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Ein berührender Roman über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten und die unermessliche Liebe einer MutterParis, 1944: Sarah und David sind in Lager Drancy inhaftiert. Gerüchte über Todeslager machen die Runde, und die beiden ahnen, dass sie in ein solches abtransportiert werden. Sie bangen um ihr Leben. Und um das Leben ihres neugeborenen Sohns Samuel.Sie sind bereits auf dem Weg in den Waggon, als Sarah in einem Akt purer Verzweiflung ihr Baby dem Gleisarbeiter Jean-Luc in die Arme drückt. Sie fleht ihn an, Samuel zu retten. Gemeinsam mit der jungen Krankenschwester Charlotte stellt Je...
Ein berührender Roman über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten und die unermessliche Liebe einer MutterParis, 1944: Sarah und David sind in Lager Drancy inhaftiert. Gerüchte über Todeslager machen die Runde, und die beiden ahnen, dass sie in ein solches abtransportiert werden. Sie bangen um ihr Leben. Und um das Leben ihres neugeborenen Sohns Samuel.Sie sind bereits auf dem Weg in den Waggon, als Sarah in einem Akt purer Verzweiflung ihr Baby dem Gleisarbeiter Jean-Luc in die Arme drückt. Sie fleht ihn an, Samuel zu retten. Gemeinsam mit der jungen Krankenschwester Charlotte stellt Jean-Luc sich dieser Aufgabe, und die drei wagen die gefährliche Flucht in die USA ...
Ruth Druart wuchs auf der Isle of Wight auf. Mit achtzehn Jahren zog sie von dort fort, um an der Leicester University Psychologie zu studieren. Seit 1993 lebt sie als Lehrerin in Paris. EIN NEUER MORGEN FÜR SAMUEL ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: While Paris Slept
- Artikelnr. des Verlages: 2734
- 1. Aufl. 2021
- Seitenzahl: 544
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 30. Juli 2021
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 145mm x 42mm
- Gewicht: 724g
- ISBN-13: 9783785727348
- ISBN-10: 3785727348
- Artikelnr.: 60454382
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
0221 82002150
"Realistisch, spannend und erschütternd erzählt die Autorin die herzzereißende Geschichte." Ute Lawrenz, eliport, 11/2021 "Eine berührende Geschichte, die zu faszinieren weiß." Pforzheimer Zeitung, 20.12.2021
Wo gehöre ich hin?
Das hat sich Samuel bis zu seinem neunten Lebensjahr nie gefragt, denn er wähnte sich in Obhut seiner leiblichen Eltern, der Franzosen Jean-Luc und Charlotte., die mit ihm schon seit er sich erinnern kann, in den Vereinigten Staaten leben. Untereinander sprechen sie …
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Wo gehöre ich hin?
Das hat sich Samuel bis zu seinem neunten Lebensjahr nie gefragt, denn er wähnte sich in Obhut seiner leiblichen Eltern, der Franzosen Jean-Luc und Charlotte., die mit ihm schon seit er sich erinnern kann, in den Vereinigten Staaten leben. Untereinander sprechen sie nur englisch.
Doch 1953 wird sein Vater von einem geheimnisvollen Staatsdienst abgeführt und sogar als Kidnapper verurteilt, denn es kommt raus, dass ihm Samuel als winziger Säugling übergeben wurde - von dessen eigener Mutter Sarah, die ins Konzentrationslager deportiert wurde, ebenso wie ihr Mann David.
Nachdem beide es geschafft hatten, zu überleben und glücklich nach Paris zurückkehrten, begannen sie sofort mit ihrer Suche nach Samuel,.
Da Charlotte und Jean-Luc aber keine Nachricht über den Verbleib von Samuel hinterlassen hatten, dauerte diese Suche weit über acht Jahre!
Samuel, der in den USA nur Sam genannt wurde, beginnt also 2953 ein zweites Leben bei seinen leiblichen Eltern, mit dem er nur schwer zurecht kommt.
Vor allem Sarah ist untröstlich, ihren so lange vermissten Sohn so distanziert zu erleben.
Wie es zu dieser Übergabe von Baby Samuel im Jahre 1944 in Paris kommt, wie es mit seinen beiden Elternpaaren weitergeht und ob Samuel noch mal glücklich wird - das alles beschreibt Autorin Ruth Druart in ihrem eindringlichen und ungewöhnlichen Roman.
