Autor im Porträt
Kate Morton
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Heimwärts
Broschiertes Buch
Adelaide Hills, Australien, 1959: Eine Familie picknickt gemütlich an einem Bach. Als etwas später ein Mann aus dem Nachbarort zufällig dort vorbeikommt, stößt er auf ein erschütterndes Todesszenario. Die Polizei beginnt zu ermitteln, doch der Fall bleibt ein einziges Rätsel.
Fast sechzig Jahre später wird die Journalistin Jess aus England zurück nach Australien gerufen. Ihre Großmutter Nora liegt nach einem Unfall im Sterben. Geschwächt und verwirrt, murmelt Nora Unverständliches vor sich hin. Der Sinn erschließt sich Jess erst, als sie eine überraschende Verbindung zu den tragischen Geschehnissen in den Adelaide Hills herstellt - und zu ihrer eigenen Familiengeschichte.…mehr
Fast sechzig Jahre später wird die Journalistin Jess aus England zurück nach Australien gerufen. Ihre Großmutter Nora liegt nach einem Unfall im Sterben. Geschwächt und verwirrt, murmelt Nora Unverständliches vor sich hin. Der Sinn erschließt sich Jess erst, als sie eine überraschende Verbindung zu den tragischen Geschehnissen in den Adelaide Hills herstellt - und zu ihrer eigenen Familiengeschichte.…mehr
12,00 €
Das geheime Spiel
Broschiertes Buch
Zwei Schwestern, ein geheimes Spiel und eine verbotene Liebe
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommt Grace Bradley als Dienstbotin nach Riverton Manor. Selbst noch nicht erwachsen, bewundert sie die Hartford-Mädchen Hannah und Emmeline, die mit ihrer unbeschwerten Fröhlichkeit für Leben auf dem Anwesen sorgen. Doch die Begegnung mit dem jungen Dichter Lord Robert Hunter wird Hannah und Emmeline für immer verändern. Als einzige Vertraute versucht Grace die beiden Schwestern vor Unheil zu bewahren - vergeblich ...
Mehr als 75 Jahre bewahrt Grace das Geheimnis, bis sie endlich die Wahrheit über jene Tage preisgibt.…mehr
Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommt Grace Bradley als Dienstbotin nach Riverton Manor. Selbst noch nicht erwachsen, bewundert sie die Hartford-Mädchen Hannah und Emmeline, die mit ihrer unbeschwerten Fröhlichkeit für Leben auf dem Anwesen sorgen. Doch die Begegnung mit dem jungen Dichter Lord Robert Hunter wird Hannah und Emmeline für immer verändern. Als einzige Vertraute versucht Grace die beiden Schwestern vor Unheil zu bewahren - vergeblich ...
Mehr als 75 Jahre bewahrt Grace das Geheimnis, bis sie endlich die Wahrheit über jene Tage preisgibt.…mehr
12,00 €
© Gillian Van Niekerk
Kate Morton
Morton, KateKATE MORTON, geboren 1976, wuchs im australischen Queensland auf, studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Ihre Romane »Das geheime Spiel« (2007), »Der verborgene Garten« (2009), »Die fernen Stunden« (2010), »Die verlorenen Spuren« (2013) und «Das Seehaus» (2016) verkauften sich weltweit in 34 Sprachen und 42 Ländern insgesamt über zehn Millionen Mal. Auch in Deutschland eroberte sie ein Millionenpublikum, alle Romane sind SPIEGEL-Bestseller. Kate Morton lebt mit ihrer Familie in Australien.Kundenbewertungen
Heimwärts (eBook, ePUB)
Meine Meinung:
*Kopfkino pur*
Diese Geschichte hat einfach alles, was mein Leserherz höher schlagen lässt. Zum einen die wunderschöne Landschaft Australiens. Die Autorin hat sie so bildlich beschrieben, dass ich die Hitze auf meiner Haut gespürt habe, um kurz darauf bei starkem Regen ein trauriges Szenario mitzuerleben. Zum anderen die vielen Familiengeheimnisse und prächtigen Häuser und Gärten. Wie ich das liebe.
