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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
petra_silie
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2024
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


sehr gut

In ihrem Roman " Pineapple Street" lässt uns die Autorin Jenny Jackson das Leben der Familie Stockton, die in einem New Yorker Nobelviertel leben, durch die Augen ihrer zwei Töchter Georgiana und Darley und der Schwiegertochter Sasha erleben.
Georgiana, die jüngste Tochter, verliebt sich in einen verheirateten Mann und versucht herauszufinden, wer sie im Leben sein will.
Darley , die zweite Tochter, ist glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Sie sucht nach der Erfüllung im Leben.
Sasha, die mit dem einzigen Sohn der Familie Stockton verheiratet ist, fühlt sich als Fremdkörper in der Familie.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der das Buch zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen macht, obwohl hier Spannung und emotionale Höhepunkte fehlten.
Den Vergleich mit Jane Austen, mit dem der Roman beworben wurde, hält es aber aus meiner Sicht nicht stand.

Bewertung vom 11.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


ausgezeichnet

Annika, die Hauptfigur des Romans " Tage mit Milena" von Katrin Burseg, führt mit ihrem Ehemann Hendrik ein beschauliches Leben. Sie führt einen Laden für Schreibwaren und feines Papier und ihr Mann baut Blumen an und verkauft sie auf dem Markt.
Als die siebzehnjährige Klimaaktivistin Luzie bei ihr Sekundenkleber kauft und sich auf die Straße klebt ,setzt sie sich zu ihr, weil sie Angst um das Mädchen hat. Eine Angst, die sie kennt und von der sie geglaubt hat, sie längst vergessen zu haben.
Vor mehr als dreißig Jahren war Annika mit ihren Freunden Milena und Matti in der Hausbesetzerszene in Hamburg aktiv. Sie wollten Häuser in Hamburgs Hafenstraße vor dem Abriss retten. Ende 1986 kommt es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Annika will Luzie vor Fehlern bewahren und wird gezwungen sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Dieses Buch ist berührend, spannend und informativ!

Bewertung vom 08.09.2024
Und später für immer
Jarck, Volker

Und später für immer


ausgezeichnet

Der Autor Volker Jarck hat beim Ausräumen des Hauses seiner Großmutter einen Taschenkalender aus dem Jahr 1944, der als Tagebuch genutzt wurde, gefunden. Dieser Kalender seines Großvaters war der Ausgangspunkt für seinen Roman.
Es ist Frühjahr 1945, als sich der Soldat Johann Meinert mit einigen Kameraden unerlaubt von der Truppe entfernt, um in einem Versteck das Kriegsende abzuwarten. Er findet eine Unterschlupf bei seiner Tante und seinem Onkel. Es sind nur wenige Kilometer von seinem Zuhause, wo seine Frau und der Sohn, den er noch nie gesehen hat, auf ihn warten.
Die Angst entdeckt zu werden ist groß. Als plötzlich das Nachbarmädchen Frieda in der Scheune auftaucht ist er entsetzt. Aber beide nähern sich an, wobei Frieda immer mit ihrer Macht spielt ihn verraten zu können.
Diese Buch hat mich so gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte bis ich auf de letzten Seite war.
Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

In ihrem Debütroman" Ein anderes Leben" erzählt die großartige Schauspielerin Caroline Peters die Geschichte einer nicht ganz normalen Familie.
Das Buch ist aus der Perspektive der jüngsten Tochter der Familie geschrieben. Bei der Beerdigung ihres Vaters steht sie mit ihren beiden Halbschwestern Laura und Lotta und deren Väter am Grab. Ihre Mutter Hanna war mit allen drei Männern verheiratet und hat mit jedem Mann ein Kind.
Ihre Gedanken gehen in die Vergangenheit zurück zum Leben mit der, bereits vor einigen Jahren verstorbenen, Mutter Hanna. Es geht um das gemeinsame Familienleben mit ihrem Vater, der exzentrischen Mutter und der beiden Schwestern. Es gibt viele Fragen die die Tochter hat an ihre Mutter hat, die sie aber nie gestellt hat. Es gibt auch viel Situationen, die sie erst jetzt versteht und richtig einordnen kann.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber dessen Protagonisten mir fremd blieben.

Bewertung vom 25.08.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


ausgezeichnet

In ihrem historischen Roman "Sing , wilder Vogel, sing" erzählt die Autorin die Geschichte von Honora, einer irischen Frau. Das Buch ist inspiriert von dem historischen Ereignis , das sich im Jahr 1849 in der Landschaft von Doolough ereignete. Irland war von der Großen Hungersnot betroffen. Zur Einschätzung ihrer Lage und um Unterstützung zu erhalten, zogen Hunderte von hungrigen Iren bei Kälte und Regen los. Ein Marsch , den viele von ihnen nicht überlebten. Auch Honora und ihr Mann waren unter den Leuten. Nur Honora überlebt und beschließt nach Amerika auszuwandern. Dort erwartet sie weiteres Unrecht und große Entbehrungen. Ihr Weg führt sie weiter , immer auf der Suche nach Freiheit. Sie gibt nicht auf, bis sie jemanden begegnet, der sie sieht, wie sie ist und bei dem sie sich frei fühlt.
Ein wirklich lesenswerter Roman.

