Vivien Neufeld
Broschiertes Buch
Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
Die Flutkatastrophe im Ahrtal und unsere Familie
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Es ist der 15. Juli 2021. Vivien, ihr Mann Harry und ihre sieben Monate alte Tochter sind unterwegs zum Haus der Schwiegereltern im Landkreis Ahrweiler. Dass sich dort in der Nacht die schlimmste Naturkatastrophe in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ereignete, wissen sie noch nicht. Ebenso wenig, dass weder die Schwiegereltern noch der jüngere Schwager diese Nacht überlebten. Erst mehrere Wochen später werden die Körper von Hans und Ella, Harrys Eltern, gefunden. Sein Bruder Franky bleibt vermisst. Vivien Neufeld berichtet aus ihrer Sicht, schildert ihre Wahrnehmungen, ihre Gefühle u...
Es ist der 15. Juli 2021. Vivien, ihr Mann Harry und ihre sieben Monate alte Tochter sind unterwegs zum Haus der Schwiegereltern im Landkreis Ahrweiler. Dass sich dort in der Nacht die schlimmste Naturkatastrophe in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg ereignete, wissen sie noch nicht. Ebenso wenig, dass weder die Schwiegereltern noch der jüngere Schwager diese Nacht überlebten. Erst mehrere Wochen später werden die Körper von Hans und Ella, Harrys Eltern, gefunden. Sein Bruder Franky bleibt vermisst. Vivien Neufeld berichtet aus ihrer Sicht, schildert ihre Wahrnehmungen, ihre Gefühle und Erinnerungen an das, was vor der Flut war, und stellt sich die Frage: "Was bleibt?" Sie schreibt über ihre Trauer und darüber wie sie all das dennoch überstehen. Am Ende findet sie für sich eine Antwort darauf, was bleibt, auch wenn alles andere vergeht.
Produktdetails
- Verlag: SCM Hänssler
- Artikelnr. des Verlages: 396237000
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 15. Juni 2024
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 132mm x 25mm
- Gewicht: 287g
- ISBN-13: 9783775162371
- ISBN-10: 3775162372
- Artikelnr.: 70305475
Herstellerkennzeichnung
SCM Hänssler
Max-Eyth-Str. 41
71088 Holzgerlingen
info@haenssler.de
»42.000 Menschen waren im Ahrtal von der Flut im Juli 2021 betroffen. Eine äußere und vor allem innere Katastrophe. Dieses Buch gewährt tiefe Einblicke in das Schicksal einer Familie. So persönlich und ehrlich erzählt, so ergreifend und bewegend. Vivien beschönigt nichts. Und Hoffnung trägt wirklich.« SASCHA NEUDORF, Fluthelfer und Leiter des Hoffnungswerk e. V.
"Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst." …
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"Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst." (Buchauszug)
Es ist der 15. Juli 2021, als Vivien Neufeld, ihr Ehemann Harry und der sieben Monate alten Tochter Kaia zu ihren Schwiegereltern aufbrechen. Harry möchte seinen Eltern helfen, den Keller auszupumpen. Allerdings haben sie keine Ahnung, was sie auf der Fahrt nach Heppingen noch alles erwarten wird. Dass sie in dieser Nacht Deutschlands schlimmste Naturkatastrophe seit der Nachkriegszeit miterleben müssen, hätten sie niemals vermutet. Straßen sind auf einmal nicht mehr passierbar, Brücken eingestürzt und Häuser von Wassermassen überschwemmt. So auch das Haus von Harrys Eltern, Edda, Hans und seinem Bruder Frank (Franky). Es gibt in dieser Nacht kein Durchkommen zu seinem Elternhaus und kein Lebenszeichen von den Dreien. Wochen später findet man dann Ella und Hans Leichnam, während von Franky jede Spur fehlt. Erst zwei Jahre später sollen sie Gewissheit bekommen, das Franky tot ist. Wie Harry und vor allem Vivien diese Katastrophe miterleben, wie sie die Ungewissheit verkraften. Wie sehr ihnen dabei ihr christlicher Glaube, die Familie und Freunde helfen, das erfährt man in diesem Buch. Was bleibt übrig, wenn wir nicht mehr da sind?
