Kira Mohn
Gebundenes Buch
Die Nacht der Bärin
Roman SPIEGEL-Bestsellerautorin Kira Mohn von einer neuen Seite Aufarbeitung der Vergangenheit und Trauma Opfer häuslicher Gewalt Mutter-Tochter-Beziehungen
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Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die ...
Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.
Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Eine packende und bildgewaltige Erzählung, die nachhallt.
Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Eine packende und bildgewaltige Erzählung, die nachhallt.
Kira Mohn, 1972 geboren, ist eine deutsche Bestsellerautorin. Bevor sie als freie Journalistin und Texterin arbeitete, hat sie Psychologie und Pädagogik studiert. Heute widmet sie sich ganz ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin und lebt mit ihren Kindern in München. 'Die Nacht der Bärin' ist ihr bisher persönlichstes Werk.
Produktdetails
- Verlag: HarperCollins Hamburg / HarperCollins Hardcover
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 20. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 131mm x 30mm
- Gewicht: 394g
- ISBN-13: 9783365006559
- ISBN-10: 3365006559
- Artikelnr.: 70075382
Herstellerkennzeichnung
HarperCollins Hardcover
Valentinskamp 24
20354 Hamburg
vertrieb@harpercollins.de
»Kira Mohn [...] präsentiert diesen schwierigen Stoff mit großem Geschick und raffinierter Komposition aus Erinnerungen und Gegenwart.« Annemarie Stoltenberg NDR Kultur 20240820
Erschütternde, atmosphärische und wichtige Geschichte, die jede Frau lesen sollte.
Wer Kira Mohn kennt, erwartet sicher eine andere Geschichte als diese hier. Es geht in diesem Buch nicht um einen leichten Liebesroman, sondern um eine tragische Familiengeschichte, die sich …
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Erschütternde, atmosphärische und wichtige Geschichte, die jede Frau lesen sollte.
Wer Kira Mohn kennt, erwartet sicher eine andere Geschichte als diese hier. Es geht in diesem Buch nicht um einen leichten Liebesroman, sondern um eine tragische Familiengeschichte, die sich unwissentlich über Generationen hinwegzieht. Das Hauptthema des Romans ist häusliche Gewalt. Jule flüchtet vor ihrem Freund, der in einem Streit die Kontrolle verlor und sich ihr gegenüber unverzeihbar verhalten hat. Der Fluchtort der Jule zuerst einfällt ist ihr Elternhaus, ihr Zuhause, indem Gewalt niemals ein Thema war. Bis zu dem Anruf, indem Jules Mutter Anna die Nachricht erhält, dass ihre eigene Mutter verstorben ist. Anna ist erschüttert. Jule kannte ihre Großmutter nicht und stellt sich nun nach der Reaktion ihrer Mutter und mit sechsundzwanzig Jahren zum ersten Mal die Frage, warum nicht. Sie animiert ihre Mutter dazu, zu ihrem Elternhaus zu reisen und sich um den Nachlass zu kümmern. Auf dieser Reise erfährt sie Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hat. Denn Jules Mutter Anna hat keine einfache Vergangenheit.
In dieser Geschichte tauchte ich Stück für Stück in ein Familiendrama ein, das für die betroffenen Personen unerträglich gewesen sein muss. Dass ich hier keine leichte Kost in den Händen halte, wusste ich schon, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe. Umso neugieriger war ich aber auch auf die vielen Geheimnisse, die sich in dieser Geschichte verbergen. Jules Mutter ist kein Mensch, der seine Gefühle offen zeigt. Sie tritt sehr selbstkontrolliert auf. Umso schwieriger war es für sie, nun zurück in die Vergangenheit und die schlimmste Zeit ihres Lebens zu kehren und ihrer Tochter von den traumatischen Erlebnissen zu erzählen. Ich näherte mich nur langsam einem wohlbehüteten Geheimnis von Anna. Die Kapitel wechselten zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So ließ sich das Buch entspannt lesen, blieb dabei aber dauerhaft spannend. In mir brodelten viele Fragen, denn schließlich wollte ich die ganze Wahrheit erfahren. Oder vielleicht besser nicht? Denn das, was ich zu lesen bekam, war nicht einfach zu verdauen. Die Autorin beschreibt die Situationen sehr real. Ich spürte die Natur, die einen großen Teil von Annas Kindheit einnahm und für sie und ihre kleine Schwester einen bedeutenden Zufluchtsort bildete. Ebenso fühlte ich die dunkle Atmosphäre, die zu Hause herrschte. Das Buch enthält keine Trigger Warnung, aber wer bei dem Thema Gewalt in der Familie sensibel reagiert, sollte vorgewarnt sein. Das, was sich hier eröffnet, gehört meines Erachtens mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch nur machen kann. Trotzdem ist es wichtig, dass es solche Geschichten gibt, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Von mir bekommt das Buch eine volle Leseempfehlung besonders für Frauen und all jene, die sich dem schweren Thema gewachsen fühlen.
