Dennis Kornblum
Broschiertes Buch
Die goldene Ananas
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Der junge Elias lebt seit fünfeinhalb Jahren in Wohnheimen für gemeindenahe Psychiatrie. Er hat die Diagnose Asperger-Syndrom und steht jeglichen Veränderungen ängstlich und grundsätzlich ablehnend gegenüber. Daher erfüllt es ihn eher mit Widerwillen, dass er nun in eine eigene Wohnung ziehen soll, in das Dachgeschoss eines Fünfparteienhauses. Hier geht es ihm anfänglich nur darum, möglichst seine Ruhe zu haben und seinen streng strukturierten Tagesablauf einzuhalten, der aus einer sechsstündigen E-Gitarren-Einheit, dem Konsum von Death-Metal-Alben, dem Schauen von Filmen und genau ...
Der junge Elias lebt seit fünfeinhalb Jahren in Wohnheimen für gemeindenahe Psychiatrie. Er hat die Diagnose Asperger-Syndrom und steht jeglichen Veränderungen ängstlich und grundsätzlich ablehnend gegenüber. Daher erfüllt es ihn eher mit Widerwillen, dass er nun in eine eigene Wohnung ziehen soll, in das Dachgeschoss eines Fünfparteienhauses. Hier geht es ihm anfänglich nur darum, möglichst seine Ruhe zu haben und seinen streng strukturierten Tagesablauf einzuhalten, der aus einer sechsstündigen E-Gitarren-Einheit, dem Konsum von Death-Metal-Alben, dem Schauen von Filmen und genau getimten Mahlzeiten und Zigarettenpausen besteht. Nach und nach werden jedoch die übrigen Hausbewohner auf ihn aufmerksam, und er kommt immer mehr in sozialen Kontakt, vor allem zu dem extrovertierten Endfünfziger Willi. Und plötzlich steht er vor ganz neuen Herausforderungen - Soll er es wagen, einer richtigen Band vorzuspielen? Die hübsche Kellnerin vom Café Auberge nach einer Verabredung zu fragen? Vielleicht hat Willi ja recht mit der "goldenen Ananas"...
Dennis Kornblum, geboren am 03. November 1980 in Frechen, studierte ein paar Semester Psychologie, bevor er 2005 aufgrund depressiver Verstimmung in die Uni-Klinik in Bonn kam, kurz darauf in ein Übergangswohnheim für psychisch Kranke. Mit der Diagnose Asperger-Syndrom im Jahr 2007 wurden in ihm selber und in seiner Familie die Weichen für ein besseres Verständnis seiner Probleme im Alltag gestellt. Dennoch kam er im selben Jahr in ein Langzeitwohnheim, in dem er fast neun Jahre blieb. Im März 2016 zog er in eine eigene Wohnung in Bonn-Bad Godesberg. Nachdem er sich bis zu seinem 22. Lebensjahr intensiv mit Literatur und dem eigenen Schreiben beschäftigt hatte, folgte eine lange Zeit, die von gänzlich anderen Spezialinteressen dominiert war. Im Frühjahr 2019 besann er sich schließlich wieder auf seine schriftstellerischen Wurzeln zurück und begann mit der Arbeit an dem Roman "Die goldene Ananas", der am 9.12.2020 bei Tredition erschien und in dem er seine Schwierigkeiten im sozialen Kontakt und seiner praktischen Lebensführung literarisch verarbeitete. "Martin Hais - Generation Z" ist sein zweiter Roman. Auch hier übernimmt wieder ein Asperger-Autist die Rolle des Protagonisten, und es werden einige Einblicke in eine autistische Lebens- und Denkweise gegeben, diesmal eingebettet in eine Kriminal- bzw. Thriller-Handlung.
