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Der Bestseller aus Großbritannien - ausgezeichnet mit dem British Book Award 2023Steven Smith kann fast alle schlechten Dinge in seinem Leben auf Edith Twyford zurückführen. Als Kind fand er eines ihrer Bücher, bedeckt mit seltsamen Symbolen. Er zeigte es seiner Lehrerin Miss Trout, die überzeugt war, dass es den Schlüssel zu einem Code enthielt. Kurz darauf verschwand Miss Trout spurlos - und mit Smithy ging es bergab. Nun, da er nach langer Zeit aus dem Gefängnis entlassen wurde, beschließt er, dem Geheimnis von damals nachzugehen. Wurde Miss Trout ermordet? Hatte sie recht mit dem C...
Der Bestseller aus Großbritannien - ausgezeichnet mit dem British Book Award 2023
Steven Smith kann fast alle schlechten Dinge in seinem Leben auf Edith Twyford zurückführen. Als Kind fand er eines ihrer Bücher, bedeckt mit seltsamen Symbolen. Er zeigte es seiner Lehrerin Miss Trout, die überzeugt war, dass es den Schlüssel zu einem Code enthielt. Kurz darauf verschwand Miss Trout spurlos - und mit Smithy ging es bergab. Nun, da er nach langer Zeit aus dem Gefängnis entlassen wurde, beschließt er, dem Geheimnis von damals nachzugehen. Wurde Miss Trout ermordet? Hatte sie recht mit dem Code? Und wird er heute noch verwendet? Bald wird klar: Der Twyford-Code hat große Macht, und Smithy ist nicht der Einzige, der versucht, ihn zu lösen ...
Steven Smith kann fast alle schlechten Dinge in seinem Leben auf Edith Twyford zurückführen. Als Kind fand er eines ihrer Bücher, bedeckt mit seltsamen Symbolen. Er zeigte es seiner Lehrerin Miss Trout, die überzeugt war, dass es den Schlüssel zu einem Code enthielt. Kurz darauf verschwand Miss Trout spurlos - und mit Smithy ging es bergab. Nun, da er nach langer Zeit aus dem Gefängnis entlassen wurde, beschließt er, dem Geheimnis von damals nachzugehen. Wurde Miss Trout ermordet? Hatte sie recht mit dem Code? Und wird er heute noch verwendet? Bald wird klar: Der Twyford-Code hat große Macht, und Smithy ist nicht der Einzige, der versucht, ihn zu lösen ...
Janice Hallett ist ehemalige Zeitschriftenredakteurin, preisgekrönte Journalistin und politische Redenschreiberin. Heute schreibt sie hauptberuflich Belletristik, hat mehrere Theaterstücke produziert und Drehbücher in der Entwicklung. Sie ist Mitautorin des Spielfilms Retreat. Alle ihre Romane sind große Bestsellererfolge in England.
Produktdetails
- Verlag: Atrium Verlag
- Originaltitel: The Twyford Code
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 13. März 2024
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 140mm x 36mm
- Gewicht: 580g
- ISBN-13: 9783855351787
- ISBN-10: 3855351783
- Artikelnr.: 69045687
Herstellerkennzeichnung
Zeitfracht GmbH
Ferdinand-Jühlke-Str. 7
99095 Erfurt
kas-va@zeitfracht.de
Intelligenz und Bildung, das sind zwei Paar Stiefel
Von wegen Kuschelkrimi: Janice Halletts "Der Twyford-Code" ist eine einzige falsche Fährte
Das Cover von "Der Twyford-Code" sieht verdächtig nach der britischen Originalversion der Romane von Richard Osman ("Der Donnerstagsmordclub") aus: Titel und Autorin in großen handgemalten Buchstaben setzen sich vom eierschalenfarbenen Hintergrund ab, mittendurch schlängelt sich ein stilisierter Fisch, alle Zeichen stehen auf Cozy Crime. Ein Selbstläufer für die geneigte Leserschaft.
