David Nicholls
Broschiertes Buch
Drei auf Reisen
Roman Der große Bestseller in schöner Neuausgabe
Übersetzung: Jakob, Simone
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Erscheint vorauss. 30. Oktober 2025
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Wie hält man seine große Liebe fest?Douglas Petersen fällt aus allen Wolken, als ihm seine geliebte Ehefrau Connie eröffnet, dass sie einen Neuanfang will. Bald wird ihr Sohn Albie ausziehen, damit ist für Connie der ideale Zeitpunkt für die Trennung gekommen. Die seit langem geplante Europareise wird ihre letzte Reise zu dritt werden. Für Douglas steht fest: Er wird die gemeinsame Zeit nutzen, um seine Frau zurückzugewinnen. Eine akribische Planung soll ihm dabei helfen. Doch er hat nicht mit den vielen kleinen Katastrophen auf Reisen gerechnet. Am Ende sind es nicht die Schönheiten ...
Wie hält man seine große Liebe fest?
Douglas Petersen fällt aus allen Wolken, als ihm seine geliebte Ehefrau Connie eröffnet, dass sie einen Neuanfang will. Bald wird ihr Sohn Albie ausziehen, damit ist für Connie der ideale Zeitpunkt für die Trennung gekommen. Die seit langem geplante Europareise wird ihre letzte Reise zu dritt werden. Für Douglas steht fest: Er wird die gemeinsame Zeit nutzen, um seine Frau zurückzugewinnen. Eine akribische Planung soll ihm dabei helfen. Doch er hat nicht mit den vielen kleinen Katastrophen auf Reisen gerechnet. Am Ende sind es nicht die Schönheiten von Venedig, Barcelona und München, die Connies Herz bewegen.
»David Nicholls hält meisterhaft die Balance zwischen Tragik und Witz.« Der Spiegel
»Höchst unterhaltsam erzählt, man lacht viel, und doch ist da die ernste Frage: wie kann eine Familie ihr Glück erhalten?« Elke Heidenreich
Douglas Petersen fällt aus allen Wolken, als ihm seine geliebte Ehefrau Connie eröffnet, dass sie einen Neuanfang will. Bald wird ihr Sohn Albie ausziehen, damit ist für Connie der ideale Zeitpunkt für die Trennung gekommen. Die seit langem geplante Europareise wird ihre letzte Reise zu dritt werden. Für Douglas steht fest: Er wird die gemeinsame Zeit nutzen, um seine Frau zurückzugewinnen. Eine akribische Planung soll ihm dabei helfen. Doch er hat nicht mit den vielen kleinen Katastrophen auf Reisen gerechnet. Am Ende sind es nicht die Schönheiten von Venedig, Barcelona und München, die Connies Herz bewegen.
»David Nicholls hält meisterhaft die Balance zwischen Tragik und Witz.« Der Spiegel
»Höchst unterhaltsam erzählt, man lacht viel, und doch ist da die ernste Frage: wie kann eine Familie ihr Glück erhalten?« Elke Heidenreich
David Nicholls, Jahrgang 1966, ist ausgebildeter Schauspieler, hat sich dann aber für das Schreiben entschieden. Mit seinem Roman Zwei an einem Tag gelang ihm der Durchbruch, seine Romane wurden in vierzig Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit über acht Millionen mal. 2014 wurde sein Roman Drei auf Reisenfür den Man Booker Prize nominiert. Auch als Drehbuchautor ist David Nicholls überaus erfolgreich und mehrfach preisgekrönt, zuletzt erhielt er den BAFTA und eine Emmy-Nominierung für Patrick Melrose, seine Adaption der Romane von Edward St Aubyn, die als HBO-Serie Furore machte.

© Kristofer Samuelsson
Produktdetails
- Verlag: Ullstein TB
- Originaltitel: Us
- Auflage
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 30. Oktober 2025
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 120mm x 33mm
- ISBN-13: 9783548063249
- ISBN-10: 3548063241
- Artikelnr.: 73789107
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Taschenbuchvlg.
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
Zur Paartherapie ins Museum
Zwei Bücher, ein Thema: Angelika Overath und David Nicholls schicken ihre Romanhelden vor die Meisterwerke der Kunstgeschichte.