Produktdetails
- Verlag: tredition
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 580
- Erscheinungstermin: 8. Dezember 2020
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 148mm x 40mm
- Gewicht: 827g
- ISBN-13: 9783347122109
- ISBN-10: 3347122100
- Artikelnr.: 60722185
Herstellerkennzeichnung
tredition GmbH
Heinz-Beusen-Stieg 5
22926 Ahrensburg
support@tredition.com
Eine einfühlsame, positive Geschichte
„Als er dieses Thema gedanklich einigermaßen zu seiner vorläufigen Zufriedenheit abgehakt hatte, schweiften seine Gedanken noch einmal zu dem, was Willi über die goldene Ananas gesagt hatte, eine ziemlich merkwürdige Metapher, …
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Eine einfühlsame, positive Geschichte
„Als er dieses Thema gedanklich einigermaßen zu seiner vorläufigen Zufriedenheit abgehakt hatte, schweiften seine Gedanken noch einmal zu dem, was Willi über die goldene Ananas gesagt hatte, eine ziemlich merkwürdige Metapher, die Elias zuvor noch niemals gehört hatte.“ (Zitat Pos. 1647)
Inhalt
Elias ist sechsundzwanzig Jahre alt, spielt Gitarre und kennt sich mit allen Varianten der Musikrichtung Death Metal aus. Seine bisherigen Umzüge führten ihn vom Elternhaus in ein Übergangs-Wohnheim, ein weiteres Wohnheim und jetzt bezieht er seine erste eigene Wohnung in einem Mehrparteienhaus. Einerseits freut er sich darauf, andererseits hat er Sorge, dass vielleicht sein genauer Tagesablauf gestört wird. Doch rasch lernt er die anderen Bewohner des Hauses kennen. Sie akzeptieren seine Eigenheiten, aber ermuntern ihn zu weiteren Schritten. Besonders der ältere Schreiner Willi kümmert sich um ihn. Im Juni ist er eingezogen und als es Herbst wird, ist er überrascht, was sich in einem halben Jahr alles verändert hat, nicht nur in seinem Leben.
Thema und Genre
In diesem Entwicklungsroman mit autobiografischem Hintergrund geht es um Ereignisse, die das Leben des Hauptprotagonisten, ein junger Mann mit Asperger-Syndrom, entscheidend prägen.
Charaktere
Elias ist ein guter und sehr genauer Beobachter, nicht nur seine persönlichen Eindrücke betreffend, einfühlsam blickt er auch hinter die gesellschaftliche Fassade seiner Mitmenschen und erkennt ihre Probleme. Sein Tagesablauf ist genau eingeteilt und täglich gleich. Abweichungen sind für ihn sehr unangenehm und machen ihn nervös.
Handlung und Schreibstil
Durch den autobiografischen Hintergrund der Geschichte, geschrieben in der personalen Erzählform mit Elias im Mittelpunkt, erhält man beim Lesen sehr interessante und wichtige Einblicke in das Leben von Menschen mit dem Asperger-Syndrom, die damit verbundenen Ängste, Zwänge und Unsicherheiten. Die Ereignisse während dieser Monate erklären nachvollziehbar wesentlich mehr, als jeder medizinische Bericht. Die absolute Ehrlichkeit macht Elias sympathisch und die Frage, ob es ihm gelingen wird, sich neuen Herausforderungen zu stellen, sorgt für Spannung.
Fazit
Eine Geschichte über die unterschiedlichen Bewohner eines Wohnhauses und eine Katze, in deren Mittelpunkt der neu eingezogene Mieter Elias steht, ein junger Mann, dessen Tage nach einem strengen Muster und immer gleich ablaufen müssen, damit er sich wohl fühlt. Bis er beginnt, sich selbst Ausnahmen aus der täglichen Routine zu erlauben und sein Einsatz nicht mehr nur für die goldenen Ananas ist. Ein eindrücklicher, überaus positiver Roman.
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"Die goldene Ananas" von Dennis Kornblum ist ein sehr besonderes Buch.
