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Die Spur des großen Geldes - Dengler deckt die Machenschaften der »Euro-Retter« auf.Georg Dengler droht an seinem bisher größten Fall, dem neunten in Wolfgang Schorlaus Bestseller-Krimiserie, zu scheitern: Wer hat die EU-Beamtin Anna Hartmann entführt? Was hatte sie mit der sogenannten Griechenlandrettung zu tun? Und vor allem: Wo sind die Milliarden europäischer Steuergelder wirklich gelandet?Endlich, die mageren Jahre sind vorbei! So jedenfalls scheint es dem Stuttgarter Privatermittler Georg Dengler. Zum ersten Mal ergattert er einen wirklich gut bezahlten Auftrag: Das Berliner AuswÃ...
Die Spur des großen Geldes - Dengler deckt die Machenschaften der »Euro-Retter« auf.
Georg Dengler droht an seinem bisher größten Fall, dem neunten in Wolfgang Schorlaus Bestseller-Krimiserie, zu scheitern: Wer hat die EU-Beamtin Anna Hartmann entführt? Was hatte sie mit der sogenannten Griechenlandrettung zu tun? Und vor allem: Wo sind die Milliarden europäischer Steuergelder wirklich gelandet?
Endlich, die mageren Jahre sind vorbei! So jedenfalls scheint es dem Stuttgarter Privatermittler Georg Dengler. Zum ersten Mal ergattert er einen wirklich gut bezahlten Auftrag: Das Berliner Auswärtige Amt will, dass er nach der Mitarbeiterin Anna Hartmann sucht. Ein Handyvideo legt nahe, dass sie entführt wurde. Mithilfe seiner technisch versierten Freundin Olga gelingt es Dengler, vier verdächtige Männer zu identifizieren. Bevor er sie befragen kann, werden sie allesamt ermordet. Gibt es einen Verräter im Auswärtigen Amt? Oder gibt Denglers neue Mitarbeiterin Petra Wolff Informationen an die Killer weiter? Denglers Ermittlungen enden in einer Sackgasse.
Die Entführte war als Beamtin an die Troika ausgeliehen worden, die Griechenland die Bedingungen der Eurogruppe diktiert hat. Liegt hier der Schlüssel für den Fall? Dengler nimmt einen neuen Anlauf und stößt auf das größte Geheimnis der sogenannten Griechenlandrettung: Auf welchen Konten sind die vielen Milliarden europäischer Steuergelder letztlich gelandet? Als Dengler die Namen der Personen und Institutionen ermittelt, die diese gewaltigen Summen kassiert haben, gerät er selbst ins Visier ...
Alle Fälle von Georg Dengler:
Die blaue ListeDas dunkle SchweigenFremde WasserBrennende KälteDas München-KomplottDie letzte FluchtAm zwölften TagDie schützende HandDer große PlanKreuzberg BluesBlack Forest
Die Bücher erzählen eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Georg Dengler droht an seinem bisher größten Fall, dem neunten in Wolfgang Schorlaus Bestseller-Krimiserie, zu scheitern: Wer hat die EU-Beamtin Anna Hartmann entführt? Was hatte sie mit der sogenannten Griechenlandrettung zu tun? Und vor allem: Wo sind die Milliarden europäischer Steuergelder wirklich gelandet?
Endlich, die mageren Jahre sind vorbei! So jedenfalls scheint es dem Stuttgarter Privatermittler Georg Dengler. Zum ersten Mal ergattert er einen wirklich gut bezahlten Auftrag: Das Berliner Auswärtige Amt will, dass er nach der Mitarbeiterin Anna Hartmann sucht. Ein Handyvideo legt nahe, dass sie entführt wurde. Mithilfe seiner technisch versierten Freundin Olga gelingt es Dengler, vier verdächtige Männer zu identifizieren. Bevor er sie befragen kann, werden sie allesamt ermordet. Gibt es einen Verräter im Auswärtigen Amt? Oder gibt Denglers neue Mitarbeiterin Petra Wolff Informationen an die Killer weiter? Denglers Ermittlungen enden in einer Sackgasse.
Die Entführte war als Beamtin an die Troika ausgeliehen worden, die Griechenland die Bedingungen der Eurogruppe diktiert hat. Liegt hier der Schlüssel für den Fall? Dengler nimmt einen neuen Anlauf und stößt auf das größte Geheimnis der sogenannten Griechenlandrettung: Auf welchen Konten sind die vielen Milliarden europäischer Steuergelder letztlich gelandet? Als Dengler die Namen der Personen und Institutionen ermittelt, die diese gewaltigen Summen kassiert haben, gerät er selbst ins Visier ...
Alle Fälle von Georg Dengler:
Die blaue ListeDas dunkle SchweigenFremde WasserBrennende KälteDas München-KomplottDie letzte FluchtAm zwölften TagDie schützende HandDer große PlanKreuzberg BluesBlack Forest
Die Bücher erzählen eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.
Wolfgang Schorlau lebt und arbeitet als freier Autor in Stuttgart. Neben den zehn Dengler-Krimis 'Die blaue Liste', 'Das dunkle Schweigen', 'Fremde Wasser', 'Brennende Kälte', 'Das München-Komplott', 'Die letzte Flucht', 'Am zwölften Tag', 'Die schützende Hand', 'Der große Plan' und 'Kreuzberg Blues' hat er die Romane 'Sommer am Bosporus' und 'Rebellen' veröffentlicht - und zusammen mit Claudio Caiolo die Venedig-Krimis um Commissario Morello. 2006 wurde er mit dem Deutschen Krimipreis, 2012 und 2014 mit dem Stuttgarter Krimipreis sowie 2019 mit dem Stuttgarter Ebner-Stolz-Wirtschaftskrimipreis ausgezeichnet.

Produktdetails
- KiWi Taschenbücher
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4002465
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 12. September 2019
- Deutsch
- Abmessung: 182mm x 123mm x 35mm
- Gewicht: 331g
- ISBN-13: 9783462053364
- ISBN-10: 3462053361
- Artikelnr.: 56040858
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
»Schorlau hat gewohnt gründlich recherchiert und die Ergebnisse in eine fesselnde Story gepackt.« Bielefelder 20191219
Harte Drogen, viele Kronen, arme Griechen
Krimis in Kürze: Roland Spranger, Jonas Bonnier und Wolfgang Schorlau
Hof, von der Zeitgeschichte aus dem Zonenrandgebiet in die deutsche Mittellage katapultiert, ist auf den ersten Blick kein Schauplatz, an dem man schwärzestes Noir erwartet. Nicht mal im Kino, bei den Hofer Filmtagen. Wie sehr das täuscht, zeigt der Roman von Roland Spranger schnell. "Tiefenscharf" (Polar Verlag, 286 S., geb., 18,- [Euro]) eröffnet die Reihe "Deutscher Polar", und man muss sich diesen Roman gewissermaßen auch in Schwarzweiß vorstellen, ungefähr wie das Umschlagfoto einer etwas heruntergekommenen Provinzbar. Es ist eine Geschichte aus dem Hinterland, sie ist hart und unbarmherzig und sehr
Krimis in Kürze: Roland Spranger, Jonas Bonnier und Wolfgang Schorlau
Hof, von der Zeitgeschichte aus dem Zonenrandgebiet in die deutsche Mittellage katapultiert, ist auf den ersten Blick kein Schauplatz, an dem man schwärzestes Noir erwartet. Nicht mal im Kino, bei den Hofer Filmtagen. Wie sehr das täuscht, zeigt der Roman von Roland Spranger schnell. "Tiefenscharf" (Polar Verlag, 286 S., geb., 18,- [Euro]) eröffnet die Reihe "Deutscher Polar", und man muss sich diesen Roman gewissermaßen auch in Schwarzweiß vorstellen, ungefähr wie das Umschlagfoto einer etwas heruntergekommenen Provinzbar. Es ist eine Geschichte aus dem Hinterland, sie ist hart und unbarmherzig und sehr
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heutig.
Es geht ziemlich gut los. Drogenhändler Max bringt reibungslos Crystal Meth im Wert von 20 000 Euro über die tschechische Grenze. Dann verfolgt ihn die deutsche Polizei. Er schmeißt das Päckchen rechtzeitig aus dem Fenster. Die Suche nach dem Päckchen ist der blutrote Faden, der das Buch durchzieht. Ein von seinem Sender gefeuerter Videojournalist mit Alkoholproblem und schwangerer Freundin, eine Youtuberin, ein ehemaliger Türsteher und Max' Freundin, die Mangas zeichnet und Autos abfackelt, sie alle werden auf fatale Weise ins Geschehen verstrickt. Und weil Max Verbindungen in die rechte Szene hat, gibt es zusätzliche Komplikationen - bis zum Showdown in einem stillgelegten Hallenbad.
Spranger, der für seinen Roman "Kriegsgebiete" den Glauser-Preis bekommen hat, erzählt knapp und pointiert, kühl, aber ohne Pose und mit dem Auge für Details, die eine Person oder einen Ort anschaulicher charakterisieren als lange Sätze. Er wechselt mit viel Gespür für Timing die Perspektiven, und die Gewalt, die immer wieder ausbricht, rührt daher, dass Dinge erst schief- und dann ganz aus dem Ruder laufen. Der Schauplatz des Romans ist zwar die Provinz. Aber er ist welthaltiger als die meisten Metropolenromane.
Wie viel erfunden und was tatsächlich geschehen ist, lässt sich in Jonas Bonniers "Der Helicopter-Coup. Die Millionen-Beute" (Piper, 416 S., br., 20,- [Euro]) nicht so leicht ermitteln. Bonnier, der fünf Jahre lang die schwedische Bonnier-Gruppe geleitet hat, zu der auch der Piper Verlag gehört, hat den spektakulärsten Raub der schwedischen Kriminalgeschichte zu einem Thriller verarbeitet. 2009 sprengten die Täter ein Loch ins Dach eines Stockholmer Banknotendepots, um dann per Hubschrauber 39 Millionen Kronen abzutransportieren.
Bonniers Mischung aus Recherche und Phantasie ist nicht so risikolos, wie man denkt, weil die Wirklichkeit, entgegen dem verbreiteten Vorurteil, eben nicht die besten Geschichten schreibt, sondern lediglich den Rohstoff liefert. Und selbst der beste Rohstoff garantiert ohne die richtige Verarbeitungstechnik keine überzeugende Story.
Bonnier wird zwar keinen Pulitzer-Preis bekommen für stilistische Filigranarbeit, aber sein Buch ist kompakt und sehr gut konstruiert. Die vier Männer, die den Raub akribisch planen und die gerade durch ihre sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zum Team werden, sind plausibel gezeichnet. Und spannend ist das Szenario ohnehin, weil es ein Kampf gegen die Uhr und jene Unwägbarkeiten ist, von denen man nur weiß, dass es sie geben wird, ohne zu ahnen, welcher Art sie sein werden. Dass Netflix sich für die Filmrechte interessiert, wundert nicht.
Zu den glücklichen Menschen, die sich im Alter von fünfzig Jahren noch einen Berufswechsel geleistet haben, gehört Wolfgang Schorlau. Seit 2003 schreibt der ehemalige Manager mit einigem Erfolg Kriminalromane, und seitdem gibt es auch Georg Dengler, den früheren BKA-Mann, der als privater Ermittler in Stuttgart arbeitet. Drei dieser Bücher wurden bereits fürs Fernsehen adaptiert, mit Ronald Zehrfeld in der Hauptrolle. "Der große Plan" (Kiepenheuer & Witsch, 448 S., br., 14,99 [Euro]) ist Denglers neunter Auftritt.
Das Außenministerium engagiert ihn, um sich bei der Suche nach einer spurlos verschwundenen Mitarbeiterin nicht auf die Erkenntnisse von Innenministerium und BKA verlassen zu müssen. Weil die ehrgeizige junge Frau zuletzt für die sogenannte Troika tätig war, geraten wir mit Dengler tief in die Griechenland-Krise, samt deren Vorgeschichte und Nachbeben, und lernen einiges über trübe Machenschaften und versickernde Gelder. Das ist nicht überraschend, weil Schorlaus Plots schon immer hochgradig gesellschaftspolitisch aufgeladen waren.
Wie gewohnt geht es für einen Thriller aber auch ein wenig betulich und umständlich zu, was garstige kleine Einfälle wie den Tod auf einer Sonnenbank nicht ausschließt. Und dass Dengler diesmal Probleme mit seiner Libido und seiner Freundin Olga hat, hindert ihn nicht daran, unerschrocken dorthin zu gehen, wo es weh tut.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es geht ziemlich gut los. Drogenhändler Max bringt reibungslos Crystal Meth im Wert von 20 000 Euro über die tschechische Grenze. Dann verfolgt ihn die deutsche Polizei. Er schmeißt das Päckchen rechtzeitig aus dem Fenster. Die Suche nach dem Päckchen ist der blutrote Faden, der das Buch durchzieht. Ein von seinem Sender gefeuerter Videojournalist mit Alkoholproblem und schwangerer Freundin, eine Youtuberin, ein ehemaliger Türsteher und Max' Freundin, die Mangas zeichnet und Autos abfackelt, sie alle werden auf fatale Weise ins Geschehen verstrickt. Und weil Max Verbindungen in die rechte Szene hat, gibt es zusätzliche Komplikationen - bis zum Showdown in einem stillgelegten Hallenbad.
Spranger, der für seinen Roman "Kriegsgebiete" den Glauser-Preis bekommen hat, erzählt knapp und pointiert, kühl, aber ohne Pose und mit dem Auge für Details, die eine Person oder einen Ort anschaulicher charakterisieren als lange Sätze. Er wechselt mit viel Gespür für Timing die Perspektiven, und die Gewalt, die immer wieder ausbricht, rührt daher, dass Dinge erst schief- und dann ganz aus dem Ruder laufen. Der Schauplatz des Romans ist zwar die Provinz. Aber er ist welthaltiger als die meisten Metropolenromane.
Wie viel erfunden und was tatsächlich geschehen ist, lässt sich in Jonas Bonniers "Der Helicopter-Coup. Die Millionen-Beute" (Piper, 416 S., br., 20,- [Euro]) nicht so leicht ermitteln. Bonnier, der fünf Jahre lang die schwedische Bonnier-Gruppe geleitet hat, zu der auch der Piper Verlag gehört, hat den spektakulärsten Raub der schwedischen Kriminalgeschichte zu einem Thriller verarbeitet. 2009 sprengten die Täter ein Loch ins Dach eines Stockholmer Banknotendepots, um dann per Hubschrauber 39 Millionen Kronen abzutransportieren.
Bonniers Mischung aus Recherche und Phantasie ist nicht so risikolos, wie man denkt, weil die Wirklichkeit, entgegen dem verbreiteten Vorurteil, eben nicht die besten Geschichten schreibt, sondern lediglich den Rohstoff liefert. Und selbst der beste Rohstoff garantiert ohne die richtige Verarbeitungstechnik keine überzeugende Story.
Bonnier wird zwar keinen Pulitzer-Preis bekommen für stilistische Filigranarbeit, aber sein Buch ist kompakt und sehr gut konstruiert. Die vier Männer, die den Raub akribisch planen und die gerade durch ihre sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zum Team werden, sind plausibel gezeichnet. Und spannend ist das Szenario ohnehin, weil es ein Kampf gegen die Uhr und jene Unwägbarkeiten ist, von denen man nur weiß, dass es sie geben wird, ohne zu ahnen, welcher Art sie sein werden. Dass Netflix sich für die Filmrechte interessiert, wundert nicht.
Zu den glücklichen Menschen, die sich im Alter von fünfzig Jahren noch einen Berufswechsel geleistet haben, gehört Wolfgang Schorlau. Seit 2003 schreibt der ehemalige Manager mit einigem Erfolg Kriminalromane, und seitdem gibt es auch Georg Dengler, den früheren BKA-Mann, der als privater Ermittler in Stuttgart arbeitet. Drei dieser Bücher wurden bereits fürs Fernsehen adaptiert, mit Ronald Zehrfeld in der Hauptrolle. "Der große Plan" (Kiepenheuer & Witsch, 448 S., br., 14,99 [Euro]) ist Denglers neunter Auftritt.
Das Außenministerium engagiert ihn, um sich bei der Suche nach einer spurlos verschwundenen Mitarbeiterin nicht auf die Erkenntnisse von Innenministerium und BKA verlassen zu müssen. Weil die ehrgeizige junge Frau zuletzt für die sogenannte Troika tätig war, geraten wir mit Dengler tief in die Griechenland-Krise, samt deren Vorgeschichte und Nachbeben, und lernen einiges über trübe Machenschaften und versickernde Gelder. Das ist nicht überraschend, weil Schorlaus Plots schon immer hochgradig gesellschaftspolitisch aufgeladen waren.
Wie gewohnt geht es für einen Thriller aber auch ein wenig betulich und umständlich zu, was garstige kleine Einfälle wie den Tod auf einer Sonnenbank nicht ausschließt. Und dass Dengler diesmal Probleme mit seiner Libido und seiner Freundin Olga hat, hindert ihn nicht daran, unerschrocken dorthin zu gehen, wo es weh tut.
PETER KÖRTE
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Harte Drogen, viele Kronen, arme Griechen
Krimis in Kürze: Roland Spranger, Jonas Bonnier und Wolfgang Schorlau
Hof, von der Zeitgeschichte aus dem Zonenrandgebiet in die deutsche Mittellage katapultiert, ist auf den ersten Blick kein Schauplatz, an dem man schwärzestes Noir erwartet. Nicht mal im Kino, bei den Hofer Filmtagen. Wie sehr das täuscht, zeigt der Roman von Roland Spranger schnell. "Tiefenscharf" (Polar Verlag, 286 S., geb., 18,- [Euro]) eröffnet die Reihe "Deutscher Polar", und man muss sich diesen Roman gewissermaßen auch in Schwarzweiß vorstellen, ungefähr wie das Umschlagfoto einer etwas heruntergekommenen Provinzbar. Es ist eine Geschichte aus dem Hinterland, sie ist hart und unbarmherzig und sehr
Krimis in Kürze: Roland Spranger, Jonas Bonnier und Wolfgang Schorlau
Hof, von der Zeitgeschichte aus dem Zonenrandgebiet in die deutsche Mittellage katapultiert, ist auf den ersten Blick kein Schauplatz, an dem man schwärzestes Noir erwartet. Nicht mal im Kino, bei den Hofer Filmtagen. Wie sehr das täuscht, zeigt der Roman von Roland Spranger schnell. "Tiefenscharf" (Polar Verlag, 286 S., geb., 18,- [Euro]) eröffnet die Reihe "Deutscher Polar", und man muss sich diesen Roman gewissermaßen auch in Schwarzweiß vorstellen, ungefähr wie das Umschlagfoto einer etwas heruntergekommenen Provinzbar. Es ist eine Geschichte aus dem Hinterland, sie ist hart und unbarmherzig und sehr
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heutig.
Es geht ziemlich gut los. Drogenhändler Max bringt reibungslos Crystal Meth im Wert von 20 000 Euro über die tschechische Grenze. Dann verfolgt ihn die deutsche Polizei. Er schmeißt das Päckchen rechtzeitig aus dem Fenster. Die Suche nach dem Päckchen ist der blutrote Faden, der das Buch durchzieht. Ein von seinem Sender gefeuerter Videojournalist mit Alkoholproblem und schwangerer Freundin, eine Youtuberin, ein ehemaliger Türsteher und Max' Freundin, die Mangas zeichnet und Autos abfackelt, sie alle werden auf fatale Weise ins Geschehen verstrickt. Und weil Max Verbindungen in die rechte Szene hat, gibt es zusätzliche Komplikationen - bis zum Showdown in einem stillgelegten Hallenbad.
Spranger, der für seinen Roman "Kriegsgebiete" den Glauser-Preis bekommen hat, erzählt knapp und pointiert, kühl, aber ohne Pose und mit dem Auge für Details, die eine Person oder einen Ort anschaulicher charakterisieren als lange Sätze. Er wechselt mit viel Gespür für Timing die Perspektiven, und die Gewalt, die immer wieder ausbricht, rührt daher, dass Dinge erst schief- und dann ganz aus dem Ruder laufen. Der Schauplatz des Romans ist zwar die Provinz. Aber er ist welthaltiger als die meisten Metropolenromane.
Wie viel erfunden und was tatsächlich geschehen ist, lässt sich in Jonas Bonniers "Der Helicopter-Coup. Die Millionen-Beute" (Piper, 416 S., br., 20,- [Euro]) nicht so leicht ermitteln. Bonnier, der fünf Jahre lang die schwedische Bonnier-Gruppe geleitet hat, zu der auch der Piper Verlag gehört, hat den spektakulärsten Raub der schwedischen Kriminalgeschichte zu einem Thriller verarbeitet. 2009 sprengten die Täter ein Loch ins Dach eines Stockholmer Banknotendepots, um dann per Hubschrauber 39 Millionen Kronen abzutransportieren.
Bonniers Mischung aus Recherche und Phantasie ist nicht so risikolos, wie man denkt, weil die Wirklichkeit, entgegen dem verbreiteten Vorurteil, eben nicht die besten Geschichten schreibt, sondern lediglich den Rohstoff liefert. Und selbst der beste Rohstoff garantiert ohne die richtige Verarbeitungstechnik keine überzeugende Story.
Bonnier wird zwar keinen Pulitzer-Preis bekommen für stilistische Filigranarbeit, aber sein Buch ist kompakt und sehr gut konstruiert. Die vier Männer, die den Raub akribisch planen und die gerade durch ihre sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zum Team werden, sind plausibel gezeichnet. Und spannend ist das Szenario ohnehin, weil es ein Kampf gegen die Uhr und jene Unwägbarkeiten ist, von denen man nur weiß, dass es sie geben wird, ohne zu ahnen, welcher Art sie sein werden. Dass Netflix sich für die Filmrechte interessiert, wundert nicht.
Zu den glücklichen Menschen, die sich im Alter von fünfzig Jahren noch einen Berufswechsel geleistet haben, gehört Wolfgang Schorlau. Seit 2003 schreibt der ehemalige Manager mit einigem Erfolg Kriminalromane, und seitdem gibt es auch Georg Dengler, den früheren BKA-Mann, der als privater Ermittler in Stuttgart arbeitet. Drei dieser Bücher wurden bereits fürs Fernsehen adaptiert, mit Ronald Zehrfeld in der Hauptrolle. "Der große Plan" (Kiepenheuer & Witsch, 448 S., br., 14,99 [Euro]) ist Denglers neunter Auftritt.
Das Außenministerium engagiert ihn, um sich bei der Suche nach einer spurlos verschwundenen Mitarbeiterin nicht auf die Erkenntnisse von Innenministerium und BKA verlassen zu müssen. Weil die ehrgeizige junge Frau zuletzt für die sogenannte Troika tätig war, geraten wir mit Dengler tief in die Griechenland-Krise, samt deren Vorgeschichte und Nachbeben, und lernen einiges über trübe Machenschaften und versickernde Gelder. Das ist nicht überraschend, weil Schorlaus Plots schon immer hochgradig gesellschaftspolitisch aufgeladen waren.
Wie gewohnt geht es für einen Thriller aber auch ein wenig betulich und umständlich zu, was garstige kleine Einfälle wie den Tod auf einer Sonnenbank nicht ausschließt. Und dass Dengler diesmal Probleme mit seiner Libido und seiner Freundin Olga hat, hindert ihn nicht daran, unerschrocken dorthin zu gehen, wo es weh tut.
PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es geht ziemlich gut los. Drogenhändler Max bringt reibungslos Crystal Meth im Wert von 20 000 Euro über die tschechische Grenze. Dann verfolgt ihn die deutsche Polizei. Er schmeißt das Päckchen rechtzeitig aus dem Fenster. Die Suche nach dem Päckchen ist der blutrote Faden, der das Buch durchzieht. Ein von seinem Sender gefeuerter Videojournalist mit Alkoholproblem und schwangerer Freundin, eine Youtuberin, ein ehemaliger Türsteher und Max' Freundin, die Mangas zeichnet und Autos abfackelt, sie alle werden auf fatale Weise ins Geschehen verstrickt. Und weil Max Verbindungen in die rechte Szene hat, gibt es zusätzliche Komplikationen - bis zum Showdown in einem stillgelegten Hallenbad.
Spranger, der für seinen Roman "Kriegsgebiete" den Glauser-Preis bekommen hat, erzählt knapp und pointiert, kühl, aber ohne Pose und mit dem Auge für Details, die eine Person oder einen Ort anschaulicher charakterisieren als lange Sätze. Er wechselt mit viel Gespür für Timing die Perspektiven, und die Gewalt, die immer wieder ausbricht, rührt daher, dass Dinge erst schief- und dann ganz aus dem Ruder laufen. Der Schauplatz des Romans ist zwar die Provinz. Aber er ist welthaltiger als die meisten Metropolenromane.
Wie viel erfunden und was tatsächlich geschehen ist, lässt sich in Jonas Bonniers "Der Helicopter-Coup. Die Millionen-Beute" (Piper, 416 S., br., 20,- [Euro]) nicht so leicht ermitteln. Bonnier, der fünf Jahre lang die schwedische Bonnier-Gruppe geleitet hat, zu der auch der Piper Verlag gehört, hat den spektakulärsten Raub der schwedischen Kriminalgeschichte zu einem Thriller verarbeitet. 2009 sprengten die Täter ein Loch ins Dach eines Stockholmer Banknotendepots, um dann per Hubschrauber 39 Millionen Kronen abzutransportieren.
Bonniers Mischung aus Recherche und Phantasie ist nicht so risikolos, wie man denkt, weil die Wirklichkeit, entgegen dem verbreiteten Vorurteil, eben nicht die besten Geschichten schreibt, sondern lediglich den Rohstoff liefert. Und selbst der beste Rohstoff garantiert ohne die richtige Verarbeitungstechnik keine überzeugende Story.
Bonnier wird zwar keinen Pulitzer-Preis bekommen für stilistische Filigranarbeit, aber sein Buch ist kompakt und sehr gut konstruiert. Die vier Männer, die den Raub akribisch planen und die gerade durch ihre sehr unterschiedlichen Fähigkeiten zum Team werden, sind plausibel gezeichnet. Und spannend ist das Szenario ohnehin, weil es ein Kampf gegen die Uhr und jene Unwägbarkeiten ist, von denen man nur weiß, dass es sie geben wird, ohne zu ahnen, welcher Art sie sein werden. Dass Netflix sich für die Filmrechte interessiert, wundert nicht.
Zu den glücklichen Menschen, die sich im Alter von fünfzig Jahren noch einen Berufswechsel geleistet haben, gehört Wolfgang Schorlau. Seit 2003 schreibt der ehemalige Manager mit einigem Erfolg Kriminalromane, und seitdem gibt es auch Georg Dengler, den früheren BKA-Mann, der als privater Ermittler in Stuttgart arbeitet. Drei dieser Bücher wurden bereits fürs Fernsehen adaptiert, mit Ronald Zehrfeld in der Hauptrolle. "Der große Plan" (Kiepenheuer & Witsch, 448 S., br., 14,99 [Euro]) ist Denglers neunter Auftritt.
Das Außenministerium engagiert ihn, um sich bei der Suche nach einer spurlos verschwundenen Mitarbeiterin nicht auf die Erkenntnisse von Innenministerium und BKA verlassen zu müssen. Weil die ehrgeizige junge Frau zuletzt für die sogenannte Troika tätig war, geraten wir mit Dengler tief in die Griechenland-Krise, samt deren Vorgeschichte und Nachbeben, und lernen einiges über trübe Machenschaften und versickernde Gelder. Das ist nicht überraschend, weil Schorlaus Plots schon immer hochgradig gesellschaftspolitisch aufgeladen waren.
Wie gewohnt geht es für einen Thriller aber auch ein wenig betulich und umständlich zu, was garstige kleine Einfälle wie den Tod auf einer Sonnenbank nicht ausschließt. Und dass Dengler diesmal Probleme mit seiner Libido und seiner Freundin Olga hat, hindert ihn nicht daran, unerschrocken dorthin zu gehen, wo es weh tut.
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Packend, brisant, interesant
„Doch das Böse in diesem Fall ist so perfide und im Bösen so perfekt, wie ich es in meiner Laufbahn als Polizist und Privatermittler noch nicht erlebt habe. (Zitat Seite 360)
Inhalt
Georg Dengler arbeitet jetzt seit zehn Jahren als Privatermittler …
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Packend, brisant, interesant
„Doch das Böse in diesem Fall ist so perfide und im Bösen so perfekt, wie ich es in meiner Laufbahn als Polizist und Privatermittler noch nicht erlebt habe. (Zitat Seite 360)
Inhalt
Georg Dengler arbeitet jetzt seit zehn Jahren als Privatermittler und die Auftragslage ist, nun ja, schwankend. Da tritt das Auswärtige Amt in Berlin an ihn heran. Eine wichtige Mitarbeiterin, Anna Hartmann, ist verschwunden und Dengler soll im Auftrag des Außenministers die Ermittlungen des BKA und des Innenministeriums unabhängig begleiten. Zur Zeit ist Anna Hartmann als Beraterin der Troika im Zusammenhang mit der griechischen Finanzkrise tätig. Der einzige Anhaltspunkt ist ein kurzes Handyvideo, aufgenommen am 27. Dezember, wo zu sehen ist, wie Anna Hartmann zu nächtlicher Stunde rasch an einem dunklen Van vorbeigehen will und nicht mehr auftaucht. Mit ihr verschwindet auch ihr Laptop. Alles deutet auf eine Entführung hin und Dengler fragt sich, woran sie wirklich gearbeitet hat. Könnte sie brisante Daten im Zusammenhang mit der finanziellen Rettungsaktion für Griechenland entdeckt haben, die sie an die Öffentlichkeit bringen wollte? Diesen Fall kann er nicht allein bearbeiten, zusammen mit seiner Freundin Olga, seiner neuen Mitarbeiterin Petra Wolff und seinem verlässlichen Freundeskreis beginnt er zu recherchieren, doch jemand scheint jeden ihrer Schritte zu kennen und ist ihnen mindestens einen Schritt voraus, skrupellos, denn nur tote Menschen reden nicht.
Thema und Genre
In diesem Kriminalroman geht es um aktuelle Themen wie internationale Finanzmärkte und Finanzinstrumente, die Finanzkrise der EU im Zusammenhang mit Griechenland, Politik heute und in der Vergangenheit, im von den Nationalsozialisten besetzten Griechenland.
Charaktere
Mit wenigen geschichtlichen Ausnahmen sind die handelnden Personen fiktiv, jedoch realistisch und absolut glaubhaft, ihr Verhalten nachvollziehbar.
Handlung und Schreibstil
Der Autor ergänzt auch in diesem neunten Fall des Privatermittlers Georg Dengler die packende Handlung und Ermittlungen mit genau und ausführlich recherchierten Fakten. Die entsprechenden Erläuterungen stehen in einem gelungenen Gleichgewicht zu den Ereignissen und sie unterbrechen den Spannungsbogen keineswegs, sondern sind ebenso spannend und interessant zu lesen. Parallel zur aktuellen Handlung führt eine Geschichte in die Vergangenheit von Annas Großvater Otto Hartmann, der, aus einfachen Verhältnissen stammend, zu einem erfolgreichen Direktor der Deutschlandbank aufgestiegen war. Nicht nur Georg Dengler erwarten in diesem gefährlichen, herausfordernden Fall eine Reihe von Überraschungen und völlig unvorhersehbaren Entwicklungen, sondern auch uns Lesende.
Fazit
Auch Martin Klein, Verfasser von Horoskopen und angehender Autor von Kriminalromanen, gehört zu Georg Denglers Freundeskreis. „Georg, deine Fälle eignen sich nicht für Kriminalromane,“ stellt Martin auf Seite 282 fest – hier irrt er, wie diese spannende, facettenreiche, interessante Mischung aus brisanten Themen, Fakten und fiktiver Krimihandlung beweist.
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Broschiertes Buch
Ein Krimi, der auch Wissen um Fakten vermittelt - nur KLASSE!
In diesem Krimi mit dem Stuttgarter Privatermittler Dengler, seiner Computer-Hacker-affinen Freundin Olga und erstmals auch einer Assistentin für Büroarbeit und Recherche geht es um die Hintergründe, die zu der …
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Ein Krimi, der auch Wissen um Fakten vermittelt - nur KLASSE!
In diesem Krimi mit dem Stuttgarter Privatermittler Dengler, seiner Computer-Hacker-affinen Freundin Olga und erstmals auch einer Assistentin für Büroarbeit und Recherche geht es um die Hintergründe, die zu der katastrophalen sozialen und wirtschaftlichen Lage in Griechenland geführt hat. Auf gut Deutsch: von den Milliarden Euros der so genannten 'Rettungsschirme' ist bei dem Teil der griechischen Bevölkerung so gut wie nichts angekommen. Die Gelder sind entweder versickert. Oder sie sind direkt in Form von Zinszahlungen an die Nord-Europäischen Banken, die Griechenland die Kredite gewährt haben, zurück geflossen. Um welche Summen es dabei geht, veranschaulicht Wolfgang Schorlau sehr eindrücklich mit grafischen Darstellungen auf den Seiten 262 bis 268. Alleine diese Schaubilder verdeutlichen die massive Schieflage zwischen Griechischer Realität und der Geldgier der Multi-Milliardäre und Großbanken.
Apropos Großbanken: der Autor erklärt auch, mit welchen Manipulationen der Investment-Großbank Goldman-Sachs und vor allem auch warum es die Griechische Regierung ermöglicht wurde, den Euro als Währung einzuführen. Welche Interessen hinter diesem 'Betrug' standen, wer warum die Fäden gezogen hat. Mit eine Ursache ist der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Griechenland während des Zweiten Weltkrieges. Die trickreiche Weigerung der Deutschen Bundesregierungen, Griechenland die dem Land zustehenden Entschädigungen für das Ausplündern des Landes und die angerichteten Massaker anzuweisen. Diese historischen, nachprüfbaren Fakten lässt der Autor sehr geschickt, sehr informativ und zum Nachdenken anregend in seinen Krimi einfliessen.
Das in den deutschen Medien verbreitete Bild des faul in der Sonne liegenden Griechen, der nur darauf wartet, dass der 'Rettungsschirm' bei ihm ankommt, wird sehr deutlich korrigiert. Zitat Seite 370: "Wir haben herausgefunden, dass die Griechenlandkrise im Gegensatz zu der überwiegenden Berichterstattung in unseren Medien im Wesentlichen eine Operation der Finanzmärkte gegen den Euro gewesen ist. Griechenland haben sie sich als schwächstes Kettenglied herausgegriffen."
Diese Feststellung entspringt nicht der dichterischen Freiheit. Diese Feststellung ist Tatsache. Alle Hintergründe hierzu sind in einen spannenden, sehr gut recherchierten und geschriebenen Krimi verpackt.
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Ich mag die mittlerweile auf neun Bände angewachsene Dengler-Reihe. Warum? Die Beantwortung dieser Frage fällt leicht: die Inhalte sind spannend, politisch und immer wieder höchst informativ. Wolfgang Schorlau recherchiert akribisch, interpretiert fast bis zur Absurdität, nur um …
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Ich mag die mittlerweile auf neun Bände angewachsene Dengler-Reihe. Warum? Die Beantwortung dieser Frage fällt leicht: die Inhalte sind spannend, politisch und immer wieder höchst informativ. Wolfgang Schorlau recherchiert akribisch, interpretiert fast bis zur Absurdität, nur um dann festzustellen, dass die Realität tatsächlich jede Fantasie übertrifft.
In „Der große Plan“ scheint sich für Georg Dengler, den ewig klammen Stuttgarter Privatermittler mit BKA-Vergangenheit, ein Geldregen anzukündigen. Zumindest lässt dies sein neuer Auftraggeber vermuten: in Diensten des Auswärtigen Amtes soll er Anna Hartmann, eine ihrer Mitarbeiterinnen ausfindig machen, die vermutlich in Berlin auf offener Straße entführt wurde. Das pikante an dieser Geschichte ist der Umstand, dass Hartmann für die Troika arbeitet, die mit harter Hand das angebliche Rettungspaket in und für Griechenland durchsetzen will. Liegt hier der Grund für ihr Verschwinden?
Zwei Ebenen bestimmen die Handlung dieses Politthrillers. Zum einen geht es um die von deutschen Soldaten verübten Gräueltaten in Griechenland während des Zweiten Weltkriegs und die Art und Weise, wie sich Deutschland bis heute um Reparationszahlungen drückt. Zum anderen geht es um die aktuelle Krise und hier insbesondere um die Frage, wer schlussendlich von den Milliardenzahlungen der Europäer profitiert hat. Das griechische Volk war es nämlich definitiv nicht.
Und hier legt Schorlau in bewährter Manier den Finger auf die Wunde und beschert mit Sicherheit dem einen oder anderen Leser, der seine Informationen zur Tagespolitik aus den üblichen Quellen bezieht, mit dem Ergebnis seiner akribischen Recherche ein Aha-Erlebnis: Steuergelder, die in den gierigen Rachen der diversen Geldinstitute, der EZB, der diversen Währungsfonds und institutionellen Anleger verschwinden, die sich mit griechischen Anleihen verzockt haben. Die Austeritätspolitik , die den „faulen, unzuverlässigen und über ihre Verhältnisse lebenden Griechen“ Lebensumstände beschert, die sich mittlerweile einem Dritte-Welt-Niveau annähern.
„Der große Plan“ ist nicht nur ein spannender Kriminalroman sondern auch ein hochaktuelles politisches, ein wichtiges Buch, das den aufgeschlossenen Leser aufgrund der tiefgehenden Recherchearbeit des Autors mit jeder Menge Fakten abseits der üblichen Berichterstattung versorgt. Diverse Quellen und Literaturhinweise sind wie immer auf der Homepage Schorlaus zu finden. Nachdrückliche Leseempfehlung!
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Broschiertes Buch
Anna Hartmann ist Mitarbeiterin des Außenministeriums und tätig für die Troika, die Griechenland nach dem Schuldenchaos wieder sanieren soll. Als Sie entführt wird, schaltet das Ministerium Georg Dengler, den Stuttgarter Privatermittler ein. Es könnte sein bisher …
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Anna Hartmann ist Mitarbeiterin des Außenministeriums und tätig für die Troika, die Griechenland nach dem Schuldenchaos wieder sanieren soll. Als Sie entführt wird, schaltet das Ministerium Georg Dengler, den Stuttgarter Privatermittler ein. Es könnte sein bisher größter Fall sein, doch jede Spur scheint sich in Luft aufzulösen. Woran hat Anna Hartmann gearbeitet? Um das zu verstehen, muss Dengler erst einmal die Verstrickungen um die griechischen Schulden aufdröseln – und darin steckt noch viel mehr Sprengstoff, als er vermutet hätte.
Wolfgang Schorlau ist bekannt für seine politisch brisanten und aktuellen Krimis. Seinen Ermittler Georg Dengler schickt er immer in ein Minenfeld aus Kriminalität und politischen Verwicklungen, daraus entstehen jedes Mal- und so auch dieses Mal- großartig recherchierte und spannende Krimis. Beim Lesen wird einem schwindelig über die Vorgänge der Finanzwirtschaft, die mit Ländern wie Griechenland und Italien Schach zu spielen scheint und sie bei Bedarf einfach aus dem Spiel kickt. Dengler braucht Hilfe bei dem Fall und mit Petra Wolff führt Schorlau eine spannende neue Figur ein, die die Entwicklung des Krimis bereichert. Ich hoffe sehr, dass sie auch zukünftigen Romanen an der Seite von Georg und seiner Freundin Olga ermitteln wird. Neben der aktuellen Griechenlandkrise spielt auch der historische Zusammenhang von Deutschland und Griechenland mit der Besatzung Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs eine Rolle, was der Handlung zusätzliche Dynamik und Spannung verleiht. Schorlau versteht es wirklich ausgezeichnet, die Leser mit auf eine Reise zu nehmen, die sie nicht mehr loslässt.
„Der große Plan“ ist inzwischen Georg Dengler neunter Fall und es bleibt zu hoffen, dass Wolfgang Schorlau noch viele weitere Bände schreiben wird. Kein anderer Autor schafft es so bravourös, politische Inhalte mit einer fiktiven Kriminalhandlung zu verknüpfen. Eine unschlagbare Kombination, die einen als Leser aufrüttelt und gleichzeitig mitreißt. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen!
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