Von Andreas Platthaus
Literatur hat immer etwas Rätselhaftes. Auch deshalb, weil sie für dasselbe Phänomen die unterschiedlichsten Darstellungen finden kann. Exemplarisch zeigt sich das an zwei neuen Romanen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch genau das gleiche Thema haben: den Versuch von Menschen in der Mitte ihres Lebens, dem Scheitern ihrer langjährigen Ehen durch Besuche in Museen etwas entgegenzusetzen.
In Angelika Overaths "Sie dreht sich um" ist die kinderlos gebliebene fünfzigjährige Anna Michaelis von ihrem Mann über
Zwei Bücher, ein Thema: Angelika Overath und David Nicholls schicken ihre Romanhelden vor die Meisterwerke der Kunstgeschichte.
Von Andreas Platthaus
Literatur hat immer etwas Rätselhaftes. Auch deshalb, weil sie für dasselbe Phänomen die unterschiedlichsten Darstellungen finden kann. Exemplarisch zeigt sich das an zwei neuen Romanen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch genau das gleiche Thema haben: den Versuch von Menschen in der Mitte ihres Lebens, dem Scheitern ihrer langjährigen Ehen durch Besuche in Museen etwas entgegenzusetzen.
In Angelika Overaths "Sie dreht sich um" ist die kinderlos gebliebene fünfzigjährige Anna Michaelis von ihrem Mann über
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dessen Liebesverhältnis zu einer seiner Studentinnen informiert worden und fliegt, um Abstand zu gewinnen, spontan von München nach Edinburgh. Dort tritt sie in der National Gallery als einsame Bewunderin eines Gauguin-Gemäldes in inneren Dialog mit einer der nur in Rückenansicht dargestellten weiblichen Staffagefiguren. Fortan reist sie zwei Wochen lang auf der Suche nach ähnlichen Erlebnissen durch große Museen der Welt: nach Kopenhagen, Boston, St. Moritz, Paris und abermals nach Dänemark, nach Skagen. Immer wieder sprechen Rückenfiguren zu ihr, aus Bildern von Hammershøi, Hopper, Segantini, Ingres, Jacobus Vrel und Anna Ancher. In der Beschäftigung mit den individuellen Schicksalen der gemalten Frauen findet Anna nicht nur Trost, sondern auch Mut, sich ihrer eigenen Enttäuschung zu stellen. Die Reise zu sich selbst gelingt.
In David Nicholls' "Drei auf Reisen" organisiert der vierundfünfzigjährige in London lebende Douglas Petersen eine Europatour für sich, seine Frau und den gemeinsamen siebzehnjährigen Sohn, nachdem Connie angekündigt hat, ihn zu verlassen, sobald Albert auf die Universität gehen werde. Doch seine Frau findet den Versuch einer Wiederbelebung alter gemeinsamer Erinnerungen an den Kontinent abgeschmackt, und der Sohn hat ganz andere als kulturelle Interessen. Die Reise mit den anderen scheitert, die zu sich selbst dagegen nicht.
So verblüffend der ähnliche Grundgedanke einer deutschen Schriftstellerin und ihres englischen Kollegen ist, so denkbar verschiedene Wege schlagen sie als Autoren ein. Und so mutmaßlich verschieden wird auch die Rezeption beider Bücher sein. Der 1966 geborene Nicholls wurde in einer englischen Heimat als Fernsehdrehbuchautor bekannt und ist spätestens seit dem 2009 erschienenen Roman "One Day" (auf Deutsch: "Zwei an einem Tag") ein internationaler Bestseller-Autor. "Us" (wie "Drei auf Reisen" im Original heißt) stand in diesem Jahr auf der Shortlist des Booker-Preises, der wichtigsten englischen Literaturauszeichnung. Angelika Overath wiederum, Jahrgang 1957, ist einem vergleichsweise kleinen Publikum bekannt, obwohl auch sie 2009 Aufmerksamkeit fand, als ihr Roman "Flughafenfische" für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Als Reporterin hat sie für große Zeitungen geschrieben, doch ihre Sonderrolle in der deutschen Literaturszene erweist sich auch dadurch, dass sie seit einigen Jahren im Schweizer Kanton Graubünden lebt. Die Protagonisten beider Romane sind Entsprechungen ihrer Autoren: Douglas extro-, Anna introvertiert, Ich-Erzähler der eine, Objekt einer auktorialen Erzählstimme die andere.
Entsprechend erzählen beide Bücher: "Drei auf Reisen" ist nicht nur inhaltlich eine modernisierte Grand Tour, sondern erzählerisch eine Tour de Force. Douglas taumelt von einem Fettnäpfchen ins andere, seine durch sorgfältige Konsultation von Wikipedia-Einträgen vorbereiteten Besuche kontinentaler Kulturweihestätten wie Amsterdam, Paris, Florenz, Venedig, München und schließlich eher unfreiwillig Madrid und Barcelona haben immer etwas Peinlich-Übereifriges. Nicholls schlägt zudem einen burlesken Ton an, weil er die britische Sicht auf die Welt jenseits des Kanals gern satirisch einbezieht. "Drei auf Reisen" ist ein Buch, das allein auf eines abzielt: Unterhaltung. Und bloß nicht überfordern will. Wenn Douglas im Prado durch ein Gemälde überrascht wird, dann sind es "Las Meninas" von Velázquez. Die "Mona Lisa" dagegen hatte er noch als "Hard Rock Cafe der Renaissancekunst" abgetan. Was soll er denn sein: Banause oder Connaisseur?
Bei "Sie dreht sich um" ist alles anders. Angelika Overath führt ihre Hauptfigur nicht zuverlässig an die bekanntesten Orte und vor die berühmtesten Bilder, sondern nimmt ihre Leser in Analogie zu Annas scheinbar ziellosem Weg auf eine Entdeckungsreise mit - kunsthistorisch (denn wer könnte mit Vrel oder Ancher etwas anfangen?), aber auch psychologisch und ästhetisch, weil der Einfall imaginärer Gespräche zwischen Roman- und Rückenfiguren insofern ingeniös ist, als sich hier jeweils vernachlässigte Frauen aus zwei fiktionalen Ebenen austauschen. Von den gemalten Frauen erfährt Anna alles über deren wahre Existenz; sie selbst als von Angelika Overath beschriebene Frau ist von einer selten gelesenen Glaubwürdigkeit in ihrer Mischung aus Traurigkeit und Neugier.
Kein Zweifel: Overaths Buch ist ein großartiger schmaler Roman. Auf 280 Seiten wird in sieben nach den einzelnen Bildern numerierten Abschnitten das Porträt einer Frau gezeichnet, die über die geduldige Beschäftigung mit sich selbst und der Kunst lernt, sich zu öffnen. Nicht zufällig ist das finale Bilderlebnis das des Werks einer anderen Frau namens Anna. Hier greift erzählerisch alles ineinander.
Nicholls' Buch hingegen ist ein kläglicher dicker Roman, dessen 539 Seiten sich über neun nach den beschriebenen Ländern benannte Teile erstrecken, die jeweils einem Land gelten. Für die Läuterung seines Protagonisten benötigt Nicholls schließlich einen Herzinfarkt. Da knirscht die Erzählmechanik kräftig. Dass unterschwellig in "Drei auf Reisen" ein durchaus tragisches Familienthema mitschwingt, gerät im Crescendo des Grotesken leicht in Vergessenheit.
Overaths Prosa ist konzentriert und trotz des heiklen gefühligen Themas schlackenlos, während Nicholls durch nicht nur der Rollenprosa geschuldetes Schwadronieren verärgert, was durch die sorglose Übersetzung noch forciert wird. "Funeral" einfach mit Beerdigung zu übersetzen rächt sich, wenn man etwas später erfährt, dass die Verstorbene eingeäschert und verstreut wurde. Zahlreiche Druckfehler tun das Ihrige dazu. "Sie dreht sich um" ist eine literarische Herausforderung, "Drei auf Reisen" eine literarische Herabwürdigung. Rätselhaft.
Angelika Overath: "Sie dreht sich um". Roman.
Luchterhand, München 2014. 281 S., geb., 19,99 [Euro].
