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In den Tiefen Kanadas werden Verbrechen an indigenen Frauen aufgedeckt.Seit Jahren verschwinden junge Frauen indigener Herkunft spurlos entlang des Transcanada-Highways. Für die Polizei scheinen diese Verbrechen keine Priorität zu haben. Doch als die 15-jährige Jeanette Maskisin in Montreal tot aufgefunden wird und die Medien darüber groß berichten, werden die Ermittler LeRoux und Garner auf den Fall angesetzt. Ihre erste Anlaufstelle ist ein Cree-Reservat im hohen Norden Quebecs, aus dem Jeanette stammt. Dort stoßen die Polizisten auf Ablehnung, denn aus Sicht der First-Nation-Familien ...
In den Tiefen Kanadas werden Verbrechen an indigenen Frauen aufgedeckt.Seit Jahren verschwinden junge Frauen indigener Herkunft spurlos entlang des Transcanada-Highways. Für die Polizei scheinen diese Verbrechen keine Priorität zu haben. Doch als die 15-jährige Jeanette Maskisin in Montreal tot aufgefunden wird und die Medien darüber groß berichten, werden die Ermittler LeRoux und Garner auf den Fall angesetzt. Ihre erste Anlaufstelle ist ein Cree-Reservat im hohen Norden Quebecs, aus dem Jeanette stammt. Dort stoßen die Polizisten auf Ablehnung, denn aus Sicht der First-Nation-Familien hat sich die Polizei nie für die vermissten Frauen interessiert. Die Ermittler kommen immer mehr in Bedrängnis, denn es werden weitere Opfer befürchtet und auch der Täter wird zur Zielscheibe - jemand hat blutige Rache geschworen.
Frauke Buchholz wurde 1960 in der Nähe von Düsseldorf geboren. Sie studierte Anglistik und Romanistik und promovierte über zeitgenössische indigene Literatur. Sie liebt das Reisen und fremde Kulturen und hat einige Zeit in einem Cree-Reservat in Kanada verbracht. Heute lebt sie in Aachen und schreibt Romane und Kurzgeschichten, die in zahlreichen Anthologien erschienen sind. Ihre Geschichte 'Barfly' wurde 2020 mit dem 1. Preis der Gruppe 48 ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Pendragon Verlag
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: März 2021
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 137mm x 27mm
- Gewicht: 394g
- ISBN-13: 9783865327239
- ISBN-10: 3865327230
- Artikelnr.: 59343827
Herstellerkennzeichnung
Pendragon Verlag
Stapenhorststraße 15
33615 Bielefeld
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Thema dieses Krimis ist eine - sehr reale - Mordserie an indigenen Frauen entlang dem Transcanada-Highway in Kanada. Von 500 verschwundenen Frauen ist hier die Rede, erklärt Rezensentin Sylvia Staude. Und wie die Polizisten in der Realität sind auch die Ermittler in Frauke Buchholz' Krimi nur mäßig an einer Aufklärung interessiert. Vorurteile, Diskriminierung, soziale Probleme und noch ein "spektakulärer Showdown" - das alles packt Buchholz in ihre Geschichte und bleibt dabei glaubwürdig, lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Blick auf die Kultur und das harte Leben der mit der Natur im Einklang lebenden indigenen Bevölkerung Kanadas machen den besonderen Reiz dieses Buches aus. Man spürt, wie gut die Autorin die Cree-Indianer und deren Alltag kennt. Ihr Wissen und ihre Faszination für Land und Leute geben diesem spannungsgeladenen und dramatischen Roman besonderen Reiz.«
"Behandele einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen." (indianische Weisheit)
In den Weiten und Idylle Kanadas häufen sich seit einigen Jahren die Verbrechen und Morde an jungen Frauen indigener Herkunft. Besonders häufig findet man …
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"Behandele einen Stein wie eine Pflanze, eine Pflanze wie ein Tier und ein Tier wie einen Menschen." (indianische Weisheit)
In den Weiten und Idylle Kanadas häufen sich seit einigen Jahren die Verbrechen und Morde an jungen Frauen indigener Herkunft. Besonders häufig findet man die Toten entlang des Transkanada-Highways. Als das letzte Opfer die erst 15-jährige Jeanette Maskisin schwer entstellt aus dem Wasser gezogen wird, holt man den Psychologen und Profiler Ted Garner zur Hilfe. Er soll nun ein Profil des Täters erstellen, damit Sergeant der Sûreté du Quebec Jean Baptiste LeRoux (J.B.), diesen möglichst schnell fassen kann. Bei einem Besuch des Cree-Reservats im Norden Quebecs, aus dem Jeanette herkam, stoßen die beiden nur auf Ablehnung und Feindseligkeit. Kein Wunder, den bisher hat sich die Polizei wirklich wenig um die vielen vermissten Frauen gekümmert. Doch nicht nur das die Ermittler weitere Opfer befürchten, sie und der Täter werden selbst zur Zielscheibe. Den jemand will Jeanettes Tod rächen komme, was es wolle.
