Crashed ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die sich noch mehr mit wichtigen philosophischen Fragen auseinandersetzt und den Leser dadurch nachhaltig zum Nachdenken anregt. Auch nachdem man die letzte Seite gelesen hat, wird man sich noch lange mit diversen Fragen auseinandersetzen und nach einer
Antwort suchen.
Dabei geht die Autorin noch genauer auf die Protagonistin Lia Kahn ein, aus deren…mehrCrashed ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die sich noch mehr mit wichtigen philosophischen Fragen auseinandersetzt und den Leser dadurch nachhaltig zum Nachdenken anregt. Auch nachdem man die letzte Seite gelesen hat, wird man sich noch lange mit diversen Fragen auseinandersetzen und nach einer Antwort suchen.
Dabei geht die Autorin noch genauer auf die Protagonistin Lia Kahn ein, aus deren Sicht die gesamte Handlung auch geschildert wird.
Obwohl sie nicht so schwach und beeinflussbar ist wie andere Figuren, hat sie dennoch ihre Schwächen und muss mit vielen Widersprüchen kämpfen. So empfindet sie ihr neues Leben zwar nicht mehr als Strafe, ist aber dennoch nicht wirklich glücklich. Sie hat immer noch das Gefühl, sich nie an ihren Mech-Körper gewöhnen zu können und nie wieder mit jemandem intim werden zu wollen.
Einerseits hat sie sich, wie alle Mechs auf Judes Anwesen, vollkommen von ihrem früheren Leben gelöst, zumindest augenscheinlich. Andererseits vermisst sie aber auch ihr altes Leben und ihre Familie, obgleich sie das in Gegenwart anderer Mechs niemals zugeben würde.
Sie tut alles, um zu ihrer neuen „Familie“ dazuzugehören, von metallischen Streifen im Gesicht bis hinzu allen anderen „Verbesserungen“, die Jude nach und nach für einige unter ihnen eingeführt hat. Obwohl sie auf Infrarotsicht, eingebautes GPS oder einen Stimm-Gedanken-Generator gut verzichten könnte, nimmt sie das alles in Kauf um eine von ihnen zu sein. Deswegen führt sie auch neue Rekruten auf dem Anwesen herum und erzählt ihnen, was sie selbst am Anfang weder hören noch glauben wollte: Dass sie nicht mehr die Personen sind, die sie einmal waren.
Anfangs ist sie so mit sich selbst beschäftigt, dass sie Judes Pläne und Anweisungen kaum hinterfragt und seine Aufträge einfach ausführt, auch wenn sie ihm nicht wirklich vertraut. Erst als sie dadurch in den fatalen biologischen Terroranschlag verwickelt wird, dessen Konsequenzen sie nur mit Hilfe von BioMax, der Firma, die alle Mechs hergestellt hat, entkommen kann, wird sie misstrauischer. Sie beginnt Judes Taten zu beobachten und vor allem zu hinterfragen um herauszufinden, was dieser wirklich vorhat.
Dadurch entwickelt Lia sich aber auch weiter und denkt nicht mehr nur ausschließlich an sie selbst, wobei sie grundsätzlich immer noch sehr egoistisch ist und ihre eigenen Pläne vor Jude geheim hält.
Doch es gibt auch eine Person, zu der sie langsam vertrauen fasst: Riley. Zunächst kann sie ihn nicht ausstehen und hält ihn für einen wortkargen und treudoofen Typen, der alles macht, was Jude sagt. Aber je besser sie ihn kennen lernt, desto mehr Gemeinsamkeiten entdeckt sie. Außerdem scheint Riley der einzige zu sein, mit dem sie über ihre wahren Gefühle sprechen kann und dem sie nichts vormachen muss.
Zwischen ihnen entwickelt sich langsam eine Beziehung, was man als Leser sehr gerne beobachtet. Trotz der Nähe gibt es allerdings noch viele Geheimnisse zwischen den Beiden, vor allem was Rileys Vergangenheit betrifft, sodass Lia sich die Frage stellt, ob sie ihn ohne etwas über seine Vergangenheit zu wissen, jemals wirklich kennt.
Besonders wichtig in dem Roman ist die Frage, was einen Menschen eigentlich ausmacht. Was bedeutet Mensch sein? Braucht es zwangsläufig Körper und Geist, um eine Person zu sein, oder reicht der Körper aus?
Die Kluft zwischen Mechs und Orgs wird also immer größer, was den Mechs gegenüber eigentlich ziemlich unfair ist. Sie wurden von Menschen gebaut, um das Menschsein nachzuahmen und sollen nun dafür bestraft werden, dass sie so tun als ob sie menschlich wären. Man wirft ihnen sogar vor, die Identitäten verstorbener Personen gestohlen zu haben, womit natürlich zum Ausdruck gebracht wird, dass sie nur noch aus dem Namen und einer Programmierung bestehen, während die echte Person tot ist.