Bree Tanner ist eine der neugeborenen Vampire, die Victoria im dritten Band, Bis(s) zum Abendrot zu einem dunklen Zweck erschafft. Bree schildert ihre Reise mit der Armee Neugeborener, die aufgebrochen ist, um Bella Swan und die Cullens zu vernichten. Liebe, Furcht und unheilvolle Entscheidungen prägen vom ersten Augenblick an das kurze zweite Leben der Bree Tanner.
CD 1 | |||
1 | Titel 1 | 00:00:18 | |
2 | Titel 2 | 00:07:11 | |
3 | Titel 3 | 00:05:12 | |
4 | Titel 4 | 00:08:50 | |
5 | Titel 5 | 00:05:04 | |
6 | Titel 6 | 00:07:35 | |
7 | Titel 7 | 00:06:07 | |
8 | Titel 8 | 00:12:19 | |
9 | Titel 9 | 00:11:13 | |
CD 2 | |||
1 | Titel 10 | 00:09:08 | |
2 | Titel 11 | 00:09:10 | |
3 | Titel 12 | 00:10:22 | |
4 | Titel 13 | 00:06:12 | |
5 | Titel 14 | 00:07:01 | |
6 | Titel 15 | 00:08:13 | |
7 | Titel 16 | 00:07:58 | |
8 | Titel 17 | 00:09:19 | |
CD 3 | |||
1 | Titel 18 | 00:09:15 | |
2 | Titel 19 | 00:07:38 | |
3 | Titel 20 | 00:09:31 | |
4 | Titel 21 | 00:04:41 | |
5 | Titel 22 | 00:07:14 | |
6 | Titel 23 | 00:08:19 | |
7 | Titel 24 | 00:07:59 | |
8 | Titel 25 | 00:07:58 | |
9 | Titel 26 | 00:12:04 | |
CD 4 | |||
1 | Titel 27 | 00:07:27 | |
2 | Titel 28 | 00:06:27 | |
3 | Titel 29 | 00:08:42 | |
4 | Titel 30 | 00:08:12 | |
5 | Titel 31 | 00:11:02 | |
6 | Titel 32 | 00:07:22 | |
7 | Titel 33 | 00:07:12 | |
8 | Titel 34 | 00:13:38 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.06.2010Jagd auf schlechtes Blut
Stephenie Meyers „Bis(s)“-Serie wird brutaler
Totgesagte leben länger. Wer im vierten Band der romantischen Vampirreihe „Bis(s)“ eine Fortsetzung, eine unerwartete Wendung der Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward erwartet, wird enttäuscht. Stephenie Meyer lässt die Vampirin Bree Tanner als Hauptfigur wieder auferstehen, die bereits in „Biss zum Ende der Nacht“ eine winzige Nebenrolle spielte, als Tote.
Im Kampf zwischen den Cullens – der Familie von Bella und Edward – und der Gruppe junger Vampire um die Erbfeindin Viktoria war sie eines der Opfer. Jetzt, in „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ wird sie zur Heldin, und erzählt aus der Zeit vor diesem Kampf. Von ihrer Verwandlung durch einen Biss des Anführers der jungen Vampire und ihrem Leben in dessen Bande.
Da der Schluss bekannt ist und damit der Überraschungseffekt wegfällt, der die Geschichte bis zum Ende tragen könnte, setzt die Autorin einmal mehr auf das Stilmittel, ihre männlichen Figuren als Sehnsuchtsobjekte junger Leserinnen einzusetzen. Denn natürlich gibt es in dem wilden Haufen junger Vampire, zwischen denen Bree zu überleben versucht, auch einen begehrenswerten Typen, Diego, mit guten, sie nennt es: altmodischen Eigenschaften. Ihm schließt sie sich nach einigen Zweifeln an. Doch je intensiver sie sich kennenlernen, um so mehr erinnern beide an Bella und Edward. Ihre vorsichtige Annäherung, ihre Dialoge, ihre kühlen Küsse – alles schon bekannt aus den romantischen Endlosschleifen der ersten Bis(s)- Titel.
Doch ein Motiv macht die Geschichte härter, brutaler. Stephenie Meyer schickt die Vampire los zur Menschenjagd und lässt sie das ausleben, was in den anderen Bis(s)-Geschichten eher als stilistisches Mittel im Kampf der guten gegen die bösen Vampire eingesetzt wird. Alle, auch das Liebespaar, sind Getriebene, die von der Gier auf Blut überfallen werden. Seitenweise werden Jagdszenen geschildert, wird das Zerstückeln und Verschlingen von Menschen ausgemalt. Zielt die Autorin damit auf eine neue Leserschaft, die die Härte und Tabubrüche der amerikanischen Splatter-Literatur sucht?
Bree und Diego zeichnen sich bei diesen Jagden als die Guten aus, weil sie nur „Ausschuss“ als Beute wählen, Menschen, die keiner vermisst, wie Drogenabhängige, Stricher, Zuhälter und Penner. Auch wenn deren Blut schlechter schmeckt, weil es mit Alkohol oder Drogen verseucht ist. Hinter der Fassade der Fantasygeschichte verbirgt sich ein inhumanes Gesellschaftsbild.
Neben der Liebe und den wilden Jagden wird von der Vorbereitung auf den Kampf gegen die Cullens erzählt, von Verrat, Macht und falschen Freundschaften. Vieles davon bleibt unaufgelöst, so auch das Schicksal von Diego. Doch irgendwann wird er wieder auftauchen, im Vampir-Imperium von Stephenie Meyer.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
STEPHENIE MEYER: Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl. Das kurze zweite Leben der Bree Tanner. Carlsen Verlag, Hamburg 2010. 203 Seiten, 15,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Stephenie Meyers „Bis(s)“-Serie wird brutaler
Totgesagte leben länger. Wer im vierten Band der romantischen Vampirreihe „Bis(s)“ eine Fortsetzung, eine unerwartete Wendung der Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward erwartet, wird enttäuscht. Stephenie Meyer lässt die Vampirin Bree Tanner als Hauptfigur wieder auferstehen, die bereits in „Biss zum Ende der Nacht“ eine winzige Nebenrolle spielte, als Tote.
Im Kampf zwischen den Cullens – der Familie von Bella und Edward – und der Gruppe junger Vampire um die Erbfeindin Viktoria war sie eines der Opfer. Jetzt, in „Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl“ wird sie zur Heldin, und erzählt aus der Zeit vor diesem Kampf. Von ihrer Verwandlung durch einen Biss des Anführers der jungen Vampire und ihrem Leben in dessen Bande.
Da der Schluss bekannt ist und damit der Überraschungseffekt wegfällt, der die Geschichte bis zum Ende tragen könnte, setzt die Autorin einmal mehr auf das Stilmittel, ihre männlichen Figuren als Sehnsuchtsobjekte junger Leserinnen einzusetzen. Denn natürlich gibt es in dem wilden Haufen junger Vampire, zwischen denen Bree zu überleben versucht, auch einen begehrenswerten Typen, Diego, mit guten, sie nennt es: altmodischen Eigenschaften. Ihm schließt sie sich nach einigen Zweifeln an. Doch je intensiver sie sich kennenlernen, um so mehr erinnern beide an Bella und Edward. Ihre vorsichtige Annäherung, ihre Dialoge, ihre kühlen Küsse – alles schon bekannt aus den romantischen Endlosschleifen der ersten Bis(s)- Titel.
Doch ein Motiv macht die Geschichte härter, brutaler. Stephenie Meyer schickt die Vampire los zur Menschenjagd und lässt sie das ausleben, was in den anderen Bis(s)-Geschichten eher als stilistisches Mittel im Kampf der guten gegen die bösen Vampire eingesetzt wird. Alle, auch das Liebespaar, sind Getriebene, die von der Gier auf Blut überfallen werden. Seitenweise werden Jagdszenen geschildert, wird das Zerstückeln und Verschlingen von Menschen ausgemalt. Zielt die Autorin damit auf eine neue Leserschaft, die die Härte und Tabubrüche der amerikanischen Splatter-Literatur sucht?
Bree und Diego zeichnen sich bei diesen Jagden als die Guten aus, weil sie nur „Ausschuss“ als Beute wählen, Menschen, die keiner vermisst, wie Drogenabhängige, Stricher, Zuhälter und Penner. Auch wenn deren Blut schlechter schmeckt, weil es mit Alkohol oder Drogen verseucht ist. Hinter der Fassade der Fantasygeschichte verbirgt sich ein inhumanes Gesellschaftsbild.
Neben der Liebe und den wilden Jagden wird von der Vorbereitung auf den Kampf gegen die Cullens erzählt, von Verrat, Macht und falschen Freundschaften. Vieles davon bleibt unaufgelöst, so auch das Schicksal von Diego. Doch irgendwann wird er wieder auftauchen, im Vampir-Imperium von Stephenie Meyer.
ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
STEPHENIE MEYER: Bis(s) zum ersten Sonnenstrahl. Das kurze zweite Leben der Bree Tanner. Carlsen Verlag, Hamburg 2010. 203 Seiten, 15,90 Euro.
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