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„Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt?“
Diese zwei Sätze aus der Buchbeschreibung hätten mich eigentlich schon stutzig machen müssen. …
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„Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt?“
Diese zwei Sätze aus der Buchbeschreibung hätten mich eigentlich schon stutzig machen müssen. Doch da gibt es ja auch das Cover mit dem wunderschönen Blumenstrauß, bei dessen Anblick ich den dazu passenden Garten am Haus der Großmutter vor Augen habe. Aber die Geschichte ist alles andere als schön.
Erst nach dem Tod der Großmutter erfährt Jule, dass ihre Mutter Anna, deren Schwester und auch ihre Großmutter viele Jahre Opfer häuslicher Gewalt waren. Schnell wird klar, warum Anna nie aus ihrer Kindheit erzählt hat. Doch ebenso schnell kommt auch die große Frage auf, warum Annas Mutter bei ihrem Mann geblieben ist, warum sie nicht ihre Kinder geschnappt hat und fortgelaufen ist.
Die Autorin Kira Mohn teilt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Sie beschreibt die Kindheit der Schwestern Anna und Maja, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das, was die Mädchen psychisch und physisch ertragen müssen, lässt sie ebenso deutlich werden wie die Zeit, wenn die Mädchen im Wald unterwegs sind und sich dort eine eigene, eine heile Welt – mit Waldfeen und einer Bärin mit ihren Kindern – erschaffen.
Auch wenn ich bei diesem Buch nicht im Entferntesten mit einer so dramatischen und brutalen Thematik gerechnet hätte, hat die Autorin mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Mir zerreißt es fast das Herz, weil ich beim Lesen an die vielen Frauen und Kinder denken muss, die auch heute noch Opfer häuslicher Gewalt werden. Ganz schreckliche Gefühle und Übelkeit überkamen mich, wenn ich die kurzen Sätze gelesen habe, die jeweils zu Beginn eines Kapitels standen – Worte des Täters.
Zum Schluss möchte ich noch meiner Bewunderung für Kira Mohn Raum geben. Sie versteht es, mit ihrer Geschichte aufzurütteln, aber auch betroffenen Frauen und Kindern Mut zu machen, ihnen zu sagen, dass sie nicht wertlos, sondern wertvolle Menschen sind. Das geht besonders aus dem Nachwort hervor. Dort gibt es außerdem Hinweise auf Anlaufstellen, bei denen es Hilfe gibt.
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Als die sechsundzwanzigjährige Jule nach einem schlimmen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung flieht, weiß sie gar nicht wie und ob es überhaupt weitergehen kann. Sie findet bei ihren Eltern Unterschlupf und möchte dort erstmal in Ruhe nachdenken. Als sie dann …
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Als die sechsundzwanzigjährige Jule nach einem schlimmen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung flieht, weiß sie gar nicht wie und ob es überhaupt weitergehen kann. Sie findet bei ihren Eltern Unterschlupf und möchte dort erstmal in Ruhe nachdenken. Als sie dann aber erfährt, dass ihre Großmutter gestorben ist, ändert sich alles. Ihre Mutter hat ihr nie von ihrer Kindheit erzählt, geschweige denn von ihrer Großmutter. Zusammen werden die beiden dies nun aber aufarbeiten und was dabei heraus kommt, geht wirklich unter die Haut.
Das Buch ist ab der ersten Seite sehr ergreifend, spannend und flüssig geschrieben. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen und habe mitgelitten. Jule mochte ich besonders gern. Der Schreibstil ist zudem sehr authentisch, die Geschichte ist etwas ganz Besonderes.
