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Wie lange dauert es, bis aus einem Zuhause eine Heimat wird?In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau samt einer Adresse in Armenien auf. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden - in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben. Eindrücklich und bewegend erzählt Laura Cwiertnia davon, wie es sich anfühlt, am Rand einer Ge...
Wie lange dauert es, bis aus einem Zuhause eine Heimat wird?
In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau samt einer Adresse in Armenien auf. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden - in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben. Eindrücklich und bewegend erzählt Laura Cwiertnia davon, wie es sich anfühlt, am Rand einer Gesellschaft zu stehen. Und davon, wie es ist, keine Geschichte zu haben, die man mit anderen teilen kann.
In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau samt einer Adresse in Armenien auf. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden - in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben. Eindrücklich und bewegend erzählt Laura Cwiertnia davon, wie es sich anfühlt, am Rand einer Gesellschaft zu stehen. Und davon, wie es ist, keine Geschichte zu haben, die man mit anderen teilen kann.
Laura Cwiertnia, 1987 als Tochter eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bremen geboren, ist Redakteurin bei der ZEIT. 'Auf der Straße heißen wir anders' ist ihr literarisches Debüt.
Produktdetails
- Verlag: Goldmann
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 23. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 123mm x 21mm
- Gewicht: 239g
- ISBN-13: 9783442494187
- ISBN-10: 3442494184
- Artikelnr.: 66342974
Herstellerkennzeichnung
Goldmann TB
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Das bewegendste und schönste Debüt des Jahres.« Buchkultur
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Tigran Petrosyan findet Gefallen an der Literarizität von Laura Cwertnias "Auf der Straße heißen wir anders". Die armenisch-deutsche 34-jährige Schriftstellerin und Journalistin erzählt darin über vier Generationen und aus der Ich-Perspektive ihrer Protagonistin Karla von einer armenischen, aus Istanbul stammenden Familie, deren unausgesprochenen Ängste vor Verfolgung und vom GastarbeiterInnen-Dasein in Deutschland, resümiert Petrosyan. Damit ist dieser Debütroman nicht nur ein inhaltlich wichtiges Werk, der Rezensent findet großen Gefallen an der Erzählweise der Autorin, die hier feine, aber nicht kitschige oder anklagende Beobachtungen schildert. Das ähnelt dem Rezensenten zufolge einer literarischen Reportage, die stets von Erinnerungsbruchstücken unterbrochen wird und unter anderem deswegen spannend bleibt, da nicht chronologisch berichtet wird. Auch, wenn die Themen schwer sind, ist der Roman nicht düster, sondern zaubert ab und zu auch mal ein Lächeln auf das Gesicht der LeserInnen, schließt Petrosyan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rezensent Tigran Petrosyan findet Gefallen an der Literarizität von Laura Cwertnias "Auf der Straße heißen wir anders". Die armenisch-deutsche 34-jährige Schriftstellerin und Journalistin erzählt darin über vier Generationen und aus der Ich-Perspektive ihrer Protagonistin Karla von einer armenischen, aus Istanbul stammenden Familie, deren unausgesprochenen Ängste vor Verfolgung und vom GastarbeiterInnen-Dasein in Deutschland, resümiert Petrosyan. Damit ist dieser Debütroman nicht nur ein inhaltlich wichtiges Werk, der Rezensent findet großen Gefallen an der Erzählweise der Autorin, die hier feine, aber nicht kitschige oder anklagende Beobachtungen schildert. Das ähnelt dem Rezensenten zufolge einer literarischen Reportage, die stets von Erinnerungsbruchstücken unterbrochen wird und unter anderem deswegen spannend bleibt, da nicht chronologisch berichtet wird. Auch, wenn die Themen schwer sind, ist der Roman nicht düster, sondern zaubert ab und zu auch mal ein Lächeln auf das Gesicht der LeserInnen, schließt Petrosyan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch Leider kann ich die guten Bewertungen zuvor nicht teilen! Mir fehlt es hier an Konsistenz. Finde die Story überschaubar und mit der Zeit schwer zu lesen sowie oft langweilig und unnötig ausgedehnt. Eine Weiterempfehlung kann es aus meiner Sicht nicht geben.
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Gebundenes Buch
Zurück zu den Wurzeln
Aber wo sind die Wurzeln wirklich? Karla ist die Tochter des in Deutschland lebenden Armeniers Avi und einer Deutschen, die Eltern sind geschieden, Karla ist dem sozialen Brennpunkt Bremen-Nord, wo sie viel einstecken musste, entkommen.
