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Der neue große Roman von Judith W. Taschler, die es "versteht, den Leser zu fesseln." Sebastian Fasthuber, Falter Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ...
Der neue große Roman von Judith W. Taschler, die es "versteht, den Leser zu fesseln." Sebastian Fasthuber, Falter Elisabeth ist das jüngste der vier Brugger-Kinder. Im Ersten Weltkrieg arbeitet sie als Lazarettschwester, nach dem Krieg studiert sie Medizin. Sie heiratet den Sohn einer alteingesessenen Wiener Ärztefamilie, der versehrt von der Südfront zurückgekehrt ist. Die beiden führen gemeinsam eine Praxis. Elisabeth kann die Augen nicht verschließen vor dem Elend der Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine Engelmacherin aufsuchen. Sie muss sich die Frage stellen, wie weit sie bereit ist zu gehen ... Eine besonders enge Beziehung hat sie zu ihrem Bruder Eugen, sie ist die Einzige, die von seiner Affäre mit der Frau seines Zwillingsbruders Carl weiß. Als Eugen eine Familie vor der SS versteckt, wird er selbst zum Gesuchten. War es Carl, der ihn verraten hat?
Judith W. Taschler, geboren 1970 in Linz, wuchs mit sechs Geschwistern, vielen Tieren und Büchern in einem großen, gelben Haus im Mühlviertel auf. Sie lebt heute in Innsbruck. Für ihren Bestseller "Die Deutschlehrerin" erhielt sie den Friedrich-Glauser-Preis. 2022 erschien bei Zsolnay der Roman "Über Carl reden wir morgen".
Produktdetails
- Verlag: Paul Zsolnay Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 551/07507
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 316
- Erscheinungstermin: 19. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 135mm x 32mm
- Gewicht: 398g
- ISBN-13: 9783552075078
- ISBN-10: 3552075070
- Artikelnr.: 70175860
Herstellerkennzeichnung
Zsolnay-Verlag
Vilshofener Straße 10
81679 München
info@hanser.de
"Das Buch hat gute Figuren, gute Storys, einen exakten historischen Hintergrund, ist eine emanzipatorische Geschichte ohne Kampfgetöse, dafür mit vielen feinen Beobachtungen. Selten habe ich das Ende eines Buches so bedauert." Koni Loepfe, P.S. die linke Zürcher Wochenzeitung, 20.09.24 "Ein großartiger Roman. Judith W. Taschler unterstreicht damit ihren Ruf als Erzählerin von Rang." Udo Schöpfer, Rheinpfalz, 27.08.24 "Überzeugende Literatur, die die großen Umbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hautnah erlebbar macht." Sophie Weilandt, ORF, 26.08.24
Elisabeth erzählt: Und zwar ihrer Großnichte, einem jungen Mädchen und füllt damit die Lücken, die nach dem ersten Band dieser Trilogie, "Wir müssen über Carl reden" entstanden ist.
Schnell entsteht der Eindruck, dass dies kein eigenständiger …
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Elisabeth erzählt: Und zwar ihrer Großnichte, einem jungen Mädchen und füllt damit die Lücken, die nach dem ersten Band dieser Trilogie, "Wir müssen über Carl reden" entstanden ist.
Schnell entsteht der Eindruck, dass dies kein eigenständiger Roman ist, den man unabhängig von etwas lesen kann und genau das ist auch sein Manko: hätte ich ihn ohne Kenntnis des vorherigen Bandes zur Hand genommen, ich hätte so manches nicht verstanden.
Trotz der stimmungsvollen, in großen Teilen zeitgemäßen - dies ist ein historischer Roman - Schilderungen hat mir einiges gefehlt, anderes wieder war mir deutlich zu viel. Vor allem die Charaktere, mit denen die Autorin Judith W. Taschler die Seiten füllt, ebenso wie die Aufzählung historischer Fakten und Ereignisse. Beides hätte zugunsten einer klareren, fokussierteren Handlung deutlich reduziert werden können.
Dennoch hat sich der Roman für mich gelohnt, denn ich war ja mit den Figuren aus dem Vorgängerband stehen gelassen worden. Jetzt weiß ich, was mit ihnen passiert ist und empfehle das Buch trotz allem allen Leser:innen, die den "Carl" kennen oder ihn vorher noch lesen möchten. Nur eines: das Buch ist nichts für Weicheier, sowohl in Bezug auf Kriegshandlungen als auch auf medizinische Praktiken - oft hat das Eine mit dem Anderen zu tun - geht es hier ordentlich in die Vollen!