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Den Roman “Die Nacht der Bärin” hat Kira Mohn im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag Harper Collins herausgebracht. Das Cover ist ein Hingucker. Die bunten Wiesenblumen in der alten Vase deuten auf eine Geschichte mit historischem Hintergrund hin. Es kann eine persönliche …
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Den Roman “Die Nacht der Bärin” hat Kira Mohn im August 2024 gemeinsam mit dem Verlag Harper Collins herausgebracht. Das Cover ist ein Hingucker. Die bunten Wiesenblumen in der alten Vase deuten auf eine Geschichte mit historischem Hintergrund hin. Es kann eine persönliche Vergangenheit oder ein historischer Rückblick sein. Die Feder unten rechts erinnert mich an einen Wildvogel. Bei dem Titel "Die Nacht der Bärin" denke ich an einen Schutzheiligen in Form eines Wildtieres und ich bin neugierig auf die Geschichte.
Von Kira Mohn habe ich bereits “Wild like a River” gelesen. Von ihrem literarischen Schreibstil war ich hin und weg und so habe ich mich gleich auf “Die Nacht der Bärin” gestürzt. Hier lerne ich Jule kennen. Jule ist sechsundzwanzig und flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund Jasper zu ihren Eltern. Kaum ist sie dort angekommen, erreicht sie die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter. Sie hat ihre Großmutter nicht gekannt. Nur zum Geburtstag und zu Weihnachten erreichten sie Karten. Die Reaktion ihrer Mutter Anna auf den Tod der Großmutter wundert Jule und so beginnt sie, Fragen zu stellen. Fragen, die ihre Mutter nicht beantworten möchte. Jule merkt, wie wenig sie vom Leben ihrer Mutter weiß und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Haus am Waldrand. Zum Haus ihrer Großmutter. Sie sortieren den Nachlass und Jule stößt auf lang zurückliegendes was nach vielen Jahren mit einem unglaublichen Drang an das Licht möchte.
Mit modernen Worten und einer erschreckenden Klarheit erzählt Kira Mohn im Rückblick von einer Familie, die unter der Gewalt des Vaters leidet. Die Mutter ebenso wie ihre Töchter Anna und Maja. Anna hat eine starke Persönlichkeit. Sie setzt dem Vater all ihre Kraft entgegen. Maja flüchtet sich in die Phantasie. Der Wald wird zum sicheren Zufluchtsort der Kinder. Bis an einem Tag eineTragödie passiert, die sich schon lange angebahnt hat.
Kira Mohn hat mit “Die Nacht der Bärin” eine Erzählung auf den Büchermarkt gebracht, die in Erinnerung bleibt. Sie beschäftigt sich mit dem Thema der häuslichen Gewalt und bleibt nachhaltig im Gedächtnis. Mich hat diese Geschichte tief berührt. Gerne empfehle ich sie allen erwachsenen Lesern weiter, die sich mit dieser Thematik beschäftigen möchten. Von mir bekommt sie völlig verdiente 5 polierte Lesesterne.
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Bedrückende Familiengeheimnisse;
Die Kurzbeschreibung ist korrekt und doch versteckt sich so viel mehr in diesem Buch, als man anfangs ahnt. Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Zum einen die jugendlichen Maja, die ihre Familiengeschichte erzählt; zum anderen Jule, die nach einem …
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Bedrückende Familiengeheimnisse;
Die Kurzbeschreibung ist korrekt und doch versteckt sich so viel mehr in diesem Buch, als man anfangs ahnt. Erzählt wird aus zwei Perspektiven: Zum einen die jugendlichen Maja, die ihre Familiengeschichte erzählt; zum anderen Jule, die nach einem Streit mit ihrem Freund zu ihren Eltern flüchtet. Es dauert eine Weile, bis einem klar wird, in welchem Verhältnis Maja und Jule zueinander stehen. Es gibt in der Handlung eine gewisse Parallelität in der Vergangenheit und der Gegenwart, doch die Geschichte Majas - aus kindlicher Sicht geschildert - ist so viel krasser und kraftvoller, da Maja das Geschehen zwar beschreiben, aber nicht richtig einordnen kann. Und so wird eine dramatische Familiengeschichte entblättert, die von Gewalt und Sprachlosigkeit geprägt ist. Ich hoffe, die Autorin kann mit diesem Buch einige Personen erreichen und Mut machen, wie sie es in ihrem Nachwort schildert. Ein tolles, wichtiges Buch, dass durch die Perspektivwahl ausgesprochen kraftvoll ist. Der Schreibstil ist einwandfrei und ich war so gefangen von der Handlung, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe.
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Vor kurzem habe ich das Buch "Die Nacht der Bärin" von Kira Mohn fertig gelesen und es schwingt noch immer stark bei mir emotional nach. Es regt zu Gedanken an über Familien, Gewalt, Traumata und die transgenerationale Weitergabe davon. Darüber, ob und in welchem …
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Vor kurzem habe ich das Buch "Die Nacht der Bärin" von Kira Mohn fertig gelesen und es schwingt noch immer stark bei mir emotional nach. Es regt zu Gedanken an über Familien, Gewalt, Traumata und die transgenerationale Weitergabe davon. Darüber, ob und in welchem Ausmaß Eltern es ihren Kindern schulden, offen über die eigene Familiengeschichte mit all ihren Problemen zu reden, auch deshalb, damit sich destruktive Muster vielleicht nicht so leicht völlig unerkannt weitergeben und fortsetzen können.
"Die Nacht der Bärin" spielt auf zwei Zeitebenen. Auf der einen erleben wir die 26-jährige Jule in der heutigen Zeit. Jule ist in einem liebevollen Elternhaus aufgewachsen, Vater und Mutter führen eine harmonische Beziehung und auch sie hat als Kind bei ihnen Geborgenheit erlebt und kann auch als Erwachsene bei Schwierigkeiten jederzeit ins Elternhaus zurückkehren und dort Schutz und Unterstützung bekommen. Über ihre eigene Kindheit und Vergangenheit hat die Mutter aber nie viel erzählt, auch hat Jule weder Großeltern mütterlicherseits noch sonstige Verwandte von der Seite ihrer Mutter jemals kennen gelernt. Von der Oma mütterlicherseits weiß sie nur durch deren Briefe und Postkarten, sie hat sie nie getroffen.
Jule ist seit drei Jahren in einer Beziehung mit Jasper und dachte bis kurzem, selbst ebenfalls in einer guten Beziehung zu sein. Bis letztlich ein Streit zwischen Jasper und ihr völlig eskalierte und Jasper körperliche Gewalt gegen sie anwandte, in einem Ausmaß, dass Jule noch Tage danach Schmerzen verspürt. Danach ist Jule zu ihren Eltern geflüchtet und seitdem bombardiert Jasper sie mit Kurznachrichten und Anrufen und versucht, sie zu überzeugen, ihm noch eine Chance zu geben, da es ja nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen sei und ihm so leid tue. Jule weiß nicht, was sie tun soll... auf der einen Seite sind da die Erinnerungen an drei Jahre weitgehend schöne Beziehung, soll sie die wegwerfen? Auf der anderen Seite völlig überraschende heftige körperliche Gewalt gegen sie.
Jule befindet sich also bei ihren Eltern, als die Mutter, Anna, auf einmal einen Anruf erhält, dass ihre eigene Mutter, Jules Oma, die diese nie kennen gelernt hat, verstorben sei. Anna wirkt völlig verstört und Jule wird klar, dass es hier so einiges an Familiengeschichte zu geben scheint, von der sie nichts weiß. Sie überredet die Mutter, mit ihr gemeinsam zum Haus der verstorbenen Oma zu fahren und hofft auf Antworten.
Das ist der Beginn des ersten Erzählstranges. Im zweiten Erzählstrang, vor über 30 Jahren, erleben wir die Kindheit von Jules Mutter Anna und deren Schwester Maja mit. Diese Kindheit ist von heftiger familiärer Gewalt geprägt, der Vater verprügelt regelmäßig sowohl seine Frau als auch die beiden Töchter, jedes kleinste Vergehen wird mit drakonischen Maßnahmen vergolten. Besonders Anna, die ältere der beiden Mädchen, eine starke Persönlichkeit, die sich nicht brechen lassen will, trifft es besonders heftig. Und die Mutter sitzt daneben und schaut zu, nie schützt sie ihre Töchter. Nur die Verbindung zur Natur, zum Wald und zum See, und ihre innige Schwesternbeziehung mit einer gemeinsamen Fantasiewelt geben den Mädchen ein bisschen Halt, erstmal zumindest.
Ich habe dieses Buch atemlos gelesen. Es ist unglaublich gut geschrieben, man merkt, dass die Autorin ihr Handwerk versteht, sowohl, was den literarischen Aspekt und die Handlungs- und Figurenentwicklung angeht, als auch so authentisch, wie sie das Thema psychologisch angeht. Hier schreibt eine, die weiß und nachfühlen kann, wie es sich anfühlt, Opfer, Täter oder Zeuge familiärer Gewalt zu sein. Eine, die genau weiß, wie sich diese Dynamik schrittweise verstärkt und die Opfer immer mehr entmächtigt, sodass sie sich am Ende in einer sehr hilflos erscheinenden Situation befinden. Wie perfide die Täter dabei nicht nur die körperliche Integrität, sondern auch auf der psychischen Ebene den Selbstwert der Opfer völlig zerstören - bezeichnenderweise beginnen die Kapitel oft mit Aussagen des Täters wie "Deine bescheuerten Freundinnen haben in diesem Haus nichts zu suchen" oder "Wenn du mich lieben würdest, müsste ich dir nicht ständig alles sagen".
Es ist kein "schönes" Buch, dafür ist das Thema zu heftig, aber es ist ein sehr gutes Buch.
Absolute Leseempfehlung für alle, die nicht nur ein spannendes Buch lesen möchten, sondern vor allem auch bereit sind, sich tiefgehend und authentisch mit dem Thema familiäre Gewalt, Traumatisierung und transgenerationale Weitergabe von familiären Mustern zu beschäftigen.
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WARNUNG: PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE GEWALT SIND THEMA!
Okay! Das war heftig! Ich habe den Atem angehalten. An vielen Stellen war ich schockiert und erschüttert. Ich wollte das Buch abbrechen, und konnte nicht - musste es einfach weiter hören! Dieses Cover lässt eine nette …
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WARNUNG: PSYCHISCHE UND KÖRPERLICHE GEWALT SIND THEMA!
Okay! Das war heftig! Ich habe den Atem angehalten. An vielen Stellen war ich schockiert und erschüttert. Ich wollte das Buch abbrechen, und konnte nicht - musste es einfach weiter hören! Dieses Cover lässt eine nette Geschichte vermuten, lasst euch gesagt sein, dem ist nicht so!
Inhalt
Wir lesen dieses Buch in zwei Zeitsträngen: Jule flieht nach einem Streit mit Freund zu ihren Eltern. Als dann noch die Nachricht vom Tod der Großmutter kommt, passiert das, was Jule sich wünschte: sie ist abgelenkt von der eigentlichen Thematik. Die Entscheidung ob die Beziehung weiterhin bestand hat, wird vorerst verdrängt. Mutter und Tochter fahren ins Haus der Großmutter, Jules Mutter erzählt von ihrer Kindheit.
Der zweite Strang des Buches ist aus der Sicht der jungen Großmutter, Anna, geschrieben. Wir erfahren von psychischer und körperlicher Gewalt in der Familie (vom Vater ausgehend) und wie die beiden Schwestern (Anna und Maja) dies ausgehalten haben und sich später aus den Augen verloren. An dieser Stelle würde ich gern stoppen - und sagen: man MUSS es einfach gelesen haben!
Eindruck und Fazit
Dieses Buch hat mir alles abverlangt. Dieses Buch ist ziemlich beeindruckend - emotional und tiefgründig. Es ist authentisch und ehrlich. Es ist schockierend und laut. An einigen Stellen leise und ängstlich. Mir fallen noch hunderte Begriffe ein: Fazit: Es ist der Knaller! Danke für dieses Buch! Es wird für immer eines meiner Highlights bleiben!
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Das Cover finde ich wunderschön gestaltet, es wirkt wie ein Gemälde, die Vase mit den Blumen und der Hintergrund, es harmoniert wirklich alles. Der Titel hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und die Haptik des Hardcover ist sehr ansprechend.
Jule ist 26 Jahre alt und lebt mit …
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Das Cover finde ich wunderschön gestaltet, es wirkt wie ein Gemälde, die Vase mit den Blumen und der Hintergrund, es harmoniert wirklich alles. Der Titel hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und die Haptik des Hardcover ist sehr ansprechend.
