18,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

4 Kundenbewertungen

Ist Optimismus lebensgefährlich?Alle sagen Petula, dass sie keine Schuld am Tod ihrer kleinen Schwester hat. Aber so einfach ist das nicht. Petula ist nun überzeugt, dass das Schicksal hinter jeder Ecke mit einer bösen Überraschung auf sie lauert. Als sie Jacob kennenlernt, kann Petula ihre maßlosen Ängste Schritt für Schritt hinter sich lassen. Bis zu dem Tag, als sie erfährt, dass Jacob nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Susin Nielsen erzählt die Geschichte einer Handvoll Jugendlicher, die alle Schweres durchgemacht haben und sich, jeder auf seine Weise, schuldig fühlen. Wie schon…mehr

Produktbeschreibung
Ist Optimismus lebensgefährlich?Alle sagen Petula, dass sie keine Schuld am Tod ihrer kleinen Schwester hat. Aber so einfach ist das nicht. Petula ist nun überzeugt, dass das Schicksal hinter jeder Ecke mit einer bösen Überraschung auf sie lauert. Als sie Jacob kennenlernt, kann Petula ihre maßlosen Ängste Schritt für Schritt hinter sich lassen. Bis zu dem Tag, als sie erfährt, dass Jacob nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Susin Nielsen erzählt die Geschichte einer Handvoll Jugendlicher, die alle Schweres durchgemacht haben und sich, jeder auf seine Weise, schuldig fühlen. Wie schon in Adresse unbekannt gelingt es ihr auch hier, ein ernstes Thema mit großartigem Humor zu vereinen.
Autorenporträt
Susin Nielsen, geboren 1964 in Hamilton/Ontario, begann mit elf Jahren, ein Tagebuch zu führen, und zwar mit dem Hintergedanken, dass daraus eine Biografie entstehen könnte, wenn sie einmal eine bekannte Schriftstellerin geworden wäre. In der Tat hat sie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die mit Preisen überhäuft und in viele Sprachen übersetzt wurden. Susin Nielsen lebt mit ihrer Familie und zwei frechen Katzen in Vancouver. susinnielsen.com
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Andrea Duphorn liest mit "Optimisten sterben früher" eine glaubwürdig tragische und zugleich herzerwärmende Geschichte über Verlust, Angst, Schuld und Lebensdurst. Genau diese Balance zu halten zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit, ist eine von Susin Nielsens "ganz großen Stärken", findet Duphorn. Eine andere ist die Wahrhaftigkeit ihrer Figuren, denen sie viel Platz lässt, sich zu entfalten und zu entwickeln. Wie zum Beispiel die junge Maxine, deren Leben seit dem Tod ihrer kleinen Schwester von Angst- und Schuldgefühlen geprägt ist. Nur langsam, mit Hilfe des lebenslustigen Jacobs lernt sie, wieder Freude, Neugier und Mühelosigkeit zu empfinden, so die hingerissene Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.02.2022

Alarmpfeife um den Hals
Sterben Optimisten wirklich früher?
„Frau stirbt an Schnitt in den Finger“ – „Mexikaner von Kuh getötet“ – „ Mädchen (9) von Omas Hunden zerfleischt“. Was tragische Ereignisse, Unfälle und tödliche Krankheiten betrifft, kennt Petula sich aus. Sie weiß alles über die Folgen von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und anderen Naturgewalten, nachlässig durchgeführten Sicherheitsvorkehrungen, Terroranschlägen, Keimen oder ansteckenden Krankheiten. Und: „dass Optimisten zehn Jahre früher sterben als Pessimisten“, weil sie Gefahren erst erkennen, wenn es zu spät ist. „Pessimisten sind realistischer. Sie treffen eher Vorsichtsmaßnahmen.“
In einem Album, das sie wie einen Schatz hütet, sammelt Petula alles, was sie im Netz finden kann: Berichte über Unfälle mit Todesfolge, Fachartikel, Statistiken und Studien zu Verletzungen und Krankheiten. Und ihre Vorsicht hat einen Grund: Vor drei Jahren ist ihre kleine Schwester Maxine gestorben. Erstickt an einem Knopf, der sich von ihrem Schlafanzug gelöst hatte und den sie im Schlaf verschluckt hat. Weil Petula den Anzug für ihre Schwester gestrickt hatte, fühlt sie sich für deren Tod verantwortlich. Da können die Erwachsenen noch so oft von einem schrecklichen Unfall reden.
Susin Nielsen baut ihre Story behutsam auf, gibt ihren ebenso warmherzig wie authentisch gezeichneten Figuren Zeit und Raum, sich zu entwickeln. Erst nach und nach erfahren wir, warum Ich-Erzählerin Petula Türgriffe, Menschen oder Oberflächen nie ohne Handschuhe berührt, nicht ohne Alarmpfeife um den Hals und ihre Schlüssel fest zwischen den Fingern auf die Straße geht, jederzeit bereit, eventuelle Angreifer mit aller Kraft abzuwehren. Wir erfahren von den Ängsten und Sorgen, die ihren Alltag bestimmen, den Nachmittagen mit ihrer Therapiegruppe – und „Robotermann“ Jacob, der eines Tages neu dazukommt. Bei einem Verkehrsunfall hat er nicht nur seinen rechten Unterarm verloren, sondern auch den Tod seiner beiden besten Freunde verschuldet. So erzählt er es zumindest. Im Gegensatz zu Petula, die ganz von ihren Ängsten beherrscht wird, ist Jacob aber „ein aufgeschlossener, geselliger Mensch“ geblieben. Mit den Videos, die er dreht, bringt er frischen Wind in die „Basteln für Bekloppte“-Gruppe – vor allem aber in Petulas Leben.
Zu Nielsens ganz großen Stärken gehört es, ihre Geschichten nie zu schwer werden zu lassen. So beschreibt sie auch in diesem Buch immer wieder Szenen, die das Herz wärmen und uns schmunzeln lassen. Behutsam trägt Jacob die Mauern ab, die Petula um sich errichtet hat, bricht die Erstarrung auf, in der sie und ihre Eltern seit Maxines Tod gefangen sind, und hilft auch sonst allen in der Therapiegruppe, ihre Traumata zu überwinden. Als sich herausstellt, dass er nicht ehrlich war, muss Petula sich entscheiden: Ist sie bereit, Jacob zu verzeihen und ihren Gefühlen für ihn eine Chance zu geben? (ab 14)
ANDREA DUPHORN
Susin Nielsen: Optimisten sterben früher. Aus dem Englischen von Anja Herre. Urachhaus, 2021. 256 Seiten, 18 Euro.
Behutsam trägt Jacob
die Mauern ab,
die Petula um sich errichtet hat
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr