Rebecca Gablé
Gebundenes Buch
Rabenthron / Helmsby Bd.3
Epischer historischer Roman über Freundschaft, Loyalität und Herrschaft
Illustration: Jens M. Weber Dipl. Designer (FH)
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Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon geh...
Dieses Buch gibt es in zwei Versionen: mit und ohne Farbschnitt. Sobald die Farbschnitt-Ausgabe ausverkauft ist, liefern wir die Ausgabe ohne Farbschnitt aus.
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren ...
Von der Bestseller-Autorin der Warringham-Saga
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren ...
Von der Bestseller-Autorin der Warringham-Saga
Rebecca Gablé studierte Literaturwissenschaft, Sprachgeschichte und Mediävistik in Düsseldorf, wo sie anschließend als Dozentin für mittelalterliche englische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin und lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und nahe Valencia in Spanien. Ihre historischen Romane und ihr Buch zur Geschichte des englischen Mittelalters wurden allesamt Bestseller und in viele Sprachen übersetzt.

© Olivier Favre
Produktdetails
- Helmsby-Reihe 3
- Verlag: Bastei Lübbe
- Artikelnr. des Verlages: 0130
- 1. Aufl. 2025
- Seitenzahl: 892
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 18. August 2025
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 150mm x 58mm
- Gewicht: 900g
- ISBN-13: 9783757701307
- ISBN-10: 3757701305
- Artikelnr.: 73695099
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu …
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England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu schützen, wie es eigentlich seine Aufgabe ist. In zweiter Ehe mit Emma aus der Normandie verheiratet, die er nicht als Partnerin ansieht sondern als Zuchtstute betrachtet. Sie ist eine starke Frau die am liebsten die Zügel selbst in die Hand nehmen würde. Aber als Frau wird sie von niemanden anerkannt. Etwas Respekt bekommt sie von ihrem zweitältesten Stiefsohn Edmund. Sie selber hat mit dem König drei Kinder. Als sie zur Flucht in die Normandie gezwungen wird, stehen ihr die fiktiven Personen Ælfric ein junger Engländer, Hakon der Däne und Eilmer ein Mönch zur Seite. Die drei werden über Jahrzehnte ihre treuesten Begleiter und Ratgeber, Sie begleiten sie ungeachtet eigener Familie und Aufgaben ins Exil und zurück, sie beschützen ihre Kinder und stehen stets loyal zu ihr.
Die Autorin vermittelt leicht die komplizierten Herschafts- und Verwandschaftsverhältnisse der damaligen Zeit. Sie beschreibt das Leben und die Gefahren in den Dörfern und Städten in diesen unruhigen Zeiten. Die widersprüchlichen Entscheidungen der Herschenden entsprechen oft nicht der Gerechtigkeit sondern der eigenen Vorstellung vom Königsein und der politischen Notwendigkeit. Das sind die historischen Tatsachen.
Dazu gehört die fiktive Geschichte von Ælfric, seiner Familie und seinen Freunden. Ælfric ist eine besondere Figur, er entspricht nicht unbedingt den Zeitgeist. Er ist mitfühlend, überlegend in seinen Entscheidungen, am wichtigsten ist aber seine loyale Einstellung, denn er hängt nicht sein Mäntelchen in den Wind. Auch wenn es schwierig ist, gar gefährlich, er geht den steinigen Weg und gibt diese Einstellung auch an seine Kinder weiter..
Schade war an diesem spannenden starken Roman, das die Frauen in Ælfrics Umfeld zu kurz kamen, außer die historische Emma waren sie nur Nebenfiguren..
Es ist der dritte Band der Helmsby Reihe, sollte aber der Chronologie wegen als Erstes gelesen werden, dann das "Zweite Königreich" und abschließend "Hiobs Brüder"..
Man kann natürlich jedes Buch unabhängig als Einzelband lesen. Sie sind spannend, sehr gut recherchiert und bringen dem Leser auf unterhaltsame Art das englische Mittelalter nahe. Es geht in der Reihenfolge einfach darum das die Angelsachsen und Dänen vor den Normannen kamen..
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England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu …
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England im 11. Jahrhundert. Für uns heute eine schreckliche Zeit, grausame Überfälle, drakonische Strafen, die meisten Menschen Freiwild. Die Angelsachsen leiden unter den Überfällen der Wikinger, sie haben einen schwachen König der nichts tut um seine Untergebenen zu schützen, wie es eigentlich seine Aufgabe ist. In zweiter Ehe mit Emma aus der Normandie verheiratet, die er nicht als Partnerin ansieht sondern als Zuchtstute betrachtet. Sie ist eine starke Frau die am liebsten die Zügel selbst in die Hand nehmen würde. Aber als Frau wird sie von niemanden anerkannt. Etwas Respekt bekommt sie von ihrem zweitältesten Stiefsohn Edmund. Sie selber hat mit dem König drei Kinder. Als sie zur Flucht in die Normandie gezwungen wird, stehen ihr die fiktiven Personen Ælfric ein junger Engländer, Hakon der Däne und Eilmer ein Mönch zur Seite. Die drei werden über Jahrzehnte ihre treuesten Begleiter und Ratgeber, Sie begleiten sie ungeachtet eigener Familie und Aufgaben ins Exil und zurück, sie beschützen ihre Kinder und stehen stets loyal zu ihr.
