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East Texas, 1958. Bis vor kurzem glaubte der dreizehnjährige Stanley noch an den Weihnachtsmann. Im Laufe eines einzigen heißen Sommers erfährt er jedoch mehr über die Welt jenseits seiner Superheldencomics und des elterlichen Autokinos, als ihm lieb ist. Stans Welt ist von Gewalt geprägt: Sein bester Freund wird zu Hause verprügelt, die Küchenhilfe lebt bei einem gewalttätigen Mann, und selbst Stans Vater wird handgreiflich, wenn es um die Familienehre geht - zum Beispiel gegen übereifrige Verehrer von Stans siebzehnjähriger Schwester. Das einzige Gegenprogramm liefern das Autokino ...
East Texas, 1958. Bis vor kurzem glaubte der dreizehnjährige Stanley noch an den Weihnachtsmann. Im Laufe eines einzigen heißen Sommers erfährt er jedoch mehr über die Welt jenseits seiner Superheldencomics und des elterlichen Autokinos, als ihm lieb ist. Stans Welt ist von Gewalt geprägt: Sein bester Freund wird zu Hause verprügelt, die Küchenhilfe lebt bei einem gewalttätigen Mann, und selbst Stans Vater wird handgreiflich, wenn es um die Familienehre geht - zum Beispiel gegen übereifrige Verehrer von Stans siebzehnjähriger Schwester. Das einzige Gegenprogramm liefern das Autokino von Stans Vater und die faszinierenden alten Geschichten um ein Spukhaus auf dem Hügel, einen kopflosen Geist am Bahndamm und zwei in ein und derselben Nacht ermordete Mädchen. Begleitet von seinem treuen Hund Nub und unterstützt von dem mürrischen schwarzen Filmvorführer und Ex-Polizisten Buster, beginnt Stan, Detektiv zu spielen - ohne zu ahnen, worauf er sich da eingelassen hat.
Lansdale, Joe R.
Joe R. Lansdale, 1951 in Gladewater/Texas geboren, gehört mit zahlreichen Romanen und Erzählbänden zu den Stars der amerikanischen Krimiliteratur. Er wurde mit dem American Mystery Award, dem British Fantasy Award und fünfmal mit dem Bram Stoker Horror Award ausgezeichnet. Joe R. Lansdale lebt mit Frau und Kindern in Texas, wo er auch mehrere Kampfsportschulen betreibt.
Franck, Heide
Heide Franck studierte Europastudien und Angewandte Literaturwissenschaft in Eichstätt und Berlin. Zunächst war sie als freiberufliche Korrektorin tätig, inzwischen überträgt sie englische und schwedische Texte ins Deutsche. Heide Franck lebt in Berlin.
Joe R. Lansdale, 1951 in Gladewater/Texas geboren, gehört mit zahlreichen Romanen und Erzählbänden zu den Stars der amerikanischen Krimiliteratur. Er wurde mit dem American Mystery Award, dem British Fantasy Award und fünfmal mit dem Bram Stoker Horror Award ausgezeichnet. Joe R. Lansdale lebt mit Frau und Kindern in Texas, wo er auch mehrere Kampfsportschulen betreibt.
Franck, Heide
Heide Franck studierte Europastudien und Angewandte Literaturwissenschaft in Eichstätt und Berlin. Zunächst war sie als freiberufliche Korrektorin tätig, inzwischen überträgt sie englische und schwedische Texte ins Deutsche. Heide Franck lebt in Berlin.
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch 4497
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: A Fine Dark Line
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 351
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2014
- Deutsch
- Abmessung: 189mm x 119mm x 30mm
- Gewicht: 358g
- ISBN-13: 9783518464977
- ISBN-10: 3518464973
- Artikelnr.: 38207384
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Wer sich jetzt noch nicht aufgemacht hat, sich dieses Buch zu besorgen, dem kann auch nicht mehr geholfen werden."
Rouge Nation März 2014
Rouge Nation März 2014
Erst seit kurzem wohnt der 13 jährige Stanley mit seiner Familie in der kleinen texanischen Stadt Dewmont in Texas, wo seine Eltern das örtliche Autokino übernommen haben. Der Junge ist für sein Alter noch recht unbedarft und ein wenig naiv, vor allem wenn es um …
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Erst seit kurzem wohnt der 13 jährige Stanley mit seiner Familie in der kleinen texanischen Stadt Dewmont in Texas, wo seine Eltern das örtliche Autokino übernommen haben. Der Junge ist für sein Alter noch recht unbedarft und ein wenig naiv, vor allem wenn es um zwischenmenschliche Aktivitäten geht. Da noch Ferien sind hat Stanley viel freie Zeit und streif durch die nahe gelegenen Wälder, dabei entdeckt er ein Geisterhaus, das vor 14 Jahren nach einem Brand verlassen wurde. Bei Stöbern entdeckt Stanley eine Kiste mit alten Briefen, die eine verbotene Liebesbeziehung dokumentieren und scheinbar mit einem brutalen Mordfall in Verbindung stehen, der zur selben Zeit geschah wie der Brand und der nie aufgeklärt wurde. Fasziniert beginnt Stanley Nachforschungen anzustellen, zunächst hilft ihm noch seine Schwester Caldonia, doch die ist bald mit ihrem eigenen Liebschaften beschäftigt. Unerwarteter Weise freunden sich Stanley und der alte mürrische Filmvorführer Buster an und Stanley erzählt ihm von seinem Verdacht. Bei Buster, der selbst mal als Hilfssheriff gearbeitet hat, wird die Neugier geweckt und er beginnt Stan zu helfen. Beide ahnen nicht, dass sie in ein ziemliches Wespennest gestochen haben.
Mit „Ein feiner dunkler Riss“ Ist Joe R. Lansdale wieder ein stimmungsvolles Buch gelungen, das viel mehr als nur ein Krimi ist! Atmosphärisch dicht schildert der Autor das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt in den 50ger Jahren, das Leben ist geprägt vom Wirtschaftswachstum nach dem Krieg, aber auch von Rassismus, Gewalt und Ungerechtigkeit. Farbige sind generell Menschen zweiter Klasse und die weiße, reiche Oberschicht dominiert auch den Rest der Gesellschaft, sichert sich ihre Privilegien auf rabiate Weise und kehrt die eigenen Vergehen geschickt unter den Teppich, notfalls mit Zahlung von großen Geldsummen. Das müssen auch Stanley und seine Familie erfahren, nachdem der Junge bei seinen Ermittlungen der reichen Familie Stilwell zu nahe kommt.
Für den naiven Stanley wird der Sommer 1958, in dem er mit seiner Familie nach Dewmont kommt, das Jahr in dem er viele Offenbarungen erlebt und langsam erwachsen wird, das die Geschichte dabei aus seiner Sicht erzählt wird, verleiht dem Roman seinen besonderen Reiz, denn als Leser erlebt man mit, wie Stanley vom kleinen Jungen zum jungen Mann wird und an seinen Erfahrungen und Erlebnissen wächst. Seine Freundschaft mit Richard zeigt ihm, dass sein liebevolles Elternhaus in dem er doch einige Freiheiten genießt, nicht alltäglich ist, denn Richard muß hart arbeiten und wird von seinem fanatisch religiösen Vater brutal misshandelt. Auch die nach und nach entstehende Freundschaft mit dem alten Buster ist nicht einfach, denn der alte schwarze Mann ist frustriert und desillusioniert nach einem Leben voller Demütigungen und Erniedrigungen wegen seiner Hautfarbe und wenn er Alkohol getrunken hat, kann er recht unangenehm werden. Trotzdem gelingt es dem ungleichen Ermittlerpaar, den 13 Jahre alten Fall zu lösen. Das Ende ist durchaus logisch und konsequent, auch wenn man es sich vielleicht anders gewünscht hätte, aber gerade das macht auch immer Lansdales Bücher aus, dass es kein Holywood Happy End gibt, sondern ein realistisches und glaubwürdiges Ende.
FaziT: wie bei allen Lansdale Romanen sehr vielschichtig und hintergründig. Ein stimmungsvolles Sittengemälde einer texanischen Kleinstadt in den 50ger Jahren, mit facettenreichen Charakteren und einem spannenden Krimifall. Sicher spaltet der Autor die Gemüter, wer einen herkömmlichen Krimi und viel spritzendes Blut erwartet, der wird sicher enttäuscht sein. Wer sich jedoch auf die vielschichtige, hintergründige Story einläßt, wird hier ein echtes Lesevergnügen erleben.