Meine Meinung:
Das Debüt der Autorin, die selbst einige Zeit in einem Cree-Reservat in Kanada gelebt hat, wirklich bemerkenswert, was das Lokalkolorit und die Beschreibungen rund um die indigene Bevölkerung anbelangt. Sie schildert nicht nur von den Problemen der Regierung mit den Ureinwohnern, sondern ebenso von Drogen, Alkohol und Missbrauch. Was sicherlich daran liegt, wie man schon seit Jahren diese Menschen behandelt. Sie haben kaum Arbeit und werden als Art Schauobjekte und Touristenattraktion in Reservate gesteckt. Kein Wunder, das da junge Frauen versuchen auszubrechen, um in einer Stadt wie z. B. Montreal eine neue Zukunft zu finden. Doch leider fallen sie oft in die Hände von Dealern und Bosse von Prostituierten. Der Letzte, der Jeanette lebend gesehen hat, war ihr Cousin Leon Maskisin. Ihm hat sie anvertraut, dass sie in die Stadt abhauen möchte. Und auch wenn er sie gewarnt hat, bestiehlt sie ihn und haut ab. Dadurch wird Leon zu einem der ersten Verdächtigen. Dieser Kriminalfall lebt größtenteils von den Begebenheiten rund um die beiden Ermittler Ted Garner und J. B. LeRoux. Ihre Charaktere sind hier zwar nicht gerade sehr sympathisch, doch dafür haben sie wirklich ein bemerkenswertes Profil. Während J. B. eher der Frauenheld und Liebhaber ist, der trotz glücklicher Ehe mit Sophie laut Ted seinen Schwanz nicht in der Hose lassen kann. Die Amtssprache der Sûreté ist Französisch, während Ted aus dem englischen Teil Kanadas kommt. Darum tituliert er LeRoux gerne auch als Froschfresser, wohin gegen er der Hinterwäldler ist. Dadurch kommen sich die beiden öfters ins Gehege oder jeder von ihnen macht es im Alleingang, was dann ebenfalls zu Problemen führt. Jedoch Sympathie für die Indianer haben sie beide nicht gerade. Trotzdem spürt man sehr gut, dass Ted seinen Beruf weitaus ernster nimmt als LeRoux , für ihn scheint dieser nur noch eine Last zu sein. Kein Wunder also, das er so für Ted nicht gerade eine große Hilfe ist. Selbst Polizeichef Morel empfinde ich als unsympathisch, arrogant und herablassend. Zwar haben mich die beeindruckenden Informationen über die Ureinwohner Kanadas gefreut, doch dafür blieb meiner Meinung nach der Krimi etwas auf der Strecke. Von daher als reiner Kriminalfall wäre er mir fast zu wenig gewesen. Besonders was die Spannung anbelangt, die erst so richtig im letzten Drittel aufkommt. Außerdem kam mir dann das Ende viel zu schnell und etwas zu unrealistisch daher. Selbst wenn es dort noch spannend wurde, waren einige Aktionen der Ermittler nicht richtig durchdacht. Außerdem blieben mir am Ende noch einige Fragen offen und gerne hätte ich mehr über Jeanettes Verbleib vor dem Mord erfahren. Deshalb gibt es von mir gute 3 1/2 von 5 Sterne.
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Die verweste Leiche einer jungen Frau wird am Urban Beach in Montreal angespült. Die Obduktion ergibt, dass sie indianischer Herkunft ist. Die zuständige Sûreté du Québec sieht sich immer wieder mit der Unterstellung konfrontiert, bei indigenen Opfern schlampig und ohne …
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Die verweste Leiche einer jungen Frau wird am Urban Beach in Montreal angespült. Die Obduktion ergibt, dass sie indianischer Herkunft ist. Die zuständige Sûreté du Québec sieht sich immer wieder mit der Unterstellung konfrontiert, bei indigenen Opfern schlampig und ohne Nachdruck zu ermitteln. Ein Vorwurf, der nicht von der Hand zu weisen ist, denn auch in den Fällen der ermordeten Indianerinnen entlang des Transcanada-Highways, der wegen dieser Morde von Interessenverbänden der First Nations auch als „Highway of tears“ bezeichnet wird, konnte bislang kein Schuldiger dingfest gemacht werden. Deshalb bekommen sie Ted Garner, einen Profiler aus Regina, Saskatchewan zugeteilt, der sie für die Thematik sensibilisieren und bei ihren Ermittlungen unterstützen soll. Er bildet ein Zweierteam mit Jean-Baptiste LeRoux, und Zusammenarbeit der beiden führt - natürlich – zum Erfolg. Der Highway-Mörder wird dank Ermittlungsarbeit überführt, bei der Entlarvung des Mörders der jungen Indianerin hingegen kommt ihnen der Zufall zu Hilfe und offenbart schockierende Details über deren Leben und Sterben in der großen Stadt.
Es sind drei, eigentlich nur zwei Perspektiven, die diesen Kriminalroman prägen. Zum einen die „weiß-kanadische“ des Ermittlerteams LeRoux/Garner, zum anderen die Indigene von Leon Maskisin, Cousin des getöteten Cree-Mädchens, wobei diese unbestreitbar die Interessantere ist.
LeRoux ist mehr mit sich selbst und seinen außerehelichen Liebschaften beschäftigt, als sich um die Ermittlung zu kümmern. Garner mag wohl fähig sein, gefällt sich aber meiner Meinung nach zu sehr in der Rolle des Schopenhauer lesenden Intellektuellen, der mit jeder Menge Zitate LeRoux‘ Angetraute beeindrucken will. Sinn und Zweck in diesem Krimi erschließt sich mir jedenfalls nicht. Teamarbeit findet nur teilweise statt, im Großen und Ganzen macht jeder sein eigenes Ding. Beiden gemein ist jedoch die typisch weiße Überheblichkeit.
Maskisin hingegen lebt das traditionelle Leben der Cree, orientiert sich an den Werten, die ihm sein Großvater beigebracht hat. Er reinigt Körper und Geist in der Schwitzhütte, legt Fallen aus, in denen er Pelztiere fängt, und lebt von dem Erlös der Häute. Und er setzt alles daran, den Tod seiner Cousine zu rächen.
Wenn eine deutsche Autorin einen Roman schreibt, in dem Kultur und Leben der Indigenen Thema sind, bin ich zuerst einmal skeptisch, denn noch immer geistert in vielen dieser Machwerke (meist aus der Schnulzenecke) das über Jahrzehnte vermittelte Bild des Naturburschen herum, der mit wehenden Haaren spärlich bekleidet über die Prärie reitet.
Die Sorge ist bei Frauke Buchholz unberechtigt, hat sie doch im Zuge ihres Studiums quasi Feldforschung in diversen Reservaten betrieben sowie auch einige Zeit in einem Cree-Reservat in Kanada verbracht und sich dort umfassend über deren Kultur und Lebensbedingungen informiert. Und so ist es kein Zufall, dass ausgerechnet diese „First Nation“ im Zentrum ihres authentischen Kriminalromans „Frostmond“ steht, den ich an dieser Stelle all jenen empfehle, die sich für die indigenen Völker Kanadas und der Vereinigten Staaten interessieren.