Die Autorin vermittelt leicht die komplizierten Herschafts- und Verwandschaftsverhältnisse der damaligen Zeit. Sie beschreibt das Leben und die Gefahren in den Dörfern und Städten in diesen unruhigen Zeiten. Die widersprüchlichen Entscheidungen der Herschenden entsprechen oft nicht der Gerechtigkeit sondern der eigenen Vorstellung vom Königsein und der politischen Notwendigkeit. Das sind die historischen Tatsachen.
Dazu gehört die fiktive Geschichte von Ælfric, seiner Familie und seinen Freunden. Ælfric ist eine besondere Figur, er entspricht nicht unbedingt den Zeitgeist. Er ist mitfühlend, überlegend in seinen Entscheidungen, am wichtigsten ist aber seine loyale Einstellung, denn er hängt nicht sein Mäntelchen in den Wind. Auch wenn es schwierig ist, gar gefährlich, er geht den steinigen Weg und gibt diese Einstellung auch an seine Kinder weiter..
Schade war an diesem spannenden starken Roman, das die Frauen in Ælfrics Umfeld zu kurz kamen, außer die historische Emma waren sie nur Nebenfiguren..
Es ist der dritte Band der Helmsby Reihe, sollte aber der Chronologie wegen als Erstes gelesen werden, dann das "Zweite Königreich" und abschließend "Hiobs Brüder"..
Man kann natürlich jedes Buch unabhängig als Einzelband lesen. Sie sind spannend, sehr gut recherchiert und bringen dem Leser auf unterhaltsame Art das englische Mittelalter nahe. Es geht in der Reihenfolge einfach darum das die Angelsachsen und Dänen vor den Normannen kamen..
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Im August 2025 hat Rebecca Gablé den historischen Roman Rabenthron gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Er ist knapp 900 Seiten stark und besticht auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Äußeren. Das Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Es ist …
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Im August 2025 hat Rebecca Gablé den historischen Roman Rabenthron gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Er ist knapp 900 Seiten stark und besticht auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Äußeren. Das Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Es ist auf den ersten Blick als historischer Roman erkennbar. Der traumhafte Farbschnitt ist das i-Tüpfelchen. Damit hat stehen die Chancen für die Auszeichnung „Cover des Jahres“ gut.
Zu Beginn finde ich eine Karte und ein hilfreiches Personenverzeichnis, mit den wichtigsten Personen. Die historischen Persönlichkeiten sind gekennzeichnet.
Die Zeitspanne der Erzählung liegt zwischen 1013 und 1041. Sie spielt in der Normandie und in England. Es handelt sich um ein Prequel zu den Romanen „Das zweite Königreich“ und „Hiobs Brüder“.
Der Engländer Aelfric of Helmsby bringt den Gefangenen Hakon nach London. Die Stadt liegt in Trümmern. Begleitet wird er von seinem Sohn Penda, der zu diesem Zeitpunkt 6 Jahre alt ist. König Ethelred kann sein Reich nicht gegen die ständigen Überfälle durch die Wikinger schützen. Auf der gefährlichen Reise werden Aelfric of Helmsby und Hakon zu Freunden. Sie geraten bei Hofe in den engsten Beraterkreis um Königin Emma. Emma ist eine faszinierende Persönlichkeit für mich. Sie ist selbstbewusst, stark und liebt die Macht. Rebecca Gablé nimmt sich viel Zeit, die Geschichte aus ihrer Sicht zu erzählen.
Von der ersten bis zur letzten Seite empfinde ich diese Erzählung als sehr spannend. Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen. Immer wieder bin ich fasziniert von den detailreichen Beschreibungen des Landes, der Leute und des Geschehens. Ganz nebenbei lerne ich viel über die Geschichte. Manches lese ich noch einmal genauer nach und manchmal habe ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht.
Im Laufe der Seiten treffe ich auf eine Vielzahl von Persönlichkeiten. Historische und fiktive. Hier spielt Königin Emma eine große Rolle. Ich begleite sie in ihrer Entwicklung und sehe, wie sie am höchsten Punkt tief stürzt um sich wieder aufzurichten. Ich zolle ihr meine Achtung. Allgemein gehalten sind die Persönlichkeiten gut herausgearbeitet. Manchmal wirken sie leicht überzogen auf mich, so ist Aelfric of Helmsby mir persönlich ein wenig zu gut.
Im Großen und Ganzen hat Rebecca Gablé mit „Rabenthron“ einen hervorragenden historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust auf ein paar spannende, intensive und lehrreiche Stunden über das Mittelalter lesen möchte, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 4,5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.
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Ich liebe die Bücher von Rebecca Gablé und finde, sie ist Deutschlands offizielle Historoman-Queen. Alle ihre Romane stehen bei mir im Regal und wurden teilweise sogar schon zweimal genossen. Optisch hat der Lübbe-Verlag diesmal noch eins draufgesetzt und dem Schnitt ein wunderbares …
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Ich liebe die Bücher von Rebecca Gablé und finde, sie ist Deutschlands offizielle Historoman-Queen. Alle ihre Romane stehen bei mir im Regal und wurden teilweise sogar schon zweimal genossen. Optisch hat der Lübbe-Verlag diesmal noch eins draufgesetzt und dem Schnitt ein wunderbares Muster verpasst, wie es derzeit ja sehr beliebt ist. Von der geschichtlichen Einordnung ist es ein Prequel. Und zwar ein sehr spannendes, denn es spielt vor "Das zweite Königreich" und da ging es ja um William den Eroberer. Also ist Rabenthron sozusagen die Geschichte der Generation vorher und tatsächlich kommt auch William ein wenig darin vor.
Das Buch wird als dritter Helmsby-Band beworben und genau dort auf Helmsby beginnt auch das Buch mit Aelfric, dem Sohn des ehemaligen Thane, der zu früh in einem der vielen Kriege gestorben ist und dessen Bruder seine Nachfolge angetreten hat, so dass Aelfric nach einem Streit mit dem Onkel seinen kleinen Sohn und einen gefangenen Dänen auf die obligatorisch guten Pferde setzt und sich aufmacht zum amtierenden König.
Im Laufe der Geschichte lernen wir die aktuelle königliche Familie mit all ihren Söhnen und Halbgeschwistern kennen und so viel sei schon verraten, es stirbt mehr als ein König und das Gerangel um den Thron wird sowohl in England als auch auch in der Normandie fortgesetzt. Die Familie Helmsby steht dem Thron und vor allem der Königin Emma nahe. Diese heiratet nach dem Tod des ersten Ehemannes den neuen König, der ursprünglich Däne ist und das Königreich durch einen Krieg gewonnen hat. Er war dennoch beliebt beim Volk, da er den langersehnten Frieden brachte und wohl sehr gläubig war.
Der Mix aus Fiction und History gelingt Rebecca Gablé gewohnt routiniert. Dennoch fand ich das Gleichgewicht diesmal nicht immer stimmig. Vor allem am Anfang und Ende fehlte ein wenig das private der Helmsby-HeldINNen. Dennoch ist das Jammern auf hohem Niveau, denn unter den Histos bleibt auch Rabenthron ein fulminantes Highlight.
Von mir bekommt es 4,5 Sterne - einfach, weil ich drei, vier Gablé-'Bücher im Schrank stehen habe, die mir noch ein bisserl besser gefallen haben.
Dicke Leseempfehlung und da die Autorin so viele ältere Erzählstränge aufgreift, vielleicht geht es ja auch noch einmal zu den Ottos, die haben mir doch so gut gefallen.
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Emma, (k)ein Herz und eine Krone
England zu Beginn des 11. Jahrhunderts: Unter der Herrschaft Königs Ethelred des Unberatenen hinterlassen die Überfälle der Wikinger nicht nur eine Spur der Verwüstung, sondern nach dem Tod des Königs ein zweigeteiltes Land. Erst Knud der …
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Emma, (k)ein Herz und eine Krone
England zu Beginn des 11. Jahrhunderts: Unter der Herrschaft Königs Ethelred des Unberatenen hinterlassen die Überfälle der Wikinger nicht nur eine Spur der Verwüstung, sondern nach dem Tod des Königs ein zweigeteiltes Land. Erst Knud der Große vermag es das Land zu einen und England Ruhe und einen gewissen Wohlstand zurück zu geben. Nach dessen Tod entbrennt der Kampf um die Krone erneut, zumal es zwei Königinnen gibt, die darauf brennen ihre eigenen Söhne zum König krönen zu lassen. Insbesondere Emma von der Normandie und Königin von England lässt keine Strategie oder auch Intrige unversucht, um einen ihrer Söhne an die Macht zu bringen. Doch kann das gelingen? Ihre Gegenspielerin Ælfgifu of Northampton ist nicht minder begabt Intrigen zu spinnen oder Seilschaften zu arrangieren. Welche Rolle spielt dabei Godwin Wulfnothsson, der sein Mäntelchen schneller umhängen kann, als sich der Wind dreht und inwiefern greifen die Normannen in das Geschehen ein? Spannend schildert Rebecca Gable den Machtkampf um den englischen Thron!
Rebecca Gable, die lange als Dozentin für englische Literatur tätig war, holt nicht nur historisch interessierte Leser ab und bringt ihnen die englische Geschichte näher, sondern schafft es immer wieder den Spannungsbogen in ihren Romanen sehr hoch zu halten. Intrigen, Verrat, höfische Lebensart und politische Bündnisse, die bis in das heutige England reichen, sind die Zutaten für einen erstklassigen historischen Roman, wobei sie es wunderbar versteht geschichtliche Hintergründe sehr gut mit fiktiven Ereignissen zu verweben. Besonders gefallen mir die Herausarbeitung der einzelnen Charaktere mit all ihren Stärken und Schwächen. Und so hat sie mit Ælfric of Helmsby wieder eine Figur erschaffen, die genau in dieses Schema passt. Ein ehrenwerter Ritter, der seinem Onkel nicht den dänischen Gefangenen ausliefert, um ihn als einfachen Sklaven zu verkaufen, sondern vermutet, dass es sich um einen dänischen Edelmann handelt und mit ihm zusammen flieht. Die eigentliche Hauptfigur des Romans ist Emma von der Normandie, die als junges Mädchen als politisches Faustpfand von ihrem Bruder, dem Herzog der Normandie, mit dem alternden englischen König Ethelred verheiratet wird. Sie entwickelt sich zu einer klugen Strippenzieherin, die selber sehr gut ein Land regieren könnte, wenn das zu der Zeit politisch schon möglich gewesen wäre. Immer zur Seite stehen ihr die Freunde Ælfric of Helmsby, der dänische Krieger Hakon und der fliegende Mönch Eilmer of Malmesbury, die zusammen mit Emma so manches Abenteuer zu bestehen haben und deren eigenes Schicksal sehr eng mit dem der Königin verknüpft ist. Die handelnden Figuren sind insgesamt gut aufeinander abgestimmt und können beim Lesen absolut überzeugen.
Rebecca Gable beschreibt mit beeindruckenden, ausführlichen und dichten atmosphärischen Darstellungen sehr bildhaft und lebendig die Vergangenheit, so dass der Leser hervorragend in die damalige Lebenswelt und in die verschiedenartigen Handlungen und Orte eintauchen kann. Die Namen machen zu Beginn ein paar Schwierigkeiten. Durch ein ausführliches Personenregister und einer Karte mit den wichtigsten Ortschaften am Anfang des Buches lernt der Leser jedoch schnell die handelnden Personen kennen und lieben und kommt entsprechend auch mit den vielen Ortschaften gut zurecht.
Die Schilderungen der Schlacht- und Kampfhandlungen finde ich sehr gut gelungen. Ich habe regelrecht mitgefiebert, als in einer entscheidenden Schlacht Edric der Raffer, den abgeschlagenen Kopf des mutmaßlichen Königs Edmund in die Höhe reckt, um damit der Schlacht eine entscheidende Wendung zu geben.
Die geschichtliche Fiktion bei der reale Charaktere mit fiktiven Charakteren miteinander in Interaktion treten, machen u.a. den Reiz dieses Romans aus. Dadurch wird der Spannungsbogen hochgehalten. Und obwohl der Ausgang des Romans bereits durch den Geschichtsunterricht bekannt ist, fiebert der Leser bis zum Schluss mit. Das ist der Autorin hervorragend gelungen. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich doch: Den Zeiten angemessen enden geschichtliche Ereignisse oft mit einem schweren Schicksalsschlag, bei der fiktiven Handlung kommt es meiner Meinung nach einmal zu oft zu einer glücklichen Wendung. Da hätte auch der eine oder andere Schicksalsschlag der Spannung gutgetan.
Fazit: Spannung pur, starke Figuren, ein äußerst lesenswertes Abenteuer, bei dem anschaulich historisches Wissen über die Lebensumstände und den Kampf um die Krone Englands im 11. Jahrhundert vermittelt werden, lassen mich für den diesen Roman gerne eine Leseempfehlung geben.
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Mit „Rabenthron“ ist der lang ersehnte neue historische Roman aus der Feder von Rebecca Gablé erschienen. Es handelt sich hierbei um ein Prequel zu den bereits erschienen Bänden „Das zweite Königreich“ und „Hiobs Brüder“ und ist somit der 3. …
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Mit „Rabenthron“ ist der lang ersehnte neue historische Roman aus der Feder von Rebecca Gablé erschienen. Es handelt sich hierbei um ein Prequel zu den bereits erschienen Bänden „Das zweite Königreich“ und „Hiobs Brüder“ und ist somit der 3. Band der Helmsby-Reihe.
Die gesamte Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig – beginnend mit einem wunderschönen Farbschnitt, Lesebändchen, den Landkarten im Einband, aber auch den tollen Illustrationen zu Beginn der jeweiligen Abschnitte, die für mich einen Roman von Rebecca Gablé immer nochmal mehr besonders machen.
Die Zeitspanne des vorliegenden Romans erstreckt sich von 1013 bis 1041 und spielt sowohl in England als auch in der Normandie.
Ælfric of Helmsby hat es unter seinem Onkel – dem Thane von Helmsby – nicht besonders leicht. Als er den dänischen Gefangenen Hakon an den Königshof bringen will, stößt er auf Widerstand. Doch zusammen mit seinem 6-jährigen Sohn Penda macht er sich klammheimlich auf den Weg, um Hakon bei König Ethelred abzuliefern.
Auf der gefahrvollen gemeinsamen Reise retten sie den wandernden Mönch Eilmer.
Schnell werden aus den drei unterschiedlichen Männern Freunde, die sich unversehens im inneren Beraterkreis von Königin Emma wiederfinden.
