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»Sheng Keyi ist eine Geschichtenerzählerin, die bereit ist, Tabus zu brechen.« THE NEW YORK TIMES'Die Gebärmutter' erzählt das Schicksal der Frauen einer Familie, die während des 20. und 21. Jahrhunderts in einem Dorf in der chinesischen Provinz Hunan aufwachsen. Großmutter Qi ist in der Qing-Dynastie groß geworden. Als Mädchen hat man ihr die Füße gebunden, nun kann sie sich nur trippelnd fortbewegen. Schon in jungen Jahren verliert sie ihren Ehemann, unterdrückt fortan all ihre eigenen Bedürfnisse und wird darüber zu einer harten, kalten Frau. Ihre Tochter Wu Aixiang wird ebenf...
»Sheng Keyi ist eine Geschichtenerzählerin, die bereit ist, Tabus zu brechen.« THE NEW YORK TIMES'Die Gebärmutter' erzählt das Schicksal der Frauen einer Familie, die während des 20. und 21. Jahrhunderts in einem Dorf in der chinesischen Provinz Hunan aufwachsen. Großmutter Qi ist in der Qing-Dynastie groß geworden. Als Mädchen hat man ihr die Füße gebunden, nun kann sie sich nur trippelnd fortbewegen. Schon in jungen Jahren verliert sie ihren Ehemann, unterdrückt fortan all ihre eigenen Bedürfnisse und wird darüber zu einer harten, kalten Frau. Ihre Tochter Wu Aixiang wird ebenfalls jung Witwe und kümmert sich allein um ihren Sohn und die fünf Töchter. Zu ihrem schweren, entbehrungsreichen Leben treten gesundheitliche Probleme, deren Ursache eine nach der Geburt ihrer letzten Tochter zwangsweise eingesetzte Spirale ist. Und auch das Leben von Wu Aixiangs Töchtern wird durch die Familienpolitik der Regierung und die Frage der Fortpflanzung bestimmt. Als die Tochter des einzigen Sohnes von Wu Aixiang - die vierte Generation der Familie - ungeplant schwanger wird, diskutiert ein Familienrat, ob sie das Kind bekommen soll.Sheng Keyi schildert Gesellschaftskonflikte, ausgetragen am Körper der Frau, und erzählt vom Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung.
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SHENG KEYI wurde 1973 in der Provinz Hunan geboren und zog in den Neunzigerjahren nach Peking. Seit 2003 hat sie ein umfangreiches, auch international anerkanntes erzählerisches Werk geschaffen, das wie der Roman ¿Die Gebärmutter¿ von einem kritischen Blick auf die chinesische Gesellschaft geprägt ist. Einige ihrer Bücher sind in China verboten. FRANK MEINSHAUSEN, geboren 1965, studierte Moderne Sinologie und Germanistik in Tübingen, Nanjing und Heidelberg. Er arbeitet als Übersetzer für zeitgenössische chinesische Literatur und Sprachlehrer.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Originaltitel: Zigong
- Seitenzahl: 427
- Erscheinungstermin: 10. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 146mm x 41mm
- Gewicht: 595g
- ISBN-13: 9783832168056
- ISBN-10: 3832168052
- Artikelnr.: 75382258
Herstellerkennzeichnung
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»Sheng Keyi ist ein Star der zeitgenössischen chinesischen Literatur, vielfach ins Englische und andere Sprachen übersetzt, in Deutschland aber noch weitgehend unbekannt, was sich mit 'Die Gebärmutter' auf jeden Fall ändern dürfte.« Hannah Lühmann, WELT AM SONNTAG »Drastisch und explizit, gelegentlich moralisierend, dann wieder liebevoll und mitfühlend, mitunter fast kitschig.« Hannah Lühmann, WELT, zitiert von PERLENTAUCHER »'Die Gebärmutter' [ist] kein Buch zum Eintauchen, sondern eines, um sich darauf einzulassen. Denn die Geschichte ist irritierend fremd und spröde, was mich fasziniert hat [...] Lohnt!« Silvia Feist, EMOTION »Keyi [schreibt] [...] mit abgründigem Humor über politische Fragen« Thembi Wolf, STERN »ein Buch, das tiefe Einblicke in das Leben eines international wenig gehörten Teils der chinesischen Bevölkerung bietet - und eines, über das man trefflich diskutieren kann.« Cornelia Travnicek, DIE PRESSE »Die teils verblüffende Bildhaftigkeit in ihrer Sprache schafft einen Lesesog ab der ersten Seite.« Anna Chiara Doil, GALORE »Sheng Keyi gibt mit diesem Buch einen wütenden und dennoch feinfühligen Einblick in das China des 20. und 21. Jahrhunderts.« Marah Rikli, ANNABELLE »Sheng Keyi ist eine großartige Erzählerin [...] [G]roße Empfehlung.« Beate Foltin, WEIBERDIWAN »[...] ein augenöffnendes Erlebnis, aber keine leichte Kost!« Angela Zemanek-Hackl, BN BIBLIOTHEKSNACHRICHTEN »Empfehlenswert.« Jürg Kaiser, BUECHEGGER