Dieser vermochte mich über weite Strecken zu fesseln und zwar aufgrund seiner Authentizität und der Emotionalität, doch gelegentlich empfand ich ihn dann doch zu langatmig.
Ein schönes Buch, das ich allen empfehle, die sich für die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Jahre danach interessieren und gerne Romane darüber lesen.
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Antworten 6 von 7 finden diese Rezension hilfreich
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Eine Geschichte voller Emotionen
Paris ist 1944 von den Deutschen besetzt.
Auch hier werden die Juden verfolgt und inhaftiert.
David und Sarah werden kurz nach er Geburt ihres Sohnes Samuel in das Lager nach Drancy gebracht. Ihnen ist bewusst, dass sie weiter in eines der berüchtigten …
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Eine Geschichte voller Emotionen
Paris ist 1944 von den Deutschen besetzt.
Auch hier werden die Juden verfolgt und inhaftiert.
David und Sarah werden kurz nach er Geburt ihres Sohnes Samuel in das Lager nach Drancy gebracht. Ihnen ist bewusst, dass sie weiter in eines der berüchtigten Lager transportiere werden.
Der Bahnarbeiter Jean-Luc muss die Gleise am Bahnhof Bobigny Instandhalten.
Der Bahnhof ist neben dem Durchgangslager in Drancy wo inhaftierte nach Auschwitz gebracht werden.
Einen Zug sieht er nie wenn er morgens zur Arbeit kommt. Doch Jean-Luc ist bewusst, dass sie an diesem Ort unmenschliche Schicksale ereignen.
Einmal hat er schon versucht die Schienen zu manipulieren, dass hat ihm aber nur einen Krankenhausaufenthalt und eine tiefe Narbe im Gesicht eingebracht.
Im Krankenhaus hat er Charlotte kennengelernt und sich in sie verliebt.
Wieder zurück an seinem Arbeitsplatz wird er eines morgens ganz früh zur Arbeit gerufen. Ein Zug ist von den Gleisen gerutscht.
Kurz bevor der Zug zur Weiterfahrt bereit ist drückt ihm eine Frau einen Säugling mit den Worten „Sein Name ist Samuel. Nehmen sie ihn mit.“ in den Arm.
Jean-Luc nimmt sich vor wenigstens das eine Kind zu retten. Zusammen mit Charlotte flieht er aus Frankreich über Spanien in die USA.
Selten hat ein Buch so viele Emotionen in mir wachgerufen wie „Ein neuer Morgen für Samuel“ von Ruth Druart.
Die Geschichte beginnt 1953 in Kalifornien.
Dann gibt es immer wieder längere Rückblicke in das Jahr 1944 in Frankreich da wo die Geschichte ihren Lauf genommen hat.
Die Charaktere sind Jean-Luc, Charlotte und Sam sowie Sarah und David.
Ihr Schicksal ist seit der Begegnung 1944 am Bahnhof unwiderruflich miteinander Verbunden.
Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren.
So erfährt man die Beweggründe und die Gefühle der einzelnen Personen.
Somit kann ich die Beweggründe und Gefühle aller Personen verstehen und kann niemanden verurteilen oder eine Schuld zusprechen.
Mehr möchte ich über die Handlung nicht verraten, diese soll jeder selbst lesen.
Deshalb beschränke ich mich auf die Gefühle die das Buch in mir hervorgerufen hat.
Die reichen von Wut und undenklicher Traurigkeit bis hin zur Freude und großer Rührung.
Wut und Traurigkeit über die Ungerechtigkeit auf der Welt.
Die Ungerechtigkeit in das System und die Rechtsprechung.
Freude und Rührung beim Lesen der Gefühle und Beweggründe die hier mitspielen.
Die Gefühle großer Liebe.
Ruth Druart erzählt die Geschichte sehr gefühlvoll und ruft somit viele Emotionen bei ihren Leser*innen hervor.
Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen, leicht verständlich und flüssig.
Mit „Ein neuer Morgen für Samuel“ hat die Autorin ein Buch veröffentlicht, dass noch lange in meiner Erinnerung bleiben wird.