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Eine andere Seite Kanadas
In Montreal wird die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin aufgefunden. Bereits seit Jahren verschwinden junge indigene Frauen spurlos und die Polizei scheint sich nicht für die Verbrechen zu interessieren. Erst das Auffinden Jeanettes Leiche, die ebenfalls …
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Eine andere Seite Kanadas
In Montreal wird die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin aufgefunden. Bereits seit Jahren verschwinden junge indigene Frauen spurlos und die Polizei scheint sich nicht für die Verbrechen zu interessieren. Erst das Auffinden Jeanettes Leiche, die ebenfalls eine junge Frau indigener Abstammung ist, zieht die Aufmerksamkeit der Medien auf sich. Das Ermittlerduo LeRoux und Garner wirdauf den Mordfall angesetzt und sie beginnen ihre Ermittlungen im Reservat der Cree. Hier stoßen sie auf Ablehnung, schließlich scheint sich die weiß-kanadische Bevölkerung nicht wirklich für die indigene Bevölkerung zu interessieren. Auch Jeanettes Cousin Leon Maskisin beginnt auf eigener Faust nach dem Mörder seiner Cousine zu suchen, und schnell geraten alle Ermittler in Bedrängnis.
Denkt man an Kanada, denken wohl die meisten Menschen an ein absolutes Vorzeigeland ohne Probleme. Die Autorin öffnet dem Leser hier die Augen und stellt die dunkle Seite Kanadas vor, die systematische Benachteiligung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung. Beginnt man die Lektüre, stößt man schnell auf die Frage, ob es gelingen kann, wenn zwei weiß-kanadische Ermittler Verbrechen an der indigenen Bevölkerung aufdecken sollen, schließlich ist es doch die weiß-kanadische Bevölkerung, die die indigenen Völker unterdrückt und diskriminiert. Schnell wird deutlich, dass LeRoux und Garner ihre Ermittlungen begleitet von einer großen Portion weißer Überheblichkeit durchführen, sodass man als Leser wirklich froh ist, dass auch Leon Maskisin die Ermittlungen aufnimmt. Leon orientiert sich an den traditionellen Werten der Cree und will Gerechtigkeit für sein Volk und Gewissheit über das Schicksal seiner Cousine. Die drei Ermittler fallen durch gegensätzliche Methoden auf und bilden einen interessanten Kontrast, bei dem ein Ermittler deutlich sympathischer erscheint.
Die Sorge, dass ein Werk einer deutschen Autorin über ein indigenes Volk Vorurteile und Stereotype reproduziert, war am Ende unbegründet, Frauke Buchholz gelingt es, das Volk der Cree angemessen darzustellen und sie öffnet dem Deutschen Leser die Augen und zeigt die in Kanada herrschenden Missstände auf. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für indigene Völker und ihre systematische Unterdrückung interessieren und mehr über diese oft verschwiegenen Missstände lernen möchten.
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In Montreal wir die Leiche der erst 15-jährigen Jeanette Maskisin gefunden. Seit Jahren schon verschwanden junge Frauen indigener Frauen, was wenig beachtet wurde. Nun wird groß darüber berichtet und es entsteht Druck auf die Ermittler. Dem Ermittler LeRoux wird der Profiler Garner …
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In Montreal wir die Leiche der erst 15-jährigen Jeanette Maskisin gefunden. Seit Jahren schon verschwanden junge Frauen indigener Frauen, was wenig beachtet wurde. Nun wird groß darüber berichtet und es entsteht Druck auf die Ermittler. Dem Ermittler LeRoux wird der Profiler Garner an die Seite gestellt. Nachforschungen im Cree Reservat erweisen sich als nicht sehr hilfreich, sie stoßen auf Ablehnung. Es hat sich noch nie jemand groß für die vermissten jungen Frauen interessiert.
Dieser Krimi vereint die verschiedenen menschlichen Abgründe sehr gekonnt. Von Drogen, Armut, den inneren Kämpfen wo auch die Ermittler nicht vor sicher sind. Dazu die Natur Kanadas und die fast nebensächliche, doch intensive, Schilderung des eingezwängten Flus-ses durch Montreal durch den Cousin von Jeanette, der Rache geschworen hat.