Die Hardboiled-Fans dürften hingegen ziemlich sicher einen Bogen um den zweiten Roman der 1969 geborenen englischen Journalistin und Schriftstellerin Janice Hallett machen. Der erste
Von wegen Kuschelkrimi: Janice Halletts "Der Twyford-Code" ist eine einzige falsche Fährte
Das Cover von "Der Twyford-Code" sieht verdächtig nach der britischen Originalversion der Romane von Richard Osman ("Der Donnerstagsmordclub") aus: Titel und Autorin in großen handgemalten Buchstaben setzen sich vom eierschalenfarbenen Hintergrund ab, mittendurch schlängelt sich ein stilisierter Fisch, alle Zeichen stehen auf Cozy Crime. Ein Selbstläufer für die geneigte Leserschaft.
Die Hardboiled-Fans dürften hingegen ziemlich sicher einen Bogen um den zweiten Roman der 1969 geborenen englischen Journalistin und Schriftstellerin Janice Hallett machen. Der erste
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Instinkt trügt nicht mal: Action, Gewalt und Sex gibt es in "Der Twyford-Code" allerhöchstens andeutungsweise, der Thrill besteht hingegen im Aufdröseln des im Text versteckten Rätsels, die ermittelnde Figur ist ein Amateur und das Lokalkolorit tüncht die Seiten im rauen Charme des Londoner East End.
Damit ist das Setting aber auch weit entfernt vom idyllischen Merry England der typischen Cozy-Crime-Titel, in denen die Welt fundamental gut ist und die Protagonisten meist von existenziellen Nöten unbelastete, in ihrer Nachbarschaft bestens vernetzte Bildungsbürger. Halletts Fünf Freunde sind stattdessen die Kinder des Lesenachhilfekurses in einem typischen Londoner Arbeiterbezirk: Eines Morgens findet Steven im Bus ein über und über mit merkwürdigen Symbolen bedecktes Buch.
Ein Werk der umstrittenen Kinderbuchautorin Edith Twyford (offensichtlich als Doppelgängerin von Enid Blyton angelegt), das seine Lehrerin Miss Trout unverzüglich konfisziert. Im Buch verberge sich ein geheimer Code aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, vertraut sie den Kindern noch an und verschwindet kurz darauf spurlos bei einem Schulausflug zu Twyfords altem Wohnsitz. Jahrzehnte später ist Steven - inzwischen mit ausgedehnter Knasterfahrung und damit beschäftigt, sich doch noch mühsam das Lesen beizubringen - besessen von den verschütteten Erinnerungen. Den Schlüssel zu Miss Trouts Verschwinden vermutet er in dem Code, der nach wie vor unentdeckt zwischen den Buchseiten schlummern muss.
Er führt ihn in die verborgene Welt der Kryptographie und der Spionage ein, bis zurück zur sogenannten Operation Fish, bei der im Jahr 1940 der gesamte britische Staatsschatz nach Kanada ausgeschifft wurde, um im Fall einer deutschen Invasion in Großbritannien den Krieg auch von den Kolonien aus weiterführen zu können. Janice Hallett erzählt diese sagenhafte Geschichte - und die innovative Form ist es, die ihr den British Book Award 2023 für den besten Kriminalroman eingebracht haben dürfte - in mehr als zweihundert Audiotranskripten. Aufzeichnungen der Sprachnachrichten, die Steven während seiner Nachforschungen zum Twyford-Code mit einem alten iPhone 4 aufnimmt.
Immer wieder verhört sich dabei die Software, missversteht Dialekt und zensiert Ausdrücke, die sie für anstößig befindet. Dass die Sprachspiele und Rätsel, die sich vor aller Augen im Text verstecken, auch im Deutschen funktionieren, ist der beeindruckenden Übersetzungsleistung von Stefanie Kremer zu verdanken, die Mut damit beweist, diese stellenweise rumpelnde, in unnatürliche Formen gezwungene Sprache zuzulassen.
In einer Geschichte, die, anstatt falsche Fährten zu legen, vielmehr eine einzige falsche Fährte ist und in der Stevens Ideen manchmal nur schwer von Verschwörungsmythen zu unterscheiden sind, passt das Widerständige der Sprache perfekt ins Konzept, erhöht das Misstrauen und bereitet den Boden für den großen Twist. "Der Twyford-Code" erinnert daran, wie limitiert unsere Vorstellungen von erfolgreicher Bildung oft sind, wie viel Schöpfungskraft in den verschiedenen Formen von Intelligenz liegt, über die wir verfügen. Und er beweist, dass ein realistischer Blick auf die Welt und ein gewisses Maß an Coziness sich nicht ausschließen. KATRIN DOERKSEN
Janice Hallett: "Der Twyford-Code". Roman.
Aus dem Englischen von Stefanie Kremer.
Atrium Verlag, Zürich 2024.
430 S., geb.,
24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Damit ist das Setting aber auch weit entfernt vom idyllischen Merry England der typischen Cozy-Crime-Titel, in denen die Welt fundamental gut ist und die Protagonisten meist von existenziellen Nöten unbelastete, in ihrer Nachbarschaft bestens vernetzte Bildungsbürger. Halletts Fünf Freunde sind stattdessen die Kinder des Lesenachhilfekurses in einem typischen Londoner Arbeiterbezirk: Eines Morgens findet Steven im Bus ein über und über mit merkwürdigen Symbolen bedecktes Buch.
Ein Werk der umstrittenen Kinderbuchautorin Edith Twyford (offensichtlich als Doppelgängerin von Enid Blyton angelegt), das seine Lehrerin Miss Trout unverzüglich konfisziert. Im Buch verberge sich ein geheimer Code aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, vertraut sie den Kindern noch an und verschwindet kurz darauf spurlos bei einem Schulausflug zu Twyfords altem Wohnsitz. Jahrzehnte später ist Steven - inzwischen mit ausgedehnter Knasterfahrung und damit beschäftigt, sich doch noch mühsam das Lesen beizubringen - besessen von den verschütteten Erinnerungen. Den Schlüssel zu Miss Trouts Verschwinden vermutet er in dem Code, der nach wie vor unentdeckt zwischen den Buchseiten schlummern muss.
Er führt ihn in die verborgene Welt der Kryptographie und der Spionage ein, bis zurück zur sogenannten Operation Fish, bei der im Jahr 1940 der gesamte britische Staatsschatz nach Kanada ausgeschifft wurde, um im Fall einer deutschen Invasion in Großbritannien den Krieg auch von den Kolonien aus weiterführen zu können. Janice Hallett erzählt diese sagenhafte Geschichte - und die innovative Form ist es, die ihr den British Book Award 2023 für den besten Kriminalroman eingebracht haben dürfte - in mehr als zweihundert Audiotranskripten. Aufzeichnungen der Sprachnachrichten, die Steven während seiner Nachforschungen zum Twyford-Code mit einem alten iPhone 4 aufnimmt.
Immer wieder verhört sich dabei die Software, missversteht Dialekt und zensiert Ausdrücke, die sie für anstößig befindet. Dass die Sprachspiele und Rätsel, die sich vor aller Augen im Text verstecken, auch im Deutschen funktionieren, ist der beeindruckenden Übersetzungsleistung von Stefanie Kremer zu verdanken, die Mut damit beweist, diese stellenweise rumpelnde, in unnatürliche Formen gezwungene Sprache zuzulassen.
In einer Geschichte, die, anstatt falsche Fährten zu legen, vielmehr eine einzige falsche Fährte ist und in der Stevens Ideen manchmal nur schwer von Verschwörungsmythen zu unterscheiden sind, passt das Widerständige der Sprache perfekt ins Konzept, erhöht das Misstrauen und bereitet den Boden für den großen Twist. "Der Twyford-Code" erinnert daran, wie limitiert unsere Vorstellungen von erfolgreicher Bildung oft sind, wie viel Schöpfungskraft in den verschiedenen Formen von Intelligenz liegt, über die wir verfügen. Und er beweist, dass ein realistischer Blick auf die Welt und ein gewisses Maß an Coziness sich nicht ausschließen. KATRIN DOERKSEN
Janice Hallett: "Der Twyford-Code". Roman.
Aus dem Englischen von Stefanie Kremer.
Atrium Verlag, Zürich 2024.
430 S., geb.,
24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wer einen Hard-Boiled-Krimi erwartet, wird mit Janice Halletts Buch nicht glücklich werden, meint Rezensentin Katrin Doerksen, vielmehr steht hier kreatives Rätsellösen auf dem Programm - in einer wenig idyllischen sozialen Umgebung allerdings, im East End Londons. Die Hauptfigur heißt Steven, in Gang kommt die Geschichte durch ein mysteriöses Buch, das möglicherweise Geheimcode enthält und mit dem Verschwinden von Stevens Lehrerin Jahrzehnte vor Beginn der Haupthandlung zu tun haben könnte. Der Clou des Buchs besteht in seiner Form, beschreibt Doerksen, und zwar entfaltet Hallett die Handlung vermittels Transkriptionen fiktiver Audionachrichten, zahlreiche Missverständnisse und sogar Zensur inklusive. Großartig übersetzt ist das alles von Stefanie Kremer, lobt die Rezensentin, keineswegs wird hier die außergewöhnliche Sprache wieder gerade gebogen. Ein Buch, das sprachlich geschickt und schöpferisch arbeitet, schließt Doerksen angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Steven Smith saß über zehn Jahre im Gefängnis, nach seiner Entlassung erinnert er sich an seine Lehrerin Miss Trout, die vor vierzig Jahren nach einem Ausflug mit ausgewählten Kindern verschwand. Diesem Geheimnis, das mit einem Buch der Schriftstellerin Edith Twyford …
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Steven Smith saß über zehn Jahre im Gefängnis, nach seiner Entlassung erinnert er sich an seine Lehrerin Miss Trout, die vor vierzig Jahren nach einem Ausflug mit ausgewählten Kindern verschwand. Diesem Geheimnis, das mit einem Buch der Schriftstellerin Edith Twyford zusammenhängt, will Steven nun nachgehen. Recht bald stößt er auf den Twyford-Code, der ihn fasziniert und bald dazu bringt, wie besessen an dessen Auflösung zu forschen. Leider ist er nicht die einzige Person, die danach jagt.
„Unter den persönlichen Gegenständen einer kürzlich als vermisst gemeldeten Person befindet sich ein iPhone 4, für das kein aktueller Mobilfunkvertrag besteht. Auf den ersten Blick schien der Speicher leer, es waren weder Anruflisten noch Musikdateien, E-Mails, SMS oder Fotos zu finden. Bei genauerer Untersuchung haben wir jedoch eine Reihe gelöschter Audiodateien entdeckt: Sprachaufnahmen in diversen verschlüsselten Formaten, datiert auf einen Zeitraum von elf Wochen im Jahr 2019. Diese Dateien haben wir wiederhergestellt und dechiffriert.“ (Seite 7)
Das vorangestellte Zitat erklärt viel besser, als ich es könnte, wie ungewöhnlich aufgebaut dieses Buch ist. Die Aufnahmen von Steven, der an einer Lese- und Schreibschwäche leidet, machten den überwiegenden Teil der Geschichte aus. Durch die Transkription, was nichts anderes als die Verschriftlichung des gesprochenen Wortes bedeutet, ergaben sich viele Fehler, die so belassen wurden, sodass sich bereits beim Lesen ein erstes Rätsel ergab. Da wurde aus Miss Traut ein permanentes misstraut, aus dem umgangssprachlichen so‘n der Sohn, aus hab ich der Habicht und viele andere Wortfindungen, die man manchmal nur errät, indem man den Satz laut vorliest. Was sich anstrengend anhört, war es nicht, denn das eigene Gehirn übersetzt die meisten „Verschreiber“ des Programs richtig und passend zum Zusammenhang. Lediglich mit dem Kitz hatte ich kurz Probleme, dabei lag die Lösung eigentlich auf der Hand.
Was mich zu Beginn begeistert hat, verlor im Laufe der Zeit seinen Reiz und führte dazu, dass ich zwischenzeitlich ein wenig den Faden verlor. Steven hat wichtige, aber auch vollkommen überflüssige Dinge aufgenommen, es wurde etwas anstrengend für mich, seinen Ausführungen zu folgen. Lediglich die Suche nach den Antworten hielt mich zuletzt im Buch und im letzten Drittel wurde ich dafür belohnt. Die Auflösung verblüffte mich, rückblickend machte vieles plötzlich doch noch einen Sinn und lieferte mir eine unglaubliche Erklärung sowie Antworten auf alle meine Fragen. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet! Insgesamt wurde ich gut unterhalten, wenn auch viel Luft nach oben blieb.
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Steven Smith ist oder besser war Analphabet, das Lesen und vor allem das Schreiben fällt ihm immer noch schwer. Also verwendet er die Sprachaufzeichnungsfunktion eines Handys, um seine Geschichte festzuhalten. Doch wem erzählt er sie?
In vielen Aufzeichnungen, teils in Form von …
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Steven Smith ist oder besser war Analphabet, das Lesen und vor allem das Schreiben fällt ihm immer noch schwer. Also verwendet er die Sprachaufzeichnungsfunktion eines Handys, um seine Geschichte festzuhalten. Doch wem erzählt er sie?
In vielen Aufzeichnungen, teils in Form von Tagebucheinträgen, teils in Mitschnitten von Gesprächen oder Telefonaten, berichtet Smithy, wie er genannt wird, von seinen Erlebnissen auf der Suche nach dem Geheimnis des Twyford Codes. Gerade erst nach vielen Jahren aus dem Gefängnis entlassen, erinnert sich Steven Smith an Ereignisse aus seiner Kindheit, als er einen Kurs für Kinder mit Schreib- und Leseschwäche besuchte, bei Miss Trout. Nachdem er eines Morgens ein Buch der Schriftstellerin Edith Twyford gefunden und es seiner Lehrerin übergeben hatte, fuhr diese mit der kleinen Schülergruppe auf einen Ausflug, an dessen Ende, so erinnert er sich, Miss Trout verschwunden war und nie wieder auftauchte.
Dies alles lässt ihm keine Ruhe und er beginnt zu recherchieren, er will unbedingt herausfinden, was damals mit Miss Trout geschah. Dazu sucht er die damaligen Klassenkamerad:innen auf und mehr oder weniger willig sind diese bereit, ihm zu helfen. Jetzt aber beginnen die Geheimnisse erst recht, wird das Ganze immer mysteriöser. Immer mehr Ungereimtheiten entdeckt Steven, immer mehr Ungewöhnliches scheint mit dem Verschwinden der Lehrerin in Verbindung zu stehen. Denn die Autorin Twyford scheint eine Spionin im Zweiten Weltkrieg gewesen zu sein, aber war sie das wirklich? Und wenn ja, für wen? Welche geheimen Botschaften versteckt sie in ihren Kinderbüchern? Und sind seine Freunde immer ehrlich? Was erinnern sie noch von damals?
Unterstützung bekommt Steven von der Bibliothekarin Lucy, die von seiner Neugier und seiner Suche nach der Wahrheit angesteckt wird.
Vieles, was er herausfindet, erinnert ihn an seine Vergangenheit. Und so zeichnet er mit dem Handy viele seiner Erinnerungen auf. Aus seiner Zeit als Kind, aufgezogen von seinem älteren Bruder, nachdem erst die Mutter und dann der Vater spurlos verschwanden. Aus seiner Zeit als Mitglied der Gang von Andy Harrisson, die für ihn eine Ersatzfamilie war.
Nach und nach scheint es Steven und Lucy zu gelingen, mehr und mehr des Twyford-Codes zu entschlüsseln. Nach und nach finden sie Spuren zu Orten und zu noch mehr Geheimnissen. Und nach und nach wird klar, dass sie nicht allein sind, dass sie verfolgt und bedroht werden.
Das Ganze liest sich überhaupt nicht einfach, man muss sich wirklich hineinlesen in diesen Roman. Erst im Laufe der Zeit gewöhnt man sich an die Erzählweise, die Transskripte der Sprachaufzeichnungen, die viele Worte, die Steven spricht, nicht korrekt wiedergeben, die anstößige Ausdrücke überschreiben. Besonders schwierig ist es, Gesprächen zu folgen, da nur von Sprecher:in 1 und Sprecher:in 2 die Rede ist, man also hochkonzentriert sein muss, um nie zu verlieren, wer denn gerade spricht, insbesondere, wenn es mehr als zwei Sprecher:innen sind. Oft werden die Gespräche durch Hintergrundgeräusche unterbrochen, oft wird Steven beim Sprechen abgelenkt oder er kommt mit der Technik nicht klar.
All das sorgt für hohe Authentizität, aber macht eben die Lektüre hochkomplex und auch ein wenig anstrengend. Dennoch entwickelt die Geschichte trotzdem oder gerade deswegen einen enormen Sog, baut von Anfang an eine große Spannung auf, die stetig steigt. Denn die große Frage, wohin das alles führen kann, schwebt stets über den Seiten.
Dieses Ende, die Auflösung, ist dann wie eine Anti-Klimax. Nichts von dem, was am Ende aufgeklärt wird, war (jedenfalls für mich) während der gesamten Geschichte erkennbar. Von daher ist der Schluss eine absolute Überraschung, vollkommen unvorhersehbar. Andererseits verlangt diese Auflösung eine sehr langatmige, umständliche Erklärung mit zahlreichen Verweisen auf bestimmte Textstellen, die im Vergleich zum bisherigen Romanteil eher ernüchternd wirkt.
Insgesamt ein absolut ungewöhnlicher, wirklich gelungen verschlungener Roman, hochspannend, fesselnd, überraschend und aus all diesen Gründen unbedingt empfehlenswert, auch wenn man ein gewisses Durchhaltevermögen braucht.
Janice Hallett – Der Twyford Code
aus dem Englischen von Stefanie Kremer
Atrium, März 2024
Gebundene Ausgabe, 431 Seiten, 24,00 €
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Alles begann mit einem Buch von Edith Twyford. Steven Smith fand es als Kind in einem Bus und da er nicht lesen konnte, zeigte er es seiner Lehrerin Miss Trout. Diese meinte, eine Art Geheimcode darin entdeckt zu haben und kurz darauf verschwand sie spurlos. Viele Jahre später, Steven ist …
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Alles begann mit einem Buch von Edith Twyford. Steven Smith fand es als Kind in einem Bus und da er nicht lesen konnte, zeigte er es seiner Lehrerin Miss Trout. Diese meinte, eine Art Geheimcode darin entdeckt zu haben und kurz darauf verschwand sie spurlos. Viele Jahre später, Steven ist mittlerweile auf die schiefe Bahn geraten und gerade aus der Haft entlassen, will er das Geheimnis um den Code und das Verschwinden seiner Lehrerin lüften.
Da ihm das Schreiben immer noch schwerfällt, spricht er die Geschichte und alles, was damit zu tun hat in sein Handy. Diese Audioaufnahmen sind dann auch die Grundlage für den Aufbau des Romans.
Anfangs brauchte ich einige Zeit, um mich auf das Format einzustellen, fand es aber ziemlich originell. In der Mitte des Romans springt die Handlung dann allerdings schon sehr hin und her und verbunden mit dem ungewöhnlichen Format der Audiodateien, ist Konzentration gefragt, um inhaltlich nicht auf der Strecke zu bleiben.
Das Ende entschädigt dann aber komplett für die vorherigen Anstrengungen. Hier finde ich es wichtig, nicht zuviel zu verraten, aber ich kann nur sagen: es lohnt sich dranzubleiben.
Zwischendurch war ich überzeugt, bei der Bewertung nicht über drei Sterne hinauszukommen; am Ende hätte ich am liebsten fünf vergeben, sodass es sich insgesamt bei vier Sternen einpendelt.
„Der Twyford Code“ ist eins der ungewöhnlichsten Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe; vom Stil her mal etwas ganz Neues und so konstruiert, dass selbst eingefleischte Rätsel-und Krimifans wie ich staunend zurückbleiben.
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Mysteriös, tricky und absolut außergewöhnlich!
Ein vermisster, unbekannter Vater, ein zurückgelassenes Handy ohne Vertrag – so beginnt eine abenteuerliche, ja haarsträubende Geschichte um einen vergessenen Code, der in den Kriegsjahren angeblich in …
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Mysteriös, tricky und absolut außergewöhnlich!
Ein vermisster, unbekannter Vater, ein zurückgelassenes Handy ohne Vertrag – so beginnt eine abenteuerliche, ja haarsträubende Geschichte um einen vergessenen Code, der in den Kriegsjahren angeblich in Kinderbüchern versteckt gewesen sein soll.
Janice Halletts Erzählung handelt von Steve, dessen Leben kein Zuckerschlecken war. Unfähig des Lesens und Schreibens, hat er auf ganz besondere Weise seine Geschichte aufgezeichnet.
Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen! Die Gestaltung des Textes richtet sich weitgehend nach dem Fortschritt der Entschlüsselung des Handys, ist mysteriös, manchmal auch sehr unheimlich und lässt dem Leser jede Menge Möglichkeiten der Auslegung. Kaum meint man, auf der richtigen Spur zu sein, wird man eines Besseren belehrt. Das sorgt für Ratlosigkeit, aber auch reichlich Abwechslung und zeitweise braucht man Durchhaltevermögen, wenn man so ganz und gar in die Irre geführt wird.
„Der Twyford-Code“ ist ein außergewöhnliches, spektakuläres Buch, an dessen ungewöhnlichen Stil man sich erst gewöhnen muss, dafür aber mit allerlei Tricks und Wendungen überrascht wird.
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Steven Smith findet 1983 als Jugendlicher ein Buch von Edith Twyford, das er an seine Lehrerin Miss Trout, die ihn und vier andere Kinder, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, zusätzlich unterrichtet, weitergibt. Miss Trout macht mit der Gruppe eine Reise zu Twyfords ehemaligem …
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Steven Smith findet 1983 als Jugendlicher ein Buch von Edith Twyford, das er an seine Lehrerin Miss Trout, die ihn und vier andere Kinder, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, zusätzlich unterrichtet, weitergibt. Miss Trout macht mit der Gruppe eine Reise zu Twyfords ehemaligem Wohnhaus, danach verschwindet sie.
Steven gerät auf die schiefe Bahn, landet mehrmals im Gefängnis. 2019 wird er nach einem längeren Gefängnisaufenthalt entlassen, und möchte nun endlich das Geheimnis um Miss Trout lösen, die offenbar einen Code in Twyfords Romanen entdeckt hat. Ist sie womöglich deshalb verschwunden?
Steven nimmt seine Erkenntnisse als Audiodokumente mit dem Handy auf, deren Transkription den größten Teil des Romans ausmachen. Die Transkription wurde mit einer KI gemacht, die manche Worte nicht richtig erkennt, so wird z. B. aus Miss Trout „misstraut“, aus „so ne“ „Sonne“ usw. Das kann die Übersetzung aus dem Englischen nicht einfach gemacht haben, Chapeau an Stefanie Kremer, die den Roman übersetzt hat!
Das Lesen hat es mir allerdings nicht wesentlich erschwert. Zu Beginn wird mit ein paar Beispielen darauf hingewiesen, so dass man schon vorgewarnt ist. Ich hatte das richtige Lesen dieser Wort schnell im Griff, so dass mein Lesefluss nicht gestört wurde. Ein bisschen schwieriger ist Stevens nicht lineare Erzählweise, immer wieder schweift er in die Vergangenheit ab, aber auch daran gewöhnte ich mich schnell. Schnell habe ich auch begonnen mitzurätseln. Und auch Edith Twyford kam mir direkt irgendwie bekannt vor, was sich in der Danksagung der Autorin bestätigt hat. Diese sollte man daher übrigens lesen.
Das Miträtseln hat Spaß gemacht, und ich hatte auch die ein oder andere richtige Erkenntnis, die tatsächliche Auflösung allerdings ist ein große Überraschung, und ich wage zu behaupten, dass man darauf nicht hätte kommen können. Trotzdem ist sie nachvollziehbar.
Auch wenn ich den Roman gerne gelesen habe, hat er mich nicht ganz so gepackt, wie ich erhofft hatte, dafür ist er nicht spannend genug, auch wenn es den ein oder anderen Cliffhanger gibt.
Steven mochte ich sehr schnell, man merkt trotz seines kriminellen Hintergrundes, dass er Empathie und Mitgefühl besitzt. Er ist ganz klar der Hauptcharakter, nicht nur, weil er selbst in Ich-Form erzählt, sondern auch, weil alle anderen Charaktere tatsächlich nur Nebenrollen spielen, auch, wenn sie das eine oder andere wichtige beisteuern.
Janice Hallets Roman punktet mit seinem besonderen Erzählstil, einem interessanten Protagonisten, und einer Geschichte, die am Ende nicht vorhersehbar ist. Mir hat aber ein bisschen die Spannung gefehlt. Wer einmal etwas anderes lesen möchte, ist hier richtig.
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Steven Smith nimmt es nicht so genau mit dem Eigentum von anderen und entwendet als Jugendlicher ein Buch der Autorin Edith Twynford, die einen hohen Bekanntheitsgrad zur Zeit des Zweiten Weltkrieges innehatte. Dieses Buch besitzt Hinweise auf einen geheimen Code. Während einer Klassenfahrt, …
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Steven Smith nimmt es nicht so genau mit dem Eigentum von anderen und entwendet als Jugendlicher ein Buch der Autorin Edith Twynford, die einen hohen Bekanntheitsgrad zur Zeit des Zweiten Weltkrieges innehatte. Dieses Buch besitzt Hinweise auf einen geheimen Code. Während einer Klassenfahrt, die Licht in das dunkle Geheimnis bringen soll, verschwindet die Lehrerin Miss Trout auf mysteriöse Weise. Nachdem unser Protagonist eine Anzahl von Jahren im Gefängnis verbrachte, macht er sich gemeinsam mit seinen Freunden aus Kindertagen auf dem Weg, das Geheimnis der handschriftlichen Verweise im Buch zu lüften und zu erkunden, was aus der Lehrerin geworden ist.
Die Geschichte wird mit der Wiedergabe von Audiobändern erzählt, die Steven einst mit einem alten Mobile aufgenommen hat, eine Sprachübersetzung des Buchtextes mit Hilfe von KI. Eine sehr originelle Idee der Autorin Janice Hallett, die allerdings Konzentration beim Lesen voraussetzt, weil viele Handlungen ineinander verstrickt, wiedergegeben werden. Die Auflösung kommt völlig unerwartet, überraschend.
Der Roman -Der Twyford-Code- ist ungewöhnlich anders und lesenswert.
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