Männer sind ein Thema für sich, davon kann die 48-jährige Nina Lindner ein Lied singen. Von Volker, dem Vater ihrer 15-jährigen Tochter Marie, ist sie geschieden, arbeitet aber noch hin und wieder für ihn, was sie mehr Nerven kostet, als es irgendetwas einbringen würde und ihr "aktueller" Stefan ist
dermaßen bequem, dass er nicht mal aus ihrer Wohnung rauszukriegen ist. Fakt ist - mit Männern hat…mehrMänner sind ein Thema für sich, davon kann die 48-jährige Nina Lindner ein Lied singen. Von Volker, dem Vater ihrer 15-jährigen Tochter Marie, ist sie geschieden, arbeitet aber noch hin und wieder für ihn, was sie mehr Nerven kostet, als es irgendetwas einbringen würde und ihr "aktueller" Stefan ist dermaßen bequem, dass er nicht mal aus ihrer Wohnung rauszukriegen ist. Fakt ist - mit Männern hat Nina einfach kein Glück und zu allem Überfluss ist Nina auch noch in den Wechseljahren, was die schönsten Hitzewallungen mit sich bringt, natürlich immer in den unpassendsten Momenten.
Es muss eine Veränderung her, soviel ist Nina klar, doch wie? Fortuna scheint es ausnahmsweise einmal gut mit ihr zu meinen, denn ihr Onkel Hubert ist verstorben und hat ihr seinen Gasthof in Wiestal, in der Fränkischen Schweiz, hinterlassen. Hierbei muss es sich einfach um ein Zeichen handeln und die Möglichkeit eines Neuanfangs tut sich auf. Für Nina wäre ein Umzug kein allzu großes Problem, als Grafikerin kann sie von überall aus arbeiten, vorausgesetzt, sie hat einen Internetanschluss und auch Marie erklärt sich mit einem Umzug einverstanden. Hier hatte Nina mit deutlich mehr Widerstand gerechnet und ist hoch erfreut, dass anscheinend mal alles so läuft, wie es laufen soll. Doch noch vor Wiestal gibt Ninas Auto den Geist auf. Doch Rettung ereilt sie in Person von Martin Küffner, einem Rechtsanwalt, der im Nachbardorf wohnt. Wenn die Menschen in dieser Gegend alle so freundlich sind, kann ja nichts mehr schief gehen.
Schnell muss Nina diese Meinung allerdings revidieren! Was so gut begann, endet schnell mit Ausgrenzung und Getuschel hinter Ninas Rücken. In Wiestal gibt es vier Frauen, die aus irgendwelchen Gründen Nina feindlich gesinnt sind - das merkt Nina schnell, kann sich allerdings keinen Reim darauf machen. Das Schnepfen-Quartett, so nennt Nina eben diese Damen, versucht alles, um Nina aus Wiestal zu ekeln. Lediglich in Gundi Hopf, einer ehemaligen Lehrerin und direkte Nachbarin von Nina, findet Nina eine freundlich gesinnte Seele in Wiestal. Doch wie soll es für sie weiter gehen, wenn es die vier Schnepfen schaffen, immer wieder Unstimmung im Dorf gegen sie zu machen? Auch Marie hat es nicht einfach, als Vegetarierin und Gothic sorgt sie im Dorf für einiges Aufsehen. Doch als wären damit die Probleme nicht genug, taucht auch noch ein neuer Mann in ihrem Leben auf: Nachbar Gustl Beck, der zwar ein sehr netter Mensch zu sein scheint, jedoch so gar nicht Ninas Vorstellung von einem "Mann" für ihr Leben entspricht. Bedauerlicherweise scheint der gute Gustl nicht viel von Frauen zu verstehen, denn immer wieder sucht er Ninas Nähe, was dieser so gar nicht recht ist. Damit jedoch nicht genug der Probleme - auch der Gasthof, den sie geerbt hat, hat schon bessere Tage gesehen und ausgerechnet die vier Schnepfen stehen in sehr guter Verbindung mit den örtlichen Handwerkern. Wider erwartend jedoch gibt es einen Handwerker, der mit den Schnepfen nichts zu tun zu haben scheint: Christian Lodes, seines Zeichens Schreiner und genau das, was Nina sich unter einem "Mann" für ihr Leben vorstellt - wenn es da nicht das ein oder andere Problem gäbe ...
Der Plot wurde abwechslungsreich und humoristisch erarbeitet. Besonders ins Auge ist mir hier die fränkische Mundart gestochen, die sich mit Eintreffen von Nina und Marie in Wiestal bis zum Ende des Buches zieht. Nina und Marie, die wie ich aus Berlin stammen, fällt es anfänglich schwer, diesen Dialekt bzw. ja förmlich der Sprache Herr zu werden, denn von weichen und harten Ds hatten sie bis dahin noch nichts gehört. Erstaunlich schnell jedoch machen sie große Fortschritte in Sachen fränkischem Dialekt und auch die Dorfdisziplin "Buschtrommel" beherrschen sie nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, sodass es zu jeder Zeit möglich war, die Figuren anhand ihrer charakterlichen Eigenarten zuzuordnen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen.