bekräftigt.
Gut hat mir der eingängige Schreibstil gefallen, ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Obwohl mir schon einiges über die Aldi Brüder bekannt war, konnte ich doch oft neues lesen. Neben der Lebensgeschichte und dem Aufbau des Aldi Imperiums werden auch die negativen Aspekte (zum Beispiel Theo Albrechts Entführung, die Mitarbeiterführung, die schlechten Seiten an Geiz ist geil, die Affäre Achenbach) gut zur Geltung gebracht.
Auch, dass die Expansion nicht in allen Ländern von Erfolg gekrönt war und warum sich die Läden irgendwann der Neuzeit anpassen mussten. Kurzum, es werden alle Blickwinkel beleuchtet ohne Meinung zu ergreifen.
Manchmal für mich erschreckend wie das generell bei Aldi abgelaufen ist. Zum Beispiel wird kurz geschildert, dass man auch Anteile bei Verpackungsherstellern gehalten hatte um quasi doppelt abzugreifen. Das ist das eigentlich bedauernswerte, man kann mit so einer Marktmacht und Reichtum doch auch besseres schaffen. Aber vielleicht wird das gemacht und es wird nicht an die große Glocke gehängt.
Geld alleine macht nicht glücklich, das sieht man an manchen beschriebenen Erben. Aber Aldi ist und bleibt ein Teil von Deutschland, ohne die Mentalität der Deutschen gäbe es auch keinen Schampus in den Discountern.
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