Jule ist 26 Jahre alt und lebt mit ihrem Freund zusammen. Nach einem sehr heftigen Streit flieht sie aus der gemeinsamen Wohnung und geht zu ihren Eltern, um dort zur Ruhe zu kommen und nachzudenken. Der Tod der Großmutter gibt Jule Anlass gemeinsam das Haus ihrer Großmutter am Waldrand durchzusehen. Dabei erfährt Jule von der grausamen Kindheit ihrer Mutter, wie konnte das alles unter Verschluss gehalten werden? Wie kann man mit so einer Vergangenheit leben? Die Geschichte wird in zwei Ebenen erzählt von Jule und ihrer Mutter Anna. Beide haben häusliche Gewalt erfahren.
Dieses Buch hat mich von der erste Seite an gepackt, die Autorin Kira Mohn hat es geschafft eine so emotionale Geschichte zu erschaffen, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Anna und Jule waren sehr individuelle Charaktere. Die Sicht der bedien fand ich erschrecken, gefühlvoll und sensibel. Das Thema Gewalt wurde treffend und authentisch besprochen und angesprochen. Besonders das Nachwort der Autorin hat mir gefallen. Ein wirklich intensives Buch, ich empfehle es auf jeden Fall weiter.
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"Ich wollte das alles nicht."
Wie oft muss jemandem die Hand ausrutschen, bis es kein Ausrutscher mehr war? Wann ist genug wirklich genug?
Die Geschichte von Jules Familie wird abwechselnd aus Jules Perspektive in der Gegenwart und der ihrer Mutter in der Vergangenheit erzählt. …
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"Ich wollte das alles nicht."
Wie oft muss jemandem die Hand ausrutschen, bis es kein Ausrutscher mehr war? Wann ist genug wirklich genug?
Die Geschichte von Jules Familie wird abwechselnd aus Jules Perspektive in der Gegenwart und der ihrer Mutter in der Vergangenheit erzählt. Durch viele Parallelen ergibt sich so eine interessante Erzähldynamik - und doch herrschen total andere Atmosphären.
Die Vergangenheit ist unglaublich bedrückend, man kann kaum atmen, über allem thront der tyrannische Vater, lediglich während der Ausflüge in den Wald kann man als Leser Luft holen. Dazu im Kontrast steht Jule, die wie selbstverständlich zunächst bei der Entdeckung ihrer Familiengeschichte nur positive Gedanken hat und so gar nichts ahnt.
Auch die Zitate am Kapitelbeginn tragen dazu bei, dass man sich immer unwohler fühlt - Kleinigkeiten mit großer Wirkung. In dem Sinne ist dieses Buch keine nette Unterhaltung für zwischendurch, dafür aber ein umso wichtigeres Buch, das hoffentlich auch Betroffene wachrüttelt und ihnen Hoffnung schenkt.
Ähnlich wie ihm echten Leben wird hier nämlich aufgezeigt, dass es nicht bei "Kleinigkeiten" bleibt, sondern immer weiter eskalieren kann. Als Leser rätselt man die ganze Zeit mit Jule darüber, was damals passiert ist, während man sich im nächsten Kapitel davor fürchtet, was der Vater macht. Auch wenn man vielleicht einiges weiß oder erahnen kann, gibt es immer wieder Überraschungen und der Verlauf bleibt unvorhersehbar.
Manche Charaktere hasst man ohne Frage, andere sind wahre Schätze, doch manche sind bewusst sehr "grau" - voller Fehler und doch auch Opfer. Diese letzte Portion Menschlichkeit und moralische Schuldfrage runden die Geschichte perfekt ab und sorgen dafür, dass es wirklich komplett authentisch erscheint.