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Antworten 4 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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Paris ist von den Deutschen besetzt. Bisher konnten Sarah und David ihren Häschern entgehen. Doch kurz nach der Geburt ihres Sohnes Samuel werden sie entdeckt und im Lager Drancy inhaftiert. Als die Familie von dort abtransportiert werden soll, ahnen Sarah und David, dass dieser Zug sie in ein …
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Paris ist von den Deutschen besetzt. Bisher konnten Sarah und David ihren Häschern entgehen. Doch kurz nach der Geburt ihres Sohnes Samuel werden sie entdeckt und im Lager Drancy inhaftiert. Als die Familie von dort abtransportiert werden soll, ahnen Sarah und David, dass dieser Zug sie in ein Todeslager bringen wird. Vor der Abfahrt des Zuges kommt es zu einer Verzögerung. Diese Gelegenheit nutzt Sarah kurzentschlossen und drückt dem Gleisarbeiter Jean-Luc ihr Baby in den Arm. Sie bittet ihn verzweifelt, Samuels Leben zu retten. Jean-Luc flieht mit Samuel zu seiner Freundin Charlotte. Gemeinsam stellen sie sich der Herausforderung, Samuels Leben zu retten und begeben sich auf eine gefährliche Flucht nach Amerika...
Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. In der Vergangenheit blickt man auf die dramatischen Ereignisse, die sich damals in Paris abgespielt haben, zurück. Und im aktuellen Strang erfährt man, was sich etwa 9 Jahre später ereignet. Dabei stehen abwechselnd Charlotte, Jean-Luc, Samuel und Samuels leibliche Eltern Sarah und David im Zentrum der Ereignisse.
Dadurch bekommt man einen umfassenden Einblick in die einzelnen Schicksale. Es gelingt der Autorin hervorragend, die Charaktere so zu beschreiben, dass man sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern kann. Alle haben Ecken, Kanten und ganz eigene Stärken, doch sie machen auch Fehler. Gerade deshalb wirkt dieser Roman so authentisch und trifft mitten ins Herz. Denn schon bald gerät man in einen Zwiespalt der Gefühle: Was ist richtig? Und wie hätte man selbst gehandelt? Da Ruth Druart die Protagonisten so authentisch beschreibt und einfühlsam durch Samuels Geschichte führt, kann man sich schon bald nicht mehr vom Gelesenen lösen. Man beobachtet gespannt, wie das Schicksal die Leben der fünf Protagonisten untrennbar miteinander verknüpft und sinnt darüber nach, wie sich die Knoten dieser Beziehungen für alle zufriedenstellend lösen lassen. Gemeinsam mit den Charakteren durchlebt man eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt.
Ein emotionales Buch, das zum Nachdenken anregt und mitten ins Herz trifft.
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Sam (Samuel) ist ein glückliches Kind, lebt mit seinen Eltern Jack (Jean-Luc) und Charlie (Charlotte) in den USA, als eines Morgens sein Vater abgeholt wird. Kindesentführung wird ihm zur Last gelegt. Damals, 1944 in Frankreich was er, Jean-Luc, Gleisarbeiter und musste die …
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Sam (Samuel) ist ein glückliches Kind, lebt mit seinen Eltern Jack (Jean-Luc) und Charlie (Charlotte) in den USA, als eines Morgens sein Vater abgeholt wird. Kindesentführung wird ihm zur Last gelegt. Damals, 1944 in Frankreich was er, Jean-Luc, Gleisarbeiter und musste die Judentransporte mit ansehen. Eine Frau mit Baby kam auf ihn zu, sie hatte nur noch wenig Zeit, wurde weitergepeitscht: „Wer sind Sie? Sie sind kein Gefangener… Bitte nehmen Sie mein Baby mit! Sein Name ist Samuel.“
Um das Schicksal des 9jährigen Samuel rankt sich dieses so emotionale Buch. Wir durchleben seine Geburt, das kurze Babyglück von Sarah und David, Sams leibliche Eltern und die schwerste Entscheidung, die sie zum Wohle ihres Kindes treffen mussten, ihn in die Obhut eines Fremden zu geben und darauf zu vertrauen, das Richtige getan zu haben. Dann die gefährliche Flucht von Jean-Luc und Charlotte mit Samuel, ihr Angekommen-sein in Santa Cruz, bis die Behörden tätig werden, um Jean-Luc anzuklagen. Und Sarah und David in Frankreich, grad mal so dem KZ entkommen, hatten währenddessen nichts unversucht gelassen, ihren Sohn wiederzufinden.