David Nicholls: "Drei auf Reisen". Roman.
Aus dem Englischen von Simone Jakob. Verlag Kein & Aber, Zürich 2014. 539 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In David Nicholls' "Drei auf Reisen" organisiert der vierundfünfzigjährige in London lebende Douglas Petersen eine Europatour für sich, seine Frau und den gemeinsamen siebzehnjährigen Sohn, nachdem Connie angekündigt hat, ihn zu verlassen, sobald Albert auf die Universität gehen werde. Doch seine Frau findet den Versuch einer Wiederbelebung alter gemeinsamer Erinnerungen an den Kontinent abgeschmackt, und der Sohn hat ganz andere als kulturelle Interessen. Die Reise mit den anderen scheitert, die zu sich selbst dagegen nicht.
So verblüffend der ähnliche Grundgedanke einer deutschen Schriftstellerin und ihres englischen Kollegen ist, so denkbar verschiedene Wege schlagen sie als Autoren ein. Und so mutmaßlich verschieden wird auch die Rezeption beider Bücher sein. Der 1966 geborene Nicholls wurde in einer englischen Heimat als Fernsehdrehbuchautor bekannt und ist spätestens seit dem 2009 erschienenen Roman "One Day" (auf Deutsch: "Zwei an einem Tag") ein internationaler Bestseller-Autor. "Us" (wie "Drei auf Reisen" im Original heißt) stand in diesem Jahr auf der Shortlist des Booker-Preises, der wichtigsten englischen Literaturauszeichnung. Angelika Overath wiederum, Jahrgang 1957, ist einem vergleichsweise kleinen Publikum bekannt, obwohl auch sie 2009 Aufmerksamkeit fand, als ihr Roman "Flughafenfische" für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. Als Reporterin hat sie für große Zeitungen geschrieben, doch ihre Sonderrolle in der deutschen Literaturszene erweist sich auch dadurch, dass sie seit einigen Jahren im Schweizer Kanton Graubünden lebt. Die Protagonisten beider Romane sind Entsprechungen ihrer Autoren: Douglas extro-, Anna introvertiert, Ich-Erzähler der eine, Objekt einer auktorialen Erzählstimme die andere.
Entsprechend erzählen beide Bücher: "Drei auf Reisen" ist nicht nur inhaltlich eine modernisierte Grand Tour, sondern erzählerisch eine Tour de Force. Douglas taumelt von einem Fettnäpfchen ins andere, seine durch sorgfältige Konsultation von Wikipedia-Einträgen vorbereiteten Besuche kontinentaler Kulturweihestätten wie Amsterdam, Paris, Florenz, Venedig, München und schließlich eher unfreiwillig Madrid und Barcelona haben immer etwas Peinlich-Übereifriges. Nicholls schlägt zudem einen burlesken Ton an, weil er die britische Sicht auf die Welt jenseits des Kanals gern satirisch einbezieht. "Drei auf Reisen" ist ein Buch, das allein auf eines abzielt: Unterhaltung. Und bloß nicht überfordern will. Wenn Douglas im Prado durch ein Gemälde überrascht wird, dann sind es "Las Meninas" von Velázquez. Die "Mona Lisa" dagegen hatte er noch als "Hard Rock Cafe der Renaissancekunst" abgetan. Was soll er denn sein: Banause oder Connaisseur?
Bei "Sie dreht sich um" ist alles anders. Angelika Overath führt ihre Hauptfigur nicht zuverlässig an die bekanntesten Orte und vor die berühmtesten Bilder, sondern nimmt ihre Leser in Analogie zu Annas scheinbar ziellosem Weg auf eine Entdeckungsreise mit - kunsthistorisch (denn wer könnte mit Vrel oder Ancher etwas anfangen?), aber auch psychologisch und ästhetisch, weil der Einfall imaginärer Gespräche zwischen Roman- und Rückenfiguren insofern ingeniös ist, als sich hier jeweils vernachlässigte Frauen aus zwei fiktionalen Ebenen austauschen. Von den gemalten Frauen erfährt Anna alles über deren wahre Existenz; sie selbst als von Angelika Overath beschriebene Frau ist von einer selten gelesenen Glaubwürdigkeit in ihrer Mischung aus Traurigkeit und Neugier.