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Sheng Keyi gilt als chinesischer Literatur-Star. In Deutschland allerdings ist sie noch immer ein Geheimtipp, was sich mit "Die Gebärmutter" jedoch ändern dürfte, prophezeit Rezensentin Hannah Lühmann. In diesem Buch verfolgt die regimekritische Autorin die Geschichten von sechs Geschwistern zu Zeiten der chinesischen Ein-Kind-Politik. Diesen Roman jedoch als exotische Erzählung über weit entfernte Zeiten und Orte zu lesen, wäre ein Fehler, warnt Lühmann. Die verschiedenen Formen der Zurichtung des menschlichen Körpers und insbesondere des weiblichen Körpers, die darin beschrieben werden, betreffen uns alle: Kriege, Kastrationen und Operationen, brutale Verhütungsmethoden und
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Abtreibungen. Keyi erzählt von diesen Eingriffen in den menschlichen Körper auf eine angenehm abwechslungsreiche Weise, findet die Rezensentin: Mal drastisch explizit, mal moralisierend, mal liebevoll und mitfühlend, manchmal fast kitschig. Interessant ist dabei, wie sie diese tonalen und stilistischen Wechsel taktet und so eine allgemeine Tendenz herausstellt: Meist sind es die Männer, die das Mitgefühl bekommen, während Frauen Grausamkeiten über sich ergehen lassen müssen, was als völlig normal wahrgenommen wird. Wen Beschreibungen wie die einer Hahnen-Kastration nicht abstoßen, dem sei dieses Buch unbedingt empfohlen, schließt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Das Lesen von „Die Gebärmutter“ hat mir einiges abverlangt. Sheng Keyi umreist in ihrem Roman die Rechte der Frauen, Familienpolitik und Familiengefüge, Geburtenkontrolle und Abtreibung und letztendlich die Last einer Gebärmutter in der chinesischen Gesellschaft. Sie …
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Das Lesen von „Die Gebärmutter“ hat mir einiges abverlangt. Sheng Keyi umreist in ihrem Roman die Rechte der Frauen, Familienpolitik und Familiengefüge, Geburtenkontrolle und Abtreibung und letztendlich die Last einer Gebärmutter in der chinesischen Gesellschaft. Sie beschreibt eine Familie, meist aus weiblicher Sicht, über mehrere Generationen. Dem zu folgen fiel mir nicht immer leicht. Trotz der eingängigen, angenehmen Sprache, hatte ich Probleme mit dem Auseinanderhalten der vielen Protagonist*innen, dies lag zum einen sicher an den sehr ähnlichen Namen, zum anderen auch daran, dass die einzelnen Kapitel fast in sich geschlossene Erzählungen waren, zeitlich nicht linear verlaufen sind und somit die Übersicht ein bisschen gefehlt hat.
Trotz dieser Tatsache bin ich froh den Roman zu Ende gelesen zu haben. Er gibt einen tiefen Einblick in die chinesische Gesellschaft, teilweise wirklich erschreckend. Die Rolle der Frau, auch in den jüngeren Generationen und vor allem bei der Landbevölkerung, lässt einen vermuten man befinde sich irgendwo Anfang des 19. Jahrhunderts und nicht in der Gegenwart. Es gibt viele arrangierte Ehen, eine Vielzahl von Kindern, generationenübergreifende Erziehung, aber keine so richtige Bindung zu den Eltern. Es scheint, als würden nur kleine Arbeitskräfte erschaffen um die „Familienbetriebe“ am Laufen zu halten. Verhütung ist nicht unbedingt üblich und wenn dann allein Frauensache. Ehen werden nur noch geschlossen, wenn eine Fraue bereits schwanger ist, um den Fortbestand der Familie zu sichern. Eine Frau, die keine Kinder haben will, wird misstrauisch oder mitleidig beäugt.
Alles in allem könnte man die Frauen als reine Gebärmaschinen sehen und es ist erschreckend, dass in einem sonst so fortschrittlichem Land, ein solches Denken noch Gang und Gebe ist.
