Maiken Nielsen
Gebundenes Buch
Ein neuer Horizont
Historischer Roman - inspiriert von den Erlebnissen mutiger Kriegsreporterinnen
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten - aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehr...
Korea, 1950: Die junge Zeitungsreporterin Nellie berichtet als einzige Frau vom Krieg zwischen Nord- und Südkorea. Um sie herum sterben Soldaten - aber auch Kollegen. Während sie nicht weiß, ob sie ihren Einsatz als Kriegsreporterin überleben wird, hat sie mit einem persönlichen Trauma zu kämpfen: Sieben Jahre zuvor ist ihre Zwillingsschwester Laura verschwunden, mit der sie auf dem Schiff ihres Vaters aufwuchs. Halt findet sie bei dem Pressefotografen Jake, mit dem sie seit ihrem ersten Aufeinandertreffen eine zarte Liebe verbindet. Doch Jake muss in seine Heimatstadt Berlin zurückkehren, um den Wiederaufbau der Stadt zu dokumentieren. Abgesehen davon gibt es dort jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hat ... Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten - nicht zuletzt um ihr Glück.
Maiken Nielsen wurde 1965 in Hamburg geboren. Einen Teil ihrer Kindheit und Jugend verbrachte sie auf Frachtschiffen und wurde dort von ihren Eltern unterrichtet. Sie absolvierte ihr Abitur in Hamburg und reiste danach ein Jahr lang per Anhalter durch Europa. Im Anschluss an diese Reise studierte sie u.a. Linguistik in Aix-en-Provence. Sie liest und spricht sechs Sprachen. Seit 1996 arbeitet Maiken Nielsen als Autorin, Reporterin und Rundfunksprecherin für das NDR Fernsehen. Sie dreht TV-Dokumentationen ("Als die Sturmflut nach Hamburg kam", "Geraubte Leben -Europa im KZ Neuengamme") und schreibt Romane.
Produktdetails
- Verlag: Wunderlich
- Artikelnr. des Verlages: 25903
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 19. Oktober 2021
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 135mm x 45mm
- Gewicht: 584g
- ISBN-13: 9783805200721
- ISBN-10: 3805200722
- Artikelnr.: 61650825
Herstellerkennzeichnung
Wunderlich Verlag
Kirchenallee 19
20099 Hamburg
produktsicherheit@rowohlt.de
Hoffnung auf einen neuen Horizont
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Maiken Nielsen, hat mich schon mit ihrem Roman über ihren Großvater „ Unter uns die Welt „ und „ Space Girls „ mehr als begeistert. Mit ihrem neusten Werk hat sie sich selbst übertroffen. …
Mehr
Hoffnung auf einen neuen Horizont
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Maiken Nielsen, hat mich schon mit ihrem Roman über ihren Großvater „ Unter uns die Welt „ und „ Space Girls „ mehr als begeistert. Mit ihrem neusten Werk hat sie sich selbst übertroffen. Es geht um den Korea Krieg und die Auslandskorrepondentin Nelli, die als einzige Frau über den Krieg zwischen Nord- und Südkorea berichtet, ihre Figur ist angelehnt Maguerite Higgins und weiteren Kriegsreporterinen zbs. Martha Gellhorn . Auch hat sie selbst einige Erfahrungen aus ihrer Kindheit auf See und den Häfen eingebracht. Ihre Recherche ist sehr gut und alle Figuren und ihre Charaktere wirken Authentisch. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll und Bildhaft, man wird beim Lesen wie ein Strudel in die Geschichte hinein gezogen, man kann sich ihr nicht mehr entziehen. Ich habe mit Nellie mitgelitten, gelacht und geweint, sie ist mir beim Lesen sehr ans Herz gewachsen, genauso wie ihre große Liebe Jake.
Es beginnt mit 1932, als die beiden Zwillinge Nellie und Laura mit ihren Eltern auf See sind, ihr Vater ist Kapitän eines großen Frachters und die Familie begleitet ihn. Ich fand es sehr schön die zwei als Kinder kennen zu lernen, ich fand sie da schon sehr willensstark. Aber durch einen tragisches Unglück verliert sie ihre Zwillingsschwester, dieses Trauma verfolgt sie, sie glaubt nicht das Laura Tod ist, denn das würde sie spüren behauptet sie. Es sind inzwischen 7 Jahre vergangen, Nellie arbeitet als Korrespondentin für die Chicago Post, sie ist mehr als hervorragend. Obwohl man ihr viele Steine in ein Weg legt, schafft sie als einzige Frau unter lauter männlichen Reportern nach Korea zugehen um dort über den Krieg zu berichten. Es war mehr als spannend sie zu begleiten, aber auch erschreckend und erschütternd was in diesem Krieg geschah. Ich habe sie für ihren Mut und Courage bewundert, es war ja auch sehr gefährlich und die Grabenkämpfe mit manchen männlichen Kollegen waren schon hart. Jake ihre große Liebe und Pressefotograf ist zufällig auch dort, es ist wie ein Fels in der Brandung für sie. Aber Jake muss zurück in seine ehemalige Heimatstadt Berlin, obwohl er nie wieder mehr dorthin wollte. Es ist seine traurige und tragische Kindheit und der Verlust seiner Familie,es war interessant und traurig zugleich mit ihm abzutauchen in seine Vergangenheit. Auch Nellie erlebt noch viele schreckliche Dinge, die Flüchtlinge, die Napalmbomben die, die Amerikaner abwerfen, lässt sie diese Grausamkeiten aus einer anderen Perspektive sehen. Sie will die Menschen aufrütteln mit ihren Artikeln die sie schreibt, um endlich Frieden zu stiften. Sehr schön war es auch mit ihr die Kultur der Menschen dort kennen zu lernen. Eine sehr berührende und Faettenreiche Geschichte, die uns auch ins Nachkriegs Deutschland entführt, eine geteilte Stadt, wie auch Korea in Nord und Süd geteilt ist. Ich hoffte und betete das Nellie und Jake es überleben , Glücklich werden, und das Nellies Wunschdenken das Laura doch überlebt hat in Erfüllung geht.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
In ihrem Roman „Ein neuer Horizont“ schreibt Maiken Nielsen über den turbulenten Alltag der Kriegsreporterin Nellie zu Beginn der 1950er Jahre. Während sie vor einigen Jahren einen sehr wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren hat, steht sie jetzt vor wesentlichen …
Mehr
In ihrem Roman „Ein neuer Horizont“ schreibt Maiken Nielsen über den turbulenten Alltag der Kriegsreporterin Nellie zu Beginn der 1950er Jahre. Während sie vor einigen Jahren einen sehr wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren hat, steht sie jetzt vor wesentlichen Entscheidungen in ihrem Leben, zwischen Karriere und Familiengründung.
Nellie ist mit ihrem Zwilling Laura auf einem Schiff groß geworden, ähnlich wie die Autorin selbst. Die Eltern leben mittlerweile getrennt. Ihr Vater ist ein amerikanischer Kapitän, ihre Mutter Hanna ist Deutsche, die nun im Ostteil Berlins wohnt. Die Zwillinge standen sich immer sehr nah. Sie entwickelten sogar eine eigene Sprache. Obwohl Nellies Eltern nach Lauras spurlosem Verschwinden von deren Tod überzeugt sind, hofft Nellie darauf, ihren Zwilling eines Tages wiederzusehen.
Im Jahr 1950 ist Nellie 26 Jahre alt und als Auslandskorrespondentin für die Chicago Post tätig. Bei ihrer Tätigkeit steht für sie im Vordergrund, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu berichten. Als einzige Frau unter den Journalisten ist sie im Krieg zwischen Nord- und Südkorea vor Ort. Bewusst sucht sie das Abenteuer, das hat sie ihrer Schwester versprochen. Sie will über den Einsatz von Brandwaffen schreiben und bei der Zündung einer Atombombe dabei sein.
Maiken Nielsen zeigt, dass Nellie es bei ihren Reportagen in Kriegsgebieten nicht leicht hat. Sie kämpft nicht nur ebenso wie ihre Kollegen gegen widrige Bedingungen bei Unterkunft, Verpflegung und Transportmittel, sondern auch gegen die Konventionen der damaligen Zeit in Bezug auf Frauen als Kriegsberichterstatterinnen. Mit eisernem Willen widersetzt sie sich allen Hindernissen, die ihr in den Weg gelegt werden. Als Vorbild für ihre Protagonistin dient der Autorin die Journalistin Marguerite Higgins, die so wie Nellie in Korea im Einsatz war und sich gegenüber ihren männlichen Kollegen behaupten musste.