Kein Zweifel: Overaths Buch ist ein großartiger schmaler Roman. Auf 280 Seiten wird in sieben nach den einzelnen Bildern numerierten Abschnitten das Porträt einer Frau gezeichnet, die über die geduldige Beschäftigung mit sich selbst und der Kunst lernt, sich zu öffnen. Nicht zufällig ist das finale Bilderlebnis das des Werks einer anderen Frau namens Anna. Hier greift erzählerisch alles ineinander.
Nicholls' Buch hingegen ist ein kläglicher dicker Roman, dessen 539 Seiten sich über neun nach den beschriebenen Ländern benannte Teile erstrecken, die jeweils einem Land gelten. Für die Läuterung seines Protagonisten benötigt Nicholls schließlich einen Herzinfarkt. Da knirscht die Erzählmechanik kräftig. Dass unterschwellig in "Drei auf Reisen" ein durchaus tragisches Familienthema mitschwingt, gerät im Crescendo des Grotesken leicht in Vergessenheit.
Overaths Prosa ist konzentriert und trotz des heiklen gefühligen Themas schlackenlos, während Nicholls durch nicht nur der Rollenprosa geschuldetes Schwadronieren verärgert, was durch die sorglose Übersetzung noch forciert wird. "Funeral" einfach mit Beerdigung zu übersetzen rächt sich, wenn man etwas später erfährt, dass die Verstorbene eingeäschert und verstreut wurde. Zahlreiche Druckfehler tun das Ihrige dazu. "Sie dreht sich um" ist eine literarische Herausforderung, "Drei auf Reisen" eine literarische Herabwürdigung. Rätselhaft.
Angelika Overath: "Sie dreht sich um". Roman.
Luchterhand, München 2014. 281 S., geb., 19,99 [Euro].
David Nicholls: "Drei auf Reisen". Roman.
Aus dem Englischen von Simone Jakob. Verlag Kein & Aber, Zürich 2014. 539 S., geb., 22,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Es ist wohl zum Teil David Nicholls intelligenten Büchern zu verdanken, dass die Unterhaltungsliteratur salonfähig geworden ist, vermutet Kristina Maidt-Zinke. Mit seinem neuen Roman "Drei auf Reisen" setzt der Autor auf bewährte Strategien, verrät die Rezensentin: wieder einmal erzählt ein liebenswerter Verlierer seine Geschichte voll englischem Humor und Selbstironie. Auch die Idee, ein Ehepaar nach formeller Trennung noch einmal auf Reisen zu schicken, mutet klassisch komisch an, findet Maidt-Zinke. Es sind die melancholischen Untertöne, deren Ursprung sich erst zum Ende hin klärt, und Nicholls "szenische Intelligenz", die auch dieses Buch wieder von ähnlichen abheben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Gegensätzlicher kann ein Paar wohl kaum sein als Conny und Douglas. Sie lebensfroh, chaotisch und Künstlerin. Er sehr zurückhaltend, Wissenschaftler und klar strukturiert. Doch wider Erwarten scheint es eine harmonische Beziehung zu sein bis nach mehr als 20 Jahren Conny ihrem Mann …
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Gegensätzlicher kann ein Paar wohl kaum sein als Conny und Douglas. Sie lebensfroh, chaotisch und Künstlerin. Er sehr zurückhaltend, Wissenschaftler und klar strukturiert. Doch wider Erwarten scheint es eine harmonische Beziehung zu sein bis nach mehr als 20 Jahren Conny ihrem Mann plötzlich eröffnet, dass sie sich von ihm trennen möchte. Douglas ist völlig unvorbereitet, denn sie hatten gemeinsam mit ihrem Sohn Albie eine große Tour durch Europa geplant, bevor dieser auszieht um ins College zu gehen. Doch die Reise soll stattfinden und Douglas plant, seine Frau wiederzugewinnen und seinem Sohn endlich näherzukommen.
