PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient_innen werden geweckt, es folgt der Morgenspaziergang im Hof, die Einnahme der Medikamente am Stützpunkt. Der neue Alltag überfordert sie zunächst, aber gibt ihr Halt und strukturiert ihre Welt. Nach und nach schließt sie Freundschaft mit einer Patientin. Zwischen Zigaretten und Ergotherapie, Zusammenbrüchen und Selbstzweifel sitzen sie zusammen auf der Wiese vor der Klinik und versuchen wiederB...
Nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester lässt sich die Protagonistin in die Psychiatrie einweisen, um mit dem Schmerz und ihrer Angst umzugehen. Die Tage in der Klinik sind monoton: Die Patient_innen werden geweckt, es folgt der Morgenspaziergang im Hof, die Einnahme der Medikamente am Stützpunkt. Der neue Alltag überfordert sie zunächst, aber gibt ihr Halt und strukturiert ihre Welt. Nach und nach schließt sie Freundschaft mit einer Patientin. Zwischen Zigaretten und Ergotherapie, Zusammenbrüchen und Selbstzweifel sitzen sie zusammen auf der Wiese vor der Klinik und versuchen wiederBoden unter den Füßen zu bekommen, den Versuch eines Neuanfangs zu wagen.Lena-Marie Biertimpel ist ein eindringliches und intensives Debüt gelungen, das von den Traumata einer Familie, von Schuld und Verantwortung erzählt. In knappen Szenen und poetischen Bildern zeichnet der Roman die kreisenden Bewegungen, die ein Trauma auslöst. Darin offenbaren sich die dunklen Abgründe genauso wie das helle Licht der Hoffnung.
Lena-Marie Biertimpel, 1991 in Hamburg geboren, lebt in Wien und studiert Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. Sie schreibt Theatertexte und Prosa, veröffentlichte in Literaturzeitschriften und Anthologien. 'Luftpolster' ist ihr erster Roman, für den sie das Start-Stipendium des österreichischen Bundeskanzleramts erhielt.
Produktdetails
- Verlag: Leykam
- Seitenzahl: 184
- Erscheinungstermin: 2. März 2022
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 138mm x 24mm
- Gewicht: 350g
- ISBN-13: 9783701182329
- ISBN-10: 3701182329
- Artikelnr.: 62826580
Herstellerkennzeichnung
Leykam
Dreihackengasse 20
8020 Graz, AT
office@leykamverlag.at
Schonungslos tauchen wir in die Welt der Ich-Erzählerin ein, erleben Höhen und Tiefen, werden mitgerissen, kaleidoskopartig entfaltet sich ihr Fühlen, Denken und Erleben. Es geht um den Klinikaufenthalt einer jungen Frau, um psychische Labilität, Depressionen, Angstzustände, …
Mehr
Schonungslos tauchen wir in die Welt der Ich-Erzählerin ein, erleben Höhen und Tiefen, werden mitgerissen, kaleidoskopartig entfaltet sich ihr Fühlen, Denken und Erleben. Es geht um den Klinikaufenthalt einer jungen Frau, um psychische Labilität, Depressionen, Angstzustände, Suchtverhalten, Selbstverletzung, Suizidgedanken. Der Leser taucht in ihre Psyche ein, es wird nicht erzählt, sondern erlebt. Diese Darstellung, ein innerer Bewusstseinsstrom, ist berührend, intensiv, soghaft und wirkt authentisch. Wir werden mit Schmerz, Dunkelheit und auch dem Wunsch nach Nähe und Normalität konfrontiert und es ist fast schmerzhaft, diese Reise ins Ungewisse zu erleben.
Ausgesprochen zarte, poetische Passagen bebildern die Erzählung, sprachlich anspruchsvoll und ansprechend, kreative und sofort verständliche Wortschöpfungen lassen Zustände deutlich werden, starke und erschreckende Bilder verfolgen mich, faszinieren, stimmen mich traurig.