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Sommer 1958, ein kleiner Ort in Texas. Stanley, gerade 13 Jahre alt, muss erfahren dass der Weihnachtsmann nicht existiert - und es somit wohl auch keinen Osterhasen gibt. So etwas nennt man wohl eine behütete Kindheit ;-) Doch damit ist es in diesem Sommer vorbei. Denn als er beim Spielen ein …
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Sommer 1958, ein kleiner Ort in Texas. Stanley, gerade 13 Jahre alt, muss erfahren dass der Weihnachtsmann nicht existiert - und es somit wohl auch keinen Osterhasen gibt. So etwas nennt man wohl eine behütete Kindheit ;-) Doch damit ist es in diesem Sommer vorbei. Denn als er beim Spielen ein kleines Kästchen mit Briefen und Tagebucheintragungen findet und Nachforschungen darüber anstellt, kommt er auf die Spur eines Doppelmordes, der noch immer nicht aufgeklärt ist. Gemeinsam mit seiner Schwester, seinem Freund Richard und Buster, dem schwarzen Mitarbeiter seines Vaters machen sie sich auf die Suche und finden so manches...
Was sich hier so liest wie ein Krimi, ist sicherlich auch einer, aber dennoch nur ein kleiner Teil dieser aufregenden und unterhaltsamen Geschichte. Stanley wird erwachsen in diesem Sommer, denn so ganz nebenbei wird er nicht nur aufgeklärt, nein, er erfährt auch (wie wir Lesenden), wie böse und ungerecht aber auch wie schön das wahre Leben ist und wie wichtig Freundschaft und Vertrauen sind. Man lernt die Verhältnisse in den schwarzen und reichen Vierteln kennen, trifft warmherzige wie scheinbar abgrundtief böse Menschen und wird gewahr, welch unterschiedliche Gründe dahinterstecken können. Wie sagt Buster so schön am Ende: 'Ist nicht immer alles ganz befriedigend, aber wenn doch, dann kommt's verdammt gut. Denk dran, genieß das Leben, denn am Ende ist Fleisch und Dreck doch alles wieder eins.'
Lansdale ist ein grandioser Erzähler, in dessen Buch man richtiggehend eintauchen und für Stunden die Welt um sich herum vergessen kann, da einen die seine vollständig gefangen nimmt. Toll!
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Unaufgeklärter, 13 jähriger Stan wird zum Detektiv!
Stan ist für seine 13 Jahre noch sehr kindlich: Bis vor Kurzem glaubte er noch an den Weihnachtsmann und an den Osterhasen.. Als ihm seine Freunde und seine Mutter darüber dann die Wahrheit erzählen ist es für ihn …
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Unaufgeklärter, 13 jähriger Stan wird zum Detektiv!
Stan ist für seine 13 Jahre noch sehr kindlich: Bis vor Kurzem glaubte er noch an den Weihnachtsmann und an den Osterhasen.. Als ihm seine Freunde und seine Mutter darüber dann die Wahrheit erzählen ist es für ihn ein großer Schock. An die Zahnfee hatte er selbst nicht so überzeugt geglaubt- aber dass es den Weihnachtsmann nicht geben soll.....
In der Stadt Dewmont, in der er lebt, hingt alles hinterher: Die Menschen benehmen sich nicht, als wären gerade die 60er, sondern eher die 30er, höchstens die 40er. In Dewmont hat Stan einen Freund: Richard Chapman. Dieser Junge ist stark, zwar nicht besonders intelligent und hygienisch, aber Stan bewundert ihn. Richard würde schließlich auch einen erastklassigen Tarzan Nr. 2 abgeben!
Und so erzählt Stan davon, wie unaufgeklärt er doch war und wie er mit der Entdeckung, die er mit seiner großen Schwester Callie gemacht hat, sein größtes und gefährlichstes Abenteuer beginnt... Es beginnt in einem alten, halb abgebrannten Haus, wo er ein Kästchen mit Liebesbriefen findet... Und schon bald geht es nicht nur um eine längst vergangene Liebesgeschichte, sondern um einen Doppelmord und viele verdächtige, die immernoch gefährlich werden können...