Anhand der Lebensumstände der Mutter von Nellie stellt Maiken Nielsen den in Berlin zunehmenden Konflikt zwischen dem Ost- und dem Westteil Deutschlands dar. Hanna wohnt im Ostteil der Stadt und arbeitet im Westen, was aber aufgrund der Verschärfung der Grenzregelungen zunehmend erschwert wird. Nellies große Liebe Jake hat eine schwierige Jugend erlebt, weil seine Familie denunziert wurde. Durch ihn zeigt die Autorin ein trauriges Stück deutscher Realität in den 1940ern. Jakes Aufenthalt in Berlin bringt ihn seiner Vergeltung ein Stück näher.
Die Autorin bindet unterschiedliche Konflikte ihrer Figuren in den Roman ein. Sie schafft es, durch eine geschickte Konstruktion der Handlung jedes Thema aus verschiedenen Sichten zu betrachten. Dadurch wird deutlich, dass jeder auf seine Art danach strebt, glücklich zu sein. Leider wird dabei viel zu oft das Schicksal anderer nicht bedacht, die durch das eigene Tun Leid erfahren.
Der Roman „Ein neuer Horizont“ von Maiken Nielsen beschreibt meiner Meinung nach, die Arbeit einer Kriegsberichterstatterin zu Beginn der 1950er Jahre authentisch und nachvollziehbar. Die Autorin bleibt nah an der Seite ihrer Protagonistin Nellie, wodurch ihre Schilderungen mich sehr berührt haben. Durch Nellies Umfeld greift sie weitere bewegende Themen der damaligen Zeit auf. Gerne empfehle ich das Buch weiter.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Nicht die Flügel hängen lassen, Nell
… sagt ihre Zwillingsschwester Laura immer zu ihr – auch noch in Nellies Gedanken, als Laura längst tot ist. Und als Kriegsreporterin im Koreakrieg gibt es viele Situationen, in denen sie die imaginäre Aufmunterung braucht. …
Mehr
Nicht die Flügel hängen lassen, Nell
… sagt ihre Zwillingsschwester Laura immer zu ihr – auch noch in Nellies Gedanken, als Laura längst tot ist. Und als Kriegsreporterin im Koreakrieg gibt es viele Situationen, in denen sie die imaginäre Aufmunterung braucht. Nellie ist die einzige Frau dort, muss sich immer wieder in dieser Männerdomäne und gegen die Anfeindungen ihrer Kollegen und Vorgesetzten durchsetzen. Einer streut sogar das Gerücht, sie sei eine russische Spionin …
Es wird etwas leichter, als sie den Fotografe Jake wiedertrifft. Sie haben sich vor 4 Jahren kennengelernt und verliebt. Aber hat ihre Liebe im Krieg überhaupt eine Chance? Und können sie mit ihrer jeweiligen Vergangenheit abschließen? Denn nicht nur Nellie hat einen schweren Verlust erlitten, auch Jake hat seine Erlebnisse im 2. WK noch nicht verarbeitet …
Maike Nielsen schreibt sehr eindringlich und poetisch über eine Zwillingsbeziehung und den Krieg.
Nellie und Laura haben ein extrem inniges Verhältnis. Sie sind auf dem Wasser aufgewachsen, weil ihr Vater Kapitän war, auf engstem Raum mit nur wenigen Menschen, aber gleichzeitig zwischen den verschiedensten Kulturen, Welten und Sprachen. Sie sind echte Kosmopoliten und Nellie ist prädestiniert für den Job als Journalistin.
Nellie hat mir echten Respekt abgerungen. Sie ist so mutig, furchtlos, taff und empathisch – man kann sich nur schwer vorstellen, dass ihre Zwillingsschwester Laura früher die Anführerin war. Sie kämpft immer wieder ihre Ängste nieder und bringt die Menschen zum Erzählen. Und sie geht weiter als ihre männlichen Kollegen, fliegt bei Kampfeinsätzen mit, überlebt Flugzeugabstürze, Schiffsunglücke und Raketenbeschuss, versucht mitten im Krieg nach Nordkorea zu gelangen. Sie legt sich mit ihren Vorgesetzten in der Redaktion und vor Ort an, weil sie die Wahrheit schreiben will, vor allem über den Einsatz von Napalm, der lange geleugnet wird. „Ich will darüber schreiben, weil es falsch ist. Es kann nur aufhören, wenn die Öffentlichkeit davon weiß.“ (S. 369) Oft ist ihr gar nicht bewusst, wie sehr sie damit die Menschen ihrer Zeit bewegt und beeindruckt. „Sie sind ein vorlautes, kleines Ding! Und Sie schreiben verdammt gut für eine Frau …“ (S. 75)
Aber ich hatte auch das Gefühl, dass sie glaubt, für ihre Schwester mit leben und sterben zu müssen, damit sie endlich wieder vereint sind – obwohl sie deren Tod lange leugnet und überzeugt ist, dass Laura noch lebt.
Auch Jakes seelische und körperliche Wunden aus dem 2. WK sind noch nicht verheilt, werden es vielleicht nie. Als er für einen Auftrag nach Berlin geschickt wird, erkennt er die Stadt kaum wieder und muss sich damit auseinandersetzen, was ihm und seiner Familie passiert ist. „Vorsichtig, um nicht einzubrechen, machte er sich auf den Weg über diese geborstene Kindheit, und mit jedem Schritt, den er über alte Fundamente und verbogene Fensterrahmen tat, wurde seine Taubheit kleiner.“ (S. 120) Ich liebe die Formulierungen, die Maike Nielsen verwendet, die Bilder, die sie mit ihren Worten malt.
Sie zeigt die Parallelen zwischen dem geteilten Berlin bzw. Deutschland und dem geteilten Korea – Ost gegen West, Nord gegen Süd, Sozialismus gegen Kapitalismus, aber auch eine Welt im Umbruch, an der Schwelle zum nächsten Weltkrieg, wenn die nächste Atombombe gezündet werden sollte ....
„Ein neuer Horizont“ erzählt sehr eindringlich und poetisch vom Schicksal einer Reporterin im Koreakrieg, rüttelt wach und macht die Grausamkeit des Krieges deutlich „Krieg ist für mich die größte Niederlage des menschlichen Geistes.“ (S. 109).
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ich möchte hier in meiner Rezension anmerken, dass ich ein Weilchen brauchte, bis ich mich eingelesen hatte. Es sind doch einige Personen und Sprünge von Korea nach Berlin und dann wieder zurück in die Vergangenheit der Zwillingsmädchen Nellie und Laura, das musste ich gedanklich …
Mehr
Ich möchte hier in meiner Rezension anmerken, dass ich ein Weilchen brauchte, bis ich mich eingelesen hatte. Es sind doch einige Personen und Sprünge von Korea nach Berlin und dann wieder zurück in die Vergangenheit der Zwillingsmädchen Nellie und Laura, das musste ich gedanklich erstmal für mich sortieren. Als ich dann aber vollends eingetaucht war in dieses wunderbare Buch, konnte ich es gar nicht mehr zur Seite legen. Während ich mich im Berlin der frühen 50er Jahre dank voran gegangener Literatur ein wenig auskannte, war mir Korea während des Krieges in all seiner Grausamkeit ziemlich unbekannt. Ist es doch ein Thema, das in deutschen Büchern eher selten zu finden ist, deshalb aber nicht weniger erschüttert. Mein erster Schwiegervater (ein Amerikaner) wurde damals zu den dortigen Kampfhandlungen eingezogen und muss wohl Schlimmes erlebt haben. Nun habe ich ein viel besseres Verständnis für ihn, leider weilt er nicht mehr unter uns.
Alles in allem bin ich jedenfalls mehr als begeistert von deinem tollen Roman, liebe Maiken, der ja durchaus ein paar biografische Elemente aufweist, wie du im Nachwort preisgibst. Mit einer ungeheuren Sprachgewalt packst du die sensiblen Themen wie Verlust eines Zwillings und dessen Verarbeitung, Kriegsgräuel, die Teilung Deutschland, die große Liebe und den Bruch der Beziehung der eigenen Eltern in einen großen Topf, schüttelst ihn gehörig durch und heraus kommt diese zarte und zugleich mächtige Geschichte, die ihresgleichen sucht. Ich freue mich so, dass ich das Buch nun endlich vom SUB befreit habe und vergebe an dieser Stelle gerne begeisterte fünf Sterne mit einer absoluten Leseempfehlung. Freue mich auf weitere Bücher von dir, liebe Maiken. Eines – Und unter uns die Welt – schlummert schon im realen Bücherregal. Das werde ich bald mal in die Hand nehmen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Nellie hat eine sehr enge Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester Laura, mit der sie unbeschwert auf dem Schiff ihres Vaters aufwachsen ist. Aber dann verschwand Laura spurlos. Doch die Schwestern hatten sich versprochen, dass „wenn eine ins ewige Grab rutscht, die anderen für zwei …
Mehr
Nellie hat eine sehr enge Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester Laura, mit der sie unbeschwert auf dem Schiff ihres Vaters aufwachsen ist. Aber dann verschwand Laura spurlos. Doch die Schwestern hatten sich versprochen, dass „wenn eine ins ewige Grab rutscht, die anderen für zwei lebt“. Nellie ist Kriegsreporterin geworden und bekommt, nachdem ein Kollege ausgefallen ist, die Chance aus Korea zu berichten. Es wird ihr aber nicht leicht gemacht, denn man traut einer Frau nicht zu, dass sie den Strapazen gewachsen ist. Doch Nellie beißt sich durch. Der Fotograf Jake unterstützt sie, aber er muss schon bald für einen Auftrag zurück nach Berlin.