Keyi zeigt auf, dass zwar ein Wandel im Gange ist, aber übt nach wie vor Kritik an der Gesellschaft. Ihre Schilderungen legen nahe, dass Kinder kriegen oder nicht kriegen, kein persönliches, sondern in China vor allem ein gesellschaftliches und politisches Thema war und immer noch ist.
Ein wirklich guter Roman und eine Empfehlung für alle, die an einem intensiven Einblick in chinesische Familirngefüge interessiert sind. Es erfordert etwas Durchhaltevermögen, aber es lohnt sich auf alle Fälle.
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„Die Gebärmutter“ von Sheng Keyi zusammenzufassen, ist gar nicht so leicht. Im Zentrum des Romans steht eine Familie. Großmutter Qi Nianci hat noch traditionell die Füße gebunden bekommen und ist das Oberhaupt der Familie, wozu Schwiegertochter Chu Anyun und ihren …
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„Die Gebärmutter“ von Sheng Keyi zusammenzufassen, ist gar nicht so leicht. Im Zentrum des Romans steht eine Familie. Großmutter Qi Nianci hat noch traditionell die Füße gebunden bekommen und ist das Oberhaupt der Familie, wozu Schwiegertochter Chu Anyun und ihren fünf Töchtern und ihr Sohn gehören. Anhand dieser Frauen entfaltet sich ein komplexes Bild über die Rolle der Frau in China und welchen Wandel es innerhalb der Generationen durchlaufen hat.
Fast alle haben geheiratet, glückliche und weniger glückliche Ehen geführt. Sie haben studiert und Geschäfte aufgebaut, den Haushalt geführt und natürlich Kinder bekommen, was fast immer von der Regierung reglementiert wurde. Sie sind alle unterschiedlich und kämpfen doch mit ähnlichen Problemen.
Genauso schwer wie den Inhalt von „Die Gebärmutter“ zusammenzufassen, ist es, das Buch zu bewerten. Ich fand es einerseits sehr interessant; diesen fokussierten Blick auf die Frau, gerade im ländlichen China, was ich so noch nicht gelesen habe. Allein die Anzahl und Komplexität der verschiedenen Lebensentwürfe ist beeindruckend. Andererseits war es verwirrend, weil die Namen der Figuren sich ähneln und für mich schwer auseinanderzuhalten waren. Auch die vielen nicht gleich erkennbaren Perspektivwechsel haben mich manchmal orientierungslos gemacht. Hinzu kommt, dass es stellenweise etwas langatmig ist und manches mehrfach erzählt wird.
Sprachlich war es grandios, die Metaphern waren messerscharf und gleichzeitig poetisch. Allerdings muss man am Ball bleiben, die durchaus schmerzhaften Themen ertragen und auch so manche Durststrecke. Wahrscheinlich ist es kein Buch für Jeden, trotzdem hat es mir gefallen und ich hoffe, dass noch weitere Bücher von Sheng Keyi übersetzt werden. Sie hat mir mal wieder verdeutlicht, dass ich öfter zu japanischen Autorinnen greifen sollte. Nur eine Frage bleibt: wieso musste ein Mann es übersetzen, auch wenn er einen guten Job gemacht hat?
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Es beginnt schon sehr plastisch mit der nüchternen Beschreibung einer Kastration eines Hahnes, weil er so schneller fett wird. Und das setzt den Tenor des Buches, denn hier wird wahnsinnig gut ein gesellschaftliches Setup besprochen. China und seine Art die Gesellschaft in einen passenden …
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Es beginnt schon sehr plastisch mit der nüchternen Beschreibung einer Kastration eines Hahnes, weil er so schneller fett wird. Und das setzt den Tenor des Buches, denn hier wird wahnsinnig gut ein gesellschaftliches Setup besprochen. China und seine Art die Gesellschaft in einen passenden Rahmen zu pressen und auf eine notwenige Größe zu reduzieren. China das nichts vom Individualismus hält und seinem Volk die Gemeinschaft als höchstes Gut anpreist.
Im Mittelpunkt die gebärfähigen Frauen, die durch und mit ihren Kindern in eine frustrierende und harte Lage kamen. Wenig Wissen um den weiblichen Körper, die moralische Härte anderer Frauen, die vor allem verurteilen und sich gegenseitig keine Stütze sind.