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, da zum Einen der Schreibstil sehr angenehm ist und man sich zu Andeen sehr gut in das Geschehen hineinversetzen kann. Die Charaktee sind sehr lebendig und vielschichtig beschrieben und oftmals verbirgt sich hinter ihnen viel mehr, als man gedacht hätte.Darüber hinaus lernt man einige weise Gedanken kennen, über die man wirklich eine Weile nachdenken muss- und was natürlich ganz wichtig ist:
Das Buch ist packend, spannendund überraschend!!!
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Ein feiner dunkler Riss ist 2012 schon einmal auf Deutsch bei dem engagierten Golkonda-Verlag erschienen. Jetzt noch einmal bei Suhrkamp und es darf gehofft werden, dass Joe R. Lansdale damit einem noch größeren Publikum bekannt wird.
Die Covergestalt deutet schon an, welche …
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Ein feiner dunkler Riss ist 2012 schon einmal auf Deutsch bei dem engagierten Golkonda-Verlag erschienen. Jetzt noch einmal bei Suhrkamp und es darf gehofft werden, dass Joe R. Lansdale damit einem noch größeren Publikum bekannt wird.
Die Covergestalt deutet schon an, welche Atmosphäre dieser Roman hat.
Die Handlung ist in 1958 in der fiktiven Stadt Dewmont im Süden der USA angesiedelt. Eine Zeit, in der es noch Autokinos gab. Dort arbeitet auch der jugendliche Erzähler Stan Mitchell.
Die Erzählform ist das nostalgische Erinnern des Erzählers. Eine Form, die mich anspricht. Elvis, Hilliy-Billy-Musik, Tarzan, John Wayne, Comics und so weiter, sind Bestandteile der Welt von Stan.
Weniger angenehm sind natürlich die Stimmungen dieser Zeit, z.B. der latente oder oft auch offene Rassismus. Es ist Joe. R.Lansdale hoch anzurechnen, dass er das immer wieder thematisiert.
Es ist auch gelungen, dass Stan oder seine Schwester Callie dem nicht unterliegen. Sie sind Figuren, die Toleranz symbolisieren und somit gute Identifikationsfiguren für den Leser, auch wenn mir Stan ein klein wenig naiv vorkommt.
Auch Buster und Stans Freund Richard sind ganz gut gemachte Figuren.
Ein feiner dunkler Riss besitzt eine gelungene Struktur. Ich könnte mir das Buch auch gut als Film vorstellen, da es Visualität ausstrahlt. Es würde auch mal Zeit, dass Lansdale endlich mal verfilmt würde.
Obwohl es spät im Buch auch ein kleines Kriminalelement gibt, würde ich den Roman nicht als Krimi einstufen. Es bleibt in erster Linie ein atmosphärisches Zeitportrait und eine Coming of Age-Story mit einer relativ rauen Sprache.
Ich habe schon einige Romane von Joe R. Lansdale gelesen. Ein feiner dunkler Riss, der mir gut gefallen hat, würde ich von der Qualität ins obere drittel einstufen, auch wenn er nicht an seine ganz großen Romane Die Wälder am Fluss, Kahlschlag und Gauklersommer rankommt. Trotzdem 5 Sterne!
Ich werde weiterhin ein treuer Leser der Romane von Joe R. Lansdale bleiben.
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„Außerdem fiel mir etwas Merkwürdiges auf. Nachts, wenn ich im Bett lag und mit geschlossenen Augen aufs Einschlafen wartete, hatte ich das Gefühl es sei jemand in meinem Zimmer. Ein Schauer überlief mich. Ich dachte, wenn ich die Augen öffnete, würde jemand …
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„Außerdem fiel mir etwas Merkwürdiges auf. Nachts, wenn ich im Bett lag und mit geschlossenen Augen aufs Einschlafen wartete, hatte ich das Gefühl es sei jemand in meinem Zimmer. Ein Schauer überlief mich. Ich dachte, wenn ich die Augen öffnete, würde jemand neben meinem Bett stehen und sich wie ein drohender Schatten über mich beugen – vielleicht dieser Hexenschatten, den ich im Stilwind-Haus auf dem Hügel gesehen hatte.
