Zwei Jungen werden durch das gleiche Ereignis geprägt. Jeder von ihnen anders. Der eine wird Polizist, der andere nimmt die Verbrecher zum Vorbild.
Das ist die Ausgangslage dieses Romanes. Dabei zeichnet er ein sehr interessantes Bild von Italien und im Speziellen Mailands in den 60ern bis in die
70er Jahre. Eine Zeit, in der es Menschen finanziell nicht immer gut ging, aber den Banken schon.…mehrZwei Jungen werden durch das gleiche Ereignis geprägt. Jeder von ihnen anders. Der eine wird Polizist, der andere nimmt die Verbrecher zum Vorbild.
Das ist die Ausgangslage dieses Romanes. Dabei zeichnet er ein sehr interessantes Bild von Italien und im Speziellen Mailands in den 60ern bis in die 70er Jahre. Eine Zeit, in der es Menschen finanziell nicht immer gut ging, aber den Banken schon. Eine Zeit, in der die großen Raubüberfälle stattfanden und viele Menschen die Verbrecher bewunderten. Einfach, weil sie sich nicht anpassten und nur von den Reichen nahmen.
In dem Buch, welches durch Episoden unterteilt ist, kann man die Geschichte zweier Männer verfolgen. Der eine wird Polizist und führt ein eher "langweiliges" bürgerliches Leben. Sein Job ist es Räuber zu jagen. Sein Leben verläuft zwar in geregelten Bahnen, doch ist es auch nicht immer leicht. Sehr realistisch und sympathisch beschrieben.
Nicht weniger sympathisch wird der andere Mann dargestellt. Ein Mann, der zum Verbrecher wird. Der bei den Großen Räubern lernt und dann selbst in diese Liga aufsteigt. Was mich nur immer gewundert hat - er ist noch so jung! Er war wohl wirklich sehr frühreif.
Dabei war er aber immer fair und hat Blutvergießen vermieden, allerdings nur fast bis zum Schluss.
Dazu werden noch viele weitere Episoden rund um die Personen erzählt. So wird der Aufstand der Studenten auch über eine Episode der Anführer erklärt und auch weitere Leute, die die beiden Hauptprotagonisten prägen, bekommen eigene Kapitel.
Mir hat die Geschichte an sich gut gefallen, doch gibt es einige Kritikpunkte.
Es ist einerseits keine einfache flüssige Sprache, auch wenn sie sich noch gut lesen lässt. Ich hätte mir auf jeden Fall ein Personenregister gewünscht, da der Autor die Protagonisten mal mit Vornamen nennt, mal mit Nachnamen, aber selten beides zusammen. Bei der Vielzahl der Personen hätte ich mir hier mehr Überblick gewünscht. Das hat mich schon ein wenig verwirrt.
Auch fand ich den Schluss doof. Zwar treffen beide Protagonisten als Erzfeinde aufeinander, doch statt hier die Geschichte zu beenden wird darauf hingewiesen, dass es in vier Jahren weiter geht.
Zudem weiß ich immer noch nicht, ob das Buch auf Tatsachen beruht oder nicht. Sollte es auf Tatsachen beruhen, dann ist es ein faszinierender Roman über die damalige Zeit - ein Blick in die Geschichte.
Bestimmt für alle sehr interessant, die damals die Nachrichten über Italien verfolgt haben. Ich bin leider ein wenig zu jung und mir fehlte, die Beschreibung der Zeit ein wenig.
Insgesamt lässt sich das Buch sicher gut lesen, ist aber etwas anspruchsvoller und man sollte ein Grundinteresse für Italien in den 60ern /70ern mitbringen