All das verpackt Sheng Keyi in eine Familiengeschichte, die vorrangig von den 70er Jahren bis in die 2010er Jahre spielt. Die Zeit der 1-Kind—Politik. Sheng Keyi schlägt einen weiten Bogen in diesem Familienepos, der das Ausmaß sehr gut einfängt. Zum Glück gibt es vorne im Buch einen Stammbaum, der hilft den Überblick zu behalten. Die erste Frau in dieser Geschichte ist Qi Nianci, um die Jahrhundertwende geboren. Das Leid abgebundener Füße und ein extrem traditionelles Leben haben ihr nicht viel Freude bereitet und sie zu einer harten Frau werden lassen. Sie hatte eine Tochter: Chu Anyun. Diese wiederum gebar ganze 5 Töchter und einen Sohn. Und das ist der Mittelpunkt der Geschichte, diese fünf Frauenleben. Alles sehr facettenreich und interessant aufgefächert in den chinesischen Moralvorstellungen und Gegebenheiten der damaligen Zeit reflektiert.
Mich wundert es nicht, dass Sheng Keyis Bücher in China zum Teil verboten sind. Kratzt es doch an dem Image des Global Players und legt Wunden offen. Ich habe diesen umfangreichen Roman sehr gerne gelesen und kann ihn allen empfehlen, die sich gerne mit dem gigantischen Land in Asien befassen. Aus dem Chinesischen übersetzt von Frank Meinshausen.
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!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Großmutter Qi ist in der Qing-Dynastie groß geworden. Als Mädchen hat man ihr die Füße gebunden, nun kann sie sich nur trippelnd fortbewegen. Schon in jungen Jahren verliert sie ihren Ehemann, unterdrückt fortan …
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!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Großmutter Qi ist in der Qing-Dynastie groß geworden. Als Mädchen hat man ihr die Füße gebunden, nun kann sie sich nur trippelnd fortbewegen. Schon in jungen Jahren verliert sie ihren Ehemann, unterdrückt fortan all ihre eigenen Bedürfnisse und wird darüber zu einer harten, kalten Frau. Ihre Tochter Wu Aixiang wird ebenfalls jung Witwe und kümmert sich allein um ihren Sohn und die fünf Töchter. Zu ihrem schweren, entbehrungsreichen Leben treten gesundheitliche Probleme, deren Ursache eine nach der Geburt ihrer letzten Tochter zwangsweise eingesetzte Spirale ist. Und auch das Leben von Wu Aixiangs Töchtern wird durch die Familienpolitik der Regierung und die Frage der Fortpflanzung bestimmt. Als die Tochter des einzigen Sohnes von Wu Aixiang – die vierte Generation der Familie – ungeplant schwanger wird, diskutiert ein Familienrat, ob sie das Kind bekommen soll.“
Wow! Was für ein Buch, was für eine Geschichten und was für eine kranke Welt in der wir leben. Sheng Keyi beleuchtet Gesellschhaftskonflikte in China und ganz explizit das Kinder-kriegen. China hat eine strenge Politik und ändert diese je nach Entwicklung. Ein Kind zu viel und schon wird man nicht nur abgestempelt, dass wäre ja noch das einfachste, man wird gezwungen sich gegen das Kind zu entscheiden weil der Staat es so will. Dass das Wort Demokratie und das Wort Freiheit in China eine eigene Definition hat als im Rest der Welt, wird wohl allen bekannt sein. Die Autorin geht mit diesem Thema mehr als hart ins Gericht aber wie solle man es auch sonst verpacken? Wir erlesen hier eine Art Familiengeschichte, in denen die Männer leider nicht mehr als Schutzschirm herhalten. Selbst wenn, hätten diese aber auch keinen Einfluss auf die Entwicklung der Politik aber es wäre eine Art Lastenverteilung in der Familie an sich dadurch möglich gewesen. So müssen hier die Frauen mit all den Themen allein klarkommen. Als Oberhaupt lernen wir Qi kennen. Eine kalte und empathielose Person im hohen Alter. Nur kommt niemand so auf die Welt! Diese Gefühlskälte hat einen Ursprung und den dürfen wir erlesen. Es scheint fast völlig frei unserer Vorstellungskraft was Qi alles angetan wurde. Stellt sich schnell die Frage ob sich ihr Verhalten irgendwie auf ihre Schwiegertochter projiziert hat. Das müssen Sie aber dann doch selbst erlesen! Dennoch kann ich sagen, die Zeit in der Wu Aixiang Chu lebt, ist bereits wieder anders geprägt als die ihrer Schwiegermutter! Wu Aixiang hat ihren Seelenrucksack zu tragen und sie trägt schwer daran. Denn ihre Kinder bedeuten ihr alles! Dennoch ist der Staat aus keiner Lebenssituation wegzudenken, selbst im Bett nicht. Und dann passiert das, was keiner wohl gewollt hat, ihre Enkelin wird unverhofft schwanger. Wie damit umgehen? Wie wird der Staat reagieren? Ist diese Obrigkeitshörigkeit richtig oder falsch? Wer hat die Macht über ein ungeborenes Leben zu entscheiden? Wer hat die Macht über den eigenen Körper zu entscheiden? Viele viele Fragen tauchen hier auf und die Autorin bringt alles wirklich gekonnt in dieser wahrlich emotional intensiven Geschichte unverfälscht aufs Tablett. Einerseits werden Frauen als Gebärmaschinen, als Gebärmutter im wahrsten Sinne, angesehen aber bitte nur so viele Kinder wie der Staat es will! Von Selbstbestimmung ist hier für keine Partei Platz und Raum. Diese Zustände sind wahrlich erdrückend und es tut bereits beim lesen schon weh aber wir dürfen vor solchen Gräueltaten nicht die Augen verschließen! Der Autorin ist hiermit ein wirklich mehr als bemerkenswertes Buch gelungen, in dem sie den Frauen eine besondere Stimme gibt. Diese ist stets ruhig und unparteiisch. Sie benutzt einen ruhigen Ton um diese Geschichte zu erzählen und gibt dem Leser somit genügend Raum für eigene Gedankengänge (die auch unweigerlich kommen!).