Maiken Nielsen hat mich schon mit ihren Romanen „Und unter uns die Welt“ und „Space Girls“ begeistern können. Auch dieses Buch hat mich von Anfang an gepackt. Die Kriegsszenen in Korea sind manchmal schwer zu ertragen, aber sie sind unabdingbar für den Verlauf der Geschichte. Wir erleben mit, wie furchtbar Napalm ist und fühlen die drohende Gefahr einer Atombombe. Aber auch das Leben im geteilten Berlin der Nachkriegszeit ist nicht einfach.
Nellie versucht sich in Korea durchzubeißen, auch wenn ihr der Pressesprecher Colonel Grady ständig Schwierigkeiten macht und ihre männlichen Kollegen sie auch nicht so ganz ernst nehmen. Besonders Dick Tucker scheint es auf sie abgesehen zu haben. Ich finde es bewundernswert, wie todesmutig sich Nellie in die umkämpften Gebiete wagt. Sie tat mir aber auch leid, wenn man ihr immer wieder Steine in den Weg legte, obwohl sie doch nur die Wahrheit erzählen wollte. Sie gerät immer wieder in Gefahr und schafft es doch zu überleben. Dabei ist sie sehr empathisch und wächst manchmal über sich hinaus. Nellies Mutter Hanna Stochow lebt im Ostteil von Berlin und arbeitet in einem Kino im Westen. Nellie und ihre Mutter haben sich schon lange nicht mehr gesehen, doch Hanna verfolgt besorgt Nellies Werdegang. Jake verknüpft in Berlin Job und Privates. Er stromert durch die Stadt auf die Suche nach einem besonderen Motiv, gleichzeitig ist er aber auch auf der Suche nach der Person, die seine Familie während des Krieges denunziert hat. Nellie und Jake sind sich sicher, dass sie sich immer wieder finden. Ich habe ihnen alles Glück der Welt gewünscht.
Dieser Roman ist erschreckend und grausam, emotional und berührend. Die Autorin Maiken Nielsen erzählt auf unmissverständliche Art über die Schrecken des Krieges, die Not der Menschen, die politischen Interessen und über die Schicksale von Menschen, die einfach leben oder etwas bewegen wollen.
Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Highlight, das ich gerne weiterempfehle.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein neuer Horizont. Der Romantitel weckt Hoffnung in mir. Hoffnung auf eine neue, friedvolle Zukunft. Eine Zukunft, in der die Protagonistin Nellie nicht zurückgewiesen wird. Eleanor Ericsson muss in ihrem Beruf, der gleichzeitig ihre Berufung zu sein scheint, immer wieder gegen ihre …
Mehr
Ein neuer Horizont. Der Romantitel weckt Hoffnung in mir. Hoffnung auf eine neue, friedvolle Zukunft. Eine Zukunft, in der die Protagonistin Nellie nicht zurückgewiesen wird. Eleanor Ericsson muss in ihrem Beruf, der gleichzeitig ihre Berufung zu sein scheint, immer wieder gegen ihre Zurückweisung ankämpfen und sich behaupten. Eine Zurückweisung, die allein darin begründet liegt, dass sie eine Frau ist. Sie ist als Kriegsreporterin an der Front in Korea. Nur wenige ihrer männlichen Kollegen oder der Offiziere akzeptieren Nellie.
Nellie muss sich nicht nur gegen die Männerwelt behaupten und zusehen, wo sie beruflich bleibt. Auch privat hat sie ganz schön zu kämpfen. In rückblickenden Erzählungen erfahre ich mehr über ihre Kindheit. Wie unbeschwert sie aufgewachsen ist. Mit ihrer Zwillingsschwester Laura und ihren Eltern, die beide Manam und Takat nennen. Manam und Takat ist seeisch. Laura und Nellie haben nicht nur eine besondere Verbindung zueinander, sondern auch ihre eigene geheime Sprache entwickelt.
