Stefan Kassner – Kein Platz für die Liebe
Der Assistenzarzt Tobias fühlt sich in der Uniklinik absolut unwohl und auch Tage später scheint er noch nicht seinen Platz gefunden zu haben. Einzig sein Kollege Julian, der Tobias einarbeitet, scheint halbwegs hilfsbereit zu sein, zumindest wenn die
beiden alleine sind.
Nachdem die beiden sich im Nachtdienst allerdings näher gekommen sind, herrscht…mehrStefan Kassner – Kein Platz für die Liebe
Der Assistenzarzt Tobias fühlt sich in der Uniklinik absolut unwohl und auch Tage später scheint er noch nicht seinen Platz gefunden zu haben. Einzig sein Kollege Julian, der Tobias einarbeitet, scheint halbwegs hilfsbereit zu sein, zumindest wenn die beiden alleine sind.
Nachdem die beiden sich im Nachtdienst allerdings näher gekommen sind, herrscht eine distanzierte Stimmung.
Tobias hadert mit seinem Schicksal und kann auch nur wenig mit Julians Verhalten anfangen, obwohl er sich in ihn verliebt hat.
Wird Tobias seinen Platz finden und vielleicht sogar den Mann seines Herzens?
Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Till Beck gehört. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 5 Stunden und 5 Minuten. Der Synchronsprecher bemüht sich die Figuren lebendig werden zu lassen. Leider war mir an vielen Stellen die Handlung zu zäh, obwohl es sehr gute Ansätze gab.
Die Charaktere sind gut und vielseitig dargestellt. Tobi konnte mir schnell sehr sympathisch werden, auch wenn er oft grübelt und gedrückter Stimmung ist. Er steht zu seiner Sexualität, ist ein starker junger Arzt, der allerdings im Troubel der großen Klinik untergeht.
Die On-Off-Beziehung zu Julian ging mir ehrlich gesagt auf den Nerv. Julian empfand ich als höchst unsympathisch, aber nicht, weil er wie im Klappentext angedeutet hat, Tobias auf den Kieker hat. Mal ist er heiß, dann wieder kalt. Ich konnte keine Nähe zu seiner Figur aufbauen, was schade ist. Hier hätte ich mir mehr Herzenswärme gewünscht, obwohl er im Verlaufe der Geschichte zugänglicher wird.
Die verschiedenen Schauplätze sind gut ausgearbeitet.
Ich habe schon diverse (Gay-) Romance-Storys gelesen. Mir ist wichtig, dass der Funke auch auf mich überspringt. Das hat hier leider nicht ganz so funktioniert, obwohl die Geschichte im letzten Viertel besser geworden ist.
Dennoch ist die Grundidee schön, es gibt ein paar herzliche Momente, ein wenig Prickeln und auch ein paar sonnige Augenblicke. Insgesamt wirkt die Grundstimmung aber gedrückt.
Besonders gut gefiel mir, dass Tobias sein "ich" findet und sich für seinen Weg entscheidet. Dass er dabei noch jede Menge familiäre und berufliche Probleme schultern muss, lässt ihn wachsen.
Aber"GREY'S ANATOMY”ist viel zu dick aufgetragen und hat in keinster Weise mit dem Buch zu tun. Dafür fehlte einfach der Alltag im Krankenhaus und die gute Bindung zwischen den Ärzten.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung, aber nur weil mir die Entwicklung von Tobias so gut gefallen hat. Die fokussierte Liebesgeschichte hat mich leider nicht mitnehmen können.
Das Cover ist ansprechend und passt zum Romance-Genre.
Fazit: solide Story, allerdings mit vielen Einschränkungen im zwischenmenschlichen Bereich. Knappe 3 Sterne.