1856 Adelaide Hills
Eine Mutter picknickt am Weihnachtstag mit ihren vier Kindern an einem Bach. Der Krämer vom Ort möchte seinem Pferd ein Bad gönnen. Es ist sehr heiß. Er findet die Familie am Strand vor. Alle schlafen, denkt er. Aber irgendwie scheint ihm die Atmosphäre von Anfang an komisch. Und damit liegt er nicht falsch. Alle sind tot .... Der Fall bleibt ungeklärt.
Fast sechs Jahrzehnte später fliegt die Journalistin Jess von England in ihre Heimat Australien. Ihre Großmutter Nora ist schwer gestürzt.
Für Jess ist es nicht nur eine Heimkehr. Vielmehr ist es eine Suche nach ihren Wurzeln. Ihre Großmutter spricht in Rätseln bevor sie im Krankenhaus ihren Verletzungen erliegt. Eine Tragödie vor vielen Jahren scheint mit ihrer eigenen Familiengeschichte zusammen zu hängen.
Das Geschehen kommt ruhig daher. Dennoch ist von Anfang an eine große Spannung zu spüren. Jess muss erkennen, dass ihre Großmutter viele Geheimnisse mit ins Grab genommen hat. Auch was ihre Mutter Polly betrifft, hat sie keine richtigen Informationen. Sie weiß nicht, warum ihre Mutter sie vor vielen Jahren verlassen hat. Nur noch sporadisch mit ihr Kontakt hatte. Dennoch verbrachte sie bei Nora eine glückliche Kindheit.
Auf dem Speicher ihrer Großmutter findet sie wertvolle Hinweise. Als Kind durfte sie die Treppen zum Speicher nie betreten. Zu gefährlich, meinte Nora. Einerseits habe ich mich in dem idyllischen Örtchen, wo Nachbarschaftshilfe groß geschrieben wird, sehr wohl gefühlt. Anderseits haben sich mir die Haare aufgestellt, ob des Dramas einer Familie in der Vergangenheit. Ich habe mich gefragt, wer in diesem harmonischen Ort eventuell zu so einer Grausamkeit fähig ist.
Vermutungen hatte ich von Anfang an, um sie etwas später zu verwerfen. Dabei wäre ich zum Teil richtig gelegen. Jess und ihre Mutter haben mir wirklich leid getan. Ihr ganzes Weltbild wurde zerstört. Immer wenn sie (und ich auch) dachten die Rätsel um ihre Familie gelöst zu haben, gab es wieder Wendungen. Für mich total unvorhersehbar.
Fazit:
Das Setting spiegelt Australien in all seiner Pracht wider. Jess und ihre Mutter kommen sehr authentisch rüber. Auch alle anderen Personen vermochten mich zu überzeugen.
Eine sehr spannende Familiengeschichte, verpackt in einem atemberaubenden Krimi. Von mir eine absolute Empfehlung. Mich konnte *Heimwärts* mit seinen leisen Tönen überzeugen. Durch den detaillierten Schreibstil hatte ich von Landschaft, Getier, Vegetation, Häusern und Personen ein genaues Bild vor Augen. Auch die Liebe zur Literatur kommt groß zu tragen.
Danke Kate Morton.
Heimwärts
Bewertung von coco304 am 01.02.2024
Ich bin hin und weg... Es wirkt einerseits so leicht, lässt sich sehr angenehm und schnell lesen, aber was dahinter steckt, ist überraschend, fesselnd und rührt auch zu Tränen.
