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Claire DeWitt ist zurück
Mit Claire DeWitt kehrt eine der überzeugendsten Ermittlerfiguren auf die Krimi-Bühne zurück. Von inneren Dämonen gepeinigt und den Rauschmitteln nicht abgeneigt, dafür aber mit fast schon überirdischem Spürsinn und Kampfgeist ausgestattet, löst sie ihre Fälle mit Bravour. Mal unkonventionell, mal gesetzwidrig, aber stets im Dienste der Wahrheit. In ihrem neuen Fall entgeht Claire DeWitt knapp einem Anschlag. Trotz zahlreicher Blessuren nimmt sie die Verfolgung des Attentäters auf. Nicht die beste Idee, wie sich zeigt.

Produktbeschreibung
Claire DeWitt ist zurück

Mit Claire DeWitt kehrt eine der überzeugendsten Ermittlerfiguren auf die Krimi-Bühne zurück. Von inneren Dämonen gepeinigt und den Rauschmitteln nicht abgeneigt, dafür aber mit fast schon überirdischem Spürsinn und Kampfgeist ausgestattet, löst sie ihre Fälle mit Bravour. Mal unkonventionell, mal gesetzwidrig, aber stets im Dienste der Wahrheit. In ihrem neuen Fall entgeht Claire DeWitt knapp einem Anschlag. Trotz zahlreicher Blessuren nimmt sie die Verfolgung des Attentäters auf. Nicht die beste Idee, wie sich zeigt.
Autorenporträt
Sara Gran schreibt Romane, Drehbücher und gelegentlich auch Essays. Sie lebt im kalifornischen Los Angeles. Bislang hat sie fünf Romane veröffentlicht, darunter mit »Die Stadt der Toten« und »Das Ende der Welt« zwei Romane um die Ermittlerin Claire DeWitt. »Die Stadt der Toten« wurde mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet.

Eva Bonné übersetzt Literatur aus dem Englischen, u.a. von Rachel Cusk, Anne Enright, Michael Cunningham und Abdulrazak Gurnah. Sie wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein Grund zum Feiern, nach fünf Jahren ist Claire DeWitt zurück: die, nach eigener Aussage, "beste Detektivin der Welt" mit ihren esoterischen, verwirrend weisen Sinnsprüchen, ihrer Verrücktheit, Sehnsucht und Wahrheitssuche. Claire ist "Silletistin", Anhängerin eines philosophischen Detektivs aus dem Paris der 20er-Jahre. Sie ist unkonventionell, brutal, eigensinnig und verloren und genießt in der Detektei-Szene Amerikas einen ausgesprochen schlechten Ruf, obwohl sie alle Fälle löst. Alle Fälle, bis auf den eigenen: Als sie 15 war, verschwand ihre Freundin. Sara Grans unnachahmlich tiefgründiger Humor und sezierende Beobachtungsgabe, auch ohne viele Worte, ist es, der die krude Geschichte trägt. So wie alles mit einer raren Comic-Reihe über eine Nachwuchsdetektivin verbunden ist, durch die Claire und ihre Freundinnen zu Rätsellöserinnen wurden, hat auch der eine oder andere Fall hier Marvel-Qualitäten, nur, um dann doch wieder viel ernster und wahrer zu sein als erwartet. Denn Claire DeWitt sucht trotz des Absurden in der Wirklichkeit nach der Wahrheit und findet doch, trotz aufputschender Drogen, Halluzinationen und skurriler Begegnungen immer wieder nur sich selbst.

© BÜCHERmagazin, Meike Dannenberg (md)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.04.2019