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Erzählte Erinnerungen
"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration erfordert. Elisabeth …
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Erzählte Erinnerungen
"Nur nachts ist es hell" erzählt die Lebensgeschichte von Elisabeth, die ihrer Großnichte in einem Brief von ihren Erfahrungen und Erinnerungen berichtet. Der Roman bewegt sich in Zeitsprüngen, was Konzentration erfordert. Elisabeth beginnt direkt mit einer knappen Zusammenfassung ihrer Biografie. Danach geht sie stärker ins Detail, Themen wie die beiden Weltkriege, die Herausforderungen als Frau in der damaligen Zeit Ärztin zu werden, und illegale Abtreibungen werden geschildert. Weniger wäre hier vielleicht mehr gewesen.
Ich habe erst während des Lesens bemerkt, dass es einen Vorgängerband gibt, dies war aber meiner Meinung nach für das Verständnis nicht notwendig. Die Ereignisse sind gut recherchiert und die Darstellung von Familienschicksalen und gesellschaftlichen Herausforderungen ist durchaus interessant. Allerdings hätte ich mir eher eine Erzählweise in Handlungs- statt in Briefform gewünscht. Dadurch ging etwas emotionale Tiefe verloren, die mich mehr hätte berühren können. Der Stil ist sachlich und unaufgeregt, was den Text zwar flüssig und gut lesbar macht, aber gleichzeitig eine gewisse Distanz schafft.
Trotz dessen ist es ein lesenswertes Buch, das mich jedoch aufgrund der gewählten Erzählform nicht vollständig fesseln konnte.
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Mit diesem Roman von Judith W. Taschler habe ich mich sehr schwer getan. Das lag aber nicht daran, dass ich den ersten Roman mit dem Titel " Über Carl reden wir morgen" , der sich bereits um die Familie Brugger dreht, nicht gelesen habe.
In ihrem Buch lässt die Autorin ihre …
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Mit diesem Roman von Judith W. Taschler habe ich mich sehr schwer getan. Das lag aber nicht daran, dass ich den ersten Roman mit dem Titel " Über Carl reden wir morgen" , der sich bereits um die Familie Brugger dreht, nicht gelesen habe.
In ihrem Buch lässt die Autorin ihre Hauptfigur ihr Leben erzählen. Anfangs dachte ich , sie spricht mich als Leser an. Das war ein Irrtum. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte ihrer Großnichte Christina Brugger. Vielleicht hatte die Autorin auch im Sinn, dass die Großtante einen langen Brief oder ein Tagebuch schreibt.
Es hat mich auch gestört, dass es ein hin und her in den den Zeiten gab. Obwohl ich immer wieder lange Abschnitte durchaus interessant fand, konnte sich dennoch kein richtiger Lesefluss bei mir einstellen.
Alles in allem muss ich sagen, dass der Roman "Nur nachts ist es hell" nicht meinen Erwartungen entsprach.
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Die Autorin
Judith W. Taschler
war mir bisher kein Begriff. Umso mehr war ich auf ihr 320-seitiges Buch
"Nur nachts ist es hell"
(Paul Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07507-8) gespannt.
Es ist mit einem gut zur Zeit und zur Geschichte passenden und ansprechenden Cover versehen und …
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Die Autorin
Judith W. Taschler
war mir bisher kein Begriff. Umso mehr war ich auf ihr 320-seitiges Buch
"Nur nachts ist es hell"
(Paul Zsolnay Verlag, ISBN 978-3-552-07507-8) gespannt.
Es ist mit einem gut zur Zeit und zur Geschichte passenden und ansprechenden Cover versehen und hält am Ende einen sehr hilfreichen Stammbaum der Familie Brugger bereit.
Die in der Ich-Form ihrer Großnichte Christina aus ihrem langen und aufregenden Leben erzählende Protagonistin Elisabeth Brugger wurde Mitte der 1890er Jahre geboren
(sie erinnert sich noch gut daran, mit ihrem Vater nach Linz gefahren zu sein, um den dort kurz anhaltenden Zug nach Wien mit dem Sarg der 1898 von Luigi Lucheni in Genf ermordeten Kaiserin Elisabeth zu sehen. Ebenso wie 14 Jahre später nach Gavrilo Princips Mord an dem österr. Thronfolger Franz Ferdinand nimmt die Ärztin ausführlich Stellung zur Todesursache sowohl der Opfer als auch der Täter).
Die nach besagter Kaiserin benannte Elisabeth überlebte 2 Weltkriege und berichtet u. a. über ihre Probleme, Medizin studieren zu dürfen (damals glaubte man -besser Männer! -, dass eine zu starke Beanspruchung des weiblichen Hirns unweigerlich das Schrumpfen der Eierstöcke zur Folge hätte).
Ihre große Familie musste etliche Schicksalsschläge hinnehmen, aber Frau Taschler streift auch politische, moralische, amouröse, gesellschaftliche und vor allem medizinische Themen wie z. B. Napoleons Hämorrhoiden, J.S. Bachs missglückte Augenbehandlung sowie der Tod von Houdini, "Engelmacherinnen", "Fromms" & "Ludwigs", welche die Genannten entbehrlich machen.
Die "Großen" Alexander & Peter, Dschingis Khan, Maria Theresia, Gerard van Swieten, Bram Stoker, A. Schnitzler, F. Werfel, Bücherverbrennungen mit Werken u. a. von Brecht, Kästner, Döblin, Tucholsky..., High Society wie R. Valentino, Greta Garbo, Charlie Chaplin, P. Nurmi, "Tarzan" Weissmüller, Marlene, E. Jannings, Erfinder wie Alexander Fleming, Marconi und Tesla... alle werden mehr oder weniger intensiv erwähnt.
Ein breites Feld erhalten neben der Familie und den immer wieder auftauchenden medizinischen Themen wie die Entwicklung von Organtransplantationen natürlich auch der "Anschluss", dem die Verfolgung und Vernichtung von Menschen jüdischen Glaubens und/oder regimekritischer Ansichten folgte, was Familie Brugger in Gefahr bringt, als sie jüdischen Flüchtlingen Unterstützung gewährt.
Fazit:
Ein wahnsinnig viel Stoff zum Nachdenken bietendes Buch!
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Der Roman von der Autorin Judith W. Taschler erzählt die Lebensgeschichte der Protagonistin Elisabeth Brugger, dessen Leben sich über beide Weltkriege abspielt.
Elisabeth lebt ein wohl behütetes Leben mit ihren Eltern und ihren drei Brüdern, Gustav und den Zwillinge Carl und …
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Der Roman von der Autorin Judith W. Taschler erzählt die Lebensgeschichte der Protagonistin Elisabeth Brugger, dessen Leben sich über beide Weltkriege abspielt.
Elisabeth lebt ein wohl behütetes Leben mit ihren Eltern und ihren drei Brüdern, Gustav und den Zwillinge Carl und Eugen. Das Familienverhältnis schildert sie im ganzen Roman detailliert. Im ersten Weltkrieg - mit 19 Jahren - arbeitet sie als Krankenschwester in einem Lazarett und schafft es danach ihr Medizinstudium abzuschließen und Ärztin zu werden. Anschließend leitet sie mit ihrem Ehemann Georg eine Arztpraxis.
Elisabeth ist eine für ihre Zeit emanzipierte Frau und hilft auch als Engelmacherin Frauen Abtreibungen durchzuführen, was damals noch verboten war.
Insgesamt fand ich das Buch interessant, da die Autorin viele geschichtliche Ereignisse durch die Lebensgeschichte der Protagonistin einbindet.
Außerdem fand ich den Schreibstil interessant, da sie viele kurze Sätze verwendet.
Ab und zu haben mich dennoch die vielen zeitlichen Sprünge verwirrt. Nichtsdestotrotz eine Empfehlung für diejenigen, die gerne historische Romane lesen.
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Mit großen Erwartungen sehnte ich die Fortsetzung von „Über Carl reden wir morgen“ herbei, einem Familienroman, der mir absolut gefiel, der mich fesselte, bei dem ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen konnte.
So ist es aber oft, je größer die Erwartungen, …
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Mit großen Erwartungen sehnte ich die Fortsetzung von „Über Carl reden wir morgen“ herbei, einem Familienroman, der mir absolut gefiel, der mich fesselte, bei dem ich voll und ganz in die Geschichte eintauchen konnte.
So ist es aber oft, je größer die Erwartungen, desto größer die Enttäuschung. Die jetzt vorliegende Fortsetzung konnte mich nicht überzeugen, mich nicht erreichen.
Geschrieben ist der Roman aus der Sicht von Elisabeth, der Tochter der Familie Brugger, die im Mittelpunkt des Vorgängerbandes stand. Elisabeth ist geboren kurz vor der Jahrhundertwende. Sie erzählt in Ich-Form ihre eigene Geschichte einer anderen Person, ihrer Großnichte, der Enkelin eines ihrer Brüder. (Hier hilft der am Ende des Buchs gezeigte Stammbaum der Familie Brugger beim Verständnis).
Doch nicht nur diese Erzählweise, sondern auch der sehr spröde Erzählstil macht es schwer, in den Roman hineinzufinden. Sehr distanziert, sehr kühl, emotionslos verfolgt man das Leben Elisabeths und ihrer Brüder. Sie möchte Ärztin werden, zu ihrer Zeit für eine Frau ein nahezu unerreichbares Ziel. Doch sie setzt sich durch, entgegen allen Widrigkeiten. Sie heiratet, bekommt Kinder, schließt Freundschaften, arbeitet in ihrem Beruf und hält vor allem die sehr enge Beziehung zu ihrem Bruder Eugen wach. So ist es auch seine Geschichte, die sie erzählt, aber auch die sehr spröde, sehr gefühlsarm.
Elisabeth erzählt vom ersten und vom zweiten Weltkrieg, der Zeit dazwischen, von ihrem Studium, ihrer Ehe, von anderen Menschen, all das aber so, als beträfe es sie selbst nicht.
Das macht es schwer, für diese Figur, diese Frau etwas zu empfinden, mitzufühlen. Dazu kommen viele, oft spontane Zeitsprünge vor und zurück, die aus dem Handlungslauf herausreißen, es erschweren, der Handlung zu folgen.
Dabei ist das Hintergrundthema, neben der Familiengeschichte die Geschichte der weiblichen Ärzte, der Steine, die man ihnen in den Weg legte und der Errungenschaften, die sie für die Medizin auch bedeuteten, durchaus interessant. Doch nichts an diesem Roman konnte mich wirklich fesseln, ich konnte nicht eintauchen, nicht miterleben, wie es Elisabeth erging. Dazu diese Erzählweise, dass sie immer wieder die Person anspricht, der sie von ihrem Leben erzählt, die mich zusätzlich immer wieder irritierte. Auf diese Art war der Roman ein sehr nüchterner Lebensbericht ohne Chronologie.
So hat mich der neue Roman von Judith W. Taschler, für deren Bücher ich sonst schwärme, nicht überzeugen können. Weder Figur noch Inhalt konnten mich erreichen. Schade
Judith W. Taschler - Nur nachts ist es hell
Zsolnay, August 2024
Gebundene Ausgabe, 319 Seiten, 24,00 €
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Zeitsprünge und weiter gefasstes Thema als in der Kurzbeschreibung
Elisabeth erzählt hier ihre Geschichte und die ihrer Familie. Aber bei Weitem nicht nur, sondern sie schweift immer wieder ab und geht auf die Ereignisse der Weltgeschichte ein. Beide Weltkriege, die Zwischen- und …
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Zeitsprünge und weiter gefasstes Thema als in der Kurzbeschreibung
Elisabeth erzählt hier ihre Geschichte und die ihrer Familie. Aber bei Weitem nicht nur, sondern sie schweift immer wieder ab und geht auf die Ereignisse der Weltgeschichte ein. Beide Weltkriege, die Zwischen- und Nachkriegsjahre werden nicht nur ihre Familie betreffend, sondern auch allgemein, aufgegriffen.
Die Kurzbeschreibung lässt mich annehmen, dass es um Elisabeth als Ärztin in dieser Zeit und ihren Gewissenskonflikt geht. Doch dies ist einfach nur ein kleiner Teil des Buches. Auch ist der Aufbau manchmal etwas verwirrend, da Elisabeth sehr in der Zeit springt. Vom zweiten Weltkrieg zum Ersten, zur Zeit nach dem zweiten großen Krieg in die Zwischenkriegszeit, das ist auch nicht unbedingt extra gekennzeichnet.
Die Personen lernt man dagegen sehr gut kennen. Ihre Einstellungen, Beweggründe, Hoffnungen und Ängste legt Judith W. Taschler in „Nur nachts ist es hell“ gekonnt dar. Aus diesem Blickwinkel betrachtet und stilistisch gesehen, habe ich das Buch gerne gelesen. Allerdings fand ich die Erzählung emotionslos und die Kurzbeschreibung etwas enger gefasst, als der tatsächliche Text dann war. Ich glaube, wenn es nur um Elisabeth und meinetwegen ihre Familie gegangen wäre, dazu mit einem etwas chronologischeren Ablauf, hätte ich mich völlig damit anfreunden können.