Bewertung vom 23.08.2024
Der Salon der kühnen Frauen
Pollard, Clare

Der Salon der kühnen Frauen


ausgezeichnet

In ihrem historischen Roman "Der Salon der kühnen Frauen" entführt uns die Autorin Clare Pollard nach Versailles zur Zeiten Ludwig des XIV., der auch als Sonnenkönig bekannt ist. Das Symbol seines Wappens ist die Sonne, daher der Name . Während das Volk hungert und friert, lebt man bei Hofe in Pracht und Prunk.
Das Buch erzählt von einer Gruppe von Damen, die sich im Salon von Madame Marie-Catherine D’Aulnoy treffen, um sich Geschichten zu erzählen. Allerdings sind diese Märchen nicht ungefährlich, da sie brisante Informationen über den König und die Menschen, die ihn umgeben enthalten. Die Fliegen, wie der Polizeichef La Reynie seine Spitzel nennt, sind überall.
Der Autorin ist eine gute Mischung von wahren historischen Ereignissen und märchenhaften Fantasien gelungen.
Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt und empfehle das Buch gern weiter.

Bewertung vom 20.08.2024
Ex-Wife
Parrott, Ursula

Ex-Wife


gut

Der Roman "Ex-Wife" von Ursula Parrott wurde zum ersten Mal 1929 veröffentlicht. Gut 100 Jahre später gibt es nun eine eine erneute Veröffentlichung vom Fischer Verlag.
Erzählt wird die Geschichte von Patricia, die 24 Jahre alt ist und nach vierjähriger Ehe von ihrem Mann Peter verlassen wird. Sie wird von ihrem Ehemann betrogen und ihr Baby stirbt . Als sie ihm einen One-Night-Stand gesteht, verlässt er sie, weil sie für ihn nicht mehr rein ist. Anfangs hadert sie mit der Situation und will um ihn kämpfen. Doch sie entscheidet sich anders . Sie findet einen gut bezahlten Job und eine unternehmungslustige Freundin. Gemeinsam stürzen sie sich in die Partyszene von New York. Viele Nächte später, die mit viel Alkohol, unendlich vielen Zigaretten und immer neuen Affären gefüllt waren., ist Patricia zu einer Scheidung bereit. Sie hat sich auf ihrer Suche zum Glück von einer unsicheren zu einer selbstbewussten Frau entwickelt.
An manchen Stellen fand ich es etwas langatmig, aber ein Buch das auch heute noch relevant ist.

Bewertung vom 17.08.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


ausgezeichnet

Dieses kleine, aber wundervolle Buch habe ich mit sehr viel Freude gelesen.
Die Autorin Irma Nelles erzählt uns auf 169 Seiten was innerhalb von sechs Tagen auf der Hallig Südfall, die von Diana Henriette Adelaïde Charlotte Gräfin von Reventlow-Crimini , ihrem Kutscher Maschmann und der Haustochter Meta bewohnt wird, geschehen ist.
Das Interessante an der Geschichte ist, dass es diese Gräfin wirklich gab.
Im Sommer 1944 stürzt der britische Pilot John Philip Gunter im Wattenmeer ab. Er wird von der Gräfin und ihren Angestellten gerettet und versorgt.
Die Autorin zeichnet die einzelnen Charaktere so gut, dass man sich jeden von ihnen genau vorstellen kann. Die junge , aber durchaus pfiffige Haustochter, die sich in den Piloten verguckt. Den gutmütigen Kutscher, den sie Plattdeutsch reden lässt. Die Zweifel von John, ob er der Gräfin vertrauen kann. Die Gräfin, die längst mit den gesellschaftlichen Konventionen gebrochen hat und durch die Anwesenheit des jungen Briten längst verdrängte Erinnerungen und Gefühle zulassen muss.
Meine Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.08.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


gut

Mit diesem Roman von Judith W. Taschler habe ich mich sehr schwer getan. Das lag aber nicht daran, dass ich den ersten Roman mit dem Titel " Über Carl reden wir morgen" , der sich bereits um die Familie Brugger dreht, nicht gelesen habe.
In ihrem Buch lässt die Autorin ihre Hauptfigur ihr Leben erzählen. Anfangs dachte ich , sie spricht mich als Leser an. Das war ein Irrtum. Sie erzählt ihre Lebensgeschichte ihrer Großnichte Christina Brugger. Vielleicht hatte die Autorin auch im Sinn, dass die Großtante einen langen Brief oder ein Tagebuch schreibt.
Es hat mich auch gestört, dass es ein hin und her in den den Zeiten gab. Obwohl ich immer wieder lange Abschnitte durchaus interessant fand, konnte sich dennoch kein richtiger Lesefluss bei mir einstellen.
Alles in allem muss ich sagen, dass der Roman "Nur nachts ist es hell" nicht meinen Erwartungen entsprach.

Bewertung vom 05.08.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Clara Maria Bugus Roman " Die Unvollkommenheit des Glücks" erzählt die Geschichte von Ana und Lew.
In den kurz gehaltenen Kapiteln wird abwechselnd aus der Sicht von Ana und Lew erzählt.
Ana ist 42 Jahre. Wir lernen sie zu dem Zeitpunkt kennen, an dem sie von ihrem Partner, für den sie sich jahrelang verbogen hat, verlassen wird. Im Job ist sie erfolglos. Sie beginnt über den Sinn des Lebens nachzudenken und versucht mit einem Neuanfang ihr Glück zu finden.
Lew ist 45 Jahre. Sein bisheriges Leben ist eher eintönig, ohne größere Aufstiege oder Abstürze. Er liebt das Fliegen und zieht deshalb als Kampfpilot in den Krieg. Spät erkennt er , das es das Schlimmste war, was er tun konnte, aber er macht auch das Beste in seinem Leben.
Beide Protagonisten treffen sich zwei mal. Die erste Begegnung ist kurz und beide sind fasziniert voneinander. Bei ihrer zweiten Begegnung ist ihre Welt eine andere und sie finden zueinander.
Die Autorin nennt in ihrem Buch keine Zeit und benennt auch nicht die Orte. Ich glaube das ist auch nicht notwendig, wir kennen Zeit und Ort.
Ein wundervolles Buch, meine unbedingte Leseempfehlung!