So ist es denn auch kein Wunder, dass die Freunde die Königin und ihre Kinder ins Exil in die Normandie begleiten. Doch der dänische König Knud, der den Thron Englands bald für sich beansprucht, hat Gefallen an der schönen und klugen Emma gefunden, sodass diese seine Zweitfrau wird und auch mit Knud weitere Kinder bekommt.
Nach dem Tod von König Knud, der dem Land eine kurze Verschnaufpause gegeben hat, entbrennt der Kampf um die Macht im Land erneut.
Rebecca Gablè gelingt es wie keiner Zweiten in diesem Genre die historischen Fakten sehr detailgetreu zu recherchieren, bestehende Lücken aufgrund fehlender Überlieferung mit plausiblen Erklärungen zu füllen und damit Geschichte auf spannende mitreißende Art lebendig zu machen.
Immer wieder ertappte ich mich beim Lesen dabei wie ich interessante Dinge nachgelesen und darüber gestaunt habe, dass diese Geschehnisse wirklich den Tatsachen entsprachen.
Dass England zur damaligen Zeit in einer recht kurzen Phase so viele Könige hatte und wieder verlor, wusste ich bisher nicht.
Die Lebensverhältnisse sowohl der Adligen als auch der einfachen Menschen auf dem Land kommen dabei immer sehr authentisch rüber. Man kann sich die Gegebenheiten bildlich vorstellen und taucht von der ersten Seite an in die Geschichte ein.
Königin Emma ist hier seitens der Autorin besonders in den Fokus gerückt worden, sodass man viele Ereignisse besonders aus der Sicht dieser sehr außergewöhnlichen Frau erlebt.
Ælfric of Helmsby ist ein typischer Protagonist à la Rebecca Gablé. Er ist willensstark, hilfsbereit und absolut königstreu. Sein inniges Verhältnis zu seinem Sohn, welches immer wieder durch sehr schöne Szenen beschrieben wird, hat mein Herz gewärmt. Da ist es kein Wunder, dass auch Penda im Laufe des Romans zu einem tollen jungen Mann heranwächst, der seinen Prinzipien stets treu bleibt.
Was mich an Ælfric jedoch im Laufe der Geschichte immer mehr gestört hat, war sein zu großer Hang zu vergeben und in jedem Menschen das Gute zu sehen. Egal, ob dieser Verrat begeht oder seine Familie bedroht – das war für mich zum Schluss hin einfach nicht mehr glaubwürdig.
Auch der Zufall kam ihm im Laufe der Handlung ein bisschen zu oft zu Hilfe.
Rebecca Gablé hat mit „Rabenthron“ historische Persönlichkeiten zum Leben erweckt. Wie sie hier
beschrieben werden, könnte man sie sich tatsächlich vorstellen.
Die fiktive Handlung und die Personen blieben hingegen dahinter leider sehr stark zurück, sodass ich oft gedacht habe, dass ich lieber ein bisschen mehr von den vielen sympathischen Charakteren und ihren Lebenserfahrungen mitbekommen hätte.
Jedoch muss man wohl festhalten, dass in den nur knapp 30 Jahren, in denen der Roman spielt, einfach extrem viel Historisches passiert ist – bei einem Buch von knapp 900 Seiten kann einfach nicht alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sein.
Besonders gefreut habe ich mich, dass man als Leser auch in diesem Roman wieder eine gewisse Zeit in der Normandie verbringt und Einblick in das Leben des jungen William, später bekannt als der Eroberer, erhält. Damit ist der Autorin in besonders spannender Weise gelungen, einen Übergang zu den weiteren Bänden dieser Reihe zu schaffen und man hat direkt Lust, diese noch einmal zur Hand zu nehmen.
Das Nachwort und die darin enthaltenen Erläuterungen zu Fakten und Fiktion waren sehr erhellend und ich habe so manches mal gestaunt, dass die ein oder andere Tatsache nicht der Fantasie der Autorin entsprungen, sondern historisch belegt ist.
Fazit:
Mit „Rabenthron“ machen Liebhaber des historischen Romans definitiv nichts falsch. Es war mir wieder eine große Freude, in die Vergangenheit einzutauchen und dabei einiges Neues zu lernen.
Ich freue mich schon jetzt auf weitere historische Romane der Autorin.
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Rabenthron von Rebecca Gablé ist ein historischer Roman und der dritte Band ihrer Helmsby Reihe. Allerdings spielt dieser zeitlich vor Band 1 und 2. Wenn ihr die Bücher in der zeitlich richtigen Reihenfolge lesen möchtet, solltet ihr mit „Rabenthron“ starten, dann …
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Rabenthron von Rebecca Gablé ist ein historischer Roman und der dritte Band ihrer Helmsby Reihe. Allerdings spielt dieser zeitlich vor Band 1 und 2. Wenn ihr die Bücher in der zeitlich richtigen Reihenfolge lesen möchtet, solltet ihr mit „Rabenthron“ starten, dann „Das zweite Königreich“ lesen und zum Schluss „Hiobs Brüder“. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und können gut separat gelesen werden.