Als Leser begleitet man den am Asperger-Syndrom leidenden, 26-jährigen Elias Bach bei seinem Umzug aus einem betreuten Wohnheim in seine erste eigene Wohnung in den Taubenweg, in ein schickes Villenviertel.
Elias …
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"Die goldene Ananas" von Dennis Kornblum ist ein sehr besonderes Buch.
Als Leser begleitet man den am Asperger-Syndrom leidenden, 26-jährigen Elias Bach bei seinem Umzug aus einem betreuten Wohnheim in seine erste eigene Wohnung in den Taubenweg, in ein schickes Villenviertel.
Elias beschreibt seine Erkrankung im Buch recht gut und leicht verständlich. Er erklärt den Menschen, denen er begegnet, dass es sich dabei quasi um eine leichte Art von Autismus handelt, die ihn grade in Bezug auf soziale Kontakte sehr einschränkt. Der Umgang mit anderen Menschen stellt für ihn eine ganz besondere Herausforderung dar.
Auch sein Tagesablauf ist sehr genau und streng durchgeplant und er kann davon im Prinzip nicht abweichen.
Nur in kleinen Ausnahmefällen kann er zum Beispiel seine Zigarettenpause auch mal ein Stück weit nach hinten verschieben und rechnet sich dann die Zeit auf einem fiktiven Zeitkonto gut.
Mit dem Umzug in den Taubenweg wird es für Elias jedoch nicht mehr ganz so leicht sich an seinen Plan zu halten. Nach und nach lernt er seine Nachbarn kennen, die dann gerne auch mal auf einen Spontanbesuch vorbeikommen oder etwas mit ihm unternehmen wollen. Natürlich sind sie allesamt neugierig und möchten Elias gerne besser kennenlernen.
Mir hat es wahnsinnig gut gefallen, dass sich Elias nach und nach öffnet und sich tatsächlich auch ein wenig auf die neue Situation einlässt. Ich fand es sehr interessant, wie er es meistert mit den anderen Bewohnern umzugehen und letztendlich sogar aktiv zu einer Verbesserung der Bewohnergemeinschaft beiträgt.
Mein Fazit:
Für mich ist dieses Buch ein ganz besonderes Buch.
Ich habe Elias auf seinem Weg sehr gerne begleitet und mich über seine Entwicklung gefreut.
Auch für Nicht-Psychologen wird im Laufe des Buches Elias Diagnose sehr klar und verständlich.
Elias erklärt den Bewohnern aus dem Taubenweg nach und nach worum es geht und so kann man auch als Leser
und Laie seine Schwierigkeiten ganz genau nachvollziehen. Ich finde man merkt auch recht gut, dass Dennis Kornblum ganz genau weiß wovon er da spricht. Ich denke, dass das auch ganz genau die Besonderheit dieses Buches ausmacht.
Mein Daumen geht ganz klar nach oben und ich gebe 5 gute Sternchen
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Gebundenes Buch
Zu jeder Zigarette eine halbe Tasse Kaffee und sechs Stunden Gitarrenübung am Tag...
... so sieht die Routine von Elias aus, dazu bestimmte Bands, die er hört, Entspannungszeiten in denen er seinen Tag Revue passieren lässt - aber bitte keine Abweichungen von der Routine. Elias ist …
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Zu jeder Zigarette eine halbe Tasse Kaffee und sechs Stunden Gitarrenübung am Tag...
... so sieht die Routine von Elias aus, dazu bestimmte Bands, die er hört, Entspannungszeiten in denen er seinen Tag Revue passieren lässt - aber bitte keine Abweichungen von der Routine. Elias ist Mitte 20 und zieht nach dem Leben in einem Wohnheim für psychisch Kranke erstmals in eine eigene Wohnung. Im Wohnheim hat er gelebt, da er die Diagnose Asperger-Syndrom hat - eine "leichte" Form von Autismus, die ihn im Alltagsleben stark einschränkt. Denn neue Dinge verunsichern ihn sehr, zwischenmenschliche Beziehungen überfordern ihn häufig, menschliche Interaktionen verwirren ihn.
Nun lebt er aber in einer Wohnung und kann es nicht vermeiden, mit neuen Einflüssen konfrontiert zu werden. Da sind die anderen Bewohner*innen des Hauses, zu denen er nach und nach Kontakt knüpft. Mit einem von ihnen, Willi, geht er fortan fast wöchentlich in ein kleines französisches Bistro und begegnet dort zu allem Überfluss auch noch einer jungen Frau, die sein Interesse weckt.
Auf knapp 600 Seiten, die sich sehr flüssig und angenehm lesen lassen, begleiten die Leser*innen Elias durch seinen Alltag, der sich immer mehr verändert. Die Kontakte zu den anderen Bewohner*innen brechen seine feste Struktur auf und zwingen ihn, sich umzustellen. Der Titel referenziert darauf, dass Elias seit 9 Jahren stundenlang Gitarrespielen übt und technisch mittlerweile ausnehmend gut ist, aber aufgrund seiner Diagnose nur für sich selbst in seinem Zimmer spielt, für die "goldene Ananas", den Preis, der ihm überhaupt nichts bringt. Im Kontakt mit den anderen Charakteren lernt Elias und verändert sich. Besonders mochte ich die kleine Mara, auf die er aufpasst, obwohl er Kinder eigentlich gar nicht mag, aber auch die anderen Charaktere sind interessant. Lediglich eine Person empfand ich als etwas klischeehaft negativ gezeichnet, hier kommentieren aber die anderen Hausbewohner selbst, dass es Gründe gibt, warum sie so egozentrisch ist. In manch anderem Buch hätte ich die teilweise Oberflächlichkeit, mit der Frauen beschrieben werden, eventuell stärker kritisiert. Hier passt es aber, weil der Charakter darüber erstens selbst sehr reflektiert und es andererseits auch zeigt, wie seine Unsicherheit dazu führt, dass er stark die Unterstützung oder Einschätzung seiner Peer Group benötigt und es ihn eben auch beeinflusst, wenn diese Peer Group aus Männern besteht, die teilweise ziemlich pauschalisieren. Umso mehr mochte ich dann aber wieder die Momente, in denen auch die Pauschalisierungen wieder kritisiert wurden.
Insgesamt hat mich das Buch sehr beeindruckt und die Charaktere fehlen mir nach Abschluss der Geschichte. Es liefert einen sehr spannenden und meiner Empfindung nach authentischen Einblick in das Leben mit dem Asperger-Syndrom, ohne dabei zu verallgemeinern. Ich habe viel gelernt, gelacht und mitgefiebert, ob Elias es schafft, den Alltag zu meistern. Und dabei finde ich es gelungen, dass keine Veränderung geschildert wird, die viele Menschen ohne diese Diagnose ebenfalls als außerordentlich groß empfinden würden, sondern dass der Fokus gerade auf relativ "kleinen" Umstellungen liegt - einem Umzug, dem Knüpfen von Kontakten etc. Denn gerade hier wird deutlich, dass das, was als relativ normaler Alltag empfunden werden kann, eben nicht für alle so normal und bezwingbar erscheint.
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eBook, ePUB
*Meine Meinung*
„Die goldene Ananas“ ist das Erstlingswerk von Dennis Kornblum, welches im Dezember 2020 veröffentlicht wurde.
Im Buch begleiten wir Elias Bach, der gerade dabei ist umzuziehen - von einem Wohnheim für psychisch Erkrankte in eine eigene Wohnung. Dieser …
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*Meine Meinung*
„Die goldene Ananas“ ist das Erstlingswerk von Dennis Kornblum, welches im Dezember 2020 veröffentlicht wurde.
