Kriminalhauptkommissar Jan Seidel hat das Gefühl, als befinde er sich in einem Märchen - wäre da nicht die Leiche einer jungen Frau. Aber alles scheint sich auf eine Geschichte der Brüder Grimm zu beziehen, genauer gesagt auf Rapunzel. Nach einer Lesung des Autors Niklas Schreck aus seinem Werk
"Rapunzelmord" wird nahe des Hexenturms eine Leiche gefunden, die mit langen blonden Zöpfen an Rapunzel…mehrKriminalhauptkommissar Jan Seidel hat das Gefühl, als befinde er sich in einem Märchen - wäre da nicht die Leiche einer jungen Frau. Aber alles scheint sich auf eine Geschichte der Brüder Grimm zu beziehen, genauer gesagt auf Rapunzel. Nach einer Lesung des Autors Niklas Schreck aus seinem Werk "Rapunzelmord" wird nahe des Hexenturms eine Leiche gefunden, die mit langen blonden Zöpfen an Rapunzel erinnert. Erste Ermittlungen ergeben, dass die Tote am Rapunzelsyndrom litt. Rapunzel hier, Rapunzel dort, Rapunzel überall! Jan und seine Kollegen müssen nun die Verknüpfungen entschlüsseln.
"Rapunzelgrab" hat mich wegen seiner Inhaltsbeschreibung und der Zusammenführung der zahlreichen Rapunzelanlehnungen neugierig gemacht, so dass ich zu dem Buch gegriffen habe, ohne die beiden Vorgänger dieser Reihe zu lesen. Manchmal habe ich mir ein paar mehr Informationen über die wiederkehrenden Figuren und ihre Hintergründe gewünscht, aber im Großen und Ganzen bin ich ohne Vorkenntnisse gut zurechtgekommen.
Die ganzen Rapunzel-Anspielungen haben mich tatsächlich begeistert. Eine tolle Idee möglichst viele verschiedene Ansätze zu diesem Märchen zu einem Kriminalfall zu kombinieren. Das zweite Standbein des Romans ist die Buchwelt. Es geht viel ums Schreiben, (Möchtegern-) Schriftsteller, Verleger und Agenten. So etwas gefällt mir, zumal Merchant einiges überspitzt darstellt oder durch Sarkasmus unterhalten hat. Ein bisschen leidet dadurch jedoch der Kriminalfall an sich. Ich war zwar sehr daran interessiert, wie die Zusammenhänge zu deuten sind, wer der Mörder dieser jungen Frau ist und was das alles mit Rapunzel zu tun hat, aber mir hat es doch an Spannung gefehlt.
Der dritte Fall der Rheinkrimi-Serie endet recht plötzlich und dieses Ende hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt. 400 Seite hat man daraufhin "gearbeitet" und dann kam ... eben nur das, was kam. Da hätte ich mir doch etwas anderes gewünscht. Trotz allem hat mich Judith Merchant mit ihrem flüssigen Schreibstil und der tollen Idee um Rapunzel gut unterhalten.
Fazit: Wer Lust auf einen Krimi hat, der sich auf vielerlei Arten mit Rapunzel und der Buchszene beschäftigt und dabei keine übermäßige Spannung erwartet, sondern eher Wert auf einen flüssigen Schreibstil legt, sollte bei diesem Buch zuschlagen.
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 342651463X
ISBN-13: 978-3426514634