Anlässlich der Beerdigung …
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Zurück zu den Wurzeln
Aber wo sind die Wurzeln wirklich? Karla ist die Tochter des in Deutschland lebenden Armeniers Avi und einer Deutschen, die Eltern sind geschieden, Karla ist dem sozialen Brennpunkt Bremen-Nord, wo sie viel einstecken musste, entkommen.
Anlässlich der Beerdigung ihrer Großmutter Maryam lernt Karla armenische Beerdigungsrituale kennen und realisiert, wie wenig sie über die Wurzeln ihres Vaters weiß. Im Nachlass der Großmutter findet sich ein goldener Armreif, den die Familie nach ihrem Tod in die armenische Hauptstadt Yerewan zu Lilit Kuyumcyan bringen soll. Nach anfänglichem Ablehnen willigt Avi schließlich ein, mit seiner Tochter nach Armenien zu fliegen, um das Testament zu erfüllen.
Zum Erstaunen seiner Tochter blüht Avi in Armenien auf, verändert sich regelrecht und saugt in seiner realen Heimat alles auf. Sehr schnell fühlt er sich zu Hause angekommen und verhält sich wir die Einheimischen. Die Relation Vater-Tochter verändert sich in positiver Weise.
Da ist sehr viel Hintergrundinformation in diesem Buch gespeichert, was mir sehr gut gefallen und meinen Horizont erweitert hat, sowohl landeskundlich, aber vor allem historisch. Es war sehr ergreifend über den unfassbaren Genozid an den Armeniern zu lesen.
Wenn man Avis Kindheit betrachtet, kann man sich erklären, warum er Defizite in seiner Gefühlswelt entwickelt hat und emotionale Annäherung ihm schwerfällt.
Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und gibt die jeweiligen Situationen sehr präzise wieder. Die Beschreibungen der einzelnen Szenen sind intensiv und atmosphärisch. Als Leser hat man das Gefühl, in der Erzählung anwesend zu sein. Allerdings haben mich die ständigen Zeitsprünge bisweilen irritiert.
Auf jeden Fall ist das Buch sehr lesenswert und hinterlässt bleibende Eindrücke, gerade in der heutigen Zeit.
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Karlas Oma hat einen goldenen Armreif einer Frau in Armenien vermacht – doch wer ist diese Frau? Karla überredet ihren Vater Arvi, mit ihr nach Armenien zu reisen und Lilit Kuyumcyan zu finden – es ist gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit der Familie.
Karla ist die …
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Karlas Oma hat einen goldenen Armreif einer Frau in Armenien vermacht – doch wer ist diese Frau? Karla überredet ihren Vater Arvi, mit ihr nach Armenien zu reisen und Lilit Kuyumcyan zu finden – es ist gleichzeitig eine Reise in die Vergangenheit der Familie.
Karla ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, doch auch Familienmitglieder erhalten eigene Kapitel, der Vater, die Oma und die Uroma, und so wird nach und nach das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder aufgedeckt, die als Armenier nicht nur vom Genozid betroffen waren, sondern z. B. auch als Gastarbeiter nach Deutschland kamen, später aber nicht darüber sprechen wollten, so dass auch Karla die Geschichte ihrer Familie erst nach und nach erfährt.
Wie wahrscheinlich viele, habe ich zwar schon einmal von diesem Genozid gehört, aber mich noch nie näher damit beschäftigt. Etwas in Form von Einzelschicksalen zu lesen, bringt vieles näher, zumal, das die Autorin auch Armenier in ihrer Verwandtschaft, und womöglich Biografisches verarbeitet hat. Leider gibt es kein Nachwort, dem man mehr entnehmen könnte. Ich jedenfalls habe nach dem Lesen direkt gegoogelt, um weiteres zu erfahren. So finde ich den Roman zusätzlich wichtig, denn auch das Schicksal der Armenier sollte im Gedächtnis bleiben oder überhaupt erst bewusst werden. In diesem Zusammenhang wird dann übrigens auch der Titel des Romans im Roman angesprochen.