Im Buch begleiten wir Elias Bach, der gerade dabei ist umzuziehen - von einem Wohnheim für psychisch Erkrankte in eine eigene Wohnung. Dieser Schritt stellt für Elias einen gewaltigen Schritt dar, denn er hat das Asperger Syndrom, was unter anderem dazu führt, dass er sich mit Veränderungen und Ausbrüchen aus dem Gewohnten äußerst schwer tut. Auch soziale Kontakte stellen für Elias eine Herausforderung dar, was uns durch seine Handlungen und Gedankengänge im Buch immer wieder eindrücklich geschildert wird.
Auch wenn ich beruflich eher mit Frühkindlichem Autismus zu tun habe, fand ich den Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Menschen mit Asperger Syndrom unglaublich spannend und auch lehrreich. Der Autor bezeichnet in seinem Roman das Asperger-Syndrom als "Autismus-light“, was mir eine ungefähre Vorstellung davon geben konnte - oder zumindest eine vage Idee dessen - was so manches Mal in Kindern mit frühkindlichem Autismus vorgeht. Gerade weil Dennis Kornblum im Jahre 2007 selbst die Diagnose Asperger-Syndrom bekam, kann wohl niemand besser als er beschreiben, wie man die Welt als Mensch mit Asperger-Syndrom sieht.
Doch nicht nur deshalb fesselte mich das Buch, sondern auch wegen des besonderen Schreibstils. Der Autor beschreibt vieles sehr detailliert, was einem als Leser einen hervorragenden Einblick in die verschiedensten Gebiete liefert - sei es das Gitarrenspiel oder Elias’ Kaffe-/Rauchpausen inkl. seines Lüftverhaltens. Dies empfand ich als sehr angenehm, gerade weil es wenig ausschmückend, vielmehr einfach sachlich nüchtern beschrieben wurde.
Gerade Elias’ Problematik bezüglich der zwischenmenschlichen Interaktion und seine Veränderung innerhalb des Romanes gefiel mir unglaublich gut. Jedes Mal, wenn er sich zu etwas neuem motivieren wollte, fieberte ich mit und überlegte außerdem, welchen Ratschlag ich ihm geben würde, wenn auch ich mit ihm in einem Haus wohnen würde.
Toll fand ich, wie viel Kontakt Elias nach und nach nicht nur zu seinen Hausmitbewohnern hat, sondern auch zu Nachbar Willis Sohn Tobi und Willis Kumpel Mike, außerdem, wie er immer mehr aus sich herausgeht und versucht, aus seinen Gewohnheiten auszubrechen.
„Die goldene Ananas“ ist ein wirklich tolles Buch, welches mich mit seinen Charakteren begeisterte - ich mochte nicht nur Elias, Willi und Betti sehr, sondern hätte auch gerne Sandrine und Konstantin noch etwas besser kennengelernt. Auch die Entwicklung die Elias durchmacht (und vermutlich auf selbstgemachten Erfahrungen des Autors beruhen?) machte mich stellenweise wirklich etwas stolz - auch wenn ich Elias nur auf dem Papier „kennengelernt“ habe. Der Schreibstil ist anders als gewohntes, aber ebenfalls sehr angenehm zu lesen und so flogen die über 500 Seiten Lektüre nur so dahin.
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eBook, ePUB
In meinem Bekanntenkreis habe ich einen Jungen mit dem Asperger-Syndrom, der zugleich auch ein guter Freund von meinem Sohn ist. So kam ich das erste Mal mit der Diagnose Asperger in Berührung. Deswegen war es interessant, mal eine Geschichte eines von Asperger betroffenen Autoren über …
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In meinem Bekanntenkreis habe ich einen Jungen mit dem Asperger-Syndrom, der zugleich auch ein guter Freund von meinem Sohn ist. So kam ich das erste Mal mit der Diagnose Asperger in Berührung. Deswegen war es interessant, mal eine Geschichte eines von Asperger betroffenen Autoren über einen mit Asperger lebenden jungen Mann zu lesen. Im Laufe der Geschichte habe ich sehr viele Parallele zu dem Jungen aus dem Bekanntenkreis ziehen können, was mich die Geschichte auch mit anderen Augen lesen ließ.
