In der Geschichte hat der Leser es mit den Hauptfiguren Everly und Weston zu tun, die ein einziger Kuss aus der Vergangenheit miteinander verbindet, sonst nichts. Sie sind sehr verschieden und stehen ganz anders zum Thema Liebe und Beziehungen. Doch als Everly aus persönlichen Gründen plötzlich auf
einen Mitbewohner angewiesen ist, fällt die Wahl notgedrungen auf Weston, was nicht nur ein…mehrIn der Geschichte hat der Leser es mit den Hauptfiguren Everly und Weston zu tun, die ein einziger Kuss aus der Vergangenheit miteinander verbindet, sonst nichts. Sie sind sehr verschieden und stehen ganz anders zum Thema Liebe und Beziehungen. Doch als Everly aus persönlichen Gründen plötzlich auf einen Mitbewohner angewiesen ist, fällt die Wahl notgedrungen auf Weston, was nicht nur ein (Gefühls-)Chaos vorprogrammiert... denn Weston hütet ein Geheimnis, welches unmittelbar mit Everly zu tun hat und ihr Leben zwangsläufig aus den Angeln heben wird...
Leonie Lastella schreibt ihren Jugendroman aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir den bestmöglichen Zugang zu ihnen beiden gewährt und ich somit Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelten bekomme. Gerade mit Everly werde ich super schnell warm und kann mich gut in die einfühlen. Ihre Beziehung zu ihrer Großmutter Olivia ist super schön und macht mich, wo ich selbst keine Oma mehr habe, ein klein wenig neidisch. Die alte Dame ist wirklich herzallerliebst und eine richtige Sympathieträgerin in der Geschichte. Doch nicht nur sie, Leonie hat hier wirklich viele wunderbare Charaktere erschaffen. Einzig Jules ist mir ein kleiner Dorn im Auge, sie sorgt noch für ordentlich Trubel in Eve's Leben...
Weston wirkt für mich am Anfang eher unnahbar, doch er öffnet sich im Laufe der Geschichte immer mehr und wird von Seite zu Seite liebenswürdiger und das, trotz seines Geheimnisses. Hier kann ich wirklich beide Parteien verstehen und kann keiner Seite wirklich böse sein... doch es deutet dennoch alles auf ein riesengroßes Chaos hin, was verheerende Auswirkungen haben könnte...es bleibt spannend.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich hier, oberflächlich gesehen, recht zügig, wirkt aber dennoch authentisch auf mich. Vor allem dann, als es zwischen Eve und Wes mehr und mehr in die Tiefe geht und sie sich einander öffnen. Doch gerade Wes hat Schwierigkeiten, sich auf eine feste Beziehung einzulassen, was nicht spurlos an Everly vorübergeht. Sie ist einfach kein Typ für etwas unverbindliches und doch lässt sie sich auf Wes ein, sind ihre Gefühle für ihn einfach zu groß. Die expliziten Szenen sind hier sehr leidenschaftlich beschrieben, mit denen hatte ich in einem Jugendroman nicht unbedingt gerechnet.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, bildgewaltig und atmosphärisch und beschreibt die Beziehung zwischen Wes und Eve sehr ausführlich und authentisch, aber auch das ganze Drum Herum sehr gut. Hier werden sensible Themen behandelt, die nicht spurlos an mir vorbei ziehen, im Gegenteil. Das ein oder andere mal bin ich wirklich berührt und getroffen. Leonie hat hier eine gelungene Kombi aus Unbeschwertheit und Ernsthaftigkeit/Traurigkeit geschaffen.
"Wenn Liebe eine Farbe hätte" ist ein leidenschaftlicher, herzzerreißender und luftiger Jugendroman, der mich gut unterhalten und berührt hat und zeigt, wie vielseitig die Liebe sein kann. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 von 5 Sternen *****