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Als Bettina Flitner für eine Lesung aus ihrem Buch »Meine Schwester« nach Celle zurückkehrt - dorthin, wo vor 40 Jahren ihre Mutter beerdigt wurde -, springen sie mit unerwarteter Heftigkeit Fragen an, die sie lange von sich fern gehalten hatte: Fragen nach dem großen Unglück im Leben ihrer Mutter und nach einer Familienkatastrophe in einer fernen Zeit und in einem fernen Land.Und so begibt sich Bettina Flitner auf eine Reise voller Überraschungen und Entdeckungen in den Luftkurort Wölfelsgrund im ehemaligen Niederschlesien, dem heutigen Miedzygórze, wo ihre Vorfahren bis zur dramatis...
Als Bettina Flitner für eine Lesung aus ihrem Buch »Meine Schwester« nach Celle zurückkehrt - dorthin, wo vor 40 Jahren ihre Mutter beerdigt wurde -, springen sie mit unerwarteter Heftigkeit Fragen an, die sie lange von sich fern gehalten hatte: Fragen nach dem großen Unglück im Leben ihrer Mutter und nach einer Familienkatastrophe in einer fernen Zeit und in einem fernen Land.
Und so begibt sich Bettina Flitner auf eine Reise voller Überraschungen und Entdeckungen in den Luftkurort Wölfelsgrund im ehemaligen Niederschlesien, dem heutigen Miedzygórze, wo ihre Vorfahren bis zur dramatischen Flucht 1946 ein Sanatorium besessen und geleitet haben. Aus den Erlebnissen ihrer Reise ins heutige Polen, den Tagebüchern und Dokumenten ihrer Familienmitglieder und ihren eigenen Erinnerungen an das Leben ihrer Mutter erschafft Bettina Flitner nicht weniger als ein literarisches Meisterwerk, einen hochspannenden Familienroman, der zugleich eine nachgetragene Versöhnung mit der eigenen Mutter ist und die erlösende Kraft des Erinnerns und des genauen Erzählens demonstriert.
Und so begibt sich Bettina Flitner auf eine Reise voller Überraschungen und Entdeckungen in den Luftkurort Wölfelsgrund im ehemaligen Niederschlesien, dem heutigen Miedzygórze, wo ihre Vorfahren bis zur dramatischen Flucht 1946 ein Sanatorium besessen und geleitet haben. Aus den Erlebnissen ihrer Reise ins heutige Polen, den Tagebüchern und Dokumenten ihrer Familienmitglieder und ihren eigenen Erinnerungen an das Leben ihrer Mutter erschafft Bettina Flitner nicht weniger als ein literarisches Meisterwerk, einen hochspannenden Familienroman, der zugleich eine nachgetragene Versöhnung mit der eigenen Mutter ist und die erlösende Kraft des Erinnerns und des genauen Erzählens demonstriert.
Bettina Flitner ist 1961 in Köln geboren, wo sie auch heute wieder lebt. Sie startete als Filmemacherin, arbeitet aber nach ihrem Studium an der Film- und Fernsehakademie in Berlin als Fotografin. Oft kombiniert sie in ihren Arbeiten, die in vielen Galerie- und Museumsausstellungen gezeigt wurden, Fotografie und Text. Sie arbeitet u. a. für Zeitschriften und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Zuletzt erschien bei Kiepenheuer & Witsch 'Meine Schwester'.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 4. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 125mm x 33mm
- Gewicht: 360g
- ISBN-13: 9783462008494
- ISBN-10: 3462008498
- Artikelnr.: 23941562
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
»Bei aller Intimität ihrer persönlichen Familiengeschichte wirft [Flitner] einen durchdringenden Blick auf die Gesellschaft und öffnet uns die Augen dafür, wie politisch selbst das Privateste bisweilen ist.« Kerstin Meier Kölner Stadt-Anzeiger 20250904
»[Flitner] kann mit Worten genauso starke Bilder malen wie mit ihrer Kamera, und sie fesselt uns Leser mit diesem sowohl sachlichen als auch erschütternden Buch auf jeder Seite.« Elke Heidenreich Bunte 20250923
Verarbeiten einer Tragödie
Bettina Flitner versucht in ihrem Buch „Meine Mutter“ zu ergründen, warum ihre Mutter Gila vor 40 Jahren Suizid begangen hat. Dazu begibt sie sich auf eine Reise nach Schlesien, wo ihre Mutter aufgewachsen ist und ihr die Familie über mehrere …
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Verarbeiten einer Tragödie
Bettina Flitner versucht in ihrem Buch „Meine Mutter“ zu ergründen, warum ihre Mutter Gila vor 40 Jahren Suizid begangen hat. Dazu begibt sie sich auf eine Reise nach Schlesien, wo ihre Mutter aufgewachsen ist und ihr die Familie über mehrere Generationen ein Sanatorium geleitet hat. Nach dem 2. Weltkrieg mussten die Besitztümer aufgegeben werden und die Familie flüchtete nach Celle. Das Buch wechselt nahtlos zwischen 2 Zeitebenen hin und her und die Vielzahl der erwähnten Personen macht das Verfolgen der Handlung schwierig. Die Informationen bezieht die Autorin hauptsächlich aus Tagebüchern, Erinnerungen und Briefen. Der Schreibstil und die Sprache haben mir gefallen, aber es ist für mich eher ein Sachbuch als ein Roman. Auch wenn der Part über die Kriegs, - und Nachkriegszeit und vor allem die Serie der Selbstmorde, die es in der Familie bereits gegeben hat ( Urgroßvater, Vetter, Tante, Mutter und Schwester) einen erschüttern, bleibt die Erzählung an der Oberfläche. Durch das distanzierte Verhältnis zu ihrer Mutter sicherlich auch bedingt durch ihre häufigen depressiven Phasen fehlt mir die emotionale Beteiligung der Autorin. Trotz der tragischen Ereignisse hat mich das Buch nicht so gepackt.
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Ungewöhnliche Familien- und Lebensgeschichte;
Ausgehend vom Selbstmord ihrer Mutter und der Häufung der Selbstmorde in der Verwandtschaft erzählt die Autorin ihre Familiengeschichte und die Lebensgeschichte der Mutter. Ich fand die parallele Erzählung ihres Besuches im …
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Ungewöhnliche Familien- und Lebensgeschichte;
Ausgehend vom Selbstmord ihrer Mutter und der Häufung der Selbstmorde in der Verwandtschaft erzählt die Autorin ihre Familiengeschichte und die Lebensgeschichte der Mutter. Ich fand die parallele Erzählung ihres Besuches im polnischen Międzygórze und die dazu passenden Rückblenden in die Zeit des ehemaligen Luftkurort Wölfelsgrund sehr geschickt miteinander verwoben. Auch die Herausforderungen der Flucht und Umsiedlung werden schonungslos geschildert. Die Familiengeschichte ist ungewöhnlich und sehr interessant und ist ein wichtiger Baustein für die Lebensgeschichte der Mutter. Zu ihr erfährt man dann noch einiges, mir blieb sie trotzdem etwas fremd und war nicht ganz greifbar. Es gab einige Auslassungen, zum Beispiel wie sie im beruflichem Umfeld wahrgenommen wurde und auch die Perspektive der Schwester hat mir gefehlt. Zu ihr gibt es ja bereits ein Buch, vielleicht hätte ich das vorher lesen sollen. Sehr intensiv fand ich die Erzählung, wie die Mutter immer wieder in tiefe Depressionen versunken ist. Auch was die Gefühlsschwankungen für das Umfeld bedeuten, wurde sehr nachvollziehbar geschildert. Der Schreibstil ist geradlinig und gut zu lesen, mir haben die Klarheit und der Mut der Autorin gefallen, die viel Persönliches preisgibt. Trotzdem war für mich noch etwas Distanz spürbar. Ich fand dieses Buch sehr lesenswert, aber nicht ganz rund, daher vier Sterne von mir.
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Das Leben einer Mutter
" Meine Mutter" von Bettina Fliedner ist ein Buch das auf Schilderungen von Angehörigen und Tagebucheinträgen und Briefen basiert.
Es geht nicht nur um die Mutter, sondern in der ersten Hälfte auch um Großmuter und Urgrossmutter, da von …
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Das Leben einer Mutter
" Meine Mutter" von Bettina Fliedner ist ein Buch das auf Schilderungen von Angehörigen und Tagebucheinträgen und Briefen basiert.
Es geht nicht nur um die Mutter, sondern in der ersten Hälfte auch um Großmuter und Urgrossmutter, da von der Kindheit, dem zweiten Weltkireg und der lucht nach Deutschland berichtet wird. Insofern fließen auch historische Fakten in das Buch ein.
Das letzte Drittel des Buches ist dann nur der Mutter gewidmet, ihrem Leben als Mutter und Ehefrau, das durch starke Belasungen geprägt war. Die Mutter wird betrogen, womit sie nie klar kam, ihre psychischen Probleme, die auch damit zusammenhingen und dann auch zu bestimmten Entschlüssen führten.
Das Buch wird sehr ruhig und fast schon sachlich erzählt, was es mir manchmal schwer machte, eine Beziehung zu der Mutter aufzubauen. Vielleicht brauchte die Autorin diese Erzählart, um einen gewissen Abstand zu wahren..
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Fast genau zwei Jahre nach ihrem Roman „Meine Schwester“ legt Bettina Flitner mit „Meine Mutter“ ein zweites Buch zu ihrer Familiengeschichte nach. Ich kannte die Autorin vorher nicht, allerdings sprach mich der Klappentext an, Erwartungen oder gar Ansprüche hatte ich an …
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Fast genau zwei Jahre nach ihrem Roman „Meine Schwester“ legt Bettina Flitner mit „Meine Mutter“ ein zweites Buch zu ihrer Familiengeschichte nach. Ich kannte die Autorin vorher nicht, allerdings sprach mich der Klappentext an, Erwartungen oder gar Ansprüche hatte ich an das Buch nicht. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen und dennoch hat es mich nicht hundertprozentig begeistert, denn die Distanz, mit der die Autorin über alles schreibt, hat sich auf mich übertragen.
Aber von vorn.
Bettina Flitner kommt für eine Lesung aus ihrem Buch „Meine Schwester“ zurück nach Celle. Dort hat sie vor 40 Jahren ihre Mutter Gila beerdigt. Erinnerungen prasseln auf die Autorin ein und ihr wird klar, dass sie große Wissenslücken bezüglich ihrer Familie hat. Suizide spielen eine große Rolle in der Familie, soviel weiß sie. Ihre Mutter und ihre Schwester haben im Abstand von 30 Jahren Suizid begangen. Aber sie waren nicht die ersten. Bettina Flitner reist in die Vergangenheit ihrer Familie und sucht ihre Wurzeln im polnischen Międzygórze (ehemals Wölfelsgrund), wo ihr Ururgroßvater Heinrich seinerzeit ein Sanatorium gründete. Bettina Flitner versucht, sich ihrer Mutter anzunähern, trifft auf fiktionaler Ebene ihre Vorfahren und das Mädchen und die „Frau, die einmal meine Mutter werden wird“.
Die Autorin wurde schon früh mit Suiziden konfrontiert. Sie erinnert sich, dass sie bei Familienfesten mit ihren Cousins und Cousinen die Verwandten zählte, die diesen Weg gingen: „Richard und Elfriede. Mit ihnen fingen wir an. Ich hob eine Hand in die Luft und zählte mit den Fingern mit. Richard und Elfriede, Daumen und Zeigefinger. Tante Erika, Onkel Christoph, Mittelfinger, Ringfinger. Tante Gudrun, Onkel Holger, kleiner Finger, Daumen der nächsten Hand. Wie viele waren es? Die Finger von zwei Händen reichten nicht aus.“ Was macht es mit einer Jugendlichen, die am Morgen ihrer Abiturprüfung das Leben ihrer Mutter nach einer Überdosis Schlaftabletten retten muss? Wie lebt man mit steten Gefühlsschwankungen und der Angst, die Mutter irgendwann tot aufzufinden? Und wie arbeitet man diese Erlebnisse auf, wenn die beiden wichtigsten an ihnen Beteiligten nicht mehr da sind? Sie können kein Licht mehr ins Dunkel bringen, keine Erklärungen zum „Warum?“ abgeben. Für mich schildert die Autorin das zu beiläufig und zu distanziert, aber für sie selbst ist das vermutlich genau richtig.
Das Buch ist sprachlich ansprechend und gut zu lesen. Es übte auf mich beim Lesen einen unerklärlichen Sog aus, vermutlich, weil ich die ganze Zeit darauf gewartet habe, dass ich zu den Charakteren eine (Ver)Bindung aufbauen würde. Das ist aber nicht passiert, vielleicht auch, weil es einfach viel zu viele Namen sind, die auf mich bei der Lektüre einprasselten. Manchmal scheint die Geschichte der Mutter auch etwas zum Nebenthema zu werden, die Gesellschaftskritik und die Rolle der Frauen ist manchmal zu dominant. Die Frauen in Bettina Flitners Familie sollten eine gute Partie machen, die Männer gehen allesamt irgendwann fremd. Opa Api hat zusammen mit seiner Tochter Gudrun nach dem Ende des Krieges bei vergew****en Frauen und Mädchen Abtreibungen vorgenommen. Dabei drückt er in seinem Tagebuch die Verachtung gegenüber den Opfern klar aus: „An den Ver*****gungen sind die Frauen großenteils selbst schuld“. Auch an seiner Tochter Gila lässt er sogar bei ihrer Beerdigung kein gutes Haar: „Sie hat nie etwas getaugt“.
Ich tat mich mit dem Aufbau des Buchs etwas schwer, man musste sich schon sehr konzentrieren, um zu wissen, in welcher Zeit man sich gerade befand. Auch die stetige Erwähnung einer Patientin im Sanatorium als „Ida Grünfeld, verheiratete Benjamin“ machte mich traurig, denn Frau Benjamin war ein eigenständiger Mensch und nicht nur „Frau von“. Da zeigt die Autorin einerseits den Zeitgeist der 1940er Jahre, aber auch etwas, was mir widserstrebt.
Der Roman beruht auf Gesprächen mit Familie und Zeitzeugen, Tagebüchern, Briefen und Dokumenten und natürlich besteht er auch aus einer großen Portion Fiktion. Was tatsächlich passiert ist und was fiktional ist, kann man nicht erkennen, das weiß nur die Autorin selbst, und nicht einmal sie kennt die wirkliche Geschichte komplett. So überraschte sie, dass jemand auf einem Foto die NSDAP-Parteiabzeichen auf der Jacke ihres Opas mit Bleistift übermalt hat. Für mich war das Buch auf jeden Fall zu viel Familie und zu wenig Mutter, daher vergebe ich drei Sterne.
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Meine Mutter ein Roman von Bettina Flitner
Sie ist es immer geblieben: Dieses zerbrechliche Mädchen, um das man sich kümmern musste. Die schmale Gestalt, die im Gegenlicht am Fenster stand und ins Nichts schaute. Und plötzlich, mit einem Male, war sie dann wieder fröhlich, zu …
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Meine Mutter ein Roman von Bettina Flitner
Sie ist es immer geblieben: Dieses zerbrechliche Mädchen, um das man sich kümmern musste. Die schmale Gestalt, die im Gegenlicht am Fenster stand und ins Nichts schaute. Und plötzlich, mit einem Male, war sie dann wieder fröhlich, zu fröhlich. Zu wenig oder zu viel. Manchmal fast gleichzeitig. S.121
Dieser Roman beschreibt die Spurensuche einer Tochter und das Versöhnen mit der Mutter. Dabei beleuchtet die Autorin ihre eigene Familiengeschichte unter dem Aspekt von äußeren Einflüssen und geschichtlichen Gegebenheiten. Mit nüchternen und gleichzeitig eindringlichen, aufwühlenden Worten, gespickt mit sarkastischen sowie schwarzhumorigen Elementen berichtet Bettina Flitner von Gilas Schicksal, aus ihrem Leben mit ihren depressiven Stimmungen und letztendlich dem Suizid. Hierbei überschneiden sich tatsächliche Ereignisse und fiktionale Beschreibungen.
Die Mutter wächst behütet im heitige Polen auf. Dabei entsteht ein lebhaftes Bild der damaligen Zeit. Infolge der geschichtlichen Gegebenheiten flieht die Familie 1946 mit dem 9jährigen Mädchen aus Schlesien nach Celle. Es folgt, gezwungenermaßen, ein komplett anderes Leben. Diese Nachlast und Traumata wirken auf nachfolgenede Generationen. Eine Annäherung an dieses sensible Thema ist der Autorin gelungen. Anhand von Fotos, Erzählungen, Gesprächen, Dokumenten und das Aufsuchen der Orte ihrer Lieben versucht Bettina Flitner das Geschehene zu verstehen und zu verarbeiten. Ihre klare Sprache springt in der Zeit und versucht das Unfassbare zu begreifen. Eine Familiengeschichte und Vergangenheitsbewältigung, die sich sehr gut lesen lässt und noch lange zum Nachdenken anregt.
Fazit: Das vorliegende Buch ist eine Aufarbeitung der tragischen wiederkehrenden Selbsttötung innerhalb der Familie. So knüpft dieser Roman an „Meine Schwester“ an. Beide Erzählungen gehören zusammen und stehen doch für sich selbst.
Des Weiteren befasst sich die Autorin mit historischen Themen des 2. Weltkriegs und der Vertreibung.
Ich wollte diese Geschichte so gern lesen, da auch Teile meiner Familie in Ostpreußen und Schlesien verwurzelt sind. Und ich habe es nicht bereut, mich auf diese intelligente, anspruchsvolle, ehrliche, harte und gleichzeitig einfühlsame Erzählung eingelassen zu haben.
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Wie bereits beim Vorgängerwerk der Autorin ziert eine Fotografie das Cover. Dieses mal ist es ein Bild der Autorin und der Hauptthematik dieses Buches, ihrer Mutter. Es ist schlicht gehalten, gefällt mir aber dennoch gut und ist passend für den Roman.
Eine Reise in die …
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Wie bereits beim Vorgängerwerk der Autorin ziert eine Fotografie das Cover. Dieses mal ist es ein Bild der Autorin und der Hauptthematik dieses Buches, ihrer Mutter. Es ist schlicht gehalten, gefällt mir aber dennoch gut und ist passend für den Roman.
Eine Reise in die Vergangenheit der eigenen Mutter, 40 Jahre nach deren Tod, um mehr über diese Frau zu erfahren, ist ein interessanter Ansatz. Fast ein halbes Jahrhundert ist vergangen, ohne dass sich die Autorin Bettina Flitner dafür interessiert hat. Nach einer Lesung fasst sie den festen Entschluss, nach Polen zu reisen, um mehr zu erfahren und auch ihren eigenen Wurzeln näherzukommen.
Der Schreibstil ist sehr persönlich und offen verfasst, da die Autorin uns an ihrer Vergangenheit teilhaben lässt, die in vielen Momenten emotional ist, aber auch an ihrer Gegenwart, während sie den Spuren ihrer Mutter folgt. Die vier Kapitel behandeln verschiedene Stadien ihres Weges, sind unterschiedlich lang was für aber kein Problem darstellte, da die Geschichte eine fesselnde Familiengeschichte erzählt und man kein Ende herbeisehnte. Mit ernsten Seiten, aber auch etwas lockeren Momenten wurde ein gutes Gleichgewicht gefunden.
Insgesamt bietet der Roman eine interessante Familiengeschichte, die unabhängig vom Alter für jeden interessant sein kann, da sie zeitlos geschrieben ist und einen spannenden historischen Hintergrund bietet.
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Selten ist es so windstill
Wenn eine schon seit vielen Jahren psychisch desorientierte Mutter Suizid begeht, kann ich von den Hinterbliebenen keine objektive, abgeklärte Rückschau erwarten bei all dem Schmerz, der sich aufgehäuft hat über die Zeit und zum Teil Narben …
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Selten ist es so windstill
Wenn eine schon seit vielen Jahren psychisch desorientierte Mutter Suizid begeht, kann ich von den Hinterbliebenen keine objektive, abgeklärte Rückschau erwarten bei all dem Schmerz, der sich aufgehäuft hat über die Zeit und zum Teil Narben hinterließ.
Dieses Buch stellt eine Annäherung an die Gegebenheiten dar, eine Spurensuche, bei der Flitner Orte aufsucht, Menschen befragt, Dokumente und Hinterlassenschaften sichtet. Die Sprünge in Zeit und Raum machen es den Lesern nicht einfach, einen roten Faden zu finden, aber die Wurzeln in Schlesien in der Phase des Nationalsozialismus, die Flucht mit den bekannten Traumata wecken in mir die Assoziation zu den Aussagen von Sabine Bode, dass diese noch über Generationen hinweg nachwirken.
Und eben dies drückt Flitner mit ihrer an Personen reichen Familiengeschichte aus, in der keiner frei von Schuld bleibt. Sie lässt uns teilhaben an ihrem behutsamen Herantasten, am Schlüsseziehen, aber auch an ihrer Ratlosigkeit, so dass wir am Ende erschüttert vor einem ungnädigen Schicksal stehen. Dass da so manches etwas konfus erscheint, ist der ungeschönten Authentizität geschuldet.
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Authentisch
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie mit einer Mutter mit Kind im Stil der 60er Jahre. Die Mutter schaut ängstlich, das Kind lacht.
Das Buch selber ist die Familiengeschichte der Autorin Bettina Flitner, die in diesem Buch ihre …
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Authentisch
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Es zeigt eine Schwarz-Weiß-Fotografie mit einer Mutter mit Kind im Stil der 60er Jahre. Die Mutter schaut ängstlich, das Kind lacht.
Das Buch selber ist die Familiengeschichte der Autorin Bettina Flitner, die in diesem Buch ihre Geschichte aufarbeitet und ihre Familie ergründet. Sie begibt sich auf eine Reise bis nach Polen, wo wo aus ihre Vorfahren 1946 geflüchtet sind. In Polen hatten sie ein Sanatorium besessen und geleitet.
Auf dieser Reise begibt sie sich auf Spurensuche über ihre Familie und insbesondere ihre Mutter. Sie ergründet, warum ihre Mutter so geworden ist, wie sie war und warum sie mit etwas über 40 Jahre Suizid begangen hat.
Das Buch liest sich sehr flüssig und ich habe es fast in einem Rutsch ausgelesen. Etwas verwirrend war, dass extrem viele Personen und Namen im Buch vorkommen. Trotzdem hat es hat mich sehr berührt und es gefiel mir sehr gut.
Ich vergebe für das Buch fünf Sterne und kann es sehr empfehlen.
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MEINE MUTTER
Bettina Flitner
ET: 04.09.2025
Gila, die Mutter der Autorin, hat vor 40 Jahren Suizid begangen. Sie war nicht die Erste in ihrer Familie, die den Freitod wählte, und leider auch nicht die Letzte.
Bettina Flitner begibt sich auf Spurensuche und reist nach Schlesien, wo ihre …
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MEINE MUTTER
Bettina Flitner
ET: 04.09.2025
Gila, die Mutter der Autorin, hat vor 40 Jahren Suizid begangen. Sie war nicht die Erste in ihrer Familie, die den Freitod wählte, und leider auch nicht die Letzte.
Bettina Flitner begibt sich auf Spurensuche und reist nach Schlesien, wo ihre Familie einst ein großes Sanatorium eröffnete. Die gute Luft zog Menschen aus nah und fern an – meist wohlhabend und gut situiert. Anfangs blickten die einfachen Dorfbewohner skeptisch auf die reichen Kranken, doch am Ende profitierten sie: Sie erhielten kostenlose Behandlungen und Arbeitsplätze für ihre Söhne und Töchter.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zerbrach dieser Aufstieg. Die Familie verlor ihr Hab und Gut und musste nach Celle fliehen. Doch auch dort stellte sich für Gila kein dauerhaftes Glück ein. Ihr Ehemann, Bettinas Vater, lebte neben der Ehe weitere Beziehungen, Gila versank in Depressionen, und nur selten erlebte sie kleine Momente der Freude.
Flitner erzählt diese Familiengeschichte auf Grundlage von Briefen, Tagebüchern und Erinnerungen ihres Großvaters und ihrer Tante. Das Buch "Meine Schwester" hatte mich im letzten Jahr begeistert und sehr berührt und war für mich ein Lese-Highlight. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses neue Buch.
Leider bleibt es hinter dem Vorgänger zurück. Stellenweise konnte es mich fesseln, aber nicht durchgehend. Auch wenn es erschütternde Szenen gibt, bleibt die Erzählung eher oberflächlich. Flitner schreibt, dass sie zu ihrer Mutter nur ein distanziertes Verhältnis hatte und genau das konnte ich beim Lesen spüren.
Fazit:
Eine traurige Familiengeschichte, ohne Frage, doch leider bleibt das Buch hinter meinen Erwartungen zurück. Trotzdem wünsche ich Bettina Flitner eine große Leserschaft und freue mich auf ein weiteres Buch von ihr – gern etwas ganz anderes.
3½/5
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In einem Rutsch
Das Buch „Meine Mutter“ hat mich aus verschiedenen Gründen direkt angesprochen: Da ist der Titel: das Verhältnis von Müttern und Töchtern ist häufig spannungsgeladen, häufig deswegen, weil die Töchter es ihren Müttern immer Recht …
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In einem Rutsch
Das Buch „Meine Mutter“ hat mich aus verschiedenen Gründen direkt angesprochen: Da ist der Titel: das Verhältnis von Müttern und Töchtern ist häufig spannungsgeladen, häufig deswegen, weil die Töchter es ihren Müttern immer Recht machen wollen, und doch nicht können. Dann ist da das Coverbild: ein Bild aus den 60er Jahren, eine Zeit, die mich sehr interessiert: Neuaufbruch, Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, Kritik an der Elterngeneration, eine nicht unproblematische Generation an Heranwachsenden. Und letztlich war es dann das Thema, das den Ausschlag gab: eine Reise auf den Spuren der Familie in die Vergangenheit, eine Fluchtgeschichte, ein Trauma, eine Tragödie.
Und meine Erwartungen wurden in keinster Weise enttäuscht: Ich fing an zu lesen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich es ausgelesen hatte. Da ist die packende, dramatische Familiengeschichte der Autorin, die unter keinem guten Stern steht, sondern vielmehr unter dem Doppelsuizid der Urgroßeltern. Woher kamen sie, diese Stimmungsschwankungen, die auch die Mutter und die Schwester der Autorin leiden ließen? Stehen sie unter dem Eindruck dieses ersten Suizids? Welche Rolle spielen die Erfahrung von Krieg, Gewalt, Grausamkeit, Verlust der Heimat, Entwurzelung, Entrechtung? Da sind die vielen besonderen Familienmitglieder, die die Autorin nicht schont, aber zugleich auf eine liebevoll humorige Art darstellt, sodass der Leser die Figuren wohlwollend betrachtet, bisweilen bestaunt, bisweilen Empathie oder gar Mitleid empfindet, aber nie urteilt oder gar verurteilt. Er begibt sich mit der Autorin auf die Suche. Und da ist der packende Schreibstil der Autorin. Vermeintlich leicht liest sich auch das oft so Schwere, die bedrückenden Erlebnisse sowohl in ihrem Leben als auch im Leben ihrer Vorfahren schildert sie in einer unpathetischen, aber zugleich berührenden Sprache. Dazwischen immer wieder humorige Anekdoten vom Vater, der dänische Liebesfilme lustig synchronisiert, von der schrulligen Großtante mit dem Sprung in der Schüssel und tief Ergreifendes wie der Tod des großen Bruders, der Suizid der Mutter. Der Leser lässt sich gerne ein auf diese persönliche Lebensgeschichte, die zugleich doch auch ein Stück deutscher Geschichte und Mentalitätsgeschichte ist. Es ist eine Geschichte, in der einmal nicht die Frage nach Schuld und Verantwortung im Mittelpunkt steht, sondern der Versuch zu erforschen, kennenlernen, sich annähern und verstehen, den der Leser gut und gerne mitgeht. Ein sehr persönliches Buch und zugleich ein Buch, das einlädt, einem Prozess beizuwohnen und einen Blick in ein Familienleben zu werfen, das schon auch ungewöhnlich ist, zugleich aber auch Sinnbild für den Weg, den viele Familien im letzten Jahrhundert gehen mussten, wenn vielleicht auch nicht immer mit der letzten Konsequenz.
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