Aus Sicht der Zieheltern, die Sam als seine wirklichen Eltern ansieht, mit ihnen glücklich ist und aus der Perspektive seiner leiblichen Eltern Sarah und David sieht sich der Leser mit der Tatsache konfrontiert, dass nicht immer das Wohl des Kindes berücksichtigt wird. Verständlich sind beide Seiten, nur sollte Sam im Vordergrund stehen, vorher überlegt werden, wie schnell eine Kinderseele kaputt gemacht werden kann.
Mich hat Sams Geschichte sehr mitgenommen, so viel Leid wäre ihm und auch allen Beteiligten erspart geblieben, wenn die Erwachsenen nicht nur sich gesehen hätten, ihren Willen um jeden Preis durchsetzen wollten. In der ersten Hälfte lernen wir Sam und sein Umfeld in Santa Cruz kennen, er ist ein zufriedener Junge, der seine Eltern liebt, Freunde hat, gut zurechtkommt. Später dann sind wir mehr bei Sarah in Paris, deren unstillbare Sehnsucht nach ihrem Kind durchaus nachvollziehbar ist.
Wie hätte ich gehandelt? Wessen Standpunkt ist nachvollziehbar, wie sollte man umgehen mit dieser so schwierigen, schier ausweglosen Situation? Das Wohl des Kindes darf nicht zugunsten eigener Sehnsüchte geopfert werden - was ist richtig, was falsch? Ist das, was rechtens ist, auch moralisch vertretbar? Dazu kommt die Judenfrage, die im Jahre 1944 alles überschattet. Und – kann und darf ein 9jähriger selber entscheiden, wo er leben möchte?
Behutsam und sehr anrührend beschreibt die Autorin Samuels Weg. Bald war ich so tief drin im Geschehen, dem ich mich das ganze Buch über nicht mehr entziehen konnte. War in Paris 1944 bei den Gleisarbeitern, die genau wussten, wohin all diese überfüllten Güterzüge führten, das unendliche Leid der halb verhungerten Juden im Konzentrationslager, die Flucht über die Pyrenäen – all dies war so authentisch geschildert, so überzeugend dargelegt, als ob man als Leser direkt dabei wäre.
Die Charaktere haben mich beeindruckt, andere mich wütend gemacht. Sie waren glaubwürdig, hatten Ecken und Kanten, waren ungerecht und selbstherrlich, aber auch sehr human und selbstlos. Eine schicksalhafte Geschichte, die aufwühlt, die mitreißt. Das Leben ist nicht immer so, wie man es wünscht, es nimmt zuweilen unangenehme Abzweigungen und manches Mal möchte man ob des als ungerecht empfundenen Schicksals verzweifeln.
Ich bin sehr angetan von der Erzählkunst Ruth Durants. „Ein neue Morgen für Samuel“ ist mitreißend erzählt, ein erschütterndes und zugleich anrührendes Stück Zeitgeschichte. Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.
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Antworten 3 von 5 finden diese Rezension hilfreich
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Der historische Roman Ein neuer Morgen für Samuel spielt in der Zeit ab dem zweiten Weltkrieg und beginnt in Paris.
Jean-Luc, ein junger Gleisarbeiter, muss für die Deportationen die Gleise in Schuss halten. Auch wenn er das nicht gutheißt und er über Sabotage nachdenkt, …
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Der historische Roman Ein neuer Morgen für Samuel spielt in der Zeit ab dem zweiten Weltkrieg und beginnt in Paris.
Jean-Luc, ein junger Gleisarbeiter, muss für die Deportationen die Gleise in Schuss halten. Auch wenn er das nicht gutheißt und er über Sabotage nachdenkt, bleibt ihm kaum eine andere Wahl. Bei seinem ersten Sabotageversuch verletzt er sich und kommt ins Krankenhaus. Da trifft er auf die junge Charlotte, die behütet aufgewachsen ist. Die beiden verlieben sich und teilen ihre geheimen Gedanken über die politische Situation. Als Jean-Luc dann von einer Jüdin kurz vor ihrer Deportation einen Säugling in die Arme gedrückt bekommt, ist schnell klar, dass er mit Charlotte und dem kleinen Samuel fliehen muss.