Nach der letzten Volkszählung beschloss im Mai 2021 die Kommunistische Partei, dass es aktuell den verheirateten Paaren gestattet sei bis zu drei Kinder zu bekommen - nun denken Sie sich ihren Teil bei diesen Worten. Achten Sie auf „verheiratet“ und „gestattet“ ganz besonders. Es sei für die Zukunft erlaubt, hieß es in dem damaligen Bericht der Partei. Auch hier quält das Wort „gestattet“ mehr als eindringlich bis ins Mark. Wir lesen hier also keine fiktive Geschichte sondern pure Realität. Wenn Sie mich fragen, ist das eine völlig andere und absurde Welt und Sheng Keyi hat hier größten Mut bewiesen dieses Buch zu schreiben! 5 Sterne für dieses Werk!
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Worum geht es?
Um eine chinesische Familie mit vielen Töchtern im 20. und 21. Jahrhundert. Um die Wünsche der Frauen und um das, was ihnen von außen als Wunschzustand vermittelt wird.
Worum geht es wirklich?
Eigene Entscheidungen, Kinder, Familie und Umgang mit dem …
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Worum geht es?
Um eine chinesische Familie mit vielen Töchtern im 20. und 21. Jahrhundert. Um die Wünsche der Frauen und um das, was ihnen von außen als Wunschzustand vermittelt wird.
Worum geht es wirklich?
Eigene Entscheidungen, Kinder, Familie und Umgang mit dem Alter.
Lesenswert?
Ja, war eine interessante Lektüre. Möglicherweise ungewohnt für westliche Leser*innen, da die chinesische Autorin nicht uns als Publikum anspricht. Daher kann zum Beispiel die Namensgebung verwirrend sein. Gerade solche Bücher sind aber ja interessant, weil sie nicht durch eine westliche Brille erzählen.
Die Handlung und auch die Sprache sind unaufregend und ohne großen Spannungsbogen. Eher nüchtern und sachlich wird hier geschildert, wie die Frauen mit den Ansprüchen umgehen, die die Familie und die Gesellschaft an sie haben. Oftmals werden sie auf die Mutterrolle degradiert, die man natürlich nicht zu früh einnehmen darf, aber auch nicht zu spät. Generell gibt es nur wenige Situationen, wann sich eine Frau richtig verhalten kann.
Dabei treffen mehrere Generationen aufeinander, wobei die meisten Protagonist*innen noch näher beleuchtet werden.
Sprachlich war die Lektüre interessant, an einigen Stellen überraschend derb und vulgär. Sehr interessant sind die Anmerkungen zu konkreten Übersetzungen, etwa wenn Wortspiele erläutert werden.
Durch die distanzierte Erzählung sind mir die Figuren nicht wirklich nahe gekommen und die Handlung springt auch immer wieder zwischen den Menschen hin und her. Dadurch war es eher schwierig, ihr richtig zu folgen oder eine Beziehung zu den Protagonist*innen aufzubauen.
Trotzdem war die Lektüre insgesamt bereichernd. Auch wenn uns hier vieles fremd ist hinsichtlich Geburtenkontrolle vom Staat, so ist es dennoch horizonterweiternd, wenn man lernt, mit welchem Druck Frauen in anderen Ländern aufwachsen. Und zeitgleich kann man doch recht viel auf die Situation in Europa übertragen.
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