Ein Roman, ein langer Monolog, der schmerzt und wachrüttelt, der es schafft, psychische Zustände zu verdeutlichen, der dem Leser das Innere einer angegriffenen, verletzten Person öffnet und der hilft, psychisches Leid und Krankheit wenigstens ansatzweise nachzuvollziehen und zu verstehen. Eine klare Leseempfehlung, eine Erzählung, die Sensibilität und Verständnis für Betroffene und Angehörige wecken kann und deutlich macht, wie wichtig Therapien, Kliniken, Psychologen, Psychiater, Offenheit und Akzeptanz sind.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ungewöhnlicher Schreibstil
"Luftpolster" ist der Debütroman von Lena-Marie Biertimpel. Er handelt von Schuld, Verletzung und Verantwortung innerhalb einer Familie.
Die Protagonistin beschreibt hier das Erleben nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester aus ihrer Sicht. Um das …
Mehr
Ungewöhnlicher Schreibstil
"Luftpolster" ist der Debütroman von Lena-Marie Biertimpel. Er handelt von Schuld, Verletzung und Verantwortung innerhalb einer Familie.
Die Protagonistin beschreibt hier das Erleben nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester aus ihrer Sicht. Um das Erlebte zu verarbeiten lässt sie sich selber in die Psychiatrie einweisen. Man erhält hier einen sehr guten Einblick in den Tagesablauf, die Therapien und Gespräche dort, das fand ich sehr interessant.
Die Autorin versteht es sehr eindrücklich die Ängste, Emotionen und auch die ungeordneten Gedanken der Protagonistin in Worte zu fassen. Sie nimmt uns hier mit auf eine Reise in zutiefst beängstigende Gedankenwelt. Abwechselnd wird aus der Kindheit, der jüngeren Vergangenheit und dem aktuellen Klinikalltag erzählt. Teilweise wird es hier sehr düster und deprimierend, Schmerz und Hoffnungslosigkeit werden schockierend ehrlich gezeichnet.
Die Kapitel sind kurz, die Wörter alle in Kleinschreibung gedruckt, die Sprache abwechselnd wirr und poetisch. Das ist sehr gut gemacht, je klarer und verständlicher die Aussagen werden, erkennt man, wie die Protagonistin wieder Kraft und zu sich selber findet.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ich hätte mir etwas mehr Realität in der Darstellung des Klinikalltags gewünscht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Luftpolster ist ein beeindruckender Debütroman, da die Autorin ein schwieriges Thema sensibel behandelt.
Die Protagonistin des Romans hat 2 Schwester, die eine und die andere, wie sie sagt. Als die eine einen Selbstmordversuch unternimmt und in einer psychiatrischen Klinik landet, merkt auch …
Mehr
Luftpolster ist ein beeindruckender Debütroman, da die Autorin ein schwieriges Thema sensibel behandelt.
Die Protagonistin des Romans hat 2 Schwester, die eine und die andere, wie sie sagt. Als die eine einen Selbstmordversuch unternimmt und in einer psychiatrischen Klinik landet, merkt auch die Erzählerin, dass sie Probleme hat. In Rückblenden erfährt man z.B. von ihrer Bulimie.
Sie geht in eine psychiatrische Tagesklinik und beginnt eine Therapie. In Momenten, die sie mit anderen Patienten verbringt und in Rückblenden erfährt man von ihrem Bewusstseinszustand und wie es sich langsam verändert.
Das ist gut und nachvollziehbar beschrieben. Gewundert hatte ich mich ein wenig über die überwiegende Kleinschreibung aller Wörter, aber gestört hat mich das nicht.
Das Buch ist sprachlich interessant und lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein wichtiges Buch!
Die namenlose Protagonistin, offensichtlich anfang zwanzig, eine von drei Töchtern in einer nicht unproblematischen Familie, weist sich freiwillig in eine psychiatrische Klinik ein, nachdem sie mit dem Suizidversuch ihrer Schwester nicht klargekommen ist. In kurzen, auf den …
Mehr
Ein wichtiges Buch!