Anfangs habe ich etwas gebraucht, um mit der Handlung warm zu werden. Die beiden Handlungsstränge fand ich wirr und hab mich sehr gefreut, als ein Zusammenhang wirklich deutlich wurde. Mich hat die Autorin mit ihrem Stil sehr überzeugt. Ich war oft geneigt, mitzudenken und zu raten, welches Detail tatsächlich welche Bedeutung haben könnte. Mir sind wirklich alle Charaktere so sehr ans Herze gewachsen, dass ich am Ende selbst etwas unglücklich über das Ende war und mir ein happieres Ende gewünscht hätte. - Kann ich allen absolut empfehlen. Es wirkt zwar etwas schnulzig, da es aber viel mehr um Familie geht, ist es sehr stimmig und könnte von jedem Romanfan gelesen werden.
Heimwärts
Das Buch Heimwärts fand ich eigentlich recht gut. Obwohl ich mich am Anfang schwer getan habe, in diese Geschichte rein zu lesen. Das Cover zum Buch gefällt mir sehr gut. In diesem Buch geht es um zwei Familien aus unterschiedlichen Zeitepochen. Eine Familie wird Weihnachten 1959 tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt und kann diese Todesfälle nicht lösen. Da es zu der Zeit noch nicht soviele Untersuchungen gegeben hat. Im Jahre 2018 reist die Journalistin Jess, die in England lebt und arbeitet nach einem Anruf aus dem Krankenhaus nach Australien zu ihrer Großmutter. Da ihre Großmutter im Sterben so merkwürdige Sachen sagt, wird Jess hellhörig und fangt an zu recherchieren. Ein sehr sehr gelungener Roman.
Die verlorenen Spuren
Ein wunderbarer Roman bei dem man bis zum letzten Wort noch immer aufs neue überrascht wird! Kann man auf jeden Fall weiter empfehlen!!!!
Die fernen Stunden
Die Hauptdarstellerin im Roman "Die fernen Stunden" heißt Edie und ist eine junge Erwachsene Frau, die versucht, unabhängig von ihren Eltern zu leben, was nicht immer leicht für sie ist.
Das Verhältnis ist nicht gerade herzlich, was auch daran liegt, dass viel zu wenig über den zu früh gestorbenen Bruder gesprochen wird.
Generell wird zu wenig miteinander gesprochen.
Und deshalb ist Edie mehr als verwundert, als ein Brief zu Hause eintrifft, den ihre Mutter in Bestürzung versetzt.
Diese fängt sich zwar sehr schnell wieder, aber Edies Neugier ist geweckt und heimlich begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit. Das Schicksal ihrer Mutter scheint eng verwoben mit einem ehemals wunderschönen, inzwischen aber sehr baufälligen Schloss und dessen Besitzerinnen, mehrere Schwestern, die inzwischen so alt sind und so beschrieben werden, als entspringen sie einer anderen Zeit. Dabei leben sie eigentlich nur in der Vergangenheit einer Zeit zwischen den beiden großen Weltkriegen.
Was haben sie mit ihrer Mutter zu tun?
Ihr Vater war ein berühmter Schriftsteller. Und dieser bzw dessen Bücher führt dann auch alle Figuren und Schicksale immer enger zueinander.
Was hat es mit seinem berühmtesten Werk nur auf sich, dass die Schwestern zunehmend verschlossener reagieren, ihre Mutter sich aber zunehmend öffnet? Und dann noch diese Zeitungsannonce ... Edie muss dieses verwobene Geheimnis enträtseln. Hoffentlich geht es nicht im Feuer auf, welches dann auch noch ausbricht im Schloss...
Dieser Roman enthält mehr als nur eine Geschichte. Er führt drei Familien immer enger zusammen. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, alle Familien so zu zeichnen, dass man mit ihnen fühlen kann oder sich an ihnen reiben kann. Und man ist immer bei Edie, will unbedingt mit ihr zusammen alle Spuren aufdecken, zumal man spürt, dass es mehr auch für Edie ist, als nur das Geheimnis ihrer Mutter. Es ist wichtig auch für ihr Verhältnis zu ihrer Mutter, endlich alles aufzudecken und es wird auch der Mutter sicherlich inneren Frieden schenken, oder???