Erschreckend, wie viele junge indigene Frauen in Kanada verschwinden, ermordet werden. Die Lebensverhältnisse der First Nations und der Unterschied zu „unserer Lebensart“. Die Personen Garner und auch LeRoux. Sehr gut zusammen gefügt. Es ist mein zweiter Krimi der Autorin und hat mir auch wieder gut gefallen.
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Außergewöhnlich, actionreich und mit eigenwilligen Ermittlern - super!!
"Frostmond" von Frauke Buchholz ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 288 Seiten bei Pendragon erschienen.
Der Krimi spielt in Kanada. Immer wieder verschwinden junge Frauen indigener Herkunft …
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Außergewöhnlich, actionreich und mit eigenwilligen Ermittlern - super!!
"Frostmond" von Frauke Buchholz ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 288 Seiten bei Pendragon erschienen.
Der Krimi spielt in Kanada. Immer wieder verschwinden junge Frauen indigener Herkunft entlang des Transcanada-Highways. Das scheint die Polizei allerdings nicht sehr zu beschäftigen.
Dann wird die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin in Montreal angespült, und die Ermittler Jean-Baptiste LeRoux und Ted Garner werden auf den Fall angesetzt. Jeanette gehört zum Volk der Cree, und als der Kanadier LeRoux und der amerikanische Profiler Garner in ihrem Heimatort auf Spurensuche gehen, stoßen sie auf ein schockierendes Elternhaus und eine Mauer des Schweigens....
Eile ist geboten, denn es könnte weitere Opfer geben, und außerdem wurde dem Täter Rache geschworen...
Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend, detailreich und hat mich komplett abgeholt. Ihre besondere, unverblümte Ausdrucksweise hat mir großen Lesespaß gemacht und die zwei Ermittler, beide grundverschieden und das Gegenteil von einem funktionierenden Team, finde ich jeden auf seine Weise großartig.
LeRoux ist hinter jedem Rock her, denkt mehr mit seinem besten Stück als mit dem Verstand und zeigt insgesamt nicht das allergrößte Interesse an seinem Beruf.
Garner, extra herzitiert als großer Profiler, ist ziemlich überheblich und hegt deutliche Vorurteile gegenüber der indigenen Bevölkerung und kann oder will das kaum verhehlen. Außerdem scheint er ein recht pragmatischer Mensch mit wenig Empathie zu sein.
Beide können sich gegenseitig nicht wirklich leiden, aber in extremen Situationen zeigt sich auch bei den beiden die sympathische, menschliche Komponente...
Dann ist da noch Leon, der Cousin von Jeanette Maskisin, der nicht mit der Polizei zusammenarbeiten möchte, aber dennoch selbst hinter dem Mörder seiner Cousine her ist...
Frauke Buchholz hat eine ganz besonderen Art und Weise, die Atmosphäre darzustellen. Die Zustände im Reservat, die Probleme der Indianer, der Alkoholismus und insbesondere die Zustände in Jeanettes Elternhaus sind sehr authentisch beschrieben und haben mich wirklich erschüttert.
Was Jeanette durchmachen musste, und auch was Leon später auf den Spuren des Mörders erlebt, kommt sehr eindrucksvoll herüber.
Insgesamt ein super spannendes Buch mit einem cleveren Plot, einem besonderen Schreibstil, außergewöhnlichen Ermittlern und einem actionreichen Ende. Ein echter Pageturner, den man nicht verpassen sollte!
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In den letzten 30 Jahren sind mehr als 1.200 indigene Frauen verschwunden oder ermordet worden, wobei die Dunkelziffer sehr wahrscheinlich viel höher liegt. Von einigen dieser Verbrechen handelt das Buch Frostmond, in dem gleich zu Beginn in Montreal die Leiche einer 15jährigen Indianerin …
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In den letzten 30 Jahren sind mehr als 1.200 indigene Frauen verschwunden oder ermordet worden, wobei die Dunkelziffer sehr wahrscheinlich viel höher liegt. Von einigen dieser Verbrechen handelt das Buch Frostmond, in dem gleich zu Beginn in Montreal die Leiche einer 15jährigen Indianerin gefunden wird. Aufgrund der vielen ungelösten Morde gibt es großen Druck auch von Seiten der Presse, sodass der Profiler Garner aus dem 6.000 km entfernten Regina hinzugezogen wird. Gemeinsam mit der ortsansässigen Polizei machen sie sich auf die Suche, die sich nicht nur wegen der mangelnden Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Indigenen schwierig gestaltet, sondern auch aufgrund der sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden verantwortlichen Ermittler.