Aber der Reihe nach. Zu Anfang hatte ich noch gedacht, dass ich das Buch wahrscheinlich abbrechen müsste, da mir der Schreibstil überhaupt nicht zugesagt hat. Doch hat mich irgendwas an der Geschichte gehalten, was mir auch erst gegen Ende richtig klar wurde.
Wir begegnen Elias, einem 26 Jahre jungen Mann, der gerade aus seinem Wohnheim in die erste eigene Dachgeschosswohnung zieht. Seine Interessen: Death Metal. Puh. Für mich eine sehr harte Nuss, da ich dieser Musikrichtung mal so gar nichts abgewinnen kann. Aber ich musste es ja nicht hören, nur darüber lesen.
Elias ist begeisterter E-Gitarren-Spieler, am liebsten natürlich spielt er Death Metal und hat sich in jahrelanger Übung (6 Stunden am Tag) alles selbst beigebracht. Respekt, sage ich da nur.
Doch als Elias in seine Wohnung zieht, muss er bald von seinen üblichen Gewohnheiten ablassen. Denn er beginnt eine neue Gewohnheit zu entwickeln: das Schließen von Freundschaften. Schnell baut er eben diese zu Willi auf, der - alleine lebend - Elias mit etlichen Ratschlägen zur Seite steht. Nach und nach kommen die anderen Bewohner des Hauses dazu und schon bald merkt Elias, dass es wichtigeres gibt, als stur seinen Tagesplan durchzuziehen.
Willi ist es auch, der Elias mit ins Café Auberge nimmt. Dort trifft Elias auf Sandrine. Und bald merkt er, dass er diese näher kennenlernen möchte. Aber in seinem Tempo. Denn er muss sich erst einmal mit dem Gedanken anfreunden, Sandrine überhaupt anzusprechen. Schwer für ihn, da ihm das Asperger-Syndrom ja doch im Weg steht.
Die Geschichte ist ein Finden zu sich selbst. Am Anfang merkt man deutlich, wie sehr Elias seinen Tagesplan beibehalten möchte, erst im Laufe der Geschichte fühlt er, dass es auch anders geht, dass man Spontanität zulassen kann und nicht stur an dem Gewohnten festhält. Auch wenn Elias sich oft selbst im Weg steht, auch nicht weiß, wie er bestimmte Gefühle oder Gesagtes von Freunden deuten soll, macht er sich viele Gedanken darüber, kommt dann zum gleichen Schluss wie seine Freunde und weiß, dass er - wenn er nicht selbst das Zepter übernimmt - nicht weiterkommen kann.
Aus einem eher introvertierten jungen Mann wird innerhalb von ein paar Wochen ein mutiger, selbstbewusster Kerl, der sein Leben in die Hand nimmt und trotz - oder gerade wegen - der Diagnose Asperger gerade dagegen ankämpft, um ein normales Leben führen zu können.
Der Autor, der selbst Asperger hat, schreibt hier aus eigener Erfahrung und lässt bestimmt auch biografische Elemente miteinfließen. Dies merkt man auch am Schreibstil. Für mich zu Anfang ungewohnt und mühsam, konnte ich mich aber dann doch darauf einlassen.
Sehr oft werden Uhrzeiten erwähnt oder die Kleidung der anderen. Auch geht es um die vielen Gewohnheiten wie rauchen, Gitarre spielen, essen und Filme schauen. Dinge, die mir zwar etwas zu viel waren, aber am Ende dann doch ein Stilmittel, dass einfach zur Geschichte gepasst hat.
Ich habe insbesondere mit der kleinen Mara sehr mitgelitten und fand es am Ende sehr gut gelöst, wie es nun mit ihr wohl weitergeht. Auch Elias hat einen großen Sprung gemacht und sein Leben in die Hand genommen.
Meggies Fussnote:
Ungewöhnlich, aber informativ.
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