Rebecca Gablé ist eine Meisterin ihres Metiers. Sie weiß wie man Fakten mit Fiktion gekonnt verwebt, die Leser abholt und in eine Intrige, spannende, abwechslungsreiche, gefährliche und sich schnell ändernde Zeit entführt. So ist es auch bei „Rabenthron“.
Die Autorin nimmt ihre Leser mit auf eine Reise nach England zwischen den Jahren 1013 bis 1041. In diesen Jahren passiert viel in England und die Krone wechselt immerzu ihren Besitzer. Konstant bleibt in der Zeit eigentlich nur Königin Emma. Es geht um Krieg, Macht, Wikingerüberfällen, Intrigen, Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt.
Rebecca Gablé hat einen ansprechenden, leichten und sehr bildhaften Schreibstil. Zudem sind ihre Schilderungen sehr atmosphärische und greifbar. Man hat beim Lesen oft das Gefühl mittendrin zu sein und erlebt die verschiedenen Situationen mit den Protagonisten mit. Der Leser kann die Ängste, Quallen, Sorgen aber auch die Freude regelrecht spüren und mitfühlen. Es gibt einige sehr blutige und brutale Szenen, aber auch einige sehr humorvolle und unterhaltsame. Ich mochte den abenteuerlustigen Mönch Eilmer der unbedingt Fliegen will. Aber auch Gunnor, Königin Emmas Mutter war auf ihre Art Unterhaltsam.
Die Autorin schafft es den Lesern das damalige Leben, lebendig und plastisch darzustellen. Sie erklärt einem sowohl das Leben der Adligen, das Herrscherrecht, den Einfluss der Kirche und wie das Leben in den Dörfern war. Es kommt sehr gut zum Ausdruck wie schwer das Leben damals war und das ein Leben nicht viel wert war. Wie schnell man als Sklave verkauft wurde, sein Leben oder Körperteile verlor und das nicht nur als einfacher Mensch sondern auch als Adliger oder Kirchenmann.
Was mich etwas störte war das eher plötzliche Ende. Hier hätte ich mir noch ein paar Informationen gewünscht. Das wirkte auf mich nicht ganz rund und eher als ob man nur schnell zum Schluss kommen musste. Das Nachwort war wieder sehr informativ. Man lernt bei den Büchern von Rebecca Gablé immer etwas dazu. Vor allem dass was man für erfunden hält, oft wirklich passiert ist.
Ich habe das Buch wieder sehr gerne gelesen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
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Meisterhaft erzählte Geschichte mit viel realem Hintergrund
Klappentext:
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König …
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Meisterhaft erzählte Geschichte mit viel realem Hintergrund
Klappentext:
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.
Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde - während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren.
„Rabenthron“ ist der 3. Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gablé. Die Geschichte setzt allerdings vor dem 1. Band an, man braucht keine Vorkenntnisse beim Lesen.
Als Leser*in begleitet man die Protagonisten von 1013 bis 1041. In diesem Zeitraum kommen die Protagonisten und gehen die Protagonisten. Einige finden den Tod und zwei neue Generationen werden geboren. England hat in dieser Zeit 7 Könige. Einer davon, der Däne Sven Gabelbart wurde allerdings nie gekrönt. Nur Knut der Große, der fast 20 Jahre auf dem Thron saß, ist es gelungen, England über längere Zeit Frieden zu schenken.
Rebecca Gablé lässt Geschichte lebendig werden. Viele ihrer Charaktere sind historisch überlieferte Personen, aber auch die fiktiven Charaktere Ælfric of Helmsby und sein Sohn Penda, wie auch die Nachkommen im Laufe der Geschichte, fügen sich gut in die Story ein. Sie sind meine eigentlichen Helden und meine liebsten Charaktere.
In der Geschichte gibt es oft größere Zeitsprünge, sonst hätte die Autorin so einen großen Zeitraum nicht abbilden können. Manchmal war ich dadurch kurz verwirrt, habe mich aber immer schnell wieder zurechtgefunden. Bei den Protagonisten ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr hilfreich. Es treten recht viele Protagonisten auf, nur wenige schaffen es auch bis zum Ende.
Rebecca Gablé zeichnet ein recht deutliches Bild der englischen Geschichte. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Rebecca Gablé erzählt die Geschichte sehr lebendig, ich hatte schnell Bilder im Kopf. Die Geschichte lebt, einige Charaktere gehen verloren und neue kommen hinzu. Als Leser*in wird man Zeuge einiger Gräueltaten, aber auch die Liebe fehlt in diesem umfangreichen Buch nicht.
Rebecca Gablé hat einen so fesselnden Schreibstil, dass die fast 900 Seiten nur so dahinfliegen.
Nach der Geschichte kann man im Nachwort noch einmal einige Ereignisse nachlesen. Was die Geschichte komplettiert und interessant ist.
„Rabenthron“ ist ein meisterhaft erzählter historischer Roman, mit einem bunten Reigen an Charakteren.