Erzählt wird die Geschichte von Douglas, der abwechselnd von ihrer Fahrt berichtet und wie sich das Verhältnis von Conny und ihm im Laufe der Zeit entwickelt hat. Wie sie sich kennenlernten, zusammenzogen, eine Familie gründeten undundund. Während zu Beginn ihrer Liebe ihre Verschiedenartigkeit ihr beider Leben bereicherte, scheint es im Laufe der Zeit eher zur Belastung geworden zu sein, was sich während ihres Unterwegsseins in Europa recht deutlich zeigt. Doch ist das wirklich der Grund für die Entfremdung?
Auf den ersten Blick scheint dieser Roman auf amüsante Art die typischen Probleme einer Ehe zu erzählen, in der beide Partner zu verschieden sind. Doch tatsächlich geht es meiner Meinung nach darum, welche Prioritäten man sich in seinem Leben setzt und ob man hinter dem, was man liebt und tut, voll und ganz steht. Sicherheit und materieller Reichtum sind nicht das Wichtigste, häufig kosten sie ein glückliches Leben.
Douglas hat auf dieser Reise, die völlig anders verläuft als geplant, eine Reihe ungewöhnlicher Erlebnisse, die ihn veranlassen, manche Dinge anders zu betrachten. Er erzählt dies alles, die Reise wie auch die Vergangenheit, ohne jedes Selbstmitleid, eher in einem trockenen Ton, der mich immer wieder grinsen ließ. Erwähnt werden sollten auch die ausgiebigen Beschreibungen der Städte und Museen, die er mit und ohne Conny aufsucht - manchem/r könnte das fast zuviel sein ;-)
Eine richtig schöne Lektüre!
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Gebundenes Buch
Jahrelang haben die Fans von David Nicholls nach seinem Bestseller "Zwei an einem Tag" (2009) auf einen neuen Roman des Autors gewartet. Jetzt liegt "Drei auf Reisen" ("Us") vor. Eines Nachts weckt Connie ihren Ehemann Douglas und teilt ihm mit, dass sie ihn verlassen …
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Jahrelang haben die Fans von David Nicholls nach seinem Bestseller "Zwei an einem Tag" (2009) auf einen neuen Roman des Autors gewartet. Jetzt liegt "Drei auf Reisen" ("Us") vor. Eines Nachts weckt Connie ihren Ehemann Douglas und teilt ihm mit, dass sie ihn verlassen wird, sobald ihr 17jähriger Sohn Albie das Elternhaus gegen das College eingetauscht hat. Vorher werden sie aber noch alle drei die geplante Grand Tour machen, die Reise zu den Kunstschätzen Europas. Mit dieser Entwicklung hat Douglas nun überhaupt nicht gerechnet. Er hat ihre über 20jährige Ehe immer für glücklich gehalten und hatte sich darauf gefreut, mit seiner Frau alt werden und gemeinsam sterben (!) zu können.
Während der Reise kommt es zu allerlei Zwischenfällen. Sie reisen zunächst zu dritt, dann setzt Albie sich ab, und schließlich fährt Connie allein nach England zurück, während Douglas nach seinem Sohn sucht. Der Autor beschreibt nicht nur die Sehenswürdigkeiten und Gemälde in Paris, Amsterdam, Venedig usw., sondern zeichnet auch sehr ausführlich die Beziehungsgeschichte des Paares nach. Dabei zeigt sich, dass sie schlecht zusammenpassen. Auch die bis in die Kindheit des Sohnes zurückreichende Entfremdung zwischen Douglas und Albie wird nachvollziehbar. Douglas hatte immer viel zu wenig Zeit für seine Familie. Wenn er dann spät abends übermüdet und schlecht gelaunt nach Hause kam, hat er seinen Sohn nur kritisiert und ihm zu verstehen gegeben, dass nichts, was er machte, gut genug war. Der Jugendliche, der seine Mutter immer vergöttert hat, zahlt es ihm heim mit Spott, Verachtung und Respektlosigkeit.
Nicholls´ neuer Roman folgt dem Muster der Road Novel, die bei allen Beteiligten zu einem Erkenntniszuwachs führt, behandelt aber auch eine Reihe anderer Themen: den Gegensatz von Verstand und Gefühl, von Wissenschaft und Kunst, von Jugend und mittleren Jahren, vor allem aber schreibt er über Ehe und Elternschaft und die Schäden, die das jahrzehntelange tägliche Zusammenleben bei den großen Gefühlen anrichtet. Bei allem Detailreichtum der Reisebeschreibungen und der unendlichen Liebesgeschichte zeigt sich der Autor - nach mehreren Romanen in diesem Genre inzwischen Spezialist für Liebesgeschichten - erstaunlich zurückhaltend und geradezu prüde bei den Sexszenen ( z.B. “Ich will nicht viele Worte darüber verlieren,…”, S. 526). Der Roman liest sich zwar insgesamt nicht schlecht, hat aber deutliche Längen und ist nur mit Einschränkung zu empfehlen.
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Gebundenes Buch
Douglas und Connie sind seit über 20 Jahren verheiratet. Und plötzlich, eines Nachts, sagt Connie Douglas, dass sie nicht mehr glücklich ist und dass sie sich von ihm trennen will. Doch noch ist da Albie, der kurz davor ist, aus dem Haus zu gehen. Das einzige Bindeglied, dass die …
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Douglas und Connie sind seit über 20 Jahren verheiratet. Und plötzlich, eines Nachts, sagt Connie Douglas, dass sie nicht mehr glücklich ist und dass sie sich von ihm trennen will. Doch noch ist da Albie, der kurz davor ist, aus dem Haus zu gehen. Das einzige Bindeglied, dass die kleine Familie zusammenhält? Douglas will das alles nicht wahr haben. Zu dritt gehen sie auf die "Grand Tour" durch Europa, die Albie soviel Kultur näher bringen soll. Und neben diesen Ereignissen der Gegenwart erfährt der Leser, wie die beiden zusammenfanden, was sie gemeinsam durchgestanden haben (zum Beispiel den Verlust der Erstgeborenen). Man entwickelt Sympathie für die Hauptfiguren, versteht mal Douglas, dann wieder Connie und man hofft für die beiden, dass die Trennung vermieden werden kann.
Wie in seinem Bestsellerroman "Zwei an einem Tag" gelingt es Nicholls, einen Liebsroman zu schreiben, der doch völlig frei von Kitsch und Schmalz und so voller Gefühl und Liebe ist. Weniger romantisch als der Vorgänger, doch eher reifer und er kann sich ebenso mit diesem messen!
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Gebundenes Buch
Es sollte eine harmonische Reise quer durch Europa werden. So hatte es sich Douglas vorgestellt. Doch kurz vor Reisebeginn teilt ihm seine Frau Connie mit, dass sie sich - möglicherweise - von ihm trennen will. Auch der 17-jährige Sohn Albie ist nicht begeistert, er wollte lieber mit …
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Es sollte eine harmonische Reise quer durch Europa werden. So hatte es sich Douglas vorgestellt. Doch kurz vor Reisebeginn teilt ihm seine Frau Connie mit, dass sie sich - möglicherweise - von ihm trennen will. Auch der 17-jährige Sohn Albie ist nicht begeistert, er wollte lieber mit Freunden nach Ibiza. Sie fahren dann aber doch alle gemeinsam los, um der Ehe und dem schlechten Verhältnis Vater-Sohn noch eine Chance zu geben. Der Wissenschaftler Douglas hat alles bis ins kleinste geplant. Für jede Reiseroute, Besichtigungspunkte und Unterkünfte hat er eine Mappe angefertigt. Die Künstlerin Connie und der ebenfalls künstlerisch begabte Sohn können mit diesen Plänen wenig anfangen. Durch immer wieder neue Gegebenheiten verläuft diese Reise denn auch ganz anders als vorgesehen.
Der Roman springt in den Erzählungen Douglas' immer wieder von der Reise in die Vergangenheit, wie er Connie kennengelernt hat, wie das Leben verlaufen ist, die Probleme in der Ehe durch sehr unterschiedliche Lebensauffassungen, die Geburt, das Heranwachsen Albies. Bei den Reisebeschreibungen fühlt man sich direkt an diese Orte versetzt. Auch die Probleme in dieser Familie sind nach zu vollziehen, sehr glaubhaft und direkt beschrieben.
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