In mir wuchs die Befürchtung, dass es – was auch immer es war – mich packen und mit sich ziehen würde, auf die andere Seite dieses feinen, dunklen Risses: der Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten.“
Der Klappentext beginnt mit den Worten: „East Texas, 1958. Stans Welt ist von Gewalt geprägt.“ Das kann man wohl sagen! Mit seinen Eltern und der 16jährigen Schwester ist der 13jährige Stan kürzlich in diese Kleinstadt gezogen, weil sein Vater dort ein Autokino betreiben möchte. In dieser kleinen Stadt Dewmont gibt es eine klare Rangordnung: Ganz oben – praktisch am Anfang der Nahrungskette – stehen reiche Männer. Danach kommen „normale“ Männer und dann erst mal eine Weile nichts. Irgendwann geht die Reihe weiter mit männlichen Kindern und erst danach kommen Frauen und Mädchen. Und ganz am Ende die „Nigger“.
Stan’s Familie unterscheidet sich schon zu Beginn der Geschichte von den übrigen Bewohnern Dewmonts. Mit fassungslosem Erstaunen nimmt er wahr, dass es um ihn herum scheinbar üblich ist, dass Väter ihre Frauen und Kinder verprügeln. Und dass es sich zudem für einen „anständigen“ Weißen nicht schickt, privat mit „Niggern“ zu verkehren.
Stan’s erste Freunde in der neuen Stadt sind das farbige Hausmädchen Rosy Mae, der farbige Filmvorführer Buster aus dem Autokino und ein Mitschüler namens Richard, dessen Mutter ständig mit zerschlagenem Gesicht rumläuft und der sich an die Prügel seines Vaters schon beinahe „gewöhnt“ hat.
Eines Tages findet Stan in der Nähe des Autokinos eine kleine Kiste, voll mit Briefen und Tagebuchseiten. Neugierig geworden forscht er nach der Herkunft dieser Kiste und stößt dabei auf das Schicksal zweier junger Mädchen, die vor einigen Jahren in Dewmont lebten und die beide vor einigen Jahren in derselben Nacht starben. Die eine verbrannte in ihrem Haus und die andere wurde ganz in der Nähe ermordet…
Die Geschichte beginnt wie ein typischer Abenteuerroman, die Geschichte eines Sommers im Leben eines 13jährigen Jungens. Das habe ich schon gerne gelesen, aber dann nam die Handlung Fahrt auf und wurde richtig spannend. Stan ist ein richtig sympathisches Kerlchen, zu Beginn der Handlung noch sagenhaft unschuldig und noch richtig „Kind“ – am Ende des Sommers wird er jedoch so viel Schreckliches gesehen haben, dass es eigentlich für mehr als ein Leben reicht. Wie das auf den intelligenten und fantasiebegabten Jungen wirkt, kann man sich vorstellen. Das gesamte Szenario, geprägt von Gewalt und Rassismus, ist sehr intensiv dargestellt und ich liebe einfach Geschichten über Menschen, die in einem solchen Klima auf Oppositionskurs gehen! Und zudem gibt es ja auch noch das Schicksal der toten Mädchen, das bis zu diesem Zeitpunkt nie geklärt wurde.
Recht und Unrecht, Gewalt, Homosexualität, Vorurteile, Rassismus, religiöser Wahn - in dieser Geschichte steckt wirklich viel drin. Toll geschrieben!
„Schrecklich, wie es in Wirklichkeit zuging auf der Welt, in Dewmont. Wahrscheinlich spielten sich solche Dinge in jeder Kleinstadt ab, und die meisten Leute merkten nichts davon. Ich hätte lieber zu den meisten Leuten gehört. Es war, als ob ich einen Deckel angehoben hätte, und nun kamen alle üblen Geheimnisse der Welt hervorgekrochen.
Noch vor gar nicht so langer Zeit war meine größte Sorge, meine größte Enttäuschung gewesen, dass es den Weihnachtsmann nicht gab.
Ich seufzte und starrte an die Decke.
Langsam musste es mal wieder bergauf gehen.
„Muss es einfach“, sagte ich laut.
Aber das Schicksal war noch nicht fertig mit mir.“
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