Dieser Roman enthält mehr als nur eine Geschichte. Er führt drei Familien immer enger zusammen. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, alle Familien so zu zeichnen, dass man mit ihnen fühlen kann oder sich an ihnen reiben kann. Und man ist immer bei Edie, will unbedingt mit ihr zusammen alle Spuren aufdecken, zumal man spürt, dass es mehr auch für Edie ist, als nur das Geheimnis ihrer Mutter. Es ist wichtig auch für ihr Verhältnis zu ihrer Mutter, endlich alles aufzudecken und es wird auch der Mutter sicherlich inneren Frieden schenken, oder???
Die verlorenen Spuren
Bewertung von Michelly am 26.02.2020
Hier hat Kate Morton wirklich eine spannende Geschichte zu Zeiten des Krieges gesponnen!
Zu Beginn hatte ich ein klein wenig Probleme, in die Geschichte zu kommen, aber nach den ersten Kapiteln war ich bereits total gefangen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und wechselt zwischen den Kriegszeiten und der heutigen Zeit (2011) hin und her. Die Autorin schafft es geschickt, uns Lesern immer wieder ein paar Hinweise auf den Verlauf der Lebensgeschichte von Dorothy zu geben und so können wir gemeinsam mit Dorothys Tochter Laurel schließlich das Rätsel entschlüsseln. Zwischendurch hatte ich einmal den richtigen Gedanken gefasst, wie das Buch ausgehen könnte, das tut dem Buch aber keinen Abbruch und das ganze Ausmaß hätte ich während des Lesens tatsächlich nie aufdecken können.
Der Schreibstil ist flüssig und klar und durch den Perspektivwechsel und die versteckten Hinweise, denen wir folgen, schafft die Autorin einen tollen Spannungsbogen von Anfang bis zum Ende. Dennoch sollte man, gerade wegen der vielen Einzelheiten, am Buch dran bleiben.
Ich kann "Die verlorenen Spuren" wirklich vorbehaltlos empfehlen!
Die fernen Stunden
Edie Burchills Verhältnis zu ihrer Mutter kann man nicht wirklich als eng und herzlich bezeichnen. Umso erstaunter ist Edie, als sie eines Tages mit ansehen muss, wie ihre Mutter wegen eines Briefes, der 50 Jahre zuvor aufgegeben wurde, in Tränen ausbricht.
Sie erzählt Edie vom Krieg, wo die Kinder 1939 zum Schutz evakuiert werden sollten, indem sie aufs Land geschickt wurden. Meredith, Edies Mutter, kam nach Milderhurst Castle, wo die drei Blythe-Schwestern mit ihrem alten kranken Vater lebten. Juniper war die jüngste Schwester und beste Freundin von Meredith. Dort verbrachte sie fast 2 Jahre unbeschwert und glücklich, bis ihr Vater sie wieder abholte.
Jetzt, 1992, stösst Edie auf die Geheimnisse der Blythe-Schwestern. Sie wohnen noch immer in dem Schloss, das inzwischen ziemlich heruntergekommen ist. Percy und Saffy, die beiden älteren Schwestern leben dort mit ihrer jüngeren Schwester Juniper, die nach einem schweren Schicksalsschlag geistig verwirrt ist und nur wenige lichte Momente hat.
Welches furchtbare Geheimnis verbirgt sich hinter den Mauern des Schlosses und was hat das alles mit der Geschichte vom Modermann zu tun?
Kate Morton führt uns mit diesem Roman in zwei Zeitebenen.
Sie erzählt die Geschichte von Meredith, die 1939 als Kind zwangsevakuiert wurde und auf Milderhurst Castle eine schöne Zeit bei den 3 Blythe-Schwestern verbringt. Als Leser ist man mit dabei, wie sie, ein ruhiges und schüchternes Kind, sich mit Juniper, der jüngsten der drei Schwestern anfreundet. Sie unternehmen viel und werden gute Freunde. Meredith erfährt, dass der Vater der Schwestern der Schriftsteller ist, der die Geschichte vom Modermann geschrieben hat. Mit dieser Geschichte wurde er bekannt. Sie lernt ihn aber nicht wirklich kennen, denn sie sieht ihn nur ab und an, da er bereits unter Wahnvorstellungen leidet.
Auch als Meredith bereits wieder bei den Eltern lebt, hält sie noch Kontakt mit Juniper, denn sie lebt kurze Zeit später in London, wo sie sich auch treffen.
Eines Tages bricht der Kontakt ab.
Die zweite Zeitebene beginnt 1992 mit dem Erhalt des Briefes von vor 50 Jahren. Erst jetzt erfährt Edie von ihrer Mutter, was diese im Krieg erlebte. Durch alte Briefe ihrer Mutter lernt sie diese besser kennen. Ihr wird auch jetzt erst bewusst, dass ihre Lieblingsgeschichte, die vom Modermann, die ihr ihre Mutter als Kind zum Lesen gab, eine enge Beziehung zur Vergangenheit ihrer Mutter darstellt.
Mehr zufällig "stolpert" sie über das alte Schloss und ihre Insassen und wird neugierig. Sie versucht, das Geheimnis zu lüften, was der Auslöser war, das Junipers Geist sich verabschiedete.
Es ist eine faszinierende Geschichte, die abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart spielt. Beide sind eng miteinander verknüpft, denn die Geheimnisse, die über Milderhurst Castle liegen, sind noch immer nicht nach all den Jahren gelöst.
Das Geheimnis bleibt auch eins bis fast zum Schluss. Bis dahin hatte ich mir meine Gedanken gemacht und Vermutungen angestellt, aber ich lag falsch.
Die Lösung brachte wieder eine Verbindung zur Geschichte des Modermanns, die durch den ganzen Roman spukt.
Die Charaktere der 3 Schwestern sind in ihrer Art einzigartig. Wie sie mit dem Schloss verbunden sind, obwohl der Wunsch nach einem Entkommen vorhanden ist, übermittelt die Autorin sehr gut und glaubwürdig. Die Beschützerfunktionen der Schwestern gehen bis zur Selbstaufgabe.
Obwohl ich so zwischendurch anderer Meinung war, sind sie mir im nachhinein doch sympatisch.
Ein sehr gut durchdachter Roman, der anfänglich so seine Längen hatte, so dass es einiger Zeit bedarf, bis ich mich eingelesen hatte. Auch wäre er mit ein paar Seiten weniger gut ausgekommen.
Aber eine wirklich gute Geschichte, bei der ich nur bedaure, dass sich Meredith und die Schwestern letztendlich nicht mehr getroffen haben.
Heimwärts
Bewertung von gaby2707 am 20.06.2023
Eine Familiengeschichte, die zum Nachdenken anregt
In den Adelaide Hills in South Australia löscht eine Tragödie am Heiligabend 1959 fast eine ganze Familie aus. Fast – bis auf ein Baby, das verschwunden bleibt. Die Polizei ermittelt zwar, aber der Fall insgesamt bleibt ungelöst.
Im Dezember 2018, fast 60 Jahre später, stößt die Journalistin Jess schon fast zufällig auf dieses Geschehnis, als sie ihrer Großmutter Nora bei der sie aufgewachsen ist, nach einem Unfall in Sydney beistehen will. Ihre Nachforschungen bringen sie auch ihrer eigenen Familiengeschichte immer näher.
Es hat etwas gedauert, bis ich in dieser Geschichte angekommen bin. Aber dann hat sie mich gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist eine sehr leise Geschichte in die ich langsam immer tiefer eintauche. Alles wird sehr ausführlich erzählt und ich versuche zu erkennen, was wichtig ist und was es für die Auflösung des Rätsels nicht braucht.
Kate Morton hat einen sehr bildhaften und eingängigen Erzählstil, der mir schnell wunderschöne, aber auch zutiefst traurige Bilder in meinen Kopf zaubert. Es ist ganz gewiss keine heile Welt Geschichte, in die sie mich hinein zieht. Sie regt mich eher zum Nachdenken an; über Familie, was bedeutet Heimat, über die Suche nach der eigenen Identität. Seite für Seite tauche ich tiefer ein und es tritt ein Geheimnis zutage, das unglaublich scheint.
Die vielen Menschen, die ich hier kennenlerne, erzählen das, was sich damals zugetragen hat, aus ihrer eigenen Sicht. So entstehen immer neue Bilder, die ich abspeichere und damit versuche mein eigenes Bild der Geschehnisse Stück für Stück zu vervollständigen. Schnell war mir zwar klar, in welche Richtung die Geschichte gehen könnte. Es aber dann schwarz auf weiß zu lesen war für mich nochmal richtig erschütternd.
Kate Morton hat mir mit „Heimwärts“ einige unterhaltsame, aber auch aufwühlende Lesestunden geschenkt, mich bewegt und an ihr Buch gefesselt. Wer gerne Romane liest, die zum Nachdenken anregen und Familiengeschichte, ein bisserl historisches und einen Hauch von Spannung vereinen, der ist hier genau richtig.
Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die beiden Übersetzerinnen Stefanie Fahrner und Judith Schwaab, die die Geschichte ins Deutsche übersetzt und dadurch für mich lesbar gemacht haben.
Meine Reise nach Sydney wird mich wohl noch eine Zeit lang beschäftigen.
Heimwärts
Am Heiligabend im Jahr 1959 wird in den Adelaide Hills eine Mutter mit ihren drei ältesten Kindern tot bei ihrem Picknick aufgefunden. Das jüngste Kind ist nicht unter den Toten, das Weidenkörbchen ist leer. Für Nachbarn und Ermittler ist das Szenario ein Rätsel. Die Tat wird später als erweiterter Suizid bewertet.
Knapp 60 Jahre später kehrt die Journalistin Jess in ihre Heimat Australien zurück, als ihre betagte Großmutter nach einem Sturz im Krankenhaus liegt. Jess, die kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hat, ist die nächste Angehörige. Sie war ab ihrem zehnten Lebensjahr bei Nora aufgewachsen und steht ihr noch immer sehr nahe. Im Halbschlaf gibt Nora verwirrte, rätselhafte Sätze von sich. Jess möchte ihr helfen, sich zu beruhigen und forscht deshalb nach, was Nora belasten könnte. In ihrem Schlafzimmer findet sie ein Buch, das eine tragische Familiengeschichte aus dem Jahr 1959 beschreibt und deckt eine Verbindung zu ihrer eigenen Familie auf, die Nora ihr offenbar bewusst verschwiegen hatte.
"Heimwärts" handelt auf zwei Zeitebenen und rückt in beiden Erzählsträngen eine Familientragödie und ungelösten Kriminalfall in den Adelaide Hills im südlichen Australien in den Fokus. Neben der Aufklärung eines Verbrechens und den Ermittlungen der Polizei geht es auch um Mutterschaft, Liebe, Heimatverbundenheit, Manipulation und Lügen.
Während die Gegenwart aus Sicht der Enkelin Jess und später auch aus der Perspektive der Tochter Polly erzählt werden, die beide aufgrund des schlechten Gesundheitszustands von Nora nach Hause zurückkehren, erfolgt die Schilderung der Ereignisse der Vergangenheit überwiegend auf eine erfrischend neue Weise in Form eines Buches im Buch. Ein Journalist hatte sich fiktiv mit dem Kriminalfall befasst, Interviews geführt und das Buch "Als würden sie schlafen" geschrieben, das Jess liest, um die verwirrte und verängstigte Nora zu verstehen und ihr helfen zu können, sich zu beruhigen. Sie hatte nicht geahnt, darin ihre eigene Familiengeschichte zu lesen, die Ungeahntes über ihre Wurzeln und ihre geliebte, wenn auch etwas überfürsorgliche, Großmutter zu erfahren.
Die Geschichte erstreckt sich über fast 700 Seiten, ist aber dennoch nie langweilig, da der Erzählstil abwechslungsreich ist und sich immer mehr Teilaspekte ergeben, die die Charaktere und ihr Handeln in ein anderes Licht rücken und die Aufklärung der Familientragödie dadurch schrittweise ermöglicht wird.
Während manche Details zu offensichtlich sind und allzu frühzeitig zu erahnen sind, ergeben sich andere Einzelheiten erst am Schluss und auch die Motive der Figuren werden erst durch die Nacherzählung der Ereignisse klarer.
"Heimwärts" ist damit eine spannende Familientragödie mit langwierigen Ermittlungen in einem Kriminalfall, die in den Jahren 1959/ 1960 technisch nur begrenzt möglich waren und über drei Generationen von Frauen, die über Mutterliebe, aber auch über Lügen und Geheimnisse verbunden sind, die erst am Lebensende der Ältesten ans Licht kommen. Die Geschichte ist mit ihren Enthüllungen wendungsreich, dabei sehr authentisch und liest sich deshalb wie ein realer Cold Case.
Heimwärts
Das Buch "Heimwärts" von Kate Morton erzählt die Geschichte einer Tragödie, die sich vor 59 Jahren ereignete und bis in die Gegenwart nie vollständig geklärt wurde.
"Daheim, das war ihr klar geworden, war weder ein Ort noch eine Zeit oder ein Mensch, obwohl es jedes einzelne davon auch sein konnte. [...] Und wenn jemand sagte, "ich möchte heim", dann bedeutete dies in Wirklichkeit, dass er nicht mehr einsam sein wollte." (S. 681)
Dieses Gefühl, dieser Unterschied von Heim und Heimwärts macht sich schon in der Gestaltung des Titels bemerkbar. HEIM in der ersten Zeile, WÄRTS in der zweiten; eine räumliche Trennung, eine Splittung des Begriffs, dass das Dilemma der Charaktere widerspiegelt.
Neben der Aufarbeitung des Todes der fast gesamten Familie Turner, behandelt diese Geschichte auch viel den Begriff "Heim" und als Leser beginnt man sich unweigerlich zu fragen, was Heim für einen selbst bedeutet.
Die Protagonistin Jess muss sich dieser Frage ebenfalls stellen, als sie "Heimwärts" von London nach Australien zurückkehrt, um ihrer Großmutter Nora beizustehen. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass Nora viele Erinnerungen und Geheimnisse ihr Leben lang geplagt haben, die sie immer wieder einzuholen drohten.
In diesem Buch geht es um Familien, Existenzen, Verlust, unerfülltem Kinderwunsch, Einsamkeit, Heimweh, Liebe, die Landschaft Australiens und die Suche nach der Wahrheit und damit auch nach der eigenen Identität. Denn nichts ist immer so einfach wie es auf den ersten Blick scheint. Die Familie Turner die bei einem Picknick ums Leben kamen, die kleine Thea Turner, die als einzige eventuell überlebt haben könnte, aber nie aufgefunden wurde, das Dorf, das so idyllisch wirkt und doch hat jeder seine eigenen Probleme zu bewältigen. Wie stellt der Erzähler fest: "Teil einer Familie zu sein war kompliziert." S.677
Die Autorin möchte den Leser mitnehmen auf eine Reise nach Australien Die Landschaften, das Anwesen, das Dorf, alles wird ganz genau beschrieben und nichts dem Zufall überlassen. An manchen Stellen wirkten diese Beschreibungen etwas langatmig, als ungeduldiger Leser wollte man aber auch unbedingt wissen, ob der eigenartige Tod der Familie Turner final geklärt werden kann. Wer hat den Tod zu verantworten und welche Beweggründe trieben diese Person an? Alles in allem hätten einige Passagen für meinen persönlichen Geschmack etwas kürzer ausfallen dürfen, die Geschichte und die einzelnen Handlungsstränge sind aber sicherlich lesenswert
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