Anfangs dreht sich die Geschichte um Jean-Luc und Charlotte, wie die beiden Paris im zweiten Weltkrieg erleben und wie sie zueinander finden. Sobald der kleine Samuel ins Spiel kommt, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt und die gefährliche Flucht beginnt. Immer wieder gibt es auch Passagen, die einige Zeit später spielen und weitere Protagonisten ins Spiel bringen. Jean-Luc und Charlotte haben es mit Samuel bis nach Amerika geschafft und sich dort ein Leben aufgebaut. Doch nach und nach werden die drei von der Vergangenheit eingeholt und müssen sich den Schrecken des zweiten Weltkriegs, des Verlusts aber auch der Liebe stellen.
Die Autorin hat einen fließenden Schreibstil und beschreibt die Geschehnisse sehr einfühlsam. Die Personen wurden sehr authentisch dargestellt, man konnte sich durch Perspektivwechsel in jeden Protagonisten hineinversetzen und sein Handeln nachvollziehen. Dadurch wird man zum Nachdenken angeregt: wie hätte man in der Situation gehandelt, was ist richtig und was ist falsch, was ist fair? Das sind Fragen die moralisch, aber auch emotional sehr schwierig sind. Das hat mich als Leserin sehr mitgenommen und dazu geführt, mich mit dem Thema intensiver auseinander zu setzen und immer zu überlegen, wie die Geschichte ein gutes Ende finden kann.
Durch die kurzen Kapitel, die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen hat das Buch mich gefesselt und ich habe es ziemlich schnell durchgelesen.
Gut finde ich, dass hier die Geschichte um Samuel und seine Eltern mit den Erfahrungen von jüdischen und nichtjüdischen Menschen in einem von Deutschland besetzten Land kombiniert werden.
Dieses Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Die Geschichte um das Leben des kleinen Samuels, der bei seinen Zieheltern aufwächst, nachdem seine Mutter ihn vor ihrer Deportation in letzter Verzweiflung einem Gleisarbeiter anvertraute, ist packend und einfühlsam zugleich erzählt. Sie regt den Leser dazu an, Stellung zu beziehen und bringt einem die Lage im und nach dem zweiten Weltkrieg aus der Sicht von jüdischen und nichtjüdischen Parisern auf bewegende Weise näher.
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Der Franzose Jean-Luc lebt schon seit Jahren mit seiner Frau und ihrem Sohn Samuel in den USA. Eines Tages wird er von schwarz gekleideten Männern von Zuhause abgeholt und Jean-Luc wird unfreiwillig erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert. 1944 verrichtete er Frankreich seinen Dienst als …
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Der Franzose Jean-Luc lebt schon seit Jahren mit seiner Frau und ihrem Sohn Samuel in den USA. Eines Tages wird er von schwarz gekleideten Männern von Zuhause abgeholt und Jean-Luc wird unfreiwillig erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert. 1944 verrichtete er Frankreich seinen Dienst als Gleisarbeiter. Züge sieht er nie. Antworten bekommt er keine. Doch dann kommt es zu einem technischen Effekt und mit einem Schlag ändert sich sein ganzes Leben.
Aufbau und Spannungsbogen
Die Geschichte, die uns Ruth Druart hier präsentiert, gliedert sich in zwei Abschnitte: zum einen spielt sie in der Vergangenheit – in Frankreich des Jahres 1944 und zum anderen in der Gegenwart, die von dieser Zeit stark beeinflusst wird. Obwohl man das Schicksal der verschiedenen Charaktere durch die Kapitel in der Gegenwart und den Klappentext bereits kennt, ist es eine interessante und durchaus spannende Reise. Das Buch ist an keiner Stelle langatmig oder fad. Wie ein junger Bach plätschert sie unaufhörlich dahin – manchmal schneller, gelegentlich etwas langsamer. Aber stets in Bewegung. Eine Geschichte, die fesselt bis zum Schluss.