Während man in Karlas Kapiteln ihre Verwandten aus ihrer Sicht sieht, bekommen sie in ihren eigenen Kapiteln zusätzliche Facetten, das hat mir gut gefallen, so wird auch deren Handeln klarer. Schade, dass Karla sie nicht so kennenlernen konnte – mich bringt das auch zum Nachdenken, wie viel ich von meinen Eltern und Großeltern vielleicht nicht weiß. Insgesamt hat mich dieser Roman sehr zum Nachdenken gebracht.
„Auf der Straße heißen wir anders“ ist ein lesenswerter Roman, dem ich, nicht nur wegen seiner Thematik, viele Leser:innen wünsche. Die Geschichte(n), die er erzählt, hallen nach.
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Gebundenes Buch
Gastarbeiter aus Armenien, gestrandet in Deutschland – ein nicht nur geschichtlich interessanter Rückblick!
Karlotta, auch Karla genannt, erzählt über die vielen Herkunftsorte ihrer deutsch-armenischen Familie, angefangen mit der Beerdigung der Großmutter, die als …
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Gastarbeiter aus Armenien, gestrandet in Deutschland – ein nicht nur geschichtlich interessanter Rückblick!
Karlotta, auch Karla genannt, erzählt über die vielen Herkunftsorte ihrer deutsch-armenischen Familie, angefangen mit der Beerdigung der Großmutter, die als Gastarbeiterin in den 60ern in Deutschland ankommt bis abschließend zur Urgroßmutter Armine in den Straßen von Istanbul mit den Hintergrundinformationen zu deren goldenem Armreif und Lilit, ihrer jüngeren Schwester.
Diverse Fragen zum Grübeln werden aufgeworfen: Wie lange es wohl dauert, bis aus einem Zuhause eine Heimat wird? Hast du gewusst, dass man seine Muttersprache vergessen kann? Wie ist es, keine Geschichte zu haben, die man mit anderen teilen kann?
Geschichtlich sind folgende Fakten wichtig: Während des Ersten Weltkriegs ermordeten die Jungtürken im Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier, wohl auch Griechen, Juden. Der Genozid fand hauptsächlich auf dem Gebiet der heutigen Türkei statt. Die deutsche Armee war mit den türkischen Soldaten verbündet.
Auf der Straße heißen wir anders: Zuhause hieß sie Maryam, draußen, Meryem. Hagop hieß Hüsein. Von seinem Vornamen stand über der Tür der Schusterei nur das H. vor Kunduracı, seinem Nachnamen, der nicht versteckt werden musste, weil er längst türkisch war. Sobald ihr Sohn laufen konnte, würde Maryam ihn draußen vor den Nachbarn Ali rufen. Darum hatte sie ihn Avedis getauft und ihm den Spitznamen Avi gegeben. Schon vor der Nacht vom 6. September 1955 sahen sich wohl viele Armenier dazu veranlasst, sich zum Schutz türkische Namen zu geben nach Enteignung, Konzentrationslager, Massaker, Todesmärschen. Vergewaltigung etc..
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Auf der Straße heißen wir anders ist ein leiser, distanziert erzählter Generationenroman. Wir erfahren in dem Debüt von Karla, von ihrem Vater Avi und von ihrer Oma Maryam.
Karla heißt eigentlich Karlotta. Sie wächst Bremen Nord als Tochter einer Deutschen und …
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Auf der Straße heißen wir anders ist ein leiser, distanziert erzählter Generationenroman. Wir erfahren in dem Debüt von Karla, von ihrem Vater Avi und von ihrer Oma Maryam.
Karla heißt eigentlich Karlotta. Sie wächst Bremen Nord als Tochter einer Deutschen und eines Armeniers auf. Karla ist still, nachdenklich, suchend. Es ist ein Schweigen in der Familie über die Herkunft, die Vergangenheit, den Genozid, Tabus, die auch in Karla wirken, ohne, dass sie sie benennen kann.
Avi ist in Istanbul aufgewachsen, unter Türken nennt er sich Ali. Seine Melancholie verdeckt er mit beschlossener Leichtigkeit, denn vor der Schwere möchte er sich und seine Liebsten schützen. Karla erfährt nur Bruchstücke, sie weiß, dass er in Jerusalem in einem armenischen Internat war, dass Maryam als Gastarbeiterin nach Deutschland ging, ihn und ihre Tante zurück ließ. Über seine Großeltern, über den Genozid an den Armenier:innen erfährt Karla nur schemenhaft.
Maryam, auf der Straße wird sie türkisch Meryem gerufen, sie hält die Religion, die Erinnerung, das armenischen Essen hoch. Maryam hat sich schwer gegessen, mit starkem Willen, sich eine Schutzschicht aus Körpermasse gebaut und versucht über das Essen Nähe zu ihren Kindern zu finden. Mit Avi und ihrer Tochter Yeva verbindet sie eine schweigsam-distanzierte Liebe, der Zorn ihrer Kinder lässt sich kaum überwinden.
Als Maryam stirbt, hinterlässt sie genaue Wünsche zu ihrer Beerdigung und Erbschaft. Ein armenischer Priester leitet durch die Beerdigung, er reist extra an. Ein goldener Armreif soll an eine unbekannte Frau in Armenien gehen. Karla beschließt, sie zu suchen und bittet ihren Vater, sie zu begleiten nach Armenien, in ein fremdes Land für beide, ist er doch in Istanbul aufgewachsen. Auf dieser Reise mit ihrem Vater kann Karla Lücken füllen. Sie beginnt das schwere Erbe der Herkunft und des Genozids zu begreifen.
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Einfühlsamer Generationenroman
„Seit ihrer Kindheit legte sie ihren Vornamen an der Türschwelle ab wie einen Mantel. Zuhause hieß sie Maryam, draußen, Meryem.“ (Zitat Pos. 2369)
Inhalt
Karlotta wächst in Bremen-Nord als Kind einer deutschen Mutter und …
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Einfühlsamer Generationenroman
„Seit ihrer Kindheit legte sie ihren Vornamen an der Türschwelle ab wie einen Mantel. Zuhause hieß sie Maryam, draußen, Meryem.“ (Zitat Pos. 2369)
Inhalt
Karlotta wächst in Bremen-Nord als Kind einer deutschen Mutter und eines armenischen Vaters auf. Heute nennt sie sich längst Karla, studiert, schreibt an ihrer Dissertation. Als ihre Großmutter stirbt, hinterlässt sie eine Liste mit genauen Anweisungen über den Ablauf ihres Begräbnisses, sie will eine traditionelle armenische Beerdigung. Die Großmutter hinterlässt Karla Ohrringe, doch in einer Ecke der Kommode finden sie einen Armreif aus Gold mit einem Zettel. „Lilit Kuyumcyan, Yerevan, Armenien. In Karlas Familie wurde nie über die Vergangenheit gesprochen, doch nun reist sie nach Armenien, auf der Suche nach ihren Wurzeln und nach Lilit. Ihr Vater Avi, aufgewachsen in Istanbul, bevor er mit siebzehn Jahren nach Deutschland kam, begleitet sie.
Thema und Genre
In diesem Roman geht es um Heimat, Fremde, Familie, Zusammengehörigkeit und die Geschichte der Armenier in der Türkei.
Charaktere
Als Kind gehörte Karla nie dazu, so sehr sie sich auch bemüht, und weiß nicht, warum. Sie und ihr Vater Avi sind die Hauptfiguren, doch es sind die Frauen dieser großen Familie, die Großmütter, Mütter, Töchter, die diese Geschichte mehrerer Generationen tragen.
Handlung und Schreibstil
Die Haupthandlung beginnt mit dem Tod der Großmutter. Im Mittelpunkt steht die Reise durch Armenien und sie wird chronologisch von Karla als Ich-Erzählerin geschildert. Kindheits- und Jugenderinnerungen Karlas an die Zeit, als sie noch Karlotta war, ergänzen diesen Handlungsstrang. Unterbrochen wird die aktuelle Handlung durch die Geschichten von Avi, seiner Mutter Maryam und deren Mutter Armine, Karlas Urgroßmutter. Diese Geschichten werden abwechselnd und in Episoden personal erzählt und ergeben so langsam die Geschichte dieser Familie.
Fazit
Ein einfühlsamer Generationenroman mit auf ihre unterschiedliche Art starken Frauen, der interessante Einblicke in das Leben einer Familie mit armenischen Wurzeln gibt.
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!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„Die Kinder aus der Hochhaussiedlung in Bremen-Nord kennen die Herkunftsorte ihrer Familien genau: Türkei, Russland, Albanien. Nur bei Karla ist alles etwas anders. Sie weiß zwar, dass die Großmutter in den 60ern als …
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!ein Lesehighlight 2022!
Klappentext:
„Die Kinder aus der Hochhaussiedlung in Bremen-Nord kennen die Herkunftsorte ihrer Familien genau: Türkei, Russland, Albanien. Nur bei Karla ist alles etwas anders. Sie weiß zwar, dass die Großmutter in den 60ern als Gastarbeiterin aus Istanbul nach Deutschland kam, und auch, dass die Familie armenische Wurzeln hat, doch gesprochen wird darüber nicht. Als Karlas Großmutter stirbt, taucht der Name einer Frau auf, Lilit, samt einer Adresse in Armenien. Karla gelingt es, ihren Vater zu einer gemeinsamen Reise zu überreden – in eine Heimat, die beide noch nie betreten haben.“
Autorin Laura Cwiertnia erzählt uns hier eine ganz besondere Geschichte die aktueller nicht sein könnte. Eine der Hauptprotagonisten ist Karla, oder Karlotta, (aber besser „Karla“, da kann ihr nichts passieren) und genau sie führt uns durch diese Geschichte neben anderen wichtigen Personen. Der Tod der Großmutter öffnet eine neue Tür, lässt ein neues Kapitel in Karlas Leben und ihrer Familie aufschlagen. Die Reise nach Armenien soll nun die Lösung bringen und wer jemals im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hat, wird Armenien mit dem Völkermord (wobei es hier im Buch nur bedingt darum geht. Es ist keine Geschichtsreportage o.ä.!) in Verbindung bringen. Ein Volk sollte ausgelöscht werden und die, die überlebten, durften sich nicht zu erkennen geben und mussten eine neue Identität, einen neuen Namen annehmen. Ihnen wurde die Heimat genommen, ihre Kultur, ihre Religion, ihr Denken, ihre Familien. Das prägt sich die tief in die Seelen der Menschen ein und erklärt, warum schweigen besser ist, als es immer und immer wieder mit eigenen Worten aus dem Unterbewusstsein hervorzurufen. Sie sind ewig ziehende Vagabunden auf der Suche nach ihrer eigentlichen Heimat. All dies wirkt generationsübergreifend. Die, die es geschafft haben zu überleben und dem Genozid entfliehen konnten, sind nicht mehr die selben Menschen mit armenischen Wurzeln, zumindest nach außen hin. In Cwiertnias Geschichte geht es um viel mehr als nur Heimatsuche, hier geht es um Karlas eigene Wurzeln, ihre Identität, die sie bislang nie kannte, eine Suche obwohl sie gar nichts suchen wollte. Cwiertnia gibt mit ihren Figuren rund um Karlas Familie feine und ruhige Gedankenstränge hervor. Durch Zeitenwechsel und Personenwechsel fügt sich allmählich ein ganz zartes Netz zusammen, welches zum Schluss vollendet ist. Die Charaktere werden uns realistisch und wirklich einfühlsam dargestellt. Als Leser beginnen wir immer schneller zu verstehen warum, wieso, weshalb, denn der Start in die Geschichte scheint schon recht standfest, ist er aber nicht. Es entstehen Wirrungen und Irrungen, wir erleben das Heute und das, was war, damals vor langer Zeit. All dies erklärt so manches Schweigen der Großmutter, manche Ausflüchte oder Lüge, die Karla sich anhören musste, die sie schlucken und akzeptieren musste. Aber wir sehen auch eine unheimliche Stärke der Frauen (ohne das es gleich um Feminismus gehen muss), denn die Zeiten in der Großmutter und viele andere damals nach Deutschland kam, war eine komplett andere als zu Karlas.
Die Autorin nutzt hier einen feinsinnigen Ausdruck und überrascht den Leser mit kleinen, humorvollen Wörtern/ Sätzen, die sie sehr akzentuiert und wohl-bedacht wählt ohne dabei jemanden zu kränken. Sie erzählt hier sehr vielseitig und breit gefächert. Jeder Leser kann sich hier seinen Lieblingspart heraus picken und genießen. Wir Leser dürfen fremde Welten kennenlernen und haben dabei das Gefühl, wir sind damit nicht allein. Den Figuren im Buch geht es ebenso. Sie lernen sich neu kennen, fremde Menschen, fremde Kulturen und doch sind sie sich, sind wir uns, so nah.
Das was Laura Cwiertnia hier erzählt kommt nicht einfach mal so von ungefähr…kommt nicht einfach mal aus den Fingern gesogen. Cwiertnias Vater ist Armenier und so wie ihre Figur Karla ist sie ebenfalls in Bremen aufgewachsen. Egal welche Geschichte sie hier erzählt, ob autobio
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