Lindsey Fitzharris
Broschiertes Buch
Der Horror der frühen Chirurgie
Von der Autorin des Bestsellers »Der Horror der frühen Medizin«
Übersetzung: Oldenburg, Volker
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Als Harold Gillies die Verheerungen des Ersten Weltkriegs mit eigenen Augen sieht, ist er schockiert. Zu viele junge Männer werden nach nur einem falschen Augenblick ihrem Schicksal überlassen: für immer entstellt, für immer Monster in den Augen der Gesellschaft. Nach seiner Rückkehr ins Königreich setzt der junge Arzt alles daran, einen Weg zu finden, um das Leiden zu verringern. Mit stetem Einsatz, vielen Verbündeten und unkonventionellen Methoden baut er die erste »Schönheitsklinik« der Welt auf und kämpft fortan gegen das Stigma einer Generation. Sein Leben wird zum Gründungsak...
Als Harold Gillies die Verheerungen des Ersten Weltkriegs mit eigenen Augen sieht, ist er schockiert. Zu viele junge Männer werden nach nur einem falschen Augenblick ihrem Schicksal überlassen: für immer entstellt, für immer Monster in den Augen der Gesellschaft. Nach seiner Rückkehr ins Königreich setzt der junge Arzt alles daran, einen Weg zu finden, um das Leiden zu verringern. Mit stetem Einsatz, vielen Verbündeten und unkonventionellen Methoden baut er die erste »Schönheitsklinik« der Welt auf und kämpft fortan gegen das Stigma einer Generation. Sein Leben wird zum Gründungsakt einer Disziplin, die unsere Gegenwart unmissverständlich prägt.
Für die, die schön sein wollen, mussten andere leiden. Denn die Operationen der Schönheitschirurgie - Rhinoplastik, Lidstraffung, Fettabsaugung - haben ihren grausigen Ursprung im Ersten Weltkrieg. Im Schlamm der Schützengräben verlor eine ganze Generation das Gesicht, bis ein furchtloser Arzt den Grundstein legte für eine neue, revolutionäre Disziplin ... Lindsey Fitzharris erzählt packend und erkenntnisreich vom Leben dieses Mannes und dem Wert der menschlichen Züge.
Für die, die schön sein wollen, mussten andere leiden. Denn die Operationen der Schönheitschirurgie - Rhinoplastik, Lidstraffung, Fettabsaugung - haben ihren grausigen Ursprung im Ersten Weltkrieg. Im Schlamm der Schützengräben verlor eine ganze Generation das Gesicht, bis ein furchtloser Arzt den Grundstein legte für eine neue, revolutionäre Disziplin ... Lindsey Fitzharris erzählt packend und erkenntnisreich vom Leben dieses Mannes und dem Wert der menschlichen Züge.
Lindsey Fitzharris promovierte in Oxford in Medizingeschichte. Ihre YouTube-Serie Under the Knife über Wissenswertes und Gruseliges aus der Welt der Chirurgie verhalf Fitzharris zu größerer Bekanntheit. Sie schreibt regelmäßig für The Guardian, The Huffington Post, The Lancet und New Scientist . Ihr Buch Der Horror der frühen Medizin war ein internationaler Erfolg, wurde in 15 Sprachen übersetzt und stand 19 Wochen lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Volker Oldenburg hat u. a. David Mitchell, Colum McCann, Christopher Isherwood und Oscar Wilde übersetzt. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis. Er lebt in Hamburg und Utrecht.
Produktdetails
- suhrkamp taschenbuch 5279
- Verlag: Suhrkamp
- Originaltitel: The Facemaker. A Visionary Surgeon's Battle to Mend the Disfigured Soldiers of Word War I
- Artikelnr. des Verlages: ST 5279
- Seitenzahl: 322
- Erscheinungstermin: 5. Oktober 2022
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 129mm x 29mm
- Gewicht: 392g
- ISBN-13: 9783518472798
- ISBN-10: 3518472798
- Artikelnr.: 63678249
Herstellerkennzeichnung
Suhrkamp Verlag AG
Torstr. 44
10119 Berlin
info@suhrkamp.de
www.suhrkamp.de
+49 (030) 740744-0
»... nichts für Menschen mit schwachen Nerven.« Märkische Oderzeitung 20230218
Als der Erste Weltkrieg ausbricht, steht Harold Gillies noch ganz am Anfang seiner Karriere. Konfrontiert mit den schlimmsten Gesichtsverletzungen und Verbrennungen im Kopfbereich, widmet er sich der Rekonstruktion dieser Wunden. Während der Krieg immer schlimmer wütet, revolutioniert er …
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Als der Erste Weltkrieg ausbricht, steht Harold Gillies noch ganz am Anfang seiner Karriere. Konfrontiert mit den schlimmsten Gesichtsverletzungen und Verbrennungen im Kopfbereich, widmet er sich der Rekonstruktion dieser Wunden. Während der Krieg immer schlimmer wütet, revolutioniert er das Gebiet der plastischen Chirurgie.
„Die Kriegsreporter bezeichneten Gesichtsverletzungen als den härtesten Schlag, den der Krieg einem Menschen versetzen kann, denn sie nahmen den Betroffenen ihre sichtbare Identität.“ (Seite 184)
Bereits im Vorwort weist die Autorin darauf hin, dass es sich beim vorliegenden Werk um ein Sachbuch handelt. Wenn Sachbücher immer so informativ, spannend und unterhaltsam wären, würde ich wahrscheinlich mehr davon lesen, was mir zeigt, dass Lindsey Fitzharris ein besonderes Talent zum Geschichtenerzählen besitzt. Schon nach den ersten Seiten bin ich gefesselt und nehme um mich herum nichts mehr wahr. Bevor es mit der Herkunft und dem Werdegang der Hauptperson, dem Chirurg Harold Gillies, losgeht, erzählt die Autorin, wie und warum es zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs gekommen ist. Was mir dabei besonders gefallen hat, waren nicht nur die vielen historischen Fakten, sondern dass die Autorin es geschafft hat, immer wieder verschiedene Geschehnisse und Einzelschicksale in die Erzählung einzubringen, die das Gesamtbild vervollständigten. Hierbei beschränkte sie sich weder auf Länder, noch Kontinente und das wiederum muss eine Recherche erforderlich gemacht haben, die mir großen Respekt abnötigt.
Die vielen Beschreibungen und Erklärungen im Buch können für sensible LeserInnen grenzwertig sein, wobei wohl auch das eigene Kopfkino zusätzlich belastend einwirken könnte. Ich bin in dieser Hinsicht nicht zimperlich und hätte mir im Gegenteil manche Vorgänge bebildert gewünscht, wobei es sicherlich ausgereicht hätte, die Fotos schwarzweiß zu belassen, denn ganz so hartgesotten bin nämlich auch ich nicht. Der Werdegang von Harold Gillies ist wahrhaftig ein Buch wert, wenn nicht sogar mehrere. Was dieser Mann auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie geleistet hat, ist ungeheuerlich und ich bin immer noch erstaunt darüber, dass ich seinen Namen bisher noch nie gehört habe. Hervorheben möchte ich hierbei zum Beispiel, dass es ihm nicht nur um das Aussehen ging, sondern gleichermaßen darum, dass auch die Funktionalität wieder hergestellt wurde. Dies war bis dahin nicht das Bestreben der Ärzteschaft, wobei es auch daran lag, dass dieser Grenzen gesetzt waren aus verschiedenen Gründen.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht mehr zum Inhalt verraten, um jedem die Möglichkeit zum staunen, lernen und überrascht sein zu geben, genauso wie es mir erging. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.
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>> Manchmal wurden ganze Gesichter zerstort. Eine Frontkrankenschwester formulierte es so:"Die Heilkunde stand der Wissenschaft der Zerstörung ratlos gegenüber." >>
Dies ist das zweite geschichtlich-medizinische Sachbuch von Lindsey Fitzharris. Der Vorgänger …
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>> Manchmal wurden ganze Gesichter zerstort. Eine Frontkrankenschwester formulierte es so:"Die Heilkunde stand der Wissenschaft der Zerstörung ratlos gegenüber." >>
Dies ist das zweite geschichtlich-medizinische Sachbuch von Lindsey Fitzharris. Der Vorgänger "Der Horror der frühen Medizin" hatte mich schon völlig in seinen Bann gezogen. Der zweite Teil - mit Wiedererkennungswert in Cover und Titel - hat einen ähnlichen Aufbau und genauso eine Sogwirkung.
Diesmal befasst Fitzharris sich mit dem Grauen des ersten Weltkriegs, der ganze Generationen verstümmelte. Durch die neuen Waffen und Kampftechniken gab es besonders viele Kopf- und Gesichtsverletzungen. Und während ein fehlender Arm oder Bein Annerkennung einbrachte, wandten die Menschen sich bei fehlenden Nasen, Unterkiefern oder klaffenden Löchern im Gesicht vor Ekel und Abneigung ab. Ein normales Leben war für die Entstellten oftmals nicht mehr möglich, denn auch die Nahrungsaufnahme und das Atmen waren eine Herausforderung.
Valedier, Morestin, Buck und Wood waren nur Einige, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, diesen Männern in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Einer der bekanntesten Pioniere aber war Harold Gillies, auf den die Autorin sich vornehmlich konzentriert.
Mit seiner großen Empathie und Menschlichkeit in dieser unmenschlichen Zeit, arbeitet er unermüdlich daran, seine Methoden zur Gesichts-Rekonstruktion zu verfeinern und scheut sich nicht, völlig neue Wege zu testen.
In einem informativen, kurzweiligen Schreibstil erfährt man viele Fakten aus der medizinischen Geschichte und dem Leben und Werken Harold Gillies und seiner Weggefährten. Was das ganze beim Lesen unheimlich greifbar macht, sind die detaillierten Beschreibungen anhand von Einzelschicksalen der Soldaten.
Gerne hätte ich, wie auch schon im ersten Band, ein paar Skizzen oder Bilder gehabt. Doch die sind im Internet fix zu finden und jeder interessierte Leser wird sie sich sofort nebenher anschauen. Und auch auf aufblähende Fussnoten verzichtet die Autorin wieder und bringt diese in einem umfangreichen Glossar unter.
Fazit: Bestimmt kein Sachbuch das ich jedem empfehlen würde, aber wer sich ein wenig für den ersten Weltkrieg oder die frühe Medizin interessiert, der wird begeistert sein. Fitzharrold schafft es immer wieder eigentlich trockenen Stoff in interessante und spannende Geschichten zu verpacken.
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Wie alles begann...
Das Buch "Der Horror der frühen Chirurgie" ist das erste Buch was ich von der Autorin Lindsey Fitzharris habe, was mich aber alleine optisch schon abgeholt hat.
Optisch ähnelt dieses Buch stark dem vorherigen Buch "Der Horror der frühen …
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Wie alles begann...
Das Buch "Der Horror der frühen Chirurgie" ist das erste Buch was ich von der Autorin Lindsey Fitzharris habe, was mich aber alleine optisch schon abgeholt hat.
Optisch ähnelt dieses Buch stark dem vorherigen Buch "Der Horror der frühen Medizin", trotzdem ist jedes auf seine Weise nochmal etwas individuell gestaltet (Farbe, Instrumente).
Das Cover finde ich schön und auch passend konzipiert.
Der Kontrast zwischen den Farben auf dem Cover harmonieren sehr gut.
Die Geschichte und das Thema finde ich interessant, lehrreich und gut umgesetzt.
Natürlich hat jede perfektionierte OP/chirurgischer Eingriff einen Ursprung und in diesem Buch kann man klar und deutlich lesen wie dies ihren Anfang nahm, an einigen Stellen natürlich grausam und brutal zu hören/lesen, aber so war die Realität.
Genau deswegen spricht mich dieses Thema/die Geschichte so an, da es auch sorgfältig recherschiert worden ist.
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Der Titel dieses Sachbuchs ist ein wenig irreführend, denn wie sich bereits aus dem Klappentext beschreiben lässt, geht es hier vielmehr um den „Horror der frühen plastischen Chirurgie“, beginnend ab Anfang des 20. Jahrhunderts, und dieser Teilbereich der Chirurgie bleibt …
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Der Titel dieses Sachbuchs ist ein wenig irreführend, denn wie sich bereits aus dem Klappentext beschreiben lässt, geht es hier vielmehr um den „Horror der frühen plastischen Chirurgie“, beginnend ab Anfang des 20. Jahrhunderts, und dieser Teilbereich der Chirurgie bleibt auch bis zuletzt im Fokus. Das fand ich ein wenig schade, zumal es in den letzten 100 Jahren nun doch diverse krasse Weiterentwicklungen/Entdeckungen/Möglichkeiten im Bereich der Chirurgie (man denke nur an Organtransplantationen, oder simpler: inzwischen häufig minimal-invasive Eingriffe, die ambulant erfolgen können, wo früher noch ein großer Schnitt, gefolgt von zig Tagen Bettruhe, vonnöten war ) gab und ich mir doch gewünscht hätte, im Verlauf des Buchs auch etwas darüber zu lesen, wie die Allgemeinchirurgie vor 100 Jahren noch aussah.
Der Teil rund um die plastische Chirurgie war allerdings dennoch auch derjenige, der mein Interesse geweckt hatte: mein Urgroßvater, den ich noch kannte, hatte im Krieg ein Auge eingebüßt und bis ich auf die Leseprobe zu diesem Buch stieß, war seine Verletzung kein großes Thema und auch, wenn es mir durchaus aufgefallen war, hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, dass sein Gesicht bis ins hohe Alter hinein sehr glattgezogen und leicht wächsern wirkte bzw. dass eine Granate ihm gezielt das Auge hatte wegsplittern können, während sein Gesicht ansonsten unverletzt geblieben war. Da hat mich tatsächlich erst die Leseprobe „Mooooment!“ denken lassen und dass mein Uropa (der auch nie ein Glasauge oder Ähnliches besaß; er hatte an Stelle des eingebüßten Auges tatsächlich einfach nur eine tiefere Delle im Gesicht) wohl doch eher eine „Schönheits-OP“ durchlaufen hatte als dass er ein sauber, punktuell getroffenes Wunder war. Da war ich dann schon neugierig, zu erfahren, wie das früher wohl gelaufen war und wie sich das alles entwickelt hatte.
Jetzt bin ich in der Hinsicht definitiv schlauer; „Der Horror der frühen Medizin“ beschäftigt sich da auch sehr mit der Biografie Harold Gillies und kommt immer wieder auf diesen zurück; das hatte mich doch etwas überrascht, denn ich hatte eher erwartet, dass er hier eher als „grober Begründer“ gelten würde, dessen Ideen dann direkt von bereits spezialisierteren Ärzten und Organisationen weiterentwickelt worden wären. Ich kann es gar nicht begründen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er weiterhin so sehr involviert gewesen war und nicht einfach nur vom Schlachtfeld in Richtung Hospitäler in sicheren Gebieten: „Hey, man könnte ja mal probieren….“ vermeldet hatte.
„Der Horror der frühen Chirurgie“ scheut dabei keine Details, und ja, die sind manchmal schon sehr horrormäßig; leider, oder glücklicherweise, gibt es keine Bilder im Buch. Man kann sich die Dinge sehr genau vorstellen; also in der Hinsicht habe ich Fotos nicht so sehr vermisst, für mich war das mehr: „Hm, ein Foto wäre jetzt ganz nett. Vielleicht stelle ich mir das nun einfach nur zu extrem vor?“, gepaart mit der Angst, dass ich es mir doch noch viel zu harmlos vorstellen könnte und lieber keine Bilder sehen wollte.
Ich habe zugegeben an diesem Buch auch für meine Verhältnisse sehr lange gelesen, weil ich immer mal wieder dachte, dass es mir nun doch zu viel werden würde und ich erst ein paar Tage Pause vom Horror bräuchte. Horror-Romane kann ich definitiv sehr viel besser abhaken, aber dieses Sachbuch war mir da doch zu real, wobei ich mir unsicher bin, ob es mich ähnlich heftig verschreckt haben könnte, hätte ich während des Lesens nun nicht ständig meinen Uropa im Kopf gehabt und was man, ab Lazarett, wohl mit ihm angestellt hatte.
Ich fand das alles sehr interessant, aber man sollte sich schon im Klaren sein, dass der Titel hier nicht unbedingt eine Übertreibung ist – denn Schönheitschirurgie hin oder her: schön sind die Ausführungen hier wirklich eher rein gar nicht.
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Das Buch "Der Horror der frühen Chirurgie" von Lindsey Fitzharris ist ein Sachbuch über die Entwicklung der Schönheitschirurgie während des ersten Weltkriegs.
Dieser war der erste Krieg in dem derart zerstörerische Waffen genutzt wurden. Dies brachte schwere …
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Das Buch "Der Horror der frühen Chirurgie" von Lindsey Fitzharris ist ein Sachbuch über die Entwicklung der Schönheitschirurgie während des ersten Weltkriegs.
Dieser war der erste Krieg in dem derart zerstörerische Waffen genutzt wurden. Dies brachte schwere Verletzungen und entstellte Körperteile mit sich.
Das Buch beschreibt wie Ärzte sich an diese Art der Verletzungen anpassten und wie man versuchte Opfern des Krieges mit der frühen Schönheitschirurgie zu helfen.
Dieses Buch war das Erste, das ich von der Autorin las. Trotz des komplizierten Themas, war es leicht dem Buch zu folgen, da es eine sehr verständliche Schreibweise hat. Auch das ausführliche Quellenverzeichnis am Ende des Buches, halte ich für sehr Hilfreich, besonders wenn man sich noch tiefer mit dem Thema beschäftigen möchte.
Ich finde das Buch sehr interessant und werde mir definitiv noch ein weiteres der Autorin zulegen!
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»Dann, etwa siebenhundert Meter vor dem Schützengraben, verspürte er einen heftigen Schlag im Gesicht. Eine Kugel war durch seine Wange geschlagen und auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Blut strömte ihm aus Mund und Nase, tränkte seine Uniform. Clare schrie, aber der …
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»Dann, etwa siebenhundert Meter vor dem Schützengraben, verspürte er einen heftigen Schlag im Gesicht. Eine Kugel war durch seine Wange geschlagen und auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Blut strömte ihm aus Mund und Nase, tränkte seine Uniform. Clare schrie, aber der Schrei blieb stumm. Sein Gesicht war so schlimm verletzt, dass es sich nicht einmal vor Schmerz verziehen konnte.«
Die Schlachtfelder des 1. Weltkriegs forderten unzählige Opfer. 8 – 10 Millionen Soldaten starben in der Zeit von 1914 bis 1918, mehr als doppelt so viele wurden, oft schwer, verwundet. Zu diesen schwer verwundeten gehörten die Gesichtsversehrten, über deren furchtbares Schicksal ich bislang noch nie so richtig nachgedacht hatte. Doch tatsächlich gehörten diese armen Menschen zu den größten Verlierern, denn während einem Mann, der ein Bein oder einen Arm verloren hatte, mit Mitgefühl begegnet wurde, riefen ihre entstellten Gesichter sehr häufig Ablehnung und Ekel hervor. Zudem war der Genesungsprozess extrem leidvoll und stellte nach der Verletzung auf dem Schlachtfeld nicht selten ein erneutes Trauma da.
Wenn es denn überhaupt zu einem richtigen Genesungsprozess kam. Die Ärzte, die versuchten, möglichst viele Menschen zu retten, mussten sich meist auf einfache Behandlungen beschränken. Wenn ein junger Soldat ein riesiges Loch im Gesicht hatte, wo mal Nase und Kiefer gewesen waren, dann wurde das einfach ordentlich zugenäht, um die Blutungen zu stoppen. Wie der arme Mann anschließend aussah und ob er noch in der Lage war, zu kauen, darum konnte man sich einfach nicht kümmern.
»Die Heilkunde stand der Wissenschaft der Zerstörung ratlos gegenüber.«
An dieser Stelle kam Harold Gillies ins Spiel, ein junger, höchst motivierter und engagierter Chirurg, der sich zum Ziel gesetzt hatte, diesen Menschen wieder ein Gesicht zu geben, das funktionierte und ordentlich aussah. Er gründete eines der weltweit ersten Krankenhäuser, das sich auf Gesichtsrekonstruktionen spezialisiert hatte und leistete großartige Pionierarbeit.
Lindsey Fitzharris, deren Buch über den „Horror der frühen Medizin“ ich schon verschlungen hatte, befasst sich in diesem Sachbuch mit den Anfängen der plastischen Chirurgie bzw. der Schönheitschirurgie. Der Leser begleitet Gillies und weitere Kollegen bei der Arbeit und auf der Seite der Patienten auch mehrere namentlich genannte Gesichtsversehrte. Wie so oft wirken die Schilderungen besonders intensiv und berührend, wenn Einzelschicksale aus der großen Masse heraus beschrieben werden.
Fasziniert verfolgte ich die detaillierten Beschreibungen verschiedener Eingriffe. Welch großen Mut haben diese ersten plastischen Chirurgen bewiesen! Schließlich konnten sie nicht zu einem Lehrbuch greifen und auf erprobte Verfahren zurückgreifen, sondern mussten, teils sogar spontan, eigene Gedanken umsetzen und nach immer neuen Methoden suchen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen oder zu verbessern. Das alles ist, man kann es sich leicht denken, sehr blutig und nicht für empfindliche Leser geeignet. Mir jedoch wurde jetzt so richtig bewusst, dass die Anfänge jeder heutigen Lidstraffung oder Fettabsaugung auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs lagen.
Fazit: Ein faszinierendes Stück Medizingeschichte, leicht lesbar und gleichzeitig informativ und berührend geschildert. Wenn ich überhaupt einen Kritikpunkt habe, dann ist es der für meinen Geschmack unpassende und reißerische Titel des Buchs.
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Mich hat der Titel und der Covertext etwas in die Irre geführt - obwohl das Thema behandelt wird, wird über einen großen Umweg, erst über die Waffen und ihre zustandebringenden Verletzungen erzählt und dann erst mal auf den Beginn des 1. Weltkrieges zu kommen.
Sehr …
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Mich hat der Titel und der Covertext etwas in die Irre geführt - obwohl das Thema behandelt wird, wird über einen großen Umweg, erst über die Waffen und ihre zustandebringenden Verletzungen erzählt und dann erst mal auf den Beginn des 1. Weltkrieges zu kommen.
Sehr detailliert und Ausführlich. Das hatte für mich sehr viele Längen.
Der Schreibstil ist gut und tröstet hinweg was man eigentlich schon aus dem Geschichtsunterricht über die politischen Gründe und wie das Attentat, das den 1. WK schlussendlich hervorrief, schon weiß.
Manches wird so bildlich geschildert und es läuft einem kalt den Rücken herunter, was natürlich bei dem Thema Kopfkino hervorruft.
Die Autorin hat nicht einfach nur heruntergeschrieben, sondern tief recherchiert und das merkt man definitiv.
Sehr gelungenes Buch.
Wer sich für die Geschichte des 1. WK interessiert ist damit gut aufgehoben
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Ich hatte bereits vorher das Buch: "Die Horror der frühen Medizin"gelesen und konnte somit das nächste Buch von der Autorin Lindsay Fitzharris kaum erwarten. Ich habe es mir direkt gekauft und muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Es ist gewohnt detailliert …
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Ich hatte bereits vorher das Buch: "Die Horror der frühen Medizin"gelesen und konnte somit das nächste Buch von der Autorin Lindsay Fitzharris kaum erwarten. Ich habe es mir direkt gekauft und muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Es ist gewohnt detailliert beschrieben und du kannst gar nicht anders als es dir vorzustellen. Ihr Schreibstil ist sehr gut lesbar und hat absolut Suchtpotential. Auffällig ist auch hier wieder, dass die Inhalt sehr gut recherchiert sind und die Anfänge der Schönheitschirurgie gut umschreibt. Als Hauptfigur, um für eine Storyline zu sorgen, ist Harold Gillies als Begleiter dabei. Darüberhinaus werden verschiedene Schicksale von Kriegsüberlebenden eingeflochten. Mir hat das Buch wie erwartet sehr gut gefallen und ich würde es auch jeden Fall weiter empfehlen. Erneut würde ich mir ein etwas ansprechenderes Cover wünschen.
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Das Cover ist in schwarz mit blauer Schrift gehalten, dazu die in weiß gehaltenen Zeichnungen von medizinischen Werkzeug. Da weiß man direkt, worum es in dem Buch geht. Ich hatte zu diesem Buch vorher eine Leseprobe gelesen, diese konnte mich sehr begeistern. Ich musste da direkt im Buch …
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Das Cover ist in schwarz mit blauer Schrift gehalten, dazu die in weiß gehaltenen Zeichnungen von medizinischen Werkzeug. Da weiß man direkt, worum es in dem Buch geht. Ich hatte zu diesem Buch vorher eine Leseprobe gelesen, diese konnte mich sehr begeistern. Ich musste da direkt im Buch weiterlesen. Auch hier könnte mich die Geschichte direkt wieder fesseln. Es ist schon erschreckend, was man da zu lesen bekommt & wenn man dann noch bedenkt, dass es auf wahren Begebenheiten beruht. Während des 1. Weltkrieges gab es dann forschende Mediziner, die sich Verletzungen & auch Missbildungen annahmen. & probiert haben. Alles wird gut beschrieben, ohne allerdings zu heftig zu sein. Dieses Sachbuch wurde sehr gut recherchiert. Die Autorin beschreibt sehr detailliert, eindrucksvoll & auch erschreckend die Anfänge der Schönheitschirurgie.
So ganz begeistern konnte mich dieses Buch leider nicht.
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Gänsehaut
Das Cover ist toll gestaltet, passt zum Thema und trifft genau meinen Geschmack!
Das Buch an sich ist in einem gut lesbaren Schreibstil geschrieben worden.
Man kommt sehr schnell beim Lesen voran nicht nur weil es gut geschrieben ist, nein es ist auch sehr spannend.
Die …
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Gänsehaut
Das Cover ist toll gestaltet, passt zum Thema und trifft genau meinen Geschmack!
Das Buch an sich ist in einem gut lesbaren Schreibstil geschrieben worden.
Man kommt sehr schnell beim Lesen voran nicht nur weil es gut geschrieben ist, nein es ist auch sehr spannend.
Die Mischung zwischen Fiktion die aber der Wahrheit entspricht hat mir nicht nur einmal Gänsehaut beschert.
Teilweise habe ich eine Pause von dem Buch gebraucht, weil es so detailliert beschriebene Situationen hervorbringt, dass ich es kurzzeitig weglegen musste.
Das Buch ist nicht nur für medizinisch und historisch interessierte Menschen ein tolles Buch.
Jeder der sich mal eine etwas andere und lebensnahe Lektüre wünscht ist mit diesem Buch gut bedient.
Von mir bekommt es volle Sterne. Ich würde es begrüßen wenn in Zukunft es noch einen weiteren Band geben wird.
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