Schreibstil
Die Autorin besitzt ein unglaubliches Fingerspitzengefühl, dass bei einer solchen Handlung auch von Nöten ist. Trotz der düsteren Thematik besitzt sie einen leichten Schreibstil, so als würde sie auf Zehenspitzen durch das Leben tanzen. Auf den ersten Blick scheint dieser Stil nicht zu dieser Art von Geschichte passen, aber dem ist nicht so. Mit viel Emotion und moralischen Konflikten zieht Ruth Druat in ihren Bann. Was würdest du in einer solchen Situation tun? Was ist richtig, was ist falsch? Sie stellt diese Fragen, ohne zu richten, ohne zu urteilen. Sie stehen im Raum und gehen nicht mehr aus dem Kopf.
Charaktere
Die Geschichte wird von fünf Charakteren erzählt: von Jean-Luc, seiner Frau Charlotte, Samuels Eltern David und Sarah und von dem Jungen selbst. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven beleuchten die Geschichte von allen Seiten. Denkweisen und Handlungen werden klarer, verständlicher. Sie alle haben ihre Fehler, ihre Macken und Eigenheiten. Sie sind nicht perfekt. Keiner von ihnen. Und deshalb wachsen sie einem ans Herz. Weil sie ihre Fehler machen, diese einsehen und versuchen daraus zu lernen.
Fazit
Ein wunderbares Buch, das hoffentlich noch viele Menschen lesen werden. Es erzählt von einer Zeit, die man nicht vergessen sollte, in der Menschen Unaussprechliches erleben mussten, die Zahlreiche nicht überlebt haben. Bücher darüber gibt es viele. Aber dieses ist anders. Es erzählt nicht nur vom Schmerz und vom Tod, sondern richtet seinen Fokus auf ein kleines Stückchen Hoffnung: auf den kleinen Samuel, der überlebte.
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Ein absolutes Lesehighlight! Ergreifend, bedrückend und wundervoll erzählt!
Paris 1944
Auf ihrer Flucht vor den deutschen Besatzern werden Sarah und David in ihrem Versteck entdeckt, als ihr gerade geborener Sohn Samuel sich durch Laute bemerkbar macht. Auf ihr kurzes Glück folgt …
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Ein absolutes Lesehighlight! Ergreifend, bedrückend und wundervoll erzählt!
Paris 1944
Auf ihrer Flucht vor den deutschen Besatzern werden Sarah und David in ihrem Versteck entdeckt, als ihr gerade geborener Sohn Samuel sich durch Laute bemerkbar macht. Auf ihr kurzes Glück folgt Angst und Schrecken. Sie werden inhaftiert und sollen bald von Drancy aus mit Waggons in ein Lager deportiert werden, von dem es angeblich kein Zurück mehr gibt. Als ihr Zug wegen einem Defekt anhalten muss und die Türen geöffnet werden, hat Sarah nur einen Gedanken, ihr Kind soll am Leben bleiben. In purer Verzweiflung reicht sie dem gerade vorbeikommenden Gleisarbeiter Jean Luc Beauchamps ihr Baby und bittet ihn Samuel zu retten. Im ersten Moment ist er sprachlos und geschockt, doch dann lässt er sein Herz sprechen und schleicht sich mit ihm unbemerkt davon. In Paris sind sie nicht sicher und er sieht keinen anderen Ausweg, als sich mit ihm zusammen auf die Flucht nach Amerika zu begeben. Zur Tarnung begleitet sie die junge Krankenschwester Charlotte und sie geben vor ein Paar zu sein. Jahre später jedoch holt sie die Vergangenheit wieder ein und ihr glückliches und sorgenfreies Leben als Familie wird auf bestürzende Weise auf den Kopf gestellt.