Diese Unbeschwertheit und Zuneigung steht in krassem Gegensatz zu den Erlebnissen, denen Nellie in Korea ausgeliefert ist.
Ein weiterer Erzählstrang führt mich während Nellies Recherche an der Front in Korea zu ihrer Mutter Hanna nach Berlin. Und dort wird herrlich berlinert. Die Lebensfreude, die Direktheit, die ihre Bekannte Lilo dort versprüht, wirkt direkt auf meine Mundwinkel und lässt diese nach oben ziehen. Der Ton ist zwar manches mal ein wenig harsch, die Beweggründe der agierenden Charaktere sind aber immer nachvollziehbar - auch wenn sie nicht immer edel und lobenswert sind.
Beim Lesen der Geschichte fühle ich mich stets mitgenommen und mittendrin im Geschehen. Maiken Nielsen hat so spannende und lebensnahe Ereignisse gepaart - und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Da gibt es zum Einen die Zwillinge Nellie und Laura, das Leben der Menschen in Ost- und West-Berlin und nicht zuletzt den Krieg zwischen Süd- und Nord-Korea. Die Beziehungen der Menschen zu- und miteinander machen die Geschichte lebendig.
Maiken Nielsen hat einen sehr bildhaften Erzählstil und die Emotionen sind für mich beim Lesen spürbar. Ich habe so viele Lieblingsstellen in dem Buch. Die einen bringen mich zum Schmunzeln, die anderen zum Nachdenken, wieder andere stimmen mich traurig und manche wecken mein Kämpferherz. Die schönsten Momente allerdings sind die, in denen ich mit Nellie feiern und jubeln kann. Und das tue ich voller Inbrunst.
Gefeiert habe ich auch die Momente, in denen Maiken Nielsen die Literatur- und Filmszene ins Geschehen einbindet. Das macht es für mich als Leser so greifbar und ich fühle mich, als wäre ich in der Zeit um 1950 tatsächlich dabei. Und das, obwohl ich da noch nicht einmal geboren war.
Ein neuer Horizont ist zu einem meiner Herzensbücher geworden. Mich wundert es nicht, dass Maiken selbst einen Teil ihrer Kindheit und Jugend auf Frachtschiffen verbracht hat. So eindrücklich, wie sie über die Kindheit von Nellie und Laura schreibt.
Fazit
Ein neuer Horizont ist für alle, die neben fremden Welten gern lebensnahe Geschichten entdecken. Ein neuer Horizont ist so unbeherrscht und mitreissend wie das Leben selbst. - Oder wie die See, voller Abgründe und Zauber.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Sehr gut geschrieben
Nellie und die Schrecken des Koreakrieges
Das Cover gefällt mir sehr gut. Farblich gut aufeinander abgestimmt zeigt es die junge Auslandskorrospondentin Nellie in Korea.
Dieses Buch handelt von einer Geschichte über Grenzen in der Welt und zwischen Menschen …
Mehr
Sehr gut geschrieben
Nellie und die Schrecken des Koreakrieges
Das Cover gefällt mir sehr gut. Farblich gut aufeinander abgestimmt zeigt es die junge Auslandskorrospondentin Nellie in Korea.
Dieses Buch handelt von einer Geschichte über Grenzen in der Welt und zwischen Menschen und davon, wie man sie überwindet.
Als einzigste Frau berichtet die Auslandskorrospondentin Nellie vom Krieg zwischen Nord - und Südkorea. Und während die Welt in zwei Hälften zerfällt, kämpft Nellie gleich an mehreren Fronten - nicht zuletzt um ihr Glück....
Maiken Nielsen ist es gelungen einen unglaublich spannenden Roman zu schreiben der einen nicht mehr so schnell los. Unterstrichen wird das ganze durch einen sehr guten und flüssigen Schreibstil.
Wiedereinmal gut gefallen haben mir die Figuren. Mit all ihren Stärken und Schwächen lernen wir sie kennen. Ihre unterschiedlichen Charaktere machen es einem noch einfacher in dieser unglaublichen guten Geschichte zu versinken.
Hiermit möchte ich mich nochmals bei Maiken Nielsen und dem Verlag bedanken das ich dieses tolle Buch vorab lesen durfte .
Von mir gibt es eine klare Kauf-und Leseempfehlung
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für