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Micaela Jary
Broschiertes Buch
Das Haus am Alsterufer
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Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unb...
Hamburg 1911: Nur widerstrebend stimmt der verwitwete Reeder Victor Dornhain der Heirat seiner Tochter Lavinia mit dem Architekten Konrad Michaelis zu. Niemand in der Familie ahnt, dass Lavinias Schwester, die Malerin Nele, ihren Schwager liebt. Etwa zeitgleich wird die 16-jährige Klara Tießen als Hausmädchen bei Dornhains eingestellt. Nur Victor Dornhain und seine Mutter Charlotte wissen, dass Klara sein illegitimes Kind ist. Drei Jahre später bricht der Große Krieg aus und verändert alles: In der Tragödie erkennt Lavinia ihre wahre Bestimmung, Klara findet auf der Suche nach ihrer unbekannten Mutter den Mann ihres Lebens, und das Schicksal seiner Familie wird für den Reeder zu einer Frage der Ehre ...
Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München. Zum Schreiben begibt sie sich aber auch in ein kleines Landhaus nahe Rostock.
Produktdetails
- Goldmann Taschenbücher 48028
- Verlag: Goldmann
- Artikelnr. des Verlages: 43912250
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 573
- Erscheinungstermin: 21. Juli 2014
- Deutsch
- Abmessung: 185mm x 125mm x 40mm
- Gewicht: 486g
- ISBN-13: 9783442480289
- ISBN-10: 3442480280
- Artikelnr.: 40018399
Herstellerkennzeichnung
Goldmann
Neumarkter Str. 28
81673 München
www.randomhouse.de
+49 (0800) 5003322
»'Downton Abbey' in Hamburg - klasse!« Bild Woche
Hamburg 1911. Das Familienleben des Reeders Victor Dornhain droht aus seinen geregelten Bahnen zu kippen. Nicht nur, dass seine illegitime Tochter Klara plötzlich vor seiner Tür steht, seine Tochter Lavinia möchte unbedingt den Architekten Konrad Michaelis heiraten. Victor stimmt …
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Hamburg 1911. Das Familienleben des Reeders Victor Dornhain droht aus seinen geregelten Bahnen zu kippen. Nicht nur, dass seine illegitime Tochter Klara plötzlich vor seiner Tür steht, seine Tochter Lavinia möchte unbedingt den Architekten Konrad Michaelis heiraten. Victor stimmt diesem Wunsch letztendlich zu, da er hofft, dass der gewissenhafte, ehrgeizige junge Mann der verwöhnten Livinia zu einem bodenständigen Leben verhilft. Zu diesem Zeitpunkt ahnt Victor bereits, dass auch Lavinias in München studierende Schwester Nele Konrad liebt. Um die Familie vor einem Skandal zu schützen, macht er der mittlerweile schwer erkrankten Nele klar, dass sie auf Konrad zu verzichten hat. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus und das gewohnte Leben der Dornhains wird auf den Kopf gestellt…
In „Das Haus am Alsterufer“ nimmt Micaela Jary den Leser mit auf eine Zeitreise in das frühe 20. Jahrhundert. Die Autorin erzählt die Geschichte der Dornhains sehr umfassend und intensiv und vermittelt ganz ausgezeichnet, was den Menschen damals wichtig war und was sie bewegt hat.
Es ist einfach klasse, wie es Micaela Jary gelingt, Ort und Zeit in Szene zu setzen. Durch die hervorragenden Beschreibungen bin ich von der ersten Seite an mitten im Geschehen, kann die herrschaftliche Atmosphäre am Alsterufer schnuppern und mir dabei sehr gut vorstellen, wie es so war im Hause Dornhain.
Die Autorin präsentiert viele unterschiedliche Facetten des gutbürgerlichen Lebens der damaligen Zeit, indem sie die Dornhain-Töchter mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Vorlieben ausgestattet hat.
Ellinor ist äußerst zuverlässig, sie sieht ihre Bestimmung in der Arbeit im väterlichen Kontor und engagiert sich für soziale Projekte.
Helene/Nele ist sehr zielstrebig, sie studiert an der Kunstschule in München und möchte Grafikerin werden. Durch sie erhält man Einblick in die Kunstgeschichte, die Münchner Boheme und erfährt auch einiges über die Frauenbewegung.
Lavinia ist eigensinnig und oberflächlich, sie lebt in den Tag hinein, will Spaß haben und interessiert sich hauptsächlich für die neueste Mode.
Klara ist Victors uneheliche Tochter. Sie wird Hausmädchen bei den Dornhains. Durch Klara lernt man auch das Leben abseits der herrschaftlichen Räume kennen.
Über alle wacht Großmutter Charlotte, die dafür verantwortlich ist, dass der Anstand gewahrt und gute Manieren eingehalten werden.
Auch wenn die familiären Verwicklungen und Verstrickungen im Vordergrund stehen, spielt das Zeitgeschehen in diesem Roman eine große Rolle. Neben gesellschaftlichen Ereignissen wie dem Deutschen Derby oder der Eröffnung des Elbtunnels wird besonders die politische Entwicklung mit dem herannahenden 1. Weltkrieg hervorgehoben. Es hat mir sehr gut gefallen, wie Micaela Jary die Veränderungen im Leben der Familie Dornhain darstellt, als der Krieg ausbricht. Der gewohnte Alltag ändert sich mit zunehmender Intensität und das Schicksal aller schlägt ganz neue Richtungen ein.
Es ist für mich immer wieder erschreckend zu lesen, dass es damals völlig normal und selbstverständlich war, dass das persönliche Glück weitaus weniger wichtig war, als das gesellschaftliche Ansehen. Obwohl Victor Dornhain selbst unter diesen Zwängen gelitten hat, behält er diese Einstellung bei und gibt sie auch an seine Töchter weiter – es zählt nur, was die Leute sagen. Aber so war sie wohl, die „gute, alte Zeit“.
Micaela Jary hat mich mit „Das Haus am Alsterufer“ nicht nur bestens unterhalten, sondern mich auch lebensnah an einem Stückchen deutscher Geschichte teilhaben lassen.
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Eins vorweg – man sollte nicht den Klappentext lesen, der verrät viel zu viel und gibt der Geschichte einen ganz anderen Schwerpunkt. Zum Glück hatte ich diesen Tipp auch bekommen und konnte unvoreingenommen die Lektüre genießen – und ich bin wirklich begeistert von …
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Eins vorweg – man sollte nicht den Klappentext lesen, der verrät viel zu viel und gibt der Geschichte einen ganz anderen Schwerpunkt. Zum Glück hatte ich diesen Tipp auch bekommen und konnte unvoreingenommen die Lektüre genießen – und ich bin wirklich begeistert von dem Buch!
Es hat Spaß gemacht, die drei Schwestern Nele, Ellinor und Livi über einen Zeitraum von etwa 7 Jahren zu begleiten, ihre Entwicklung zu sehen und mit ihnen zu fiebern. Die Geschichte spielt vorwiegend in Hamburg, da Nele aber in München wohnt und im Laufe der Geschichte auch das Land verlässt, kriegt man auch Einblicke aus anderen Städten und Regionen.
Die Atmosphäre der Zeit rund um die Jahre 1911 bis 1918 hat die Autorin wirklich wunderbar eingefangen. Wie die Familie in Hamburg lebt, was für Dinge sie beschäftigen, über was geredet wird – viele Alltäglichkeiten werden beschrieben und geben damit Einblick in die damaligen Lebensumstände.
Die drei Schwestern können unterschiedlicher wirklich nicht sein. Während Ellinor eher ein ernsterer Typ ist und sich in der Frauenbewegung einsetzt, ist Nele eher der Kunst zugetan und hat in der Familie durchsetzen können, nach München zu gehen, um dort Kunst und Malerei zu studieren. Livi dagegen genießt das Leben und sie interessiert sich eher für Mode und aktuellen Klatsch als für Kultur oder Politik.
Nele habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist aufgeschlossen und intelligent, hat ihre eigenen Vorstellungen, die sie auch durchzusetzen weiß. Niederlagen muss sie leider auch einstecken, doch weiß sie auch diese zu meistern und das Beste draus zu machen. Ich fand sie einfach nur liebenswert und habe mit in einigen Kapiteln richtig mit ihr gelitten. Livi dagegen ist zwar nicht unsympathisch, aber sehr naiv und mit ihrer kindlichen und einfältig Art oft sehr anstrengend. Ihr hätte ich manches Mal gerne den Hals umgedreht und die Augen geöffnet. Auch die anderen Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet, sie waren menschlich mit ihren Stärken und Schwächen und spiegeln zudem sehr gut die Menschen der damaligen Zeit wieder. Erwähnen möchte ich noch Konrad, den ich ebenfalls sehr geschätzt habe mit seiner verantwortungsvollen, aber auch liebevollen Art und der Eigenschaft, die eigene Person stets hinten an zu stellen.
Aber es geht in diesem Buch nicht nur um die „Herrschaften“, auch hinter die Kulissen darf man blicken. Die junge Klara erhält nämlich in dem Haus der Familie Dornhain eine Anstellung als Dienstmädchen, so dass man nicht nur ihren Alltag und die anderen Angestellten kennenlernt, sondern außerdem Klaras erste zarte Liebe zu dem jungen Gabriel miterlebt.
In dem Buch werden viele Themen angeschnitten – es geht um den ganz gewöhnlichen Alltag in einer höhergestellten Familie, um die Liebe, die Auswirkungen des Krieges auf die verschiedenen Bevölkerungsstrukturen, die Frauenbewegung und um die Kunst. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und gefangen in der Geschichte. Dazu hat sicherlich auch der angenehme Schreibstil beigetragen, der einfach zu lesen war und die Seiten hat nur so dahinfliegen lassen. Zwar gibt es viele Beschreibungen, die ich aber in keinster Weise als langatmig empfunden habe, vielmehr haben sie dazu beigetragen, dass ich mir die Menschen, die Städte und die Umgebung gut vorstellen konnte. Aufgelockert wurde das ganze durch viele Dialoge oder auch Gedanken der Protagonisten. Alles in allem hat Micaela Jary die Atmosphäre der Zeit wirklich wunderbar einfangen können.
Es ist zwar kein Buch, das die ganze Zeit über spannend im klassischen Sinne ist, dennoch wollte ich immer wissen, wie es nun weitergeht, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Das Ende fand ich schlüssig, kam mir nur leider etwas zu abrupt. Dafür hat das abschließende Nachwort der Autorin bei mir auch die letzten Fragen klären können.
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Der verwitwete Hamburger Reeder Victor Dornhain lebt mit seiner Mutter und seinen drei Töchtern in einem prächtigen Herrenhaus an der Alster. Dass seine jüngste Tochter Lavinia einem Architekten nachstellt, der am Bau des Elbtunnels beteiligt war, ahnt der angesehene Reeder nicht. …
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Der verwitwete Hamburger Reeder Victor Dornhain lebt mit seiner Mutter und seinen drei Töchtern in einem prächtigen Herrenhaus an der Alster. Dass seine jüngste Tochter Lavinia einem Architekten nachstellt, der am Bau des Elbtunnels beteiligt war, ahnt der angesehene Reeder nicht. Doch Lavinia hat es sich in den Kopf gesetzt diesen Mann für sich zu erobern. Dabei geht sie nicht ganz standesgemäß vor. Um einen Skandal zu vermeiden stimmt der Reeder den Ehewünschen seiner Tochter schließlich zu. Er sorgt außerdem dafür, dass der etwas widerstrebende Bräutigam ebenfalls von der Notwendigkeit der Eheschließung überzeugt werden kann. Niemand in der Familie Dornhain ahnt allerdings, dass Lavinias Schwester Nele ebenfalls in den gutaussehenden Architekten, also ihren künftigen Schwager, verliebt ist.
Etwa zur gleichen Zeit klopft die junge Klara Tießen an die Tür des Hauses am Alsterufer und bittet um eine Anstellung als Hausmädchen. Ein geheimnisvolles Empfehlungsschreiben ebnet ihr dabei den Weg. Drei Jahre später bricht der Erste Weltkrieg aus und das Schicksal beginnt die verteilten Karten neu zu mischen.....
"Das Haus am Alsterufer" ist eine wunderbar geschriebene Familiensaga, die perfekt in die historischen Begebenheiten eingebettet ist. Bereits auf den ersten Seiten taucht man in die lebhaft beschriebene damalige Zeit ein und lernt die Familie des Reeders kennen. Seine drei Töchter sind sehr unterschiedliche und man hat sie beim Lesen regelrecht vor Augen. Über die jüngste Tochter, die von allen behütet wird und stets ihren Kopf durchsetzt, kann man in wiederkehrender Regelmäßigkeit den Kopf schütteln und mit Nele, der Malerin, kann man das Künstlerleben in München beobachten. Ellinor, die Erstgeborene, wirkt zuverlässig und wie ein Fels in der Brandung. Sie hält sich in dieser Erzählung etwas im Hintergrund, denn das Schicksalskarussell dreht sich hier hautpsächlich für Nele, Lavinia und Klara Tießen. Den Dienstbotenbereich des Herrenhauses lernt man durch das neue Hausmädchen Klara Tießen kennen.
Obwohl man durch die Zusammenfassung des Inhalts vermuten könnte, dass es sich hier um einen belanglosen historischen Roman handelt, bei dem Liebe, Eifersucht und Intrigen im Mittelpunkt stehen, wird man bereits am Anfang eines Besseren belehrt. Denn die farbenprächtige und ergreifende Familiensaga hat weitaus mehr zu bieten als ein vorhersehbares Liebesdrama. Die lebendigen Charaktere wachsen einem unbemerkt ans Herz, sodass man regelrecht mit ihnen mitfiebert. Ganz nebenbei lernt man noch etwas über die damaligen Begebenheiten, denn historische Ereignisse fließen geschickt in die Handlung ein.
"Das Haus am Alsterufer" hat mich von Anfang an durch eine interessante, lebendige und farbenprächtige Geschichte gefesselt. Ich konnte mühelos in die damalige Zeit eintauchen und die Erzählung auf mich wirken lassen. Die Charaktere wirkten auf mich so lebendig, dass ich mich am Ende nur ungern von ihnen verabschiedet habe. Ich vergebe begeisterte fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung!
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Nachdem mir bereits „Das Bild der Erinnerung“ von Micaela Jary sehr gut gefallen hat, habe ich „Das Haus am Alsterufer“ schon sehnsüchtig erwartet. Auch mit ihrem neuesten Werk konnte die Autorin mich wieder begeistern. Sie versteht es vorzüglich, die Figuren und …
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Nachdem mir bereits „Das Bild der Erinnerung“ von Micaela Jary sehr gut gefallen hat, habe ich „Das Haus am Alsterufer“ schon sehnsüchtig erwartet. Auch mit ihrem neuesten Werk konnte die Autorin mich wieder begeistern. Sie versteht es vorzüglich, die Figuren und Orte vor meinem inneren Auge in Szene zu setzen. Durch ihre eigene Biografie und die ihrer Familie, sowie eine gründliche Recherche, kennt sie sich zudem in sehr vielen Gebieten aus, die sie dem Leser in ihren Geschichten mit viel Herzblut beschreibt.
Das Leben der Familie Dornhain im Jahre 1911 ist durch die gehobene Stellung des Vaters Victor recht sorglos. Als Reeder verfügt er über die nötigen Mittel, seinen drei Töchtern ein angemessenes Auskommen zu ermöglichen. Das ändert sich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs 1914. Zwar leben die Dornhains nach wie vor gut, aber auch sie müssen, bedingt durch den Krieg, Verluste hinnehmen. Insbesondere Ellinor, später auch Nele und Livi, setzt sich für die Armen in der Bevölkerung ein.
Neles Werdegang hat mich besonders berührt. Zunächst studiert sie in München Malerei und verkehrt in Künstlerkreisen. Durch eine unglückliche Liebe erkrankt sie jedoch und orientiert sich völlig neu. Sie war neben dem Hausmädchen Klara meine Lieblingsfigur im Buch.
Die flatterhafte Lavinia, genannt Livi, ist zu Beginn der Geschichte sehr oberflächlich und egoistisch. Im Verlauf der Handlung erkennt jedoch auch sie, dass sich nicht immer alles nur um sie dreht.
Ellinor geht von Anfang an zielstrebig ihren Weg. Sie ist neben Victor und dessen Mutter Charlotte eine der beständigsten und stärksten Figuren im Buch. Ihr Einsatz für die Armen gibt einen Einblick in die Verhältnisse im einfachen Volk.
Das Hausmädchen Klara kommt als 16-jährige ins Haus am Alsterufer. Sie hat keine Familie, ist bei einer Ziehmutter aufgewachsen. Auch durch diese Figur, sowie durch die ihre Kollegin Meta, bekommt der Leser Einblicke in das Leben der einfachen Bevölkerung vor und während des Ersten Weltkriegs.
„Das Haus am Alsterufer“ ist eine bewegende Familiengeschichte, die einen Teil des Lebens vierer unterschiedlicher Frauen erzählt. Die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen. Am Ende war ich sehr traurig, dass ich mich von ihnen verabschieden musste. Eine Fortsetzung würde ich sehr begrüßen. Zu gerne wüsste ich, wie sich die Figuren weiterentwickeln.
In einem Nachwort erklärt die Autorin einige historische Zusammenhänge sowie ihren persönlichen Bezug zu den Handlungsorten in der Geschichte.
Zum Schluss noch ein Wort zum Klappentext: Bitte NICHT lesen. Hier werden Einzelheiten der Geschichte verraten, die ich lieber während des Lesens selbst herausgefunden hätte. Mir ist bewusst, dass der Autor hier kein Mitspracherecht hat. Was sich der Verantwortliche im Verlag jedoch dabei gedacht hat, ist mir vollkommen schleierhaft.
Fazit:
Eine bewegende Familiengeschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Zeile fesseln konnte.
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Drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Ellinor, die Älteste, hilft ihrem Vater in seiner Firma und arbeitet eng mit anderen Frauen in der Frauenbewegung mit. Nele, die mittlere Schwester, lebt und studiert in München Malerei und Lavinia, Livi genannt, erfüllt …
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Drei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Ellinor, die Älteste, hilft ihrem Vater in seiner Firma und arbeitet eng mit anderen Frauen in der Frauenbewegung mit. Nele, die mittlere Schwester, lebt und studiert in München Malerei und Lavinia, Livi genannt, erfüllt alle Kriterien, die man einem verwöhnten Prinzesschen zusprechen würde.
Diese redet sich eines Tages ein, in den Architekten Konrad Michaelis verliebt zu sein und kann auch die Hochzeit, die alles andere als standesgemäß ist, durchsetzen.
Nele, die ihren künftigen Schwager per Zufall kennenlernt, ahnt nicht, wen sie vor sich hat und verliebt sich in ihn. Konrad Michaelis, der sich von Livi bedrängt fühlt und Nele ebenfalls liebt, sieht keine andere Möglichkeit, als der Ehe mit Livi zuzustimmen, aber zu welchem Preis...
Was für eine wunderbare Geschichte, war mein erster Gedanke, der mir nach dem Zuklappen des Buches spontan in den Kopf stieg. Mein zweiter ging dahin, dass ich froh war, in einer Zeit zu leben, wo Verbindungen nicht nach gesellschaftlichen Zwängen und Verpflichtungen geschlossen werden.
Micaela Jary, von der ich schon ein paar Bücher gelesen habe, hat sich mit diesem Buch selbst übertroffen.
Sie hat mich gepackt, in die Story förmlich hineingeworfen und erst wieder entlassen, als ich die letzte Seite umgeblättert hatte.
Livi, ein verwöhntes Mädchen aus gutem Haus ist gelangweilt und weiß, welche Knöpfe sie drücken muss, um ihren Willen durchzusetzen. Sie inszeniert einen kleinen Skandal, indem sie am hellichten Tag den verdutzten Architekten Konrad Michaelis auf der Straße ungeniert küsst, der es ihm unmöglich macht, aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen, ohne sich beruflich zu schaden. Aber nach der Hochzeit ist auch nicht alles so, wie es sich Livi vorstellt. Plötzlich ist da jemand, der ihr was zu sagen hat und der das auch tut, der eine eigene Meinung aufbringt und es dauert nicht lange und Livi tut die Hochzeit schon leid. Keine Bälle für junge Mädchen mehr und auch kein Getuschel mehr mit Freundinnen, sie ist mit sich und der Welt unzufrieden.
Livi und Konrad gehen bald getrennte Wege, dann bricht der 1. Weltkrieg aus und Konrad meldet sich als Freiwilliger.
Helene, Nele genannt, kommt mit der Situation, Konrad zu lieben, ihn aber nunmehr als Schwager zu haben, nicht klar und wird krank. Sie geht in die Schweiz und versucht, sich dort, abseits ihrer geliebten Malerei, ein neues Leben aufzubauen.
Der Roman beginnt im Jahr 1911 und zeigt eine Zeit auf, in der das Leben nach gesellschaftlichen Zwängen organisiert ist. Victor Dornhain, der verwitwete und recht gut betuchte Reeder mit 3 Töchtern lebt zusammen mit seiner Mutter, die die völlige Kontrolle über das Haus und die Mädels hat. Gesellschaftliche Skandale passieren nur anderen, nie ihnen und so wird auch alles getan, dass Livis "Auserwählter" an der Stange bleibt.
Es ist schon schlimm genug, dass Nele allein und völlig ohne Kontrolle in München lebt und studiert.
Die Autorin Micaela Jary hat ihre Geschichte wieder sehr gut recherchiert, was die historischen Fakten anbelangt, die örtlichen Begebenheiten sowohl in Hamburg und München wie auch in der Schweiz. Die Liebe zum Detail ist zu merken und als Leser findet man sich anhand der Beschreibungen mittendrin wieder. Man hat das Gefühl, man würde alles mit eigenen Augen sehen und miterleben.
Selbst vor den Gräueltaten im Krieg verschließt sie nicht die Augen und zeigt sie auch dem Leser auf.
Micaela Jary hat einen fesselnden Roman geschrieben vor historischem Hintergrund. Liebe, Leid, Egoismus, Intrigen, Lügen und Krieg sind fest miteinander verwoben und machen das Buch zu einem Schauplatz der Gefühle, nicht nur der Protagonisten, sondern auch der des Lesers.
Ich habe hauptsächlich mit Nele, Konrad und Klara mitgefühlt, gelitten und gehofft, dass alles ein gutes Ende nehmen würde.
Für dieses Buch gibt es eine klare Kauf- und Leseempfehlung.
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Das Buch spielt in den 1910er Jahren, Vorkriegszeit und in der Zeit des Großen Krieges (erster Weltkrieg) . Der Autorin ist es wirklich sehr gut gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Die Sorgen, die Nöte der verschiedenen Bevölkerungsschichten, insbesondere …
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Das Buch spielt in den 1910er Jahren, Vorkriegszeit und in der Zeit des Großen Krieges (erster Weltkrieg) . Der Autorin ist es wirklich sehr gut gelungen die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Die Sorgen, die Nöte der verschiedenen Bevölkerungsschichten, insbesondere aber die der wohlhabenden Hamburger.
Mir gefiel der Schreibstil der Autorin so gut, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Die Dialoge sind so fein ausgearbeitet und so glaubhaft, dass man meinte dabei zu sitzen während der Gespräche.
Es ist der Autorin auch gelungen ihren Figuren Leben einzuhauchen. Sie wie auch die Schauplätze sind so plastisch beschrieben, dass ich denke, wenn ich heute nach Hamburg käme, mich dort zurechtfinden zu können. In jeder Zeile merkt man mit welcher Liebe sie das Buch geschrieben hat. Insbesonders ihre Liebe zu Hamburg spürt man fast auf jeder Seite.
Das Buch ist so wie es geschrieben wurde auch eine Liebeserklärung zur Heimatstadt der Autorin.
Für mich ist es ein Buch welches mich nun dazu zwingt in näherer Zukunft weitere Bücher der Autorin zu lesen. Für jeden, der gerne in vergangene Zeiten eintaucht, ist dieses Buch ein absolutes Muss.
Ich vergebe hier, klare 5 von 5 Sternen.
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