Die Geschichte erscheint teilweise wie ein leicht nüchterner Bericht ohne Zeitstrang, aber sehr gut recherchiert werden die Lebensverhältnisse der Menschen in Stadt und Land von damals erzählt.
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Beeindruckende Frau, ereignisreiches Leben
Eine äußerst interessante Lebensgeschichte, die mehrere für Österreich (und Deutschland sowie ganz Europa) prägende, dramatische historische Phasen überspannt, wird hier dargestellt. Elisabeth Brugger, eine …
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Beeindruckende Frau, ereignisreiches Leben
Eine äußerst interessante Lebensgeschichte, die mehrere für Österreich (und Deutschland sowie ganz Europa) prägende, dramatische historische Phasen überspannt, wird hier dargestellt. Elisabeth Brugger, eine österreichische Ärztin, die noch in der k.u.k. Monarchie aufwuchs, erzählt Anfang der 1970er Jahre ihre eigene und die Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Weltgeschichte.
Um 1895 geboren ist sie die einzige Tochter einer wohlhabenden Familie im Mühlviertel. Weil die Familie Wert auf Bildung legt, kann sie in Wien die Matura machen. Die Möglichkeit, ihren Traumberuf als Ärztin zu leben, muss sie sich aber gegen Widerstände in der Familie erkämpfen, auch an der Universität und von Patient:innen wird Frauen das Leben schwer gemacht. Sie erlebt beide Weltkriege, im 1. Weltkrieg geht sie als Krankenschwester in ein Lazarett, im 2. Weltkrieg führt sie schon ihre eigene Arztpraxis, geht aber nach dem Tod ihres Mannes erneut in ein Feldlazarett. Sowohl die Kriegszeiten als auch die Zwischenkriegszeit durchlebt sie sehr intensiv, auch in ihrer Familie gibt es einige dramatische Entwicklungen. Sie verliert ihren Lieblingsbruder an den Krieg, und den Mann, den sie liebt.
Elisabeth ist eine sehr fortschrittliche und starke Frau, die sich nimmt, was sie will - in ihrer Zeit eher ungewöhnlich. Sie ist als Individuum also durchaus emanzipiert, allerdings keine feministische Kämpferin. Nach dem Klappentext hätte ich hier mehr Substanz erwartet. Auch, was weitere Geschehnisse betrifft, führt der Klappentext meiner Meinung etwas in die Irre.
Die Geschichte ist verpackt in einen vorgeblichen Dialog Elisabeths mit ihrer Großnichte. Tatsächlich handelt es sich aber um einen langen, langen Monolog, weil die angesprochene Zuhörerin nie zu Wort kommt; sie tat mir am Ende fast leid, einem solchen Schwall an Worten ausgesetzt.
Die Erzählung ist stark von Melancholie geprägt, obwohl die Protagonistin Elisabeth durchgängig sehr sachlich schildert, als solle ein Befundbericht erstattet werden. Diese Sachlichkeit gefällt mir sehr gut. Da die Geschehnisse allerdings zum Teil sehr gemächlich ausgeführt werden, tröpfelt die Erzählung an einigen Stellen etwas langatmig vor sich hin und enthält auch Schilderungen, deren Belang sich nicht erschließt. Längen ergeben sich zudem daraus, dass Geschehnisse mehrfach abgehandelt werden, weil in Zeitschleifen erzählt wird, vorwärts, rückwärts, es gibt immer wieder große Sprünge. Letztlich ist auch der etwas antiquiert wirkende sprachliche Ausdruck der Protagonistin nicht ganz meins (das ginge vielleicht auch anders, wenn man sich z.B. die Texte von Irmgard Keun anschaut); es scheint mir aber vorstellbar, dass eine auf die 80 zugehende Frau in den 1970er Jahren so erzählt hätte.
Trotz dieser Kritikpunkte: Alles in allem ein interessantes Buch, in dem Zeitgeschichte verwoben wird mit der persönlichen Geschichte einer starken Person, die - gemessen an dem, was Frauen ihrer Generation durften und konnten - ein ereignisreiches und engagiertes Leben geführt hat.