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Die Nacht der Bärin, Roman von Kira Mohn, HarperCollins eBook
Gewalt innerhalb der Familie
Jule ist entsetzt, bei einem Streit mit ihrem Freund, ist er ausgerastet und hat sie angegriffen. Nun verstört, ist sie auf dem Weg zu ihren Eltern, dort will sie in Ruhe überlegen, wie es …
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Die Nacht der Bärin, Roman von Kira Mohn, HarperCollins eBook
Gewalt innerhalb der Familie
Jule ist entsetzt, bei einem Streit mit ihrem Freund, ist er ausgerastet und hat sie angegriffen. Nun verstört, ist sie auf dem Weg zu ihren Eltern, dort will sie in Ruhe überlegen, wie es weitergehen soll. Hier erfährt sie, dass ihre Großmutter, die sie nie kennenlernte, gestorben ist. Zusammen mit ihrer Mutter fährt sie in das Haus ihrer Oma, um auszuräumen, dort stößt sie auf Hinweise auf ein schreckliches Familiengeheimnis, welches ihre Mutter stets von ihr geheim gehalten hatte.
Zuerst eine deutliche Triggerwarnung im Buch geht es um Beschreibungen von Gewalt in Beziehungen und in der Familie. Auch mich hat das Buch extrem aufgewühlt, wenn man in einer liebevollen Familie aufwachsen durfte, ist die Beschreibung eines Vaters, der Mutter und Kinder misshandelt und terrorisiert unbegreiflich. Für Betroffene vermutlich unerträglich.
Das Buch besteht aus 19 aufwühlenden, atmosphärisch sehr dichten Kapiteln, voller Spannung, die sich immer weiter steigert. Die einzelnen Kapitel wechseln sich ab, zum einen die Schilderung was damals im Haus, in der Familie geschah, diese im auktorialen Stil. Die Beschreibung in der Gegenwart ist aus der Sicht der Protagonistin Jule in der Ich-Form, genau dieser Wechsel war es der den Lesefluss gesteigert hat, ich konnte einfach nicht aufhören und hab das Buch in einem Rutsch gelesen.
Ganz besonders betroffen gemacht haben mich die Zitate zwischen den Kapiteln, einzelne Sätze die bei häuslicher Gewalt als bedrohliche Aussagen verwendet werden z.B. „Du tust, was ich dir sage“ „Du treibst mich doch dazu“ oder „Habe ich dir das erlaubt“. Da haben sich bei mir regelrecht die Haare aufgestellt. Gedanken sind kursiv gedruckt und damit deutlich gemacht.
Anfangs habe ich den Erzählstrang in der Gegenwart fesselnder gefunden. Aktuell, was zwischen Jule und Jasper vorgefallen ist und wie es weitergeht, doch immer mehr und zusehend schlimmer wurden die Kapitel aus der Vergangenheit, eine Weile hat es gedauert bis ich die beiden Erzählstränge miteinander in Verbindung bringen konnte. Auch die Erzählung an sich, die Beschreibungen der Erlebnisse im Wald, waren sehr flüssig und stimmungsvoll und bildmalerisch zu lesen. Die Gewalttaten sind angedeutet, zum Glück kaum bildhaft angeführt.
Die Geschichte erscheint zwar anfangs etwas wirr klärt sich aber zusehends, doch die große Frage die über allem schwebt und übrigbleibt: Was genau ist damals passiert? Und Warum spricht Jules Mama darüber mit keinem Wort. Warum hat Jule keinem Kontakt mehr, weder zu Mutter noch zur Schwester? Was hat zur Entfremdung der Schwestern geführt? Leider sind genau diese Fragen mir eigentlich kaum befriedigend beantwortet worden. Überhaupt fand ich Jules Mutter eine komische Figur im Buch, zu keiner Zeit hab ich ihre Handlungen verstanden, konnte ihre Beweggründe nicht nachvollziehen, im Erwachsenenalter und auch zum Teil als Jugendliche nicht.
Da waren etliche sympathische Charaktere im Buch, Jules Vater z.B. Auch Jule selbst, ihre Entwicklung und ihr unerschütterliches Bedürfnis auf Klärung des Geschehens fand ich nachvollziehbar. Mir selbst ist es unbegreiflich, dass man erst am Todestag der Großmutter hinterfragt, warum es keinen Kontakt gab, noch nicht einmal von einer Tante wusste Jule bis dahin Bescheid.
Insgesamt eine berührende Story, die mich über die Lektüre hinaus beschäftigt, beklemmend und mysteriös. Nicht in allen Punkten nachvollziehbar für mich. Wer sich einmal eine andere Seite von Kira Mohn erlesen möchte sollte zugreifen, von mir 3,5 also 4 Sterne.
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