Die schiefe Bahn
meines Lebens
Sara Grans Detektivin Claire
DeWitt und der Fall aller Fälle
Die Kriminologie, wie Sara Gran sie versteht, ist ein wilder, metaphysischer Witz. Und Claire DeWitt, die Detektivin, die sich die in Kalifornien lebende Autorin ausgedacht hat, wäre bei Weitem zu hart und zu smart für den ehrpusseligen Beamtenfleiß des herkömmlichen Ermittlerwesens. Sie ermittelt im Grunde nur in einer großen Sache, nämlich der Frage: Wer bin ich? Verbunden mit den daraus unweigerlich folgenden Problemen: Wer liebt mich? Wer hasst mich? Wer wartet auf mich?
Am Anfang des dritten DeWitt-Romans, unter dem Titel „Das Ende der Lügen“ sehr lässig übersetzt von Eva Bonné, schlägt die Detektivin, die nach einem Autounfall, einem Mordanschlag, quasi von den Toten wiederkehrt, die Augen auf: „Ich konnte nichts sehen als blendendes Licht. Ich kniff die Augen wieder zu. Ich rang nach Luft … Erinnere dich, erinnere dich.“ Es muss dann natürlich darum gehen, wer versucht hat, Claire DeWitt umzubringen. Aber erst mal kratzt sich die Frau selbst vom Asphalt, rafft sich auf und ihr fällt ein: „Ich war die beste Detektivin der Welt, aber das größte Rätsel hatte ich übersehen: die eigenartig schiefe Bahn meines Lebens.“
Drei Episoden dieses Lebens verbinden sich in „Das Ende der Lügen“ am Ende weniger logisch denn motivisch. Überhaupt ist die Suche nach der Wahrheit in Sara Grans Krimis keine Indizienkombinatorik, sondern eher ein ästhetischer Prozess, der des Formengespürs der Ermittlerin respektive der Leserin bedarf und dabei wiederum ihre Wahrnehmung formt.
Das Netzwerk der Kollegen, in dem sich Claire DeWitt Freunde und Feinde gemacht hat, gleicht einem okkulten Zirkel mit verschiedenen Meistern. Ihrer heißt Jacques Silette, und der war der Autor eines einzigen Buches mit dem Titel „Détection“. Darin Sätze wie dieser: „Die Detektivin, die glaubt, die Wahrheit gefunden zu haben, irrt ebenso wie die Detektivin, die nie danach gesucht hat“. Man ersetze „die Detektivin“ durch „der Mensch“ und erhalte eine ewige Weisheit. „Es gibt keine Fakten“, heißt es außerdem in diesem Standardwerk, „nur kleine Steine, die auf dem Weg zur Wahrheit liegen.“
Geniale Detektivinnen und Detektive haben in Sara Grans DeWitt-Krimis den Status großer Künstler und frühere Fälle werden genannt, ohne dass nacherzählt würde, worum es dabei geht, wie ein Kanon berühmter Werke: der „Fall der Miniaturpferde“, die „Spur der Zerbrochenen Glühbirne“, der „Fall des Blutroten Hibiskus“, der „Fall des Melancholischen Bibliophilen“. Der Nimbus, den Gran damit um Claire DeWitts Welt aufbaut, wirkt so charismatisch wie komisch.
Die drei Handlungsebenen von „Das Ende der Lügen“ spielen in den Jahren 2011, 1999 und 1985. Als Kind wird Claire durch die fiktive „Junior-Spürnase“ Cynthia Silverton in die Kriminalsphäre verwickelt. Als junge Frau muss sie einen Fall lösen, damit das „Kalifornische Büro für Sicherheit und Ermittlungsdienstleistungen“ sie mit einer Lizenz versieht. Die entscheidenden Momente ihres Lebens haben damit zu tun, dass eine geliebte Freundin und Gefährtin verschwindet. Als ihr zuletzt jemand nach dem Leben trachtet, verschwindet sie beinahe selbst. Da stellen sich ihr diese Probleme: „Wer bist du, wenn du nicht clever bist? Wenn keiner hinschaut? Wer bist du ohne das Leben, das du dir aufgebaut hast?“ Vielleicht liest man Sara Grans Roman am besten nicht als Krimi, sondern als psychedelisches Rätsel.
MARIE SCHMIDT
„Wer bist du, wenn du
nicht clever bist?“
Sara Gran:
Das Ende der Lügen. Kriminalroman.
Aus dem Englischen
von Eva Bonné.
Heyne Verlag,
München 2019.
347 Seiten, 16 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Seit Edgar Allan Poe 1841 mit Arsène Dupin den Stammvater der "Detektionsartisten" ins Leben gerufen hat, scheint die allgemeine Faszination für jene intellektuellen Superhelden unvermindert, stellt Rezensent Tobias Gohlis fest. Im letzten Teil von Sara Grans Krimi-Trologie erlebt er einmal mehr den Grund dafür: Das "pure Erkenntnisvergnügen", welches diese Art von Literatur ihren Lesern bietet. Sara Gran scheint sich dessen bewusst zu sein, denn, was sie und ihre Protagonistin Claire de Witt anstreben, ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, lesen wir.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Krimi als l'art pour l'art. Wie bei Poe.« Krimibestenliste März 2019, Deutschlandfunk Kultur, Frankfurter Allgemeiene Sonntagszeitung