Die Untersuchung des Mordfalles entwickelt sich allmählich, ca. bis zur Hälfte liegt der Schwerpunkt eher bei der Beschreibung der beiden Polizisten sowie den Lebensverhältnissen im Reservat, aus dem das ermordete Mädchen stammt. Garner wie auch sein aus Montreal stammender Partner LeRoux erzählen abwechselnd von ihren Nachforschungen wie auch von ihrem Privatleben, wobei bei LeRoux fast die Privataktivitäten überwiegen, mit denen er seinen Frust über die Arbeit vergeblich zu vergessen sucht. Als dritte Stimme kommt ein Cousin und guter Freund der Toten hinzu, Leon, der als Cree und Ich-Erzähler seine Sicht der Dinge schildert.
Die Autorin beschreibt in ihrem Erstling die Lebens- und Gesellschaftsverhältnisse der indigenen EinwohnerInnen sowie das Verhältnis zum Rest der Bevölkerung überzeugend und glaubwürdig. Es ist nicht verwunderlich, wenn die Indigenen kein Vertrauen zur Polizei haben, die offensichtlich geprägt ist von Vorurteilen und Rassismus. Etwas weniger überzeugend wirkten die Figuren der beiden Ermittler auf mich, wobei insbesondere LeRoux mehrfach Kopfschütteln bei mir auslöste, aber die gute Geschichte ließ mich leicht darüber hinwegsehen.
Doch leider gerät das letzte Viertel des Buches für meinen Geschmack zu sehr in den Bereich der Phantasie. Die beiden Polizisten werden zum Superhelden bzw. zur tragischen Gestalt und wenn schon nicht das Recht siegt, dann zumindest die Gerechtigkeit - was nicht unbedingt das Schlechteste ist. Auf jeden Fall bietet es so schon fast zwangsläufig den Raum für eine Fortsetzung - mit einem vielleicht (oder hoffentlich?) etwas glaubwürdigerem Ende.
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Als die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin in Montreal angespült wird, gibt es nur eine Ermittlung, da die Medien darüber berichten und auf viele verschwundene Frauen hinweisen. Es handelt sich um Frauen aus First-Nation-Familien und das Interesse der Polizei diese Fälle zu …
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Als die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin in Montreal angespült wird, gibt es nur eine Ermittlung, da die Medien darüber berichten und auf viele verschwundene Frauen hinweisen. Es handelt sich um Frauen aus First-Nation-Familien und das Interesse der Polizei diese Fälle zu lösen ist äußerst gering. Als die beiden Ermittler Garner und LeRoux darauf angesetzt werden müssen sie sich auf den Weg in ein Cree-Reservat begeben. Doch hier stoßen sie nur auf Schweigen und Ablehnung. Werden sie den Täter stellen können oder wird ihnen jemand zuvor kommen....
Dieser Kriminalroman ist für mich ein wahres Highlight. Der Schreibstil ist sehr gut und angenehm zu lesen und die Geschichte richtig spannend. Dazu habe ich noch als Leser Einblicke in die Kultur von Indigenen erhalten. Was mich sehr interessiert. Bei den beiden Ermittlern handelt es sich nicht um sehr sympathische Männer. Sie haben Vorurteile und sind rassistisch. Aber dies passt sehr gut zu diesem Buch. Ich finde das muss so sein. So erfährt man als Leser das in Kanada auch nicht alles perfekt ist. Bei Dokumentationen und Reiseberichten werden ja immer nur die schönen Seiten gezeigt und alle Probleme unter dem Teppich gekehrt. Aber Frauke Buchholz hat sich die Mühe gemacht genauer hin zu sehen und Missstände aufzuzeigen. Sie hat einen authentischen Roman geschrieben der mich wirklich begeistert hat. Ein wirklich tolles Werk der Autorin und ich hoffe es werden noch viele tolle Bücher von ihr folgen.
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