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Wie alles begann - 1013. England liegt darnieder und hat den marodierenden Wikingern wenig entgegenzusetzen. Ein schwacher König, Æthelred der Unberatene, verschärft die Lage. Ælfric of Helmsby, ein junger Engländer, bricht aus persönlichen Gründen nach London …
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Wie alles begann - 1013. England liegt darnieder und hat den marodierenden Wikingern wenig entgegenzusetzen. Ein schwacher König, Æthelred der Unberatene, verschärft die Lage. Ælfric of Helmsby, ein junger Engländer, bricht aus persönlichen Gründen nach London auf und wird so Teil einer spannenden Epoche der englischen Geschichte. Mit dem Prequel „Rabenthron“ vollendet Rebecca Gablé nach knapp 20 Jahren ihre Helmsby Trilogie. Überzeugend und unterhaltsam, wie ich finde.
Es herrschen harte Zeiten. Die englische Bevölkerung ächzt unter den hohen Abgaben, die zu leisten sind. Das sogenannte „Danegeld“ soll die Dänen von weiteren Überfällen auf England abhalten. Doch Sven Gabelbart und seine Wikinger überfallen das Land weiterhin nach Belieben. Das Volk ist Raub, Mord, Vergewaltigung und Verschleppung willkürlich ausgesetzt. Dann reißt Sven Gabelbart die Macht an sich und erobert den englischen Thron. König Æthelred flieht in die Normandie, die Heimat seiner Gemahlin Emma. Doch Sven bringt der englische Thron keine Glück. Er stirbt nach wenigen Monaten Regierungszeit und Æthelred kehrt mit seiner Familie nach England zurück. Die Kämpfe gehen weiter.
Das Buch berichtet über die Geschehnisse von 1013 bis 1041. In dieser Zeit sieht England sieben verschiedene Regenten auf seinem Thron. Gablé schildert den Übergang der Krone von den Angelsachsen über die Dänen zu den Normannen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die normannische Prinzessin Emma ein, die, als 14-Jährige, mit dem viel älteren Æthelred verheiratet wird. Als dessen Witwe ehelicht sie später Gabelbarts Sohn Knud. So wird sie zweimal Königin von England und die Mutter zweier englischer Regenten. Sie ist eine kluge Strategin, mit Machtinstinkt und Resilienz, die wenig Lust verspürt, ohnmächtig ihrem Schicksal entgegenzusehen. Stets eng an ihrer Seite befindet sich Ælfric of Helmsby als Berater, Unterstützer und Freund.
Wie immer vermischt Rebecca Gablé auf gekonnte Weise Fiktion und historische Fakten. Der Leser verfolgt die Schlachten, Intrigen und Verhandlungen, die die Geschicke der Herrscher über England in dieser Zeit prägen. Gleichzeitig verfolgen wir an der Seite Ælfrics und seines Sohnes Penda, wie die Ereignisse außerhalb des Hofes und im normannischen Exil verlaufen. Ergänzt wird die Erzählung durch einige Romanzen, einen historisch verbürgten Flugversuch, schmählichen Verrat und mysteriöse Todesfälle.
Gablés Sprache lässt bei mir keine Wünsche offen. Sie schreibt gewohnt flüssig und bildhaft. Die Mischung aus Fiktion und Fakten erscheint mir ausgewogen und sehr gelungen, wobei dieses Mal der historische Anteil überwiegt. Gablés Charaktere sind wie immer überzeugend, ob es sich um skrupellose Intriganten wie den Raffer oder Godwin handelt oder Sympathieträger wie Godgifu oder Eilmer. Die Lektüre hat mich schnell gefesselt und ich habe äußerst ungern Lesepausen eingelegt. Da meine Kenntnisse der englischen Geschichte vor 1066 bescheiden waren, konnte ich einiges Neues erfahren und mein Wissen erweitern. Wäre mein Geschichtsunterricht annähernd so spannend und mitreißend gewesen wie dieses Buch, hätte ich weniger Lücken füllen müssen. Gablé versteht es zudem vortrefflich, mich zu eigenen Recherchen anzuregen.
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dennoch anzumerken. Ælfrics Gutmenschentum war mir zu stark ausgeprägt für einen Thane im 11. Jahrhundert. Was er seinem Cousin Offa alles nachsah, von Verrat und Meineid bis hin zur Folterung von Ælfrics schwangerer Tochter, erschien mir wenig glaubwürdig. Dann war für mich die dritte Rettung in letzter Minute, eine zu viel. Aber, na ja, das ist dichterische Freiheit. Obwohl ich das Buchende zudem als ziemlich abrupt empfand, vergebe ich trotzdem 4,5 Punkte, da ich den historischen Input als ebenso hervorragend empfand wie Gablés Schreibstil. Zusammenfassend gesagt, „Rabenthron“ erweist sich als würdiger Auftakt der Helmsby Trilogie.
Da sich viele Namen ähneln, erweist sich das Personenverzeichnis am Buchanfang als besonders wichtig. Das von mir bei allen Büchern der Autorin hochgeschätzte Nachwort schließt „Rabenthron“ ab. Die Einordnung in Fakten und Fiktionen beweist einmal mehr, dass die abenteuerlichsten Geschichten, wie die Umstände von Edmunds Ermordung, Eilmers Flugversuch oder Harolds Satanismus der Realität entsprechen.