Die namenlose Protagonistin, offensichtlich anfang zwanzig, eine von drei Töchtern in einer nicht unproblematischen Familie, weist sich freiwillig in eine psychiatrische Klinik ein, nachdem sie mit dem Suizidversuch ihrer Schwester nicht klargekommen ist. In kurzen, auf den Leser sehr distanziert wirkenden Sätzen erfahren wir aus der Ich-Perspektive einiges über den Klinikalltag, über den Therapieverlauf und über die Vorgeschichte der Hauptperson. Die Sprache und auch die Kürze der einzelnen Abschnitte und Kapitel, wie auch die inhaltlichen Sprünge sind Sinnbild für eine zersplitterte Seele - und genau wie die Protagonistin sich aus vielen Teilen neu zusammensetzen muss, so müssen wir als Leser:innen ebenso die Einzelteile zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Die verwendete Sprache scheint mit Ausdruck der Distanz zu sein, die die Protagonistin zu sich selbst hat - und zum Schutz vor der Welt wäre sie natürlich auch gerne eingehüllt in eine 'Luftpolster'-Folie. Und der Klinikaufenthalt ist ihr eine Art Luftpolster - die Rückkehr ins eigene Leben lässt sie sich ersteinmal als schutzlos erleben. "der arztbrief ist sehr lang. ich lese gierig. die sprache ist kurz und abgehackt. viele wörter sind abgekürzt und einige medizinische begriffe verstehe ich nicht. es wird beschrieben, wie es mir bei der aufnahme ging und wie es mir jetzt geht. es ist wirklich passiert. dann sehe ich meine diagnosen. ich halte die luft an. es sind vier diagnosen. es sind vier wunden." Ich wünsche diesem schmalen Buch eine große Leserschar!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
**Emotional und Bewegend**
Die namenlose Protagonistin lässt sich nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester in eine Psychiatrischen Klinik einweisen.
Schon lange kämpfte ihre Schwester mit psychischen Problemen, welche außerdem die komplette Familie stark belastet. Ebenso auch …
Mehr
**Emotional und Bewegend**
Die namenlose Protagonistin lässt sich nach dem Selbstmordversuch ihrer Schwester in eine Psychiatrischen Klinik einweisen.
Schon lange kämpfte ihre Schwester mit psychischen Problemen, welche außerdem die komplette Familie stark belastet. Ebenso auch unsere Protagonistin im Buch. Sie braucht Abstand von allem, so sah sie nur noch einen Ausweg für sich. Sie geht in eine Klinik, um dort wiederum zu sich selbst zu finden und den Schmerz von sich zu lassen.
Durch den alltäglich gleichen Ablauf im Hospital gelingt es ihr in kleinen schritten zu sich selbst zu finden und gewinnt dabei wieder Boden unter den Füßen.
Gleich zu Anfang taucht man in die Geschichte der Protagonistin ein und durch die Ich-Erzählung entsteht schnell ein nahbares Gefühl. Hierbei kommen die psychische Labilität und die Angstzustände sehr lebhaft rüber.
Ausschnitte aus dem vergangenen Leben zeigen deutlich, dass der versuchte Selbstmord ihrer Schwester nur das i Pünktchen von allem gewesen ist. Schon dort wurde sie von Selbstzweifel und Problemen mit ihren Eltern heimgesucht.
Die Erzählungen im Buch wechseln von Kindheitserinnerungen, der nahen Vergangenheit und dem aktuellen Klinikalltag. Dabei werden die einzelnen Abschnitte kurz gehalten und es kann ein sehr schneller Lesefluss aufgebaut werden. Mit den wenigen Worten gelang es der Autorin Lena- Marie Biertimpel dennoch die Hoffnungslosigkeit, den Schmerz und die allgemeine deprimierende Stimmung authentisch rüber zu bringen. Es entstand dabei ein Sog, der einen nicht aufhören lies weiter zu lesen.
FAZIT
Ein zu Tiefs emotionaler Buch, der Nachklang hat. Daher konnte ich nach dem Lesen, nicht gleich eine Rezension zum Roman verfassen.
In diesem Buch taucht der Leser sehr tief in die Psyche der Protagonistin ein. Hiermit entstand ein kleiner Einblick darüber, was eine psychische Erkrankung mit einem machen kann.
Von mir gibt es 5 von 5 Sterne
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für