Ich liebe historische Romane und ich habe mit „Ein neuer Morgen für Samuel“ wieder ein weiteres Lesehighlight für mich entdeckt, das mich absolut begeistert hat. Ruth Druarts Schreibstil ist überaus fesselnd und eindringlich und sie schafft damit eine unglaublich atmosphärische, bedrückende und berührende Geschichte, die mir voll unter die Haut gegangen ist und so viele Emotionen bei mir erzeugt hat. Durch die zwei zeitlich sich abwechselnden Erzählstränge und dem dramatischen und spannenden Aufbau des Geschehens konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. In diesem Roman wird Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Mut, Verzweiflung, Hoffnung, Liebe und Einsicht großgeschrieben. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit erlebt man die Grauen des Holocaust, was für Strapazen und Gefahren Menschen auf der Flucht auf sich nehmen und welche persönlichen Dramen sich noch Jahre nach Kriegsende abgespielt haben. In dem Erzählpart in der Gegenwart steht hauptsächlich der 9-jährige Samuel im Mittelpunkt des Geschehens und ich konnte mich so tief in ihn hineinversetzen und seine Not nachempfinden. Die ganze Zeit fragt man sich, wie weit geht die Liebe einer Mutter und was für Opfer ist sie bereit einzugehen, damit ihr Kind wieder glücklich und gesund ist. Samuel hatte mein ganzes Mitgefühl und ich habe so für ihn gehofft, dass alles gut für ihn ausgeht und seine Kinderseele keinen Schaden nimmt. Seine Figur und die Charaktere aller anderen wurden von der Autorin hervorragend ausgearbeitet und sie waren mir allesamt sympathisch und nahbar. Jean Luc und Charlotte habe ich dafür bewundert welches Wagnis sie für ein fremdes Kind auf sich nehmen und wie schnell sich dieses kleine Wesen in ihr Herz geschlichen hat. Besser als sie hätten seine leiblichen Eltern auch nicht für ihn sorgen können. Sarahs und Davids Schicksal hat mich auch sehr bedrückt und berührt und man kann es fast nicht in Worte fassen, was für schmerzhafte und leid- und emotionsvolle Erfahrungen sie machen mussten.
Die letzten 50 Seiten in der Geschichte waren einfach nur noch Emotionen pur und ich konnte besonders in dem Epilog, der die Geschichte perfekt abgerundet hat, meine Tränen vor lauter Rührung nicht zurückhalten.
Für diesen beeindruckenden Roman kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen!
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eBook, ePUB
Eine glückliche kleine Familie in den 50er Jahren in Amerika - Vater, Mutter, Sohn - mit einer großen Dankbarkeit an dieses Leben. Und doch scheint es für die Familie Beauchamp ein Glück auf Zeit zu sein. Rasch wird jedoch klar, das sich hinter dieser idyllischen Fassade …
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Eine glückliche kleine Familie in den 50er Jahren in Amerika - Vater, Mutter, Sohn - mit einer großen Dankbarkeit an dieses Leben. Und doch scheint es für die Familie Beauchamp ein Glück auf Zeit zu sein. Rasch wird jedoch klar, das sich hinter dieser idyllischen Fassade schlimme Geheimnisse verbergen, die man verständlicherweise vergessen möchte. Doch die Vergangenheit holt sie ein und gibt Einblick in die grausame Zeit des Krieges und eine schwerwiegende Entscheidung.
Auf zwei verschiedenen Zeitebenen - während des und nach dem Krieg - zeitlich vor und zurückgerichtet erfährt der Leser allmählich die ganze Geschichte.
Die Story ist sehr vielschichtig - das Schicksal der jüdischen Eltern David und Sarah, Sarahs Verzweiflung Jean-Luc ihr Baby zu übergeben, Jean-Luc's und Charlottes Mut Samuel unter Einsatz ihres eigenen Lebens zu retten und in Sicherheit zu bringen, aber auch das Glück auf Zeit in Amerika und Sarahs Bestreben ihr Kind nach dem Krieg wiederzufinden. Recht abstrus mutet die (nur) aufgrund juristischen Entscheidungen getroffene "Herausgabe" Samuels an seine leiblichen Eltern sowie die Verurteilung Jean-Luc's an, was sich irgendwie ungerecht anfühlt. Durch die intensiven Schilderungen kann ich mich mit beiden Seiten identifizieren und auch ihre Beweggründe verstehen. Es berührt mich sehr das am Ende jedoch Sam der (am meisten) Leidtragende ist und an der ganzen verfahrenen Situation keinerlei Anteil hat. Er büßt als Unschuldiger letztendlich für das Handeln seiner leiblichen und angenommenen Eltern. Meiner Meinung nach wird dieser Konflikt jedoch durch die bestmögliche Entscheidung gelöst, der dieses Geschichte gelungen abschließt. Insgesamt ein sehr beeindruckendes, aufwühlendes und stimmiges Buch. Klare Leseempfehlung!!!
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