Oliver Krachowitzer, frustrierter Werbesprecher, mag viele Dinge nicht. Seinen Job, die nervigen Agenturheinis Elvin und Adrian, die immer aufgedreht sind und die irrsten Ideen haben, und ganz besonders mag er eines nicht: Montage. Bereits in der Nacht vorher träumt er mies. So richtig mies. Jedes
Mal. Dass dann seine Laune des Morgens nicht gerade rosig ist, versteht sich von selbst. Und immer…mehrOliver Krachowitzer, frustrierter Werbesprecher, mag viele Dinge nicht. Seinen Job, die nervigen Agenturheinis Elvin und Adrian, die immer aufgedreht sind und die irrsten Ideen haben, und ganz besonders mag er eines nicht: Montage. Bereits in der Nacht vorher träumt er mies. So richtig mies. Jedes Mal. Dass dann seine Laune des Morgens nicht gerade rosig ist, versteht sich von selbst. Und immer geht irgendetwas schief am Montag, sei es, dass er sich in einer Hundeleine verheddert, über Passanten stolpert (und seine Wut darüber lautstark an diesen auslässt) oder dass er schon wieder das unerträgliche Neudeutsch-Gebrabbel von Elvin und Adrian ertragen muss. Doch während er meistens versucht, die Montage möglichst schnell aus seinem Gedächtnis zu streichen, geht ihm dieses Mal einfach die hübsche junge Frau nicht mehr aus dem Kopf, mit der er am Morgen zusammengestoßen ist …
Auf der Rückseite des Buches wird Kerstin Gier zitiert: "Mein letztes Buch von Matthias Sachau musste ich zweimal kaufen. Das erste ist mir vor lauter Lachen in die Badewanne gefallen." Ich glaube, das könnte mir bei diesem Buch auch passieren. Nicht dass zweimal kaufen. Eher das in die Badewanne fallen lassen. Bleibt nur die Frage, ob aus Versehen …
Fangen wir mit dem Positiven an: Ich habe herzlich gelacht über die Werbemenschen (zumindest zu Beginn) und die Einbindung von Facebook. Auch ruderfrosch und vor allem die Idee mit dem iKoffer waren toll. Die Verfolgungsjagd des Köffcherchens war auch noch nett, wenngleich schon hart an der Grenze zu „too much“.
Aber: Die Hauptfigur Oliver mochte ich ab etwa Seite 5 schon nicht mehr – ein Dauernörgler, der mit der Welt und sich unzufrieden ist, aber nichts dagegen tut. Er hat mich so aggressiv gemacht, dass ich wiederholt den Wunsch verspürte, ihn zu packen und kräftig mit dem Kopf gegen die Wand zu hauen. Ein ganz entscheidender Aspekt war zudem bereits auf Seite 30 klar (und damit *die* große Überraschung des Buches keine mehr) und die Szene mit der Hosenanprobe fiel ob des albernen Musik-Rumgehampels der Hauptperson in die Kategorie ‚Fremdschämen‘. Die Story ist überdreht und albern. Vieles, was in kleinen Dosen gut gewirkt hätte, erschlägt den Leser durch schiere Masse. Die Verehrung eines technisch weitentwickelten Koffers ist ja gut und schön – aber dass jemand den Koffer stiehlt, nur weil er ihn aus den Händen einer Spießerin befreien will? Also bitte …
Fazit: Alles in allem läuft dieses Buch noch unter „Naja, nette Unterhaltung und schnell durch“. Ich habe bereits schlechteres gelesen – aber auch unendlich viele bessere Bücher. Hätte man die Namen ausgetaucht, hätte es auch ein Buch aus der (mir ziemlich unsympathischen) „Hartmut und Ich“-Reihe sein können, so absurd und überzogen waren die Handlung und viele, viele Elemente. Mal sehen, wann ich den Mut habe, mich an das zweite Buch des Autoren zu wagen, das noch in meinem Regal steht.