Meine Meinung:
Ich glaube, jeder von uns wird sich noch immer an diese Bilder erinnern. Als diese Wassermassen eine ganze Region im Ahrtal zerstören und dabei 135 Menschen aus dem Leben reißen. Drei davon sind aus der Familie von Harry und Vivien Neufeld, deren Leben sich für immer verändert hat. Doch sie sind nicht daran zerbrochen, denn ihr starker Glaube gab ihnen in dieser Zeit viel Halt und Kraft. Zudem durften sie einen großen Zusammenhalt von Freunden und der übrigen Familie erleben. Weshalb Vivien dieses Buch geschrieben hat, um anderen Menschen in so einer Lage Kraft zu schenken. Warum haben die Drei das Haus verlassen und sind nicht stattdessen ins Dachgeschoss gegangen? Das fragt sie sich bis heute. Hätte sie das getan, würden sie heute sicher noch leben. Vielleicht hatte Ella sogar schon eine Eingebung bekommen? In christlichen Kreisen gibt es oft Menschen, die solche Visionen im Gebet bekommen. In Ihrem Gedicht über "Die Krähe" könnte man es jedenfalls fast meinen. Einen Teil davon möchte ich hier zeigen:
Die Krähe
- Über dem tosenden Wasser,
weit über der Erde, hoch über dem Boden,
mit dem schrecklichen Sturm kämpfend,
flogen Krähen vorbei.
- Nur einer,
vergessen,
mit einem gebrochenen Flügel,
mit gebrochenem Herzen flog er umher.
- Er flog tiefer und tiefer
über dem Abgrund des Wassers,
wenn er auch sehr bemüht war
über der Welle zu schweben.
- Und es schien, dass der Tod
vor ihm schon nahe war.
Plötzlich sah er ein Boot
von oben zwischen den Wellen.
Den Rest dieses Gedichts dürft ihr gerne im Buch weiter nachlesen. Doch mich hat dieses Gedicht wirklich sehr berührt, wie im Übrigen das ganze Buch. Hat Ella von Gott wirklich eine Vorsehung zu dieser Flutkatastrophe bekommen? Sehr bewegend fand ich außerdem das selbst komponierte Lied von Franky. Es beginnt mit einem plätschernden Regen und man kann es bei Spotify unter „Hold your Hands – Bouchdag“ anhören. Für Harry selbst und seine Familie bleibt nichts als Erinnerung und ein Haus, in das sie nie einziehen werden. Diese Zusammenfassung von Viviens Eindrücken, dem Erlebten und ihren Sorgen fand ich sehr eindrucksvoll, aber auch traurig und berührend. Wie schnell ist ein Leben zu Ende, das noch Tage davor so voller Zuversicht und Zukunftspläne war? Das musste ich selbst erst kürzlich wieder im eigenen Bekanntenkreis erleben. Wir sollten froh und dankbar sein, aber vor allem unseren Blick immer auf Gott richten. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann. Selbst wenn es nicht immer einfach zu lesen ist, zeigt es doch so viel an Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne dafür.
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Zum Cover:
Die Covergestaltung wirkt düster und es kroch in mir eine unwohle Beklommenheit herauf, welche mit Kälte- und Gänsehautgefühl wie in Wellen über mich hinweg barsten. Man kann auf dem ersten Blick nichts als Wasser erkennen, doch sobald man beginnt zu lesen, war …
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Zum Cover:
Die Covergestaltung wirkt düster und es kroch in mir eine unwohle Beklommenheit herauf, welche mit Kälte- und Gänsehautgefühl wie in Wellen über mich hinweg barsten. Man kann auf dem ersten Blick nichts als Wasser erkennen, doch sobald man beginnt zu lesen, war es für mich, als würde das Coverbild zu mir sprechen und durchflutete mich mit vielen verschiedenen Gefühlsausbrüchen. Der Kontrast zum Titelschriftzug ist clean und dennoch hervorgehoben in den Mittelpunkt gerückt - eine gelungene Darstellung des Buchinhaltes. Im Buchinneren setzt sich das Wasser in Form von Illustrationen an den Kapitelanfängen weiter durch.
Meine Meinung:
Als ich selbst ein Teil von Hochwasserschäden im Jahr 2021 Erfahrungen machen musste und der Flutkatastrophe im Ahrtal am 15. Juli 2021 in den Medien verfolgte, wusste ich, dass diese Menschen jede erdenkliche Hilfe benötigen, aber so wirklich realisiert habe ich diese Flutkatastrophe erst in diesem Buch "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" geschrieben von Vivien Neufeld.
Vivien Neufeld ist die Schwiegertochter von Hans & Ella und die Schwägerin von Franky, die allesamt zum Opfer dieser Naturkatastrophe geworden sind. Als das Unwetter bereits wütete setzen sich Vivien, ihr Mann Harry und deren gemeinsamen sieben Monate alten Tochter ins Auto, um zu ihrer Familie zu fahren, ihnen zu helfen und zu schauen, ob es ihnen gut geht. Doch der Weg zur Unglücksstelle ist weitaus schwieriger zu erreichen als ihnen lieb war und vor Ort bekommen sie die niederschmetterne Tatsache verkündet, dass die Schwiegereltern und Franky als vermisst gelten.
Es muss Vivian Neufeld eine Menge Kraft gekostet haben dieses Buch niederzuschreiben, den ich als Leser, war von Anfang an, an die Seiten gefesselt und in einer Art Schockstarre verfallen - dieses Buch kann nicht mal eben gelesen werden. Es nahm mich an die Hand und führte mich durch diese Familiengeschichte mit all dem Schmerz & Leid, gibt aber ebensoviel Kraft, Glauben & Hoffnung zurück.
Zu Beginn der Flutkatastrophe bangte und betete ich mit Vivien und ihrer Familie, ihre Liebsten wiederzufinden und Frieden zu schließen mit all den furchtbaren Verwüstungen, die diese Welle verursacht hatte. Dabei hatte ich oftmals starkes und nervöses Herzrasen, ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals und nach ungefähr der Hälfte des Buches, war ich emotional so ergriffen und mitfühlend, dass ich immer wieder weinen musste und meine Tränen kaum Zeit hatten zu trocknen.
Wie Mutig, Tapfer und Hilsbereit alle Menschen waren, ging mir sehr nahe und ich war froh, dass die Familie so viele helfende Hände um sich hatte, um all das durchzustehen. Vivien Neufeld sprach schonungslos ehrlich über ihre Gedanken und Gefühle und die Fragen: "Warum lässt Gott soviel Leid zu?" oder "Darf man hoffen, oder gar aufgeben?" beschäftigt die junge Familie.
Mit diesem Erfahrungsbericht hat Vivin Neufeld ihre Erinnerungen an die Flutkatastrophe festgehalten und zum Teil verarbeiten können. Ihre Schwiegereltern und Schwager wertgeschätzt in Erinnerung gebracht, wer und wie sie waren und nahm mich als Leser mit, in ihrer leisen und intensiver Art ihrer Erzählung.
Ein Buch, was einen zeitweise hilflos am Rande stehen lässt, aber auch Hoffnung schöpfend zurücklässt, und der Glaube in solchen Situtionen Halt & Kraft spendet - denn Gott war da und Hans, Ella und Franky nicht allein. Daran glaube und halte ich fest.
Fazit:
In "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" erzählt Vivien Neufeld leise und intensiv über ihren Verlust ihrer verunglückten Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal am 15.06.2021. Diese Geschichte hat mich emotional herausgefordert und mich hemmungslos weinen lassen. Eine Lebensgeschichte, die unter die Haut geht!
~ authentisch, mitfühlend und mutmachend ~ Trauer und Trauerbewältigung ~ Flutkatastrophe Ahrtal 2021 ~ zwischen Hoffnung & Frieden finden und vielen Fragen des "Warum?" ~ Glaubensfindung- und Stärke ~ Erinnerungen festhalten und Vergangenheit verarbeiten ~
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Vivien Neufeld zeichnet hier die Geschehnisse ihrer Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 nach. Das Buch hat es in sich. Es hinterlässt einen zeitweise mit einem beklemmenden Gefühl, dann wieder ist es sehr berührend. Vivien Neufelds Art zu schreiben, hat mich sehr …
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Vivien Neufeld zeichnet hier die Geschehnisse ihrer Familie während der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 nach. Das Buch hat es in sich. Es hinterlässt einen zeitweise mit einem beklemmenden Gefühl, dann wieder ist es sehr berührend. Vivien Neufelds Art zu schreiben, hat mich sehr gefesselt. Obwohl mir als Leserin von vornherein klar war, dass die vermissten Personen tot sind, fieberte ich geradezu mit, hoffte, bangte bei jeder Seite, ob es nicht vielleicht doch noch eine gute Wendung gibt. Und die gab es, man kann die Hoffnung aus jeder Seite herauslesen: Hoffnung auf einen Gott, der größer ist als jeder Schmerz. Das macht das Buch so wertvoll, es ist ein Glaubenszeugnis. Schonungslos und schnörkellos, aber gerade dadurch sehr authentisch. Ich kann das Buch jeder und jedem empfehlen, der/die gerne Lebensgeschichten faszinierender Menschen liest.
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Vivien und ihr Mann Harry sitzen im Auto. Sie sind auf dem Weg nach Heimersheim zu Harrys Eltern und seinem Bruder Frank. Es ist der 15. Juli 2021. Die kleine Tochter ist auch dabei. Sie hörten im Radio von starken Regenfällen und Hochwasser an der Ahr, konnten sich das Ausmaß der …
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Vivien und ihr Mann Harry sitzen im Auto. Sie sind auf dem Weg nach Heimersheim zu Harrys Eltern und seinem Bruder Frank. Es ist der 15. Juli 2021. Die kleine Tochter ist auch dabei. Sie hörten im Radio von starken Regenfällen und Hochwasser an der Ahr, konnten sich das Ausmaß der Katastrophe aber nicht vorstellen. Viviens Eltern wohnen nicht direkt am Fluss. Sie haben allerdings weder Strom noch Wasser. Alle Versorgungsleitungen sind unterbrochen. Und dennoch, hier ahnt niemand, welchen Weg die kleine Familie noch gehen muss.
Es gibt einige Bücher von Zeitzeugen, die über das „Jahrhunderthochwasser“ berichten.
„Der Tag an dem der Sommer zu Ende ging“ unterscheidet sich dabei gravierend. Hier schreibt eine junge Frau, deren Schwiegereltern und auch der Schwager bei der Flut ums Leben kamen. Sie schildert, wie die ersten Tage nach dem Ereignis abliefen. Ihr Mann Harry, der sich um sein Elternhaus kümmerte und sie, die ihre kleine Tochter zu versorgen hatte. Die Tage der Ungewissheit über den Verbleib von Eltern und Franky. Aber auch die Hilfe beim Räumen und Entkernen des Hauses.
Vivien schreibt, dass sie am Donnerstag, also einen Tag nach der Flut, auf dem Weg nach Hause waren. Sie begegneten einer Schlange an Autos, etwa 90 km lang. Alles Helfer, die auf dem Weg ins Ahrtal waren. THW, Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei und viele weitere Fahrzeuge. Die Zahl der Helfer war unfassbar groß und tröstend. Für alle Betroffenen und auch Harry war so unendlich dankbar dafür.
Da ich selbst betroffen war und die Situation von Helfern und Geschädigten verfolgte, kann ich mich sehr gut an das Schicksal der Familie Neufeld erinnern. Nicht nur, dass die Eltern erst Wochen nach der Flut gefunden wurden. Nein, das Auffinden des Bruders Franky beschäftigt mich bis heute. Welch eine Show von unbeteiligten Leuten. Ja, für mich war es eine Inszenierung. Wie gut, dass das Ehepaar Neuburg sich nicht damit aufhielt und seinen Weg ging. Ich habe Achtung vor Vivien und ihren Mut, dieses Buch zu schreiben. Dass sie klar zu erkennen gibt, wie sehr ihr Glaube sie durch diese dunklen Tage und Wochen führte und sie keinen Groll gegen Menschen hegt. Am Ende steht für Vivien und ihren Mann der Satz: „Nun ist es aber Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen“. Dieses Lied, das sie in dem Buch erwähnte „Wenn Friede mit Gott..“ begleitet auch mich seit vielen Jahren.
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"Er wird alle ihre Tränen abwischen."
Was Vivien Neufeld hier vorlegt, ist ihre Aufarbeitung ihrer Erlebnisse rund um die Flutkatastrophe im Ahrtal am 15. Juli 2021 und zugleich ist es auch ein sehr berührendes Glaubenszeugnis einer jungen Frau.
Sie berichtet, was in ihr …
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"Er wird alle ihre Tränen abwischen."
Was Vivien Neufeld hier vorlegt, ist ihre Aufarbeitung ihrer Erlebnisse rund um die Flutkatastrophe im Ahrtal am 15. Juli 2021 und zugleich ist es auch ein sehr berührendes Glaubenszeugnis einer jungen Frau.
Sie berichtet, was in ihr vorging, als sie so nach und nach das gesamte Ausmaß der biblischen Katastrophe begriff. Das Haus ihrer Schwiegereltern war danach unbewohnbar. Ihre Schwiegereltern wurden vermisst, ebenso ihr Schwager.
Die Autorin stand plötzlich mit ihrem Kind, welches noch gestillt wurde, einem Chaos gegenüber, dessen Ausmaß noch niemand überblicken konnte. Sie selbst wohnte mit ihrer Familie in Bonn und war von der Flutkatastrophe nicht sichtbar betroffen.
Ihr Mann fuhr täglich zu seinem Elternhaus um nach seinem Bruder und seinen Eltern zu suchen, um das Haus zu räumen, um selbst zu begreifen was hier eigentlich geschehen war. Abends brachte er immer mehr Dokumente und Aktenordner mit nach Hause und Vivien befreite alles vom Dreck und Schlamm und hängte alles zum trocknen auf.
Beim Lesen bekam ich mehrmals feuchte Augen. Selbstverständlich hat wohl jeder von uns die schrecklichen Fernsehbilder von dieser Flutkatastrophe in Erinnerung, aber hier berichtet eine junge Frau und berührt mich mit ihren Einlassungen zutiefst. Bilder gibt es im Buch nicht und es braucht auch keine.
Vivien Neufeld ist Christin und übersteht die schlimmen Tage, Wochen und Monate im Wissen, dass Gott an ihrer Seite steht. Sie verschont Gott nicht mit ihren Fragen und ihrer Wut. Sie ist täglich neu ge- und oftmals auch überfordert, aber sie erfährt Hilfe und Zuspruch von Familienmitgliedern und Freunden. Der verlässlichste Freund ist ihr in diesen Tagen Gott. Ihre Beziehung zu ihm ist so intensiv, dass sie selbst Wut und Nicht-verstehen der Ereignisse überdauert.
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Lichtblicke in schweren Zeiten finden
Cover:
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Das Titelbild ist sehr schlicht gehalten, aber passt genau deshalb so gut. Denn bei der Flut im Ahrtal wurde alles durch die Wellen überschwemmt. Was mir auffiel, war der helle Lichtschimmer auf der rechten Seite. Für mich …
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Lichtblicke in schweren Zeiten finden
Cover:
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Das Titelbild ist sehr schlicht gehalten, aber passt genau deshalb so gut. Denn bei der Flut im Ahrtal wurde alles durch die Wellen überschwemmt. Was mir auffiel, war der helle Lichtschimmer auf der rechten Seite. Für mich symbolisiert er Hoffnung und ein Stück Frieden. Und insgesamt ist es genau das, was das Buch sagen möchte: dass bei jeder Krise auch immer ein Hoffnungsschimmer zu finden ist.
Mein Eindruck:
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Ich selbst war zum Glück nur indirekt betroffen, aber lebe in unmittelbarer Nähe des damaligen Katastrophengebietes und habe einige der geschilderten Erlebnisse noch in Erinnerung gehabt.
Die Vermisstenmeldung des Schwagers war mir noch im Gedächtnis, und ich war neugierig, welche Geschichte sich dahinter verbirgt.
Frau Neufeld schreibt ihre Erlebnisse und Gefühle sowie den Umgang mit ihrem Mann zu dieser Zeit sehr intensiv und nachvollziehbar auf. Sie beschönigt nichts und obwohl man weiß, dass die Vermissten nicht lebend gefunden werden, spürt man dennoch eine Spannung beim Lesen. Man weiß erstmal nicht, wie der nächste Tag sein wird, welche (unangenehmen) Überraschungen das Leben bereithält.
Ich habe mitgelitten, mich selbst zurückerinnert und fühlte mich von der Autorin bei der Hand genommen. Besonders fasziniert aber war ich von dem Zusammenhalt und dem Rückhalt, den die Familie durch Angehörige und Freunde erfahren hat. Das war ein wichtiger Aspekt, der sie neben ihrem Glauben an Gott durch diese schwere Zeit getragen hat.
Vivien möchte sich trotz aller Trauer nicht davon vollständig einnehmen lassen, sondern immer auch eine positive Seite sehen. Sie schreibt jeden Tag die Dinge auf, für die sie dankbar ist, als einen hoffnungsvollen Gegenpol. Mir gefiel, wie sie und ihr Mann es geschafft haben, sich als Paar und als Familie mit ihren Kindern weiter zusammenzuraufen und sich von dem Leid und der Trauer nicht überwältigen zu lassen.
Generell konnte ich mich mit vielen ihrer Aussagen zum Thema Trauer häufig identifizieren.
"Ich merkte selbst, dass man es mir in meiner Trauer nicht recht machen konnte. Einerseits wollte ich nicht hören, dass ich stark war, und wollte manchmal nicht über die drei sprechen. An anderer Stelle wiederum schon. Selbst in der Zeit von Trauer gab es scheinbar Erwartungen der Gesellschaft oder anderer Trauernder daran, wie lange man zu trauern oder wie sich die Trauer zu äußern hatte. Es kam zwar niemand auf uns zu, um solche Erwartungen zu äußern, doch für mich fühlte es sich in einigen Momenten so an. In dieser Zeit wurde mir neu bewusst, dass man Menschen wirklich nur vor den Kopf und das Herz blicken konnte, niemals dahinter. Außer sie ließen andere an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Für mich persönlich fühlte es sich einfach falsch an, mit meiner Trauer öffentlich umzugehen, was bei Weitem nicht hieß, dass sie nicht stattfand. Nur eben anders als bei anderen. Ich dachte an Ellas Gedicht: »Ein jeder weint für sich. Der eine weint laut, den anderen hört man nicht.« Beides einfach unkommentiert stehen lassen zu können ist wahrscheinlich die größte Schwierigkeit, wenn mehrere Personen um dasselbe und doch ganz unterschiedlich trauern." (E-Book S. 126)
Nachdenklich hat mich gemacht, dass Viviens Schwiegermutter Ella offenbar eine Vorahnung hatte, was ihr bevorstand. So hat sie, als die Flut kam, noch die wichtigsten Ordner u. a. mit ihrem letzten Willen und den Bestattungsvorbereitungen in den ersten Stock in Sicherheit gebracht und ein Zitat in einem Buch markiert, dessen Kapitelüberschrift "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" diesem Buch seinen Namen gab: "Ich halt dich fest, wenn ein Sturm aus dem Nichts deine Welt aus den Angeln hebt. Das Leben, das du kanntest löst sich von Innen auf. Wenn dein Innerstes schreit, doch der Schmerz keine Worte hat, halte ich dich fest". (E-Book S. 77)
Mich hat das Buch sehr beeindruckt, nachdenklich gemacht, aber auch Hoffnung geschenkt.
Fazit:
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Eine sehr persönliche, emotionale, aber auch mutmachende Aufarbeitung der Ahr-Flut und ihrer Folgen.
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ᴡᴀꜱ ʙʟᴇɪʙᴛ, ᴀᴜᴄʜ ᴡᴇɴɴ ᴀʟʟᴇꜱ ᴀɴᴅᴇʀᴇ ᴠᴇʀɢᴇʜᴛ
Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wird für viele für immer im Gedächtnis bleiben. Es ist der Tag, an dem das unwahrscheinliche passierte: eine riesige Flutkatastrophe …
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ᴡᴀꜱ ʙʟᴇɪʙᴛ, ᴀᴜᴄʜ ᴡᴇɴɴ ᴀʟʟᴇꜱ ᴀɴᴅᴇʀᴇ ᴠᴇʀɢᴇʜᴛ
Die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 wird für viele für immer im Gedächtnis bleiben. Es ist der Tag, an dem das unwahrscheinliche passierte: eine riesige Flutkatastrophe zerstörte das Ahrtal und forderte 135 Todesopfer. Darunter auch die Schwiegereltern und den Schwager von Vivian Neufeld. Doch am Morgen des 15. Juli, als sie mit ihrem Mann und ihrer sieben Monate alten Tochter unterwegs in das Haus der Schwiegereltern in den Landkreis Ahrweiler fahren, wissen sie noch nicht, was sie erwartet. Sie können das Ausmaß der Katastrophe nicht erahnen, ebenso wenig, dass Ella, Hans und Franky nicht mehr am Leben sind. Erst mehrere Wochen später werden Ellas und Hans Leichen gefunden. Franky bleibt über zwei Jahre vermisst.
Vivienne Neufeld hat sich schon früh Notizen zu den ganzen Ereignissen gemacht, um sie irgendwie aus ihrem Kopf zu bekommen, um sie irgendwie festzuhalten . Mehr sollte es anfangs auch nicht sein. Doch im letzten Jahr hat sie angefangen, dieses Buch zu schreiben, anfangs nur für sich und ihre Familie, damit nichts in Vergessenheit gerät. Daraus wurde mehr. Daraus wurde eine ganz persönliche, beeindruckende, berührende und bewegende Biografie dieser aufwühlenden Zeit. Vivienne Neufeld schildert vor allem mehr als nur sachliche Begebenheiten, sie lässt den Leser in ihr Herz blicken, in ihre Gedanken und Gefühle. Es geht um Ereignisse, um Trauer, Erinnerungen, aber auch über das, was ihr und ihrer Familie Kraft und Hoffnung in dieser schweren Zeit gegeben hat , wir ihr ihr Glaube Halt gegeben hat und Gott sich immer wieder durch liebevolle Kleinigkeiten auch in dieser schweren Zeit bemerkbar gemacht hat.
Ein Buch, nicht nur voller Trauer, sondern auch voller Kraft ! Eine Buch, dass in Erinnerung bleibt, auch wenn man die Naturkatastrophen im Ahrtal nicht selbst miterlebt hat. Eine ganz persönliche Geschichte, die tiefe Einblicke gewährt und die trotz aller Tragik dennoch zeigt, wie die Autorin ihren Frieden mit dem Verlust gefunden hat.
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