Was uns zu denken geben sollte, von elf (!) Prinzen blieb nur einer übrig – derjenige, der die Krone eigentlich nicht wollte ...
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Es geschah vor rund tausend Jahren. England stand vor großen Umbrüchen. Die Dänen überfielen das Land, ein unfähiger König fand kein Mittel gegen die Eindringlinge. Ǣthelred zahlte ihnen hohen Tribut, den er vorher seinem unterdrückten Volk abgepresst hatte, …
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Es geschah vor rund tausend Jahren. England stand vor großen Umbrüchen. Die Dänen überfielen das Land, ein unfähiger König fand kein Mittel gegen die Eindringlinge. Ǣthelred zahlte ihnen hohen Tribut, den er vorher seinem unterdrückten Volk abgepresst hatte, damit die Überfälle aufhörten. Die Dänen nahmen das Geld, doch die Überfälle hörten nicht auf.
Als 1013 schließlich der Dänenführer Sven Gabelbart mit einer größeren Anzahl von Wikingern anrückte, konnte er den Thron relativ mühelos erobern, König Ǣthelred floh in die Normandie, die Heimat seiner jungen Frau Emma. Doch Gabelbart konnte sich an seinem Erfolg nicht lange erfreuen, er starb schon kurze Zeit nach seiner Thronbesteigung. Nach dänischer Sitte sollte sein Sohn Knut im nachfolgen. Aber die Engländer wollten lieber wieder einen englischen König, also holten sie Ǣthelred zurück und setzten ihn erneut ein. 1016 starb Ǣthelred, sein Sohn Edmund Eisenseite wurde sein Nachfolger. Der kämpfte gegen Knut, der immer noch am englischen Thron interessiert war, und er konnte sich zunächst behaupten. Allerdings wurde er kurze Zeit später brutal ermordet. Nun kam Knut, den man später zurecht „den Großen“ nannte, doch noch zu seinem Thron.
Soweit der historische Rahmen, in den Rebecca Gablé eine fiktive Geschichte einwebt. Dabei hält sie sich an die belegten Fakten der Geschichtsschreibung, auch im weiteren Verlauf bis hin zum Jahr 1041. Die fiktive Story beginnt in Helmsby 1013, als der Neffe des Thane gegen den Willen seines Onkels mit einem gefangenen Dänen nach Süden aufbricht, um seinen Gefangenen bei der Obrigkeit abzuliefern. Mehr zufällig landen die beiden, die inzwischen Freunde sind, beim englischen Königshaus und lernen Ǣthelred und seine Frau Emma kennen. Und so werden sie in die historischen Gegebenheiten mit hineingezogen. Es entstehen dramatische Verwicklungen, die für die Beteiligten nicht immer vorteilhaft sind.
Zu lesen ist von fabelhaften Abenteuern an Land und in der Luft, und von brutalen Morden, die tatsächlich so passiert sind. Es bleibt spannend bis fast zum Schluss des Buches. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und mitreißend, die einfühlsamen Darstellungen lassen das englische Mittelalter vor dem Auge des Lesers entstehen. Das kann Rebecca Gablé wirklich sehr gut.
Mit der fiktiven Geschichte konnte ich mich allerdings nicht so ganz anfreunden. Der Held, Ǣlfric of Helmsby, ist ein guter Mensch. Und ein guter Vater. Aber für meinen Geschmack ist er etwas zu gut. Das hätte ihn mehr als ein Mal beinahe sein Leben gekostet. Gerettet wird er fast nie durch sein eigenes Handeln, sondern durch das entschlossene Handeln anderer Personen. Aus meiner Sicht schwer nachvollziehbar, dass sich ein Mensch wirklich so verhalten würde.
Die historisch überlieferte Geschichte weist in diesem Buch noch eine weitere Person aus, die man durchaus auch als Heldin bezeichnen könnte. Das ist Emma von der Normandie, die einzige Frau der Geschichte, die mit zwei Königen verheiratet war und auch die Mutter zweier Könige war. Ihr wirklich nicht einfacher Weg in den Wirren jener Zeit wird von der Autorin gut dargestellt. Auch das Einweben der fiktiven Geschichte in die historischen Abläufe ist meiner Ansicht nach weitgehend gelungen.
Der Schluss kam mir dagegen etwas überstürzt vor. Warum Hardeknud seine Einstellung so plötzlich änderte und Edward als „Mitkönig“ willkommen hieß, wird nicht so richtig erklärt. Auf mich wirkte das so, als musste oder wollte die Autorin hier ganz schnell zum Ende kommen.
Das ausführliche Nachwort klärt wie gewohnt auf über die wahren und die fiktiven Geschehnisse.
„Rabenthron“ gehört zur Helmsby-Reihe und spielt zeitlich vor den beiden Nachfolgern „Das zweite Königreich“ und „Hiobs Brüder“.
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