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Mit „Nur nachts ist es hell“ setzt Judith Taschler ihren Familienroman „Über Carl reden wir morgen“ fort. Der zweite Teil lässt sich jedoch problemlos auch eigenständig lesen; ich kenne Teil 1 selbst nicht.
Elisabeth, geboren 1895 im Mühlviertel, blickt …
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Mit „Nur nachts ist es hell“ setzt Judith Taschler ihren Familienroman „Über Carl reden wir morgen“ fort. Der zweite Teil lässt sich jedoch problemlos auch eigenständig lesen; ich kenne Teil 1 selbst nicht.
Elisabeth, geboren 1895 im Mühlviertel, blickt in hohem Alter auf ihr wechselvolles Leben in unruhigen Zeiten zurück. In Briefform schreibt sie ihre Erinnerungen nieder, gerichtet an eine Person, deren Identität erst im Laufe des Romans klar wird. Auch der Strom der Erinnerungen mäandert durch die Zeiten: Immer wieder springt Elisabeth zwischen verschiedenen Jahrzehnten, Ereignissen und Personen hin und her. Dies erfordert beim Lesen eine gewisse Konzentration, zumal sie gelegentlich auf Ereignisse Bezug nimmt, die erst deutlich später erklärt werden. Dennoch macht gerade dieser nichtlineare Stil für mich den besonderen Reiz des Romans aus, da er sehr authentisch wirkt, gerade so, als ob man mit seiner Oma am Küchentisch sitzen und ihren Erzählungen lauschen würde. Nach und nach setzt sich so ein Puzzle zusammen, das die Lebens-, Familien- und Weltgeschichte miteinander vereint. Auch der eher nüchtern-distanzierte Schreibstil passt für mich gut ins Bild und zu einer Frau dieser Zeit.
Ein großes Thema des Romans ist auch die Rolle der Frau Anfang des 20 Jahrhunderts, die Repressionen und Ressentiments, denen Medizinstudentinnen (und sicher auch Studentinnen anderer Fachrichtungen, auch wenn diese hier nicht näher erwähnt werden) und praktizierende Ärztinnen ausgesetzt waren, sowie die prekäre Lage ungewollt Schwangerer, die Elisabeth als Allgemeinärztin und Fachärztin für Gynäkologie unmittelbar miterlebte. Diese Passagen sind sehr eindrücklich beschrieben.
Ein kleiner Kritikpunkt war für mich die Geschichte um die älteren Zwillingsbrüder Eugen und Carl – diese erschien mir doch etwas weit hergeholt und ein bisschen zu dick aufgetragen. Auch bei manchen Szenen hatte ich den Eindruck, dass sie nicht so recht zu der beschriebenen Zeit passten (etwa wenn 1919 Elisabeth einen jungen Mann aus angesehenem Hause, mit dem sie bis dahin keine Beziehung führt, in Gegenwart seiner Eltern ohne Bedenken auf den Mund küsst).
Fazit: Ein abwechslungsreicher, unterhaltsamer historischer Roman mit einem interessanten Erzählstil, den ich mit Spannung gelesen habe.
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Leider konnte ich mich mit dem Buch nicht vollends anfreunden. Da es eine Fortsetzung ist, fiel es mir auch schwer, mich da hineinzufinden. Teilweise Wiederholungen und Erinnerungen haben ein Übriges dazu getan. Vielleicht lag es auch daran, dass ich eine völlig andere Erwartung an das …
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Leider konnte ich mich mit dem Buch nicht vollends anfreunden. Da es eine Fortsetzung ist, fiel es mir auch schwer, mich da hineinzufinden. Teilweise Wiederholungen und Erinnerungen haben ein Übriges dazu getan. Vielleicht lag es auch daran, dass ich eine völlig andere Erwartung an das Buch hatte.
Elisabeth Brugger erzählt in diesem Buch der Enkelin von ihrem Bruder Carl, Christina, aus ihrem Leben. Elisabeth wächst mit drei Brüdern in einem kleinen Ort in Österreich behütet auf. Im ersten Weltkrieg ist sie Lazarettschwester und merkt in dieser Zeit, dass sie gern Medizin studieren würde. Frauen haben zu dieser Zeit große Probleme, einen solchen Berufswunsch zu realisieren. Doch Elisabeth gelingt es. Gemeinsam mit ihrem Mann praktiziert sie in einer eigenen Praxis.
Dieses Buch ist nicht meines. Ich denke aber, dass es andere Leser komplett anders sehen.
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