Wie zum Teufel würde John Wayne die Situation handhaben?
Es ist einfach köstlich zu verfolgen, wie Shannon auf die Welt von Partholon reagiert, wobei dies besonders gut vermittelt wird, da die Autorin Shannon ihre Geschichte selbst erzählen lässt. Shannon hat einen herrlich trockenen Humor, der
ständig aufblitzt. Fast jede Situation wird von ihr gedanklich kommentiert und gerade diese sind so…mehrWie zum Teufel würde John Wayne die Situation handhaben?
Es ist einfach köstlich zu verfolgen, wie Shannon auf die Welt von Partholon reagiert, wobei dies besonders gut vermittelt wird, da die Autorin Shannon ihre Geschichte selbst erzählen lässt. Shannon hat einen herrlich trockenen Humor, der ständig aufblitzt. Fast jede Situation wird von ihr gedanklich kommentiert und gerade diese sind so treffend, so aus dem Leben gegriffen und so herrlich witzig, dass ich des Öfteren schallend lachen musste. Zudem ist sie eine selbstbewusste, dickköpfige, humorvolle 35-jährige Frau, die Camping wie die Pest hasst und ein absoluter Morgenmuffel ist. Mir ist Shannon sofort ans Herz gewachsen, weil sie einfach so herrlich normal ist, ihre Macken und Schwächen mit einem wunderbar sarkastischen Humor trägt und sich selbst auch nicht so wichtig nimmt.
Partholon ist so ganz anders als unsere Welt. Irgendwie hat es ein wenig von Schottland und dem ländlichen England, wirkt sehr mystisch und verwunschen. Das Einleben in Partholon wird Shannon dadurch erleichtert, da viele Bewohner eine große Ähnlichkeit mit ihren Freunden oder Schülern in unserer Welt haben. So sieht ihre Dienerin Alanna genauso aus wie ihre beste Freundin Suzanne und viele der jungen Mädchen erinnern sie an ihre Schülerinnen. Dadurch fasst sie auch sofort Vertrauen zu Alanna und schon bald hat sie mit ihr eine tatkräftige Helferin und treue Freundin gefunden.
Tja, und dann ClanFintan! Anfangs ist Shannon von der Gestalt ClanFintans etwas erstaunt, aber auch mehr als angenehm überrascht von seinem Aussehen. Und so dauert es auch nicht lange, bis sie sich rettungslos in ihn verliebt. ClanFintan ist ein stolzer, mutiger, energischer Mann, der jedoch auch kein Problem damit hat, seine weiche, schwache Seite zu zeigen. Verwundert ist er anfangs über das doch etwas seltsame Verhalten seiner Angetrauten und vor allem von ihrer in seinen Ohren doch sehr merkwürdigen Wortwahl, doch daran gewöhnt er sich schnell und trägt es mit viel Humor. Hier hatte ich öfters Jamie & Claire von Diana Gabaldons Highland-Saga vor Augen, da mich die Kabbeleien zwischen Shannon & ClanFintan öfter an die Beiden erinnert haben und doch sind Shannon & ClanFintan dann irgendwie wieder ganz anders.
Die Sprache der Bewohner von Partholon ist eher etwas gediegen, edel und somit das genaue Gegenteil von Shannons Wortschatz. Diese flucht für ihr Leben gern und verständigt sich natürlich in unserer gewohnten Sprache. Somit gibt es des Öfteren einige Verwirrung und Verständigungsprobleme, besonders wenn sie über John Wayne referiert (was sie nur zu gerne macht) oder Wörter verwendet, die in unserer heutigen Zeit gang und gäbe sind, in Partholon jedoch völlig unbekannt. Was Shannon in Partholon sehr zugute kommt ist ihr Beruf. Als Englischlehrerin sind ihr die großen Dichter nicht fremd und so greift sie immer mal wieder gerne auf diese zurück, wenn sie als Hohepriesterin vor ihr Volk treten muss und auch das Reden vor vielen Menschen ist sie durch ihren Beruf gewohnt.
Die Story hat zwar zwischendurch einige kleine Längen, über die man jedoch gerne hinwegsieht, denn der lockere, spritzige und flüssige Schreibstil von P.C. Cast, der nie ins kitschige abdriftet, entschädigt mehr als genug dafür. Ansonsten ist die Geschichte richtig spannend erzählt und fesselt einen von der ersten Seite an. Und auch wenn man sich denken kann, wie sie sich entwickeln wird, ist der Weg dahin einfach nur ein richtig tolles Lesevergnügen. Im September 2011 erscheint übrigens der 2. Teil der Partholon-Saga.